SRAM-Wahnsinn

Der chaotische Hauptfaden

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shaun
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SRAM-Wahnsinn

Beitrag von shaun »

Moin,

ich hab da mal einen Sachverhalt für die Digitalisten unter euch.
Gegeben ist eine Schaltung (proprietäre zusammengefädelte Geschichte aus den 70ern). Darin sind 16x8 1k-SRAMs, wovon einige verendet sind und verlässlicher Ersatz ist nicht zu bekommen.
Daher habe ich 2 6264 reingehäkelt, da die alten SRAMs getrennte EIn- und Ausgänge hatten über einen Bustreiber (245), der über /WE enabled wird.
/CE und /OE sind Dauer-low. Das führt zu einem kurzen Schluss, wenn /WE low wird, weil die RAMs sich 0...50ns genehmigen, um High-z zu werden wähend der (HCT)245 schneller aktiv wird. Hat die HM6264-10 die ich bisher verwendet habe nicht gestört.

Nun habe ich neue RAMs - UT6264-70 und AS6C6264-55 verwendet und bei beiden kommt es zu willkürlichem Müll in den RAMs, nicht nur sporadisch sondern ein guter Prozentzsatz der geschriebenen Daten ist falsch. Ich spekulierte auf stärkere Ausgangstreiber, empfindlichere chipinterne Schaltungen etc. und habe dafür gesorgt, dass die '245er erst 50ns nach /WE->low aktiv werden, nach high gehen beide Signale gleichzeitig - durch die Verzögerung /G->high zu Ausgang->high-z der HCTs einige ns später, das RAM garantiert, seine Ausgänge mit der steigenden /WE-Flanke min 5ns high-z zu lassen - geht ja auch nicht anders, mit der steigenden /WE Flanke müssen die Daten ja noch gültig anliegen.

Geprüft ist:
- Adressen liegen vor jedem /WE->low bereits 500ns an und bleiben nach /WE->high noch 100ns bestehen
- Daten sind wie oben beschrieben 50ns nach /WE->low valide und bleiben es bis /WE->high
- Der Schreibimpuls ist 300ns lang
- Die Übernahme der gelesenen Daten durch die Schaltung erfolgt (per 74273 Latch) frühestens 500ns nach einer Adressänderung
- Abblockkondensatoren sind direkt an den RAMs und sonstigen ICs vorhanden
- Signale sind sauber und erreichen solide low und high Pegel

Hat jemand von euch eine Idee, was da schief geht?
shaun
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Re: SRAM-Wahnsinn

Beitrag von shaun »

Was mir auffällt: beim AS6C6264 ist der maximale Low-Pegel mit 0,6V angegeben, die Datenleitungen sollten das durch die HCT245 Treiber einhalten, bei den Adressen könnte ich mir Abweichungen vorstellen -> kommt von 74273 Latches. Allderdings hängt sonst nichts an den Latch-Ausgängen, auf dem Oszi sind mir auch keine ungewöhnlich hohen Lows aufgefallen
andreas6
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Re: SRAM-Wahnsinn

Beitrag von andreas6 »

Kann es sein, dass dort ein Flankenproblem auftritt? Sind die Chips tatsächlich soweit vergleichbar, dass sie mit der gleichen Impulsflanke arbeiten? Wenn möglich, setze mal den Takt herunter oder takte von Hand durch, bei Sram geht so etwas recht gut. Vielleicht helfen auch ein paar Widerstände längs in den Datenleitungen, damit die Pegel beim Umschalten nicht direkt aufeinander prallen.

MfG. Andreas
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Fritzler
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Re: SRAM-Wahnsinn

Beitrag von Fritzler »

Also der Ausgangspegel des TTL 273 ist 2,4Vmin udn der Eingangspegel des SRAM ist 2,4Vmin.
Eigentlich will man da noch etwas Spielraum haben.

Beim Flankenproblem mal auf Überschwinger/Reflektionen gucken, de rneue SRAM is ja nun recht schnell.
shaun
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Re: SRAM-Wahnsinn

Beitrag von shaun »

Die 273 erreichen deutlich mehr als 2,4V high, das habe ich gecheckt. Wie gesagt die Pegel sind gut. Überschwinger beim Schalten habe ich, aber im Moment der Übernahme durch die Latches ist alles stabil
Gary
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Re: SRAM-Wahnsinn

Beitrag von Gary »

Wenn ich jetzt einen alten Berg mit PC Zeugs hätte, wo würde ich die SRAM finden ?

Waren das die ICs auf den Mutterbrettern ? Grafickerkarten ?

Also rein hypothetisch.... :-)
shaun
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Re: SRAM-Wahnsinn

Beitrag von shaun »

Was die Flanken angeht: ja, alle 6264 brauchen einige zehn Nanosekunden vor der steigenden /WE Flanke gültige Daten und haben 0ns Hold-Time, sprich mit der steigenden Flanke sind die Daten übernommen. Bedingt durch die HCT245 bleiben sie bei mir noch etwas länger anliegend, typ. 15ns. Wenn das RAM 5ns nach /WE high schon wieder auf den Bus kotzt ist das überhaupt nicht schlimm, weil dann sicher (100ns nach /WE high) noch dieselbe Adresse am Bus liegt, heisst, das RAM gibt das selbe Bitmuster aus wie der HCT245 noch innehat. So die Theorie. Ich werde den Punkt mal verfolgen, wie Du auch schrubst mal mit Serienwiderständen - habe ich mich vorhin etwas vor gedrückt, Sockel um welche zwischen zu löten hatte ich schon liegen.
shaun
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Re: SRAM-Wahnsinn

Beitrag von shaun »

Gary: im PC-Schrott nur als Cache-RAM würde ich sagen. In meinem Fall in einem Hallgerät.
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ferdimh
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Re: SRAM-Wahnsinn

Beitrag von ferdimh »

Gary: Solches SRAM hat es in PCs nie gegeben. Viel zu teuer.

Wie schnell ist dein Oszi?
Würde mich nicht wundern, wenn da irgendwelche unerwarteten Überschwinger ein Write triggern, wenn keins gefordert ist.
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Re: SRAM-Wahnsinn

Beitrag von Name vergessen »

Doch, der Cache war (und ist AFAIK) SRAM. Ich glaube sogar, daß ganz früher mal VRAM SRAM war, aber dort ist man irgendwann auf DRAM umgestiegen.

Bei dem Datenmüll hätte ich auf einen spannungseinbruch durch den Kurzschluß getippt, der den Inhalt korrumpiert, aber den hast Du ja schon vermieden. Bleibt denn der einmal geschriebene Inhalt (falsch oder korrekt) gleich, wenn anderswo geschrieben wird? Sind evtl. Flanken zu langsam (gibt ja Mindestanforderungen an die Steilheit), so daß zwischendrin andere Zellen zum Schreiben aktiviert werden?
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Re: SRAM-Wahnsinn

Beitrag von shaun »

Gerade das Write dürfte ziemlich clean sein, kommt von einem HCT165 der keine 10mm vom RAM entfernt sitzt.
Vorher, bevor ich mein 50ns-Delay für die Freigabe der 245er eingebaut habe, kam es über etliche Dezimeter Fädeldraht von einem 74S37. Das Verhalten und der Umfang der beschädigten Daten ist augenscheinlich gleich.
Oszi: 100MHz Bandbreite 1GS/s oder wahlweise ein 100MHz Analog TEK.
shaun
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Re: SRAM-Wahnsinn

Beitrag von shaun »

Name Vergessen: die Adressen bleiben stabil im notwendigen Zeitfenster vor /WE->high, und das Signal kommt inzwischen ohne Umwege von einem HCT165. Die Flanke sollte steil genug sein.
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Re: SRAM-Wahnsinn

Beitrag von Name vergessen »

Daß Deine neuen RAMs einfach DOA sind, kann nicht sein?
shaun
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Re: SRAM-Wahnsinn

Beitrag von shaun »

Sehr unwahrscheinlich. AS6C6264 von Mouser, UT6264 von Reichelt und HY62256 aus der Schublade zeigen alle mehr oder weniger Datenchaos.
HM6264 überhaupt nicht.
Die HY62256 und HM6264 sind beides 100ns-Typen. Nur ein paar Jahre Zeit dazwischen.
Es riecht alles nach zu schnellem Irgendwas, vermutlich irgendwelche Flanken.
Wenn die Signale von den RAMs um eine Größenordnung schneller als die der Original-RAMs steigen/fallen und dann über ein Bündel Wrap-Drähte schön nah an irgendwelchen Clock-Signalen zu den Latches laufen könnte man auch da einen Fehler vermuten.

Reihenwiderstände Richtung Alt-Technik sind sicher eine Idee (isolieren der Alt-Technik von den schnellen Flanken sowohl von den RAMs als auch von den HCT245) oder nur in Reihe zu den RAMs (weil deren Austausch ja schon ausreicht)... Neue Platinen für die RAM-Schaltung habe ich zum Glück noch, da kann ich mich etwas austoben
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Fritzler
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Re: SRAM-Wahnsinn

Beitrag von Fritzler »

Man könnt ja auchnoch nen langsamen IC zwischen deine Schaltung und der alten HW platzieren.
Nen 245er in TTL ließe sich ja sicher noch auftreiben?

Bau doch gleich nen FPGA ein, da kann man die Ausgangstreiber einstellen :lol:
shaun
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Re: SRAM-Wahnsinn

Beitrag von shaun »

Oder so.
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ferdimh
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Re: SRAM-Wahnsinn

Beitrag von ferdimh »

Find mal erstmal so nen langsames Biest. Da müsste man shcon bei den 4000ern gucken.
FPGAs können drei Treibergeschwindigkeiten Viel zu schnell, noch schneller und ACH DU HEILIGE SCHEISSE ;-)
Das Problem ist mir aber an der Stelle leider sehr gut bekannt.
Es gibt auch moderne Druckerportkarten die an zu schnellen Flanken kranken.
unlock
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Re: SRAM-Wahnsinn

Beitrag von unlock »

shaun hat geschrieben: Daher habe ich 2 6264 reingehäkelt, da die alten SRAMs getrennte EIn- und Ausgänge hatten über einen Bustreiber (245), der über /WE enabled wird.
/CE und /OE sind Dauer-low.
Hast du die Verzögerung des Bustreibers in die Datenlänge mit eingerechnet?
Und wie ist Pin CE2 den beschaltet?
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zauberkopf
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Re: SRAM-Wahnsinn

Beitrag von zauberkopf »

Gary : Alte S-Rams findet man in eher in alte 8 Bit Rechnern, und Controllern.
Also alte Industriesteuerungen, die mit Z80, 6500... etc.. liefen..
shaun
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Re: SRAM-Wahnsinn

Beitrag von shaun »

Der Bustreiber braucht von /G->low bis output typ 15ns, das RAM (je nach Typ) zwischen 20 und 50ns von /WE->low bis high-z, d.h. da riskiere ich eine Kollision, wenn ich /G und /WE zusammen treibe. Daher habe ich die Schaltung für ein 50ns Delay gebaut. Die Daten liegen 400ns an, selbst das langsamste RAM braucht keine 100ns gültige Daten bevor /WE high wird, daher gibt es da kein Problem
shaun
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Re: SRAM-Wahnsinn

Beitrag von shaun »

CE2 ist high
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zauberkopf
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Re: SRAM-Wahnsinn

Beitrag von zauberkopf »

shaun.. mir fällt gerade was ein.. hasste mal geschaut, ob Du nicht irgendwo her, alte DDR SRAM's organisieren kannst ?
Ich muss gerade daran denken, das es in der DDR ja Personalcomputer in Z80 8 Bit Technik gab, die auch immer ein schönes RAM-"Grab" hatten.
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/ ... 1715MB.jpg
andreas6
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Re: SRAM-Wahnsinn

Beitrag von andreas6 »

Dram. Der Z80 konnte Refresh per Hardware. Sram brauchte der nicht.

MfG. Andreas
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Re: SRAM-Wahnsinn

Beitrag von shaun »

Ich möchte auf die alten RAMs verzichten, die fallen erfahrungsgemäß immer wieder aus, bei der Menge schneller als mir lieb sein kann.
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Re: SRAM-Wahnsinn

Beitrag von Name vergessen »

Mit einer RCR-Kombi alle Signale zu entsteilen artet zwar auch in Aufwand aus, wäre aber immerhin im Gegensatz zu einem Treiber bidirektional.
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Re: SRAM-Wahnsinn

Beitrag von shaun »

Muss es ja nicht sein, können ja nur die Signale vom RAM zum Rest sein, wenn es denn an der höheren Steilheit liegt und das Problem mit dem RAM-Typ wandert
andreas6
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Re: SRAM-Wahnsinn

Beitrag von andreas6 »

Vielleicht kannst Du das Problem zerlegen, indem Du Lesen und Schreiben separat betrachtest. Sram sind bei stabiler Versorgung auch beliebig lange auslesbar. Ist es sicher, dass das Lesen fehlerfrei funktioniert? Bislang wurde hier vor allem das Schreiben betrachtet. Möglicherweise muss man ein eigenes Testprogramm anwenden, um die Verhältnisse zu klären. Mir ist zumindest von Heimcomputern der 80er geläufig, dass die erst nach einem erfolgreichen Speichertest los liefen. Natürlich waren das damals immer Dram, aber einen entsprechenden Test kann man natürlich auch bei Sram machen. Kannst Du ein entsprechendes Programm einsetzen?

MfG. Andreas
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Re: SRAM-Wahnsinn

Beitrag von shaun »

Dazu müsste ich erstmal eine Maschinensprache reverse engineeren, das Ding ist komplett aus TTLs zusammengefädelt (74181 als 16 bit ALU)
Ich glaube dazu habe ich keine Lust ;) Es kann gut sein, dass beim Lesen Fehler auftreten, ich frage mich nur, wo - die Daten sind lange vor und nach der steigenden Flanke des Übernahme-Signals, das die RAM-Daten via 74273 auf dem ALU-Bus bereitstellt, absolut stabil. Am ehesten könnte ich mir vorstellen, dass die schnellen Pegelwechsel auf den Datenleitungen bei einer Änderung der Adresse zu Übersprechen im Gefädel führt und falsche Daten latcht.
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Re: SRAM-Wahnsinn

Beitrag von zauberkopf »

Dazu müsste ich erstmal eine Maschinensprache reverse engineeren, das Ding ist komplett aus TTLs zusammengefädelt (74181 als 16 bit ALU)
okay ! Jetzt will ich gerne ein paar Pornobildchen sehen !
shaun
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Re: SRAM-Wahnsinn

Beitrag von shaun »

Schämt sich noch etwas...
Dateianhänge
20170626_152118.jpg
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Beitrag von zauberkopf »

GEIL !

AUSZIEHEN ! AUSZIEHEN !!!!
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Re: SRAM-Wahnsinn

Beitrag von unlock »

Wie hast Du eigentlich die Speicheradressierung nach der Änderung realisiert?
Wurden die Adressen im Programm umgeschrieben?
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Re: SRAM-Wahnsinn

Beitrag von shaun »

Nein, die 8 Bänke a 16 RAMs haben ja 8 CS-Signale, die habe ich mir mit einem 74148 zu 3 Adressen gemacht. Passt vom Timing locker.
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Re: SRAM-Wahnsinn

Beitrag von zauberkopf »

Sag mal.. der Müll der geschrieben wird. .hat der irgendein "System" ?
These : Ein übersprechen, müsste theoretisch reproduzierbar sein und oder eine bestimmte Charakteristik aufweisen.
These 2 : Du weist... ich bastel ja mit HF.. selbst ein Arduino regiert, wenn ich es mal wieder nicht so genau nehme mit der verdrahtung, auf HF sehr interessant.
Dieser aufbau...echt porno ! Erinnert mich an ein gefrickel, das bei der kleinsten externen HF-Quelle abgestürzt ist.
(z.B. Handy.. ) u.A. kann dann ein neuer schnellerer baustein auch "schuld" sein. Mit nem Oszi konnte ich das aber nicht erkennen.. ich merkte nur, das irgendwann funktionierte.. und irgendwann kam ich drauf.
Mein UV5R ist seitdem mein kleiner "prüfsender"... 2m PTT drüberhalten.. 70cm ptt drüberhalten..
These 3 : Bist Du Dir ganz sicher das das SRAM defekt ist ?
In meiner (bescheidenen Datenbank) habe ich keine defekte SRAM's gefunden.. aber ich habe auch noch nie so ne alte Frickellei vor mir gehabt.
Bei diesen alten Geräten mache ich mir mittlerweile eher sorgen, das ein Eprom oder so, seine Daten verliert.
shaun
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Re: SRAM-Wahnsinn

Beitrag von shaun »

Mit den defekten RAMs bin ich mir sicher.
Die 1kx1 Typen 6508, 21L02 usw und die 4kx1 sowie 1kx4 Typen 4044, 6514 etc hole ich reihenweise aus Geräten vor 1980. Typisch sind ganz tot (Kurzschlüsse), kein oder reduziertes Ausgangssignal, fehlerhafte Speicherzellen oder ganze Reihen...

Das Gerät wurde von einem "Experten" zuvor auf stromsparend umgebaut und alles, was er identifizieren konnte durch HC oder HCT (scheinbar je nach Verfügbarkeit) ersetzt. Dass ein diskret gebauter Prozessor von 1976 mit 20MHz Takt ein ganz kleines bisschen timingkritisch ist ist ihm wohl nicht eingefallen. Dass ausserdem teilweise Pins offen gelassen wurden im Vertrauen, dass die schön brav high wären auch nicht - HCMOS sieht das natürlicjh etwas anders. Ich hatte erstmal meine liebe Mühe, das Chaos zu bereinigen. Alle LS zurückbauen, S wo es mir möglich war, ansonsten F verwendet und kritisch geprüft, ob ich mir damit das Timng versaue.

Mit einem Original-Speicherboard (aus 3 mach 1) ist alles gut, jetzt muss halt nur das Ersatzboard funktionieren.
Die Geräte werden nicht so ganz günstig gehandelt, von daher ist aus 3 mach 1 keine wirkliche Option
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Re: SRAM-Wahnsinn

Beitrag von zauberkopf »

Ach Du scheisse.. das teil ist älter als ich !
Naja.. bei mir funktionieren auch nicht alle Speicherbausteine mehr richtig.. ;-)
Und diese konstruktion.. wird wirklich mit 20MHZ getaktet ?! WTF ?!
Die 1kx1 Typen 6508, 21L02 usw und die 4kx1 sowie 1kx4 Typen 4044, 6514 etc hole ich reihenweise aus Geräten vor 1980. Typisch sind ganz tot (Kurzschlüsse), kein oder reduziertes Ausgangssignal, fehlerhafte Speicherzellen oder ganze Reihen...
Also nicht.. 100% sicher.. ;-)
Wenn magst, kann ich mal gucken, ob der total veraltete Eprombrenner, den ich hier herumoxidieren habe, diese Speichertypen testen kann.
Okay.. ich gebe zu, das ich durch meine bastelleien nur mit SRAM's ab 1980 gebastelt habe. Und wenn ich SRAM defekt war, war meistens ich auch schuld, und man hats gerochen ! ;-)
Einmal.. hat mich aber mal ein Eprom zur verzweiflung gebracht..gebrannt, getestet.. okay.
Schaltung eingebaut : Nicht okay.
Simulator..okay.. hä ?
Nochmal rein.. wieder.. ich brenne noch mal.. scheinbar alles okay.
Ich probiere am nächsten Tag ein anderes vom gleichen Typ : Läuft !
Vielleicht hatte ich es ja auch mal mit einem reduzierten Ausgangsignal zu tun.. hmm.. hatte ich damals nicht einen ollen 80535 ohne C dazwischen verwurschtelt ? kann sein..
Mein Brenner konnte, wenn ich mich richtig erinnere ( müsste mal die Dosbox noch mal einrichten) auch die Standard TTL's testen.
Aber sehr wahrscheinlich nur die Grundfunktion, und nicht auf die anderen Parameter..
Mit einem Original-Speicherboard (aus 3 mach 1) ist alles gut, jetzt muss halt nur das Ersatzboard funktionieren.
Okay.. dann hast Du ja wenigstens eine Referenz.. wo man mal nachgucken kann.
20MHZ Takt.. ernsthaft ?!
Die Geräte werden nicht so ganz günstig gehandelt, von daher ist aus 3 mach 1 keine wirkliche Option
Naja.. 3 mal xxxx Eur.. jetzt kann ich mir vorstellen, warum man sich das antut..
Mein erster Job war in einer Firma, die das mit alter Industriesteuerungselektronik gemacht hat.
z.B. SSD's für MFM-Controller.. etc.. Angesichts der Hardware (Stahlindustrie) dahinter, hat sich das garantiert gelohnt. ;-)
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Re: SRAM-Wahnsinn

Beitrag von shaun »

Ja 20MHz ist der Grundtakt der meisten Funktionen, Speicher und Multiplikation läuft mit 4MHz.
xxxx EUR heisst hier 6500 bis 7500, von daher: ja lohnt sich.

Von den Industriekunden habe ich auch so meine Anekdötchen.
Am schönsten fand ich einen Regler für einen Glühofen. Elektrisch geheizt, dicker Trafo und davor ein ebenso dicker Tranduktor.
Regelt nicht, heizt nicht. Ich mach den Schaltkasten auf, Bj 72, und sehe: RÖHREN!
Eine Brückenschaltung mit zwei Dioden, also Vakuum-Diode, so mit Heizung liefert die Abweichung, eine der Dioden mit stabilisierten 6V geheizt, die andere mit Vorwiderstand parallel zur Heizung.
Defekt war die EL34 die bis zu 40mA bei 350VDC in den Transduktor drücken sollte...
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Re: SRAM-Wahnsinn

Beitrag von zauberkopf »

Defekt war die EL34 die bis zu 40mA bei 350VDC in den Transduktor drücken sollte...
Ich erinnere mich daran..
Aber auch, wie ich meinen ersten Cheff fragte, warum man sich das antut.
Dann zeigte er ein Foto der Maschine, von der die Steuerung war :
Das teil füllte eine Halle. Eine sehr grosse Halle. Und man sehr viel Metall. HEAVY METALL !

Aber was mich wirklich ärgert.. vor rund 10 Jahren habe ich in einem Hotel einen GF beim Rauchen getroffen, und mich mit ihm gut unterhalten.
Der suchte leute, die TTL basierte Steuerungen entwickeln können.
Gerade für Projekte die etwas langlebiger und wartbar sein sollen..
ICH DEPP HABE ICH DIE VISITENKARTE VERLOREN !

4MHZ.. 20MHZ... hmm.. da strahlt nix rein ?
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Re: SRAM-Wahnsinn

Beitrag von shaun »

Ich habe es mal mit Serienwiderständen in den Datenleitungen probiert, die Störungen werden anders aber nicht weg.
Auffällig sind die unterschiedlichen Pegel an den Adressleitungen, je nach Quelle - die kommen nämlich von einem 74273, einem 74LS174 und einem 74HCT148. Sollte aber eigentlich kein Problem sein, sind ja alle im Limit.
Die Datenleitungen bei Lesezugriff aufs RAM haben eine Anstiegszeit von etwa 15ns beim HM6264-15 und weniger als 10ns bei den moderneren RAMs.
Auffällig ist, dass mit den HM6264-15 oder auch KM6264AL-10 keinerlei Störungen sind (keine fehlerhaften Bits am Ausgang zum Wandler, aber durch den Algorithmus würdem sich Fehler vom RAM aufaddieren), während die anderen RAMs, aber auch ein uraltes Toshiba TV5565 massive Störungen bewirkt.
Übersprechen der schnellen Flaken von den RAMs auf das Wire-Wrap-Gemüse kann man bei inzwischen 150R Serien-R wohl ausschliessen.
Langsam bin ich geneigt, einen Vorrat HM6264-15 zu akquirieren und die nächsten Projekte anzugehen...
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ferdimh
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Re: SRAM-Wahnsinn

Beitrag von ferdimh »

Einfach mal zum Testen: Kannst du die RAM-Betriebsspannung isolieren und aus einem Labornetzteil befeuern?
Dann mal etwas rauf/runter drehen?
Könnte mir vorstellen, dass das schnellere RAM auf 3,3V zuverlässig funktioniert.
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Desinfector
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Re: SRAM-Wahnsinn

Beitrag von Desinfector »

waren diese Cache-RAMs auf den alten 386er Computer-Brettern nicht auch sowas?
so aus der Zeit als Rechner noch mit 20MHz liefen und per Turbo auf 40 kamen?
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ferdimh
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Re: SRAM-Wahnsinn

Beitrag von ferdimh »

waren diese Cache-RAMs auf den alten 386er Computer-Brettern nicht auch sowas?
Cache auf 386ern ist mir neu. Das kenne ich nur von 486ern und Pentiums. Am 386, der mehrere Taktzyklen für eine RAM-Zugriff braucht macht ein Cache auch nicht so viel Sinn, da die übliche DRAM-Zugriffszeit ziemlich genau zur CPU passte. Das wird erst interessant, wenn man die CPU effizienter bekommt (Siehe Cyrix "486DLC" mit schnellerem Rechenwerk und Cache auf der CPU).
Die sind aber noch deutlich schneller als das hier verbaute (nichtfunktionale!) Material, deutlich größer, haben gigantischen Stromverbrauch (~200mA pro chip!) und auch keine getrennten Daten Ein/Ausgänge.
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Re: SRAM-Wahnsinn

Beitrag von shaun »

Ich hatte mehr als einen 386er mit externem Cache. So niedliche 2kx8 10ns als Tag-RAM und 32kx8 als Höchstes der Gefühle als eigentliches Cache.Auf meinem 80386DX-40 hatte ich 256k Cache
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Spike
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Re: SRAM-Wahnsinn

Beitrag von Spike »

Ich habe früher (tm) noch die Chips von den Mainboards gepflückt, sofern sie gesockelt waren.
Da wären noch IS61C256A-20N, KM68257BP-20 und -25, MS62256A-25NC, CY7C185-20PC, CY7C199-25PC. Vielleicht brauchbar? Wurden in den 90ern geerntet.
Edit - Ich sehe gerade eine zweite Seite im thread... Ups. Ich lese mal kurz nach :oops:
Edit2 - Krasse Sache - die Dinger oben sind ja leider 32x8... Again: Sorry.
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Re: SRAM-Wahnsinn

Beitrag von Name vergessen »

Weiß evtl. jemand Genaueres über den Ausfallgrund der alten Bausteine (z.B., daß sich Bonddrähte lösen, weil die Legierung versprödet, oder daß die Dotierung nachläßt, oder Feuchtigkeit in den chip kommt, weil damals die Kanten nicht gescheit versiegelt wurden (erinnert an manche der alten CD-Rohlinge))? Wir hatten ja schon die DDR-TTLs, die inzwischen wahrscheinlicher ausfallen, aber auch da keine Analyse des Ausfallmechanismus. Also die Frage wäre, ob das ein Problem war, das man seither im Griff hat, oder ob die nächste Ausfallwelle bei den 1980er-Typen kurz bevorsteht...
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zauberkopf
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Re: SRAM-Wahnsinn

Beitrag von zauberkopf »

DAS WÜSSTE ICH AUCH GERNE !
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Re: SRAM-Wahnsinn

Beitrag von shaun »

Einige der Gründe werden sicher zutreffen. Metallmigration der ersten MOS Chips hätten wir da noch. Gelöste Bonddrähte sind sicher ein Thema.
Kürzlich habe ich notgedrungen ein Russen-IC verbaut, ein Clone eines Intel Taktgenerators, weil das Original gerade nicht greifbar war. Von den 20 Bestellten funktionierten noch alle, waren Bj 1986. Die ICs sehen schon strange aus, dicke matte Beinchen, Gehäuse wie mit grobem Schmirgel abgezogen, teilweise von unten das Metall unter dem Die zu sehen...

RAMs: die steilen Flanken und das Gewirewrappte vertragen sich anscheinend wirklich nicht, mit Serienwiderständen konnte ich das Problem verlagern, aber so richtig toll ist es nicht. Für die nächsten Reparaturen habe ich noch genug HM6264, die müssen erstmal dran glauben. Ein weiteres Problem betrifft Timing- und Fanoutunterschiede der original verbauten SN74xx und den von mir verwendeten LS-Typen (nachdem mein Vorgänger ja fast alles durch HC(T) ersetzt hatte...) Solche Effekte, die kaum messbar sind nerven ganz schön
Burga
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Registriert: Di 13. Aug 2013, 02:43
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Re: SRAM-Wahnsinn

Beitrag von Burga »

*wahnsinn an*

kleine Induktivität + Z-Diode um die Flanken abzuflachen ?
*wahnsinn aus*

Wahrscheinlich ist´s einfacher ein anderes IC mit niedrigerer Anstiegzeit zu finden.
shaun
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Re: SRAM-Wahnsinn

Beitrag von shaun »

Die kleine Induktivität bildet mit den ganzen Kapazitäten dann neue Schwingkreise, und die Z-Diode liefert im Durchbruch noch eine Flanke für noch mehr Geschwinge.
Wenn es ein isoliert zu betrachtendes IC wäre, ok. Aber wenn ich schon sehe, wie kritisch das Verhalten der Latches in der Microcode-Steuerung ist (SN74 geht, alte LS von 1979 gehen, neue LS von 1999 gehen nicht etc) dann nehme ich lieber die alten Originale und habe das Problem von der Backe. Sind immerhin weiter über 100 ICs, die da schnell schaltend interagieren, und dazwischen ist alles gefädelt - Übersprechen garantiert
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