Wasserstoffschweissen?

Der chaotische Hauptfaden

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Thorhall
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Wasserstoffschweissen?

Beitrag von Thorhall »

Moin,

bei den Treffenbilder:
http://www.fingers-welt.de/gallerie/eig ... en2012.htm
ist mir das Thema Wasserstoffschweissen aufgefallen.
Wer hat das was dazu zusagen?

Gruss
Micha
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Alexander470815
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Re: Wasserstoffschweissen?

Beitrag von Alexander470815 »

Meinst du die Knallgaszelle?
Die auf dem Treffen 2012 war nicht von mir, aber ich habe auch so ein Teil.
Macht halt Knallgas... was willst denn Wissen?
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Harley
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Re: Wasserstoffschweissen?

Beitrag von Harley »

Das war Alexander's Zelle:

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Gobi
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Re: Wasserstoffschweissen?

Beitrag von Gobi »

Finde ich auch sehr interessant! Ich sehe auf dem Bild allerdings "nur" Trennen und nicht schweißen. (aber auch so schon recht erstaunlich)
Ich habe immer noch Acetylen und Sauerstoff in der Werkstatt, wenn man doch mal was warm machen will, zum Hartlöten und last not leas, wenn ich jemand das Schweißen beibringe, fange ich immer damit an.
Eine langfristige Alternative wäre durchaus interessant!
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Alexander470815
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Re: Wasserstoffschweissen?

Beitrag von Alexander470815 »

Ich könnte mir vorstellen das das ganze zu stark oxidiert.
Anders als bei einer Acetylen Sauerstoff Flamme wo der gesamte Sauerstoff bereits in der inneren Flamme reagiert hat.
Wenn man damit an Metall rum brutzelt sieht es immer so aus als hätte man eine Flamme mit viel Sauerstoffüberschuss (viel Funkenflug).
Das ergibt dann natürlich eher bescheidene Nähte...
jodurino
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Re: Wasserstoffschweissen?

Beitrag von jodurino »

Hallo

die Juweliere kennen das Gerät unter dem Namen Hydrozon
http://www.j-felber.at/index.php/cat/c4 ... raete.html

habe damit mal arbeiten dürfen, es ist einfach genial weil man eine sehr kleine Flamme hat und punktuell sehr viel Hitze.

Die Drycell wird hier ganz gut erklärt:
https://www.wasserstattsprit.info/workshops/

Ob sie eine Energiealternative ist kann ich nicht beurteilen, klingt doch alles etwas esoterisch
aber so ein Lötgerät möchte ich in Zukunft auch haben.

cu
jodurino
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Alexander470815
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Re: Wasserstoffschweissen?

Beitrag von Alexander470815 »

Für ganz feine Sachen habe ich einen Smith little torch Brenner.
Bild

Damit lassen sich auch sehr feine Sachen bearbeiten.
Die kleinste Düse hat 0,15mm und 38W Flammleistung, die Flamme ist absolut winzig :D
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Freak
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Re: Wasserstoffschweissen?

Beitrag von Freak »

Problem ist ja nur bei allem was mit H arbeitet die Versprödung, deshalb macht heute auch keine Sau mehr Arcatom.
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Gobi
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Re: Wasserstoffschweissen?

Beitrag von Gobi »

Ich hab's nicht so mit Chemie, warum bekommt man eine Acetylen Flamme neutral und eine Wasserstoff Flamme nicht? Wenn das flüssige Metall reagiert ist das Murks, kann schon fürs Hartlöten grenzwertig sein, würde ich meinen.
shaun
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Re: Wasserstoffschweissen?

Beitrag von shaun »

Anekdote zum Thema, aber nur am Rande...

Ein Kunde setzt sowas für Glas ein. Die Zelle ist etwa 25x15x15cm, mit zwei 16qmm Strippen an einen dicken Plattengleichrichter mit EInpressdioden angeschlossen und für irgendwas bei 200A bei 8V oder so ausgelegt. Nettes Viech.
Problem war das Schaltmanometer für die beiden Setpoints, die Auswertung musste mit einem geeigneten Schaltverstärker für Namur-Sensoren im Ex-Bereich erfolgen, und in selbigem hat sich das Relais durch das ständige An- und Abschalten des riesigen Trafoschützes (nicht original) sauber zerlegt. Um die Sicherheit sicherzustellen :) wurde die Bucht erstmal von entsprechenden Schaltverstärkern befreit und das Schütz durch ein SSR ersetzt.
ando
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Re: Wasserstoffschweissen?

Beitrag von ando »

Moin,

ich hatte mal ein MSG 170 Mig o Mag Schweissgerät . Dat ist für Zahntechnik und so konzpiert worden und arbeitet auhc mit Knallgas.

Das ist mitlerweile weitergereicht worden an Felix.

Huhu Felix, gibts was neues zu dem Gerät?

lg

Ando
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ferdimh
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Re: Wasserstoffschweissen?

Beitrag von ferdimh »

Ich denke, der wesentliche Grund pro Azze wird die Leistung sein. Mit dem Azzebrenner will man auch mal mit Azze auf 11 und Sauerstoff auf 13 durch 20mm Stahl semmeln können.
Sowohl die Leistung als auch die Gemischeinstellung (Die Knallgaszelle liefert immer eine stöchiometrische Mischung) dürften mit der Knallgaszelle schwer werden. Und mit der Größe der Zelle steigt auch die Größenordnung eines möglichen Bumms im Fehlerfall.
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Hightech
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Re: Wasserstoffschweissen?

Beitrag von Hightech »

Der Grund ist u.A. die Brenngeschwindigkeit.
Azze brennt schneller als z.B. Propan.
Da kann man mehr Druck auf den Brenner geben, wenn die Brenngeschwindigkeit zu klein für die Leistung ist, bläst es die Flamme weg.
H2 brennt wohl aber schnell genug. Aber wer hat schon 11Bar H2 ;)
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Gobi
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Re: Wasserstoffschweissen?

Beitrag von Gobi »

Früher gab es doch Acethylen Entwickler - so weit ich weiß, war das im Prinzip nur ein Wasserbehälter in den Karbit Stückchen vielen. All zu groß wird der Druck da auch nicht gewesen sein. Ich dachte immer , der Brennwert wäre sehr hoch. Schlimm, wie wenig Ahnung ich eigentlich von der Materie habe.
Hier ist es gut erklärt:
http://www.seilnacht.com/Lexikon/gasschm.html
Acetylen + Sauerstoff reagiert zu Kohlenstoffmonooxid + Wasserstoff
C2H2 + O2 reagiert zu 2 CO + H2
Das Co dürfte der Schlüssel sein - das ist natürlich brilliant, eine sehr heiße Flamme, aus der gleichzeitig die Schutzatmosphäre entsteht.

Übrigens bin ich sehr neidisch auf einen Herrn Linde, der ein Verfahren erfunden hat, Luft in seine Bestandteile zu zerlegen, in Flaschen zu füllen und diese teuer zu verkaufen. :roll:
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Raider
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Re: Wasserstoffschweissen?

Beitrag von Raider »

Hm, warum brennen CO und H2 nicht beide ab zu CO2 und H2O? Einfach weil die Zeit nicht reicht um mit dem Luftsauerstoff zu reagieren und der zugeführte schon leer is?
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Gobi
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Re: Wasserstoffschweissen?

Beitrag von Gobi »

In der noch weiter außen liegenden Streuflamme verbrennt das Kohlenstoffmonooxid mit dem Wasserstoff und dem Sauerstoff zu Kohlenstoffdioxid und Wasserdampf:

Kohlenstoffmonooxid + Wasserstoff + Sauerstoff reagiert zu Kohlenstoffdioxid + Wasser
4 CO + 2 H2 + 3 O2 reagiert zu 4 CO2 + 2 H2O
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Bastelbruder
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Re: Wasserstoffschweissen?

Beitrag von Bastelbruder »

Raider hat geschrieben:Hm, warum brennen CO und H2 nicht beide ab zu CO2 und H2O? Einfach weil die Zeit nicht reicht um mit dem Luftsauerstoff zu reagieren und der zugeführte schon leer is?
Genau das passiert doch, zumindest zwischendurch. Nur deshalb ist die Atze-Flamme auch so hell weil sie ihren Kohle-Glühstrumpf quasi selber mitbringt.
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Raider
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Re: Wasserstoffschweissen?

Beitrag von Raider »

Bastelbruder hat geschrieben:
Raider hat geschrieben:Hm, warum brennen CO und H2 nicht beide ab zu CO2 und H2O? Einfach weil die Zeit nicht reicht um mit dem Luftsauerstoff zu reagieren und der zugeführte schon leer is?
Genau das passiert doch, zumindest zwischendurch. Nur deshalb ist die Atze-Flamme auch so hell weil sie ihren Kohle-Glühstrumpf quasi selber mitbringt.
Ok, ich bezog mich auf das von Gobi
Gobi hat geschrieben:Acetylen + Sauerstoff reagiert zu Kohlenstoffmonooxid + Wasserstoff
C2H2 + O2 reagiert zu 2 CO + H2
Aber wenn damit nur die innere Flamme (zeitlich gesehen vor der CO Verbrennung) gemeint ist, dann verstehe ich das auch.
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zauberkopf
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Re: Wasserstoffschweissen?

Beitrag von zauberkopf »

die Juweliere kennen das Gerät unter dem Namen Hydrozon
Ein Funkamateur, der genau das gelernt hat, hatte vor ein paar Jahren, so ein kommerzielles Gerät mal restauriert.
Wenn ich mich recht erinnere sind das Nickelelektroden in Natronlauge.
Und überall ist da was eingebaut, das die Flamme abhalten soll zum Reaktor vorzudringen.
Also falls da mal was passiert, dann wird hochkonzentrierte Lauge durch die gegend geworfen..

Aaaber : Wenn man immer nur fleißig destilliertes Wasser rein kippt..und fleißig damit schweißt, hat die Restsuppe irgendwann einen signifikanten Anteil an D2O !
Also wer sich schon immer mal einen Schwerwasserreaktor bauen wollte..
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xoexlepox
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Re: Wasserstoffschweissen?

Beitrag von xoexlepox »

zauberkopf hat geschrieben:...hat die Restsuppe irgendwann einen signifikanten Anteil an D2O !
Das würde ja bedeuten, daß das zusätzliche Neutron einen Einfluß bei der Elektolyse hätte. Ist das so? Ich bin immer davon ausgegangen, daß bei elektochemischen Reaktionen nur die Elektronen eine Rolle spielen. Bei physikalischen Effekten (z.B. Zentrifuge) macht sich natürlich der Gewichtsunterschied bemerkbar.
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zauberkopf
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Re: Wasserstoffschweissen?

Beitrag von zauberkopf »

Ne.. D2O ist immer im normalen Wasser enthalten. Aber halt nicht sooo viel.
Aber H2O spaltet sich unter der Elektrolyse eher als D2O.
Und wenn immer schön frisches Wasser nachgekippt wird, hat man irgendwann einen Signifikanten Anteil von D2O in der Suppe.

Mann kann auch sagen, das so ein Knallgasgenerator eine D2O Anreicherungsanlage ist.
Robby_DG0ROB
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Re: Wasserstoffschweissen?

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Diese Elektrolysezellen gibt es in CN rel. preiswert, aber für meine Mengen H2 nicht ausreichend. Ich verbrenne ihn jedoch nicht, sondern nutze es nur als Füllgas.
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xoexlepox
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Re: Wasserstoffschweissen?

Beitrag von xoexlepox »

zauberkopf hat geschrieben:Aber H2O spaltet sich unter der Elektrolyse eher als D2O.
Bei Wechselstrom könnte ich mit das mit der höheren Massenträgheit des D2O (bzw. DHO)-Anteils des Wassers erklären, aber gilt das auch bei Gleichstrom? Hast du Quellen dazu?
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zauberkopf
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Re: Wasserstoffschweissen?

Beitrag von zauberkopf »

Quellen ?
Erst mal hier : https://de.wikipedia.org/wiki/Schweres_Wasser#Gewinnung
Und dann hatte ich noch mehr.. aber das finde ich irgendwie nicht mehr...
z.Z. ist mein "Fusor-Projekt" erst mal auf der Todo-Liste ganz nach hinten gerutscht... ;-)
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xoexlepox
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Re: Wasserstoffschweissen?

Beitrag von xoexlepox »

zauberkopf hat geschrieben:Erst mal hier...
Ok, ich hatte bisher nur nach "Deuterium" dort gesucht, und keine Angaben zu den Effekten bei der Elektrolyse gefunden.
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BernhardS
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Re: Wasserstoffschweissen?

Beitrag von BernhardS »

Der Trick ist die Temperatur. Wenn man sehr nahe am Gefrierpunkt elektrolysiert, dann geht fast nur H2 weg - kaum HD. Die verbleibende Flüssigkeit enthält einen relevanten Anteil des Deuteriums.
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Desinfector
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Re: Wasserstoffschweissen?

Beitrag von Desinfector »

Gobi hat geschrieben:Früher gab es doch Acethylen Entwickler - so weit ich weiß, war das im Prinzip nur ein Wasserbehälter in den Karbit Stückchen vielen.
das gabs auch als Fahrradlampen und früher auch als Grubenlampen,
bis man wohl irgendwann den Zusammenhang zwischen Methangas uns offenen Flammen erkannte.

Erzeugen diese Juwelier- und Dentalbrenner direkt im Generator Knallgas?

dann müsste man "nur" einen Ansatz mit Diaphragma hinbekommen.
also einer stromdurchlässigen Trennwand, die aber relativ gasdicht ist.

dann könnte man H2 und O2 getrennt dem Brenner zuführen
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ferdimh
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Re: Wasserstoffschweissen?

Beitrag von ferdimh »

dann müsste man "nur" einen Ansatz mit Diaphragma hinbekommen.
Eher viele Ansätze. Es werden gern viele Zellen in Reihe geklemmt, damit die Ströme nicht völlig eskalieren (die Knallgaszelle läuft bei etwa 2V...)
bastelbjoern
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Re: Wasserstoffschweissen?

Beitrag von bastelbjoern »

Oder man trennt im bubbler. irgend was war doch da mit n und S wie war das noch gleich.... :lol:
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BernhardS
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Re: Wasserstoffschweissen?

Beitrag von BernhardS »

Das war der Hofmannsche Apparat. Da wird in zwei senkrechten Röhren elekrolysiert, eine flüssigkeitsgefüllte waagrechte Röhre bildet die elektrische Verbindung, hält aber die Gase getrennt. Diese Rohr ist halt ein Widerstand und verschlechtert den Wirkungsgrad bzw. erzeugt Wärme.
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licht_tim
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Re: Wasserstoffschweissen?

Beitrag von licht_tim »

Wenn man dieser Verbindungrohr jedoch kurz und mit großem Durchmesser auslegt dürfte der Widerstand doch nicht so groß sein.
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Desinfector
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Re: Wasserstoffschweissen?

Beitrag von Desinfector »

Das Trickreichste sehe ich eher in der Standzeit einer Anode (oder dem Material selbiger)
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ferdimh
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Re: Wasserstoffschweissen?

Beitrag von ferdimh »

Doch, der Widerstand wird sehr schnell sehr groß.
Schon bei der klassischen "Trocken"zelle mit Elektroden, die Wände der Zelle darstellen und nur 2mm auseinanderstehen ist der Innenwiderstand der Zelle deutlich messbar (Im Idealfall sollte sich das Kunstwerk wie eine Zenerdiode verhalten).
Bei jeder signifikanten Länge zwischen den Elektroden (selbst ohne U-Rohr) geht der Wirkungsgrad bei sinnvoller Gasmenge final in den Keller.
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Wulfcat
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Re: Wasserstoffschweissen?

Beitrag von Wulfcat »

Ich möchte nun meine Knallgas(Braungas)zelle auch mit einem mini Brenner zum Löten/Schweissenbenutzen, habe aber die berechtige Angst vor einem Flammrückschlag in Gaswäscher/Zelle. (Meine erste Zelle ist mir lautstark um die Ohren geflogen (Siehe in den frühen Threat "Dinge die man nicht tun sollte") , allerdings nicht durch eine Flammrückschlag, sondern durch Funken in der Zelle :o )
Was benutzt Ihr als Flammrückschlagsicherung? Ich erinnere mich, mal in irgend einem Film gesehen zu haben, das ne Knallgasflamme sich langsam durch einen Propf aus Stahlwolle glühte und dann weiter schlug(Bumm)
Welchen Gasdruck habt Ihr an welchem Düsenquerschnitt?
Vor zig jahren hab ich in einer Firma Thermoelemente mit einem Knallgas geschweisst. Die Düse sah auss wie eine antike widerverwendbare Injektionskanüle aus. Wurde auch genauso aufgesteckt.
Was für Schläuche? Greift der Freie Sauerstoff in dem Knallgasgemisch Kunstsoffe an/ lässt diese schneller altern?
Wolle wegen druckfestigkeit alte Sodastream Flaschen als Gaswäscher benutzen?
Bremst/Stoppt eigentlich ein Gaswäscher den Flammrückschlag in Richtung Zelle?
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xoexlepox
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Re: Wasserstoffschweissen?

Beitrag von xoexlepox »

Wulfcat hat geschrieben:Ich erinnere mich, mal in irgend einem Film gesehen zu haben, das ne Knallgasflamme sich langsam durch einen Propf aus Stahlwolle glühte...
Dazu ist noch nicht einmal Knallgas notwendig: Knüll' mal ein wenig feine Stahlwolle zu einer "Wurst" zusammen, und zünde dann ein Ende an ;) Deshalb ist es auch ratsam , Stahlwolle in einer "funkengeschützten" Verpackung zu lagern...
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Wulfcat
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Re: Wasserstoffschweissen?

Beitrag von Wulfcat »

xoexlepox hat geschrieben:
Wulfcat hat geschrieben:Ich erinnere mich, mal in irgend einem Film gesehen zu haben, das ne Knallgasflamme sich langsam durch einen Propf aus Stahlwolle glühte...
Dazu ist noch nicht einmal Knallgas notwendig: Knüll' mal ein wenig feine Stahlwolle zu einer "Wurst" zusammen, und zünde dann ein Ende an ;) Deshalb ist es auch ratsam , Stahlwolle in einer "funkengeschützten" Verpackung zu lagern...
Sorry, das mit der als "Lunte" abbrennende "Normal" Stahlwolle kannte ich, in dem Film war der Propf aus Edelstahlwolle, wo genau das nicht passieren sollte. :?
Das Knallgas brannte sich dort so durch wie die Fammen an sonem Katalyseofen nur eben ging die Famme rein, anstatt einfach auf der Oberfläche weiter zu brennen... :shock:
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zauberkopf
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Re: Wasserstoffschweissen?

Beitrag von zauberkopf »

Ich möchte nun meine Knallgas(Braungas)zelle auch mit einem mini Brenner zum Löten/Schweissenbenutzen, habe aber die berechtige Angst vor einem Flammrückschlag in Gaswäscher/Zelle. (Meine erste Zelle ist mir lautstark um die Ohren geflogen (Siehe in den frühen Threat "Dinge die man nicht tun sollte") , allerdings nicht durch eine Flammrückschlag, sondern durch Funken in der Zelle :o )
Ja.. genau davor habe ich angst.
Genauer : Das meine Katze danach auf ne Laugenpfütze tritt..
Die Wunde durch meine früheren NiCD Experiemente, war grauenhaft...
Was für Schläuche? Greift der Freie Sauerstoff in dem Knallgasgemisch Kunstsoffe an/ lässt diese schneller altern?
Bei elektrolyse kann sich auch noch Ozon bilden.
Ich würde Silikonschlauch nehmen.
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Re: Wasserstoffschweissen?

Beitrag von IQON »

Hallo

Also irgendwie geht es mir nicht aus dem Kopf das es doch relativ einfach sein müsste H2 von O2 zu trennen, der dichte unterschied ist ja enorm...

Da irgendwie ne Zentrifuge gewurschtelt und abscheiden...

Vielleicht auch noch im Grobvakuum um die Zentrifuge auf Drehzahl zu bekommen...


Das auflösen der Elektroden hatte sich doch mal geklärt wie ich mich erinnere indem man den rictigen Edelstahl nimmt und die Richtige Flüssigkeit...

Ich habe auch keine Lust mir Acetylen in den Keller zu stellen...
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Re: Wasserstoffschweissen?

Beitrag von zauberkopf »

Die Frage ist nur, ob das nicht mehr enerige verbraucht, als einfach ne Membran (z.B. Nafion) dazwischen zu legen.
Und dem Fall : Warum ?
Wenn man weis was man tut, was ich von mir nicht behaupten kann, dann laufen die Geräte.

Ich hätte da auch spass dran.. nur ich habe hier nur ein Wohnklo das man mir mit Katzen vollgepackt hat ( war nicht meine Idee.. ) um die ich mich in den Wahnsinn treiben... ;-)
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Wulfcat
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Re: Wasserstoffschweissen?

Beitrag von Wulfcat »

zauberkopf hat geschrieben:
Ich möchte nun meine Knallgas(Braungas)zelle auch mit einem mini Brenner zum Löten/Schweissenbenutzen, habe aber die berechtige Angst vor einem Flammrückschlag in Gaswäscher/Zelle. (Meine erste Zelle ist mir lautstark um die Ohren geflogen (Siehe in den frühen Threat "Dinge die man nicht tun sollte") , allerdings nicht durch eine Flammrückschlag, sondern durch Funken in der Zelle :o )
Ja.. genau davor habe ich angst.
Genauer : Das meine Katze danach auf ne Laugenpfütze tritt..
Die Wunde durch meine früheren NiCD Experiemente, war grauenhaft...
Was für Schläuche? Greift der Freie Sauerstoff in dem Knallgasgemisch Kunstsoffe an/ lässt diese schneller altern?
Bei elektrolyse kann sich auch noch Ozon bilden.
Ich würde Silikonschlauch nehmen.
Wegen der Explosionsgefahr habe ich von vornherein auf Laugen oder Säuren verzichtet und Backpulver/Natriumhydrogencarbonat (Natron) als Elektrolydbildner benutzt.
Macht Aqua Dest schön Leitfähig zum Elektrolysieren.....
Als mir meine erste Zelle vor der Nase Geplatzt ist, regnete das Backpulverwasser im ganzen Raum ab, ich patschnass ohne Folgen :lol:

Silikonschlauch...... gibt es den auch in Druckfest....~3Bar(und auch bezahlbar?)

Noch mal zum Flammrückschlagschutz--- Kann man Flammrückschlagsicherungen aus der normalen Autogen Schweisstechnik nehmen? Ich weiss nur nicht ob diese verwenden kann, die sind ja nach Aufschrift entweder für Sauerstoff oder für Brenngas gedacht sind. Bei Knallgas hat man es ja mit beidem zu tun, etwas das mit einer verdammt hohen Flammgeschwindigkeit brennt und weshalb ich darann denke, das es so normale Flammgitter durchschlagen könnte.....
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IQON
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Re: Wasserstoffschweissen?

Beitrag von IQON »

Hallo

Die sich zusammenziehenden Schäuche die man im Teleshopping kaufen kann, haben soweit ich weis nen silikon innen schlauch der von nem Stoffgewebeschlauch gestützt wird...
wird halt kleiner wenn der druck weg ist...
oder selbst sowas bauen Silikonschlauch in nen normalen Schlauch stecken fertig...

Viele GRüße IQON
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Desinfector
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Re: Wasserstoffschweissen?

Beitrag von Desinfector »

man sollte schon einen Aufbau haben, in dem der Raum, wo das Gas gemischt ist, möglichst klein ist.
Gegen einen Rückschlag muss man Wärme ableiten.
also viel Edelstahlwolle in die Leitung, evtl auch Kupfer mit rein.
und an dieser Stelle könnte die Leitung auch noch dickwandiger sein,
quasi einen Kühlkörper aussen herum haben.
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Alexander470815
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Re: Wasserstoffschweissen?

Beitrag von Alexander470815 »

Ich habe bei meiner Knallgas Zelle auch immer ein mit Edelstahl Wolle gestopftes Kupfer Rohr genommen.
Einmal hat die Flamme angefangen innen drin zu brennen und das Rohr wurde bin in Sekunden knall heiß.
Es verzögert also nur und löscht nicht, das Rohr ist wohl etwa 15cm lang.
So 10-15sek Zeit dürfte einem das geben danach kommt die Flamme durch.
Ich habe in dem Moment einfach nur den Schlauch abgezogen und das Teil einen Moment liegen lassen.
Später habe ich dann die Wolle ersetzt.

Also Rückschlagsicherung zur Zelle hin habe ich einen Bubbler der unten einen Sinterfilter zum feinen blubbern hat.
Oben im Deckel ist ein Stück EPDM Teichfolie das im Rückzünd Fall wohl hoch geht (besser als das Plexiglas Rohr).
Probiert habe ich es jedoch nie was passiert.
Bild

Bild

Bild

Da lacht er:
Bild
Das war vor ein paar Jahren, mittlerweile weiß ich das das ziemlich leichtsinnig ist so viel Gas in einen Ballon zu füllen ohne einige Schutzmaßnahmen.
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Wulfcat
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Re: Wasserstoffschweissen?

Beitrag von Wulfcat »

Die Plexiglasröhre als Blubberfalle sieht schon gut aus, vor allem mit der "Teichfolien Berstscheibe".
Wieviel Druck kann man Damit aufbauen im Hinblick auf den Arbeitsbrenner?
Ich erinner mich das das Ding , mit dem ich Thermoelemente verschweisst hatte, einen Arbeitsdruck von 2-3Bar hatte.....
Das Kupferrohr mit der Edelstahlwoll "Flammverzögerung ist ne gute Idee......
Hmmm.....
Da spukt mir glatt sofort ein automatisiertes Sicherheitssystem im Kopf rum, das automatisch eingreift, wenn man in dem Moment, wo ES geschieht auf der Leitung sitzt?
Könnte mann nicht zuoberst(Gasausgang) ne 0,1mm Cul Drahtschleife einlegen. Sollte da was feuriges passieren müsste das sofort wegbrennen und dann 1)Zelle abschalten 2)Druck ablassen(Langer schlauch irgendwohin)3)Zuführungsschlauch in die Flammbremse abquetschen(Federsystem über e.Magnet auslösen).

Der Luftballon.......
Ich hab nen kleinen Müllsack mit ner glimmenden Lunte steigen lassen :twisted: ......Meine Fresse! :shock: , dabei war das Ding schon 100M hoch
Vorher nen Esslöffel Schaum entzündet.......... Fiiiip in den Lauschlappen :roll:
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Alexander470815
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Re: Wasserstoffschweissen?

Beitrag von Alexander470815 »

Also meine Zelle macht etwa 4l/min an Knallgas.
Ich habe immer mit einer 0,6mm MIG Düse gearbeitet, da hat sich dann ein Druck von etwa 0,3bar eingestellt.
Zum rumbrutzeln hat das immer gereicht, ob man damit sinnvoll feine Sachen schweißen kann habe ich nie probiert.
Dafür habe ich jetzt immer meinen Miniatur Acetylen-Sauerstoff Brenner benutzt.
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Wulfcat
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Re: Wasserstoffschweissen?

Beitrag von Wulfcat »

Alexander470815 hat geschrieben:Also meine Zelle macht etwa 4l/min an Knallgas.
Ich habe immer mit einer 0,6mm MIG Düse gearbeitet, da hat sich dann ein Druck von etwa 0,3bar eingestellt.
Zum rumbrutzeln hat das immer gereicht, ob man damit sinnvoll feine Sachen schweißen kann habe ich nie probiert.
Dafür habe ich jetzt immer meinen Miniatur Acetylen-Sauerstoff Brenner benutzt.
Hmm Die Mic Düse aus Kupfer stellt dann wahrscheinlich auch ne Thermische Flammrückschlagsicherung da. Was hast du noch an Flammrückschlagsicherungen Verbaut?


Hmmm
Noch ne allgemeine Frage zum "einschlägigen"Gasförmigen H²O²gemisch.
Aus nem unter Druck stehenden Ballon verkrümelt sich ja wegen dem kleinen Atomdurchmesser das H² besonders schnell. Ist dieser Effekt reduziert, je kleiner der druck ist? ---> Druckloser Müllsack.
Müsste dieser nicht dann länger schweben als der reguläre Ballon/weniger schnell das H² verlieren?
Wie lang wäre das Gemisch noch in nem Leeren Milchkarton "scharf"/wäre dort nicht der H²verlusst wesentlich geringer/würde überhaupt stattfinden, da Drucklos?
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Alexander470815
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Re: Wasserstoffschweissen?

Beitrag von Alexander470815 »

Ich hatte nur das gestopfte Kupfer Rohr mit der Düse dran:
Bild
(hier ohne Düse)

Und dann eben der Bubbler dahinter(davor).
Thorhall
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Re: Wasserstoffschweissen?

Beitrag von Thorhall »

Wem gehoert eigentlich diese Zelle, die im Video:

http://www.fingers-welt.de/gallerie/eig ... 12/h2o.mp4

zu sehen ist?

Gruss
Michael
Robby_DG0ROB
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Re: Wasserstoffschweissen?

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Warum macht ihr euch für die H2-Erzeugung diesen Aufwand? Klar, es funktioniert und ist was selber gebautes. Aber wenn man Gas braucht, dann ja meist verdichtet und in größerer Menge.
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zauberkopf
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Re: Wasserstoffschweissen?

Beitrag von zauberkopf »

Das frage ICH mich auch... :lol:
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