Wettersonden jagen = Spielzeug vom Himmel !

Der chaotische Hauptfaden

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Robby_DG0ROB
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Re: Wettersonden jagen = Spielzeug vom Himmel !

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Wie schon mehrfach erwähnt, hängt die Abweichung vom zu Grunde liegenden Algorithmus ab, mit dem aus den Rinex/Ephemeriden und empfangenen Daten die Positionen bestimmt werden. Bei hochfliegenden Sonden kommt es auf paar hundert Meter zwar nicht an, aber in Bodennähe bzw. erst recht nach der Landung.

Mit dem sehr gut beschriebenen Verfahren von Hartwig habe ich schon unzählige Sonden ohne viel Aufwand direkt vorfinden können, teilweise auch noch Tage nach der Landung - es funktioniert also bestens.

APRS ist hilfreich, um einen Überblick über das Geschehen zu bekommen und wo in etwa welche Sonden fliegen, aber wer die Position am Boden braucht, nutzt eigene Aufzeichnungen. Selbst die ungefähre Position aus APRS und etwas Abschätzung (Erfahrung) genügen, um soweit an die Sonde zu kommen, um sie entweder zu peilen oder direkt dekodierbare Daten zu bekommen - sofern die Sonde noch sendet. Die in letzter Zeit häufig gesetzten 12k-Timer der RS92 schalten diese nicht komplett ab (wird auch aus der Schaltung ersichtlich, warum das so ist), sondern setzen die Leitung nur sehr weit herunter, so dass sie aber im Nahbereich dennoch empfangbar sind. Über die Hintergründe der Timer gibt es keine bestätigten Angaben. Die Vermutungen reichen über angehobene Bedingungen bis zu Vermeidung von Frequenzbelegungen, wenn die Dinger einige hundert Kilometer weit fliegen, wo sie normal nicht hinkommen.
zilog80
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Re: Wettersonden jagen = Spielzeug vom Himmel !

Beitrag von zilog80 »

astrohardy hat geschrieben: Wenn ich eine Prediction für Landekoordinaten rechnen wil, nutze ich Möglichkeit 2, weil die Audio-Dekodierung bei SM besser ist als bei dem Original-Zilog.
Hab fuer DFM und RS41, RS92 im Verzeichnis "demod" Varianten hochgeladen, mit denen es (zumindest bei mir) noch etwas besser geht als mit SM. (Weiss nicht, wie sehr das vom Empfangs-Setup abhaengt.)

Die erste, schnellste und einfachste Methode fuer mich war ja, die Nulldurchgaenge zu messen. Wenn das Signal gut war, kein Problem, und bei leichten Abweichungen synchronisierte sich die Decodierung bei jedem Nulldurchgang neu, was auch bei niedrigen Sampling-Raten gut funktionierte. Bei schlechterem Signal musste man aber mindesten einen lowpass-Filter benutzen, um falsche Nulldurchgaenge zu reduzieren, da diese sonst den ganzen Frame aus dem Tritt bringen konnten.
Hab dann noch die Option -b hinzugenommen, die die Samples per Bit einfach aufsummiert. Das ist nicht komplizierter, erfordert allerdings eine exakte Synchronisation des Frame-Anfangs. Dann aber laeufts bei schlechterem Signal deutlich besser als Methode 1 und die Fehlerkorrektur mit --ecc (sollte immer benutzt werden) funkioniert besser, da vom Rauschen nur die bits betroffen sind, die verfaelscht wurden. Allerdings lief das Erkennen des Frame-Beginns immernoch mit Nulldurchgaengen, und so wird der Einstieg in den Frame nicht so zuverlaessig erkannt.

In RS/demod hab ich nun die Frame-Header-Erkennung/-Synchronisation mit Correlation versucht. Die Erkennungsrate ist deutlich hoeher. Die weitere Decodierung laeuft dann wie in Methode 2. Bei schlechtem SNR ist es dennoch nicht so einfach, immer die optimalen Eintellungen zu finden. Eine hohe Sampling-Rate von 48kHz, also 10 samples pro bit oder mehr, sind hilfreich, da sonst das diskrete Timing zu ungenau wird. Allerdings ist der Rechenaufwand und Speicherbedarf mit steigender Sampling-Rate immer hoeher. live-Decodierung mit sox liefert meist auch 48k oder zumindest 44.1k.

Offline bzw. in der Nachbearbeitung kann man oft noch einiges rausholen, wenn man mehrere Durchlaeufe mit verschiedenen Einstellungen macht, bekannte Bytes einsetzt oder gezielt Erasures markiert (bei Reed-Solomon), allerdings alles nicht so einfach, vor allem, wenn man es automatisieren will. "Schlechte" bytes kann man zB nachtraeglich feststellen, wenn man nochmal nachschaut, wie gut die Samples mit dem Muster correlieren. Viele der reparierten bytes zeigen dann auch schlechte Werte. Nur um mit Erasures noch etwas rauszuholen, muesste man die potentiellen Fehlerpositionen weniger als 2 bytes eingrenzen. So treffsicher ist das oft nicht moeglich, und wenn man viele Kombinationen durchprobieren muss, wird das Problem schnell sehr gross. Genauer findet man oft per Hand die fehlerhaften bytes, wenn man inhaltlich mit fehlerfreien frames vergleicht.
Wenn man alle Fehlerpositionen genau kennen wuerde, koennte man bei der rs41 bei guenstiger Lage eigentlich bis zu 48 bytes reparieren, bei 312 bytes (ohne Header) im Standardframe (wobei ja einige bytes feste Werte haben).
Live muesste man am besten alle Samples im Speicher verfuegbar haben und viel Zeit bis zum naechsten Frame bzw. einen schnellen Rechner. Irgendwann sind da in Echtzeit natuerlich Grenzen erreicht.

Wer es ausprobieren will, z.B.

Code: Alles auswählen

gcc -c demod.c
gcc dfm09dm.c demod.o -lm -o dfm09dm
Bei Bedarf auch mit -O2 Optimierung.
Dann z. B.

Code: Alles auswählen

./dfm09dm --ecc -v --ptu dfm09_audio.wav
Achtung: Bei dfm09dm.c hab ich die Polaritaet zu dfm06ptu.c vertauscht (also bei einer dfm-06 dann mit -i verwenden), so ist es wie bei der rs92 mit der Manchester-Codierung.
rs41 und rs92 brauchen noch ihre Zusatzdateien wie die urspruenglichen Decoder auch.
Grassator
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Re: Wettersonden jagen = Spielzeug vom Himmel !

Beitrag von Grassator »

Robby, das erklärt aber nicht das auffinden mit SM an der stelle die SM ermittelt und die abweichenden Koordinaten im APRS. Ein Fehler im SM würde eher das nicht auffinden erklären, es erklärt aber nicht das bis her jede aufgefundene RS92 abweichend im APRS dargestellt wurde. Ich glaub Ihr versteht das nicht ganz was ich meine.
Selbst der entwickler Zitat "If, however, you decode the RS92 data with an Ephemeris (not an
Almanac) valid for the exact time of the live data, then I believe
the results are as accurate as you can get with a single frequency
GPS receiver."
Sieht da irgentwie keinen fehler. Diesen kann ich so auch nicht sehen, klar ist eine abweichung drin aber so gravierend wie das von "einergehtnochrein" im April dargestellt wurde kann ich das nicht sehen. Wenn dann summieren sich die abweichungen im APRS auf. Beispiel: DxlAPRS speißt ein mit einer geraden bahn und weicht von der reallinie um 13m nach norden ab dann speist SM ein und weicht allerdings nach süden um 13m von der realbahn ab. Beide haben einen fehler allerdings erhebt einer anspruch auf den exakten track. Keiner weiß wirklich wo die exakte Linie verlief.
Jetzt werde ich mal Die nächste RS92 abwarten momentan ist hier leider Sondenfreie Zone. Eigentlich ganz gut da die Zeit etwas fehlt. Aber scheinbar ist hier kein weiterer aktiv unterwegs hab die letzte woche mal an den Sonden gewartet und sie nicht berührt es sei denn die Schnur hing über die Straße oder so. Leider ließ sich keiner sehen. Zwischen Cham und Roding die Meininger zB. fast 2 Stunden


BTW hast am Rückweg von Wettzell die Sonde noch geholt?
Ich musste da am Nachmitag weltlicheren Problemen nachgehen leider.

Momentan müssen die Sonden eh von jemand anders eingesammelt werden bin ziemlich kurz angebunden. Fals mal was kommen sollte. Ach ja meine Gummiwendelantenne ist auch verschütt gegangen, das war der erste Totalverlust, da im dunkeln auch kein Peilen selbiger mit den eingebauten visuellen scannern mehr möglich war. Wimo hat ja genug davon,...
astrohardy
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Re: Wettersonden jagen = Spielzeug vom Himmel !

Beitrag von astrohardy »

SMs Dekodierung der RS92 ist definitiv etwas ungenau und versagt völlig nach der Landung, Punkt. That's experimental fact. Darum findet man die RS92-Sonden oft nicht mit SM. APRS hin, APRS her. Bei den DFMs und der RS41 zeigt SM gute Koordinate an.

Ob es zusätzlich eine systematische Differenz zwischen den in SM angezeigten Koordinaten und den von SM nach APRS exportierten gibt, kann ich nicht sagen, weil ich noch nie Daten nach APRS exportiet habe und das eigentlich auch für meinen Workflow nicht brauche. Kann aber durchaus sein, und das sollte man mal als zwei getrennte Fragen diskutieren.

Für den Zilog-Decoder gibt es ja auch ein APRS-Export-Tool.

Hartwig
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Re: Wettersonden jagen = Spielzeug vom Himmel !

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Grassator hat geschrieben:BTW hast am Rückweg von Wettzell die Sonde noch geholt?
Ja, das war ja auch so vorgesehen.

Die Meininger bei Roding, Cham und auch letzte Woche bei Bernhardswald habe ich nicht geholt - zeit- und witterungsbedingt. Dafür habe ich dich ja auch in Teublitz rumgeistern sehen. Die Woche zuvor war eine Meininger 6 km LL von mir niedergegangen, die habe ich aber erst am Vormittag geholt, da in der Nacht Regen war.
andreas6
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Re: Wettersonden jagen = Spielzeug vom Himmel !

Beitrag von andreas6 »

SMs Dekodierung der RS92 ist definitiv etwas ungenau
Das ist grob untertrieben. Mitunter findet man praktische Beispiele, an denen man die "Genauigkeit" fest machen kann. So hatte ich vor einiger Zeit eine RS92-Landung in einem Nachbarort auf einer hohen Birke, die kein Laub mehr trug. SM zeigte mit aktuellem Rinex reichlich gute Werte an, die Position wackelte kaum. Dort war nur keine Sonde zu finden. Per Peilung ging es gut 300m weiter, bis ich unter der Sonde stand und sie im Lampenlicht hoch im Baum sehen durfte.

MfG. Andreas
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Re: Wettersonden jagen = Spielzeug vom Himmel !

Beitrag von Robby_DG0ROB »

In SM scheint auch seit Monaten nichts mehr zu geschehen. Im Bezug auf die auslaufende RS92 einerseits verständlich, aber andererseits wiederum auch nicht, denn: Es gibt zahlreiche Leute, die sich mit der Positionsbestimmung und entsprechenden SW-Lösungen beschäftigt haben und auch konkret die in SM bestehenden Mängel aufzeigten. Wenn der dort implementierte Algorithmus ertüchtigt werden würde, könnte man RS92 mit der gleichen Treffgenauigkeit, wie die dekodierenden Sonden antreffen. Das die Alternativprozesse funktionieren, haben unzählige Einsätze in der Praxis ja bewiesen. Sowohl bei der Sondensuche, als auch im direkten Vergleich mit anderen Sondentypen.

Jahrelang wurde es ja auf schlechte HW-Umsetzung geschoben, weil es nichts besseres zum Dekodieren gab. Dass dem nicht so ist, weiß man ja hinreichend.
astrohardy
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Re: Wettersonden jagen = Spielzeug vom Himmel !

Beitrag von astrohardy »

Das ist grob untertrieben. Mitunter findet man praktische Beispiele, an denen man die "Genauigkeit" fest machen kann.
Hier mal so ein Beispiel der Verfolgung einer RS92 im Flug bis in Baumwipfelhöhe - das mir damals die Augen geöffnet hat.

Bild

Jeweils gleiche Rinex-Daten. Auch eingezeichnet ist der Fundort der Sonde. Man beachte die Abweichung und auch das Hin-und Herspringen der Position bei SM. Bei Zilog wird das Pendeln der Sonde am Faden aufgelöst. Das ist der Grund, warum ich vor Rechnung einer Habhub-Prediction immer die Daten mit Zilog reanalysiere und dann vor Ort meine Aktion meistens schon im Nahbereich beginne. 200m Fehler sind eben bei SM immer drin.

In den meisten Fällen kann man auch gelandete Sonden mit dem Zilog-Decoder finden, und vor allem kann man einschätzen, wie genau die jeweiligen Positionen sind. SM zeigt bei gelandeten Sonden entweder gar nichts an oder um etliche 100m falsche Positionen, z.T.mit stark negativen Höhen, usw.

Bei sowas hilft allerdings auch kein Zilog-Decoder mehr:

Bild

Sowas kann auch keine GPS-Koordinaten mehr ermitteln....Wobei mir immer noch schleierhaft ist, was der Sonde beim Aufprall genau passiert ist. Es war ein DFM-SGP Tandem aus Meppen. Die Schnüre der DFM (hing in einem Busch) waren zum Zerreißen gespannt. Die Schnur von der DFM zur RS92 war zerrissen, und die RS92 fand sich 40m weiter ohne Sondenmast, Sensorarm und mit demolierter GPS-Antenne.


Hartwig
Grassator
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Re: Wettersonden jagen = Spielzeug vom Himmel !

Beitrag von Grassator »

@Astrohardy Könnte es sein das die Schnur über einen Feldweg/Straße gespannt war und ein Fahrzeug mal ruckartig an der schnur angezogen hat? ch hatte mal eine RS41 die auch komplett ramponiert am wegesrand lag sah ganz nach einer überfahrenen Sonde aus. In deinem fall schätze ich das die schnur ruckartig gespannt wurde durch ein fahrzeug und da spreizt sich die antenne sehr schnell mal.
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Re: Wettersonden jagen = Spielzeug vom Himmel !

Beitrag von Grassator »

Robby_DG0ROB hat geschrieben:
Grassator hat geschrieben:BTW hast am Rückweg von Wettzell die Sonde noch geholt?
Ja, das war ja auch so vorgesehen.

Die Meininger bei Roding, Cham und auch letzte Woche bei Bernhardswald habe ich nicht geholt - zeit- und witterungsbedingt. Dafür habe ich dich ja auch in Teublitz rumgeistern sehen. Die Woche zuvor war eine Meininger 6 km LL von mir niedergegangen, die habe ich aber erst am Vormittag geholt, da in der Nacht Regen war.

Hättest auch pech gehabt bei Cham denn bei Landung war ich schon vor Ort ist von mir aus nicht weit. Hätte aber wie gesagt gewartet. Aber Teublitz? Ich war in Nürnberg aber nicht wegen einer Sonde, Teublitz war ich nicht. Da hast Du dann wohl ein Phantom gesehen.
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Re: Wettersonden jagen = Spielzeug vom Himmel !

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Ja, ich habe ein Phantom gesehen, aber es muss dann deine APRS-Kennung bei der Suche nach der Stuttgarter Nachtsonde N1430139 vom 1.12. verwendet haben:
Teublitz.jpg
Stuttgart.jpg
Warum soll ich Pech haben? Sondensuche ist nicht meine Lebensaufgabe, es gibt für mich auch andere Hobbies und Beschäftigungen, als jeder Sonde nachzufahren, die sich irgendwo niederläßt. Bei der Menge, die ständig unterwegs ist, ist jeden genug dabei.
Vermutlich habe ich schon Sonden bessessen und bei der Landung beobachten können, als dir deren Existenz noch nicht mal bekannt war…

Wen man da einige OMs da so am Wochenende in Siedlungen herum irren sieht, die eine Wettzeller DFM09 suchen, kann man sich den Rest denken…
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Re: Wettersonden jagen = Spielzeug vom Himmel !

Beitrag von Grassator »

Katzdorf meinst ahhh ok. Der Ort Teubliz ist mir desshalb nicht geläufig weil ich direkt nach Katzbach bin. Hast das mit dem "Pech gehabt" wohl etwas in den falschen Hals bekommen was? :lol:
So war das nicht gemeint,...
Robby_DG0ROB
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Re: Wettersonden jagen = Spielzeug vom Himmel !

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Naja, es gibt Zeiten im Jahr, da ist mir ein sauberer ("salzfreier") PKW lieber, als täglich ein Sack voller Sonden. Außerdem wird mit der Zeit der Lagerplatz auch knapp.
astrohardy
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Re: Wettersonden jagen = Spielzeug vom Himmel !

Beitrag von astrohardy »

Könnte es sein das die Schnur über einen Feldweg/Straße gespannt war und ein Fahrzeug mal ruckartig an der schnur angezogen hat?
Kann man nicht komplett ausschließen, sah aber eigentlich eher nicht so aus. Der Fallschirm hing zwar auf der anderen Seite des Feldweges, aber die Schnur verlief in ca. 5m Höhe über die Straße straff gespannt zwischen den Wipfeln zweier Knickbäume. So, wie ich das vorgefunden habe, konnte da kein KFZ drüberfahren. An dem östlichen Knickbaum hing die DFM mit ziemlich gespannter Schnur auf der Feldseite in ca. 1.5 Meter Höhe verhakt im Gestrüpp. Die ersten 1-2 Meter der Schnur, die weiter zur RS92 führt, waren da, aber völlig zerfasert und abgerissen. Die RS92 lag komplett losgelöst ohne Sondenmast und Sensorhalter und mit einem ganz kurzen Schnurstück ca. 35m entfernt auf dem Feld, etwas eingegraben im Boden.

Abgerissene Sensorarme und demolierte Aufbauten der RS92 habe ich auf umgepflügten Feldern schon mehrfach gesehen, meist ein Zeichen dafür, dass der Fallschirm das Ding etliche Meter über den Acker gezogen hat. Die SGP hing ganz am Ende der Schnur und müsste als erstes aufgekommen sein. Irgendwie hat sich das in Erdklumpen verklemmt. Da ziemlich heftige Böen waren, kann dabei die Schnur gerissen sein. Nach dem Schnurriss hat sich dann die DFM im Gebüsch verhakt und der Fallschirm den Rest straffgezogen.

Hartwig


Hartwig
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Re: Wettersonden jagen = Spielzeug vom Himmel !

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Von einer gestern gelandeten Sonde aus Stuttgart bei Neualbenreuth, deren Landeort direkt bei einem OM vor der Tür liegt, bekam ich heute folg. Info:
War von der Straße aus sichtbar. Sondenschnur hing vom Baum nur keine Sonde am Ende der Schnur in ca. 1.8m höhe über Grund. Da kam mir wohl jemand zuvor, dieser hat aber wohl nicht richtig aufgeräumt weil Ballon und schnur noch vor Ort lagen. Hab den Müll dann eingesammelt und endsorgt.
Wer Sonden findet und deren Müll zurück läßt, scheint den Sinn der Sache nicht ganz verstanden zu haben.
astrohardy
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Re: Wettersonden jagen = Spielzeug vom Himmel !

Beitrag von astrohardy »

Man weiß natürlich nicht, ob das ein Sondenjäger oder einfach nur ein Passant war. Gab es da nicht mal Leute, die ganz absichtlich nur die Sonde mitnahmen - und den Rest als Zeichen für Konkurrenz liegen ließen?

Ein ernsthafter Versuch, wirklich alles mitzunehmen, gehört zu jeder Sondenbergung. Manchmal gelingt das natürlich nicht, weil man z.B. Schnur und Schirm nicht heil aus dem Baumwipfel rauskriegt. Solchen Leuten sollte man dieses Video zeigen, oder zu einer Google-Bildersuche "Vogel Drachenschnur verfangen" motivieren (Vorsicht, unschöne Bilder). Auch die Massenstarts von Kinderballons sind für den Vogelschutz ein echtes Problem.


Man weiß natürlich nicht, was da wirklich passiert ist. Hatte jetzt in kurzer Folge zwei Radiosonden, die bei der Landung von dem Rest des Gespanns abgerissen wurden: Den im Vorposting diskutierten Fall mit dem Meppen-Tadem und eine RS41 in Norderstedt. Bei ersterem hab ich Schnur und Schirm sofort problemlos abbergen können und war dann wegen der fehlenden Sonde ein paar Tage später noch mal da. Die zweitewar in einer Hochspannungsleitung gelandet und fand sich abgerissen und sendend ohne jede Schnur unter einem Mast. In der Aufzeichnung kann man sogar sehen, dass sie offenbar vor dem Verstummen noch einmal hochgeschleudert wurde. Wir haben ein wenig nach den anderen Teilen gesucht und Leitung und Umgebung abgeleuchtet. Erfolglos. Aber das Gelände war sehr unübersichtlich, teilweise unzugänglich. Wenn da jetzt bei Tageslicht jemand 300m weiter Schirm und die Schnur findet und sagt: "Skandal, da hat jemand die Sonde abgeschnitten", dann ist er auf dem Holzweg.
Hartwig
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Aw: Wettersonden jagen = Spielzeug vom Himmel !

Beitrag von PowerAM »

Ich bin jetzt nicht der erklärte Sondensammler. Von andreas6 bin ich mal zu einer geschickt worden, die ich auch sehr einfach fand. Sonde und Schirm konnte ich mitnehmen, die Schnur hatte sich im Gestrüpp für mich unerreichbar verfangen. Also blieb ein Teil der Schnur da. Einige andere fand ich mangels ausreichend professioneller Technik nicht.

Dafür bin ich im Herbst beim Wandern praktisch über eine DFM-09 gestolpert. Aufmerksam wurde ich durch eine diagonal über einem Wiesenweg liegende Schnur. Viele würden hier einfach weiter gehen und sich keine Gedanken machen. Die Sonde ist in einem Bewässerungsgraben ertrunken, den Schirm fand ich im Gras. Ich hab' aber alles eingesammelt und mitgenommen. Wegen des nach wenigen Tagen unerträglichen Gestanks habe ich die Sonde aber letztlich nicht behalten.
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Re: Wettersonden jagen = Spielzeug vom Himmel !

Beitrag von Grassator »

Bei manchen Baum hängern hat man nicht mal die Chance zu klettern, und wenn er richtig hängt dann hängt er. Wenn der Schirm irgendwie erreichbar ist dann nehm ich den auch mit der gehört doch dazu xD ohne den Schirm war es keine richtige Sonde und zumindest ich ärgere mich dann. Ich entsorge meine Schirme dann meist im Pulk auf einem Rastplatz damit meine Tonne nicht gleich so voll ist. Das zeug tägt ganz schön auf.
Eine musste ich heute zurückstellen da die Witterungsumstände auf 1000m und die mitgeführte ausrüstung nicht ausreichend war.
Dort sollte man zu zweit sein damit man sich da nicht in die predulie bringt, also wer Lust und mal Zeit hat auf eine Tiefschnee Expedition auf einem 1000er einfach bescheid sagen.
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Re: Wettersonden jagen = Spielzeug vom Himmel !

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Schon klar, dass es mitunter nicht anders geht und die Schnur abreißt, so dass Sonde oder Fallschirm+Ballonrest irgendwo festhängen. Im konkreten Fall war es aber leicht greifbar. Ebenso haben schon OMs schon Sondenfunde verkündet und andere haben dann die zurückgelassenen Abfälle erwähnt.
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Re: Wettersonden jagen = Spielzeug vom Himmel !

Beitrag von Grassator »

Einen konnte ich nicht bergen da der Schirm fest im Baum hing. Der andere OM der da mit mir gesucht hatte hat es dann auch noch mal versucht. Bis die Schnur abgerissen ist und wir abgezogen sind mit Sonde und einem großteil der Schnur. Ein paar tage später wieder an besagter stelle konnte ich den Schirm sammt Ballonrest dann einsameln. Der Sturm hatte das Ding gelöst und in Greifhöhe abgelegt. Also immer gleich von absicht zu sprechen währe vielleicht auch übertrieben. Manchmal ist es halt vertrakt. Bei der die Du erwähnt hast ist es natürlich etwas anders. Da zwischen Landung und Schirmfund warscheinlich nicht viel Zeit vergangen ist.
Aber die Schirme die ich nicht bergen konnte kann ich noch an einer Hand abzählen, ein bekannter OM von mir ist sogar mal wegen dem Schirm in ca 10m höhe geklettert um den Schirm mit einer Dachlatte zu lösen. Mit Hilfe des Anwohners der sogar noch den Akkuschrauber geholt halt um Dachlatten zusammenzuschrauben xD. Vollen Einsatz sozusagen aber erfolgreich.
Robby_DG0ROB
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Re: Wettersonden jagen = Spielzeug vom Himmel !

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Aktionen mit Steigeisen, wenn die mitgeführten Stangen nicht mehr ausreichen, gab es auch schon, wie hier an der B85 bei ALLMANNSDORF.

Bild

Bei besonderen Nutzlasten kann man ausnahmsweise mal diesen Aufwand investieren.
astrohardy
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Re: Wettersonden jagen = Spielzeug vom Himmel !

Beitrag von astrohardy »

Momentan verlängert sich meine Baumlanderliste ständig, nachdem ich monatelang alles mögliche im tiefsten Wald in erreichbarer Weise vorgefunden habe.

Kommentar zu der Demod-Version des Zilog-Decoders: Habe mir die RS41-Version mal kompiliert und ein mit der alten Version nicht gut funktionierendes WAV per SOX eingefüttert, und das funktioniert sehr gut, erheblich besser als die alte RS41-Version. Habe mal eben mit SM verglichen. Beide funktionieren vergleichbar gut.

Muss es noch einmal mit der RS92 ausprobieren.
Hartwig
zilog80
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Re: Wettersonden jagen = Spielzeug vom Himmel !

Beitrag von zilog80 »

Fuer die rs41 hab ich schon eine Version eingestellt, die deutlich weniger den Rechner belastet. Die erste Runde war der ganz naive Ansatz, die Correlation fuer die Synchronisation fuer jedes Sample durchzufuehren. Das bedeutet bei langen Sync-Woertern (und wie empfohlen hoher Sampling-Rate) ziemlich viel Rechenarbeit. Correlation ist ja wie Faltung, da kann man den "Umweg" ueber Fourier-Transformation gehen. Wenn man das ganz naiv macht, ist der Aufwand vergleichbar. Allerdings mit der FFT spart man da ab einer gewissen Sync-Laenge deutlich ein. Probier also auch mal die "_dft"-Version fuer die rs41: rs41dm_dft.c, demod_dft.c.

Werde das dann die Tage auch fuer die rs92 und dfm umstellen. Die rs92 hat kein so geeignetes Sync-Wort, am Anfang wiederholt sich einiges. Ist schon deshalb besser, das zu kuerzen, damit die Correlation einen besseren Peak ergibt. Aber sind ziemlich viele Samples, da wird die dft-Methode deutlich schneller sein.
Die dfm hat nur ein kurzes Sync-Wort, auf einem schnellen Rechner wird man das vielleicht kaum merken.

Etwas mehr Speicher brauchen die Version allerdings schon als frueher, aber sollte heutzutage kein Problem sein.
Man braucht nun auch keine lowpass-Filter mehr. Kann sogar stoerend sein, im Grunde wird dadurch die "Aufloesung" geringer. Wenn man viele "Spikes" hat (vielleicht eine Empfaenger-Sache), koennte es vielleicht helfen, dann aber nicht so niedrig wie frueher. Also rs41/rs92 vielleicht 6000, dfm 4000. Meist wird man das aber nicht brauchen.
Lutz
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Re: Wettersonden jagen = Spielzeug vom Himmel !

Beitrag von Lutz »

@Radiosonde

geh doch einfach mal auf der Wettersondenseite auf das Impressum oder nimm gleich die dort angegebene Adresse mail@wetterson.de
und frage wegen einer Teilnahme am System nach. Da wird Dir sicherlich geholfen.

Gruß
Lutz
asg
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Re: Wettersonden jagen = Spielzeug vom Himmel !

Beitrag von asg »

zilog80 hat geschrieben:Fuer die rs41 hab ich schon eine Version eingestellt, die deutlich weniger den Rechner belastet.
Naja...

wc -l zählt die Zeilen in denen lat vorkommt
Zeitmessung:
a=$(expr $(date "+%s"))
./rs41...
e=$(expr $(date "+%s"))
d=$((e-a))

Norderney3.wav Aufnahmedauer: 3334 Sekunden, sample_rate: 48000, bits: 16, channels: 1

./rs41ecc -v --crc --ecc --res Norderney3.wav | grep lat | wc -l (Die Version mit ka9q-fec)
Anzahl: 1479 in 8 Sekunden

./rs41ecc -v --crc --ecc -b Norderney3.wav | grep lat | wc -l (Die Version mit ka9q-fec)
Anzahl: 506 in 8 Sekunden

./rs41ecc -v --crc --ecc Norderney3.wav | grep lat | wc -l (Die Version mit ka9q-fec)
Anzahl: 1462 in 7 Sekunden

./rs41dm -v --crc --ecc Norderney3.wav | grep lat | wc -l
Anzahl: 2094 in 335 Sekunden (aber: alle lat-Zeilen, auch die ohne Framenummer/Zeit)

./rs41dm_dft -v --crc --ecc Norderney3.wav | grep lat | wc -l
Anzahl: 2093 in 252 Sekunden (aber: alle lat-Zeilen, auch die ohne Framenummer/Zeit [Anzahl: ~40])

Die _dft-Version schafft das in 75% der Zeit ggü. der !_dft-Version. Aber 245 Sekunden mehr Rechenzeit bei 3330:1479 zu 3330:2093 ist schon heftig,
Dazu kommt noch, dass sich die Sonde im Fall immer weiter meinem Standort näherte, der Vorteil sank weiter.
Trotzdem, bei schlechtem Empfang eine sehr gute Umsetzung. Weiter so zilog80 :D.

Und jetzt zum Quellcode demod_dft.c.

bufs = (float *)calloc( M+1, sizeof(float)); if (bufs == NULL) return -100;
match = (float *)calloc( N+1, sizeof(float)); if (match == NULL) return -100;
xs = (float *)calloc( M+1, sizeof(float)); if (xs == NULL) return -100;
qs = (float *)calloc( M+1, sizeof(float)); if (qs == NULL) return -100;
rawbits = (char *)calloc( N+1, sizeof(char)); if (rawbits == NULL) return -100;
usw.
Warum immer einen mehr?

//Warum, hat doch calloc aufgerufen for (i = 0; i < M; i++) bufs = 0.0;
//Warum, hat doch calloc aufgerufen while (i < N_DFT) m[i++] = 0.0;
zilog80
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Re: Wettersonden jagen = Spielzeug vom Himmel !

Beitrag von zilog80 »

asg hat geschrieben: Norderney3.wav Aufnahmedauer: 3334 Sekunden, sample_rate: 48000, bits: 16, channels: 1

./rs41ecc -v --crc --ecc --res Norderney3.wav | grep lat | wc -l (Die Version mit ka9q-fec)
Anzahl: 1479 in 8 Sekunden

./rs41ecc -v --crc --ecc -b Norderney3.wav | grep lat | wc -l (Die Version mit ka9q-fec)
Anzahl: 506 in 8 Sekunden
Ist es mit dem -b soviel schlechter? Bei mir ist es umgekehrt. (Es sei denn, die Sampling-Rate ist niedrig (22k oder weniger), dann wird's mit dem -b nicht so gut. Aber 48k ist eigentlich gut.) Denn dann muessten auch die dm/dm_dft-Versionen Probleme haben. Das Lesen der weiteren Bits ist da eigentlich wie mit -b, nur das Erkennen des Frame-Beginns ist anders. Da kommt der Gewinn bei schlechtem S/N, da erkennt die alte Methode nicht immer den Header.
Wenn das Signal schlecht ist und die neue Version den Frame dennoch erkennt (die alte jedoch nicht), dann kann es aber durchaus sein, dass das Rauschen zu gross ist fuer eine Fehlerkorrektur, aber dennoch einzelne Bloecke noch einen korrekten CRC-Wert liefern und ausgegeben werden.

Ach, was sein kann, wenn du noch die alte Variante mit dem Reed-Solomon von ka9q verwendest, dass da die kurzen Standardframes mit 320 byte bei -b nicht richtig erkannt werden, und dann ist die Fehlerkorrektur oft nicht viel wert. Hab das zumindest in der rs41ptu.c umgebaut, das sollte da unabhaengig von Sampling-Rate oder aehnlichem zuverlaessiger erkannt werden. Probier es vielleicht auch mal mit der rs41ptu (ist wie rs41ecc nur mit Temperatur (--ptu)).

Das Problem bei der rs41 ist nun aber, dass zwischen den Frames recht viel Pause ist. Und die grosse Rechenlast kommt in der Zeit, wo er den naechsten Frame sucht. Hab bei der rs41 am Ende des Frames erstmal soweit vorgespult, dass er noch weiter bits liest bis zur maximal moeglichen Framelaenge von 518 bytes. Man koennte auch genauer bis zum vermuteten naechsten Frame-Beginn springen oder nach der Sync-Preambel Ausschau halten (wo sich die Varianz des Signals deutlich verbessert/verkleinert), die es jedoch bei den alten rs41 noch nicht gab. Und wenn man die Frequenz zu einer anderen rs41 wechselt, verpasst man vielleicht was.
Schlimm wird es halt, wenn man gerade kein Signal empfaengt und der Decoder nach einer rs41 sucht...

Also das war so der erste Entwurf, da kann man vieles feiner abstimmen. Merke das gerade bei der M10. Im Prinzip kann ich das ganz aehnlich machen wie bei den anderen Sonden. Da ist der Frame nur etwa 1/4 sek lang, allerdings alle 10 sek gibt es einen Doppelframe (den man nicht unbedingt braucht). Ziemlich viel Leerlauf, wo der Correlator heisslaeuft... Die Bitrate ist dort hoeher, da war dann sehr hilfreich, den dc-Offset zu korrigieren, die Daten dazu werden ja eh berechnet. Da koennte vielleicht aber auch noch helfen, dass man aehnlich wie mit der --res Option die Startposition auch zwischen zwei Samples festlegen kann, vielleicht mindert das den Quantisierungsfehler bei kleiner Sampling-Rate. Hab das noch nicht ausprobiert.

Einerseits haette ich gerne fuer alle 4 Sonden moeglichst das gleiche Verfahren, andererseits hilft es dann doch manchmal, spezielle Eigenschaften der einzelnen Sonden zu beruecksichtigen.
asg hat geschrieben: bufs = (float *)calloc( M+1, sizeof(float)); if (bufs == NULL) return -100;
usw.
Warum immer einen mehr?
//Warum, hat doch calloc aufgerufen for (i = 0; i < M; i++) bufs = 0.0;

Weiss, das calloc sollte eigentlich alles auf Null setzen. Und eigentlich sollte das bei nem float/double auch 0.0 bedeuten. Die Initialisierung wird aber nur einmal vorgenommen, da ist es eigentlich egal. ob man nochmal Werte zuweisst. Weiss auch nicht, ob ich konsequent alles initalisiert habe.
Ach, das +1 ist einfach nur ein minimaler Zusatzschutz, bei N=600 oder mehr spielt das dann keine Rolle. Eigentlich sollte ueberall mod N bzw. M zugewiesen oder gelesen werden. Hab mir auch noch nicht ueberlegt, wieviel von dem "delay" ich eigentlich wirklich brauche, dachte da erst an etwas anderes.

Bei der Dimensionierung von N, K und M kann man im Einzelfall, wenn man die Bitrate vorher kennt, auch optimalere Werte finden. Am besten, man braucht pro Frame nur einen FFT-Durchlauf, d.h. man ist schon ziemlich genau am Frame-Beginn und das K-Fenster ist gross genug, um den Peak zu finden, der den Header anzeigt.

Bei guter Signalqualitaet und langsamen Computer ist die Nulldurchgangsmethode wohl am einfachsten. Wenn man die Signalqualitaet zuverlaessig messen kann, koennte man zwischen den verschiedenen Methoden hin- und herschalten. Oder wenn die Decodierung ausbleibt, das ganze nochmal mit der aufwendigeren Methoden.. Am besten hat man dann Samples fuer mehrere Sekunden im Buffer. Wird dann natuerlich ein ziemlich grosses All-In-One-Paket. Das Paket, das in jeder Situation optimal funktioniert, ist wahrscheinlich auch nicht so einfach zu bauen. Deshalb stell ich erstmal die verschiedenen Varianten nebeneinander, auch wenn die Auswahl dann etwas unuebersichtlich wird. Dann kann erstmal vergleichen. Nicht bei jeder Sonde hat man immer den gleichen Gewinn. Z.B. bei Sonden ohne Fehlerkorrektur (oder nur geringer wie bei der DFM) hat man bei schlechtem Signal selten vollstaendig korrekte Frames, insbesondere wenn der Frame gerade noch mit Correlation erkannt wird. Da gefaellt mir die rs41 doch am besten.

NACHTRAG:
Wenn man das Fenster K von N/2 auf z.B. 2N erhoeht und einen etwas groesseren Buffer in Kauf nimmt, halbiert sich die Rechenzeit beinahe. (So sollte es auch sein, da kommt der Vorteil der schnellen Fouriertrafo zur Geltung.) Eigentlich muesste man diese Parameter fuer jede Bitrate/Sampling-Rate/Sonde bestimmen, um den FFT-Buffer vernuenftig auszunutzen. Haengt aber auch davon ab, wieviel Speicher man zur Verfuegung stellen will.

Die Zeit, die fuer die Verarbeitung von einer festen Anzahl Frames gebraucht wird, haengt natuerlich auch davon ab, wie oft er Fehler korrigieren muss und dadurch mehr Arbeit hat. Gerade wenn man dann noch mehrere Fehlerkorrekturrunden einbaut. Grob gesagt, wenn man mehr aus einem schlechtem Signal rausholen will, muss man meist auch mehr Aufwand treiben.

Um die verschiedenen Methoden zu vergleichen, muesste man eigentlich eine konstante S/N haben und Statistik treiben, wieiviel Fehler jeweils die Dekoder machen. Grob kriegt man mit der Anzeige in sdrsharp zum Beispiel einen Eindruck. Mit der alten Methode bekomme ich bei der rs41 Frames (wenn auch mit Fehlern) etwa bei 12dB ueberm Rauschen, mit der neuen etwa mit 10dB. Ist aber sehr grob. Bei der dfm mit der niedrigen Bitrate geht es oft schon bei 6dB los, dann haeufiger mit Fehlern, frueher waren so 9dB noetig, Das Verhaeltnis korrekte/fehlerhafte Frames ist dann jedoch schlechter. Besser waere es, einem sauberen, halbwegs konstantem Signal kuenstlich Rauschen hinzuzufuegen und dann die Fehler zu zaehlen. Dann koennte man parallel auch das saubere Signal ohne Fehler korrigieren und weiss, wo tatsaechlich Fehler auftreten.
Bei der rs41 bekommt man immerhin schon einen Eindruck, wenn man sich die Anzahl korrigierter Fehler ausgeben laesst.

asg hat geschrieben: Zeitmessung:
a=$(expr $(date "+%s"))
./rs41...
e=$(expr $(date "+%s"))
d=$((e-a))

In Linux gibt es auch "time", einfach vor das Kommando schreiben, das man messen will: time ./rs41...
astrohardy
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Re: Wettersonden jagen = Spielzeug vom Himmel !

Beitrag von astrohardy »

Ich habe mal ein paar Windows-Versionen kompiliert. OK, mein Notebook ist relativ schnell (i7, 16 GB), aber ein Soxpipe-Betrieb ist sehr gut möglich. Die Zahl der erkannten Frames ist speziell bei der RS41 ERHEBLICH besser als bei der alten Version. Kein Unterschied zu SM oder sogar besser. Die RS92-Version werde ich hinfort zur Lokalisation gelandeter Sonden benutzen, anstelle eine WAV-Datei oder eine SM-Rohdatei zu verarbeiten.
Tolle Sache
Hartwig
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reutron
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Re: Wettersonden jagen = Spielzeug vom Himmel !

Beitrag von reutron »

Irgend wie mach deine Antennenanordnung führ mich wenig Sinn, sollte der mittlere Draht nicht dein Dipol sein? :?

Edit: Hat sich erledigt mir sind mal wieder ein zwei Seiten verloren gegangen da mein Netz zu langsam ist. :oops:
asg
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Re: Wettersonden jagen = Spielzeug vom Himmel !

Beitrag von asg »

zilog80 hat geschrieben: NACHTRAG:
Wenn man das Fenster K von N/2 auf z.B. 2N erhoeht und einen etwas groesseren Buffer in Kauf nimmt, halbiert sich die Rechenzeit beinahe. (So sollte es auch sein, da kommt der Vorteil der schnellen Fouriertrafo zur Geltung.) Eigentlich muesste man diese Parameter fuer jede Bitrate/Sampling-Rate/Sonde bestimmen, um den FFT-Buffer vernuenftig auszunutzen. Haengt aber auch davon ab, wieviel Speicher man zur Verfuegung stellen will.
Fein, jetzt sind es nur 125 anstatt 252 Sekunden. Bei der live-Auswertung habe ich jetzt dauernd buffer underrun, das sollte aber schnell gefixt sein.

Kann man die Fenstergröße für z.B. 10/48000 berechnen oder muss man probieren?
zilog80
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Re: Wettersonden jagen = Spielzeug vom Himmel !

Beitrag von zilog80 »

asg hat geschrieben: Kann man die Fenstergröße für z.B. 10/48000 berechnen oder muss man probieren?
Hab die Werte fuer 48k so gewaehlt, dass sie fuer alle Sonden halbwegs gut funktionieren und nicht viel verschenken.

N ist die Anzahl Samples fuer die bits, die den Header ausmachen, den man finden will. Die dfm hat nur 16 bit, da sollte man nichts verschenken, bei der rs92 hilft es hingegen, wenn man am Anfang den Teil, der sich wiederholt, etwas kuerzt, gibt einen markanteren Peak und reduziert die kleineren "Nebenpeaks". Der rs41-Header gibt einen guten Peak, den kann man auch so lassen. Bei allen kommt man bei 48k etwa auf 600 samples.
M ist der buffer fuer die gelesenen Samples. K ("Fenstergroesse" bzw. an wievielen Stellen man die N samples correliert) sollte also zusammen mit N nicht groesser als M sein. Fuer die FFT sollte nun N+K nahe an eine Zweierpotenz kommen, also < 2^n.

Fuer 48k hat man so in etwa N+K=1900<2048; das Fenster, das man damit fahren kann, ist gut 1200 Samples gross, also etwa 120 bit bei rs41.
Wenn man dann von einem Frame zum naechsten etwa 1-2 FFTs anwenden muss, ist das eigentlich ok.
Bei der m10 ist die Anzahl Samples pro bit kleiner, hab dann das Fenster verdoppelt, um zusammen auf eine aehnlich grosse FFT zu kommen, die nicht so oft wiederholt werden muss.
asg
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Re: Wettersonden jagen = Spielzeug vom Himmel !

Beitrag von asg »

zilog80 hat geschrieben:
asg hat geschrieben: Kann man die Fenstergröße für z.B. 10/48000 berechnen oder muss man probieren?
Hab die Werte fuer 48k so gewaehlt, dass sie fuer alle Sonden halbwegs gut funktionieren und nicht viel verschenken.

N ist die Anzahl Samples fuer die bits, die den Header ausmachen, den man finden will. Die dfm hat nur 16 bit, da sollte man nichts verschenken, bei der rs92 hilft es hingegen, wenn man am Anfang den Teil, der sich wiederholt, etwas kuerzt, gibt einen markanteren Peak und reduziert die kleineren "Nebenpeaks". Der rs41-Header gibt einen guten Peak, den kann man auch so lassen. Bei allen kommt man bei 48k etwa auf 600 samples.
M ist der buffer fuer die gelesenen Samples. K ("Fenstergroesse" bzw. an wievielen Stellen man die N samples correliert) sollte also zusammen mit N nicht groesser als M sein. Fuer die FFT sollte nun N+K nahe an eine Zweierpotenz kommen, also < 2^n.
Warum verkleinert delay das Fenster?
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Bastelbruder
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Re: Wettersonden jagen = Spielzeug vom Himmel !

Beitrag von Bastelbruder »

Ausschnitt vom Ausschnitt?
zilog80
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Re: Wettersonden jagen = Spielzeug vom Himmel !

Beitrag von zilog80 »

asg hat geschrieben: Warum verkleinert delay das Fenster?
Ursprunglich hatte ich ueberlegt, eine kleine Verzoegerung einzubauen, also bei sample_in wird aktuell eingelesen und die Verarbeitung und Ausgabe geschieht etwas spaeter bei sample_out=sample_in-delay. Z.B. als ich anfangs an jedem Punkt die Correlation ganz naiv durchfuehrte, wollte ich nicht jedes Mal das Maximum ueber ganz N ermitteln, sondern nach Moeglichkeit nur die neu hinzukommenen Samples beruecksichtigen. Fuer ein Maximum, das nicht auf dem Rand liegen sollte (wo dann das naechste Sample vielleicht noch groesser sein koennte), war dann hilfreich, etwas Platz zu haben und sozusagen in die Zukunft gucken zu koennen. Eigentlich braucht man dazu nur wenige bits, und selbst wenn es jetzt gerade keine Verwendung dafuer gibt, vielleicht brauch ich das nochmal. Wahrscheinlich ist aber auch N/16 (oder was ich zur Zeit habe fuer delay) ziemlich gross, im Verhaeltnis zu N aber auch nicht so viel.
Die FFT wird fuer N+K samples bis sample_out gemacht, im buffer muss man also mindesten N+K+delay Samples vorhalten. Sicher koennte man M auch direkt so waehlen, dass man fuer die FFT auf eine 2er-Potenz kommt, so dass K mindestens so gross wie N ist. (Wenn schon N sehr nahe bei 2^n liegt, sollte man wenigstens zur naechsten 2er-Potenz gehen.)

Bei der FFT faellt es nicht so sehr ins Gewicht, wenn man ein paar Samples mehr oder weniger nimmt (also K=N/2 oder K=2N macht schon einen Unterschied).
Wenn man ganz naiv die Correlation an jedem Punkt macht oder mit ganz naiver DFT, dann merkt man schnell, welchen Einfluss die Groesse von N hat.

Das delay koennte auch helfen, wenn man Werte wie die Varianz oder den Mittelwert um den verzoegerten Zeitpunkt sample_out herum ermitteln will und nicht nur von sample_out aus in die Vergangenheit. Bisher war das aber nicht noetig. Bei der rs41 kann man schoen das Rauschen mit dem Signal vergleichen, im Grunde hat man dann auch sowas wie S/N fuer jeden Frame. Bei den anderen Sonden hat man nicht den Vergleich mit dem Rauschen, auch die m10 sendet in den Pausen einen Traeger.

An vielen Stellen ist sowas wie eine "Margin" eingebaut.
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Re: Wettersonden jagen = Spielzeug vom Himmel !

Beitrag von Robby_DG0ROB »

An Feiertagen finden dort keine Aufstiege statt. Es kann manchmal im Sommerhalbjahr passieren, dass ein wegen eines Feiertages ausgesetzter Start an einem Freitag nachgeholt wird. Die nächste Peißenberger sollte am Mittwoch starten. Prag beginnt am Mittwoch auch wieder mit den O3-Aufstiegen, die aber normal für DL nicht relevant sind, da nur ganz selten mal der Ostwind diese Apparate so weit trägt.
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Re: Wettersonden jagen = Spielzeug vom Himmel !

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Ich kann dir zwar zur IMET nichts beitragen, weil ich diese Dinger selber auch nicht kenne, aber bei der DFM ist kein XDATA nach außen geführt, jedenfalls nicht bei den üblicherweise eingesetzten Ausführungen; der UART-Port dient nur zur Initialisierung mit dem dafür vorgesehenem Interface. Es gibt spezielle Varianten, die mit einer herausgeführten 4-pol. Schnittstellenleitung ausgerüstet sind (Vcc/TX/RX/GnD).
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Re: Wettersonden jagen = Spielzeug vom Himmel !

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Radiosonde hat geschrieben:Ja genau diese Schnittstelle meine ich!Ich denke die ist bei jeder Version vorhanden nur nicht nach ausen geführt (…)
So einfach ist das nicht, da einiges nachbestückt werden muss. Bei einer TU-Variante genügt es auch nicht, einfach nur einen Baro-Sensor draufzunageln, um eine PTU-Sonde daraus zu machen.
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Re: Wettersonden jagen = Spielzeug vom Himmel !

Beitrag von zilog80 »

Die iMet-1-RS wird manchmal in der Schweiz gestartet oder auch in Lindenberg. Das XDATA Protokoll, das dort benutzt wird, wurde von Vaisala glaube erst mit der RS41 unterstuetzt.

Die Broschuere der Graw PS-15 Pilotsonde erwaehnt auch eine XDATA-Schnittstelle. Testfluege von Graw werden wohl in Nuernberg gestartet.
Radiosonde hat geschrieben: Hatt sich eigentlich schon wer mit der Entwicklung eigener Sensoren beschäftigt?
Meinst du die Sensoren oder das Drumherum, mit dem du dann z.B. einen Widerstand oder eine Kapazitaet des Sensors misst? (Wahrscheinlich koennte man auch alles zusammen als Sensor bezeichnen.)
Was willst du denn messen?
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zauberkopf
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Re: Wettersonden jagen = Spielzeug vom Himmel !

Beitrag von zauberkopf »

Hatt sich eigentlich schon wer mit der Entwicklung eigener Sensoren beschäftigt?
Ja.. ich.
Ich wollte mal Ozon "optisch" messen.
Und zwar mittels 254nm UV Glimmlämpchen.
2 Leuchten, 2 Wollte ich als Sensoren verschalten.
Glimmlampen als Sensoren, deshalb, weil wirklich alles andere was 254nm detektieren kann, sau teuer ist.
Das war der Plan, der aber nie umgesetzt wurde.

Mit gelben LED's kann man übrigens auch Ozon Messen.. aber da ist die Absorbtion nicht so gut, und ich vermute, da wird der Sensor schnell ziemlich gross und wieder unhandlich.

Wegen der Sondenschnittstelle : Warum unbedingt die XDATA Schnittstelle ?!
Also wenn ich mich recht erinnere : Dann wurde die Ozonsonde so abgefragt :
Eine RS92 hat via SPI nen AD-Wandler abgefragt...
.. Naja.. und der AD-Wandler lässt sich doch gut durch einen AVR oder PIC simulieren !
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Re: Wettersonden jagen = Spielzeug vom Himmel !

Beitrag von Robby_DG0ROB »

zilog80 hat geschrieben:Die Broschuere der Graw PS-15 Pilotsonde erwaehnt auch eine XDATA-Schnittstelle. Testfluege von Graw werden wohl in Nuernberg gestartet.
Die Entwicklungsmuster hatten auch nur den Samtec-Stecker für den Debugger bestückt, mit XData-Interface sind keine (mir bekannten) Exemplare geflogen - ist bei PS15 auch nur Bestückoption. Nach Erreichen der Serienreife hat Graw selber keine PS15 mehr eingesetzt, sondern ausschließlich DFM09 geflogen. Die zahlreichen Muster waren 2016 unterwegs. PS15 werden gelegentlich in den Sommermonaten für einzelne Sondenaufstiege im Raum Regensburg verwendet.

Was spricht dagegen, einfach das Passende beim Hersteller anfragen und bestellen? Die haben soviel davon, dass es schon verkauft werden muss :)
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zanco
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Re: Wettersonden jagen = Spielzeug vom Himmel !

Beitrag von zanco »

Gutentag :-)

Das bestes fur 2018 !!

Momentan haben wir auf 434.3875 rtty 75n2 einer RS41 auf 4990 m und es hat geschaft es "floaten" zu lassen

Er geht nach Deutschland :-)

Gibt es noch mithöhrer ?

Danke,

Ben
Matze_0101
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Re: Wettersonden jagen = Spielzeug vom Himmel !

Beitrag von Matze_0101 »

Moin,

und ein frohes neues Jahr !!!
Bleibt vorsichtig bei der Sondensuche.
Und, es sind genug für alle da!
Hier die Landeorte aus 2017:
https://wetterson.de/landungen/2017/

(leider ist der Januar und Februar `17 irgendwie ...weg)
Gruß Matze
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Re: Wettersonden jagen = Spielzeug vom Himmel !

Beitrag von Chefbastler »

Ich würde für eine mit STM32 oder andern wiederbeschreibaren Feld- und Wiesencontroller und eigene Firmware druaf und eigene Hardware dranhäckeln. Rverseengineering der Analogmesstechnik ist llerdings noch nicht sonderlich weit bei der RS41.

Die RS92 hat glaub ich vier Analogeingänge, in der Ozontonne sitzt nur ein Messverstäker kann mann eher wenig anfangen da die meisten ICs darin ASICs sind und viel Reverseengineering benötigt wenn nicht offengelegt.

Bei der RS41 Hängt die Ozontonne mit eigenenm Mikrocontoller über UART angebunden an der Sonde. (Protokoll ist mir nicht bekannt)

Eine weitere Option ist es eine eigene komplette Sonde zu entwickeln.
Robby_DG0ROB
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Re: Wettersonden jagen = Spielzeug vom Himmel !

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Radiosonde hat geschrieben:Nebenbei:Welche Sonde würeet ihr eher für eine eigene Ballonmission verwenden DFM09 oder RS41(umgebaut auf 70cm AFU)?
Der Umbau auf AFu will verstanden sein, da auch HW-mäßig entsprechende Anpassungen nötig sind und die Messmittel dafür nicht jeder im Haus hat. Was spräche denn gegen die offizielle Nutzung des 403-MHz-Bandes mit einer entsprechenden Zuweisung? Es gibt dafür Frequenzen und die Anzahl der Aufstiege dürfte auch überschaubar sein. Wenn es um das reine Messen von Umweltgrößen geht, würde ich das vorziehen. Die Bastellösungen sind eher was, wo es nur ums Basteln und weniger um das operative Messen geht. Klar, eine selber modifizierte Sonde für AFu und Gas aus dem eigenen Gasentwickler hat auch seine Reize.

Zur Frage selbst, ob DFM oder RS41: DFM ist anspruchsloser im Empfang, da reicht jeder "Wald- und Wiesenempfänger" und die Sonde ist ausreichend kräftig und auch mechanisch sehr robust. Aber die RS41 ist mit der Versorgung ausdauernder und hält fast die doppelte Zeit. Die Sondierungen selbst sind zwar in der Regel nach 3 h beendet, aber in Kälte und bei der Suche sind Reserven immer von Vorteil. Hochfliegende DFMs können schon mal ausfallen oder in der Spannung sehr weit absinken, dass zeitweilig kein Betrieb mehr möglich ist. Wenn das Versorgungskonzept der HW optimiert werden würde, also ein getakteter Wandler, statt dem LDO, wäre die Energiebilanz natürlich auch besser.

Ich kenne die mittlerweile verfügbare "Alternativ-Firmware" der RS41 nicht, mit der einige experimentieren. Ob und in welchem Umfang die Onbord-Sensorik/Schnittstellen dabei mit genutzt werden können, müsste man nachlesen.
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zauberkopf
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Re: Wettersonden jagen = Spielzeug vom Himmel !

Beitrag von zauberkopf »

Welche Sonde würeet ihr eher für eine eigene Ballonmission verwenden DFM09 oder RS41(umgebaut auf 70cm AFU)?
Also die DFM09 habe ich selbst schon mal wieder fliegen lassen..
Bei der muss man aufpassen, das die halt schnell steigt, und dann schnell wieder fällt, weil sie sonst "aussteigt".

Die Idee mit der eigenen Sonde, ist auch nicht verkehrt.
Man muss halt ungefähr wissen, was man machen will ....
z.B. wenn man es schafft, das Gespann unter 500g gesammtgewicht zu halten, interessiert sich die Flugsicherung nicht dafür.
Gesammtgewicht heist : Sonde + Ballon + Gas
Und das bedeutet auch : Absolute Freiheit beim Starttermin.

Aber auch, wenn da noch selbstgebaute Sensoren dran sollen, das es knapp wird.
Sicherheitstechnisch, sind die DFM's auch kein Problem. jedenfalls für Triebwerke.
Ein Flugsicherheitsoffizier der Bundeswehr meinte, das die DFM09 vielleicht ein Lämpchen im Cockpit aufleuchten lassen könnte : Wartung.
Ansonsten würde durch das Triebwerk eines Eurofighters ne Taschenlampe durchgehen..
Da ist also die Otto-Normal-Ozonsonde schon kritischer..

Und noch was : die T150er und 200er Ballons sind auch wesentlich günstiger als die 1000er oder darüber !
Und man kann mit denen auch an der 30km Marke kratzen.

Chefbastler : Du schreibst, das die RS41 mit der Ozon Digital kommuniziert ?
Ich besitze einen BusPirate.. und habe eigentlich keine Zeit mehr Tagsüber...
... es sei denn, ich kriege nen Arbeitskollegen angefixt, und wir jagen dann Mittags mit dem Möbeltransporter... ;-)
Der Umbau auf AFu will verstanden sein, da auch HW-mäßig entsprechende Anpassungen nötig sind und die Messmittel dafür nicht jeder im Haus hat.
Naja.. bei der DFM's hats eigentlich ausgereicht, den Trimmer vom VCO zu entfernen, und nen kleinen Tiny reinzupopeln, der die PLL programmiert hat.
Das hat gut funktioniert.
Den einzigen test den ich noch machte ist, nicht nur 433 MHZ zu probieren, sondern auch 430 und 436 um sicherzustellen, das ich mit dem VCO umbau nicht allzugrossen mist gebaut habe.
Was klar ist : Durch den nicht veränderten Tiefpass, wird die Sonde etwas weniger leistung abstrahlen.. aber wirklich.. das war nie das problem !
Was das problem bei mir 2* war : Zu wenig Gas, zu geringe Steigrate, zu lange Mission, Batterie erfroren.
Und als es dann mit dem Gas gepasst hatte, konnten wir die auch wieder bergen.

Nur einmal habe ich ne eine Sonde mit Ausgerasteter PLL gehört, die war aber orginal, und die konnte ich dank SDR trotzdem noch dekodieren.
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Re: Wettersonden jagen = Spielzeug vom Himmel !

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Mit dem Gas mache ich eigentlich keinen Aufwand, sondern handelsüblicher Wasserstoff aus der Flasche. Experimentell konnte so auch nachgewiesen werden, dass ein 30 Gramm Ballon eine 50 Gramm Nutzlast über 10 km heben kann, nur die Fallschirme müssen "schneller" werden.

Auch wenn es der ingenieursmäßigen Praxis widerstrebt, so habe ich statt aufwendiger Umbauten offizielle Frequenzuweisungen, die den Betrieb im "Wetterhilfen-Funkdienst" erlauben.

Wenn DFM, dann DFM06. Da tut man sich beim Batterietausch leichter. Ich habe zwar etliche DFM09, die nur gesteckt, statt verleimt sind, aber die Löterei ist da nicht so bequem. Wenn es keine Umweltdaten braucht, ist PS15 die bessere Alternative..
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Re: Wettersonden jagen = Spielzeug vom Himmel !

Beitrag von xoexlepox »

Gesammtgewicht heist : Sonde + Ballon + Gas
Ähh? "Sonde + Ballon" ist klar, das kann man wiegen. Aber wie wird das Gewicht vom Gas gerechnet? Spezifisches Gewicht * Volumen? Molmasse? Bei "Normalbedingungen"? Denn wenn man das startbereite Gesamtkonstrukt wiegt, muss das Gewicht (wohl oder übel) negativ sein, sonst ist es zwecklos -> Man könnte demzufolge beliebig große/schwere Konstrukte mit genügend großem Gasvolumen verwenden.
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Re: Wettersonden jagen = Spielzeug vom Himmel !

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Dichte x Volumen unter Normalbedingungen. Man weiß doch, welche Menge man eingefüllt hat bzw. benötigt. Praktisch wird aber nur mit der Nutzlast gerechnet (ohne Schnüre, Fallschirm, …), da der Ballon ja (meistens) nicht als Stück erhalten bleibt und das Gas sowieso fort ist. Die Rechnung der Behörden ist aber eben eine andere.

Die Masse der Einzelteile ist nicht negativ, da auch das Gas in der Flasche eine Masse hat. Die H2-Flasche wird ja beim Leeren nicht schwerer, sondern leichter.
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Re: Wettersonden jagen = Spielzeug vom Himmel !

Beitrag von zauberkopf »

Doch.. Du staunst richtig !
In die Berechnung fällt die Masse ( besserer Ausdruck) vom H2 oder He mit ein.

Du kannst also nicht sagen : das teil hat -100g weil das Gespann es schafft, ein 100g Gewicht hochzuziehen.
NV=Netter Versuch.. ;-)
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Re: Wettersonden jagen = Spielzeug vom Himmel !

Beitrag von xoexlepox »

Die H2-Flasche wird ja beim Leeren nicht schwerer, sondern leichter.
Deshalb die Frage nach den "Normalbedingungen", die in der Flasche ja nicht herrschen ;) Danke für die Info!
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Re: Wettersonden jagen = Spielzeug vom Himmel !

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Wenn da 100 l Gas rauskommen, ist das immer auf Normalbedingungen bezogen. Ob das tatsächliche QNH nun 1013.25 hPa hat oder nicht, weißt du doch genau so gut, wie alle anderen auch. Überschlägig kann man am Manometer zwar die Menge abschätzen, aber ich fülle ja nach Auftrieb mit Füllgewichten (Bild) und nicht nach Volumen. Das letztere machen z.B. die Automaten in Norderney, Essen, Stuttgart, Meiningen und München.
Flasche.jpg
Ballon.jpg
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