IP-Überwachungskamera - Auslöseverzögerung für Foto

Der chaotische Hauptfaden

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sysconsol
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IP-Überwachungskamera - Auslöseverzögerung für Foto

Beitrag von sysconsol »

Hallo,

für einen Versuch wir die Anschaffung einer extern (per TTL-Puls) triggerbaren Kamera geplant.
Die Auslöseverzögerung eines üblichen digitalen Fotoapparates mit min. 200ms ist zu groß.

Nun gibt es für genau solche Anwendungen Industriekameras.
Die kosten aber recht viel Geld - zumal die mehr können, als hier nötig ist.

Meine Idee wäre deswegen die Verwendung einer IP-Überwachungskamera.
Diese Kameras haben einen Triggereingang, der im Alarmfall z.B. ein Foto speichern lässt.
(es gibt auch noch andere Funktionen, die sind aber hier nicht relevant)

Hat jemand Erfahrungen bezüglich der Auslöseverzögerung zwischen Triggerpuls und dem "Fotografieren"?

In den Datenblättern steht das nicht, weil es bei Überwachungsaufgaben unkritisch ist.
Es wird mit 1 Bild pro zwei Sekunden gerechnet - auf hohe Bildraten kommt es hier nicht an.
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Harley
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Re: IP-Überwachungskamera - Auslöseverzögerung für Foto

Beitrag von Harley »

Schau mal unter "Datenlogging per Webcam", da hab ich so eine Kamera beschrieben.
Die kann so alle 2sec ein Bild, wie hoch die Auslöseverzögerung ist muss ich mal schauen.
Datenblatt: VC0706
Cluster One
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Re: IP-Überwachungskamera - Auslöseverzögerung für Foto

Beitrag von Cluster One »

Hallo,

die meisten Kameras sind nichts anderes als ein kleiner Linuxrechner (oder mit proprietärem OS) und einer wie auch immer angeschlossenen Kamera, die einen Dauerfilm aufnimmt. Dieser wird im Bedarfsfall verarbeitet, z.B. wenn jemand einen Stream anfordert.

Schon mal über einen Raspberry Pi + Kameramodul nachgedacht? (Linux Grundkenntnisse vorausgesetzt)

Gruß

Cluster One
sysconsol
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Re: IP-Überwachungskamera - Auslöseverzögerung für Foto

Beitrag von sysconsol »

Wie die Kameras funktionieren ist mir schon bekannt.
Nur sind sie eben nicht unbedingt darauf ausgelegt, in einer sehr kurzen (und eventuell noch vorhersagbaren) Zeit auf den Trigger zu reagieren.
Genau deswegen fragte ich nach Erfahrungswerten - ich trau der Sache nicht.
Wer sagt denn, welches Bild aus dem Puffer beim Triggerereignis auserwählt wird?
Wenn beim Triggerereignis das älteste Bild aus dem Ringpuffer oder das zuletzt fertiggeschriebene ausgewählt wird,
habe ich ein Problem :?


Stichwort Raspberry: Wenn man da ein vernünftiges(!) Kameramodul für besorgt und den Raspberry selbst
und dann immernoch basteln muss (da ist noch kein Gehäuse da, da muss noch Software drauf,...)
dann kann man auch eine Industriekamera kaufen.
Dienstlich als auch privat.

Alternativlösungen habe ich schon mit den Menschen hier besprochen - darum geht es nicht mehr.

@Harley: Danke - aber die hat keinen Netzwerkanschluss ;)

Es wird wohl darauf hinauslaufen, dass ich mir ein Exemplar besorgen muss zwecks Messung.
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Hightech
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Re: IP-Überwachungskamera - Auslöseverzögerung für Foto

Beitrag von Hightech »

Ich sage mal, das mit der IP-Kamera kannst du vergessen, wenn du eine feste Auslösezeit benötigst.
Das funktioniert nur mit Kameras, bei denen alle Parameter fest eingestellt sind, und nicht vorher von der Kamera die Belichtung gemessen und eingestellt wird.
Der Vorgang dauert immer eine gewisse Zeit und ist abhängig von der Helligkeit.

Ich würde es mit einer normalen Digitalkamera versuchen, an der man alles manuell einstellen kann, ne EOS300D oder sowas.
Die haben einen Triggereingang (Fernauslöser Eingang) und man kann Autofocus, Blende, Belichtung auf Manuell einstellen.
Die Verzögerungszeit liegt aber selbst dort noch bei ca. 50-100ms.

Um was für einen Versuch geht es denn, wie hoch muss die Auflösung sein, wie schnell muss die Kamera auslösen ?
sysconsol
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Re: IP-Überwachungskamera - Auslöseverzögerung für Foto

Beitrag von sysconsol »

Das funktioniert nur mit Kameras, bei denen alle Parameter fest eingestellt sind, und nicht vorher von der Kamera die Belichtung gemessen und eingestellt wird.
Der Vorgang dauert immer eine gewisse Zeit und ist abhängig von der Helligkeit.
Da die Überwachungskamera mit einem Ringpuffer arbeitet, müssten Belichtung, usw. bereits eingestellt sein.
Hoffe ich doch.

Ein Netzwerkanschluss an der Kamera ist jedoch Pflicht.

Den Rest muss ich diese Woche klären - weil mir da auch zu wenig Informationen gegeben wurden.
(braucht der dumme Techniker ja auch nicht wissen, hat ja keinen Titel... :roll: )
sysconsol
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Re: IP-Überwachungskamera - Auslöseverzögerung für Foto

Beitrag von sysconsol »

Man sagte mir heute, dass man Gewitterblitze fotografieren möchte.

Auf meine Nachfrage, ob man denn schon mal recherchiert habe, wie andere Menschen das gelöst haben,
kam ein "Ja, natürlich, aber Langzeitbelichtung ist uns zu kompliziert".

Es ist ein Herbst und Winter lang Zeit für Überlegungen, ob das nun wirklich so ist :roll:

Ich halte eine Überwachungskamera für ungeeignet - auch wenn es prinzipiell interessant wäre.
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Hightech
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Re: IP-Überwachungskamera - Auslöseverzögerung für Foto

Beitrag von Hightech »

Blitze mit einer Webcamera aufnehmen.
Davon können die aber wirklich nur von träumen !
Die Auslösung muss in weniger als < 1ms erfolgen.
Am besten 10ms vor dem Blitz, also mit einem Pre-Trigger.
Ausserdem muss man trotzdem mit einer langen Belichtungszeit arbeiten, weil der Blitz ja etwas länger nach leuchtet, das muss alles mit auf das Bild, sonst sieht man nix davon.

Spinner gibts.
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xoexlepox
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Re: IP-Überwachungskamera - Auslöseverzögerung für Foto

Beitrag von xoexlepox »

... aber Langzeitbelichtung ist uns zu kompliziert
Jau! Wir lösen die Kamera mit einem Fotodetektor aus, und wundern uns, warum dieses Mistding nur schwarze Bilder liefert :twisted: Ich habe mal etwas gelesen, daß das Verfahren tatsächlich (mit speziellen Hochgeschwindigkeitskameras, die ein Volumen im m³-Bereich haben) funktionieren soll. Aber im erträglichen Preisbereich wirst du wohl mit einer Kamera mit Ringpuffer arbeiten müssen, und auf den Triggerimpuls vom Fotodetektor hin den Puffer dumpt. Mit etwas Glück (und der richtigen Verzögerungszeit) könnte es klappen, das Event abzulichten.

Edith meint: Muß das Ergebnis "bunt" sein? -> Umgefrickeltes DSO an einer Videokamera verwenden?
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RMK
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Re: IP-Überwachungskamera - Auslöseverzögerung für Foto

Beitrag von RMK »

es könnte klappen, da die allermeisten Blitze "flackern" und nicht alles auf einen Schlag rausdonnern, sondern
mehrfach "zünden" und immer näher an den Erdboden kommen.

den Blitz aber direkt per Fotosensor und danach mechanischem (?) Verschluss aufzunehmen kannst knicken.

Bessere Lösung ist in dem Fall, den Verschluss zu öffnen und entweder nach genug (Neben)Lichteinfall zu schliessen
(bzw. stumpf nach einer abgelaufenen Zeit, zB. 15 Sekunden) oder nachdem ein Blitz eingefangen wurde (d.h. nachdem
der Fototransistor getriggert wurde, mit kurzer (1/2 sek) "Nachlaufzeit".
(Letztere Methode wende ich bei Gewitter an, allerdings manuell bzw. mit biologischem Lichtsensor - sprich ich öffne
den Kameraverschluss, mache nach 15 Sekunden das nächste Bild, oder halt wen es zwischenzeitlich geblitzt hat)

Dann kommt sowas bei raus:

Bild->zoom
Bild->zoom
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