Reperatur Onkyo TX-NR636

Der chaotische Hauptfaden

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RobbyJump
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Reperatur Onkyo TX-NR636

Beitrag von RobbyJump »

Nabend,

ich bin aktuell dabei einen Onkyo TX-NR636 Heimkinoverstärker zu Reparieren, allerdings bin ich nun an einem Punkt angekommen an dem ich nicht mehr wirklich weiter komme.

Hier die Schaltpläne

Fehlerbild war: lässt sich nicht einschalten (zeigt kurz einen Verdrahtungsfehler der Lautsprecher auf dem Display)

Also den Möller aufgeschraubt und mal gemessen: Aha, einer der beiden Endstufentransistoren vom (Q6050 PDF S.30) linken Kanal Defekt sowie der Doppelwiderstand (R6100 PDF S.30) zwischen den beiden Transen.
Aber dass passiert ja nicht einfach so... weitergeschaut und einen defekten Vorstufentransistor (Q5251 PDF S.31 gefunden) ansonsten nichts.

Teile bestellt, eingeschaltet und zack beide Endstufentransistoren (Q6050,Q6060 PDF S.30) hinüber.
Ich konnte leider keinen weiteren defekten Transistor o.ä. auf dem Vorstufenboard (BACLA-1575 S.31) finden.

Ohne die beiden Endstufentransistoren funktioniert der Verstärker auf allen anderen Kanälen Problemlos

Jemand noch eine Idee wo ich suchen könnte?

Gruß Robin
manuel
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Re: Reperatur Onkyo TX-NR636

Beitrag von manuel »

In solchen Fällen ist es ratsam das durchbrennen der Endstufe zu vermeiden, durch zusätzliche Widerstände, oder auftrennen von Verbindungen, so das man den Fehlerzustand in aller Ruhe durchmessen kann. Vielleicht ist es am einfachsten ohne Endstufentransistor. Den Schaltplan hab ich nicht öffnen können, deshalb kann ich dur das micht konkreter schildern.
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video6
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Re: Reperatur Onkyo TX-NR636

Beitrag von video6 »

Fakes erwischt?
Soll recht häufig vorkommen.
Dann sucht man sich tot.
bulle
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Re: Reperatur Onkyo TX-NR636

Beitrag von bulle »

manuel hat geschrieben: Den Schaltplan hab ich nicht öffnen können, deshalb kann ich dur das micht konkreter schildern.
Du musst bei Tanya warten, bis statt "prozessing" dort "download" steht, dann geht es problemlos.
LG
Klaus
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Mista X
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Re: Reperatur Onkyo TX-NR636

Beitrag von Mista X »

Feuert ein Verstärker seine Endstufentransistoren scheinbar grundlos nach dem Tausch wieder in den Himmel kann dies unterschiedliche Ursachen haben:
- Durchlässiger Kondensator der den Arbeitspunkt versaut durch DC Einstreuungen. Passiert in einem Sony ES Baureihenverstärker. Hier hat aber die Schutzschaltung den Notanker geschmissen und den Verstärker schlafen gelegt.
- Spannungsteiler in den Vorstufen der ebenfalls den Arbeitspunkt versaut. Gerne wird hier mal ein Widerstand hochohmig und reißt die Basis voll auf -> Poff. Passiert in einem NAD Verstärker
- Begrenzertransistor der verhindern soll, dass bei falschen Boxen oder dergleichen die Endstufen hochgehen ist defekt. Schwierig zu finden, da du bestimmt nicht gerne laufend neue Transistoren einlöten willst. Hier hilft nur betreffende Transistoren auslöten und durchmessen. So passiert in einem Toshiba Verstärker...
Kuehnetec
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Re: Reperatur Onkyo TX-NR636

Beitrag von Kuehnetec »

Ich würde auch sagen da ist in der "ClassA!" Vorstufe warscheinlich noch was faul.
Vermutlich werden die neuen Transistoren gleich in den Tot aufgesteuert.

Da hift es meistens nur alle Transistoren ,Widerstände im ausgebauten Zustand in allen Richtungen zu prüfen.

Auch div.Elkos könnten verfault sein so das es die Endstufentransen sofort zerlegt.
Die Elkos würde ich testen oder besser erneuen.

Es sind noch weitere 5 baugleiche Endstufen verbaut da kann man gut gegenmessen.
Ich hatte auch schon nicht brennbare Widerstände die optisch völlig OK ausgesehen haben aber
völlig neben den Werten gelegen haben.

Auch klebende Schutzschaltungsrelais hatte ich schon in solchen Kisten wer weiss was die Vorbesitzer
angestellt haben damit das Relais klebt.

Auch Ruhestrompotis reist es gerne mal mit in den Tot beim Enstufen Crash.
Notfalls in die UB + / - je eine Glühlampe 40 W als Angst-Schutz zwischen schalten um die Transistoren zu schützen
bei der Fehlersuche.

Sind die Ersatztransistoren aus vertraunswürdiger Quelle?
Es gibt sehr viel Faks zu kaufen dann sucht man sich den Wolf.

Was für ein Emitterwiderstand wurde da als Ersatz verwendet?
Die Originalen weißen Keramikwiderstände sind Induktionsarm und sind nicht gewickelt
im Gegensatz zu klassischen Zementwiderständen.

Mfg Andreas
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Bastelbruder
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Re: Reperatur Onkyo TX-NR636

Beitrag von Bastelbruder »

Den Tip, alle Transistoren auszulöten und zu "prüfen" halte ich für den allerallerschlechtesten. Reparaturen so verunstalteter Geräte lehnt der Fachmann nicht umsonst ab.

Erstmal das besonders blöh(!)d gezeichnete Schaltbild in einen Zustand bringen daß man auch die Funktion übersieht.
Der Doppelwiderstrand war ja schon defekt, an der Stelle würde ich erstmal 100 Ohm einbauen. Ich guck mir den Treiber nicht nochmal an, abe es sollte natürlich sichergestellt sein daß nicht der (vor-)Treiber den fehlenden Strom liefern will. Natürlich geht das dann nicht mit 8 Ohm Last. ;)

Warum die 100ohmigen Widerstände? Ich habe schon mehrfach erlebt, daß Transistoren mit dem Bauteiltester Zeigerohmmeter völlig in Ordnung scheinen und erst bei höherer Spannung Zenerdiodenähnliche Effekte auftauchen.

Erst wenn die Schaltung so läuft, auch mit Vollaussteuerung und 1 kOhm Last, den Originalwiderstand wieder einbauen.
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Mista X
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Re: Reperatur Onkyo TX-NR636

Beitrag von Mista X »

C5441 wäre ein ganz heißer Kandidat für den Klassiker: Leckstrom geht hoch, Steuertransistor reißt auf - Endstufe raucht ab dank Kurzschluss durch beide Transistoren. Der Doppelwiderstand ist da nur ein Opfer einer simplen Kausalkette.
Lass mich raten: C5441 sitzt direkt am Kühlblech und hat es mollig warm?

Ebenso C5051- selbes Verhalten. Nur dürften dann noch weitere Transistoren defekt sein.


Wenn du schon dabei bist und das Ding eh offen hast, kannst du auch mal alle anderen Kondis an den anderen Kanälen tauschen. Diese dürften ebenso gelitten haben.
RobbyJump
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Re: Reperatur Onkyo TX-NR636

Beitrag von RobbyJump »

Danke schoneinmal führ das mitdenken und den ein oder anderen brauchbaren Tip

Ich habe jetzt zumindest noch ein paar defekte gefunden.
R5470 sowie R5370 sind hochomig.

Desweiteren ist mir beim messen aufgefallen, dass wohl einer der beiden Transistoren Q5410 oder 5460 leitend geworden ist (um die 2kOhm was ich bei transistoren auch noch nicht hatte)
Aufgefallen ist es mir, da ich an der Verbindung P5000D zwischen 2-4 bei dem Kanal nur etwas um die 3kOhm messe im gegendsatz zu etwa 33k bei den anderen und der Wert sich unter R5390 zu pin 2 auf etwas um die 2k Verringert
somit muss einer der beiden Transen mit etwa 2k leiten.

Die Kondis C5440+C5450 schließe ich erstmal bei den bestehenden fehlern aus und werde sie wenn erst im nächsten durchgang testen.

Aktuell versuche ich noch möglichst wenig an der platine rumzulöten

Ich besorge jetzt neue Endstufentransistoren, 48V Birnchen und die beiden anderen Transen um dann mal weiter zu schauen ob es das schon war oder noch was anderes ist
Zuletzt geändert von RobbyJump am Mo 18. Mär 2019, 17:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Fritzler
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Re: Reperatur Onkyo TX-NR636

Beitrag von Fritzler »

Es reicht ja eigentlich schon anstatt dem originalen Doppelwidersstand so 2 mal 220R zu nutzen, dann fließen da keine Hindenburgströme mehr.
Dann kannste nach dem Ersetzen der jetzt defekten Bauteile gucken bis wohin ein eingespeister Sinus noch so aussieht wie auf den anderen Kanälen.
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