Phasenschieber-Oszillator Spannungssteuern

Der chaotische Hauptfaden

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Duga-3
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Phasenschieber-Oszillator Spannungssteuern

Beitrag von Duga-3 »

Tach Leute,


Bild
http://elektroniktutor.de/

Ich möchte die Ausgangsfrequenz Spannungssteuern.
Und zwar von 28Hz - 4,2KHz, was muss ich in der Schaltung verändern um die Frequenz per Spannung zu steuern ?
Den Oszillator brauch ich für ein selbstbau Synth. Der soll absolut Analog Aufgebaut werden (ähn. Moog).
andreas6
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Re: Phasenschieber-Oszillator Spannungssteuern

Beitrag von andreas6 »

Hallo,

vergiss es. Suche Dir eine andere Oszillatorschaltung heraus.

MfG. Andreas
Duga-3
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Re: Phasenschieber-Oszillator Spannungssteuern

Beitrag von Duga-3 »

Jemand einen anderen Vorschlag ?

Spannungsgesteuerte Sinusoszillatoren sind scheinbar rar.
Cluster One
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Re: Phasenschieber-Oszillator Spannungssteuern

Beitrag von Cluster One »

Hallo,

warum immer das Rad neu erfinden ?

G**gle spuckte das hier als einen der ersten Trefferaus: http://experimentalistsanonymous.com/di ... enerators/

Gruß

ClusterOne

PS: Suchbegriff war "moog vco circuit" (das viel mir im Bezug auf Synthesizer so als erstes ein :D )
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NilsH
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Re: Phasenschieber-Oszillator Spannungssteuern

Beitrag von NilsH »

N'abend!

Zufälligerweise habe ich vor etwa einem 3/4 Jahr mit der Entwicklung eines eigenen analogen Synths begonnen.
Mittlerweile habe ich unter anderem eine gut funktionierende VCO-Schaltung zu Stande gebracht.

Daher kann ich ein paar Tips geben:

Als Basis nimmt man die bekannte Dreieck-Oszillatorschaltung mit 2 OPVs als Integrator und Schmitttrigger.

Die einfachste Schmitttrigger-Schaltung mit einem OPV mit positiver Rückkopplung (R vom Ausgang zum nichtinvert. Eingang)
hat den Nachteil, dass die Schaltschwellen von der Betriebsspannung abhängen, womit auch die Frequenz Betriebsspannungsabhängig wird.
Daher setzt man einen Präzisions-Schmitttrigger ein, den man aus zwei Komparatoren und einer bistabilen Kippstufe (RS-Flipflop) zusammensetzen kann.

Nun braucht man eine weitere Schaltung, die die Steuerspannung (welche die Frequenz steuern soll)
entweder unverändert oder invertiert zum Eingang des Integrators führt.
Ich bezeichne diese Schaltung als gesteuerten Invertierer und habe sie mit einem OPV und zwei JFETs als Analogschalter realisiert.
Diese Schaltung ist irgendwo im Tietze-Schenk von '99 zu finden, ich kann bei Bedarf nachschauen.

Dieser gesteuerte Invertierer wird nun vom Ausgangssignal des Schmitttriggers gesteuert.

Die Ausgangsspannung des Integrators U_ausgang wird bei der zu Anfang genannten Schaltung bekannterweise an den
Eingang des Schmitttriggers gelegt.

Die Oszillation entsteht nun wie folgt:

Wenn U_ausgang die obere Schaltschwelle des Schmitttriggers erreicht,
wird die Steuerspannung vom gesteuerten Invertierer unverändert an den Integrator-Eingang gelegt.
Die Spannung am Eingang des Integrators U_eingang ist also positiv (zumindest wenn die Steuerspannung positiv ist).
Da die bekannte Integratorschaltung mit OPV und R und C invertierend ist, wird U_ausgang nun fallen.

Wenn U_ausgang nun auf die untere Schaltschwelle des Schmitttriggers abgefallen ist,
wird die Steuerspannung dank des gesteuerten Invertierers nun invertiert zum Integrator geführt.
Damit ist U_eingang negativ, worauf U_ausgang aufgrund des invertierenden Charakters des Integrators steigt.

Sobald U_ausgang wieder die obere Schaltschwelle erreicht hat, beginnt der Prozess von vorn.

Ich hoffe, dass die Beschreibung einigermaßen verständlich ist. Ich werde später noch eine Skizze zur Veranschaulichung hochladen.

Aus dem Dreiecksignal (und dem Rechtecksignal vom Schmittie) lassen sich mit ein paar OPVs und Analogschalten weitere Wellenformen wie Sägezahn ableiten.

Bei dieser SChaltung ist die Frequenz proportional zur Steuerspannung.
Damit der VCO mit einer Steuerspannung von 1 Volt/Oktave gesteuert werden kann,
ist noch ein Exponentialwandler erforderlich, der sich mit zwei Transistoren
(und einem temperaturabhängigen Widerstand mit Temperaturkoeffizient 3354 ppm/K bei 25 °C)
aufbauen lässt.
Dies werde ich jetzt aber erstmal nicht weiter erklären.

Die Schaltung, welche ich aufgebaut habe, erzeugt auf diese Weise fünf Wellenformen
und hat über 4 Oktaven eine Abweichung der Frequenz von weniger als 10 Ct vom Sollwert.

Neben dem VCO habe ich auch einen MIDI/CV-Wandler mit ATmega8 und MCP4822 als D/A-Wandler aufgebaut.
Dieser erzeugt die nötigen analogen Steuerspannungen anhand der Befehle von einem MIDI-Keyboard.

Auch einen VCF habe ich bereits gebaut. Dieser ist allerdings nicht selbst entwickelt.
Hier habe ich einfach die VCF-Schaltung vom Minimoog 1:1 nachgebaut.

Ein VCA existiert bereits als früher Prototyp auf dem Steckbrett.

Das war jetzt viel Text, ich hoffe es hilft...

MfG Nils

===================== Edit =====================

Bild: http://files.brauchmer.net/imghost/up/0 ... 240316.jpg
Links oben ein Blockschaltbild.
Darunter wird die Funktion der Elemente im Blockschaltbild beschrieben.
Rechts unten die Gleichung für die Frequenz.
U_S ist die Steuerspannung, U_H und U_L sind die obere und untere Schaltschwelle des Schmitttriggers,
R und C sind die Werte vom Widerstand und Kondensator des Integrators.
Zuletzt geändert von NilsH am So 24. Feb 2019, 18:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Bastelbruder
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Re: Phasenschieber-Oszillator Spannungssteuern

Beitrag von Bastelbruder »

Der soll absolut Analog Aufgebaut werden
Eine voll analoge Phasenschieber-Schaltungsidee war kürzlich in EDN, leider scheint mich die Seite momentan nicht zu mögen.
Das IC muß kein "digitales" CMOS-4049U sein, der Urtyp CA3600 von RCA tut's auch (wenn man ihn noch kriegt).
Oder den völlig identischen Mitbewerber-Nachbau nehmen, den 4007 gibts sicher noch ein paar Jahre.

Unglaublich! :o Jetzt werden bei datasheetarchive schon Elektor-Datenblätter verlinkt.
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Heaterman
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Re: Phasenschieber-Oszillator Spannungssteuern

Beitrag von Heaterman »

Bastelbruder hat geschrieben:
Unglaublich! :o Jetzt werden bei datasheetarchive schon Elektor-Datenblätter verlinkt.
Nicht nur die, ich hab da neulich sogar alte FUNKAMATEUR-Datenblätter zu uralten DDR-Bandfiltern rausgezerrt.
Duga-3
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Re: Phasenschieber-Oszillator Spannungssteuern

Beitrag von Duga-3 »

Danke NilsH. Ich habe berreits bei google eine Schaltung gefunden die deiner Beschreibung passt.
Nach weiterer Rechairche bin ich auf diese gestoßen:
http://www.birthofasynth.com/Thomas_Hen ... -4046.html

Da die Schaltung keinen großen Umfang hat sollte es möglich sein diese mal nach zu bauen.
Eine Höhrprobe ist ja mit auf der Seite und die klingt vielversprechend.
Der Stringsound kommt der Eminent 310u sehr nahe.
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xoexlepox
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Re: Phasenschieber-Oszillator Spannungssteuern

Beitrag von xoexlepox »

Duga-3 hat geschrieben:Den Oszillator brauch ich für ein selbstbau Synth.
Mit einem spannungsgesteuertem Sinusoszillator kann ich dir leider nicht weiterhelfen, aber wie wäre es mit der Schaltung eines Sägezahnoszillators, der vor >20Jahren im "Formant" (Elektor) verwendet wurde?
Duga-3 hat geschrieben:(ähn. Moog).
Gennau das war das Problem mit diesem Teil: 1V/Oktave -> Es ist also ein analoger Logarithmierer notwendig, der bei diese Schaltung mit einem uA726 realisiert wurde, der nur extrem schwer zu bekommen war/ist. Ich habe das Ding damals auch gebaut und das entsprechende Büchlein wieder ausgegraben. Falls dir Bilder von einzelnen Seiten weiterhelfen -> PN.
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