Gasesse bauen

Der chaotische Hauptfaden

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Propeller
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Gasesse bauen

Beitrag von Propeller »

Hallo,
seit längerem plane ich, mir eine Gasesse zum Schmieden zu bauen.

Zwar ist das Internet voll von Bauanleitungen, aber es ist schwer herauszufinden, was die einzelnen Konstruktionen denn am Ende taugen.
Gedacht ist das Teil für Werkstücke bis Axtgröße und es muß Temperaturen zum Feuerschweißen sicher erreichen. (Damast) An Material hätte ich hier reichlich Schamottesteine im Reichsformat, Feuerbeton, Gasflaschen verschiedener Größe, Winkeleisen und dergleichen in meinem Messykabinett.
Wer hat mit sowas Erfahrungen und kann Tipps/ Empfehlungen abgeben?
Einfach je ein Loch von 200 mm in Boden und Oberteil einer 11 kg Propangasflasche schneiden, das Ding innen ausschalen und Feuerbeton rein? Oder mit Schamotte ausmauern? Oder gleich eine Muffel aus Schamotte mauern? Welche Formgebung? Wieviele Brenner sind sinnvoll und wie konstruiert man diese am Besten?

Bin für jeden Hinweis dankbar.

beste Grüße
Peter
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Daniel
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Re: Gasesse bauen

Beitrag von Daniel »

Hallo Peter,

sehr anspruchsvoll Dein Vorhaben Damast herzustellen.

Warst Du schon mal hier???
http://www.lindenschmiede.de/


Gruß Daniel
Osttiroler
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Re: Gasesse bauen

Beitrag von Osttiroler »

Hallo

Hab auf die Schnelle mal diese Seiten gefunden, wo Gasessen gebaut werden.

http://www.zoellerforge.com/simplegasforge.html

http://www.arscives.com/bladesign/forge.tutorial.htm

ein Brenner für solche Essen http://www.iron-to-live-with.com/ironpi ... nglish.pdf

Es ist auch gut möglich, dass ein kleinerer Dachpappebrenner sich mit einem längeren Brennerrohr passend machen lässt.
Die beiden Gasessen, die ich bisher in Natura gesehen habe, hatten Feuerung von oben oder oben seitlich und Abzug bzw Autrittsöffnung für die Abgase sehr weit unten.
Entweder durchs "Ofenloch" bei einer quaderförmigen, aus SChamottsteinen gemauerten oder eimal hinten unten stirnseitig ein Loch und vorne unten stirnseitig eine hängende Klappe mit Pedalbetätigung zum öffnen. Innen ausgekleidet war eine mit einer weißen Dämmwolle, vermutlich Keramikfaserwolle, wie sie in einer der Anleitungen verwendet wird.
Die Andere war mit zylindrischem Stahlgehäuse und dürfte, weil keine Ziegelfugen zu sehen waren, mit einer Gussmasse gegossen worden sein.

lg Lukas
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Gobi
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Re: Gasesse bauen

Beitrag von Gobi »

Wollte ich mir früher auch immer bauen, hatte das gleiche Problem wie Du, und konnte mich dann immer nicht durchringen.
Ich denke aber auch ein Dachpappenbrenner ist zumindest mal ein guter Anfang.

Der Behälter muss doch nur irgendwie die Wärme halten und andererseits von der Größe her passen. Überleg mal, ob Du nicht eine abnehmbare Rückwand bauen willst, damit Du auch lange Sachen reinbekommst. Ich hab von einem Ofenbauer so ein Glimmermaterial bekommen, das ist sehr interessant, weil sehr leicht, hitzebständig aber auch mechanisch etwas anfällig. Wenns Dir nicht auf Gewicht ankommt, nimm doch einfach Deine Schamottsteine.

>Berichte mal, interessiert mich immer noch , aber ich schmiede so wenig, das ich mit meiner Feldesse locker hinkomme.
Schrauber
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Re: Gasesse bauen

Beitrag von Schrauber »

Hi Propeller,
bevor du dir nen Wolf suchts probiers mal hier:
http://www.messerforum.net/showthread.p ... ungsthread
Im Messerforum unter Schmieden findest du diesbezüglich KnowHow ohne Ende, nicht nur zum Essenbau sonder auch
zu Material, Eigenschaften, Schmiedetechniken ect.

Gruß
Schrauber
Blechei
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Re: Gasesse bauen

Beitrag von Blechei »

Beim Schmieden kommts nicht nur auf die Temperatur an. Ein Kohlefeuer wirkt
einerseits reduzierend (=Hochofeneffekt) und andererseits kannste damit auch je nach
Stellung der Feuervotze (halbrunder Pinöpel in der Mitte der Esse) den Stahl aufkohlen und damit
veredeln.
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Propeller
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Re: Gasesse bauen

Beitrag von Propeller »

Zunächst einmal danke für Eure Antworten bzw. Links.
Ich habe eine gewisse Grunderfahrung im Schmieden und auch einen Metallberuf erlernt. Bisher habe ich auf der recht kleinen Kohleesse mit all ihren Nachteilen gearbeitet: Das Glutbett ist recht klein und von der Flamme her inhomogen. Unten ist das Ganze recht oxidierend, während oben im Haufen die Flamme eher reduzierend wirkt. Dazu muß man ständig Kohle nachladen, was wieder die Eigenschaften der Flamme verändert, spritzt und überhaupt lästig ist. Wie oft wurden mir Werkstücke "von den Mäusen angeknabbert", wenn mehrere davon im Feuer waren! Darauf habe ich keine Lust mehr. Auf das langwierige Anheizen und die verqualmte Werkstatt auch nicht.

Daher habe ich basierend auf den zahlreichen Bauanleitungen u.a. auch aus Euren Links angefangen, meine Gasesse zu bauen.
Zunächst wurde aus einer der unverkäuflichen Kohleessen die Wanne und das Gebläse entfernt, ein Loch in die Platte geschnitten und aus 3mm Blech eine Wanne gebaut:

Bild

Bild

Dort hinein kommen Schamottesteine, von denen ich noch sehr reichlich habe:

Bild

Wenn ich nun eine Muffel zusammenstaple, habe ich einen Heizraum von 120 x 130 x 380 mm, was für die gängigsten Arbeiten ausreichen sollte:

Bild

Das Ganze soll noch in Mineralwolle eingepackt und in Blech eingehaust werden. Vor die vordere und hintere Öffnung wird einfach nach Bedarf ein Schamottestein gelegt. Von oben wird dann der Brenner hereingeführt, der momentan Gegenstand meiner Überlegungen ist. Er muß so konstruiert werden, daß man präzise eine oxidierende, neutrale oder auch reduzierende Flamme einstellen kann. Momentan schwanke ich noch zwischen einer Konstruktion nach dem Venturieffekt und einer Bauweise mit Druckluftanschluß. Beides hat Vor- und Nachteile.
Was mich auch umtreibt ist die Plazierung des Brenners. Weiter vorn, mittig, hinten? Tangential oder zentral?
Mal sehen...
Vielleicht melde ich mich doch im Messerforum an, obwohl ich eher der Typ bin, der sich ein einigen, sehr wenigen Foren zu Hause fühlt und dort lieber täglich reinschaut.
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Gobi
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Re: Gasesse bauen

Beitrag von Gobi »

ich finde, das ist doch ein guter Anfang. Im Messerforum werden Dir warscheinlich wieder 100 Meinungen darüber entgegenkommen, was der richtige Brenner ist..... ich war da ganz schnell überfordert. Hast Du niemand in der Nähe, der sowas benutzt?

Ich persöhnlich würde in einen Stein ein Loch bohren, daß den Brenner aufnehmen kann und dann erstmal experimentieren mit den losen Steinen, das ist doch viel praktischer, weil Du legomäßig alles umbauen kannst - immerhin ist ja auch der Abstand der Flamme entscheident. (ich meine auch das oft die Fflamme schräg reingeführt wurde ) Später kannst Du das immer noch fest installieren.
Bei meiner Suche nach Brennern für meinen Schmelzofen bin ich bei ebay auf eine Firma gestoßen, die solche Brenner baut und in versch. Dimensionen verkauft, versuch die mal zu finden.

eine Frage noch, wofür braucht man denn eine oxidierende Flamme?
Felix_W
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Re: Gasesse bauen

Beitrag von Felix_W »

Gobi hat geschrieben:eine Frage noch, wofür braucht man denn eine oxidierende Flamme?
Die braucht man nicht bzw will man gerade hier nun wirklich nicht haben, aber die meisten Flammen nehmen darauf keine Rücksicht. Wenn nicht der gesamte, zur Verfügung stehende Luftsauerstoff im Bereich der Verbrennung bei selbiger verbraucht wird, sucht er sich eben andere Reaktionspartner zB das Schmiedestück.

Grüße, Felix
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Hansele
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Re: Gasesse bauen

Beitrag von Hansele »

Hallo,

ist das Gebläse der alten Esse zu haben?

Geht aber nur wenn es in ein Paket passt.

Grüße
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Gobi
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Re: Gasesse bauen

Beitrag von Gobi »

etwas OT: ich hab jetzt endlich einen Gassparer ergattert, so in der Art:
Bild

Das Teil ist total klasse, wenn man sowieso ein Autogen Gerät in Betrieb hat. Mann kann mal eben kurz erhitzen, hängt den Brenner ein und er geht aus, sofortiger Neustart mit der Pilotflamme. Nur das Geknalle bei großen Brennern kann nerven...
Kleine Teile schmiedet man damit total flott, in der Zeit bis ich die Esse angeschürt hätte, bin ich schon fertig
Zuletzt geändert von Gobi am Fr 29. Jan 2016, 00:46, insgesamt 1-mal geändert.
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zauberkopf
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Re: Gasesse bauen

Beitrag von zauberkopf »

Sagt mal ... Würde ne Induktionsesse nicht problemloser sein ?
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Gobi
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Re: Gasesse bauen

Beitrag von Gobi »

Hab ich mich wirklich auch schon gefragt!! Abgesehen, daß dann die Reduzierung durch das Gas/Flamme fehlt (fürs Damstschmieden aber glaube ich sehr wichtig, kenn ich mich aber nicht aus) wäre das schon traumhaft. Kannst Du mal eine grobe Vorstellung geben, wie sowas dimensioniert wäre?
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zauberkopf
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Re: Gasesse bauen

Beitrag von zauberkopf »

Also ich bin kein Metaller...
Der gedanke kam mir gestern im Bett, weil ich vor nem Jahr oder so.. mal mit einem Dental Müffelofen mal gespielt hatte.
Meiner konnte so 1100 erreichen.. mit modifikation etwas mehr.
Dann dachte ich... moment.. Ihr seit doch Metaller.. ihr braucht gar nicht diese komischen Heizdinger...

Hier.. ein Metaller... erklärt das mal.. ;-)
https://www.youtube.com/watch?v=9dK7D8sKeCI

Solche Dinger gibts auch kommerziell :
https://www.youtube.com/watch?v=lt-g-xYc98k
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xlr8r
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Re: Gasesse bauen

Beitrag von xlr8r »

schön kompakt:

https://www.youtube.com/watch?v=xMuCId2Uo6U

alter schwede....

https://www.youtube.com/watch?v=VTzKIs19eZE

da hat doch hier mal jemand nach elektroden gesucht ^^

lg jan
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Gobi
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Re: Gasesse bauen

Beitrag von Gobi »

"We need more Power", wie der Bärtige schon im ersten Video sagt.... allerdings, das 2 Video ist krass!! Das mEsser wird eingeführt und glüht sofort, das ist kaum zu glauben, da muss unheimlich Energie dahinter stecken - trotzdem, schmieden fängt bei der gelben Farbe an, Feuerschweißen wenns weiß leuchtet und kurz darüber ist der Stahl kaputt, mal ganz einfach gesagt.
Jetzt bin ich zu wenig Schmied und schon gar nicht Elektriker um mich dazu zu äussern, wieviel und welche Engerie dafür aufwenden muss.
Das Ganze dann aber auch noch für einiges größere Teile und ohne die Gefahr von Kurzschlüssen, was man in dem Viedeo ja auch kurz sieht.

Das mit den Elektroden, war ich! Muss wohl doch mal 'ne Batterie schlachten.... seufz... leider habe ich in dem Video auch nicht verstanden, was genau das für ein Trafo ist. So ein Lichtbogen ist prima, ich möchte damit allerdings auch einfach Wärepunkte auf Stahlbech setzen, so ähnlich wie das ein Punktschweißgerät macht, aber eben nur mit einer Elektrode.
Evtl. geht das ja alles mit einem normalen E- Schweiß Gerät... leider habe ich meinen alten Trafo verschenkt. Meinem Elketronischen Gerät möchte ich das eher nicht zumuten, bzw. es wird sich dann wahrscheinlich selbst runter regeln.

Interessant ist, das sie anscheinend simple Yton Steine benutzen, das muss ich mal testen!
derrdaniel
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Re: Gasesse bauen

Beitrag von derrdaniel »

Yton steine habe ich verwenddet um einen Brennofen für Ton zu bauen. Die muss man nach ein paar Betriebsstudnen erneuer, weil sie bei Weißglut zerbröseln, wenn das aber nur zehn Sekunden oder so dauert sollte es ja kein Problem sein. Ich würde sie dann aber nicht mit bloßen Händern direkt unter dem flüssigen Metall hochheben.

Als Stromquelle sollte man doch jeden >15kg Elektrodenmöller nehmen können, oder?

Hat schonma jemand versucht die leeren Laternenbatterien bei einem Baubetriebshof zu holen?
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xlr8r
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Re: Gasesse bauen

Beitrag von xlr8r »

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Re: Gasesse bauen

Beitrag von Gobi »

sieht aber so aus, Schamott ist es sicher nicht, das könnte man nicht so einfach bohren
Felix_W
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Re: Gasesse bauen

Beitrag von Felix_W »

GIbts bei uns auch unter der Bezeichnung Feuerleichtstein. Was das genau ist, müsste ich auch nachlesen, aber Ytong ist mechanisch sehr stabil im direkten Vergleich.

Grüße, Felix
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xlr8r
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Re: Gasesse bauen

Beitrag von xlr8r »

@gobi das im Video schaut aus wie zwei zusammengeschlossene MOT....
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Gobi
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Re: Gasesse bauen

Beitrag von Gobi »

wenn Du mir jetzt noch verrätst, was ein MOT ist ?
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MichelH
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Re: Gasesse bauen

Beitrag von MichelH »

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Re: Gasesse bauen

Beitrag von xlr8r »

Sorry... hatte das als gegeben vorausgesetzt. .. War keine absicht
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Propeller
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Re: Gasesse bauen

Beitrag von Propeller »

Hallo,
endlich kann ich mich mal wieder um meinen Thread kümmern! Momentan ist arbeitsmäßig ganz schön was los und abends kriege ich den Arsch nicht mehr hoch. Scheiß Jahreszeit.

Auf den ersten Blick sieht die Induktionsmethode erstmal gar nicht schlecht aus, aber erstens fehlt mir das Fachwissen, so ein Teil mit amtlicher Leistung zu bauen, dann ist der Zutritt von Sauerstoff äußerst ungünstig und ließe sich nur mit teurem Schutzgas vermeiden und ich habe da so meine Zweifel, ob man unregelmäßig geformte Werkstücke und Werkstücke aus verschiedenen Legierungen gleichmäßig und präzise auf Wunschtemperatur bekommt.
Da bleibe ich lieber beim Gas.
Die Möglichkeit, auch eine oxidierende Flamme einzustellen habe ich erstmal nur so eingeplant. Man weiß ja nie, was man mit der Esse außer Schmieden sonst noch so anstellen möchte. Zunächst habe ich aber nun eine 11 kg- Propanpulle besorgt und bei eBay einen vernünftigen einstellbaren Druckminderer sowie einen fetten Unkrautbrenner geordert. Der Brenner wird aller Voraussicht nach eher weniger zu gebrauchen sein, aber er bringt zumindest einen langen Schlauch, ein Ventil, das sich zum Gassparventil umstricken läßt (Danke für die Anregung!) und sowohl ein langes Rohr und eine Düse mit. Ein geeigneter Brenner sollte sich dann mit Hilfe einer Drehbank machen lassen.
Ich werde berichten.

Achso: Ich hätte da noch einige Kartons mit Siemens-Plania bzw. Askania- Kohlestäben (positiv und negativ), die eigentlich für FlaK- Scheinwerfer und Kinoprojektoren gedacht sind. Bei Bedarf wären noch einige abzugeben. Länge so um die 25 cm.

beste Grüße
Peter
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zauberkopf
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Re: Gasesse bauen

Beitrag von zauberkopf »

Auf den ersten Blick sieht die Induktionsmethode erstmal gar nicht schlecht aus, aber erstens fehlt mir das Fachwissen, so ein Teil mit amtlicher Leistung zu bauen, dann ist der Zutritt von Sauerstoff äußerst ungünstig und ließe sich nur mit teurem Schutzgas vermeiden und ich habe da so meine Zweifel, ob man unregelmäßig geformte Werkstücke und Werkstücke aus verschiedenen Legierungen gleichmäßig und präzise auf Wunschtemperatur bekommt.
Also, ein Dentalmüffelofen, hat ne Vakuumpumpe drin.
Ich weis ja nicht, welche Temperaturen man zum Schmieden braucht, und wie gross die Werkstücke sind ( Messer wird dann schon problematisch).

Aber eine alternative zum Schutzgas wäre vakuum.
Mit folgenden Vorteil : Thermische Isolation. Denn wie auch in der normalen Esse, wird ja erst die rand vom Werkstück heiss, und dann erst der Kern.
Je weniger Wärme durch konvektion verloren geht, desto weniger Energie braucht man um ihn aufzuheizen.
Unter Vakuum gibts dann nur noch einen Wärmeverlust durch Infrarot und Lichtstrahlung.

Schwierig wird es, die Temperatur des Werkstücks zu messen.
Könnte man optisch machen ...
.. oder was auch funktionieren könnte : Mit steigender erwärmung, steigt auch ohmische Widestand des Werkstücks.. und das müsste man an der Induktionsspule messen und entsprechend regeln können...
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Captain Einsicht
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Re: Gasesse bauen

Beitrag von Captain Einsicht »

Schutzgas muss ja nicht zwingend sein wen man den Induktionsofen mit Abgasen füllt.

Mit einer kleinen Gasflamme kann man die passende Atmosphäre schaffen.

Walter
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sub
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Re: Gasesse bauen

Beitrag von sub »

Gerade gefunden, evtl. hilfreich:

https://www.youtube.com/watch?v=eO8NwseRxSA
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Gobi
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Re: Gasesse bauen

Beitrag von Gobi »

von dem schlimmen Gequatsche mal abgesehen (warum ist das in den amerikanischen Videos immer so?) , das sieht gut aus!! Schmelzofen oder Schmiedefeuer, da sehe ich eigentlich keinen Unterschied, höchstens in der Temperatur - mein Ölbrenner wäre einen kleinen Tick zu kalt, ich habs probiert
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zauberkopf
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Re: Gasesse bauen

Beitrag von zauberkopf »

Was ist eigentlich die richtige Temperatur in Grad ?
Laut https://de.wikipedia.org/wiki/Schmieden
scheinen wir hier 1250° zu reden.
Und das kriegen übrigens auch https://de.wikipedia.org/wiki/T%C3%B6pferofen
hin.
d.H... der ganze Induktionsaufwand ist gar nicht erforderlich.
Und Schutzgas.. kann dann auch CO2 sein.
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Re: Gasesse bauen

Beitrag von Jannyboy »

Mit CO2 wäre ich vorsichtig.
Damit wird Stahl aufgekohlt.
CO2 + C -> 2CO
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zauberkopf
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Re: Gasesse bauen

Beitrag von zauberkopf »

Oh !
...
Das Aufkohlen oder Einsetzen soll Stähle, die wegen ihres geringen Kohlenstoff-Gehaltes nicht oder nur schlecht zu härten sind, soweit mit Kohlenstoff anreichern, dass ein Härten möglich wird. Meistens wird nur die Randschicht mit Kohlenstoff angereichert, damit sich dort mehr Martensit bildet als im Kern und eine harte Randschicht entsteht. Der Kern soll dabei meist zäh und weich bleiben.
hmm....
Klingt nach einem netten "Feature".

Wieder was gelernt !
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Re: Gasesse bauen

Beitrag von Jannyboy »

Der Prozess ist dann am Stahl genau umgekehrt. Der 1 Kohlenstoff wird abgespalten und diffundiert in den Stahl. Das verbleibenden Sauerstoffatom reagiert mit den verbleidenen Kohlenmonoxid zu Kohlendioxid.

Das Kohlendioxid reagiert in Anwesenheit von Kohlenstoff zu Kohlenmonoxid. Und so weiter.

Daher sollte man bei solchen Anwendungen mit CO2 immer im Hinterkopf behalten das auch große Mengen CO produziert werden.
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Treckergott
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Re: Gasesse bauen

Beitrag von Treckergott »

Deshalb schneidet man Eisen/Stahl ja auch nicht mit Diamant Trennscheiben
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Propeller
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Re: Gasesse bauen

Beitrag von Propeller »

Da ich demnächst noch einige Sachern schmieden möchte, habe ich mal die halbfertige Esse wieder ausgegraben und will ein wenig weitermachen.
Der Unkrautbrenner hat sich erwartungsgemäß als unbrauchbar erwiesen und ich werde zunächst mal so ein Teil wie aus dem Video bauen.

Genau das führt mich zu einer Überlegung:
Der Schornsteinfeger hat mir meinen guten, alten GK30 stillgelegt, so daß ich mich nun um eine neue Werkstattheizung kümmern muß. Zunächst war eine Holzvergaserheizung angedacht (zumal ich bei einem der größten Hersteller arbeite), aber der Platzbedarf, die Notwendigkeit, bei immer weniger Freizeit noch Holz zu machen und die Zeitverzögerung vom Anheizen bis Bude warm läßt mich daran noch zweifeln.
Bei mir vor der Tür liegt aber Erdgas, so daß eine kleine Brennwerttherme mit Fernschaltfunktion vielleicht die bessere Wahl wäre. Daneben noch eine Gassteckdose für die Schmiedeesse, welche an der Stelle des ehemaligen Kessels steht - und der Schornstein kann als Abzug dienen. Klingt doch toll, oder?

Die Frage ist nur: Taugt Erdgas als Schmiedegas? Hat irgendwer Erfahrungen? Im Internet finde ich hauptsächlich nervige Sicherheitsdiskussionen.

Beste Grüße
Peter
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ferdimh
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Re: Gasesse bauen

Beitrag von ferdimh »

Ich denke, wenn Propan geht, wird Erdgas auch gehen. Ich habe aber Bedenken, dass du den nötigen Durchsatz durch den Gasanschluß bekommst.
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Propeller
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Re: Gasesse bauen

Beitrag von Propeller »

Darüber habe ich auch schon nachgedacht. Die Frage ist, für wieviel Leistung so ein Hausanschluß ausgelegt ist. Es gibt ja durchaus genug Einfamilienhäuser mit Heizungen jenseits der 50 kW...
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Gobi
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Re: Gasesse bauen

Beitrag von Gobi »

Ich habe hier 2 versch. große Brenner für Erdgas liegen, die waren in meinem Schmelzofen eingebaut, da ich aber kein Gas auf dem Hof habe, habe ich auf Heizöl umgebaut. Wenn Du die haben willst, melde Dich mal
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Propeller
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Re: Gasesse bauen

Beitrag von Propeller »

So, nach langem Stillstand habe ich mich mal wieder ein Bißchen um das Projekt kümmern können.
Momentan sieht das so aus:

Bild

Die Tür stammt von einem Ölkessel und paßt genau auf die Gasbuddel. Ich möchte das Ganze sowohl stehend als auch liegend betreiben können. (stehend um einen Schmelztiegel hineinhängen zu können)
Innen soll die Gasflasche noch mit Feuerbeton ausgekleidet werden. Ich weiß nur noch nicht, wo ich die Brenneröffnung plazieren soll. Von oben? Von der Seite? Mittig? Ganz hinten? :?:

Gobi hat mir freundlicherweise diesen Brenner überlassen:

Bild

Die Tage werde ich mal testen, ob ich den eigentlich für Erdgas gedachten Brenner auch mit Propan zum Laufen bekomme und vor allem, ob ich die Leistung weit genug geregelt bekomme.
Leider fehlt mir noch ein Ölzündtrafo. Hat wer von Euch einen abzugeben?

Danke und beste Grüße
Peter
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Gobi
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Re: Gasesse bauen

Beitrag von Gobi »

ich kenne es eigentlich so, das der Brenner so schräg angesetzt ist, das die Hitze theoretisch in einer Spirale die Wand langstreicht. Die Tür ist ja ein genialer Fund!
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Propeller
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Re: Gasesse bauen

Beitrag von Propeller »

Ja, tangential wollte ich die Einblasung der Flamme ohnehin machen. Also kommt sie fast ganz nach hinten, so daß sie sich an der Wandung entlang nach vorn drehen muß.
Weißt Du, wie die Luftversorgung der Brenner lief? Kam das vom Kompressor oder war ein Gebläse?
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Gobi
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Re: Gasesse bauen

Beitrag von Gobi »

kann ich nicht beschwören, da die Schläuche so groß waren, denke ich es war nicht viel Druck.
Warst Du mal auf der Hersteller Seite? Da gibt es ganze Datenblätter, evtl. habe ich die auch noch auf dem Rechner
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video6
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Re: Gasesse bauen

Beitrag von video6 »

Weil es grad passt nen zerlegter Gasbrenner aus ner größeren Anlage Dümpelt seit einiger Zeit bei und im Schrottcontainer rum.
Ich selber fand es ja schade noch ist es rettbar nur ich brauche es nicht.
Der Fehler war wohl der defekte FU den ich mir schon abgebaut hatte.
Ist aber schon gut leer ist quasi nur das extrem robuste Gehäuse
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Desinfector
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Re: Gasesse bauen

Beitrag von Desinfector »

also Gasbrenner selbst sind im Grunde nicht schwer zu bauen.
Gas mit 'nem Gebläse ansaugen lassen, für Rückschlagsicherung sorgen und Feuer frei.
Dafür könnte man auch die weiter vorne gezeigte Kohleesse nehmen.
Da kannst ziemlich schnell SEHR viel Gas in Wärme umsetzen.
Das richtige, besser das effektivste Gas-Luft-Verhältnis ist
natürlich am schwierigsten einzustellen und zu halten.

Letztlich geht das auch mit flüssigen Brennsoffen.
Da gibts Videos, wo man eben mal einen ganzen Motor-Block zerschmelzen lässt,
um das Alu zu vergiessen.
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Propeller
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Re: Gasesse bauen

Beitrag von Propeller »

Lange hat das Projekt vor sich hingedümpelt und es wurde langsam Zeit, weiter zu machen. Immerhin steht Weihnachten vor der Tür und ich möchte damit ganz gerne ein paar Geschenke basteln.
So sieht die Esse inzwischen aus:

Bild

Bild

Die Sache mit dem Propanbrenner gestaltet sich komplizierter als gedacht. Zunächst hatte ich mit einem modifizierten Dachpappbrenner experimentiert, was überhaupt nicht ging. Egal, wie man Gas und Luft dosierte riß immer die Flamme ab und brannte manchmal sogar erst vor der Tür der Esse.
Dann hatte mir Gobi ja die Erdgasbrenner gegeben (Danke nochmal!) und ich habe damit mal herumgespielt.
Zunächst wurden mangels Zündkabel zwei Reste RG58 an die Zündkerzen und den Trafo getüdelt, Strom ran und den Gasdruck langsam erhöht. Das reicht natürlich nicht und die Flamme schlug auch sofort aus dem Zuluftanschluß:

Bild

Mit etwas Druckluft sieht das Ganze schon besser aus:

Bild

Boshafterweise steht das Brennergehäuse unter Spannung und beißt recht unangenehm zu, wenn man mit der Luftpuste dagegen kommt.
Die permanente elektrische Zündung scheint der Schlüssel zum Erfolg zu sein, denn wenn man sie ausschaltet wandert die Flamme vor den Brenner und es riecht stark nach halbverbranntem Gas:

Bild

Alles in allem sieht das Ganze recht ermutigend aus und mit der richtigen Druckeinstellung brennt die Sache sehr sauber. Momentan überlege ich, ob ich die Luftzufuhr vom Kompressor aus mache (Vorteil: präzise Regelbarkeit) oder einfach einen Fön dranstecke (billig und flexibler) Getestet habe ich's und es funktioniert auch.
Ein Thema ist noch, wie ich der Zündung das Beißen abgewöhne. Es sind einfach zwei Zündkerzen, die auf eine gemeinsame Masse funken und an einem Ölzündtrafo hängen. Wieso es da kribbelt, wenn man die Masse berührt leuchtet mir nicht so richtig ein.

beste Grüße
Peter
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ferdimh
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Re: Gasesse bauen

Beitrag von ferdimh »

Endlich mal wieder Flämmbilder ;-)
Zur Kribbelei:
Der OBIT hat eine Wicklung, dessen Mitte geerdet ist. Unter der Annahme, dass die beiden Funkenstrecken gleich lang sind, liegt dann das Gehäuse genau auf 0V. Da sie das in der Praxis nicht sind, kommt so eine Spannung auf das Gehäuse:
Lösung: einen Draht zwischen OBIT-Kern (der auf PE liegen sollte) und Brennerverhau. (in deinem Gerödel sehe ich den nicht)
Bedenke bitte auch, dass ein OBIT nicht für Dauerbetrieb ausgelegt ist.
Für Dauerfritzel solltest du dir eine alternative Anzündvorrichtung überlegen (Zeilentrafo, Neontrafo, Vorwiderstand vorm OBIT?)
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Gobi
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Re: Gasesse bauen

Beitrag von Gobi »

WOW, den Ofen haste richtig schön gemacht!!
Geht denn der Brenner direkt mit dem Gas oder hast Du die Düse abgeändert? Hast Du das Datenblatt zu dem Ding bekommen oder nützt das wenig?
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Propeller
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Re: Gasesse bauen

Beitrag von Propeller »

@ferdimh:
Ah, danke. Auf die Idee, daß unterschiedliche Funkenlängen den "Nullpunkt" verschieben bin ich nicht gekommen. Jetzt, wo Du es sagst..logisch.
Der Trafo hat einen PE und da werde ich nachher gleich mal eine Strippe rüberziehen. Vielleicht stört das Ganze dann auch nicht mehr so katastrophal im Radio. :)
Laut Typenschild hat das Ding eine ED von 30%, aber ich weiß nicht, worauf sich dieser Wert bezieht. Eine Stunde? Ich werde zunächst einfach mal die Temperatur des Trafos überwachen und mal sehen, was passiert. Vielleicht finde ich noch irgendwo einen Trafo aus einem Hochdruckreiniger. Zumindest die, die ich kenne laufen permanent mit.
@Gobi:
Danke! Aus den Daten, die man auf der Herstellerseite findet konnte ich leider keine für mich nützlichen Informationen extrahieren. Daher habe ich einfach losprobiert, ohne was am Brenner selbst zu verändern oder zu verstellen. Da ich ohnehin weniger als die halbe Nennleistung des Brenners brauche habe ich einfach einen verstellbaren Druckminderer an die Gasflasche geschraubt und langsam aufgedreht. Man kriegt mit etwas Probieren ein schönes Flammenbild hin und ich nehme an, daß die Verbrennung bei rotglühender Schamotte nochmal deutlich sauberer und ganz geruchlos wird. Zwischen Schamottierung und Wand befindet sich übrigens noch eine 20mm starke Schicht aus Hochtemperatur- Keramikfasermatten.
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Gobi
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Re: Gasesse bauen

Beitrag von Gobi »

Bin begeistert. Ich würde dir raten erstmal mit Druckluft zu arbeiten, weil du da zuverlässig was einstellen kannst, wenn man weiß, was der Brenner will, kann man immer noch überlegen. In dem Gießwerk hatten sie natürlich Druckluftanschlüsse.

Ich hatte ja aufgegeben, weil im Datenblatt verschiedene Düsen für die versch. Gase (Stadtgas/Erdags?) angegeben sind und weil die so sauteuer waren.....

Ich würde auch relativ schnell mit dem Ofen probieren, erstens ändert das evtl. noch mal was und zweitens scheint es auch sehr wesentlich zu sein, wo und wie die Flamme dort ankommt - so habe ich jedenfalls mal gelesen.....
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Bastelbruder
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Re: Gasesse bauen

Beitrag von Bastelbruder »

Unterschiedliche Funkenlängen - Blödsinn.
Jede Funkenstrecke braucht eine gewisse Zeit zur Zündung und die Kerzen zünden nie gleichzeitig, aber die Potenzialverschiebung führt dazu daß die andere Seite mit nur sehr geringer Verzögerung nachkommt. Die Zeit ist abhängig von Luftdruck, Feldstärke, Kathodeneffektivität, eventuell Radioaktivität und nicht zuletzt der Form der Elektrode. Egal ob da ein PE angeschlossen wird, auf dessen induktiver Zuleitung entstehen Spannungsabfälle die spürbar sind.

Gegen Störungen im Radio gibts Kerzen mit eingebautem Widerstand (ca. 1 kOhm), "abgeschirmte" Kerzenstecker in denen ein impulsfester "Entstörwiderstand" mit ca. 2 kOhm werkelt, und Kohlefaser-Zündleitungen. Massive Abschirmung der Zündanlage ist rausgeschmissenes Geld.
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