Wiederaufbau altes Moped

Der chaotische Hauptfaden

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Toni
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von Toni »

Habe die Teile zusammengelötet und damit ein 2-in-1-Gerät gebaut:

1) funktionierender Stromregler. Die LED bekommt 2,5A ab 6,2V, das sollte reichen. Die Helligkeit variiert geringfügig bei verschiedenen Spannungen, und am Labornetzteil leuchten Spannungs- und Stromgebrenzung manchmal gleichzeitig. Das ist üblicherweise ein schlechtes Zeichen, und kommt von 2):

2) einen Oszillator mit 25kHz und 4,7Vpp (bei 7V Versorgung) am LM358-Ausgang zum R=1k, der dann zum Gate vom IRLZ44N geht. Die Amplitude lässt sich mit einem Elko 1000uF in der Versorgung verkleinern, aber die Schwingung nicht stoppen. RC am OPV (out in-) brachte nur eine Änderung der Kurvenform.

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Hat jemand einen Tipp, was die Schwingung auslösen könnte, und wie sie sich stoppen lässt?
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Toni
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von Toni »

Habe noch herumprobiert: ein Reihenwiderstand R=10k zw. OPV-out und MOSFET-Gate, und zusätzlich ein C=1uF zwischen Gate und Masse unterdrückt die Schwingung :)
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Bastelbruder
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von Bastelbruder »

Konstantstromsenken schwingen gern, wenn man sie in Reihe mit halbseiden stabilisierten Labornetzteilen (mit induktivem Ausgang) schaltet... Die schaffen es wunderbar, den Regelkreis des Netzteils aufzumischen.
Miß mal die 7 Volt...
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Toni
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von Toni »

Hab's eben an einem 12V Bleiakku probiert, mit einem 1,3 Ohm Angst-R in Reihe.
Die Schwingneigung ist identisch, auch die Frequenz (25kHz).

EDIT / Nachtrag:
am Bleiakku ist die Amplitudenform unterschiedlich und Amplitudenhöhe geringer. Das Labornetzteil unterstützt somit die Schwingung, der frequenzbestimmende Teil muss aber in der Schaltung / LED / Kabel liegen.
Die Versorgung vom LM ist über einen R=100Ohm und 100nF geglättet. Probeweises Brücken vom R oder Erhöhung C brachte keinen Unterschied.

Mit einem ausreichend hohem C zwischen Gate und Masse lässt sich die Schwingung stoppen: z.B. 1uF FoKo und R=1k zum OPV. Mit 100nF/1KOhm schwingt der Eimer noch, sogar mit deutlich höheren Amplitudenspitzen als ohne. Bei Erhöhung vom C ist irgendwann schlagartig Ruhe.

Das RC-Glied macht die Regelung träge, die Anwendung könnte aber damit leben. Allerdings wäre damit die Neugierde bzgl. Ursache nicht gestillt.
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Toni
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von Toni »

Wenn kein Einspruch mehr kommt, werde ich mit dieser Schaltung auf die Piste gehen:
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Vor die LED's hänge ich jeweils noch 2 parallele SMD-Sicherungen. Diese hier hätten dann nur 23mOhm: https://www.reichelt.de/SMD-Sicherungen ... %2BSMD%2B1
Damit haben die LED's evtl. eine Überlebenschance, falls der Stromregler kurzschließt
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ferdimh
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von ferdimh »

gegen DIESES RC-Glied muss ich leider Einspruch erheben. Das macht den Regler DEFINITIV zu langsam. Ich hoffe doch du hattest bei den R-C-Tests einen Reihenwiderstand vorm invertierenden Eingang?
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Toni
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von Toni »

ferdimh hat geschrieben:... Ich hoffe doch du hattest bei den R-C-Tests einen Reihenwiderstand vorm invertierenden Eingang?
ja, einen 10k
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ferdimh
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von ferdimh »

Ok, das hätte eigentlich tun sollen...
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von Matt »

Mach anders, siehe Schaltung von mir.
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Ich habe Miller-Effekt benutzt, der OPV langsämer macht.

Gruess
Matt
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Toni
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von Toni »

Danke euch, so gibt er Ruhe: :D
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Habe den Regler jetzt auf 3A gestellt, die fließen ab ca. 6,2V. Der Thermoschutz ist so bemessen, dass er ab 100°C runterregelt, und ab 110°C konstant 1,3A zieht. Der Fühler ist unter dem grünen 2K-Brei:
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Jetzt wird die Lampe fertig zusammen gebaut 8-)
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ferdimh
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von ferdimh »

den 100n würde ich nochmal versuchsweise verkleinern... 10n oder so. Die Zeitkonstante ergibt aber keine sooo große Verzögerung, das müsste die LED abkönnen.
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Toni
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von Toni »

Die Lampen sind jetzt fertig.

Aus China kam noch die fehlende Lieferung warmweißer 3W-LED's (3000K - Glühlampenfarbe). Die kamen in die Kennzeichenbeleuchtung, sowie ins Standlicht der Frontlampe.
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Es stellte sich die Frage, wie hell Rücklicht und Bremslicht sein sollen. Dazu hatte ich im Abstand 0,5m am Auto im Dunkeln gemessen, und dabei mit Blitz fotografiert.
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Schlusslicht hat 38lux, Bremslicht 336lux

Das ist verdammt hell und kann nicht erreicht werden.
Ich komme jetzt auf ca. 30lm Rücklicht (durch den Reflektor) / ca. 140lm Bremslicht. Immerhin hilft es vielleicht die Messung dem Tüff vorzulegen, falls er meckert...

Um das Maximale herauszuholen, muss die Verlustleistung in der Lampe gering gehalten werden. Daher wurden jeweils 2 LED's in Reihe geschaltet (je 2,2 - 2,4V Durchlassspannung), und dafür eine Konstantstromquelle vorgeschaltet. Die KSQ schluckt min. 1,4V und hält die Helligkeit über dem gesamten Spannungsbereich (6 - 7,3V) auf 10% konstant (mit Vorwiderstand wäre es 50%).
Die weißen LED's der Kennzeichenbeleuchtung brauchen verhältnismäßig wenig Strom, und können nicht in Reihe geschaltet werden, weil der Spannungshub für die KSQ dann zu klein wäre -> einfacher Vorwiderstand 22 Ohm.
Rücklicht läuft an 2 LED'S je 350mA, Bremslicht 2 LED's je 500mA, Kennzeichenlicht 2 LED's je 85mA.

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So leuchtet es incl. Bremslicht
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Frontlampe

hier wurde noch die LED für's Standlicht angebracht:
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Das Gegenstück ist eine matte Kunststoffhülse, die am Ende zusammengeschmolzen wurde, und in die Reflektorbohrung gepresst wurde. Die streut das Licht im Reflektor:
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Die LED zieht etwa 1W, und ist in Natur warmweißer, als es auf dem Foto aussieht. Sieht aus wie eine Glühlampe
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Stromregler ist oben beschrieben. Rot eingekreist: Thermofühler
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So sieht die "Birne" aus. Das Gebilde ist weiterhin gegen eine normale Birne mit Fassung austauschbar - an der Lampe wurde nichts geändert
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Abblendlicht
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Gleiche Position der Lampe für Abblendlicht + Fernlicht
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Toni
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von Toni »

Für das Luftfiltergehäuse hatte ich noch einen Papierfilter von einem Clio zurechtgekürzt (früher war da ein Nassfilter drin). Träger/Adapter besteht aus einem Stück KG70 Kanalrohr.
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Hier sind 2 Filmchen vom Probelauf mit neuem Luftfilter. Außerdem wurde im linken Vergaser die Nadeldüse 2 Löcher höher gehängt -> damit nehmen beide Zylinder gleich gut Gas an.

Leerlauf
https://youtu.be/uKSr06kqn3k

Mit Gasstößen
https://youtu.be/s8G-6Gz3khI
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Toni
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von Toni »

So sieht's im Moment aus. Grob zusammengebaut um das Antriebsgeraffel mal testen zu können:
https://youtu.be/PTukDUIk0Ko

Im Moment ist der Tank dran.
Demnächst wird wieder alles auseinandergebaut und der Rahmen + andere Teile lackiert.
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Toni
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von Toni »

irgendwie scheint die Zündspule sporadisch Probleme zu machen. Das ist ein Teil, das häufig ausfällt.

Weiß jemand, wie die Spule der Magnetzündung gewickelt ist? Innen ist eine dicke Wicklung zum Unterbrecherkontakt.
Zündwicklung: kennt jemand Anzahl Windungen und Drahtstärke?

Hier gibt's Fotos dazu, da wurde wohl bereits die Zündwicklung entfernt:
https://www.ebay.de/itm/NORIS-Zuendung- ... 2978910149
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So sieht die komplette Zündspule aus:
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Die müsste man doch selber wickeln können! Danach noch vakuumimprägnieren, und gut isses :)
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ferdimh
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von ferdimh »

Ich würde einfach den dünnsten Draht nehmen, den ich finde und draufloswickeln... Übersetznugsverhältnis ist bei "normalen" Zündspulen etwa 100:1, das würde ich hier auch als Grundlage nehmen.
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Bastelbruder
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von Bastelbruder »

Die Erfahrung der letzten 100 Jahre lautet: Kondensator defekt. Egal ob im Radio oder im Mopped.
Erst Nummer zwei sind Trafo- und Dynamospulen, da gammeln gern die Verbindungen (auch Flickstellen in der Wicklung) weil irgendwelche sauren oder salzigen Helferlein beim Löten verwendet wurden.
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Toni
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von Toni »

leider ist der Kondensator noch OK. Der hat messtechnisch 0,8uF, und wirft noch die bestmöglichen Funken im Vergleich zu anderen (Folien)Kondensatoren von 0,22 bis 2,2uF. Zwischen 470nF und 1uF ist das Optimum bei niedriger Drehzahl (= Kickstarter von Hand bewegen, während Kerzen draußen sind).

Zudem hat HV-Wicklung an den Anschlüssen keinen messbaren Widerstand mehr -> das spricht für deine Vermutung, dass innen eine Durchgammlung sein könnte. Der Standardfehler ist aber wohl ein partieller Windungsschluss, der einen Teil von dem bisschen Zündenergie frisst. Könnte natürlich auch Beides gleichzeitig sein.
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Toni
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von Toni »

Die alte Spule ist aufgepult. So sieht das aus:
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Sekundärseitig waren einzelne Lagen gewickelt, mit jeweils einem getränktem Papier?blatt als Isolierschicht dazwischen. Das Innenleben ist furchtbar klebrig und stinkend. Das klebt dermaßen, dass es Latexhandschuhe zerreißt.

Außen waren 2 HV-Abgriffe, und darunter waren auch 2 getrennte Spulen, die im Spulenboden mit einem dickeren Lackraht (ca. 0,15mm) miteinander verbunden waren. Vermutlich waren die beiden Spulen dazu gegensätzlich gewickelt.

Die einzelnen Spulen sind auf einer Breite von 23mm gewickelt, Höhe einer Lage incl. Isolierung: ca. 0,25mm, Gesamthöhe ca. 2,5-3 mm. Demnach also 10-15 Lagen. Die Drahtstärke kann ich schlecht ausmessen, weil geeignete Messgeräte fehlen. Gemessen ca. 0,03mm Durchmesser.
Ein paar zusammengelötete Drahtfetzen zeigen jedoch ca. 7 Ohm/m -> das wären 0,05mm + Isolack.

Den Gesamtwiderstand schätze ich auf 12kOhm (hatte ich mal so gehört), das wären 1,7km Drahtlänge, entspricht ca. 17.000 (=2x 8500) Windungen.
Wenn man von 0,05mm ausgeht -> ca. 0,065mm incl. Lack, wären das 350 Windungen je Lage. Dann bräuchte es 24 Lagen bei 2 Reihen.
Passt nicht ganz zu den Messungen oben, ist aber immerhin grob in der Region...

Meine Idee war, die Spule neu zu wickeln mit 0,05mm Draht und 0,05mm Mylarfolie je Lage. Danach alles im Vakuum mit 2K-Isolierimprägnierung absaufen. Oder habt ihr Trafoexperten einen besseren Vorschlag?

Aber wie zum Henker schafft man 2 gegenläufige Wicklungen gleichzeitig auf einen Kern zu bringen? Oder mache ich einen Denkfehler, und die Wicklungsrichtungen müssen nicht gegenläufig sein (Verbindungsstelle ist nicht geerdet!)?
Ich fürchte, da wurden früher 2 vorgefertigte Spulen aufgepresst, miteinander verbunden, und alles in Klebeschleim + Leinenfetzen abgesoffen.

Habt ihr eine Idee, wie sich das praktikabel machen lässt?
Klassisch mit einer Wicklung, richtig fetter Isolation im Spulengrund, mit HV-Kabel neben Kern herausgeführt? Aber damit schafft man sich wieder andere Probleme...

EDIT: ist mir eben noch eingefallen: evtl. die beiden gegensätzlichen Wicklungen völlig unabhängig voneinander aufbringen, mit 33mm breiten Mylarbändern???

NOCHMALEDIT: woher bekommt ihr euer Material?
Glaubt ihr, das hier taugt: ?
Mylarband
https://de.aliexpress.com/item/5mm-28mm ... autifyAB=0

Lackdraht
https://de.aliexpress.com/item/0-05mm-2 ... autifyAB=0
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Toni
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von Toni »

Vorhin die Kisten durchwühlt, und einen Wickler zusammengebaut. Den Lagerbock hatte ich vom FT16?, bei dem Georg die Produktionsanlage von Lautsprechern dabei hatte.

Draht und Folie sind bestellt. Wenn es kommt, kann es gleich losgehen:
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Toni
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von Toni »

Zündspule selber wickeln ist vom Tisch, nachdem mir bei einer Tauschaktion eine Neue zu lief.

Zwischenzeitlich machte ich mit dem Tank weiter: Innenreinigung und Beschichtung mit "Tancdoc System"
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So sah das dann vor der Neubeschichtung mit 2K-Harz aus:
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Das Moped wurde wieder komplett zerlegt
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Und der Rahmen 2K lackiert
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Einzelteile lackiert und aufgebaut, z.B. Lenker
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Hier war die Schelle vom Blinkerschalter zu dick -> Neue aus poliertem Edelstahlblech geschnippelt und gebogen:
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Danach begann der finale Zusammenbau
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Zwischenzeitlich hatte ich auch noch den rechten Zylinder abgebaut (incl. Vergaser), Stößel getauscht, Ventilspiel neu eingestellt
Es fehlen noch Tank, Elektrik und Kleinteile. Aber für einen Motor-Probelauf mit kurzem Ausritt reicht es auch so:
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Der Motorlauf war überraschend schlecht, besonders rechter Zylinder. Schlechter Leerlauf, knallt in Luftfilter, wenig Leistung. Vor'm Ausbau lief er ziemlich gut => WTF??? Stößel hängt? Kipphebel verkantet? Vergaser falsch montiert?
Hatte keine Lust mehr den Fehler zu suchen, und machte erstmal mit der Elektrik weiter

Finaler Test Lima mit Lageregler
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Lima eingebaut
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...und plötzlich hatte ich ein abgeschertes Kabel in der Hand???
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Das ist das Verbindungskabel Unterbrecherkontakt zur Zündspule, das ist in den Rotorspalt gekommen, und wurde abgeschert.
Freu :) das erklärt den miesen Motorlauf.
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Toni
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von Toni »

Hier eine Aufnahme vom Fahrgeräusch bei einer kleinen Runde: https://youtu.be/8o2B4UYaT4A Warnung: außer meinem Schuh und ab-und-zu Schaltfehlern ist kaum etwas zu sehen.
Der Motor klappert unter Last metallisch. Bin noch am Vergleiche suchen ob das normal ist...

Bei Beginn war der Motor fast kalt, bei 1:45 öffne ich den Choke.
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Toni
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von Toni »

Weiter ging's mit dem vergammelten Tank.

Nachdem ich realisierte in welchem schlechten Zustand der Tank war, hatte ihn erstmal längere Zeit beiseite gelegt. Der war verunfallt, übersät mit Beulen, wurde wohl bereits mehrfach grob in Form gehebelt (mit scharfen Kanten), im Bereich Kniekissen durchkorrodiert, und anschließend komplett in Spachtelmasse gehüllt (incl. Löcher...). Die Vegetation im Innereren deutet auf lange Lagerung auf Sandboden. Da fehlte die gute Aussicht auf zufriedenstellendes Ergebnis, und war ist nicht besonders motivationsfördernd.

Am Moped ist der Rest jedoch fast fertig, und nächstes Etappenziel ist die Tüff-Abnahme. Also machte ich dann doch mal mit dem Tank weiter. Auch wenn das Ergebnis voraussichtlich nicht zufriedenstellend sein würde, nimmt es den Druck, kurzfristig einen guten Tank oder Nachbautank finden zu müssen. Außerdem habe ich schon viel Arbeit reingesteckt, da möchte ich auch wissen was so geht.

Sieht übel aus, und ist undicht.
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erstmal abbeizen
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Im Bereich Kniekissenhalter sind Löcher -> da sollen Flicken rein
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Löchrige Stellen ausgeschnitten
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Flicken aus 0,8mm Blech gemacht
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innen und außen sandgestrahlt
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Flicken aufgelötet (55% Silberlot), und Dichtheitstest
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Grundiert, grob gespachtelt, geschliffen, nochmal gespachtelt,...
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dann nochmal 3 Mal die Iterationsschleife spachteln - schleifen - füllern - schleifen gedreht. Nach jedem Füllern konnte man schön Unebenheiten / Beulen wahrnehmen.
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Hier ist der finale Füllerauftrag
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Anschließend dünn schwarz lackiert, als Indikator für Unebenheiten
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wieder den Lack abgeschliffen
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fertig zum lackieren
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danach bei gutem Lackierwetter 100ml 2K Acryl-Unilack draufgespritzt
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Den Lack kaufte ich spritzfertig eingestellt, Lackierung nach Anleitung mit HVLP-Pistole 2Bar, 1,4mm Düse, Lack und Tank ca. 22-25°C, 3 Schichten. Trotzdem gab es eine leichte gleichmäßige Orangenhautbildung auf der gesamten Oberfläche.

Also wieder ran: Oberfläche glatt schleifen und polieren.
zuerst nass mit 800'er Körnung
danach nass mit 2000'er Körnung
Schleifen ging überraschend gut und zügig, und der war danach schön blank.
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Dann mehrmals mit der Maschine poliert, und verschiedene Mittel durchprobiert. Zuerst feste Schleifpaste, dann 3 verschiedene Sorten Politur probiert (alles was bei mir herumlag...). Ergebnis: glatt, glänzt etwas, Mikrokratzer -> nicht zufriedenstellend.
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Danach schleppte ich den Tank zu einem Lackierer, und fragte was man da machen kann. Er war sehr nett und hilfsbereit, ich bekam erklärt was ich falsch gemacht hatte, es wurde schnell-mal-eben ein Teil des Tanks testweise hochglanz poliert (Schleifen und polieren hatte zusammen ca. 30s gedauert...), und mir noch viel Spaß gewünscht. Tolles Ergebnis, und ging ratzfatz. Das wird meine neue Lackiererei des Vertrauens
Die Knackpunkte:
- Abstufung der Korngrößen war zu groß. Besser 800, 1200, 2000.
- Final 2000 ist zu grob. Nochmal mit 3000 drüberschleifen.
- ins Wasser einen Schuss Spüli geben
- mit 3M grün polieren, anschließend kurz mit 3M gelb drüber. Wobei ich als Laie keinen Unterschied mehr zw. grün und gelb sah...
- Polierschwamm nach jeder Politur gründlich auswaschen, und immer leicht feucht halten
- nur Marken- Schleifpapiere und Polituren mit guten Erfahrungen verwenden, z.B. von 3M.

Kaum beherzigte ich die Tipps des Profis, kam das heraus:
angeschliffen
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poliert
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ging schnell, und glänzendes Ergebnis

...wieder eine Baustelle abgeschlossen :P
Tobi
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von Tobi »

Super Arbeit, alle Achtung! :)
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video6
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von video6 »

Nichts ist tot solange es nicht begraben ist.Ist immer mein Spruch.
Super Ergebnis
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Gobi
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von Gobi »

sehr schön! Spachtel glatt schleifen kann echt die Hölle sein - kleiner Tip: nächstes mal ganz dünn farbe über die Spachtel nebeln, dann siehtst du gleich, wo noch Vertiefungen sind, sobald man auf Metall kommt muss man auch aufhören mit Schleifen.

Inzwischen will ich allerdings gar keine Hochglanzlackierung mehr, weil man sich dann nur über die unweigerlichen Kratzer ärgert. Hast Du 2K Lack genommen? Sonst aufpassen beim Tanken!!
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Toni
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von Toni »

Ja, ist 2K Acryl-Unilack. Da kommt noch eine 2K Linierung drauf.
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Toni
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von Toni »

Tank hatte ich linieren lassen, Kniekissen angeklebt (mit Sikaflex), Embleme angeschraubt

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So sieht's im Moment aus:
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Elektrische Verbraucher: https://youtu.be/-Zo8eCmM718
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von Gobi »

Sehr schön! Und haste wirklich zügig und gut hinbekommen, Respekt!
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video6
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von video6 »

Ja tolle Arbeit.
Jetzt täglich benutzen um die Zuverlässigkeit zu testen.
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Toni
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von Toni »

Gibt noch ein paar Kleinigkeiten zu machen.

Motor klackert noch rechts wenn Vergaserschieber offen ist. Evtl. bewegt sich die Kipphebelachse axial (hoffentlich nur das...). Da muss ich nochmal bei.

optisch noch ein paar Sachen

und dann zum Tüff zur Vollabnahme. Vorher muss ich noch die Töte abbauen, die im Viehdeo bei 1:45 zu hören ist :lol:
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Toni
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von Toni »

Hallo,

hier mal wieder ein Update. Ich hatte mir vor ein paar Wochen ein rotes Nummernschild geliehen, einen Rucksack mit Werkzeug gepackt, und bin vorsichtig ca. 10km zur nächsten Tanke gefahren. Wider Erwarten gab es bis dahin keine Probleme -> also erstmal weiter gefahren.
Nach etwa 50km war ich wieder zu Hause und machte einen Check:

- das Hinterachsgetriebe verlor viel Öl, war etwas schwergängig und wurde entsprechend heiß. Nach Abbau sah ich dass der Teller-Wellendichtring von der Lauffläche gesprungen war. Außerdem stimmte offensichtlich die Lagejustage der Mitnehmerwelle nicht mehr. Die Mitnehmerwelle mit Teller-Zahnrad bekam ich mit Hausmitteln nicht raus -> nach längerem Probieren hatte ich es zur Reparatur weggegeben -> wurde überholt -> läuft wieder einwandfrei.

- aus der Tachowelle am Getriebe suppte vorher schon ordentlich Öl. Irgendwie ist die Getriebeentlüftung verloren gegangen, und es entlüftete sich daher über den Tachowellenanschluss. "Neuere" Getriebe haben ein Entlüftungsröhrchen an der Eingangsseite, die alten Getriebe hatten das nicht. Dafür hatten die alten Getriebe auch keine Wellendichtringe, sondern Filzpackungen. Ob die darüber entlüfteten? Ich habe einen Zwitter aufgebaut: alte Ausführung mit modernen Wellendichtringen.
Egal: als das Hinterachsgetriebe draußen war, war es einfach Getriebe auch auszubauen -> Entlüftungsröhrchen nachgerüstet. Jetzt suppt da nichts mehr.

- Bremse Vorderachse zog beschissen. Hatte gehört dass es von punktuellem Aufliegen des Bremsbelages in der Trommel kommt. Nur die glatten stellen lagen auf:
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Üblicherweise werden deshalb im Übermaß-Bremsbeläge montiert in der Bremsankerplatte mit einer passenden Vorrichtung auf den Trommeldurchmesser abgedreht. Drehmaschine habe ich nicht -> glatte Stellen abfeilen.

Nach zweimal nachfeilen hatte ich keine Lust mehr, und mir kam eine andere Idee:
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Bremsbacken mit Distanzscheiben knapp über Trommelmaß stellen
Auf den Tisch eine Zentrierhülse schrauben
Mit einer 90° ausgerichteten Schleifscheibe vom Multischleifer die Beläge umlaufend abgeschliffen.
Funktionierte -> bremst perfekt.

Nachdem eine bis dahin spaßige Probefahrt abrupt nach Verlust von 3 Schrauben endete, klebte ich später noch ALLE Schrauben ein und zog sie mehr als ordentlich fest. Das Moped wummert und vibriert unter Last doch ziemlich ordentlich 8-)

Danach ging's zum 20km entfernten Tüff. Bei den Lampen beschränkte sich der Prüfer auf das Messergebnis der Lichtkegel Was lampentechnisch verbaut ist, wollte ihn nicht interessieren. Sehr fair! :)
Alles einwandfrei:
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Auf dem Rückweg hatte ein Zylinder plötzlich im Teillastbereich Aussetzer, und der Leerlauf war beschissen. Eigentlich wollte ich so nach Hause fahren, bemerkte aber an einer Ampel, dass mein Schuh voller Benzin war, und ich eine Benzinspur zog...
Ein Schwimmer war zum Taucher mutiert! Benzinhahn zugedreht und weiter ging's (gelegentlich kurz die Vergaser nachgetankt). War perfektes Timing: beim Tüff war alles noch OK :D
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Gobi
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von Gobi »

Jetzt kommt eben genau die Zeit, wo man die Kisten in Richtung Zuverlässigkeit bringen muss. Daran kanpse ich auch immer noch sehr, nachdem ich doch ein paar blöde Schäden unterwegs hatte, die ausnahmsweise nicht mit Draht zu flicken waren. Ich habe mitlerweile etwas das Vertrauen verloren. :cry:

Das ist halt das Problem an der ganzen Geschichte, altes Material, vielleicht an der falschen Stelle gespart, geschlampert, grundsätzlich kacke konstruiert - alles kann sich irgendwann rächen, muss aber nicht. Und ja, generell war und ist an den alten Dingern immer mal was zu machen, früher war es wohl relativ normal unterwegs mal beim Dorfschmied vorzufahren - heute ein mächtiges Problem.
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Lötfahne
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von Lötfahne »

Meine Karre ist ja auch schon 22 Jahre jung, und hat mich am Mittwoch ordnungsgemäß frisch aus dem Winterschlaf angesprungen.
Sprithahn auf, zweimal gehustet, und Brumm. :-)
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Gobi
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von Gobi »

Ist jetzt vielleicht ein Missverständis, mein Motorrad ist 67 Jahre alt, da sind Welten dazwischen - nicht nur von den Jahren, sondern die reine Technologie hat sich doch sehr verbessert.
ch_ris
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von ch_ris »

Ja aber schlimmer geht immer. Es könnte eine laverda sein. Da würden dich 20 jahre weniger kaum nach vorn bringen, was die zuverlässigkeit angeht.
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Toni
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von Toni »

naja, ganz so negativ sehe ich das nicht. Ich muss erstmal 500km schaffen, in der Zeit werden sich die allermeisten Schwachstellen melden.

Ich hatte nochmal beide Schwimmer in 99° heißem Wasser geprüft: beide waren leicht undicht, auch der "Neue".
=> dicht gelötet, und anschließend ein 1mm Loch durch die dicke Löstelle an der Feder gebohrt. Danach mit eklig klebender 2K Epoxidmasse über eine Kanüle geflutet, geschüttelt, und anschließend wieder abgesaugt und das Loch zugelötet. Ca. 0,7g blieben drin.

Neuer Test: beide dicht. Vielleicht bleibt es wegen der Epoxidschicht auch dicht wenn sich weider ein kleiner Riss bildet.

Gepäckträger ist montiert, jetzt suche ich dafür noch einen alten kleinen Lederkoffer.
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PowerAM
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Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von PowerAM »

Mein 125er Rollerich ist nur 23 Jahre alt. An sich wollte ich das Gerät gar nicht haben, bekam es aus dem Freundeskreis mehr oder weniger aufgedrückt. Effektiv brauchte er drei Jahre, um zu einer einigermaßen brauchbaren Zuverlässigkeit zu kommen. Einige Male liegen geblieben. Mal war der Vergaser zu, andermal die Bremse vorn fest. Dann sponn der Unterdruckschei...

Die ersten Fahrten gingen nur so weit, wie ich auch heim laufen konnte. Seither kenne ich alle Eisdielen der nahen Umgebung. Erst seit dem letzten Jahr hatte ich so viel Vertrauen, dass ich auch weitere Strecken fernab der Regionalbahn gefahren bin. Nach Berlin hatte ich mich dagegen früh getraut - in der Not wäre die Kiste eben stehen geblieben und ich zur S-Bahn gelatscht.

Unter dem Strich ist gar nicht so viel Geld für Teile rein gegangen, die Arbeitsstunden sind aber jenseits jeglicher Rentabilität.

Zutreffend ist, dass ziemlich viel gleich auf den ersten Kilometern kollabierte. Dann kam eine Phase mit fast 1000 km, in der die Büchse gefühlt ganz gut lief. Darauf folgte das "Tal der Tränen" mit häufigen Liegenbleibern und fast schon dem Entschluss, das Ding in die Presse zu werfen. Hier hielt mich ein guter Freund davon ab, der großen Anteil an den folgenden Reparaturen hatte. Im letzten Jahr wurden gut 4500 km drauf gedreht und nur noch in Instandsetzung/Sanierung/Wartung investiert. Die großen Baustellen Bremse, Variomatik/Kupplung, Auspuff und Reifen sind abgearbeitet.
ando
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von ando »

Moin,

schönes Mopped. Ich habe noch Satteltaschen hier rumoxideiren.
Soweit ich weiß, sind die Ur alt und stammen von ner BMW. Und sind aus Leder.

Soll ich mal gucken?

Ando
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Toni
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von Toni »

Hallo Ando,
danke für dein Angebot.
Ich möchte am liebsten einen kleinen Koffer auf den Gepäckträger schrauben, damit das Hinterrad seitlich nicht verbaut wird. Vermutlich hängen deine Taschen seitlich runter (Packtaschen), oder?

Ich muss mir das nochmal durch den Kopf gehen lassen, wenn ich Bedarf habe melde ich mich.

Gruß
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Toni
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von Toni »

Moin,

ich wollte die Fertigstellung des Mopedprojektes vermelden :)
Tüv, Oldtimergutachten, Beantragung Betriebserlaubnis, Beantragung neuer Brief sind abgeschlossen, es ist jetzt zugelassen, und hat bald die ersten 1000km geknackt. Alles funktioniert wie es soll.
Die letzten paarhundert Kilometer lief es problemlos :)

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Hinten habe ich eine abschließbare wasserdichte Box auf den Gepäckträger gespaxt, die ist bei Nicht-Bedarf auch schnell abschraubbar. Da passen Helm, Werkzeug, Schloss und Kleinkram rein.

Vielen Dank für eure Tipps und Hilfe :D
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RMK
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von RMK »

BITTE lackier die Box hintendrauf schwarz... das arme Moped.
ando
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von ando »

RMK hat geschrieben:BITTE lackier die Box hintendrauf schwarz... das arme Moped.
Sehr schön!

Toll, das es läuft. Meine Satteltaschen hätten schöner ausgesehen - ich shcliesse mich RMK an!

Ando
Sir_Death
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von Sir_Death »

Geile Maschine!










Aber dieser grüne Koffer... :shock: :cry:
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video6
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von video6 »

die TULBs* haben wir in verschiedensten Grössen

*Transport und Lager Behälter
sinnlos schwer aber dicht.
passt aber definitiv nicht zur Maschine
verschandelt das Gesamtbild
Nello
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von Nello »

Ich schließe mich an. Es ist Dein Motorrad, klar, aber ich finde die grüne Kiste auch hässlich. Ein Topcase ist grundsätzlich nicht zeitgenössisch, meine ich. Man hat damals nichts hintendrauf montiert, die Idee wäre seltsam erschienen. Satteltaschen sind doch okay, was spricht dagegen? Was den Helm angeht: Die Idee, den Helm wegschließen können zu müssen, hat zigtausende Mopeds verschandelt. Wenn's nicht geht, geht's eben nicht. Mir wurde noch nie einer geklaut, und wenn ich ihn rumgetragen habe, fand ich das auch nicht schlimm.
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PowerAM
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Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von PowerAM »

Zeitgenössisch wären Ledertaschen gewesen. Und man hat damals wohl auch genommen, was gerade da war. Mein alter Herr hatte in meiner Kindheit zwei Seitentaschen aus braunem Leder an seinem Hobel. Regendicht waren die nicht, das wusste er aber. Um das Leder trotzdem geschmeidig zu halten wurde eben reichlich Lederfett benutzt.

Wenn man es auf die Spitze treiben will, dann sollte man auch darauf achten, was man auf einem historischen Motorrad als Fahrer anzieht. :P
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Gobi
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von Gobi »

Bei Geradwegfederungen ist es unheimlich schwer, Satteltaschen an zu bauen, ich kenne das Problem. Entweder hängen sie links und rechts sehr weit raus - da gab es spezielle Behörend/Militär Trager für - oder sie sind eben sehr klein und nur oberhalb der Federung. (habe ich jezt so, es gibt sehr schöne kleine Taschen von der schweizer Armee)

Historisch passend wäre eigentlich ein Gepäckträger (gabs im Zubehör) und ein Koffer...
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ESDKittel
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von ESDKittel »

Super Maschine, schöner Wiederaufbau, bewundere Deine Hartnäckigkeit und den Aufwand den Du investiert hast!
Viel Spaß beim Fahren!

Was nütz einem ein 100% originalgetreuer zeitgenössischer Zustand wenn die Machine für einen dadurch weniger bis garnicht praxistauglich ist?
Fürs Oldtimertreffen ist der Kasten ja abnehmbar und zeitgnössisch wird es sicher diverse Deckslasten vom Kartoffelsack bis hin zur besseren Hälfte gegeben haben. Eventuell den Koffer mit (Kunst-)Leder beziehen(lassen).
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Toni
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Re: Wiederaufbau altes Moped

Beitrag von Toni »

kaum ist man kurz weg, häuft sich hier das Naserümpfen über die Box :lol:

Ein Gepäckträger ist sowieso montiert, die Box war mit 3 Schrauben für den Soziussattel auf dem Träger angeschraubt. Momentan ist sie wieder ab, da sieht das so ähnlich aus wie hier:
Bild
...nur dass ich den Sattel mittlerweile 4cm nach oben versetzt habe.

Seitentaschen / Behördentaschen gefallen mir nicht, da wäre die Geradwegfederung verdeckt.
Ich dachte an einen alten braunen verranzten Lederkoffer, der oben auf den Träger kommt. Den hätte ich innen irgendwie verstärkt und ausgekleidet. Mir ist aber noch nichts über den Weg gelaufen.
Oder eine Holzkiste aus altem groben unbehandelten Holz.
Letztens hatte ich eine flache Schäferbox aus den 60'ern in der Hand, die war aus Blech, seitlich mit Schönschrift, massiv, und schön verrostet. Den Rost hätte ich mit Klarlack versiegelt, und einen Riffelblech-Deckel draufgemacht. Optisch aber auch nicht der Burner.

Bis ich was Schöneres gefunden habe, kommt die Plastikbox drauf - die ist halt sehr praktisch. Ich werde die bei Gelegenheit noch schwarz lackieren.
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