Der Entgammelspaziergang
Vom Lacke befreit sind Rahmen und Bleche
Durch des Winkelschleifers holden, belebenden Einsatz.
Der Rahmen funkelt silberschick.
Der alte Rost in seiner schwäche
Zog sich an unzugängliche Stellen zurück.
Von dort her sendet er, fliehend nur,
Ohnmächtige Schauer an Schlonz.
Aber der Richard duldet keinen Rost.
Überall regt sich Natron und Wasser,
Alles will es vom Rost befreien,
Doch an Kraftstrom fehlt es im Revier,
Er nimmt 20V dafür.
Kehre dich um von diesem Rahmen,
Nach dem Regale zurück zu sehen.
Aus den hohen, finstren Ebenen,
Dringen tausend bunte Dosen hervor.
Jede lackiert heut so gern.
Sie feiern die Auferstehung des Rades,
Denn sie sind selber auferstanden.
Aus niedriger Regale dumpfen Ebenen,
Aus Handwerks und Gewerbebanden,
Aus des Baumarkts quetschender Enge,
Sind sie alle ans Licht gebracht.
Sieh nur, sieh, wie behend die Dosen
die Farbe versprühen.
Wie der Rahmen in Breit und Länge,
So manche unlustige Lacknase bildet.
Und, mit allerlei Schichten überladen,
Entfernt auch die letzte Fläche blinkenden Belchs.
Selbst von des Berges ferner Pfade,
Blinkt uns der farbige Rahmen an.
Ich höre schon des Rades geklingel.
Hier ist des Drahtesels wahrer Himmel.
Zufrieden jauchzet jedes Ritzel:
Hier ist mein Gang, hier darf er sein!
Frei nach J. W. von Goethe
Einen schönen Abend
Etwas Lyrik am Abend
Moderatoren: Heaterman, Finger, Sven, TDI, Marsupilami72, duese
Re: Etwas Lyrik am Abend
Genial!
Re: Etwas Lyrik am Abend
Das Geistige kommt hier zu kurz.( )
-
- Beiträge: 96
- Registriert: Sa 21. Sep 2013, 19:16
Re: Etwas Lyrik am Abend
Noch was lyrisches:
Zwischen Usedom und Föhren konnt man einst Hirsche röhren hören-
diese Technik ging verloren
heut ham Hirsche Transistoren.
Irgentwo mal gelesen weiss nicht mehr wo.
Gruß
Hesselbach
Zwischen Usedom und Föhren konnt man einst Hirsche röhren hören-
diese Technik ging verloren
heut ham Hirsche Transistoren.
Irgentwo mal gelesen weiss nicht mehr wo.
Gruß
Hesselbach