Eine CNC für unseren Hackerspace in der Entstehung

Der chaotische Hauptfaden

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Geistesblitz
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Eine CNC für unseren Hackerspace in der Entstehung

Beitrag von Geistesblitz »

Moin

was ist schon ein Hackerspace ohne vernünftige CNC-Fräse, haben wir uns gedacht und nach unserem kleinen 3D-Drucker sollte das nun unser nächstes Gemeinschaftsprojekt werden. Da wir allerdings nur wenig finanzielle Mittel haben, sind wir erstmal auf Raubzug ... äh, ich meine, wir haben an unserer TU Spendenanfragen gestellt. Man kann ja schließlich mal fragen :)
Und wer hätte es gedacht, wir sind sogar fündig geworden: an einem Institut steht eine ca. 20 Jahre alte Lasergravieranlage, die eigentlich bald verschrottet werden soll. Wir haben nun aber die Erlaubnis bekommen, herauszuplündern, was geht.
Hier mal ein paar Bilder zu der Aktion heute Nachmittag:
Bild
Bild
Bild


Der Kreuztisch hat einen Verfahrweg von 800x450 und wird über 2 dicke 5-Phasen-Schrittmotoren mit Rollenumlaufspindeln angetrieben. Da die Motoren etwas exotisch sind, haben wir deren Steuerung auch gleich mitgenommen, ebenso wie jede Menge anderen Krempel, der uns nützlich erschien. Der Klopper wiegt jedenfalls bestimmt um die 100kg, ließ sich zu dritt gerade so herausheben. Sieht so aus, als wenn unser Projekt ein Stückchen größer wird, als wir erst vorhatten :D

Ansonsten hatten wir noch auf dem Fakultätsschrott diese Kugelumlaufspindel gefunden, fehlt nur die Spannhülse für die Mutter:
Bild
Dürfte ideal für die z-Achse sein :)
Ein Schrittmotor dürfte sich da sehr gut über Zahnriemen oder Kupplung anbringen lassen.

Was wir jetzt jedenfalls noch brauchen ist eine Möglichkeit, jede Menge Stahlteile ranzubekommen. Wir hoffen mal, dass sich da mit dem Laser- und Wasserstrahlschneideservice unserer Uni reden lässt, dass die uns da gute Angebote machen kann.

Noch eine Sache: Weiß einer, wie man solche Achsen wie bei unserem Kreuztisch eventuell voneinander trennen kann? Wir würden eigentlich gerne eine Portalfräse bauen, da ließe sich die lange Achse unter die Spannplatten legen und die kürzere Achse an das Portal. Nur hab ich mal die Abdeckung ein wenig zurückgezogen und hab nirgends Schrauben entdecken können (außer an den Führungen, aber ich werde einen Teufel tun, die abzuschrauben). Wenn das nicht geht, müssen wir uns wohl was anderes überlegen.
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Chrissy
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Re: Eine CNC für unseren Hackerspace in der Entstehung

Beitrag von Chrissy »

ich bastel an der Kiste im Übrigen auch mit, konnte heute aber aus universitären Gründen nicht beim Abbauen der Teile dabei sein, ich "durfte" mich währenddessen mit partiellen DGLs und Stochastik prüfungsmäßigerweise beschäftigen :roll:

Wir müssen den Kaventsmann von Kreuztisch nur noch in unsere heiligen Hallen transportieren. Mal schaun, ob irgendwo in Dresden ein Auto dafür aufzutreiben ist...

Praktischerweise ham die Jungs gleich ein amtliches Gebläse (80m³/h, angetrieben mit Drehsaftmotor) mit angeschleppt, damit können wir später die Frässtaubabsaugung realisieren, was wesentlich zum Sauberbleiben der Frickelstätte beiträgt.

Dazu müsste dann zu späterem Zeitpunkt noch ein kleiner Zyklonabscheider gefriemelt werden, der den Dreck in ein Fässchen verbannt. Aber erst mal muss die Fräse gebaut werden.

Alles in allem übertrifft das Teil nun doch meine größenwahnsinnigen Träume zum Thema Käsefräse um einiges...

Viele Grüße,
Ludwig

Edit:
Kann einer Festigkeitsberechnungen/Simulation? Wir müssten nämlich mal den Rahmen und andere Bauteile berechnen, damit wir die dimensionieren können...
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Chrissy
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Re: Eine CNC für unseren Hackerspace in der Entstehung

Beitrag von Chrissy »

haben heute das ding im schweiße unseres angesichts mit 5 mann in unsere werkstatt geschleppt. ham die steuerung inkl. Leitrechner gleich mit eingesackt, mal schaun, ob es was nützt...

Erst mal müssen wir die beiden Achsen voneinander trennen.

Wisst ihr eigentlich, wie die Schrittmotorsteuerungen anfang der 90er prinzipiell aufgebaut waren? also mit welchen Daten man die steuerung füttern muss?

Viele Grüße,
Ludwig
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omega
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Re: Eine CNC für unseren Hackerspace in der Entstehung

Beitrag von omega »

Hatte diese Lasergravieranlage noch einen Laser? Wenn ja, habt ihr Verwendung dafür oder würdet ihr den Teil abgeben?
Anse
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Re: Eine CNC für unseren Hackerspace in der Entstehung

Beitrag von Anse »

Ich würde es lassen die Achsen zu trennen . So winklig bekommst du die nacher nicht wieder hin. Stabiler wirds so auch noch.
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Chrissy
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Re: Eine CNC für unseren Hackerspace in der Entstehung

Beitrag von Chrissy »

den laser mussten wir leider dort lassen, den durften wir nicht mit nehmen, weil die befürchteten, dass wir scheiße mit bauen...
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Geistesblitz
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Re: Eine CNC für unseren Hackerspace in der Entstehung

Beitrag von Geistesblitz »

Wegen dem Laser müsste man nur mal einen vernünftigen Dialog mit dem Verantwortlichen für die Maschine führen, dann geht da vielleicht auch noch was. Dennoch, auch hier gibt es schon weitere Interessenten für den Laser, und wie heißt es so schön? Es kann nur einen geben ;)

Jedenfalls haben wir jetzt mal in Ruhe die Steuerung aufgemacht, es sind 2 Treiberkarten von Berger-Lahr für 5-Phasen-Schrittmotoren drin, ein Schlitz für eine Dritte ist vorhanden. Wär zwar schön, wenn wir da noch eine rein bekommen könnten, allerdings haben die Teile einen stattlichen Neupreis und auch gebrauchte sind nicht ganz billig. Sonst ist noch ein dickes Trafo drin und wie es aussieht, brauchen wir den Leitrechner und das andere Netzteil, was wir ausgebaut haben, gar nicht zwingend. Die Ansteuerung erfolgt ganz üblich über Pulse-, Dir- und Enb-Signale im TTL-Pegel, sodass man als Steuerung auch einen normalen PC oder gar einen RasPi nehmen könnte. Wie man die Endschalter auswerten kann, müssen wir uns aber noch angucken. Sollen irgendwelche optischen Schalter sein.

Die Diskussion haben wir heute auch wieder geführt, ob es besser ist, den Kreuztisch auseinander zu nehmen oder doch ganz zu lassen.
Pro Auseinandernehmen:
-Portalbauweise möglich
-> platzsparend
-> größere Spannfläche möglich

Pro Zusammenlassen:
-alles bleibt schön winklig
-Konstruktion wird steifer

Da eine Konstruktion mit dem Kreuztisch, wie er ist, mehr Platz verbraucht, da wir noch den Ständer für die z-Achse irgendwie danebenbauen müssten und dann auch keine wirklich große Spannfläche haben, wollen wir wahrscheinlich doch die Achsen voneinander trennen.
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xoexlepox
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Re: Eine CNC für unseren Hackerspace in der Entstehung

Beitrag von xoexlepox »

Geistesblitz hat geschrieben:...allerdings haben die Teile einen stattlichen Neupreis und auch gebrauchte sind nicht ganz billig.
Ich kenne diese Karten zwar nicht, aber wie wäre es mit etwas "Reverse Engineering"? ;) Oder ist der Aufbau dazu zu komplex oder "obfuscated" (unkenntliche/firmeneigene Chips) ?
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Chrissy
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Re: Eine CNC für unseren Hackerspace in der Entstehung

Beitrag von Chrissy »

xoexlepox hat geschrieben:Oder ist der Aufbau dazu zu komplex oder "obfuscated" (unkenntliche/firmeneigene Chips) ?
Japp^^ Ziemlich komplex sogar
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Geistesblitz
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Re: Eine CNC für unseren Hackerspace in der Entstehung

Beitrag von Geistesblitz »

Sagen wir es so, es ist der ältere Bruder von derartigen Karten:
http://www.ebay.de/itm/Berger-Lahr-D-55 ... 5d327c338d
Bei unseren steht Berger Lahr E550 RS11 drauf.
Scheinen älter zu sein als das Internet, sonst würde man wohl mehr dazu finden.
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xoexlepox
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Re: Eine CNC für unseren Hackerspace in der Entstehung

Beitrag von xoexlepox »

Geistesblitz hat geschrieben:Sagen wir es so, es ist der ältere Bruder von derartigen Karten...
Ok, das baut man nicht mal "so einfach" nach ;)
plottermeier
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Re: Eine CNC für unseren Hackerspace in der Entstehung

Beitrag von plottermeier »

Moin,
so eine Karte hab ich noch im Keller. Koennt Ihr fuer nen Fuffi haben.
viele Gruesse Jens
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Geistesblitz
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Re: Eine CNC für unseren Hackerspace in der Entstehung

Beitrag von Geistesblitz »

Hey, vielen Dank für das Angebot. Wir fragen sicherheitshalber nochmal bei den Laserleuten nach, ob die sowas vielleicht noch da haben, wenn nicht, kommen wir gerne drauf zurück ;)
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Botanicman2000
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Re: Eine CNC für unseren Hackerspace in der Entstehung

Beitrag von Botanicman2000 »

Hallo


wenn ihr mir eine genaue Bezeichnung der KArte sendet kann ich einen Bekannten aus der CNC Ecke fragen der viel derlei Zeug auf lager hat

Gruß Uwe
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Finger
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Re: Eine CNC für unseren Hackerspace in der Entstehung

Beitrag von Finger »

Ich hab mit Zeug von Berger auch mal heumgetüdelt. Schubs mal Bezeichnung rüber.
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Geistesblitz
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Re: Eine CNC für unseren Hackerspace in der Entstehung

Beitrag von Geistesblitz »

Ich bin nachher nochmal in unserem Hackerspace, wisst ihr, wo ich die genaue Bezeichnung finde? Ansonsten sehen diese ganzen Karten ja recht ähnlich aus, sind die von der Funktion und der Ansteuerung her auch kompatibel oder gibts da gravierende Unterschiede?
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Finger
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Re: Eine CNC für unseren Hackerspace in der Entstehung

Beitrag von Finger »

Mach am besten mal hochauflösende Fotos von Vorder- und Rückseite.
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Geistesblitz
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Re: Eine CNC für unseren Hackerspace in der Entstehung

Beitrag von Geistesblitz »

Werd ich machen.

@plottermeier: besteht die Möglichkeit, dass neben einer Karte auch noch ein passender Motor mit Kabel vorhanden ist? Wär sehr praktisch :)
plottermeier
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Re: Eine CNC für unseren Hackerspace in der Entstehung

Beitrag von plottermeier »

Kann gut sein,
ich geh morgen mal im Keller wühlen.
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Geistesblitz
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Re: Eine CNC für unseren Hackerspace in der Entstehung

Beitrag von Geistesblitz »

Wir stehen gerade vor einem Rätsel.
Eigentlich haben wir erwartet, die Befestigungsschrauben zwischen den Achsen würde unter den Führungen liegen. Heute haben wir uns dann gedacht "ach, was solls, wenn wirs nicht machen können wir eh nicht viel damit anfangen" und mal testweise eine Führung ausgeschraubt. Ergebnis: nix, keine Schrauben, nur Löcher...
100_1516.JPG
100_1516.JPG (101.34 KiB) 2844 mal betrachtet
Wir vermuten jetzt, dass die Schrauben unter dem anderen Schlitten sind, allerdings kommt man da erst ran, wenn man den Schlitten rausnimmt und da würde es dann passieren, dass die Kugeln rausfallen. Würde man die wieder von Hand eingesetzt bekommen oder wäre das gaaaaanz schlecht? Und was macht man am besten mit der Gewindespindel? Ich würde sagen, wenn dann mit dem Schlitten rausnehmen.
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Geistesblitz
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Re: Eine CNC für unseren Hackerspace in der Entstehung

Beitrag von Geistesblitz »

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Chrissy
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Re: Eine CNC für unseren Hackerspace in der Entstehung

Beitrag von Chrissy »

keiner ne idee?
plottermeier
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Re: Eine CNC für unseren Hackerspace in der Entstehung

Beitrag von plottermeier »

Hi,

das ist das, was ich noch gefunden hab. Die Karten sind etwas anders, könnte aber sein, dass die trotzdem passen.
Die Datenblätter sind leider noch viel tiefer vergraben, als die Hardware selber...
Endstufen:
Bild
Z-Achsen:
Bild#
Motor:
Bild
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Geistesblitz
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Re: Eine CNC für unseren Hackerspace in der Entstehung

Beitrag von Geistesblitz »

Die sind aber nicht für 5-Phasenmotoren, oder? Wieviele Phasen hat denn der Motor, den du da hast, und was bringt der für ein Moment? Sieht ein bisschen klein aus. Wenn du eine Endstufe und einen passenden Motor hast, würde es ja trotzdem gehen. Trotzdem wären ein paar Daten dazu nicht verkehrt. Die große z-Achse sieht auch schonmal interessant aus.
plottermeier
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Re: Eine CNC für unseren Hackerspace in der Entstehung

Beitrag von plottermeier »

Hi,
doch, das ist 5-Pasentechnik. Zu dem Motor hab ich leider keine Daten. Muss da irgendwo auch noch einen großen Motor für die große Endstufe haben.
So richtig drehmomentfreudig hab ich das ganze Berger Lahr Zeug aber eh nicht in Erinnerung.
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Bastelbruder
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Re: Eine CNC für unseren Hackerspace in der Entstehung

Beitrag von Bastelbruder »

Das ist fünf-Phasentechnik, vielleicht sind bei Georg noch ein paar Brocken zu finden, in Lärz hatte er fast ausschließlich die dazu passenden Motoren dabei.
Berger war vielleicht etwas schwach, wenn man aber die Technik anschaut, ist die mit heute überhaupt nicht mehr zu vergleichen. Zur D331.11 "Ministep" mit Quasi-Sinus und analoger Verbratungs-Stromregelung habe ich noch Unterlagen ausgegraben.

Am Ende ist noch etwas von der zehn Jahre älteren D100 dabei, die hat bloß Rechteck abgesondert. Der Motorstrom wurde mit einer (in der Praxis zeitweise leicht überlasteten) Batterie Vorwiderstände mit 150 oder 300W Nennleistung einigermaßen konstant gehalten.

Die D550 hat schon MOSFETs und PWM-Stromregelung drin, vielleicht finde ich zu der noch ein Anschlußschaltbild, Detailpläne auf jeden Fall keine.
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Chrissy
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Re: Eine CNC für unseren Hackerspace in der Entstehung

Beitrag von Chrissy »

Wir haben gestern mal ein Wagnis gewagt und den Kreuztisch auseinandergenommen. Wie zu erwarten, waren die Schrauben, die die beiden Führungen zusammenhalten unter dem Schlitten der kürzeren Achse...

Bild

Dabei kamen uns die Kugeln der Kugelumlaufführung entgegen und mussten beim Zusammenbau wieder rein gefriemelt werden. In die eine Schiene ham wir alle Kugeln wieder rein bekommen. In die 2. prinzipiell auch, allerdings liefen die kugeln dann da nicht mehr drin um, sondern standen fest. Deswegen mussten wir ein Zwischenblech einfügen, das eine "Umlenkführung" (weiß nicht, genau, wie das heißt) etwas weiter weg gerückt ist, damit die Kugeln da auch umlaufen können. Funktioniert ganz gut, es scheint durch die Aktion keine Vergrößerung des Spiels entstanden zu sein.

Vielleicht kann Geistesblitz noch was dazu sagen, ich hab da nicht so viel Ahnung von, wie er.

Viele Grüße,
Ludwig
Nico
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Re: Eine CNC für unseren Hackerspace in der Entstehung

Beitrag von Nico »

Hallo,

zu den Kugelumlaufführungen:

Hast du die Kugelumlaufführungen mit eingesetzten Kugeln ordentlich durchgefettet? Wichtig ist, dass du wirklich großzügig mit Fett die Kugelreihen bestreichst und sie dann versuchst, weiterzuschieben und wieder zu fetten, bis alles durchgefettet ist. Vielleicht lassen sich dann die Kugeln auch durchdrehen.

Ich habe in einem Praktikum bei einer großen hiesigen Maschinenbaufirma für Groß-Sägeanlagen unter Anderem sehr viel mit diesen Kugelumlaufführungen gearbeitet und diese installiert.


LG
Nico
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Geistesblitz
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Re: Eine CNC für unseren Hackerspace in der Entstehung

Beitrag von Geistesblitz »

Das mach ich doch glatt.
War ja zu erwarten, dass das mit den Kugeln in den Führungen nicht einfach wird.
Jedenfalls haben wir uns Mühe gegeben, alle Kugeln wieder hinein zu bekommen, was auf der einen Seite ja auch geklappt hat, allerdings scheint auf der anderen Seite ein kleiner Versatz irgendwo zwischen den Kugeln zu sein, die zwischen den Führungen klemmen und auch bei Bewegung nicht in die Rückführung kommen. Daher ließ sich die letzte Kugel nicht reinbekommen, ohne dass es alles einfach nur verklemmt. Nachdem wir da ein paar Stunden dran rumgewürgt hatten, war es uns egal, es ganz genau so hinzubekommen, wie es vorher war. Dann hieß es nur noch: es rollt ja, also machen wir es einfach irgendwie so, dass es nicht mehr klemmt. Dafür hab ich dann einen kleinen Blechabstandhalter gefertigt, der so in die Kugelrückführung zwschengeschraubt wird, dass die Kugeln wieder schön umlaufen können. Klappert leider noch ein bisschen, aber läuft. Wir werden wahrscheinlich eh nicht mit was weiß ich wie hohen Geschwindigkeiten arbeiten, dass sich das stark auswirkt. Zur Not kann man auch noch das Blech ein wenig anpassen, sodass es nicht mehr klappert. Ich weiß, dass das nicht gerade die feine Art ist, aber es scheint ja zu funktionieren.

Als nächstes wollen wir dann mal die Endstufen und Schrittmotoren testen (sind erstmal beide ausgebaut). Laut Datenblatt ist es die übliche Ansteuerung über Takt/Richtung/Enable, allerdings waren da auch noch ein paar Anschlüsse mit bei, die ich nicht ganz deuten kann. Werd das wohl auch nochmal nachschlagen oder hier nachfragen müssen. Wird alles über 25-Pol-Sub-D-Stecker je Achse angeschlossen, wovon der Großteil der Pins einfach nicht genutzt wird. Müsste eigentlich TTL-Pegel sein, werd das aber nochmal nachschlagen.

Und wegen der Rechtwinkligkeit: scheint sogar gar nicht mal das Problem zu sein, zwischen Schlitten und der anderen Achse sind zwei Passstifte, die das Konstrukt ausrichten. Würde man im Zweifelsfalle also sogar wieder zusammensetzen können.

Was uns auch noch aufgefallen ist: die Schrauben waren ja von unten durch den Schlitten gesteckt, um die andere Achse zu befestigen. Allerdings müssten wir da noch Gewinde reinschneiden lssen, um daran was befestigen zu können. Wieht also so aus, als müssten wir den Schlitten eh nochmal rausholen.

@Nico: danke für den Tipp, werden wir mal ausprobieren. Geht da irgendwelches 08/15-Fett oder muss es was Spezielles sein? Und hast du irgendwelche Tipps, wie man solche Schlitten ordentlich auf die Führung fädelt?
Nico
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Re: Eine CNC für unseren Hackerspace in der Entstehung

Beitrag von Nico »

Ich meine, wir hatten Lithiumfett von TOTAL. Das konnte man dann schön da draufpinseln und mit dem Finger verstreichen. Die Kugeln fallen beim Aufsetzen auf die Schiene wirklich gerne raus, ich bin teilweise auch Stunden am Verzweifeln gewesen. Bei Neuauslieferung der Schlitten steckt in diesen ein Plastikteil in Form der Schiene, welches die Kugeln zurückhält. Damit kann man dann einigermaßen gut den Schlitten auf die Schiene setzen und mit der Schiene dann praktisch dieses Plastikteil aus dem Schlitten herausdrücken, sodass (im Idealfall :roll: ) gar kein Spalt entsteht zwischen Schiene und Plastikteil, durch den die Kugeln herauskullern könnten.

Wir hatten z.B. diese hier in Benutzung:
http://www.skf.com/de/products/linear-m ... index.html

Ein Kollege hatte sich jedoch, weil auch mit den Plastikteil gerne mal Kugeln heraussprangen (dieses war zu weich und ließ sich von den Kugeln zusammendrücken), einen eigenen Kugelrückhalter gebaut. Das waren, jetzt so aus dem Gedächtnis, zwei massive Stahlrundstangen, welche mit einem kleinen Blech in der Mitte verschweißt waren. Also in etwa so:

O=====O

Der Durchmesser der beiden Rundstangen ist so gewählt, dass sie die Kugeln genau zurückdrücken, wenn man dieses Konstrukt in die Kugelumlaufschlitten steckt.
Ich hoffe, man versteht, wie dieser Rückhalter funktioniert. Bei mir ließen sich damit alle Kugelumlaufschlitten beim ersten Versuch auf die Schienen setzen.


LG
Nico
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Geistesblitz
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Re: Eine CNC für unseren Hackerspace in der Entstehung

Beitrag von Geistesblitz »

Ah, das hört sich wirklich sinnvoll an. Bei unseren Schlitten sind allerdings die Kugelumläufe innen und die Führungsschienen außen, also bräuchten wir da eine andere Konstruktion. Vielleicht lässt sich ja etwas basteln, was einem die Arbeit beim Einsetzen erleichtert. Hab noch ein paar Reststückchen POM zuhause liegen, vielleicht lässt sich da eine Rille reinfräsen, sodass der Schlitten genau raufpasst. Die kann man dann ja auf ne Platte schrauben und den Schlitten da rauffädeln. Muss ja auch nicht gänzlich genau sein, ist ja nur, damit die Kugeln nicht rausfallen. Ist vielleicht sogar ganz praktisch, wenns nicht ganz eng anliegt, damit die Kugeln zur Not noch aufrücken können.

Ich sitz gerade übrigens an der Steuerung und schlag mich durch die Dakumente dazu. Auf jeden Fall scheint das Teil 24V-Signale als Eingang zu wollen, wobei uns eigentlich 5V lieber wären. Die Dinger gibts auch als 5V-Version, allerdings haben wir die nicht, sondern die andere :/
Anscheinend ist der einzige Unterschied der Vorwiderstand der Optokoppler auf den Treiber-Platinen. Nur würde ich da ungerne dran herumlöten... andererseits finde ich es etwas unsinnig, dafür extra noch 24V bereitstellen zu müssen. Würde es mit einem Wechsel der Vorwiderstände gehen, oder steckt da mehr drin? Die Leiterbahnen auf der Platine sind auch nicht sonderlich gut nachvollziehbar, da dort alles ein wenig verbaut ist.
Hier mal ein Bild von der Chose, vielleicht hilfts ja:
100_1533.JPG
100_1533.JPG (109.9 KiB) 1356 mal betrachtet
Ansonsten hier nochmal unser Zwischenblech:
100_1534.JPG
100_1534.JPG (143.99 KiB) 1356 mal betrachtet
Und ich hatte auch noch den Vorschlag, dass man die Motoranbindungen (kurze Achse mit Flansch, lange Achse mit Zahnriemen) tauschen könnte, da das so günstiger wäre. Ist ein bisschen scheiße, wenn ein lang herausragender Motor mitbewegt wird, an dem man sich potentiell den Kopf stößt oder ähnliches. Allerdings scheint das relativ fest mit den Festlagern verbunden zu sein, würde das trotzdem noch gehen? Wie würde man das dann machen?
100_1535.JPG
100_1535.JPG (84.74 KiB) 1356 mal betrachtet
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Re: Eine CNC für unseren Hackerspace in der Entstehung

Beitrag von Geistesblitz »

Ich merk gerade, dass das letzte Bild nicht ganz richtig ist, das Festlager von der anderen Achse ist das was Probleme macht:
100_1537.JPG
100_1537.JPG (101.99 KiB) 1343 mal betrachtet
Das Komische daran: die Lagerbefestigung, die man auf der Innenseite sieht, dreht sich mit, wenn man den Motorhalter dreht. Im Motorhalter ist die andere Hälfte der Kupplung. Jedenfalls hab ich keine Ahnung, wie man den Motorhalter da ab bekommt. Wie könnte der befestigt sein? Hat da jemand eine Ahnung? Die Anschlussmaße sind jedenfalls dieselben wie bei der anderen Achse und auch der Durchmesser vom Wellenstutzen scheint derselbe zu sein, sodass ein Austausch realistisch erscheint, wenn man den verdammten Motorhalter abbekommen würde...
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Re: Eine CNC für unseren Hackerspace in der Entstehung

Beitrag von enebk »

Schon mal einen Stirnlochschlüssel an die große Mutter innen angelegt und den Motorhalter gegengehalten?
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Geistesblitz
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Re: Eine CNC für unseren Hackerspace in der Entstehung

Beitrag von Geistesblitz »

Das haben wir mangels eines geeigneten Werkzeugs noch nicht probiert, aber würde dann nicht das Lager an sich auseinandergehen? Wäre es denn unkritisch, das wieder zusammen zu bekommen, oder könnte das schwierig werden?
enebk
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Re: Eine CNC für unseren Hackerspace in der Entstehung

Beitrag von enebk »

Für mich sieht es so aus, als wäre das Lager durch die silberne Mutter am Motorflansch befestigt und alles wird durch die Mutter radial am Gehäuse/Gestell fixiert. Die Schrauben am Motorflansch halten alles axial fest. Daher ist jetzt der Motorflansch mit der Spindel fest verbunden.
Das Lager an sich wird schon nicht auseinander fallen.
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