Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Der chaotische Hauptfaden

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Heaterman
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Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von Heaterman »

Am letzten WE, entweder Freitag zum Stammtisch, oder Samstag mit Zabex (ja, es war ein wildes WE, sei froh, dass Du nicht bellst), sind wir angesichts unserer lang laufenden Karren auf das Thema Ölwechsel gekommen.

Ich hab skeptische Blicke geerntet, weil mein Dampfer (3 l, 6 Zylinder) seit mehr als 100k-kilometer kein neues Öl gekriegt hat. Ich kontrolliere nur ab und zu das Aussehen von der Brühe, Verbrauch hat der Motor faktisch nicht, Nachfüllen vielleicht jedes Jahr 200 ml. Ich persönlich halte die Ölwechselfristen der Hersteller für ein Märchen mit der Öl-Lobby im Hintergrund. Den ollen E34, auch mit 3l-Maschine, hab ich über 250.000 km ohne Ölwechsel gekriegt, und der fuhr zum Schluss immer besser in Richtung 300.

Ist das nun Schwein gehabt oder reicht die optische Kontrolle aus? Der Dampfer steht jetzt bei 160.000 (für den Motor gilt das als gerade mal eingefahren) und fährt besser denn je.Vollgasfest, wenns die Verhältnisse hergeben, über Stunden. Wobei man auch berücksichtigen muss, dass ich das Kennfeld hab umbiegen lassen: der Dampfer rennt nur 270, aber hat untenrum ein schönes Drehmoment verpasst gekriegt, der Tritt in den Rücken beim Überholen auf der Landstraße ist viel geiler und nützlicher als die kaum mal ausfahrbare Vmax.


Ach ja, da ist richtig gute Brühe von Li..y M..y laut Motorenspezifikation drin, kein No-Name-Müll.
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Smily
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von Smily »

Dann treffen hier und jetzt welten aufeinander.
Ich persönlich kipp jedes jahr im frühjahr das öl aus der schüssel raus.
Meiner überzeugung nach allein schon zwecks dem kondenswasser und sonstigem gubbel was sich so übern winter ansammelt.

Ich hab mal spasseshalber altes öl durch n kaffeefilter gekippt und war überrascht was sich da innerhalb eines jahres
An schwebeteilchen angesammelt hat.
Da kann icb mir gut vorstellen dass das wohl dann doch etwas mehr an den lagern, ringen und kolben abträgt als frisches.
Auch im winter springt die schüssel mit neuem öl wesentlich freudiger an und quält sich nicht so.

Was gerne vernachlässigt wird ist auch das getriebeöl.
Das wechsel ich alle 2 jahre.
Da sammelt sich irrsinnig abrieb an, da dort ja nichtmal ein filter vorhanden ist der das rausholt.
Gary
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von Gary »

Moin,

Der Hersteller muß einen Serviceintervall festlegen, er will kein großes Risiko eingehen und muß viele Faktoren bedenken.
Klar das der Hersteller da an Tante Käthe denkt, nur Kurzstrecke und Drehzahl ohne Ende wenn die Batterie im Hörgerät nachläßt. Bei Onkel Anton sieht es besser aus, fährt den Wagen warm und macht dann gleich mal viele Meter.

Ich war früher Pendler, 45km einfach. Da hab ich ohne Bedenken den Intervall verdoppelt. Heute fahre ich alte Autos mit Long Life Truck Öl, da hab ich mit dem überziehen des Ölwechsel auch kein Problem.

Warum überhaupt wechseln ?
Bei meinem Diesel sammelt sich Ruß im Öl, irgendwann wird es zu viel. Es zieht auch etwas an den Kolbenringen vorbei, saures Klima im Motor. Kondensat bei Kurzstrecke - neues Öl entsteht dabei nicht.

Angst ist kein guter Ratgeber, der Stammtisch eher bei politischen Fragen kompetent. Woher Fakten ?
Mein Freund verleiht und verkauft Stromaggregate, da macht man bei größeren Maschinen oder Schadensfällen mal eine Ölanalyse. Ein anderer Freund war bei einer Firma die BHKW's herstellten. Die Öle sind nach dem Intervall verbraucht, dort ist keinen so großer Spielraum weil es da keine Tante Käthe gibt.
Beim BHKW wird der Motor von der Steuerung abgestellt wenn er ein paar Stunden drüber ist, laut meinem Freund ist das nötig und keine Geldschinderei. Er hat es mir glaubhaft geschildert.

Dann kenne ich noch einen der gerne an Autos schraubt, das gelernt hat und es jetzt auch anderen beibringt.
Der kennt eine Firma die mit Sprintern auch gut über 100000km fahren ohne Ölwechsel. Wenn da nach drei Jahren der Zweitbesitzer endlich Ölwechsel macht dauert es nicht mehr lange bis zum Schaden. Das neue Öl löst Ablagerungen ab die dann Ölkanäle verstopfen, am liebsten die Düsen die von unten kühlendes Öl zum Kolben spritzen. Wer so ein Auto kauft und eine Ölspülung macht hat gute Chancen.

Die modernen Produktionsmethoden mit geringsten Toleranzen und die Notlaufeigenschaften machen die Motoren sehr zuverlässig. Die halbe Million km gab es früher nur bei Taxis mit Saugdiesel Motoren die nicht kalt wurden. Heute findet man das bei vielen Herstellern, mein aktueller Audi hat 380'km und das wird noch mehr. Wenn ich mir das "Scheckheft" so ansehe gehe ich davon aus das hier mal am Tacho was gedreht wurde.

Die meisten Autos werden in ihrer Lebenszeit keine 200 000km gefahren, also darf man auch fragen ob man ihnen Pflege und Wartung für 500 000km geben muß.

Ich saug das Öl mittels Ölbrennerpumpe ab, das geht gut und schnell.

Gruß Gary
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Desinfector
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von Desinfector »

is das nich auch vom Fahrverhalten abhängig?
nur Stadtverkehr und kaum warm werdend = eher mal ein Wechsel nötig.

wenns so wie bei mir ist:
jeden Tag 45KM Autobahn und die Karre wird warm,
dürfte es z.B. wegen Kondenswasser kaum Schwierigkeiten geben.

so hält (anderes Thema) z.B. auch ein stinknormaler Auspuff 8 Jahre
wahrscheinlich auch noch länger, denn länger hab ich ne Karre nicht am Stück besessen
Simon
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von Simon »

Ich glaube auch nicht dass die eigentliche Laufleistung des Öls das Problem ist. Vielmehr das was mit dem Öl in der Zeit passiert. Zum einen bilden sich Schwebstoffe im Öl die auch so fein sein können dass sie die Schmierwirkung des Öls beeinträchtigen. Dann kommt nicht nur Wasser ins Öl, sondern wenn auch in kleineren Mengen Benzin/ Diesel. Wie das wirklich chemisch reagiert weiß auch niemand genau. Und dann verbrennen natürlich auch Teile des Öls selber. Das wird sich mit Sicherheit auch auf die Schmierwirkung auswirken.
Ich verstehe nur das eigentliche Problem nicht ganz: Ein Ölwechsel ist ja nun mal keine Geldanlage, da kommt es doch nicht wirklich auf einen Wechsel zuviel an. Okay, wenn man das Superduper Hypermulti Spezial mit Megaadditiv und Lichtschutzfaktor 500 für 50€ den Liter nimmt vielleicht. Das ist aber völlig unnötig, der 5l Kanister für nen 10er aus dem Baumarkt reicht völlig aus. Dann ist man mit Filter bei vielleicht 20€. Das einmal im Jahr zu machen ist doch nicht schlimm.

Gruß

Simon
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Hightech
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Es kommt drauf an

Beitrag von Hightech »

Es ist wie immer, es kommt drauf an ....

Auf den Motor , ist es ein Dampfer oder eine Kettensäge
Auf die Fahrweise, ist es Tante Käthe oder Onkel Ernst, oder gar Igor
Auf das Öl, billig(ist ja Quatsch dort ist das immer zu teuer) Baumarkt oder Markenöl (es sollte für das Auto freigegeben sein)oder (Ich fühl mich wie MiSchuMa) SUPERÖL (Superteuer für V-Power-Tanker)(gehirnverbrannt)

Wirkliche Antworten können nur die Insider geben, alles andere können wir nur raten.

Aber, die Additive verbrauchen sich, es gibt ne Vielzahl von denen.
Z.B. Anti-Schäum-Additiv, Anti-Oxidation, dann welche die die Kleinstpartikel im Öl binden, damit die nicht im Ölsumpf
absinken, sondern im Ölfilter landen.
Und noch tausende andere.
Die andere Sache ist, das das Motoröl aus verschiedenen Ölen besteht mit verschienden langen Molekülketten, diese
"zerbrechen" im Lauf der Zeit und dadurch ändert sich unter anderem die Viskosität.

Ein "alter" Dampfer kann mit alter verbrauchter Suppe durchaus alt werden ohne das die Laufleistung stark beeinträchtigt wird.

Jedoch ein modernes Vehikel, evtl mit Turbolader ist unter Umständen mit dem Öllieferanten in Zusammenarbeit entwickelt worden, damit man die bis heute gegebenen Schwachstellen im Motor umgehen kann.
Dort ist natürlich auch das Mindest-Wechsel-Intervall angegeben, bei dem garantiert nix passieren kann.
Aber wer will das riskieren, ist wie beim Zahnriemen, in der Regel würde der ein Autoleben lang halten aber . . .

Ich denke besonders die TFSI Motoren und die anderen kleinen Hochleistungsmotoren werden schnell krepieren, wenn dort
das Öl zu lange drin ist und die Additive nicht mehr voll wirksam sind, ohne diese die Entwicklung dieses Motors nicht möglich war.

Ich würde folgende Empfehlung machen:

Auto neu <3 Jahre , alle Intervalle einhalten.
Auto >5 Jahre je nach Fahrweise, ich tausche nach 30tkm das Öl und den Filter, weils dann >3 Jahre alt ist.
Fischjoghurt
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von Fischjoghurt »

Deshalb muss das Öl so früh gewechselt werden:
_Der Hesteller muss Gewährleistung bieten.
_Der Hersteller muss grosse Kompromisse beim Fahrzyklus eingehen
_Der Hersteller will eine Kundenbindung und die Garage soll auch was verdienen.

Es gibt sehr viele Autos bei denen nur wirlich sehr selten ein Ölwechsel gemacht wurde und heute nach vielen 100'000km immer noch problemlos laufen. Entscheident ist sicher wie gut der Motor ist, wie gut das Öl ist und die wird der Motor gefahren.Den Ölfilter sollte man denoch regelmässig wechseln. Ist dieser nicht mehr durchgängig kann es zu einem Motorschaden führen.

Beim Öl gibt es natürlich grosse Unterschiede. Es gibt viele Öle die sind schon kurzer Zeit hinüber.
Entsteht Ölschlamm dann nützt der beste Motor nichts und die Fahrweise auch nicht viel. Der Motor ist früher oder später zum Tod verurteilt.

Moderne Fertigungsmethoden und moderne Legierungen erzeugen heute kaum noch Metallabrieb wenn der Motor normal gefahre wird und das Öl nicht vollig hinüber ist.


Wie schon erwähnt, die neuen hochgezüchteten Downsizingmotoren mit Turbolader werden wohl massiv verlängerte Ölwechselintervals nicht lange überleben. Der Turbolader ist und bleibt ein stark belastetes Veschleissteil.


Eigentlich könnte man das Öl durch einen Feinstfilter schicken, dann ein neues Additiv hinzu gegeben und dann könnte es weiter verwenden. Das Additiv sollte allerdings die Säure wieder neutralisieren können und natürlich die verlorenen Schmiereigenschaften wieder verbessern können.
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Bastelbruder
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von Bastelbruder »

An der zerkloppten Molekülkettentheorie ist was dran:
Mein erstes Auto (Luftgekühlter Bulli) hat immer so nach 10..15tkm auf sich aufmerksam gemacht, indem es sein Revier markiert und im Winter zusätzlich Ölmief in den Innenraum verteilt hat. Mit neuem Supermarktöl für 5DM/l war er wieder trocken.
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Toni
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von Toni »

jo - die Ansprüche an's Öl sind Motorabhängig. Ich wechsle auch nach Gutdünken.
Astra-Benziner oder Rasenmäher (ähnlicher Motor ;-) ), ohne Turbo, so alle 2..4J, da kommen max. 20tkm bzw. 15m³ Gras zusammen. Danach sieht das Öl sogar noch halbwegs frisch aus. 10W40 Markenöl. Eine richtige Wechselnot ist jedoch nicht erkennbar.

Beim TDI wechsle ich nach Intervall (nach 2J oder 35tkm), mit freigegebenem "longlife"-Öl. Danach ist das aber auch schon eine schwarze Brühe -> da hat man das Gefühl, dass der Ölwechsel wirklich angebracht ist. Eher früher als später wechseln, die Turbolager, etc. werden es danken.
Fischjoghurt
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von Fischjoghurt »

Also bei Dieselmotoren sollte man den Ölwecheslinterval nicht allzu sehr überziehen. Da kommt doch einiges an Russ ins Öl und da die heutigen Dieselmotoren doch fast alles Turbomotoren sind, wird der Turbolader für einen regelmässiger Ölwechsel dankbar sein.
Mirqua
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von Mirqua »

Hallo
ich wette mit dir, das die Hälte der Fahrzeuge hier im Forum keine 100.000 Km mit einem Ölwechsel schadlos überstehen.

1. aus meiner früheren Tätigkeit weiß ich das man je nach Einsatz und Fahrer am Öl jede 10.000 Km "sehen" kann.

Wie schon geschrieben wird Öl selber nur mäßig alt, die Additive aber sehr wohl. Je nach dem wie der Motor konstruiert ist,
auch wie neu er ist, sind auch moderne Additive eingerechnet.
Bei vielen Motoren ist ausschlaggebend wie diese in unseren Breiten im Winter betrieben werden. Gerade Feuchtigkeit im Öl
schadet dem Motor ungemein. Warum haben wohl neue Dieselmotoren eine Zusatzheizung (nein KEINE Standheizung).
Auch das moderne ökologische Fahrverhalten verhindert die Selbstreinigung des Öls und des Motors.
Wer mit 1000 U/min durch die Innenstadt dingelt brauch nach 60.000 Km kein Öl mehr zu wechseln; viele Motoren sind dann voher
schon erledigt.

Mein Motorisches "Highligt" (leider ohne Photo) war vor ca 15 Jahren ein Fischer in Griechenland, sein Motor, ein alter Russendiesel,
erreicht seine Höchstdrehzahl nicht mehr.
Das Ergebnis sahen wir nach dem wir die Ölwanne abgenommen hatten, die Kurbelwelle hatte schon Spuren im Ölschlamm gezogen!

Bei neueren Audi/VW Motoren würde ich die Wechselinterwalle nur bedingt um mehr als 10.000 Km überziehen.

Mirqua
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Heaterman
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von Heaterman »

Oh, ist ja äußerst interessant, was dazu so rauskommt.

Zur Ergänzung: ist ein 13 Jahre alter Benziner, der BMW-typisch immer recht hochtourig läuft, aber auch dazwischen mal gern ein paar Tage steht. Ölfilter wechsle ich alle zwei Jahre und sehe mir die Brühe dabei gut an, vor allem auf Wasser und Abrieb.
Geiz ist auch nicht der Antrieb bei der Sache, das Wort kenne ich gar nicht. Eher ein im Laufe des Lebens gewachsenes Misstrauen gegenüber gewissen Industrien... Und mal so eine Doku im Fernsehen: Die bettelarmen Albrechts kaufen ihre schleichende blaue LKW-Flotte immer mit einer Füllung Öl, dann werden die Karren quasi versiegelt, und nach einer halben Mio KM abgestoßen. Soll da gut funktionieren.
Mirqua
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von Mirqua »

Na es ist vor allem eine Diskussion wo jeder Recht haben kann, ein Bsp.
Manche Motoren haben eine Kolbenboden-Kühlung mit Öl, da kann bei kurz vor Vollast, bei dem noch kein Benzin zusätzlich zur Kühlung beiträgt,
je nach Ölsorte schon Öl "Rußen",das Ölverhalten wird verschlechtert.
Bei anders konstruierten Motoren passiert bei Vollast öltechnisch wenig bis gar nix.
Die Wasseraufnahme ist ebenso nur bei manchen Motoren ein extremes Problem, bei Älteren oft kein Thema.
Wann gab es auch früher so extreme Gewichtsersparnis beim Motorenbau? Leichtere Materialen benötigen oft ein besseres
Schmierverhalten.
Bei normalem Fahrverhalten mit ab und zu Landstraße /AB ist ein Verlängern des Wechseintervalls von 50% ohne Relevanz.
LKW's sind dann noch ein ganz anderes Thema,die Motoren sind ganz anders konstruiert.
Had ALDi nicht bei seiner Flotte einen Additiv-ergänzer im Einsatz? Lohnt sich aber bei den Öl-Preisen nicht wirklich.

Mirqua
Gary
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von Gary »

Moin,

da kommen wir schnell in Richtung Opa Hinz, der hat täglich ne Schachtel ohne Filter geraucht und wurde über 90 Jahre alt.

Wir wissen nicht ob das mit Aldi sicher stimmt und was nach der halben Million km passiert. Genau das wäre aber interessant, 9 von 10 LKW sollten problemlos eine Million vollmachen. Ich hab beim googeln gelesen das sie Trabold Filter verwenden, der holt natürlich einiges an Dreck aus dem Öl. Trotzdem die Frage - schafft der Motor die zweite Hälfte der Million ? Bei meinem Freund gibt es mehrere Fahrzeuge die über eine Million km drauf haben und unauffällig ihren Dienst verrichten. Am Öl wurde bei dem Betrieb nie gespart.

Ich sehe schon kommen das Öl Themen tabu werden und PC Themen erlaubt .... :lol:

Gruß Gary
Deimos
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von Deimos »

Moin,

Aus Technischer Sicht ist es sehr zu empfehlen die Wechselintervalle einzuhalten, neben der Primärfunktion: Schmieren sind in modernen Ölen noch andere Funktionsträger drin, die Öle sind mit Additiven legiert.
. Gängige Funktionsträger:
- Feuchtigkeits / Wasserbinder, sog. scavenger
- Wasserstofffänger um eine Veresterung des Öls zu verzögern
- Passivatoren, das Leicht und Buntmetalle nicht in der durch Kondensat entstehenden sauren Lösung angefressen werden (Stichwort Blow-by der kolbenringe)
- Teilweise Neutralisatoren um den Säuregehalt im Öl beeinflussen zu können
- Viskosotätsmodifikatoren (auch im Winter recht flüssig, im Sommer nicht zu flüssig)
- Mittel um die Oberflächenspannung zu regulieren (wichtig für hochbelastete Lagerungen)
- Zusätze um Abrieb in Suspension zu halten
- Zusätze um den Ruß zu suspensieren halten damit dieser nicht als Ölkohle oder Schlamm abgeschieden wird
- Zusätze die Verbrennungs und Pyrolyseprodukte des Öls & des Kraftstoffs in Lösung halten
- Filmbildner (Vgl. Kolbenbahn)

- und so weiter...

All diese Zusätze "altern", respk. werden aufgebraucht, mit den entsprechenden Folgen.

In Summe kann man sagen das es fahrlässig ist Öl solange im Motor zu lassen, bein nem 190D oder nem Russenmotor, ok, aber moderne PKW oder NFZ Motoren, auf keinen Fall! Turbolader, Kompressoren, Start-Stop Systeme machen das ganze nicht einfacher, und die Systeme brauchen! Öl mit definierten Eigenschaften, ansonsten führt das ganze zu teuren Schäden. Im Dauerlaufversuch auf dem Motorprüfstand können dir die Chemiker anhand des Ölzustandes die Laufleistung ablesen, und das recht genau. Ist auch bei unseren Systemen (kombinierte Stromgeneratoren und Hydraulikaggregaten) Standard. Nach einer gewissen Betriebsstundenanzahl muss! gewechselt werden, wenn nicht, und das Aggregat kommt ins Werk mit nem Defekt zurück, und es kann nachgewiesen werden (s.o.) das die Wechselintervalle nicht eingehalten worden sind darf der Kunde zahlen. Das gleiche lässt sich ohne weiteres auf jede Verbrennungskraftmaschine die mit Kohlenwasserstoffen betrieben wird, und mit eine Ölschmierung versehen ist anwenden. (Wir schrieben die Wechselintervalle echt nicht zum Spaß rein :) )

Gruß Deimos
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Peppo
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von Peppo »

Moin!

Also Du hast schon recht, einfach darauf Vertrauen das mans Öl wechseln muss weil es "so ist", führt nur zur Krötenwanderung.
Es gibt für mich ein bis drei Punkte die Öl thermisch und chemisch stressen und einen Wechsel erzwingen.
  • Turbolader, insbesondere Benzinturbos mit 1200°C Abgas in der Hot-Section
  • Diesel, da hier der Schwefelanteil über SO2 (schweflige Säure) die pH-Puffersysteme tatsächlich erschöpfend verbraucht.
  • viele harte Lastwechsel, Rennbetrieb, harter Anhängerbetrieb
Die letzte Komponente führt übriges bei Kunstflugzeugen, Extra 300 mit dem AEIO-540 zB., zu einem Ölwechsel alle 5 Betriebsstunden nur um auf mechanischen Abrieb zu checken. Der Golf sieht nach Plan frisches Öl, das ist aber auch "nur" alle 40-60tkm, je nach Fahrweise.

Gruß vom Peppo
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Durango
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von Durango »

Thx an Deimos, sehr gut erklärt !
Man hat also kein Öl, sondern eine Additiv-Suppe. Das alternde Öl kann also dünnflüssig oder zu Teer werden, je nachdem, welches Additiv ausfällt.

Jährlicher Wechsel mit Filter ist somit Programm. Wenn man ungeregelte Motoren ( Vergaser oder KJetronic ) auf Leichtlauföl umstellt, kann man anschließend die Leerlaufdrehzahl um 400 U/min runterdrehen. Die innere Reibung gibt es also doch.

73 Manfred
Jannyboy
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von Jannyboy »

Durango hat geschrieben:Thx an Deimos, sehr gut erklärt !
Man hat also kein Öl, sondern eine Additiv-Suppe. Das alternde Öl kann also dünnflüssig oder zu Teer werden, je nachdem, welches Additiv ausfällt.

Jährlicher Wechsel mit Filter ist somit Programm. Wenn man ungeregelte Motoren ( Vergaser oder KJetronic ) auf Leichtlauföl umstellt, kann man anschließend die Leerlaufdrehzahl um 400 U/min runterdrehen. Die innere Reibung gibt es also doch.

73 Manfred
Die alten Motoren mögen Leichtlauföl teilweise garnicht.
Da bei der Konstruktion bereits Ablagerungen mit eingeplant wurden.
Und diese werden denn durch das Öl aufgelöst.
Der Motor fängt an zu lecken und zu siffen.
Der Verschleiß erhöht sich. Weil Lager und Kolben mehr Spiel haben und das Öl hat Prinzip bedingt eine Niedrigere Scherfestigkeit.
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Toddybaer
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von Toddybaer »

Heaterman hat geschrieben:Am letzten WE, entweder Freitag zum Stammtisch, oder Samstag mit Zabex (ja, es war ein wildes WE, sei froh, dass Du nicht bellst), sind wir angesichts unserer lang laufenden Karren auf das Thema Ölwechsel gekommen.

Ich hab skeptische Blicke geerntet, weil mein Dampfer (3 l, 6 Zylinder) seit mehr als 100k-kilometer kein neues Öl gekriegt hat. Ich kontrolliere nur ab und zu das Aussehen von der Brühe, Verbrauch hat der Motor faktisch nicht, Nachfüllen vielleicht jedes Jahr 200 ml. Ich persönlich halte die Ölwechselfristen der Hersteller für ein Märchen mit der Öl-Lobby im Hintergrund. Den ollen E34, auch mit 3l-Maschine, hab ich über 250.000 km ohne Ölwechsel gekriegt, und der fuhr zum Schluss immer besser in Richtung 300.

Ist das nun Schwein gehabt oder reicht die optische Kontrolle aus? Der Dampfer steht jetzt bei 160.000 (für den Motor gilt das als gerade mal eingefahren) und fährt besser denn je.Vollgasfest, wenns die Verhältnisse hergeben, über Stunden. Wobei man auch berücksichtigen muss, dass ich das Kennfeld hab umbiegen lassen: der Dampfer rennt nur 270, aber hat untenrum ein schönes Drehmoment verpasst gekriegt, der Tritt in den Rücken beim Überholen auf der Landstraße ist viel geiler und nützlicher als die kaum mal ausfahrbare Vmax.


Ach ja, da ist richtig gute Brühe von Li..y M..y laut Motorenspezifikation drin, kein No-Name-Müll.
Ich weis der Faden ist alt.
Aber wie geht´s dem Motor ohne Ölwechsel denn nun ?
Ich hab mal einen Polo Motor zerlegt, der lag zu lange rum und hatte Rost an den Zylindern angesetzt. Auto mit viel Vorbesitzer. Letzter Ölwechsel vermutlich auch nahe 100000 km her.
Das Zeug war so zäh und klebte an der Nockenwelle, das bekamen wir kaum mit Diesel abgewaschen.
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scotty-utb
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von scotty-utb »

Mein Bus hat vermutlich in seinem früheren Leben die letzen 120tkm keinen Wechsel bekommen (2.5L Saugdiesel)
Das was bei meinem Wechsel rauskam war honigartig...

Mein Golf (1.9 TDI) würde sich theoretisch selbst melden, so ein Motordiagnose berechnetes Interval 15-45tkm.
Der bekommt bei mir alle 30-35tkm frisches, das günstigste LL
was rauskommt ist tiefschwarz, aber flüssig
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gafu
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von gafu »

Habe nach ölwechsel (2 jahre ca 30 tkm) das altöl für spätere verwendung aufgehoben, das wurde nach 2-3 jahren sehr fest und zäh.
Teilweise haben die ölfilter bypassventile die bei andicken des öls den durchfluss sicher stellen sollen (z.b. beim kaltstart im winter), so würde auf lange sicht das öl ungefiltert im motor laufen.

Kann eine weile gut gehen, aber wenn sich an der falschen stelle eine ölbohrung mit schmodder zusetzt ist halt die kacke am dampfen.
Ich mach halt lange intervalle mit 2-3 jahre und billigem 5w50 öl von pennasol, damit fahre ich jetzt seit einigen jahren ganz gut. Motor hat jetzt 230 000 km und läuft noch 1a
crasbe
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von crasbe »

Der Volvo meiner Mutter hatte mindestens 50.000km keinen Ölwechsel bekommen. Auf der Autobahn bei hoher Geschwindigkeit die Anzeige "kein Öldruck".
Vermutlich waren die Ölpassagen verstopft. Dann einen Ölwechsel gemacht und das Auto läuft noch (jetzt 10.000km her).
Dennoch ist der Motor von innen voll mit schwarzen Ablagerungen, z.B. an den Nocken der Nockenwelle. Insgesamt also definitiv nicht zu empfehlen.
Tobi
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von Tobi »

Mein Winterpolo hatte beim Kauf auch laut Aufkleber das letzte mal vor 60.000km einen Ölwechsel bekommen. Das Öl war ziemlich dickflüssig und im Zylinderkopf fanden sich auch massig Ablagerungen. Wie eine Mischung zwischen Öl und Fett :?
Ich war froh als dann wieder frisches Öl drin war, selbst bei dieser Karre :lol:
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Hightech
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von Hightech »

Es gibt einen Dauerölfilter, ist ein ganz alter Hut.
Hat sich nicht durchgesetzt. Ist aber zu haben:
http://www.trabold.de/
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Julez
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von Julez »

Ich wechsel mein Öl alle 5000km, ca. 1x im Jahr. Ein Ölwechsel kostet mich incl allem <40€ und vielleicht ne halbe Stunde Zeit, da ich das Öl absauge anstatt unterm Auto zu hocken.
http://www.fingers-welt.de/phpBB/viewto ... =14&t=8309
Und dann kommt bei mir auch nur noch Mobil 1New Life 0W40 rein, soviel Luxus muss sein.
Edit: Ich les gerade, die Blödmänner produzieren das new 'Life nicht mehr, und der "Nachfolger" FS ist nicht mehr so gut. Nach einigen Recherchen soll aber das "ROWE HIGHTEC-SYNTH-RS-SAE-0W-40" eine fähige Alternative sein.
https://oil-club.de/index.php?thread/65 ... sae-0w-40/
https://www.carondo.com/de/synth-rs-sae ... 58032.html
Ein wichtiger Verschleißfaktor ist der Kaltstart, und hängt maßgeblich von der Durchölzeit ab, also der Zeit vom Drehbeginn des Motors bis Öl an allen relevanten Stellen angekommen ist. Altes Öl, welches also schön dickflüssig ist, ist da sicherlich nicht förderlich.
https://www.youtube.com/watch?v=OWiQyR7PWII0#t=5m00s

Wenn ich mir also überlege, wie unglaublich nervig es ist sich nach einem Schaden ein neues Auto kaufen zu müssen und das dann zurechtzufrickeln bis es so ist wie es mir gefällt, überlege ich keine Sekunde, ob es sich lohnt, diese 40€ auszugeben. Sicher ist sicher.
Zuletzt geändert von Julez am Di 14. Nov 2017, 23:44, insgesamt 2-mal geändert.
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Weisskeinen
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von Weisskeinen »

Ich würde noch zu Molybdändisulfid-Additiv (MoS2) raten. Natürlich liest man häufig, das sei total unnötig, brächte nichts oder sei sogar schädlich. Zumindest letzteres ist Quatsch, die anderen Argumente gelten nur so lange, wie es überall auch tatsächlich einen Ölfilm gibt. Reist der aber ab oder wird verdrängt (sehr hohe Flächepressung), dann reibt mit Zusatz eben nicht Metall auf Metall, sondern es gibt noch Schmierung durch das MoS2, das sich als Festschmierstoff auf den Oberflächen angelagert hat.
Mittlerweile gibt es auch (sündhaft teure) Keramik-Additive, die das noch besser machen sollen, mir ist aber deren Wirkungsweise nicht klar. MoS2 hat eine Kristallstruktur ähnlich Graphit. Einzelne Schichten können sich gut gegeneinander bewegen, die Schichten selbst sind aber in sich stabil. Das gibt dann die Schmierwirkung. Bei Keramik habe ich immer was ziemlich hartes, ungeordnetes und abrasives im Kopf...
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Tesla
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von Tesla »

Mein Volvo 940 mit seinem schwedischen Treckermotor bekommt bei mir alle 10tkm neues Öl. Durch den Gasbetrieb gibt es zwar deutlich weniger Ruß im Öl, aber bei einem Preis von 3 Euro pro Liter und nen 5er für den Knecht-Filter zögere ich da nicht lange. Der Wagen soll mir nach Möglichkeit nochmal 260tkm zur seite stehen ;) Ich kaufe immer ein 20L-Gebinde 10W40 über den Autoteilehandel meines Ex-Brötchengebers und versorge damit die ganze Familie.
Robby_DG0ROB
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Ohne auf konkrete Baumuster der Motoren Bezug zu nehmen, aber ganz ehrlich: Wer beim Öl spart (Wechselintervalle/Ölqualität), braucht hinterher nicht den Hersteller des Fahrzeuges/Motors für minderwertige Qualität rügen. Vor 30 Jahren waren die Werkstoffe sicher noch nicht so gut wie heute, aber die Motoren auch nicht so "auf Kante" konzipiert und entsprechend hochbelastet, v.a. Aufgeladene, so dass da vielleicht auch minderes Öl ausreichte - aber gerade das würde ich wegen Verschlammung eher wechseln.

Bei Motoren der letzten 10-15 Jahre würde ich da keine Risiken eingehen und Öl und Filter rechtzeitig wechseln. Gerade Wenigfahrer, womöglich mit ausschließlichem Kurzstreckenbetrieb meinen, dass ja kaum Kilometer gefahren sind und gerade hier ist ein jährlicher Ölwechsel dringender denn je (wenn nicht gar noch früher).

Sicher, unser 2er Kompanie-Golf im zeitlosen RAL-6031 (bronzegrün) hatte seinerzeit auch, entgegen der Herstellervorschrift, nicht alle 7k5 km einen Ölwechsel gesehen, sondern zum Teil wurde er in den ersten Jahren das Mehrfache betrieben und hat bis zur Versteigerung über die Vebeg fast 400.000 km erreicht. Der 40 kW-Motor lief wie am erste Tag, hatte keinen Ölverbrauch und das Ding war lange Zeit das schnellste Klein-Kfz der Einheit. Da war auch immer nur das O-236 drinnen, was ein mineralisches 15W40 sein sollte, allerdings als sog. Dritt-Raffinat (was auch immer das ist.).
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RMK
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von RMK »

ich hab in mehreren Autos ein Teflon-Additiv gefahren, zuerst im Suzuki LJ80,
der damit nach der Behandlung a) eine langsam steigende Leerlaufdrehzal
hätte (musste dreimal um 80-100 U/min runterregeln) und
ausserdem in einem Anfall von Jugendlichen Unsinn eine freier-Fall-Fahrt den
Aichelberg runter mit max Drehzahlen von 8000 U/min überlebt hat...

in einem Rover 1.8Liter-Motor hatte ich nach durchgegangener Zylinderkopfdichtung
und etwa 2l Wasser im Öl keinerlei Folgeschäden, nicht mal Laufspuren auf den
Nockenwellen. Das "Öl" war damals eine hellbraune Margarine....

aber deswegen mache ich trotzdem regelmässige Ölwechsel, auch wegen den
Säuren im Öl.... wenn man das Fassweise kauft kostet ein 60-l-Fässchen etwa
180 EUR, das reicht dann für mehrere Fahrzeuge....
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Julez
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von Julez »

Ja, Festschmierstoff kommt mir auch rein, das gute alte MoS2, allerdings nicht in der ganzen Menge die auf der Packung steht, sondern nur 1/3, das muss reichen.
Auch ins Getriebeöl tu ich das, welches allerdings auch so nach 100.000km gewechselt werden sollte, viele verpeilen das.
TDI
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von TDI »

Ein Freund hatte damals bei seinem E-Kadett Diesel immer nur Öl nachgekippt. Irgendwann hab ich ihn dann doch mal vom Wechsel überzeugt.
Nicht lange später berichtete er mir, dass der Wagen seit dem Wechsel deutlich weniger Sprit brauchen würde. Oh Wunder! Wer hätte das denn gedacht... :roll:
Was die Additive wie MoS2 betrifft, sollte man sehr vorsichtig sein, wenn man Partikelfilter im Abgasstrang hat. Die verstopfen davon sehr schnell...
Uli
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von Uli »

Ich habe bei meinen Motorrädern (Getriebe ohne separate Schmierung) nach einem Ölwechsel jedes mal eine deutlich bessere Schaltbarkeit feststellen können.
Wenn vorher die Gänge etwas hakelig waren, sind sie nach dem Ölwechsel wieder seidenweich reingeflutscht. Hat sich immer angefühlt wie neu.

Von da her habe ich die Wechselintervalle nicht mehr in Frage gestellt.
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topmech
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von topmech »

Ölwechsel halte ich nur nach km-Stand ein, bei mir sammeln sich meist 15-20 tkm im Jahr an, das ergibt meist ein 1,5 bis 2-Jahre-Intervall.
Ich kaufe nach Ölnorm Acea C3 / LL04 das billigste Öl aus eBay und wechsel das selber. Kostenpunkt: ca. 25 Euro mit etwas Reserve zum Nachkippen.
Wollte mal 2-Taktöl zum Diesel dazugeben, aber das hab ich eher aus Bequemlichkeitsgründen gelassen.
Bald erreicht der Kübel seine 250tkm und soll genau nochmal so lang halten. Vllt. braucht er bis dahin noch ein Turbo oder Einspritzdüsen, jo mei, soll er bekommen.

Als Mech würde mich dennoch interessieren, ob die Motoren bei heaterman noch laufen. Gerade was die Innenreibung angeht, sollte sich das schon im Kraftstoffverbrauch bemerkbar machen. Das ist eigentlich gegen jede Gesetzmäßigkeit, die man uns in der Vertiefungsrichtung Verbrennungsmotoren eingeimpft hat.
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Freak
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von Freak »

Mein T3 hat vor mittlerweile 3200km neues mineralisches Nova Super 15W40 bekommen und sofort weniger getropft. Das alte Öl war ziemlich dünn [hat wohl eine 'normale' Werkstatt 5WXX reingetan] und pechschwarz. Bei der nächsten grösseren Wartung/bei ~3750km kommt da einmal Systemreiniger zu, dann wieder Nova Super, neuer Filter, neue Dichtung am Ölwärmetauscher.

Warum mineralisch: Teilsynth ist ja nach 'Abwurf' der Additive nur noch das mineralische Basisöl, was bei billigen wohl auch nicht das hochwertigste sein dürfte - da nehme ich lieber ein gutes mineralisches und wechsle halt etwas öfter - eh besser, Diesel und Kurzstrecke...

Danach jedenfalls reguläres 7500er Intervall weiter oder auf 12.500 erweitert, Altöl filtern und mit fahren. Mag manchen zu oft sein, aber der Motor hat über 200.000 [oder 300.000?] runter, das dann noch z.T. im Lohnbetrieb - dem gönne ich das. Ausserdem: Wenn die Wartung mal auf der Strecke bleibt, hat man wenigstens kein allzu altes Zeug drin, und bei 20E/5l - ab dafür.

BTW: Was macht eigentlich ein 20W20?!
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von Profipruckel »

Uli hat geschrieben:Ich habe bei meinen Motorrädern (Getriebe ohne separate Schmierung)
Da bin ich überzeugt, dass das Getriebe die Moleküle quasi zermahlt, Scherung.

Ich bin Strecke gefahren, die Suzuki GS Vierzylinder gehen mit der Öltemperatur recht großzügig um. Es war eindeutig zu erkennen, dass zum Ende des Wechselintervalls der Ölverbrauch unter hoher Last deutlich anstieg. Da konnte gerne mal ein Liter auf 1000 km nachgegossen werden, die Woche drauf mit frischem Öl dann garnichts.

Beim Sonntagsfahrer sieht das anders aus, das Öl riecht nacht Kraftstoff, aber wird nicht weniger.
Von da her habe ich die Wechselintervalle nicht mehr in Frage gestellt.
Ebenfalls!

Beim modernen PKW kämpft(e) man mit Schlammbildung, durch Einlagerung von Abgasen etc. wegen umweltfreundlich fehlender Belüftung wird das Zeug zäh bis klebrig.
ando
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von ando »

Moin,

es gibt noch dieses System hier:
https://www.youtube.com/watch?v=senqCpOrlWY

Öl absaugen, reinigen und wieder rein.

Nur alle 5 mal wird neues Öl verwendet.
Klingt gut, vor allem, wenn es ja Armeen ausprobieren oder Busflotten.

Wenn es hier so nen Apparat in der Nähe gäbe, ich würd das mal ausprobieren.

Ansosnten bin ich bei meiner Karre mit 230K auch etwas liderlich geworden.
Hab vor einiger Zeit nen Karton mit "Sondermüll" bekommen: Diverse Öle, Alle Marken.
Mitlerweile brauche ich so alle 2500 km nen halben Liter.

Ich hab dann Stück für Stück alles reingegloddert, von 5w30 zu 15w40.

Gewechselt hab ich alle 2 Jahre (30K) mit 10W40.

Axo, 1,9Tdi ASV, Verteilerpumpe.

Ich würd gern das Altöl ner sinnvollen Verwendung zuführen:

Hab schon überlegt, das in kleiner Potenz dem Sprit vom Bulldog beizumischen.

Altölbrenner wollte ich auch shcon bauen.

PappKartons drin tränken, und im Ofen verfeuern: Ganz mieser WAF! Und Ofen rußt wie sau, nich gut.

In der Simme verfahren- Geht, aber da kriech ich das nicht alles wech.

Hab auch leider keinen Verein mit Ölgefeuerter Dampflok in der Nähe. Da würde man sich doch sicher über ne klitzekleine Ölspende in den Tender freuen! (Wobei man es auch sicherlich über die Kohlen kippen könnte)

Hm, grübel, jetzt weiß ichs: Ich brauch ne Dampflok mit Ölfeuerung! ... ach nee, Spinnerei!

Fazit:
Bis jez wechsel ich fleißig bei Maschinen, die mirs Wert sind. Sogar bei meinem Golf mit ~400K Kilometern, obwohl der sicherlich bald wegen anderer Ursachen als altes Öl schlappmachet.

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Ando
^^artin
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von ^^artin »

Die Idee mit gefiltertem/aufbereitetem Öl ist ja nun auch nicht gerade neu.
Ich meine Früher(tm) konnte man sogar "runderneuertes" Motoröl (billiger) kaufen.
Bzw. wurde damit geworben, daß es sich bei neuem Öl tatsächlich um frisch raffiniertes Öl handelte.
Und es ging das Gerücht, daß bei gebrauchtem und gefiltertem Öl auch die molekulare Struktur leidet...

BTW-wenn ich noch selber wechseln würde, würde ich vieleicht auch versuchen, das Altöl dem Heizöl beizumischen. Teuer genug bezahlt ist es ja allemal. ;)
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Heaterman
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von Heaterman »

Toddybaer hat geschrieben:
Ich weis der Faden ist alt.
Aber wie geht´s dem Motor ohne Ölwechsel denn nun ?
Ich hab mal einen Polo Motor zerlegt, der lag zu lange rum und hatte Rost an den Zylindern angesetzt. Auto mit viel Vorbesitzer. Letzter Ölwechsel vermutlich auch nahe 100000 km her.
Das Zeug war so zäh und klebte an der Nockenwelle, das bekamen wir kaum mit Diesel abgewaschen.
Ich hab irgendwann aus Angst bei kurz vor 200.000 km einen Ölwechsel gemacht. Bei 210.000 km hab ich ihn wegen Neuwagenanschaffung verkauft. Läuft bis heute wie am ersten Tag (habe ab und zu Kontakt mit dem Käufer, ist zufällig ein Mechaniker beim Freundlichen), keine Klagen. Der hat das Ding mal auf den Leistungsprüfstand gestellt: Top-Werte. Keine Geräusche, seidig wie am ersten Tag, man kann immer noch die Münze auf den Motor stellen.
Ich habe ein Probe der alten Füllung in der Garage zu stehen - schwarz, aber flüssig.

Beim Neuen kommen solche Experimente nicht mehr in Frage. der hat den ersten Termin bei 30.000, hat keinen Ölmessstab mehr, petzt anstehende Ölwechsel inklusive Kilometer und Fahrverhalten per GSM nach Hause und ist ein wohl (gegenüber dem alten Sauger) kaum so robuster Biturbo, der 360 PS (als M sogar 450) aus gerade mal drei Literchen zieht (das Pony von einem der Nachbarn hat 5 l, robuste Saugrohreinspritzung und schlaffe 270 PS).
Mit dem Biturbo dürfte Vieles etwas empfindlicher sein als beim turbolosen Sauger.
Aber die wilden Zeiten der Drehzahl- und Vmax-Orgien sind sowieso vorbei - heute wird eher gereist statt gerast....
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von Robby_DG0ROB »

"Früher" haben viele das Altöl einfach einige Zeit stehen lassen, bis sich alle Schwebstoffe abgesetzt hatten und das "saubere" Öl von oben zum Teil wiederverwandt. Das beim Öl der einzige Verschleiß nicht die Schwarzfärbung ist, mag seinerzeit nicht so relevant gewesen sein, als die Motoren sich auch noch mit "geschmolzener Butter" schmieren ließen.

Bei einer früheren Beschäftigung hatten wir für die größeren Stromerzeuger ein Prüfgerät für das Öl, wo man auf einen leicht vertiefte Platte paar Tropfen einer Ölprobe gegeben hat und ein Messwert hat dann die Notwendigkeit des Ölwechsels bestimmt. Scheinbar war das sowas, was man heute im Motor selbst verbaut hat um flexible Wartungsintervalle steuern zu können.
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Nicki
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von Nicki »

scotty-utb hat geschrieben: Mein Golf (1.9 TDI) würde sich theoretisch selbst melden, so ein Motordiagnose berechnetes Interval 15-45tkm.
Der bekommt bei mir alle 30-35tkm frisches, das günstigste LL
was rauskommt ist tiefschwarz, aber flüssig
Der PD ist halt auch erstaunlich haltbar, ich kenne 3, die mit so einem 1,9er fahren und im bzw. kurz vor dem 400Mm-Club sind, ebenso ein 2.0er.
Ist die Frage, ob "verbraucht kein Öl" dort teils dem Kraftstoffeintrag geschuldet ist :D
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von scotty-utb »

Nicki hat geschrieben:
scotty-utb hat geschrieben: Mein Golf (1.9 TDI) würde sich theoretisch selbst melden, so ein Motordiagnose berechnetes Interval 15-45tkm.
Der bekommt bei mir alle 30-35tkm frisches, das günstigste LL
was rauskommt ist tiefschwarz, aber flüssig
Der PD ist halt auch erstaunlich haltbar, ich kenne 3, die mit so einem 1,9er fahren und im bzw. kurz vor dem 400Mm-Club sind, ebenso ein 2.0er.
Ist die Frage, ob "verbraucht kein Öl" dort teils dem Kraftstoffeintrag geschuldet ist :D
kein PD, ein ALH mit VEP.
naja, alle 5000km rum bekommt er einen halben Liter nachgefüllt, voll im Rahmen

Getriebeöl:
im Kangoo bei 100tkm (weil Wassereintrag bei Hochwasserdurchfahrt, voll-unsynchronisiert noch 300km gefahren) - Anschließend ließ sich der traumhaft schalten, besser als vor'm Hochwasser
im L300 bei 200tkm - anschließend ging der Rückwärtsgang rein wie Butter... was bei Mitsu keine Selbstverständlichkeit ist. (Jetzt bei 260tkm zickt der 1te)
im Golf4 bei 240tkm - keine Änderung festzustellen, aktuell 310tkm
Zuletzt geändert von scotty-utb am Mi 15. Nov 2017, 12:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von Blechei »

Ich wollte mal altes Motoröl im Saugdiesel vergurken und habe als ersten Test
die Altjauche in einem Profimöller von Heraeus zentrifugiert.
Ergebnis: War schwarz, ist schwarz, bleibt schwarz, nix abgesetzt.
Scheinen abseitig winzige Kohlekrümel zu sein, beim Turbodiesel schlimmer als beim Sauger.
Und die Wärmeleitfähigkeit ist auch schlechter als bei neuem Öl, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit
richtig Scheiße für den Turbo.
Also bin ich auch für wechseln, allerdings mit großzügigem Intervall, weil naturfaul.
Getriebeöle habe ich nie gewechselt, auch keine Hypoidöle (Bmw 2Ventilboxer),
allerdings sind das auch nicht so die Fahrleistungen.
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von basti1 »

Freak hat geschrieben:Mein T3 hat vor mittlerweile 3200km neues mineralisches Nova Super 15W40 bekommen und sofort weniger getropft. Das alte Öl war ziemlich dünn [hat wohl eine 'normale' Werkstatt 5WXX reingetan] und pechschwarz. Bei der nächsten grösseren Wartung/bei ~3750km kommt da einmal Systemreiniger zu, dann wieder Nova Super, neuer Filter, neue Dichtung am Ölwärmetauscher. 20W20?!

Fahre ja fast den selben Motor im Golf 2. ich hab bei 280tkm auf 10W40 gewechselt. Der Kaltstart im Winter geht viel besser. Und was beim Wechsel bei 290tkm aus der Wanne tropfte waren richtig klumpen.

Und das Phänomen das der Motor danach tropft wie ein salatgitter, setzte auch nicht ein. Ölverbrauch liegt bei rund 1l auf 10tkm!!


MFG Sebastian
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ferdimh
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von ferdimh »

Und das Phänomen das der Motor danach tropft wie ein salatgitter, setzte auch nicht ein.
Dieses Phänomen tritt eigentlich auch nur ein, wenn man den Motor weit über sinnvolle Wechselintervalle hinaus mit... nunja... Teer betreibt und dann irgendein Superduperöl einfüllt (Regelmäßig bei KatS-Karren zu beobachten, die nach 30 Jahren die 15000 km vollkriegen und jemand sich endlich mal erbarmt, das Öl zu wechseln - dass der Karren da schon >1000 Stunden Standgasgediesel hinter sich hat, interessiert keinen).
Noch viel besser als mit Motoröl geht das aber mit Hydrauliköl. Da gibts auch viel mehr Ecken wo das siffen kann.
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von Toddybaer »

Da fällt mir ein, mein Bruder wollte seinem T3 Doka mit 1,6 Saugdiesel zum TÜV hin eine Freude machen. Der hat zu den neuen Bremsen komplett auch noch einen Ölwechsel bekommen....

Der Mechanik rief zwischendrin an, weil da nix aus der Ablassschraube kahm als er die rausgedreht hatte.
Mussten den Motor ordentlich warmfahren, damit da überhaupt was rauszubekommen war.

Und dann fing der Wagen wieder das übermäßige Reviermarkieren an.

2 Dosen Ölstopp haben das auf ein erträgliches Maß reduziert.

Auch vor dem ölwechsel hatte der Motor schon Ölstopp bekommen, darum kahm da auch nix raus.

Verbrauch war nicht aufällig, eher sehr gering, hat den mit unter 8l gefahren, ich hatte den Fensterbus mit gleichem Motor, der wollte 8,5 haben.
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von sub »

Hat jemand mal mit Ölbrenner Experimente gewagt, wie die Bedüsung bei Altöl statt Diesel auszusehen hat?
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Hightech
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von Hightech »

Ist Wurstegal.
Wichtig ist der Filter.
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von uxlaxel »

dank defekter zylinderkopfdichtung fahre ich derzeitig gemischt. das heißt, ich muss regelmäßig öl nachkippen. was meint ihr, trotzdem aller 15Mm ölwechsel oder ruhig verlängern? ist ein benziner aus dem hause lepo rello mit knapp 240Mm auf der uhr.
lg axel
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von Toddybaer »

Auf welchen Weg verlässt das Öl denn den Motor?
Durch die Brennräume? das ist nicht gut für den Kat.

Also ich würde bei eintsprechender Frischölzufuht das Wechselinterwall verlängern.
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Freak
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von Freak »

ferdimh hat geschrieben:Dieses Phänomen tritt eigentlich auch nur ein, wenn man den Motor weit über sinnvolle Wechselintervalle hinaus mit... nunja... Teer betreibt und dann irgendein Superduperöl einfüllt
Wegen so was hab ich beim Zahnriemenwechsel auch gleich die Wellendichtungen machen lassen - wer weiss, was die alles schon gesehen haben.
Was bei mir tropft ist auch eher als "Gemisch" zu verstehen - Öl, Kraftstoff und Kühlflüssigkeit, es ist ein Wunder, dass noch keine Batteriesäure dazu gekommen ist. Natürlich keine Ahnung woher da alles kommt. Was aber kommt [Überleitungen kann ich] ist mal neues Getriebeöl.
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