Fingers elektrische Welt

Hallo,
mal eine Frage:
Ich habe eine Gitarre, bei deren Benutzung nach kürzester Zeit meine Finger äußerst unangenehm riechen. Der Geruch läßt sich schwer beschreiben: irgendwie säuerlich-metallisch und sehr durchdringend.
Gründliches Reinigen der Gitarre und Finger nutzt nichts. Der Gestank ist sofort wieder da. Kurioserweise betrifft es nur eine einzige Gitarre.
Ich vermute, daß es irgendeine chemische oder elektrochemische Reaktion zwischen Metallen und Handschweiß ist. An der Greifhand ist der Effekt übrigens stärker.
Folgende Metalle sind verbaut: Messing (Saitenhalter, Sattel, Steg), Stahl (Korpus), Neusilber (Bünde), Stahlsaiten, vermutlich vernickelt, wobei an einigen Stellen schon das darunterliegende Kupfer durchschimmert.
Kann mir hier irgendwer sagen, woher das kommt und wie ich das abstellen kann?
Besten Dank schonmal und beste Grüße
Peter

Passiert machmal bei alten abgenutzten billigen Saiten.
Ist wohl eine Reaktion aus Handschweiß und dem Rost.

Benutze mal Elixir Saiten, die haben eine Art Teflon-Beschichtung.
Der Effekt ist sofort weg, die greifen sich viel angenehmer
und halten etwa 3mal so lange wie normale.

Lg,
Dirk


PS: Diese Überschrift.... ...*Kopfkino*

Ein besonders guter Handschweiß-Katalysator ist Silber.
Gibt es versilberte Saiten?

Ja klar. Aber ich kenne versilberte Saiten
nur von der Klassischen Gitarre her.
Als Western- oder E-Saiten wäre es mir neu.
Und Peter schrieb ja von Stahlsaiten.

Lg,
Dirk

Ich spiele auf meiner Western auch nur noch Elixir Saiten. Spielen sich traumhaft und klingen super. Stinkenden admins hatte ich damit nie

Vielleicht ist er stinkig, weil ihm die gespielte Musik nicht gefällt?
In meinem Freundeskreis spielt jemand auf Saiten aus Stahl und zieht die nach dem Spielen mit einem alkoholgetränkten Papiertuch ab. Nach seiner Aussage auch wegen sonst entstehendem Gestank.

Danke! Ein Saitenwechsel ist ohnehin fällig, dann werde ich mal die Empfohlenen probieren. Auf der Gitarre sind tatsächlich billige Saiten von Thomann drauf, während auf allen anderen welche von Ernie Ball sind. Ich bin ja ganz beruhigt, daß es nur die Saiten sind und nicht etwa die Messingteile usw.
Mal interessehalber: Kann jemand genauer erklären, was da chemisch vor sich geht?
Dem Titel konnte ich einfach nicht widerstehen.

Kann es sein, dass sich die Gitarrensaite mit dem Schweiß vollsaugt?
Das ist doch kein Vollmaterial - zumindest nicht für die tiefen Töne.
Ob Einölen (tränken mit Öl) dagegen hilft?
Oder löst sich dann das nicht metallische Material auf?

Ich muss wohl Gitarre spielen lernen

Der Tagesspiegel - Metallgeruch ist Körpergeruch
Zeit Online - Hat Metall einen Geruch?
Spektrum.de - Richt Metall?

Der Artikel, leider nicht offen einsehbar:
Wiley Online Library - Die zwei Gerüche des Eisens bei Berührung und unter Säureeinwirkung – (Haut-)Carbonylverbindungen und Organophosphine
Gibt es auch auf anderen Portalen.

Also ich kenne den Effekt nur bei den alten (als sie noch neu waren) Trix-Metallbaukästen
da wurden Messingschrauben eingesetzt um die Streifen zu verschrauben.
Messing einzeln hat kein Effekt bei mir, mit den Baukästen konnte ich maximal 15 Minuten bauen dann stanken die Finger.
Möglich das dies auch so ein Material ist.

Kann der Chef Gitarre spielen ?
Und warum riecht er dabei ?

[OT]Das kommt von der verkrampften Haltung. Da entfleucht schonmal einer. [/OT]

also messing kann auch gut müffeln, hab ne zeit lang trompete gespielt, die war messing blank und danach hatten die finger so einen echt hübschen keller-muff-geruch ab sich...

Manchen meiner Hosen haben einen Messing (?) Reissverschluss.
Wenn man da zu lange daran rumfingert, weil der sich z.B. verkantet hat, riechen die Finger auch.
Aber ja: Billige Saiten durch gescheite ersetzen und schon riecht es nicht mehr.
Testweise kann man ja mal die Messingbauteile an der Klampfe (die Wirbel?) z.B. mit Malerkrep abkleben und dann mal testweise spielen.
Ja, beim lesen des Titels musste ich auch etwas schmunzeln
Zumindest hat Finger schonmal so eine Heimorgel gespielt / betätigt.....

Propeller hat geschrieben:Hallo,
mal eine Frage:
Ich habe eine Gitarre, bei deren Benutzung nach kürzester Zeit meine Finger äußerst unangenehm riechen. Der Geruch läßt sich schwer beschreiben: irgendwie säuerlich-metallisch und sehr durchdringend.
Gründliches Reinigen der Gitarre und Finger nutzt nichts. Der Gestank ist sofort wieder da. Kurioserweise betrifft es nur eine einzige Gitarre.
Ich vermute, daß es irgendeine chemische oder elektrochemische Reaktion zwischen Metallen und Handschweiß ist. An der Greifhand ist der Effekt übrigens stärker.
Folgende Metalle sind verbaut: Messing (Saitenhalter, Sattel, Steg), Stahl (Korpus), Neusilber (Bünde), Stahlsaiten, vermutlich vernickelt, wobei an einigen Stellen schon das darunterliegende Kupfer durchschimmert.
Kann mir hier irgendwer sagen, woher das kommt und wie ich das abstellen kann?
Besten Dank schonmal und beste Grüße
Peter

Kupfer ist schon das Stichwort.
man fasse mal Kupferteile an und rieche dann an den Händen.

da war irgendwas mit Lipidperoxiden, die aus der Haut stammen.
das werden Körpereigene Fette/Fettsäuren zersetzt und das Cu ist dafür der Katalysator.
und diese Zersetzungsprodukte haben dann diesen Geruch.

Kupfer ist auch meine vermutung. kenne ich vom umgang und bearbeitung (z.b. anschleifen) von rohem platinenmaterial u.ä

Hm schade.
Ich hab den Thread primär angeklickt, weil ich dachte der Meister hätte mit dem Gitarrespielen angefangen
und sei beim Üben heimlich gefilmt worden.
Werde nachher meinen Vater befragen, ob er das Thema mit den Olfaktorismus- begünstigenden Saiten auch schon mal hatte.
Der spielt seit hundert Jahren Gitarre und weiß bestimmt was dazu zu sagen.
Gruß Julian

Wie Obelix schon schrub, das liegt an den Saiten, teilweise auch an den Bünden. Das Zeug nimmt Hautfett auf und oxidiert dann. Auch ich habe mit den Elixir gute Erfahrungen gemacht, aber das schließt andere Marken ja nicht aus. Tatsache ist, dass Billigware hier schlechter abschneidet. Was ich bei meinen alten Gitarren schon gemacht habe (vor allem, wenn sich bereits Schmodder und Grünspan zeigen), ist Hals und Bünde mit sehr feiner Stahlwolle gründlich zu reinigen und anschließend mit Möbelpolitur oder Öl wieder zu imprägnieren. Man muss nur Überschuss wieder abnehmen, weil das die Saiten sonst sofort wieder zuschmotzt.

Bei der Gelegenheit hab ich auch manchmal währenddessen die abgenommenen aufgewickelten (Stahl!)Saiten in Seifenlösung köcheln lassen. Danach waren sie wieder relativ sauber. Ob das immer hilft, weiß ich nicht; bei mit waren Klang und Haptik hinterher wieder besser. Oft steht meine Klampfe leider monatelang in der Ecke, ohne bespielt zu werden. Da oxidieren die Teile schon mal an, bevor sie tatsächlich verschleißen. Ansonsten lohnt es sich bei stark benutzten Saiten natürlich kaum, ein Satz neue kostet ja quasi nix.

Also bei Saiten mach ich keine Gefangenen. Wenn man die Klampfe ernsthaft spielt muss das eh regelmäßig neu.

Bei klassischen Gitarren müsste man eigentlich nur die Basssaiten so oft neu machen, gibts aber nur in kompletten Sätzen idR.

Und alte Stahlsaiten sind auch einfach eklig zu spielen, da merkt man ja schon beim drüberrutschen, dass das garnicht mehr fluppt. Vom Klang ganz zu schweigen. Gibt ja Leute, die mögen den dumpfen Klang alter Saiten. Das ist dann was anderes, aber sonst, lieber frisch, so teuer ist das nu nicht!

Ja, wie wäre es denn mal damit, neue Saiten auszuprobieren? Alternde Saiten entwickeln aus verschiedenen Gründen einen "Eigengeruch". Vielleicht irgendwie Korrosion auch oder so. Ich wüsste nicht, woran es sonst liegen könnte.