Holzdielenboden: Restaurieren oder raus damit?

Der chaotische Hauptfaden

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Chaoskreator
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Holzdielenboden: Restaurieren oder raus damit?

Beitrag von Chaoskreator »

Hallo,

ich hatte vor, den Boden in diesem Raum abzuschleifen und mit Leinölfirnis zu behandeln.
Die Bretter haben Nut und Feder und kamen so ca. 1960 vom Sägewerk.
Wie man sieht, wurde die rötlich-braune originale Lasur schon mehrmals überstrichen (nicht komplett). In den 80ern kam dann ein Teppichboden drauf, den ich vor kurzem entfernte. Die grauen Flecken stammen davon.
Jetzt hat mir ein Schreiner, der eigentlich wegen was anderem da war, eher von einer Restaurierung abgeraten und ich bin mir jetzt selber nicht mehr so sicher. Er meinte, dass durch das Abschleifen die Bretter offenporig werden und die Nuten wegen Nachschrumpfen um ca. 2mm größer werden.
Ohnehin seien die Nuten ein Problem, weil sich da immer Staub hält. Zuschmieren kann man die Fugen auch nicht. Das würde wieder rausbröseln.

Hat jemand von euch Erfahrung bei dem Thema?

Ich kann beim besten Willen nicht nachvollziehen, dass Holz, das über 50 Jahre in einem trockenen Wohnraum lag, "nachtrocknen" kann.
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uxlaxel
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Re: Holzdielenboden: Restaurieren oder raus damit?

Beitrag von uxlaxel »

in den 90er und 2000er jahren (zu meiner lehrzeit) wurde in fast allen häusern bei der reko (egal ob BJ 1880 oder 1970) die dielen abgeschliffen. wenn die zu arg wellig waren, dann wurde das nicht gemacht, da sie sonst an den rändern zu dünn geworden wären.
prinzipell ist das aber eigentlich immer gemacht worden und ich habe auch nie gegenteiliges gehört.
meistens wurde parkettlack anschließend aufgebracht.
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sparky
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Re: Holzdielenboden: Restaurieren oder raus damit?

Beitrag von sparky »

Hi!

Also ich hätte den abgeschliffen und anschließend entweder mit Öl oder Parkettlack wieder versiegelt. Wegen der Nuten hätte ich mir keinen Kopp gemacht.

Generell finde ich solche Böden sehr, sehr schön und erhaltenswert. Wobei neuer Dielenboden nun auch nicht die Welt kostet und schnell verlegt ist.
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Gobi
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Re: Holzdielenboden: Restaurieren oder raus damit?

Beitrag von Gobi »

Auf alle Fälle behalten, der Boden sieht noch sehr gut aus. Die Fugen sehen bei Dir sehr gleichmäßig aus, mein Tip, kauf oder säg dir Leisten, kleb sie ein und dann abschleifen.
Ich bin eher ein Fan von Ölen und dann Hartwachs. Die Wachse sind inzwischen richtig gut und haben den Vorteil, daß man immer nacharbeiten kann - wenn ein Lack erstmal bröselt, machst du nichts mehr.
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Chaoskreator
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Re: Holzdielenboden: Restaurieren oder raus damit?

Beitrag von Chaoskreator »

Die Fugen sind momentan ca. 1-2mm breit. Dürfte schwierig werden, da was einzukleben.
Aber ich finde die Fugen sowieso nicht schlimm. Ich konnte das Staubfänger-Problem nicht als solches nachvollziehen.
ando
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Re: Holzdielenboden: Restaurieren oder raus damit?

Beitrag von ando »

Hi,

die Fugen bekommt man auch zu, idem Schleifstaub mit Leim gemsicht wird, und das dann reingespachtelt wird.

Sekundenkleber und Schleifstuab ist übrigens auch sehr gut! (nur am Rande erwähnt)

Ich weiß auch nich, was der Schreiner hat. Du musst da ja nicht massig runterschleifen. Haste mal versucht mit nem Bandschelifer ein Brett um nen halben cm runterzunudeln? Dat dauert sehr lang.

Ando
Gary
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Re: Holzdielenboden: Restaurieren oder raus damit?

Beitrag von Gary »

und soll das dann schön werden ?

muss man den alles Alte erhalten ? kann man gleich so lassen..

Aber wie sollen wir helfen ? Wir wissen doch nicht wie perfekt es werden soll / muss.

Gruß Gary
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Torpert
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Re: Holzdielenboden: Restaurieren oder raus damit?

Beitrag von Torpert »

Ich würde die Fugen nicht verschließen - weder mit Holzstreifen noch mit Spachtelzeug (egal, ob fertig gekauft oder selbst gemixt). Wenn die Dielen sich nicht mehr gegeneinander bewegen können, beschweren sie sich. Knacken und Karzen sind dabei die harmloseren Varianten.
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Chaoskreator
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Re: Holzdielenboden: Restaurieren oder raus damit?

Beitrag von Chaoskreator »

Gary hat geschrieben:Aber wie sollen wir helfen ? Wir wissen doch nicht wie perfekt es werden soll / muss.
Mich würden halt Aussagen interessieren nach dem Motto, "Hab ich so und so gemacht, das sieht gut aus und habe das nicht bereut".
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Geoschreiner
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Re: Holzdielenboden: Restaurieren oder raus damit?

Beitrag von Geoschreiner »

Hi,

ich würde den auch herrichten, abschleifen und dann Hartöl / Hartwachsöl drauf. Leinöl geht natürlich auch, braucht aber länger zum aushärten und wird nicht ganz so widerstandsfähig. Ein neuer Boden braucht halt, wenn man das sich vernünftig akklimatisieren lässt, einige Wochen Zeit und ist nicht unbedingt besser.

Die Fugen wird man bei diesem Boden nie ganz loswerden. Um sie aber erstmal zu minimieren, könnte man die entweder auskratzen und dann mit Kitt ausfüllen - nicht mit Leim oder CA, sondern da gibts von den Parkettlack/ölherstellern meist passende Bindemittel für den Schleifstaub, das verarbeitet sich relativ gut. CA wird ziemlich spröde und ist in großen Mengen teuer, (Weiß)Leim ist ein ewiges Gebatze und sieht mMn bescheiden aus. Alternativ könnte man die Fugen natürlich mit der Tauchsäge und passender Schiene bis zur Feder aufsägen und dann auf passende Dicke gehobelte Streifen einleimen. Das ist dauerhafter und optisch eher besser, vielleicht sogar schneller, als die Fugen von Farbe freizukratzen. Allerdings riskiert man damit natürlich eine unangenehme Ausdehnung des Bodens nach außen oder ein Aufwerfen der Dielen im schlimmsten Fall.

Was den Hinweis aufs Schleifen betrifft: Schon mal mit einer Hummel oder einem anderen Parkettschleifer gearbeitet? Das geht bei Weichholz schneller, als es einem lieb sein kann; selbst bei Eiche gibt es "Fach"firmen, die schöne Wellen reinschleifen. Da würde ich nur sehr vorsichtig rangehen, falls man mit einem solchen Gerät unterwegs ist.
Je nach Farbe und Ebenheit des Bodens könnte auch Heißluft + Farbkratzer die schnellere Lösung sein; den Rest könnte man dann bequem mit dem Exzenter machen.

Grüße
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Charly
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Re: Holzdielenboden: Restaurieren oder raus damit?

Beitrag von Charly »

Moin.

In meinem Bastelzimmer war auch noch ekliger alter Teppichboden mit dem Holzfußboden aus Fichtenholz Baujahr ´56 vollflächig verklebt. Kleber runter geschruppt, halbwegs plan abgeschliffen und danach im leichten Rotton lasiert. War ne Mordsarbeit, aber sieht sehr schick aus, wie ich finde. Würde es jederzeit wieder so machen....
Ölen soll laut nem befreundeten Schreiner nicht so haltbar sein, da es ja ein Weichholz ist, den könnte man ansonsten andauernd nacharbeiten, also hab ich es lasiert....

Gruß
Jörg
porcus
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Re: Holzdielenboden: Restaurieren oder raus damit?

Beitrag von porcus »

Moin,
ich habe genau das in vielen Zimmern im Haus gemacht: Schleifen und einlassen mit Versiegelung.
Sieht toll aus und wird von allen gemocht. Nur Leinölfirnis würde ich dafür nicht nehmen. Das schafft sich zu schnell wieder weg.
Die bei uns 60 Jahre alten Dielen schrumpfen auch nicht mehr...

Gruß und viel Erfolg!

porcus
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uxlaxel
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Re: Holzdielenboden: Restaurieren oder raus damit?

Beitrag von uxlaxel »

warum eigentlich die fugen verschließen? holz arbeitet ständig, es ist der wärmeausdehnung ausgesetzt UND ganz wichtig: wenn man drüber läuft, bewegt sich alles. ich würde dringend empfehlen, die fugen zu lassen wie sie sind. dort wo lack / farbe oder wer weiß was rein läuft, da ist es halt so. die fugen schaden niemandem. wenn man mit dem staubsauger durch die bude flitzt, sind die auch ganz schnell vom dreck befreit, ggf. kurz mit einer spitzen düse (die für die ecken) kurz an allen fugen lang gezogen und fertig.
eine zugespachtelte fläche ohne sichtbarefugen würde mir persönlich auch nicht gefallen.

und zu deinem holzwurm (tischler / schreiner): will der dir nur was neues verkaufen oder warum rät der dir ab? warum macht der rest der welt das so und hat damit erfolg?
Gary
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Re: Holzdielenboden: Restaurieren oder raus damit?

Beitrag von Gary »

Der Holzwurm muss schnell gute Ergebnisse abliefern, der kann nicht zwei Wochenenden damit verbringen. Im Bastelzimmer verschwinden die Schrauben in den Fugen, die holt (theoretisch) der Staubsauger nicht raus.
Maschinist
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Re: Holzdielenboden: Restaurieren oder raus damit?

Beitrag von Maschinist »

Mach das mal, das lohnt sich! Das hab ich mit genau so einem Boden in meiner ehemaligen Mietwohnung gemacht:
- dicke Schicht alter Farbe mit Heißluftgebläse und Spachtel entfernen. Braucht nicht 100%ig zu sein, aber sonst schmiert das Schleifpapier schnell zu.
- Abschleifen mit Profi-Walze (ausleihen), bei welligen Dielen mit 40er Papier anfangen, bis 180er oder 220. Vorsicht, NIE stehenblieben / im Stand absenken, sonst sind sofort tiefe Rillen im Holz. Zwecks Übung nicht im Wohnzimmer anfangen...
- Immer mit der Maserung schleifen (längs der Dielen), nie quer.
- 2x einlassen mit Hartwachsöl (sehr empfehlenswert: OsmoColor Hartwachsöl seidenmatt). Das Zeug ist zwar sackteuer, aber man braucht sehr wenig, sieht super aus, hält sehr gut und man kann Jahre später abgenutzte Flecken (Schreibtischstuhlfahrbereich) ohne jeden Ansatz in einer halben Stunde wieder komplett schick machen.
- Fugen einfach so lassen. Ja, es sammelt sich Dreck drin, das hat man aber mühelos beim Staubsaugen weg. Alles was man reinschmieren kann, sieht nicht schön aus.

Viel Spass!
Grüße
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Freak
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Re: Holzdielenboden: Restaurieren oder raus damit?

Beitrag von Freak »

Auch von hier ein klares Nein zur Vugenfersiegelung - vor allem mit CA-Sekundenkleber, wenn, dann lieber Heisskleber, der geht wieder rauszufönen. CA kann man aber gut bei Wurmlöchern hernehmen: KANTENSTABILISIERUNG! Vorbeugen ist besser als Nachholen. Ich habe es nicht gemacht und habe stellenweise grosse Ausbrüche, z.B. am Schreibtisch (Bürostuhl bleibt hängen) oder im Flur (30cm [!!] Splitter in den Füssen - immerhin nicht ganz drin :) ).
Mechanix
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Re: Holzdielenboden: Restaurieren oder raus damit?

Beitrag von Mechanix »

Ein klares ja für das Freilegen des Holzbodens. Mit etwas arbeit verbunden bekommst du so den schönsten Boden der Welt.
Da das Holz immer arbeitet, egal wie lange es schon liegt, ist das mit den Nuten erfahrungssache. Ich hab letzten Jahr bei Bekannten mit ner geschinten Oberfräse die Lücke auf 16mm aufgefräst. Da dann ganz ungeniert abgesägte Streifen von MPX rein gesetzt. Also so das man schön die Streifen sieht. Das wurde so gemacht weil es der Essbereich ist und imer mal was in der Ritzen verschwunden ist. Verworfen hat sich da bisher nchts. Die Dielen liegen aber auch schon fast 100Jahre.
Wenn ich das nächste mal da bin kann ich beispielbilder machen.

Versiegelung: Ich persönlich stehe ja auf Leinöl. Wenn man Firnis weglässt, esdafür selber kocht spart man Geld und all die doofen Aditive los.
PUR-Lack ist Endlosfest aber halt ein Lack. Da atmet nichts, solange alles versiegelt ist. Aber wehe der Lack hat eine Ver!etzung. Hier dringt dann Feuchtigkeit ein, das Holz quillt auf, der Lack reißt weiter,.... Lack nur wenns ein einmal Projekt werden soll und man bereit ist alle drei Jahre nach zu schleifen.
Hartwachs ist auch ok und hat ne hohe Standzeit. Hab vor 4 Jahren drei Schichten in nem Ladenlokar mit nicht wenig Laufkundschaft aufgebracht. An den Laufwegen wurde die Schicht zwar konstant dünner, aber noch ist alles geschützt. Vorteil wie bei Öl, man kann partiell nacharbeiten.

Jetzt istübrigens die beste Zeit zum bearbeiten des Bodens. Das Holz sollte grade Max gequolen sein, ab ietzt wird nurnoch kleiner.
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Hightech
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Re: Holzdielenboden: Restaurieren oder raus damit?

Beitrag von Hightech »

Freak hat geschrieben: CA kann man aber gut bei Wurmlöchern hernehmen: KANTENSTABILISIERUNG! Vorbeugen ist besser als Nachholen.
Da nur mit dem Ereignishorizont aufpassen, sonst saugt es den Kleber ein und läuft endlos weiter in das Loch.
Eine richtige Kante wird ein Wurmloch auch nicht haben, irgendwo ist dann die Stelle ab der es nur noch hinein geht, hängt wohl von der Form der Singularität ab.
ubbt
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Re: Holzdielenboden: Restaurieren oder raus damit?

Beitrag von ubbt »

Geiler Holzboden ! Unbedingt drin lassen, abschleifen, mit farblich passenden Hartwachs mehrmals behandeln(öfter dünn auftragen). Fugen um Gottes Willen so lassen! Das Raumklima (Luftfeuchtigkeit etc.) bewegen und quellen/schrumpfen das Holz. Unter Füßen von Schränken kein Teppich o.Ä., sondern Holzplättchen (damit es keine bleibenden Eindrücke gibt) Vorhandene Nägel mit Dorn nachnageln, nicht so tief und nicht verspachteln! Der Hartwachs füllt kleinere Vertiefungen. Gesplitterte Hölzer mit Holzleim wieder festkleben.
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Daniel
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Re: Holzdielenboden: Restaurieren oder raus damit?

Beitrag von Daniel »

Hallo,

ich würde den Dielenboden auch erhalten und renovieren.
Selbst kleine Reparaturen sind möglich, alles nach nageln mit einem passenden Durchschlag und dann erst mit einem Schleifer drüber.
ich habe mit einem Kollegen früher in seiner Altbauwohnung einen aus Pitch Pine Holzdielen belegten Boden so renoviert.
Mit einem Walzenschleifer schlussendlich abgeschliffen und mit einem Siegellack das Finnisch hergestellt.
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Kuddel
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Re: Holzdielenboden: Restaurieren oder raus damit?

Beitrag von Kuddel »

Mechanix hat geschrieben: Versiegelung: Ich persönlich stehe ja auf Leinöl. Wenn man Firnis weglässt, esdafür selber kocht spart man Geld und all die doofen Aditive los.
Hast Du mehr informationen? Einen Leinöl-Grundkurs?
Gruß
Kuddel
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Sterne
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Re: Holzdielenboden: Restaurieren oder raus damit?

Beitrag von Sterne »

Chaoskreator hat geschrieben:
Gary hat geschrieben:Aber wie sollen wir helfen ? Wir wissen doch nicht wie perfekt es werden soll / muss.
Mich würden halt Aussagen interessieren nach dem Motto, "Hab ich so und so gemacht, das sieht gut aus und habe das nicht bereut".
Also ich habe das jetzt 2 mal bei Freunden hinter mir.
Die Punkte die ich erwähnenswert finde:
1. Ca. 50 jahre alt heißt 60er Jahre und das waren nicht gerade die "Hochzeiten" der Holzverarbeitungsqualität, weil Beton modern war. :shock:
Bist du mit der Stabilität des Bodens zufrieden. Quietschen, Knarren und Wippen wenn man schwere Dinge trägt?
Wenn nicht dann ist möglicherweise sogar der Unterbau Murks ... das wird durch abgeschliffene, dünnere Bodendielen eher schlimmer.
2. Die Fugenbreite muss dir gefallen. Alles was ich zu dem Thema "Fugen kaschiern oder zuschmieren" gesehen habe, fand ich grauenhaft. Optisch werden die durchs Abschleifen sogar breiter, da die Nuten weiter ins Blickfeld rücken und die Fugen, durch die meist hinterher hellere Holzoptik, auffälliger werden. Ob das dein Experte vielleicht mit "Nachschrumpfen" meinte ... sonst ist das natürlich Quatsch.
3. Diese alten Farben sind optimal für ihren Einsatzzweck. Das heißt sie sind deutlich belastbarer und widerstandsfähiger als das weiche Nadelholz(?!). Dadurch wird das Abschleifen zu einer Sch..ßarbeit die Ähnlichkeit mit Igeljonglieren hat. Neues Schleifband rauf und einmal unkonzentriert ... dann kannst du zum Kiosk gehen und Korn kaufen oder irgendwas wovon du gerne kotzt. Die Ecken und Kanten wirst du auch in dem kleinen Raum nach 6 Stunden auf den Knien verfluchen. ;)
4. Der 2. Kumpel hat hinterher ausgerechnet das Geräteausleihe mit Schleifbänder fast so teuer war wie Material für neuen Boden. :)
5.Ich habe daraufhin in meiner eigenen Wohnung in 3 Zimmern Parkett rübergelegt. Geht schneller, sieht besser aus und ist deutlich belastbarer als 60er Jahre Nadelholz. Kleiner Nachteil die Türen müssen einmal auf die Sägeböcke. Im 4. Zimmer habe ich innnerhalb von einem Nachmittag die alten Dielen rausgerissen, den Unterbau verstärkt/ausgebessert und neue Bodendielen reingelegt. Genauso würde ich es auch wieder machen.

Mein Fazit Abschleifen kann man machen ... werde ich aber nie wieder bei Billigholz machen. :D

Ich sehe gerade, dass die Dielen über die komplette Raumbreite durchgehend sind. Das würde - meiner Meinung nach - gegen 60er Jahre sprechen oder ist zumindenst ein Indiz für ordentliches Holz bzw. Verarbeitung. Dadurch relativieren sich natürlich meine Aussagen. :)

Gruß
Sterne
^^artin
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Re: Holzdielenboden: Restaurieren oder raus damit?

Beitrag von ^^artin »

Holz "quillt und schwindet" im wesentlichen mit der relativen Luftfeuchtigkeit im Raum. Und - das hört nie auf - egal wie abgelagert oder trocken das Holz ist, oder mal war.
Im Sommer, bei Gewitterstimmung, hat man u.U. 90% Luftfeuchtigkeit im Raum, -> Dielen sind am größten / Fugen am kleinsten
im Winter, wenn draussen knackiger Dauerfrost ist und die Heizung auf Hochtouren läuft u.U. nur noch 30%. -> Dielen sind am kleinsten / Fugen am größten
Wenn, bei geringer Luftfeuchtigkeit, keine ausreichenden Fugen vorhanden wären, würden sich die Dielen bei hoher Luftfeuchtigkeit übelst "verwerfen".

http://www.gdholz.net/fachwissen-holz/q ... indet.html

Mein Tip: je nach Verwendung, PVC-Boden oder Teppichboden drüber legen.
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gafu
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Re: Holzdielenboden: Restaurieren oder raus damit?

Beitrag von gafu »

Mechanix hat geschrieben: Jetzt istübrigens die beste Zeit zum bearbeiten des Bodens. Das Holz sollte grade Max gequolen sein, ab ietzt wird nurnoch kleiner.
ähm .. nö.
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Hightech
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Re: Holzdielenboden: Restaurieren oder raus damit?

Beitrag von Hightech »

Holz sollte immer im Raum gelagert werden, wo es eingebaut wird. So 3 Wochen dürfen es schon sein.
Und zwar bei der richtigen Luftfeuchte.
Im Wohnzimmer so bei 65% rel.
Im Winter gibt es dann Spalten, wenn die Luftfeuchtigkeit auf 35% sinkt, aber wenn bei 35%-40% eingebaut wird, drückt es das Holz hoch, es reißt und es gibt Hohlräume.
Die Jahreszeit ist im Prinzip egal, nur muss die Luftfeuchte stimmen.
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Bastelbruder
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Re: Holzdielenboden: Restaurieren oder raus damit?

Beitrag von Bastelbruder »

Und als Bodenbelag für die Frickelbude hat sich Linoleum bewährt. Nicht bloß auf Parkett sondern auch auf nacktem Beton im Keller und auf Fliesen. Da verschwindet kein Hühnerfutter, ESD ist auch unproblematisch, bloß braucht man eine Gummilippe um kleine Teile zusammenzufegen weil sie sich dank der camouflage-Optik nicht immer sofort zeigen.
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ESDKittel
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Re: Holzdielenboden: Restaurieren oder raus damit?

Beitrag von ESDKittel »

Bastelbruder hat geschrieben:weil sie sich dank der camouflage-Optik nicht immer sofort zeigen
Mit einer Taschenlampe parallel zum Boden leuchten, dann wirft jeder Krümel einen riesen Schatten.
Falls da nicht zuviel Dreck rumliegt, ist das gesuchte Bauteil schnell aufgefunden.
Sir_Death
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Re: Holzdielenboden: Restaurieren oder raus damit?

Beitrag von Sir_Death »

+1

drinnen lassen, abschleifen und mit Hartwachs/Öl sonstwas behandeln. - Kein Lack! - bröckelt und steckt dann in den Zehen...

Ich verwende inzwischen für Holzoberflächen nur noch Produkte von Osmo - sind auf Öl/Wachs-Basis - auch die Farben. - Halten bei unserer Terrasse inzwischen seit 4 Jahren ohne irgendwelche Spuren der Verwitterung. Das Gartenhaus - mit herkömmlicher Lasur - musste nach 3 Jahren auf der Sonnenseite saniert werden.

Osmo bekommt man - zumindest in Österreich - im Markt der Biberratte.
Azze
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Re: Holzdielenboden: Restaurieren oder raus damit?

Beitrag von Azze »

Wenn der Boden schon drin liegt, unbedingt auf das Schwindmaß achten, also mal die Fugenbreite zwischen Sommer und Winter vergleichen. Das gibt Aufschluss über die Frage, wann (falls überhaupt) die Fugen zugespachtelt werden dürfen. Gerade Weichholz schwindet ja teils recht extrem, das kann also tierisch ins Auge gehen, wenn die Fugen dann zu sind und das Holz wieder quellen möchte. Ein Freund von mir (ehemaliger Raumausstatter) berichtete von einer Baustelle, wo das Parkett knochentrocken eingebracht wurde. Als im Sommer das Holz aufquoll, drückte der Boden eine gemauerte Wand seitlich raus! Wenn man das weiß, dann kann man mit Fugen m.E. recht gut leben. Ich reg mich bei meinen Böden darüber jedenfalls nicht auf.
Mechanix
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Re: Holzdielenboden: Restaurieren oder raus damit?

Beitrag von Mechanix »

gafu hat geschrieben:
Mechanix hat geschrieben: Jetzt istübrigens die beste Zeit zum bearbeiten des Bodens. Das Holz sollte grade Max gequolen sein, ab ietzt wird nurnoch kleiner.
ähm .. nö.
Mir wurde das von mehreren Holzwürmern so geraten. Da Holz primär mit der Feuchtigkeit quillt und nicht mit der Temperatur, sei im Frühjahr die größte Quellung zu erwarten. Die Heizung ist meist bereits wieder aus, das heißt es wird nicht aktiv getrocknet, die relative Luftfeuchtigkeit ist über einen langen Zeitraum recht hoch.
Klingt auch einleuchtend:Ja im Sommer hab ich meist höhere Luftfeuchtigkeit, aber halt nur rel. Kurzzeitig nach einem Gewitter. Was Jahre zum trocknen braucht wird nicht nachmittags zur vollen Größe aufgehen.
Der mit BucheMPX aufgefüllte Boden ist jetzt auch seit ziehmlich genau einem Jahr ohne Verwerfung im Einsatz. Ich halte euch gerne auf dem laufenden.

Das Holz auch nach Jahren noch arbeitet stimmt, wobei die quell und schwindfreudigkeit schon nachlässt. Bei nem 100Jährigen Dachbalken zB passiert weniger als bei frisch getrocknetem. Mit der Zeit haben sich so viele teils unsichtbare Risse gebildet, die beim Schwinden aufgehen aber das äußere Maß quasi unverändert lassen.

Trotzdem bleibt zu berücksichtigen das Holz ein lebendiger Werkstoff ist, jede Leiste eigene Eigenschaften aufweißt. Und wenn man weiß das die Ägypter mit quellen Holzstücken die Steine für ihre Pyramiden und Staturen aus dem Fels sprengten, wirkt das von Azze beschriebene versetzen einer Ziegelwand wie Aufwärmtraining.

@Kuddel: Leinölfirnes ist letztendlich nichts anderes als Teiloxidiertes Leinöl. Dazu wird das Leinöl gekocht. Viele Hersteller kippen dann noch zusätzlich Salze und Säuren dazu, die die Oxidation zusätzlich beschleunigen. Moral von der Geschicht ist ein 'natürliches Holzschutzprodukt' mit jeder Mänge Scheiß drin, das sauteuer ist und nicht ganz so tief ins Holz eindringt.
Wo es Zeitlich nicht pressiert, öle ich eigentlich nurnoch mit Leinöl direkt. Das bekommt man im Reitsportbedarf in Lebensmittelqualität zu knapp 2 Euro den Liter (mal bei der nächsten Reithalle oder Ponyhof fragen). Das trocknet bei Raumtemperatur halt echt langsam (jetzt in der Übergangszeit gerne mal 3-4 Wochen pro Schicht oder in Sonne stellen). Dafür hat man keinen Stress mit dem Auftragen, die Lappen entzünden sich nicht selbst, es ist Biologisch ungefährlich, die Hände sind danach gepflegt, man hat immer Leinöl für den Salat im Haus. Auch Kochlöfffel oder die Küchenarbeitsplatte wird mit dem restfeuchten Lappen immer mal abends eingestrichen.
Willst du Das Öl vorbeschleunigen, das einfach in die Friteuse damit: https://www.youtube.com/watch?v=5aEaMioEjVw
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Mista X
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Re: Holzdielenboden: Restaurieren oder raus damit?

Beitrag von Mista X »

Laminat in der Frickelbude hat Vor und Nachteile - ich habe nun 1 Jahr Laminat hinter mir.
Vorteile:
Lässt sich sauber abfegen und nicht mal Staub bleibt liegen
Hühnerfutter lässt sich gut wiederfinden
Bürostuhlgeeignet

Nachteile:
Fällt was hartes / schweres runter hinterlässt es einen bleibenden Eindruck - garantiert
Es klebt wirklich jeder Mist bombenfest drauf
Mag keine Nässe oder auslaufenden Kram
Ohne Trittschalldämmung nach unten sehr laut
Nicht zum montieren von großen Apparaten geeignet, da muss man bis in den Beton gehen

Massivholz denke ich mal ist noch schlechter, da hier noch Spalten und Ritzen hinzu kommen wo Hühnerfutter auf Nimmerwiederstehen drin verschwindet.
radixdelta
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Re: Holzdielenboden: Restaurieren oder raus damit?

Beitrag von radixdelta »

Der größte Vorteil des Laminates in der Bastelbude ist das man es spottbillig bekommt und darum Macken einfach total egal sind. Außerdem kann man es tatsächlich auf fast jede vorhandene Oberfläche legen, einschließlich Dielen die man erhalten möchte falls es mal keine Bastelbude mehr ist und die Spalten egal sind. oft ist es so dünn das man bei älteren Türen sogar um die Säge drumrum kommt und einfach nur Fitschenringe unterlegen kann.
Ansonsten finde ich Laminat aber total grausam, unabhängig der Preisklasse. Denn wenn Laminat anfängt ok zu werden bekomme ich für den Preis auch Parkett.
Name vergessen
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Re: Holzdielenboden: Restaurieren oder raus damit?

Beitrag von Name vergessen »

Holz ist ein schönes Baumaterial, aber ich bevorzuge Dinge, die auch bei näherem Hinsehen noch schöne Details haben. Daher ist für mich so ein Boden aus geraden, parallelen Brettern zu langweilig, genauso wie Bilder von Van Gogh & Co. (einzelne Pinselstriche bzw. Maserung sind für mich keine Details, sondern Materialeigenschaften, mal abgesehen von Wurzelholz o.Ä.). Daher würde ich Parkett bevorzugen, wenn's Holz sein darf, da lassen sich in verschiedenen Farben und Formen schicke Muster basteln. :)

Ist nur meine Meinung bzw. die Frage, ob Dein Geschmack mit dem Boden übereinstimmt. :)
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uxlaxel
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Re: Holzdielenboden: Restaurieren oder raus damit?

Beitrag von uxlaxel »

zum laminat: wenn man beton-estrich hat, könnte man es doch mit einem flexkleber ankleben. da dürfte auch etwas schallentkoppelung vorhanden sein und man kann es werkstattmäßig gut belasten. rausreißen möchte ich es so aber nicht mehr ;)
macht sowas sinn?
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Smily
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Re: Holzdielenboden: Restaurieren oder raus damit?

Beitrag von Smily »

Naja, wenn du in ner Mietwohnung bist und den nachmieter ärgern möchtest, dann macht das sinn.

Gerade weils ebend fast nix aushält ohne ne macke zu bekommen, sollte das nur lose verlegt werden.
Dann kannste das fix austauschen. Aber fest verbappt? Gruselig..
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PowerAM
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Re: Holzdielenboden: Restaurieren oder raus damit?

Beitrag von PowerAM »

Mit Laminat hatte jemand aus meinem Freundeskreis Glück. Er war gerade dabei, sich im Baumarkt seines geringsten Misstrauens im Billigsegment umzuschauen. Die Unsicherheit erkannte einer der Kundenberater (kein Verkäufer, daher wird der auch nicht mit Provision an der Auswahl des Kunden beteiligt).

"Wo soll denn das Laminat hin?"
- "Ins Bastelzimmer."
"Wie groß?"
- "6,5 Quadratmeter."
"Muss es schön aussehen oder würden auch Reste gehen?"
- "Wenn es reicht, dann ist es mir egal."

Er bekam den Wagen mit allem vollgeladen, was mit angeschlagenen Ecken oder aufgerissener Verpackung im Lager zu finden war. Optisch passte nicht alles direkt zusammen, aber wenn man wirklich bunt mischt, dann hat das auch wieder seinen Charme. Angeschlagene Platten waren zu kürzen oder landeten am Rand, wo eine Sockelleiste die Macken verdeckt. Zwischen dunkelbraun, dunkelgrau, mittel- und hellbraun sowie hellgrau war alles dabei. Die Menge reichte mehr als aus, weshalb Reste für die nicht vorhandenen Fensterbretter zugeschnitten wurden.

Gekostet hat es die Sockelleisten und deren Verbindungsmaterial. Die Laminatreste wurden abgeschrieben und man nötigte ihm eine Unterschrift dafür ab, dass er das Zeug nicht weiterverkaufen würde.
Mechanix
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Re: Holzdielenboden: Restaurieren oder raus damit?

Beitrag von Mechanix »

Hier im Ruhrgebiet gibt es Tedox oder früher Teppichdömäne. Da kriegt man meist auch die VE mit Macken wenn man fragt. Leider legen die nicht für einen Zurück und es gibt laminat unterschiedlicher stärker und Hersteller, aber in der Werkstatt war mir das egal. sobald die erste Lage komplett war wurde die ausgelegt. Besser als der nackte Betonboden. Wenns zu weit abgerockt ist, hab ich sicher die nächste Lage zusammen, die kommt dann stumpf drüber. Mal sehen wann ich mir an der Decke den Kopf stoße :D
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Chaoskreator
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Re: Holzdielenboden: Restaurieren oder raus damit?

Beitrag von Chaoskreator »

Nach langem hin und her habe ich mich entschieden, über den alten Dielenboden neue Eichendielen zu legen. Fichtenholz ist nicht besonders widerstandsfähig. Der originale Boden war nach rund 20 Jahren unansehnlich.
Habe ein Angebot bei einem lokalen Holzhändler bekommen: 38 € pro qm inkl. Steuer. Das sind zwar gestückelte Dielen (ca. 1m lang), wegen dem Unterbau (der alte Boden) aber wurscht.
Ich möchte nun auch in einem anderen Raum die Dielen verlegen.
Eine Frage:
In dem zweiten Raum liegt gut erhaltener PVC-Boden,verklebt, auf den alten Fichtendielen. Ich dachte mir, ich lasse den liegen und lege die neuen Dielen drauf. Die schraube ich fest.
Was meint ihr? Ich hab irgendwie Angst, dass sich durch den etwas federnden Untergrund mit der Zeit die Schrauben lockern und dann der neue Boden knackt.

Danke.
Chaoskreator
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Toddybaer
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Re: Holzdielenboden: Restaurieren oder raus damit?

Beitrag von Toddybaer »

genau so wird es kommen.
Am besten schwimmend verlegen, dann kann so leicht nix knacken
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Bastelbruder
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Re: Holzdielenboden: Restaurieren oder raus damit?

Beitrag von Bastelbruder »

Ein Dielenboden knackt wenn er genagelt ist und die Dielen verzogen sind. Spax® lösen sich nicht und knacken nicht.
Aber Eichendielen festschrauben? Früher™ wurden die mit Nut und Feder schwimmend verlegt. Und regelmäßig gewachst und gebohnert.
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Geoschreiner
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Re: Holzdielenboden: Restaurieren oder raus damit?

Beitrag von Geoschreiner »

Hi,

ich kenne die Dielenböden von früher nur genagelt - entweder in der Nut oder sogar sichtbar.

Dass sich die Schrauben über dem PVC lockern, glaube ich eigentlich nicht. Ich wäre aber wohl trotzdem froh, wenn der alte PVC auf Nimmerwiedersehen den Weg in die energetische Verwertung antreten könnte (= ich würde den wohl eher rausrupfen).

Grüße
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Chaoskreator
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Re: Holzdielenboden: Restaurieren oder raus damit?

Beitrag von Chaoskreator »

Schwimmende Verlegung hört sich sinnvoll an. Habe da ein Video gefunden:
https://youtu.be/_MfTwRUH-rY
Mir gefällt die Idee, die Paneele mit Parkettleim zu verkleben. Das Resultat ist dann quasi eine einzige große Holzplatte, die so groß wie der Raum ist. 1 cm Dehnungsfuge zur Mauer darf natürlich nicht fehlen. Wird eh von den Sockelleisten verdeckt.

Der PVC-Boden scheint sehr hochwertig sein. Dieser wurde ca. 1980 verlegt und zeigt praktisch keine Abnutzungserscheinungen. Er ist relativ hart, enthält wohl kaum Weichmacher. Fühlt sich von der Oberfläche ungefähr so an, wie Schreibtischstuhlunterlagen aus Polycarbonat. Bevor jemand sagt, die Weichmacher seien bestimmt ausgedünstet: Der Boden war schon immer so hart, kenne ihn schon seit Anfang meines Lebens. ;) Auf der Unterseite ist eine federnde Schicht aus Naturfasern, scheint Flachs oder sowas zu sein.
@Geoschreiner: Was würde denn dafür sprechen, den trotzdem rauszureißen?
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Toddybaer
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Re: Holzdielenboden: Restaurieren oder raus damit?

Beitrag von Toddybaer »

nicht das das Linolium ist.

Unwarscheinlich Wiederstandsfähig. Hart aber doch federnd, fast wie Holzfußböden

UNd einen Rücken aus Kokos? Fasern hat das Zeug auch
Sir_Death
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Re: Holzdielenboden: Restaurieren oder raus damit?

Beitrag von Sir_Death »

Linoleum wäre auch meine erste Vermutung. - Toddy war schneller.

Bezüglich deiner Beschreibung spricht nichts für PVC aber alles für Linoleum. Den kannst du bedenkenlos weiternutzen oder drinnen lassen.
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Toddybaer
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Re: Holzdielenboden: Restaurieren oder raus damit?

Beitrag von Toddybaer »

im Kleber war teilweise Asbest drinnen, früher
Sir_Death
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Re: Holzdielenboden: Restaurieren oder raus damit?

Beitrag von Sir_Death »

Dann würde ich ihn erst recht drinnen lassen.
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Roehricht
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Re: Holzdielenboden: Restaurieren oder raus damit?

Beitrag von Roehricht »

Hallo ,
Unser Cheff hat früher desöfteren mal rumgeflucht wegen seiner (faulen) Sekrätärin : das einzige was in diesem Scheiss Laden arbeitet ist das Holz und was klappt sind die Türen...

Ja, Holz arbeitet immer. Deswegen gehört in einen Holzdealenboden eine Stossfuge. Mit nem darunter eingebautem Dehnungsmesstreifen lässt sich am Anzeigegerät direkt die Luftfeuchtigkeit ablesen... :mrgreen:

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Wolfgang
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