Ich habe die Empfänger-Schaltung noch einmal modifiziert.
An der Suchspule hängend hatte die Endstufe ein Stabilitätsproblem. Die Drossel am Ausgang, wie im Datenblatt des LM386 beim AM Radio Verstärker beschrieben hat nichts gebracht.
Ab einer gewissen Lautstärke Einstellung ging das Teil an die Decke und der probehalber angestöpselte Lautsprecher wanderte über den Tisch.
Drei Probleme galt es zu lösen: Hochfrequente Signalanteile rausfiltern, das Netzbrummen weiter unterdrücken und den LM386 stabilisieren.
Folgende Modifikationen habe ich vorgenommen:
Am Eingangsverstärker:
Hinter dem 1µF Abblockkondensator folgt ein 1.5kHz RC Tiefpassfilter bestehend aus einem 1k Ohm in Reihe und einem 100nF Kondensator gegen Masse.
Damit halte ich mir jetzt hochfrequenten Dreck vom Hals, den ich mir über die Suchspule sonst einfange. Das Nutzsignal wird davon etwas abgerundet aber da gibt es noch keine sichtbare Pegelabschwächung, das ist völlig vertretbar!
Der 220k vom invertierenden Eingang gegen VCC/2 ist einem 6.8k Ohm Widerstand gewichen. 40dB Gain sind schon eine ganz andere Hausnummer als 6dB.
Weiter gehts am Hochpass-Filter. Das trennte leider zu tief ab.
Die beiden 100nF Kondensatoren habe ich durch 47nF Kondensatoren ersetzt und damit die Grenzfrequenz auf knapp 500 Hz angehoben.
Das Hochpassfilter IC wurde in dem Zuge auch gleich durch einen NE5532 ersetzt, der in dieser Schaltung deutlich weniger rauscht als der TL072! (Das ist aber nicht immer so!)
Durch diese ganzen Maßnahmen hatte ich jetzt schonmal ein viel saubereres Signal an der Endstufe anliegen. Nahezu frei von Netzbrummen und ohne hochfrequenten Schiet, der mich ärgern könnte.
Die regelbare Verstärkungsstufe habe ich etwas gedrosselt, anstatt des 1k Widerstands vom invertierenden Eingang des OPVs gegen Vcc/2 habe ich einen 2.2k Widerstand verbaut. Bei 40dB Gain in der Eingangsstufe brauch ich gar nicht so viel mehr Verstärkung nach dem Filter.
Den LM386 habe ich dann wie folgt ergänzt: Vor dem Koppel-Kondensator am Ausgang sind jetzt parallel zwei Drahtschleifen durch eine Ferritperle und ein 47 Ohm Kondensator geschaltet.
Mit Drahtschleife durch den Ferrit meine ich, dass ich ein Stück Draht genau zweimal durch den Ferrit wickeln konnte. Zwischen dieser Filterschaltung und dem Koppelkondensator geht ein 47nF Kondensator gegen Masse.
Vor der Ferrit-Widerstands Geschichte habe ich den 47nF und 10 Ohm Widerstand gegen Masse wie aus der vorherigen Schaltung belassen, da ich das andere einfach nachträglich reingefädelt habe.
Obwohl das Datenblatt ganz locker sagt, das Teil könne mit minimaler Bauteilanzahl betrieben werden, sollte man sich doch den Luxus des Bypass-Kondensators von Pin 7 gegen Masse gönnen.
Der LM386 schwingt nun nicht mehr auf und ich kann die Verstärkung volles Rohr aufreißen ohne Probleme mit Verzerrungen zu kriegen, weil noch zu viel Rest Netzbrumm im Signal enthalten ist.