Blu-Ray-Player mit def. Netzteil

Der chaotische Hauptfaden

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Henning
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Blu-Ray-Player mit def. Netzteil

Beitrag von Henning »

Mahlzeit,

ein Bekannter hat hier einen Blu-Ray-Player angeschleppt, defekt. Lässt sich nicht einschalten.

Das Netzteil gibt nichts raus.

Folgendes Netzteil ist verbaut:

Bild

Nennt sich "1860051360000RA".

So wie es aussieht schiebt schon die Primärseite nichts über den Übertrager.
Es ist ein Mosfet verbaut, folgende Type:

FQPF 3N80C http://www.fairchildsemi.com/ds/FQ/FQP3N80C.pdf

Von der Sek.-Seite geht noch ein Optokoppler rüber.


Frage: Gibt es eine sinnvolle Methode, den Mosfet im eingebauten/ausgebauten Zustand zu prüfen?

Unter der Platine ist auch noch etwas Hühnerfutter verbaut. Mittig im Bild, unter dem großen Ladeelko, rechts neben dem kleinen Elko, sitzt ein Widerstand, den ich also so sehe als ob er vor dem Source des Mosfet sitzt, den Farben nach allerdings 750kOhm? Dieser hatte unendlichen Widerstand, also probehalber gegen einen neuen gewechselt. Aber 750k im Primärteil? Bringt selbst bei 320V keinen wirklichen Strom. Kann also irgendwie nicht angehen....


Weiß jemand sonst einen Ansatz?


Danke und Gruß
Henning
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licht_tim
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Re: Blu-Ray-Player mit def. Netzteil

Beitrag von licht_tim »

Was für Spannungen soll das Netzteil denn erzeugen? 5V und 12V? Ein neues Netzteil ist wahrscheinlich recht schnell irgendwo anders ausgeschlachtet.
Henning
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Re: Blu-Ray-Player mit def. Netzteil

Beitrag von Henning »

Ich sehe nur 5V. 12V habe ich nirgends sehen können. Irgendwas ist mit "5VSTB" angegeben. 5 Volt für Steuerbord? Rechts sitzt das Laufwerk...

Spaß, wird "Standby" heißen. 5V lassen sich sicherlich auch woanders holen, allerdings müsste dann ja auch die ganze Einschalt-Kiste umgefrickelt werden.

Gruß
E_Tobi
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Re: Blu-Ray-Player mit def. Netzteil

Beitrag von E_Tobi »

750k sind der Startup-Widerstand. Der braucht nur ein paar hundert µA liefern, je nach IC.

Wenn er gar nicht losläuft würde ich den Mosfet ansehen und das IC tauschen. Wenn er ab und zu mal "zuckt" aber nicht durchläuft musst du in die Schaltung einsteigen und die Eigenversorgung des ICs suchen, das müsste eine Wicklung auf dem Trafo sein, oder aber er braucht eine Grundlast.

Grüße
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Chefbastler
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Re: Blu-Ray-Player mit def. Netzteil

Beitrag von Chefbastler »

Was ist den für ein Schaltregler-IC verbaut und auf welcher seite Pri/Sec? Hatt der noch seine Versorgungsspannung?
xanakind
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Re: Blu-Ray-Player mit def. Netzteil

Beitrag von xanakind »

So Banal es auch klingt:
Wird der Grosse Ladeelko denn geladen?
Da müssen irgendwas so um die 270-300 Volt anliegen.
Ich habe mir bei solch einem Teil schonmal nen Wolf gesucht und im Endeffekt war´s der Gleichrichter :roll:
Bringt selbst bei 320V keinen wirklichen Strom.
Oh, hab ich übersehen! :)
Henning
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Re: Blu-Ray-Player mit def. Netzteil

Beitrag von Henning »

Das IC auf der Unterseite kann ich beim besten Willen, auch mit Lupe und Beleuchtung nicht identifizieren. Keine Chance da was zu lesen. Ist ein 8-Beiner SMD. Mehr kann ich nicht sagen.

Der große Ladeelko wird geladen, 320V, und hält diese Ladung auch einige Minuten. Da ist alles "dicht".
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Sascha
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Re: Blu-Ray-Player mit def. Netzteil

Beitrag von Sascha »

Am Primärelko liegt eher 320V an.
Ich würde mal prophylaktisch den kleinen Elko rechts neben der Gleichtaktdrossel tauschen, der stellt i.d.r. die Betriebsspannung für das Regel-IC bereit.

MOSFET-TÜV:
GS kurzschliessen, dann mit Diodenmessfunktion die DS-Strecke messen. Eine Richtung kein Durchgang, die andere Richtung ne normale Diode (Bodydiode)
GS mit der Diodenmessfunktion aufladen, dann mit dem Durchgangsmesser 0Ohm zwischen DS feststellen.
Henning
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Re: Blu-Ray-Player mit def. Netzteil

Beitrag von Henning »

Das kann ich mal tun...

Danke soweit erstmal. Ich werde versuchen mal mit allen Möglichkeiten den Typ des ICs rauszubekommen, dann wäre auch Chance die Betriebsspannung zu messen...

Gruß
andreas6
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Re: Blu-Ray-Player mit def. Netzteil

Beitrag von andreas6 »

Hallo,

nimm mal eine scharfe, flache Klinge (kleines Abbrechmesser oder so) und versuche die Oberfläche des Chips vorsichtig zu reinigen. Mitunter ist da nur Lötpampe drauf, sieht aber aus wie blasig verkohlt und defekt. Nach so einer Operation konnte ich "431" auf einem immer noch glatten Smd-Dreibeiner lesen, dem ich vorher durch Aufnahme der Schaltung genau die Funktion eines TL431 zugewiesen hatte.

MfG. Andreas
E_Tobi
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Re: Blu-Ray-Player mit def. Netzteil

Beitrag von E_Tobi »

Die Betriebsspannung findest du am Ende vom 750k...
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Desinfector
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Re: Blu-Ray-Player mit def. Netzteil

Beitrag von Desinfector »

hat die Primärwicklung im Trafo überhaupt durchgang?
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ferdimh
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Re: Blu-Ray-Player mit def. Netzteil

Beitrag von ferdimh »

Es gibt einige Netzteile, die schießen gerne ihre Startup-Widerstände.
Gerade die Tatsache, dass die +320V FÜR EINIGE MINUTEN stehenbleiben ist ein recht sicheres Indiz dafür!
Eigentlich müsste das über die 750K in den Startupkondensator umgeladen werden und bei Erreichen Einer bestimmten Schwelle (üblicherweise 15-20V) müsste der Möller losschwingen.
Ansonsten sollte die Logik auf der Niederspannungsseite höchstens aus einem Transistor bestehen, und sich einfach auf ein generisches 5V-Netzteil übertragen lassen (und wenns nen Ringkern ist).
Mit Schaltnetzteilen mache ich mir nicht mehr lange die Finger schmutzig, außer es gibt sehr triftige Gründe dafür (N+3 krumme Spannungen mit viel Leistung oder so - siehe Glotzen und Beamer und so).
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Desinfector
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Re: Blu-Ray-Player mit def. Netzteil

Beitrag von Desinfector »

Wenn ein Fehler nur im Netzteil liegt und dieses nicht durch "weiter hinten" liegende Fehler dicke Backen macht,
ersetze ich Netzteile nur noch komplett.
zumindest wenn es nicht "Sonderspannungen" sind, die man mit billigen Netzteilen extern Speisen kann.
z.B. ein Drucker mit 32 Volt ist natürlich was anderes.
und Logik im Netzteil sollte auch nicht mit de Geraet reden wollen.

Die Sekundärelkos lassen per Spannungsfestigkeit auf die Betriebsspannung der folgenden Gruppe schliessen.
z.B. 6.3Völter wollen 5V haben
und 16Völter 12V (vorsichtshalber erstmal 9V testen)

wenn es nur 5 und 12 V sind gibts günstige Netzteile als Ersatz.
das alte fällt eh bald mit nem anderen Fehler wieder aus.
Wer dann noch viel im PC Bereich zu tun hat, kriegt sowas eh hinterhergeschmissen.
alte Laptopnetzteile mit USB-Lader.
Die sind meistens auf ner gesonderten Platine als 12V-5V Stepdown Wandler.
nimmst also ein 12V Netzteil und hängst den Wandler noch mit dran.
Das hält dann möglicherweise noch länger, als man den Player nutzen wird, da das Zeug ja eh "alle Nase" lang
zu altmodisch wird.
Felix945
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Re: Blu-Ray-Player mit def. Netzteil

Beitrag von Felix945 »

bevor hier wil losgelötet wird, erstmal den kleine elko mittig im netzteil tauschen, der ist in der spannungsversorgung des ICS und wenn der (wie meistens wenns nicht startet) kapott ist geht nichts und es passiert auch nichts, manchmal pummt es noch.

Hat 47yF und 50V

mfg
Henning
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Re: Blu-Ray-Player mit def. Netzteil

Beitrag von Henning »

Mahlzeit!

Habe das Netzteil heute mal wieder auf den Tisch geholt.

Das IC auf der Unterseite hat die Aufschrift "M8015". Mehr ist nicht rauszulesen.

Über den Elko habe ich mal gemessen, im Betrieb 0,0V, Widerstand über den Elko wenige Ohm, mit ausgebautem Elko weiterhin, Elko ist im MegOhm Bereich, scheinbar also OK.

Woher der Elko seine Spannung bekommen soll erschließt sich mir allerdings auch noch nicht so ganz... Der Minus vom Elko hängt mit auf dem Minus der 320V nach dem Gleichrichter. Dieser geht an das IC an Pin 1. Der Plus hängt an IC Pin 7, und kommt über einen 5,1Ohm Widerstand über eine Diode an den Übertrager...

Bild

Mal sehen.
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ferdimh
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Re: Blu-Ray-Player mit def. Netzteil

Beitrag von ferdimh »

Der Plus hängt an IC Pin 7, und kommt über einen 5,1Ohm Widerstand über eine Diode an den Übertrager...
Und genau da kommt der Saft dann her, wenn die Kiste läuft.
Wenn sie nicht läuft , Wird der Kondensator über die 2*750kΩ geladen. Damit das tut, muss der Kram um den Elko aber hochohmig sein. Wenn du in der richtigen Polarität gemessen hast (bei Digitalmulits ist quasi immer +=+, bei analogen ist die Polung im Ohmbereich gerne mal andersrum), und es niederohmig ist, dann hängt da was dran, was tot ist. Das KÖNNTE die Diode zur Speisung sein, ist aber wahrscheinlich der Controller.
Henning
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Re: Blu-Ray-Player mit def. Netzteil

Beitrag von Henning »

Dann werd ich morgen mal Herrn Kontrollör runterfönen.
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tixiv
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Re: Blu-Ray-Player mit def. Netzteil

Beitrag von tixiv »

Der Controller ist so gut wie nie defekt, außer er hat Brandspuren. Wenn die Sicherung heile ist, dann ist meißt der kleine Elko auf der Primärseite oder einer der beiden hier 750k-Widerstände schuld. Hast Du beide überprüft? Ein Multimeter-Test am Elko ist nicht uassagekräftig. Da ist meißt nur der ESR zu hoch, was Du damit nicht messen kannst. Bitte einfach mal auf Verdacht tauschen den Elko!

Edit: Mir fällt gerade noch ein: Ich versuche bei Reperaturen eigentlich immer, das Netzteil wieder hinzubekommen, da ein Austausch gegen ein Anderes einen großen Zeitaufwand bedeutet: Verbindungsstecker, mechanische Befestigung.
Henning
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Re: Blu-Ray-Player mit def. Netzteil

Beitrag von Henning »

Hatte heute einmal den Chip runter und wieder drauf, Nun kommen ~1,6 V an.

Die 750k sind in Ordnung. Den einen habe ich schon getauscht da hier kein sinnvoller Widerstand messbar war.

In Ermangelung eines Elkos habe ich diesen noch nicht getauscht, kann ich aber tun. Zuhause habe ich was.
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Re: Blu-Ray-Player mit def. Netzteil

Beitrag von Bjoern »

tixiv hat geschrieben:Der Controller ist so gut wie nie defekt, außer er hat Brandspuren. W
Das kenne ich aber anders ;) Hatte schon mehrere Netzteile, bei denen der Controller ohne sichtbare/riechbare Beschädigung nen kurzen hatte. Auf der Versorgung für selbigen ist ja auch nicht viel Strom unterwegs... (Im Normalfall zumindest :twisted: )
Henning
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Re: Blu-Ray-Player mit def. Netzteil

Beitrag von Henning »

Habe heute einen neuen Elko eingelötet, leider kommt die Kiste dennoch nur auf 1,6 Volt.

Ich werde nach einem Ersatznetzteil Ausschau halten.
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Desinfector
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Re: Blu-Ray-Player mit def. Netzteil

Beitrag von Desinfector »

welche Spannungen lieferte das alte denn?
stehen die Spannungen an der weissen Stiftwanne?
Bjoern
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Re: Blu-Ray-Player mit def. Netzteil

Beitrag von Bjoern »

Pollin hat idr. diverse kleine Schaltnetzteile mit gängigen Spannungen, vielleicht findest du da ja was passendes.
Alternativ kannste natürlich auch z.B. wenn das Netzteil 5V und 12V lieferte zwei Netzteile (eins pro Spannung) rein frickeln, wenn Platz vorhanden ist.
Das Netzteil sieht ja nicht danach aus, als hätte es eine Standbyversorgung und zuschaltbare Spannungen, kann also nix spezielles sein.
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omega
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Re: Blu-Ray-Player mit def. Netzteil

Beitrag von omega »

Nachher sieht das dann so aus: Eine Spannung kommt per reingebasteltetem Steckernetzteil und eine über das blau weiße Kabel vom Labornetzteil.

Hast du mal geschaut, ob du das IC irgendwo kaufen kannst?
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Re: Blu-Ray-Player mit def. Netzteil

Beitrag von Chefbastler »

Hast du die Diode die da mit dranhängt mal geprüft?
Henning
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Re: Blu-Ray-Player mit def. Netzteil

Beitrag von Henning »

Geprüft sowieso, aber heute auch mal ausgetaucht. Dennoch nichts.

Neues Netzteil.
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