ich über mich...

Wenn das Irrenhaus überfordert ist

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Plakettenkleber
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ich über mich...

Beitrag von Plakettenkleber »

falls nicht erwünscht oder unpassend, bitte löschen.

ich versuche nun schon mein leben seit längerer zeit endlich mal in den griff zu bekommen.
ich habe vieles lange zeit aufgeschoben oder einfach verdrängt, bis es irgendwann nicht mehr ging, fing an mit ritzen, alkoholmissbrauch, bekam depressionen, sogar eine sozialphobie hat sich breitgemacht, angst vor menschenmengen... alles nicht schön. die üblichen sachen kam auch noch hinzu wie "warum finde ich keine partnerin, habe noch keine kinder oder bin verheiratet" , "ich hab doch nichts richtig erlebt" oder "ich hab so viel verpasst in meinem leben"
bei mir ist es so, ich habe panische angst vor ärzten und psychologen, was daher rührt das ich mehrmals opfer von verwechslungen, falschdiagnosen und falschmedikamentation war.
seitdem habe ich diese angst.
in letzter zeit konnte ich mich durchringen und sagen " ja, ich bin bereit mich bzgl. diesem oder jenen leiden untersuchen zu lassen" da war ich mit mir selbst einverstanden und habe mich auch gut dabei gefühlt, das war ok.
das ritzen und den alkoholmissbrauch konnte ich mir selbst abgewöhnen indem ich mir vor augen führte " und was hat das jetzt gebracht? nichts!, ausser mehr ärger"
so bleibt "erstmal" das problem mit der depression, wo mir mein hausarzt zu einer therapie rät, und das geht aufgrund meiner ängste nunmal nicht.
es gab in der vergangenheit ein ereignis, das dazu führte das ich mit richterlichen beschluss in eine klinik kam (mir ist jetzt natürlich klar, das den mist den ich damals veranstaltet habe, naja, dann kommt man halt dahin). das war mein erster aufenthalt dort, station konnte man logischerweise nicht einfach so verlassen, es sei denn das personal drückt auf den knopf so das die tür aufgeht. seitdem läuft es mir kalt den rücken runter wenn ich einen summenden türoffner höre. es wurde behauptet ich sei schon mehrere male dort gewesen?!? dieses missverständnis konnte erst 3 tage später von meinen eltern aufgeklärt werden. in der zwischenzeit musste ich an therapiesitzungen teilnehmen, memory spielen, bilder malen.. das schlimmste war aber als jemand 2 betten weiter mitten in der nacht ausgerastet ist, vom personal am bett fixiert wurde und mit chemie ruhiggestellt wurde. das mit anzusehen war grausam und unmenschlich. diese bilder gehen mir seitdem nicht mehr aus dem kopf, und alles was mit "arzt" oder "psychologie" zun tun hat verbinde ich damit.
in den letzten jahren hat dadurch auch der basteldrang stark nachgelassen so wie alle anderen hobbys auch, was ich echt schade finde. zur zeit halte ich mich mit antidepressiva über wasser, so schwankt meine laune eher im sinus als im rechteck, so kann ich wieder einigermassen klar denken und mich konzentrieren weil die anderen probleme oder als solche empfinde "ausgeblendet" werden.

keine ahnung, was andere dazu sagen, mir hat es jetzt doch irgendwie gut getan es mal niederzuschreiben.
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Nicki
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Re: ich über mich...

Beitrag von Nicki »

:shock:
Hut ab für den Mut, hier so ausführlich "die Hosen runterzulassen"!

Ich bin bis jetzt durchgehend auf freiem Fuß gewesen, allerdings geht mir mein Leben auch immer mehr auf den Sack (die Gründe sollten dem aufmerksamen Leser nicht entgangen sein).
Von Psychopharmaka lasse ich die Finger, da mich die Nebenwirkungen und das Loch in das man bei nachlassender Wirkung fallen soll abschrecken.
Motivationslöcher habe ich öfter mal, als ich nach dem 2. Semester 5 Klausuren nicht bestanden hatte und bei einer 3 Versuche brauchte, habe ich auch überlegt, mein Studium sein zu lassen.
Als ich irgendwann gesehen habe wie wenig mir nur noch bis zum Abschluss fehlt habe ich wieder angefangen, mich ranzuhalten.
Das andere Thema habe ich schon zur Genüge bedengelt ;)

Die Wurzel allen Übels scheint mir zu sein, dass man immer erst hinterher weiß, mit wem man sich besser nicht eingelassen hätte.
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2moose
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Re: ich über mich...

Beitrag von 2moose »

Nicki hat geschrieben:Die Wurzel allen Übels scheint mir zu sein, dass man immer erst hinterher weiß, mit wem man sich besser nicht eingelassen hätte.
Wie ich immer zu sagen pflege: Scheisse zieht Fliegen an => wenn man selber ned rund läuft, ist man ein prima Opfer für noch größere Opfer, Helfenden die selber mehr Hilfe nötig haben und den restlichen Klugscheissern.

War bin dato auch durchgehend auf freiem Fuß, wobei man sich den engsten Knast eh meist selber im Kopf bereitet. Ich hab nach langer Zeit den Gleichanteil meiner (nicht sehr ausgeprägten) Sinusschwingung einfach angehoben ... bei mir wars mein "Seelenhygieniker" ... jemand, der nach dem eigenen bummfesten Burnout nun ohne ausgeprägte kommerziellen Interessen zur Verfügung steht ... nix muss aber alles kann. Ist kein Arzt, kein Psychiater ... sondern ein Mensch mit Herz und Hirn und einem Engagement in der Hospizbetreuung. Lebensberater schreibt ich lieber nicht, ist zu negativ behaftet. Bin nämlich der festen Überzeugung, dass das Reden (das als logische Konsequenz nach dem Schreiben folgen sollte) die höchste Heilkraft hat. Nur wie Nicki schon schrieb ... auf wen einlassen? Bei wem riskiert man die letztzten Bröserl des atomisierten Vertrauens in die Menschheit ... noch dazu, wenn das Vertrauen in sich selbst schon vorher flöten ging.

Ich denke, Du bist hier ganz richtig ... der richtige Einstieg in die Droge "Kommunikation".

Bernhard

P.S. Mein Wendepunkt war ein Seminar mit dem Titel: "Bin ich Opfer meiner Gene oder Gestalter meines Lebens?" ... wobei i ja ned weiß, wer Dich auf dem Weg nach unten unterstützt hat ... wie der Titel Deines Seminars lauten müsste.
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Plakettenkleber
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Re: ich über mich...

Beitrag von Plakettenkleber »

zu dem antidepressiva kann ich berichten, es ist teufelszeug. über die nebenwirkungen wurde ich vorher aufgeklärt...
wo ich es die ersten tage nahm, konnte ich nur im bett liegen, da ging garnix, ich war wie ausgeschaltet, zusätzlich noch durchfall, übelkeit, erbrechen, schwindelgefühl. der befürchtete fressflash blieb aus, im gegenteil, ich habe 20 kg abgenommen. nach ein paar monaten hat es sich dann eingependelt, dann kamen nebenwirkungen hinzu wie extreme hoch/tiefstimmung, richtig reelle alpträume, ich bin sogar ein paarmal aus dem bett gefallen. zum jetzigen zeitpunkt hält es meine stimmung zumindest über 0. die arbeit lenkt mich noch gut ab, und sonst versuche ich mich halt abzulenken, wie zb den 4ch amp den ich zusammengefrickelt und fertiggestellt habe. etwas angefangenes zuende bringen war schon cool. oft klappt das mit dem ablenken nicht weil ich mich dann einfach nicht drauf konzentrieren kann.
so im allgemeinen darüber zu sprechen fällt mir nicht mehr schwer, es gibt dann menschen die einem zuhören, es gibt auch menschen für die das zuviel ist, das aktzeptiere ich auch.
klar, hinterher denkt man immer, "ach hätte ich das doch so oder so gemacht"
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Nicki
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Re: ich über mich...

Beitrag von Nicki »

2moose hat geschrieben:Wie ich immer zu sagen pflege: Scheisse zieht Fliegen an => wenn man selber ned rund läuft, ist man ein prima Opfer für noch größere Opfer, Helfenden die selber mehr Hilfe nötig haben und den restlichen Klugscheissern.
Ich versuche, auch Ärgernissen noch eine positive Wirkung abzugewinnen.
Das letzte Mal, dass da mit dem Ziel, mir zu schaden gehandelt wurde ist 6 Jahre her, seitdem beschränkte es sich bei den zurückliegenden Ärgernissen auf grobe Fahrlässigkeit.
Das aktuelle hat mich von ein paar Minderwertigkeitskomplexen geheilt :D (was mich indirekt meinem nächsten Versuch deutlich enspannter entgegengehen lässt)
2moose hat geschrieben: Bei wem riskiert man die letztzten Bröserl des atomisierten Vertrauens in die Menschheit ... noch dazu, wenn das Vertrauen in sich selbst schon vorher flöten ging.
Plakettenkleber hat geschrieben: so im allgemeinen darüber zu sprechen fällt mir nicht mehr schwer, es gibt dann menschen die einem zuhören, es gibt auch menschen für die das zuviel ist, das aktzeptiere ich auch.
klar, hinterher denkt man immer, "ach hätte ich das doch so oder so gemacht"
Ich habe hier im Forum vor ein paar Jahren zwei Leute kennengelernt mit denen man sich wunderbar den Frust über die immer nicht komplett gleichen, aber oft ähnlichen Probleme von der Seele schreiben kann.
Das ändert natürlich nichts direkt am eigentlichen Problem. aber durchaus im Umgang damit und dann indirekt doch - manche Fehler muss man nicht wiederholen ;)
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tschäikäi
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Re: ich über mich...

Beitrag von tschäikäi »

Weißt du, einige dieser Probleme sind sehr verbreitet. Fehlende Motiviation, mindestens die halbe Welt krankt daran, mich eingeschlossen.
Selbstzerstörerische Neigungen, siehe Alkohol, siehe Zigaretten, siehe einfach zu faul sein, Angefangenes fertig zu machen.
Zu träge zu sein für Sachen, die eigentlich Spaß machen.
falls nicht erwünscht oder unpassend, bitte löschen.

Falls das jemand löscht, miete ich nen Server und wir gründen unser eigenes Forum. Das hier ist wichtiger als Frickeln.
Und gehört dazu. Wenn man eine Gemeinde ist, muss man auch über wichtige Sachen reden.

Eine gewisse Sozialphobie gehört meiner Meinung nach zum guten Ton. Der denkende Mensch hält nichts von Menschenmassen,
die sich gegenseitig angrölen, ständig diese Bummbumm- Mucke, die seit 30 Jahren keiner mehr hören will.
Ich bin von diesen ganzen Volksfesten nur noch genervt und hasse Wocheneden, weil da nebenan aufm Sportplatz genau das passiert.
Man muss das nicht mögen. Andernfalls könnten auf so nem Fest vielleicht auch interessante Leute sein, die man evtl. kennt, wenn nicht
is doch auch egal. Man könnte hin gehen, sich etwas abseits stellen und mit dem ein oder anderen ins Gespräch kommen.
Wenns scheiße is geht man halt wieder heim. Aber man hats versucht und kann auch ein bisschen stolz sein.
Das Gefühl ist auf jeden Fall gut.

Partnerin, Kinder verheiratet... Locker, kleine Schritte. Lerne Leute kennen, vielleicht ist eine Frau dabei, die dich mag.
Du kannst zum Beispiel mit Leuten im Internet schreiben. Ob über Fratzenbuch oder irgend nen regionalen Chat ist erst mal egal.
Nach ein paar Wochen schreiben trifft man sich vielleicht mal auf nen Kaffee oder so. Und wenn man sich nicht versteht (was ja auch vorkommen kann)
ist man aber danach trotzdem stolz darauf, dass man den Schritt gewagt hat.
Partnerschaft und so weiter ist auch nicht immer toll. Es wird uns einfach von allen Meinungsmachern vorgespielt, dass man zu heiraten und Kinder
zu kriegen hätte. Quatsch. Mach das, was dir Spaß macht.

Ich war 9 Monate beim Rettungsdienst und meine Freundin ist Krankenschwester. Ich höre also ständig die neusten Geschichten über Fehler
von Ärzten, Pflegepersonal und Co.
Du hast nur gegenüber den meisten Patienten den Vorteil, dass du intelligent bist.
Meine Empfehlung zu Krankenhäusern, Ärzten, Psychatern und so weiter: Geh zum Hausarzt. Wegen was auch immer.
Gewöhne dich an ihn, versuche Vertrauen aufzubauen und gehe zu dem Arzt, wo du lange warten musst.
Der nimmt sich nämlich Zeit für seine Patienten. Rede mit dem Arzt über deine Probleme, einfach nur so.

Wenn das funktioniert, kannst du dich auf Krankenhäuser einlassen. Und noch was: Dein Vorteil ist deine Intelligenz.
Lass dir nichts aufschwatzen. Nimm dein Smartphone, Tablet oder was auch immer mit und wenn dir Medikamente oder Behandlungsmethoden vorgeschlagen
werden, mach dich schlau, bevor du ja sagst. Überprüfe die Aussagen von Ärzten und stelle eigene Diagnosen.
Das sollte es dir leichter machen, dich auf Mediziner einzulassen.
Und wenn dir ein Medikament nicht zusagt (wegen Nebenwirkungen o.ä.) lass dir ein anderes vorschlagen.
Denn nichts anderes machen die Ärzte. Vorschläge. Sie haben keine Entscheidungsgewalt über dich.

Ich schlage vor, du informierst dich erst im Internet und dann bei Bekannten (vielleicht kennst du jemanden, der ähnliches erlebt hat)
über deine aktuelle Medikamentation und Behandlung und versuchst Alternativen zu finden, wenn du denkst, dass es was besseres geben muss.
Die Standardmäßigen Antidepressiva sind echt teilweise unter aller Sau, es gibt aber auch einige "sanftere".
Ich bin allerdings kein Fachmann auf diesem Gebiet.

Wer schon mal Antidepressiva genommen hat und seine Erfahrungen beitragen möchte, kann dies gerne hier tun.
Meine Mutter und später meine Schwester waren auch aufgrund von Depression und Psychosen in mehreren Einrichtungen und
nahmen über Jahre Seroquel. Ich habe bis heute nicht ganz verstehen können, was die Ursachen dieser Abstürze waren,
aber es kam einiges zusammen. Scheidung, Tod von Verwandten, mehrere Sachen eben.
Meine Mutter ist irgendwann durchgedreht, hat angefangen, sich seltsam zu verhalten.
Das Medikament hat sie letztendlich nur über Jahre ruhig gestellt. Nach etwa 7 Jahren konnte sie es dann absetzen.
Aber es verändert die Persönlichkeit bis heute.

Gruß Julian
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PowerAM
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Re: ich über mich...

Beitrag von PowerAM »

Ich stand 2008 wenige Zentimeter vor dem Burnout. Durch exzessiven Schichtdienst mit taeglich wechselndem Schichtbeginn und praktisch nie sicherem Feierabend seit 1997 war ich damals einfach am Ende. Tagelang war ich chronisch muede, waehrend des Schlafs erreichte ich den Tiefschlaf dafuer wegen innerer Unruhe zu selten.

Mein Hausarzt (!) hatte das damals erkannt und mich fuer verantwortbare Zeit aus dem Verkehr genommen. Er gab mir den Rat, mich um die Flucht aus dem extremen Schichtdienst zu bemuehen. Ich haette es ueber die gesundheitliche Schiene versuchen koennen, was ich aber neben erheblichen finanziellen Einbussen mit einer Versetzung ggf. fernab der Heimat haette bezahlen muessen. Das hielt ich nicht fuer hilfreich.

Den Durchbruch brachte dann 2009 eine erfolgreiche interne Bewerbung. Der Preis fuer ein sehr lockeres Gleitzeitmodell lag bei 1/3 Einkommensverlust und zusaetzlich zweimal 93 km arbeitstaeglich als Berufspendler, da ich an meiner Heimat hing und nicht umzog. Einen Teil dieser Kosten war steuerlich vermarktbar, effektiv hat mich die Kilometerfresserei in dieser Zeit auch einen damals erst zweijaehrigen Kleinwagen gekostet. Den habe ich 2013 gerade einmal sechsjaehrig mit ueber 300 Tkm verkauft. In dem Jahr hatte ich Glueck, erneut ueber eine erfolgreiche interne Bewerbung auf 22 km an meine Heimat heran zu kommen. Das Gleitzeitmodell dort ist nicht ganz so locker, zudem wird in Abhaengigkeit vom Arbeitsaufkommen die Bereitschaft zu Mehrarbeit erwartet. Dazu kommt, dass die Kollegin, mit der ich mir die Arbeit teilen soll, oft und lange fehlt. In dieser Zeit wurden 200 % von mir erwartet, was ich dummerweise fast zwei Jahr leistete. Es gab deshalb mehrfach (Geld-) Praemien, trotzdem habe ich das seit diesem Jahr etwas herunterfahren muessen, um mich nicht wieder zu verheizen.

Verglichen mit der Zeit des Hardcore-Schichtdienstes habe ich etwas mehr als 1/3 an Einkommensverlust hinnehmen muessen. Ich betrachte das, was man mir vorher bezahlt hat, aus heutiger Sicht nur noch als Schmerzensgeld fuer chronische Muedigkeit und gefuehlte Schlappheit. Trotzdem ich seit der Zeit als Berufspendler zum Fruehaufsteher geworden bin, hebt mich das nicht an. Als ich so weit zu fahren hatte, klingelte der Wecker um 4 Uhr 25. Seit dem erneuten Wechsel 2013 um 4 Uhr 59. Okay, ich bin auch ohne Wecker am Wochenende spaetestens um 7 Uhr wach, habe seither aber wieder eine Schlafqualitaet, aus der sich Kraft ziehen laesst. Dafuer schlafe ich gewoehnlich bereits um 22 Uhr.

Um Spekulationen vorzubeugen: Ich bin Beamter.

An Medikamenten brauche ich nichts. Im Winterhalbjahr gibt es konzentriertes Vitamin C in Form frischer Zitronen, ansonsten Magnesium in Tablettenform. Beides vom Hausarzt dringend empfohlen.

Unter dem Strich: Ich weiss, wo Burnout beginnt und dass es Ueberwindung sowie Geld kostet, sich dem zu entziehen. Wichtig ist, dass man sich selbst und das, was einem Kraft gibt, nicht aus den Augen verliert. Ohne Schichtdienst fand ich wieder zum Mountainbiking zurueck, zu meinen Hobbys gehoert der Rundfunk- und Fernsehfernempfang, ich bin Hobby-DJ und seit ein paar Jahren auch wieder Motorradfahrer. Hobbys muessen nicht rational sein, sie geben einem aber Lebensqualitaet. Und die sollte man sich unbedingt erhalten!


Nachtrag: Die zweite Haelfte des vorherigen Beitrags halte ich fuer wegbeschreibend! Der Medikamentengabe stehe ich mit wenigen Ausnahmen skeptisch gegenueber. Wenn irgendwie machbar, habe ich mich vor dem Medikamentenbezug belesen. In dieser Sache sind Apotheker da ebenfalls hilfreich, bieten sie einem doch die zweite Fachmeinung. Oft bekam ich dort einen erheblich besseren Vorschlag, zudem bei mir auch eine Allergie auf Suessungsmittel einiges ausschliesst. Wenn man klar ansagen kann, was man will und was man nicht will, dann kriegt man durchaus eine passende Beratung.
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Captain Einsicht
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Re: ich über mich...

Beitrag von Captain Einsicht »

Plakettenkleber hat geschrieben:falls nicht erwünscht oder unpassend, bitte löschen.
Ist doch Fingers Sozialstation also genau richtig ;) und Respekt das du dich diesen Schritt traust.

Jeder Mensch hat Probleme ist nur die Frage wie ausgeprägt und was für welche.

Ich Kämpfe auch mit einigen das ist der Grund wieso ich in ein Kaff gezogen bin wo es Gerade mal einen Zigarettenautomaten gibt und die anzahl der Bewohner Anfang 3 Stellig ist.

Hier werden noch nicht einmal die Bürgersteige Hochgeklappt da es keine gibt zum Ausgleich ist hier ab 0:00 Uhr die Straßenbeleuchtung aus ;)

Der nächste Schritt war es meinem Arbeitgeber klar zu machen was ich von ihm halte und meine Gewerbeanmeldung zu machen.

Finanziell gesehen ein Riesen Fehler aber das beste was ich gemacht habe. Ich habe zwar immer noch Probleme aber kann jetzt damit umgehen und bei Kundschaft die mich zu sehr belastet bin ich nach dem ersten Auftrag nicht mehr verfügbar.

Zum Glück bist du ein Intelligenter Mündiger Mensch und kannst entscheiden was mit dir Passiert.

Was du hier Geschrieben hast ist ein großer Schritt nach vorne auf dem weg zu einem "normalen" Leben wobei das Normal nicht angestrebt werden sollte sondern sein Privates wohlbefinden egal wie weit es auch von der gesellschaftlichen Norm abweicht.

Walter
SchuesselTech
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Re: ich über mich...

Beitrag von SchuesselTech »

oh ja, ich freu mich auch schon sehr auf den Zeitpunkt, wo ich liquide genug bin aus der Stadt aufs land zu ziehen und meine Freizeit in mein Eigenheim stecken kann/muss, nachbarn mit denen man sich ne wand oder decke teilt sind echt was anstrengendes und die ruhe aufm land hat ihre eigene magie, die einen gut zur ruhe bringt
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Plakettenkleber
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Re: ich über mich...

Beitrag von Plakettenkleber »

...Volksfesten nur noch genervt und hasse Wocheneden, weil da nebenan aufm Sportplatz genau das passiert.
Man muss das nicht mögen. Andernfalls könnten auf so nem Fest vielleicht auch interessante Leute sein, die man evtl. kennt, wenn nicht
is doch auch egal. Man könnte hin gehen, sich etwas abseits stellen und mit dem ein oder anderen ins Gespräch kommen.
Wenns scheiße is geht man halt wieder heim. Aber man hats versucht und kann auch ein bisschen stolz sein.
Das Gefühl ist auf jeden Fall gut.
dazu habe ich mich auch schon gewissermaßen "gezwungen". Konzerte, Veranstaltungen, halt wo viel los ist. ich dachte mir, das gibt sich vielleicht mit der angst, was aber (so) nicht funktioniert hat. dazu muss ich sagen war meinerseits auch alkohol im spiel, nicht so viel das man komplett voll ist, naja, wie das halt so ist wenn man sich dort trifft, wegen dem spaßfaktor. auf der letzten veranstaltung habe ich dann konsequent den alkohol weggelassen, weil ich das gefühl hatte das ich dadurch nicht ich selbst bin, also die angst unterdrückt oder ausgeblendet wird, was dann dazu führte das ich mitten in der menge umgekippt bin, sichtfeld wurde kleiner und dann war dunkel. der sani der mich behandelte, wollte schon einen zugang legen, er aber etwas verwirrt war, denn er dachte kreislaufkollaps. blutdruck und puls waren aber schon an der obergrenze. kalten lappen ins genick, beruhigende worte und ein bisschen liegen, nach 30 min fühlte ich mich als wäre nichts gewesen. seitdem habe ich mich weitestgehend der öffentlichkeit ferngehalten, das war mir einfach zu viel
Ist doch Fingers Sozialstation also genau richtig
ich bin positiv überrascht wie hier damit umgegangen wird, ehrlich, es brachte schonmal ein klitzekleines aufatmen.

heute steht wieder mal ein arzt termin an, mir graut es seit tagen schon davor, den ablauf kenne ich bereits.... lasse meine schilddrüse nun zum 3. mal untersuchen in der hoffnung ein "ehrlichen" befund zu bekommen, schilddrüsen-unterfunktion liegt bei uns in der familie.... ich selbst habe mich durchgerungen diese untersuchung zu machen..
die erste untersuchung diesbezüglich verlief so, das festgestellt wurde das mein schilddrüsenvolumen zu klein ist, darauf hin habe ich dann ein medikament (schilddrüsenhormone) bekommen, weis nicht mehr ob das 100 µg oder mg waren, jedenfalls ging ich damit kreislauftechnisch komplett durch die decke, hab die behandlung abgebrochen und bin erneut "abgestürzt" und wollte von all dem nichts mehr wissen. 2 jahre später wollte ich nochmal eine kontrolle machen lassen, wo es auf einmal hieß : die werte sind alle in ordnung....
später habe ich dann von meinem hausarzt erfahren das mir das medikament nur verschrieben wurde um "den stoffwechsel anzuregen und das abnehmen zu erleichtern", als ich das hörte wär ich fast in ohnmacht gefallen, diverses hassgerede darüber spare ich mir jetzt... die werte waren in der mitte, und auch eine kleine schilddrüse kann den körper ausreichend versorgen, wenn sie funktioniert
jetzt mache ich das ganze zum 3. mal ABER in einer anderen praxis , die mir gegenüber einen besseren eindruck macht, nicht nur rein raus der nächste bitte.
diese erfahrung wieder einer fehlbehandlung zu unterliegen hat mein misstrauen gegenüber ärzten erheblich verstärkt.

klar, jetzt bin ich auch etwas schlauer im bezug auf medikamentation, informiere mich darüber usw.
vor ein paar jahren sah das noch anders aus, da hatte ich keinen kopf dazu, wie kann man es am besten beschreiben.... man will einfach das es aufhört und man wieder normal sein kann.
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Plakettenkleber
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Re: ich über mich...

Beitrag von Plakettenkleber »

hinzufügen muss ich noch, das ich diese panik vor vielen menschen auch bei finger 14 hatte..
ich hatte mich durchgerungen teilzunehmen und hinzufahren, auto gepackt, alles dabei usw.. ich bin dann tatsächlich auch losgefahren und angekommen. es machte sich ein wahnsinniges positives kribbeln breit, als ich die ersten "finger" schilder mit den pfeilen drauf sah, ich hatte es tatsächlich geschafft, unglaublich. alles soweit aufgebaut, ein wenig durch durch das geschehn geschlendert.... urplötzlich kam dann dieses panik und "ich muss hier weg" gefühl auf, der wahre grund, weshalb ich das gelände schlagartig verlies und die heimreise antrat.
wenn ich mich jetzt so hineinversetze, lag es nicht an den menschen selbst die da waren, und es gab ja viele interressante dinge zu sehen... so richtig erklären kann ich mir das noch nicht was da in mir vorging.
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Captain Einsicht
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Re: ich über mich...

Beitrag von Captain Einsicht »

Also erstmal ein Großes Lob an das Forum

Fast PC und Politik frei und keine Privatkriege selbst wen mal einem der Ton ausrutscht wird das Überlesen und geschlichtet.

Das hier ist schon was besonderes und sollte so erhalten bleiben hier geht es nicht nur um Frickeln und Basteln sondern auch vor allem um den Mensch an sich was in der heutigen Gesellschaft ein Problem ist.

Aktuelle Beispiele

Spendensammlung beim Verkauf (TDI) sogar das Porto legt er drauf

Oder Laptopsuche für die Reha von Nello der wird von Laptops gegen Porto erschlagen (4 Stück)

Ganz zu schweigen von den vielen kleinen Nebenschauplätzen wo Aale und Bastelmaterial von wert gegen Porto auf Wanderschaft gehen.

Hier Geht es um den Menschen dann ums Hobby und irgendwie auch mal Geld und das ist Wichtig

Walter
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tschäikäi
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Re: ich über mich...

Beitrag von tschäikäi »

Ich kenne das auch von Massenveranstaltungen: den Mulm.
Einfach dieses schlechte Gefühl von was "will ich hier und was soll das", den ich aber zugegebenermaßen nicht beim '13er Fingertreffen hatte.
War noch auf sonst keinem Treffen, außer auf zwei kleineren Stammtischen in der Region hier (mit Leuten, die ich ein bisschen kannte).
Das große Treffen war... naja, ich finde der soziale Aspekt litt. Jedenfalls mir gegenüber, ich war von (in meinen Augen) Nerds und Freaks umgeben.
Ähm, sind wir das nicht alle? Naja, ich fühlte mich eher ein wenig fehl am Platz. Die meisten Leute da waren gefühlt viel mehr Profibastler als ich.
Ich hab ja eher mit Motorrädern, Metall, Holz usw. zu tun und mach das mit der Elektronik nur so am Rande.
Ich habe zwar auch Leute näher kennen gelernt, aber so richtig "sauwohl" fühlte ich mich nicht.

Die kleineren Treffen (ca. 10 Leute) waren was ganz anderes. Man brauchte keine Namensschildchen, die Leute kannten sich teilweise,
andere kannte man nach 10min wenigstens beim Namen, es wurde herzhaft gefrickelt, Gefrickeltes vorgestellt, gelacht, gegessen, gegrillt.
Diese beiden kleinen Treffen waren für mich einfach herrlich.
Dann hab ich übers Forum noch einen Bastlerkollegen näher kennengelernt, der sich bisher 2 Wochenenden Zeit nahm und mitm Zug hier her kam, wenn ich
mit meinen Kenntnissen am Ende war. Das war auch eine Bereicherung und spaßige Sache. Jedenfalls haben wir immer viel Blödsinn gemacht, wenn
auch die gemeinsamen Kenntnisse nicht zu Reparaturerfolgen führten.

Deshalb mein Rat (jetzt da ich lese, dass Großgruppen auch dir zusetzen): Nimm an kleinen lokalen Frickeltreffen teil.
Bei uns wurde neben der Technik viel gelacht. Der soziale Aspekt kommt meiner Meinung nach viel stärker zum Tragen.

Zu den Doktorgeschichten:
1. Gebot: Einen Arzt nicht als allwissende Institution sehen. Die meisten Ärzte kennen dich nicht, wissen nichts über dich. Meinst du, dass Krankenakten
im Vorfeld gelesen würden? hahahaha... Und selbst wenn, da steht oft nicht viel verwertbares drin, gerade in Fällen die deinem ähneln, kann man da kaum
brauchbares rausziehen. Ich höre ständig Geschichten über Leute, denen Medikamente verabreicht werden, die entweder kontraindiziert sind
(weil gleichzeitig ein unkompatibles Medikament verabreicht wird) oder die sogar Sachen kriegen, die bei Ihnen (nachgewiesen!) allergische Reaktionen hervorrufen.
Würde mal wenigstens einer die Akte lesen, wäre das vermeidbar. Du sollst nicht alles glauben. Wenn ein Arzt dir was erzählt, überprüfe es. Frage andere Ärzte.
Einfach reinschneien, am Telefon versuchen usw. Frage das Internet. Frage Bekannte mit ähnlichen Erfahrungen/ Problemen /Medikamenten.

2. Gebot: Lass dir Untersuchungsergebnisse wie Blutwerte, Diagnosen, Röntgenbilder erklären und (Kopien) aushändigen. Das ist dein Recht.
Lasse dir Ärztekauderwelsch und die dazugehörige Sauklaue in ein verständliches Deutsch übersetzen und nimm anhand dieser Informationen
die Recherche nach Gebot 1 auf.

3. Gebot: Du selbst weißt, was am besten für dich ist. Alle anderen machen nur Vorschläge,
auch ich (außer du trittst meiner soeben gegründeten Religion des gesunden Menschenverstandes bei :) ).

4. Gebot: Wenn dir etwas helfen kann, benutze es, aber vernünftig. Wenn Alkohol dir die Kontaktaufnahme zu anderen erleichert, trinke 3 Bier,
aber keine Flasche Wodka. Das erschwert nämlich die Kontaktaufnahme erfahrungsgemäß :)
Behalte das Ziel im Auge, dich nach Gewöhnung an kritische Situationen in Zukunft auch ohne 3 Bier mit Leuten unterhalten zu können.

5. Gebot: Mache kleine Schritte. Wenn Großgruppen und laute Musik (die Gespräche kaum fördert) dir nicht zusagen und die beschriebenen Situationen hervorrufen,
versuche es mit kleinen Gruppen. Je nach Wohlfühlfaktor in Kleingruppen (beim gemütlichen Couchsitzen oder in der Eckkneipe) auch zuerst zu zweit oder zu dritt.


Da könnte man noch 20 weitere Punkte anhängen, aber ich denke so langsam wissen alle, worauf das hinaus läuft.
Viel Spaß beim Arzt, fühl ihm auf den Zahn! Lass dir deine Fragerei nicht abwimmeln!

Gruß Julian (der sonst immer mit Ausrufezeichen spart)
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PowerAM
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Re: ich über mich...

Beitrag von PowerAM »

@ Plakettenkleber: An dieser Stelle zuerst meine Anerkennung fuer deine selbstkritische Selbstdarstellung. Den Respekt hast du dir verdient, das kann naemlich laengst nicht jeder!

Noch meine paar Gedanken zu Aerzten: Allenfalls dein Hausarzt kennt dich, wenn du oft genug bei ihm bist. Ansonsten je nach Vorgeschichte auch der eine oder andere Facharzt, der dich haeufig genug gesehen hast. Sie haben einen engeren Bezug zu dir, sie kannst du auch fachuebergreifend fragen! Es gehoert zu den Berufsaufgaben der Aerzte, dich auch zu beraten. Wenn du sie oder ihn fachlich nicht in die Enge treiben willst, dann frage gezielt nach menschlichem Rat! Der ist es auch, den man abseits des Fachgebiets beim Apotheker bekommen kann. Glaub' mir, die meisten werden dann erheblich lockerer und geben Sachen preis, die du sonst nie im Leben erfahren haettest.

Alkohol: Du schriebst in deinem Eingangsartikel, dass auch Alkohol in deiner Vorgeschichte eine Rolle gespielt hat. Wenn es jetzt gaenzlich ohne geht, dann ist es schoen und dann erhalte dir das auch! Ich will in Gesellschaft nicht gaenzlich ohne, brauche es aber nicht zwingend. Manch Wochenende ist deshalb im Freundeskreis ausgelassen und feucht-froehlich, dann gibt es wieder fuer Wochen ueberhaupt nichts. Bis zur TGL (Totale GesichtsLaehmung) lasse ich es nicht kommen. Wenn ich doch etwas trinke, dann trinke ich bewusst und langsam. Fuer bzw. gegen den Durst gibt es sowieso bessere Dinge als Alkohol! Und: Harte Sachen fasse ich gewoehnlich nicht an. Vielleicht bewahrte mich das bisher auch vor Boesem?!

Grosse Menschenmassen wirken unterschiedlich auf mich. Das diesjaehrige Treffen besuchte ich, weil ich eben noch niemand persoenlich kannte, nur als Tagesgast. Mit einigen Teilnehmern bin ich ins Gespraech gekommen, dazu war ich fast ueberall mal gucken. Selbst wenn ich mich fachlich sehr oft nicht einbringen konnte, so fuehlte ich mich nicht fehl am Platze. Ich bin naemlich weder Profibastler noch habe ich einen handwerklichen Beruf. Alles, was ich mache, passt bei mir in die Schublade "Hobby" - und sowas muss nicht rational sein!

Die Empfehlung hin zu kleineren und regionalen Treffen halte ich daher fuer optimal, um mit aehnlich interessierten Menschen ins Gespraech zu kommen. Und das macht schliesslich immer Spass!
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Finger
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Re: ich über mich...

Beitrag von Finger »

Dazu auch mal ein paar Worte von mir. Ich lasse solche Sachen hier stehen, weil wir eine kleine Gemeinschaft sind, in der wir einander helfen und zur Seite stehen. Auf diese Gemeinschaft bin ich sehr stolz. Nahezu jeder von uns schleppt sein Päckchen mit sich herum. Nicht alle reden darüber, aber alle wissen im Grunde, worum es geht. Und davon nehme ich mich auch nicht aus. Schwere Erkrankungen gehören zum Leben dazu. Bevor du aufgibts suche dir Hilfe. Du bekommst sie, auch hier.
Und ein Rat von meinem Hausarzt in einer Krise lautete: "Ziehen sie mir ihren Kumpels um die Häuser. Die Jungs wissen genau, was sie tun müssen". Diesen Rat bekam ich mit einem gelben Schein. Sonst nichts. Misstrauen ist gegenüber dieser Zunft immer angebracht, aber lasse den gesunden Menschenverstand nicht aussen vor.
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tschäikäi
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Re: ich über mich...

Beitrag von tschäikäi »

Respekt auch von mir.
Gut, ich versuche ja ins Schwarze zu treffen und stochere mit der Nadel im Heuhaufen (Thema Alkohol) und baue eigene Erfahrungen bzw. die von Bekannten (Ärztegeschichten) ein.
Dass das mit deinen Erfahrungen nicht übereinstimmen muss, ist mir bewusst. Ich gebe auch zu, dass nicht alle Ärzte "schlecht" sind.
Man sollte nur (wie bei allem und jedem) hinterfragen und blind alles glauben und befolgen.
PowerAM formuliert ganz in meinem Sinne. Wenn du ohne Alk klar kommst: um so besser. Ansonsten halt "vernünftig" einsetzen, wenns dir hilft.
Auf alle Fälle sind 3 Bier einer Behandlung mit Psychopharmaka vorzuziehen. Das heißt aber erstens nicht, dass du wieder trinken sollst, wenn du
schon damit aufgehört haben solltest.
Ich weiß allerdings nicht, wie es ist, mit einer Alkoholabhängigkeit zu leben. In diesem Kontext sollst du natürlich auch meine Vorschläge nicht blind befolgen.
[...]wir eine kleine Gemeinschaft sind, in der wir einander helfen und zur Seite stehen. Auf diese Gemeinschaft bin ich sehr stolz.
Herr Finger, ich freue mich das zu lesen. Dem ist nichts hinzuzufügen.
Nahezu jeder von uns schleppt sein Päckchen mit sich herum.
Und ich hoffe, dass Threads wie dieser mehr Leute dazu animiert sich von uns helfen zu lassen.
Gleichzeitig ergibt sich aus deinem Beitrag der Beweis, dass meine überzogene Stellungnahme zu Ärzten
nur die halbe Wahrheit ist. Man hört halt mehr von den schlechten. Man beschwert sich lieber, anstatt zu loben. Scheint ein verbreiteter Charakterzug
zu sein, den ich eigentlich nicht übernehmen wollte. Viele Ärzte sind schlicht überarbeitet oder selbst schlecht informiert.
Ich würde wetten, dass der Rat deines Arztes geholfen hat. Und das ganz ohne schlechte Nebenwirkungen.

Es grüßt der Julian
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Obelix77
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Re: ich über mich...

Beitrag von Obelix77 »

Möchte auch ein wenig "meinen Senf" dazugeben.

Erstmal bin auch Ich total dankbar für diese unglaublich soziale Gemeinschaft!!!

Zum Thema Treffen (Menschenmassen, aufgenommen werden..):
Ich war 2012 das erste mal dabei. Habe noch jemanden mitgenommen,
und habe auf dem Treffen wirklich KEINEN gekannt.
Angekommen sind wir Abends, das Erste was ich sah, war die riesige
Flammensäule von dem Feuertornado. Erster Eindruck war "Hauahaua,
Dirk, pass bloß auf hier!!!" Wegschauen konnte ich aber nicht. Dann rief irgendwer
"Nein, Boris - NEIN!!", und Hightech drehte die Gasflasche um.
Ergebnis: Stichflamme hoch 10. Erster Eindruck: *geschockt*, dann
*megageil*! Mann, wo sieht man SOWAS sonst irl?

Ich bin dann so durch das Treffen geschlendert, und hinten wurde Fritzlers
Monschta Display aufgebaut. Da riefen dann paar Leute "Kann hier mal wer halten,
oder "Lötet das mal wer fest". Was zu tun war war klar. Also hab ich halt mit angepackt.
Einfach so. Vielleicht, weil es besser wa als blöd rumzustehn.
Jedenfalls war ich ab da volle Kanne mit dabei. Basteln!!!!
Von da ab fühlte Ich mich sofort in das Treffen integriert. Es gab ein "Problem", und
das galt es zu "lösen". Also war klar, was man zu tun hatte.
Und das hat dann auch mächtig Spaß gemacht!

Und ich bin sonst auch einer, der eher "Kontaktscheu" ist, und lieber
selber in der Werkstatt vor sich hinbastelt.

Was ich sagen will - Ich habe mich da fast sofort wohl, und vorallem auch von
allen wilkommen gefühlt. Da war nicht ein Spruch dabei "was will der Dicke hier",
sondern man fragte "Und, Alter, was baust Du so?" Das war wirklich NEU für mich!

Später habe ich mich dann mit dem Zauberkopf (den ich aus dem Forum als
"Funk-Guru" kannte unterhalten (einfach so, nicht wie auf Arbeit wo man sich
erstmal "beweisen" muss, dann tönte im Hintergrund ein "beep", das
Display zählte runter 3 2 1 "Fump" *knall*.
Ich musste derart lachen!

Jedenfalls hatte ich bis da KEINE solche Gemeinschaft kennengelernt.



Finger schrieb ja schon "Jeder hier hat sein "Päckle" zu tragen!"

Mein "Päckle" ist meine verkorkste Familie.
Irgendwie scheint es so, daß hier ausser mir keiner einer geregelten
Arbeit nachgehen mag. Meine Schwester lebt sich so auf Kosten aller
durch, und meine Mutter (Die ihr Leben lang ordentlich gearbeitet hatte,
Richterin war) kann einfach nicht mehr.
Ich hab schon öfter mit dem Gedanken hier auszusteigen
gespielt, aber das kann ich einfach nicht machen. Schwester *aaaaaaaaaaargh*
macht immer und überall die Türen (auch Balkon/Haustüre) auf, weil sie sich
eingesperrt fühlt, (und ich darf die jede Nacht schließen, da hier die Einbrüche
stetig zunehmen!)

Daraus ist bei mir auch mal ein lokales "Messie" und auch "Alk" Problem entstanden.
Aber beides ist - so wie ich das sehe nicht problematisch. Das war eher,
um die liebe Verwandschaft aus meinem Bereich fern zu halten;-)


Naja - was soll ich sagen? Meine richtige "Familie" ist jetzt das Forum!
Da wird man verstanden, man hilft sich gegenseitig,
und es gibt keinen wirklichen Streit!
Es funktioniert einfach, dafür danke ich ALLLEN.
Bitte bleibt so, wie Ihr seid!!!

LG,
Dirk

Das Forum ist das beste, was mir jeh passiert ist!!!!!
Zuletzt geändert von Obelix77 am Fr 18. Sep 2015, 12:30, insgesamt 1-mal geändert.
Gary
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Re: ich über mich...

Beitrag von Gary »

kleine Kuchen backen...

Bei allem was du selbst aktiv angehst kannst du viel mehr steuern. Wenn du selbst zu den Ärtzten kommst kannste verhandeln was wie wo, wenn du gebracht wirst eher weniger.

Es scheint das verschiedene Drogen den Körper recht schaden. Wenn da im Nebenzimmer einer fixiert wird ist das nicht schön, aber da muß man betrachten wie es ihm nach mehreren Tagen oder Wochen geht. Da darfst du einfach froh sein das es dir besser geht.

Gruß Gary
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2moose
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Re: ich über mich...

Beitrag von 2moose »

Nachdem ein Fingertreffen eine unmoderierte Selbsthilfegruppe ist, würde ich diese ebenso meiden wie jede andere Menschenansammlung ... wenn Ansammlungen Unbehagen hervorrufen. Sonst artet sowas in einen selbstauferlegten Härtetest aus, der einen nicht weiterbringt ... im Gegenteil. Es hat schon in der Schule kein Selbstvertrauen gebracht, wenn man zu Referaten vor der Klasse gezwungen wurde.

Auch bei einem Fricklertreffen sind es bloss ein, zwei Menschen dabei, zu denen man einen richtigen Draht findet. Es kommt ja auch Ned auf die Menge an. Und eins sollte man auch Ned vergessen ... es braucht der Fricklergott (derer es hier mehrere gibt) den Babyfrickler, der mit offenem Mund die Fumpwerke die bestaunt genauso wie der Babyfrickler du großen Vorbilder. Wobei man sich nie mit anderen vergleichen darf ... sonst ist der Frust vorprogrammiert. Für mich ist eben ein totes SNT die höchste oder die zu hohe Latten ... während andere aus den Einzelteilen ne Kaffeemaschine bauen weil Reparieren schon zu langweilig wurde. Würde auch den Hang zur Destruktion erklären.
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zauberkopf
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Re: ich über mich...

Beitrag von zauberkopf »

Hi !

Also das Du Alk selber sein gelassen hast : RESPEKT !
Ich habe ich mal dauergekifft.. ( der Schrank war versehentlich überdimensioniert ).. und...

Mal ganz kurz :
Wenns darum geht bei Medizinern.. etc.. ins Klo zu greifen... ich denke ich bin seit 10 Jahren Meister darin.
Mittlerweile arbeite ich auch Frei-Beruflich mit denen zusammen.. und naja.. es sind auch nur Menschen.
Mit der erkenntniss.. allerdings wird die sache schon lockerer.
z.B. Müssen die schon jetzt wirklich mit Konstruktivier Kritik rüber kommen, und vorher kapieren, das ich nur auf Logik reagiere.. sonst stossen die hier auf Granit.

Antidepressiva habe ich probiert.. aber ehrlich..
Da gibts besseres.
z.B. als ich mir am Anfang richtig treckig ging, und deswegen gekifft hatte.. (was das ganze ja noch wie bei Alk verschlimmerte)..
habe ich es abgelehnt den Teufel mit dem Belzebub auszutreiben.
Bin stattdessen bis zu 12h am Tag Rad gefahren.
Im Münsterland damals, bin ich soweit gegangen, das ich auf dem Rad gegessen, getrunken, und nur zum Pissen abgestiegen war..

Drogen egal welche.. aktivieren nur das, was eh schon im Körper vorhanden ist.
ich versuche nun schon mein leben seit längerer zeit endlich mal in den griff zu bekommen.
ich habe vieles lange zeit aufgeschoben oder einfach verdrängt, bis es irgendwann nicht mehr ging, fing an mit ritzen, alkoholmissbrauch, bekam depressionen, sogar eine sozialphobie hat sich breitgemacht, angst vor menschenmengen... alles nicht schön. die üblichen sachen kam auch noch hinzu wie "warum finde ich keine partnerin, habe noch keine kinder oder bin verheiratet" , "ich hab doch nichts richtig erlebt" oder "ich hab so viel verpasst in meinem leben"
Definiere in den Griff bekommen :
Also wenn man wie ich ohne Idiotenlaterne lebt, wo einem quasi was vorgelebt wird.. dann überlegt man sich : Was macht mich glücklich ?!
Ich war immer der Meinung .. ich brauche keine Frau als "Statussymbol".. meine grosse liebe war z.B. 10 Jahre älter als ich.
Das leben ist Bunt ! Was willste machen, wenn Du von anderem Ufer bist, oder gar Asexuell ? Dir deswegen vorwürfe machen ? Bullshit !
Verpasst ?! hmm.. was haben andere verpasst, was ich erlebt habe ? ;-) (z.B. Finger Treffen)
Rückfälle habe ich auch noch.. aber naja.. ich werde besser.

Sozialphobie : Es gibt menschen, z.B. Aspis.. denen Strengt viel zu viel Menschen einfach an.
Als ob.. z.B. ein Gehbehinderter ne Wanderung macht.
Trotzdem suchen und finden sie Gemeinschaft.
Nur können sie das nicht 24*7. Sie brauchen pause.
Und es ist egal, ob das jetzt ein Fingertreffen ist, oder nicht..
Ich z.B. brauche nach einer Geschäftsreise/Fingertreffen.. ne Pause. Ich bin da nicht unglücklich.
(Wenn ich z.B. dann in ruhe, mal was machen kann)

z.B. Kontaktscheu bin ich nicht.. besonders bei leuten die mich interessieren.
Aber ich habe ein problem Beziehungen zu pflegen, erst recht auf Distanz.
Das ich regelmässige ausszeiten brauche.. versteht nicht jeder. Ich rede mir da immer den Mund fusselig..
Schon immer. Da fehlt mir was. Irritiert aber andere mehr als mich.
z.B. Treffen :
Mein erster Satz beim ersten Treffen war : ENDLICH MAL NORMALE LEUTE !
Achja.. Sozialphobie hat mir deswegen auch schon unterstellt.
(Ich unterstelle den Leuten, das die nicht gut alleine sein können..und dauernden Kommuniktationszwang haben.. )

Herdentrieb.. krieg ich nicht hin.
Konnte mich nie 100% einer Truppe zugehörig fühlen.
Ich finde es hier ja deswegen so lustig, weil wir hier alle Techniker sind, aber sehr individuell.
Im Leben, in der Fachrichtung, sogar in der Sexualität.
Wir haben hier ganz wenig Regeln ( Politik, PC.. aber Technik) und der rest geht gut !

Obelix : FUNK-GURU ?!
Wie zum Teufel kommste denn darauf ?
Ich bin doch nur ein gottverdammter Bastler mit gefährlichem Halbwissen, der immer wieder ne gelegenheit sucht, was zu lernen und dabei Spass zu haben.
Okay.. so waren die meisten HAM's vor 100 Jahren auch drauf.
HAM war ein schimpfwort.. und untereinander redete man sich mit "Old Man".. zu Deutsch AAALDDEERR ! an.
Immer wenn ich sowas wie "Guru", "Hochi..." etc.. höre.. dann wiegel ich ab.
Ganze einfach.. ich will keinen "Status" verteidigen.. ich will das Kind in mir Pflegen.
Alles andere emfpinde ich nur als unnötigen Ballast.
Ich erlebe das im Job dauernd.. das das soweit ausartet, das die Leute mitunter gar nix mehr auf die Kette kriegen.
z.B. ist das dem Forschungssbereich wo ich mit zu tun habe, z.Z. gaaaanz schlimm.
Oder das Gegenteil : Der OVV hier entschuldigt sich beim Aufbauteam und den Händlern beim DLT-Flohmarkt,das er nicht dabei sein kann,
weil er ja schließlich FUNKER sei, und gerade Contest sei.
Ich meine, gut das ich AMATEURFunker bin, und meine Prioritäten gemäß dem Codex von 1928 anders setze..
Ausserdem ist hier auch gerade Contest : "WAT Work All Tables" zu Deutsch : Tischeschleppen.
Der Typ.. der läuft die ganzen Tag mit einer Hackfresse rum... der lacht kaum.
Der muss.. hach egal.. ein schönes Beispiel wie ich nicht enden will. Wovor ich auch immer gerne warne.

Und das mit der Familie kenn ich.. das 5 Rad sozusagen.. ;-)
Aber was willste machen wenn Du die leider lieb hast ?

Okay.. letztens habe ich mal 9 Monate pause von Job und Teil-Familie gemacht (scheiss kombi.. )
Weil die mir so sehr auf den Sack gingen das die Depression wieder richtig aufblühte.
Habe die dann mal gegen die Wand laufen lassen.
Jetzt scheinen die spurren.. ;-)

So ne Depression muss man echt als Change betrachten.
Das unterbewusstsein zieht die Reisleine.. besonders wenn das Bewusstsein, so bescheuert ist, wie das meine.
Ich musste lernen, das "Normaler" Job, der mich andauernd unterbricht ( Systemadmin und Helpdesk ) mich so viel Kraft kostet,
das ich erst JEDEN Samstag Migräne hatte, und dann hatt mich Gottseidank der Burnout da rausgeholt.

Deswegen bin ich auch offziell Berufsunfähig. Und ? Bin ich deswegen weniger Wert ?

Wenn einer meint, ich würde mal hier und da gelegentlich Geld kosten, habe ich ne nette Gegenrechnung parat.
Alleine die "Einstellung" nicht für Geld zu arbeiten.. sondern für Fun und Erfahrung.. hat mich stellenweise richtig gut werden lassen.
Wenn man dann noch keinen "Status" zu verteidigen hat.. und deswegen auch keine Probleme hat, Atypische Arbeit zu verrichten.. dann geht das gut.
z.B. Beim Umzug zu helfen, oder Netzwerkkabel verlegen... das verbuche ich als "Urlaub".
Aushilfsweise die scheisse von Behinderten in der Lebenshilfe wegzumachen ? Kein Ding ! Die Leute sind nämlich Klasse !
Und ganz ehrlich : Mich in ein Büro zu zwankgsweise stecken, wo ich dauernd "reagieren" muss.. verursacht mehr Kosten als Nutzen..
Ich habe auch erlebt, das andere Leute die "Müssen" mitunter mehr schaden als nutzen..
Deswegen halte ich nichts davon, Arbeit über alles zu stellen.

Mit Selbstständigkeit habe ich ne gute Erfahung gesammlt. Nicht das mich Kohle je interessiert hätte.. aber ich konnte lernen, meine Arbeitsweise zu steuern.
Und die Zahlen in der Buchhaltung waren ein guter Indicator dafür, wie gut ich darin bin. Nebenbei habe ich meine Altschulden damit beglichen.
War eine sehr glückliche Zeit. Vorallem weil ich meisten Geldverdienen mit Lernen verbunden habe. (Angeblich soll das alles in Neuseeland zur "Kultur" gehören.. )
Ein riesen fehler war es, das zugunsten eines Jobs (wg Familie) aufzugeben. Hat mich in ernorme Schierigkeiten gebracht.

Egal.. krieg ich wieder hin. Habe auch daraus gelernt.

Mein Fazit :
"Don't PANIK ! "

und : Aus den Steinen die man Dir in den Weg legt, (oder sich selbst) kann man sich was schönes Bauen !
(Immerhin sind wir Frickler, und wissen, wie man aus Schrott was brauchbares hinbekommt. )
Zuletzt geändert von zauberkopf am Fr 18. Sep 2015, 09:41, insgesamt 1-mal geändert.
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PowerAM
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Re: ich über mich...

Beitrag von PowerAM »

Ein Gedanke schwappte mir seit gestern noch durch's Hirn, musste aber bis heute warten, dass ich ihn in Worte goss...

Elementar ist, die Lust am Leben nicht zu verlieren! Und da gibt es so viel, das einen beschaeftigen und unterhalten kann. Wie mancher seinen Seelenfrieden in (idealerweise selbstgemachter) Musik findet, gibt einem anderen der Sport die Lebenszufriedenheit. Mancher projektiert und realisiert, was es von der Stange nicht zu kaufen gibt oder was den persoenlichen Anspruch nicht befriedigt.

So blumig mein Hausarzt es angesichts des knapp bevorstehenden Burnouts damals formulierte:
"Konzentrieren Sie sich auf die schoenen Dinge des Lebens, dann verlieren die unschoenen Dinge an Gewicht!" *
,
so recht hatte er damals damit.

Erste Massnahme war, wieder auf's Mountainbike zu steigen und meine nahe Heimat zu erkunden. Ich bin dort aufgewachsen und seither hat sich viel veraendert. Allerdings erkennt man manches auch wieder. Unser damaliges Baumhaus nutzen heute Kinder aus meinem Wohngebiet, die in dem Alter sind, in dem wir damals waren. Es gab damals einen am Seil haengenden Autoreifen zum Schaukeln, der inzwischen aber abgerissen war. Ich hatte dann mal gefragt, ob sowas Spass machen wuerde. "Klar doch!" kam als Antwort und so haengt seit ein paar Jahren dort auch wieder eine Schaukel mit einem Autoreifen. Diesmal auch stabiler gebaut, als wir es damals als Kinder selbst gemacht hatten.


* Diesen Satz hatte mir der Medizinmann damals handschriftlich auf den Rand des gelben Zettels geschrieben.
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zauberkopf
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Re: ich über mich...

Beitrag von zauberkopf »

So blumig mein Hausarzt es angesichts des knapp bevorstehenden Burnouts damals formulierte:
Schönes Thema !
Nicht jeder Satz zeigt bei allen die gleiche Wirkung.
z.B. als ich Kiffte konnte man mich nicht überzeugen, das einfach abzusetzen und erst recht nicht gegen was anderes einzutauschen.
Ich wusste, das ist nicht mein eigentliches Problem. Aber es ist auch nicht die Lösung.

Fari.. ein Perser der mit der Deutschen Sprache nie wirklich grün wurde, obwohl verheiratet und ein Juwel für unsere Gesellschaft, nannte meine Pflanzen immer : Kinder.
Und fragte immer : Und ? Wie gehts Deinen Kindern ? A: Gut.. sie wachsen, gedeihen und blühen..
Und irgendwann nahm er mich mal bei seite und meinte :
Jan, Du musst Deine Kinder erwachsen werden lassen. Es gibt nämlich noch andere Kinder um die Du Dich kümmern musst.

BÄÄÄMMM ! Das hat gesessen ! Das hab ich kapiert.. ich mag eigentlich nämlich verantwortung zu haben. Im Hintergrund zwar.. aber wenn ein Windows-Netzwerk stabil läuft.. Produkte sicher sind.. usw.. das nehme ich ernst !
Und das ist mit Canabis einfach nicht drin.
Gesagt getan.. die Letzen Pflanzen wurden erwachsen.. danach schraubte ich die NDL aus der Fassung, und schenkte sie ihm.

Was ich auch kapiert hatte : 1+1=3 Cool.. Easy.. Für einen Technik Freak wie mich irgendwie auf Dauer die falsche Droge.
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Kuddel
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Re: ich über mich...

Beitrag von Kuddel »

Das von Jan angesprochene Asperger-Syndrom ist ein sehr gutes Stichwort. Und es gibt kein "Der hat Asperger, und der nicht", sondern, man kann von 0 - 100 prozent Stufenlos mehr oder weniger betroffen sein. Mit Menschen umgehen zu können bedeutet, einen Gesichtsausdruck lesen zu können. Das ist elementar wichtig, und auch bei "gesunden" Menschen der Grund, warum sie Angst vor fremden Kulturen haben. Andere Kulturen, andere Mimiken.
Beispiel: Wenn jemand lacht, und dabei ein auch nur sehr geringes, kaum sichtbares zittern auf der Lippe liegt, dann hat das eine Bedeutung. Zum Beispiel gute Pokerspieler erkennen auch feinste Details, wie ein falsches Augenzwinkern. Ich bin da schon bei MauMau raus ;-).
Ich habe irgendwann angefangen, diese Mimiken exlipzit zu lernen. Das hilft ungemein beim Umgang mit Menschen. Leider kann ich mir (im Vergleich zu anderen Menschen) immer noch nicht gut "Gesichter merken".
Ich glaube, dass dieses Problem bei uns Fricklern überdurchnittlich oft vorkommt. Ich halte dass aber auch für einen genetischen Fortschritt. (Das ist aber ein anderes, dafür sehr spannendes Thema)
@Arndt: hamit schließt sich der Kreis zu unserem Gespräch über kollektive Intelligenz und dem Posthumanoid ;-)

Warum ich das alles sage: Wenn man seine Schwächen oder Krankheiten namentlich kennt, so kämpft man nicht mehr gegen ein unbekanntes Phantom, sondern kann es akzeptieren und gezielt daran/damit arbeiten.
Gruß
Kuddel
PS: Wie viele von uns sind wohl im Fussballverein? Oder haben als Fan ein Trikot von Dirk Nowitzki?
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zauberkopf
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Re: ich über mich...

Beitrag von zauberkopf »

Ich glaube, dass dieses Problem bei uns Fricklern überdurchnittlich oft vorkommt. Ich halte dass aber auch für einen genetischen Fortschritt. (Das ist aber ein anderes, dafür sehr spannendes Thema)
@Arndt: hamit schließt sich der Kreis zu unserem Gespräch über kollektive Intelligenz und dem Posthumanoid ;-)
Würde ich nicht sagen..
Also bei Jobben in der Lebenshilfe.. bei ganz anderen Behinderten habe ich gemerkt, das die zwar auch ne Behinderung haben, aber andere Dinge besser ausgeprägt sind.
So ähnlich wie.. ein Blinder sein Gehör.
Und ich hab den Link grad nicht parat ( auf dem Sprung).. aber es scheint, das es dafür eine bakterielle ursache gibt. (Eine Darmbakterie)
z.B. sind besonders viele Kinder von einwanderern betroffen. Der Stuhlgang von Autistischen Kindern unterscheidet sich (was die Baktieren betrifft) von dem mit dem "Normalo-Syndrom".

Die Forschungen in Sydney, den effekt künstlich durch Magnetfelder herzustellen, halte ich für.. gelinde gesagt.. fragwürdig.

Es ist aber wurscht... wir können lernen.. und es wäre schön gewesen, hätte ich weniger umwege machen müssen. Aber so wars halt auch ganz.. interessant.
Edit :
Dirk Nowitzki ... danach musste ich erst mal googeln.. ;-)
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Re: ich über mich...

Beitrag von Kuddel »

Wichtig: Ich sehe Asberger nicht als Krankheit. Das ist ganz wichitg. Ebenso sind Psychopathen nicht krank, sondern ein Teil unserer Evolution, und ebenso wichtig wie "normalos". Die meisten denken dabei sofort an Kranke Typen, die alle Leute umbringen. Ist aber gar nicht so, z.B. Neil Armstron war auch einer.
Es gibt diesbedingt lustige Nebeneffekte. So sind z.B. rothaarige Mädchen in Deutschland häufiger "Nerd" als andere. Das hängt nicht mit den Genen zusammen, sondern mit dem Umfeld.
Autismus hingegen ist ja ein ganz andere Geschichte.
Pshychopathie kann man auch durch Magnetfelder "erzeugen", hält aber zum Glück nicht lange an.
Buchtipp dazu: "Gehirnflüsterer", von Kevoin Dutton
Gruß
Kuddel
PS: Apropos Buchtipp: Keinesfalls hat sich der Freiherr von Knigge um Tischregeln interessiert, sondern um den "Umgang mit Menschen". Das Original ist daher auch lesenswert und wirklich Hilfreich.
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zauberkopf
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Re: ich über mich...

Beitrag von zauberkopf »

So sind z.B. rothaarige Mädchen in Deutschland häufiger "Nerd" als andere.
Danke für den Tip ! Damit hättest Du aber auch gerne mal früher kommen können.. ;-)
Wichtig: Ich sehe Asberger nicht als Krankheit.
Und wenn.. und ? So Watt ?
Ein Nachbar hat gerade "hirnschnupfen" und dreht gerade durch.. deswegen ist er dennoch ein Mensch.
Oder Blinde geben excelenter Funker ab..

Übrigens aus der Reihe : Dumm gelaufen .
Eigentlich war ich schon als Kind.. anders.
Aber dummerweise mussten sich ja meine Eltern scheiden lassen, als ich 5 war, und haben noch einen Rosenkrieg angefangen.
Und schon hat man alles darauf geschoben..

Also eigentlich.. greife ich schon seit.. über 30 Jahren mit Ärzten ins Klo.. ;-)
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Kuddel
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Re: ich über mich...

Beitrag von Kuddel »

zauberkopf hat geschrieben:
So sind z.B. rothaarige Mädchen in Deutschland häufiger "Nerd" als andere.
Danke für den Tip ! Damit hättest Du aber auch gerne mal früher kommen können.. ;-)
Vorsicht: Sie sind statistisch relevant häufiger Nerd. Das schließt kein Haarfärbemittel ein, und bedeutet nicht 100%. Wen sie dann noch ´ne Brille trägt, wirds aber wohl wieder interessant. Wobei meine Beobachtungen (nicht, dass ich sowas beobachte, ist mir nur zufällig aufgefallen) teilweise ein recht eindeutiges Bild zeigen. Siehe unsere Forumstreffen.
zauberkopf hat geschrieben:
Wichtig: Ich sehe Asberger nicht als Krankheit.
Und wenn.. und ? So Watt ?
Ein Nachbar hat gerade "hirnschnupfen" und dreht gerade durch.. deswegen ist er dennoch ein Mensch.
Oder Blinde geben excelenter Funker ab..
Da sind wir einer Meinung.
Gruß
Kuddel
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Re: ich über mich...

Beitrag von zauberkopf »

Vorsicht: Sie sind statistisch relevant häufiger Nerd. Das schließt kein Haarfärbemittel ein, und bedeutet nicht 100%. Wen sie dann noch ´ne Brille trägt, wirds aber wohl wieder interessant. Wobei meine Beobachtungen (nicht, dass ich sowas beobachte, ist mir nur zufällig aufgefallen) teilweise ein recht eindeutiges Bild zeigen. Siehe unsere Forumstreffen.
hmmm.. das mit dem Haaren ist mir gar nicht aufgefallen.. hmm..

Das ganze muss mal untersucht werden.
Also .. Ich brauche ein Device das klein ist, das transportabel ist, und das die Haarfarbe exakt ermitteln kann.
Ausserdem eins, um die Haarfarbe von Menschenmassen erfassen zu können (Weitere Fragestellung : Rothaarige eher in Büchereien oder Clubs ? )
Damit müsste man dann die üblichen Locations abklappern ( Clubs,Bücherreien, etc.. ).
Zusammen mit einem Tablet zur Datenerfassung, und etwas kleingeld zum Drink-Aussegeben(ggf auch Arduino-Nanos.. ), könnte da schon eine nette Datenbasis zusammenkommen.
Plakettenkleber : Hasste Bock ? Zu testen ob Theorie und Praxis zusammenpassen ?
Ich meine, Wissenschaftliche Neugier, kann mitunter grösser sein, als irgendwelche Ängste.

Wenn wir erste Ergebnisse haben, lassen wir dann weitere Studien durch das Familienministerium sponsern.
Ein paar Sprösslinge von einigen hier müssen dann halt als "Grund" herhalten.. ;-)
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Nicki
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Re: ich über mich...

Beitrag von Nicki »

zauberkopf hat geschrieben: Also .. Ich brauche ein Device das klein ist, das transportabel ist, und das die Haarfarbe exakt ermitteln kann.
Auf welche Entfernung?
Die beiden links und rechts von der Nase scheinen mir am geeignetsten zu sein :lol:
Nach Äußerlichkeiten zu gehen hat sich bei mir bisher nur bei den Ausschlusskriterien (Stichwort Barbie...) bewährt.
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Hightech
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Re: ich über mich...

Beitrag von Hightech »

Na denn viel Glück beim suchen, Rothaarige sind selten, da gibt es nicht für jeden Frickler eine passende Rothaarige.
Ob echt oder unecht kann man unten sehen, da sind die meisten nicht um gefärbt.
Matt
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Re: ich über mich...

Beitrag von Matt »

bzw, an helle Haut erkennen, der kaum bis nicht sonnenbadfähig ist (meine Omi ist rothaarig )

Grüss
Matt
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zauberkopf
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Re: ich über mich...

Beitrag von zauberkopf »

Ob echt oder unecht kann man unten sehen, da sind die meisten nicht um gefärbt.
Da gibts aber ne andere Schwierigkeit : In der Regel haben die nämlich alle rote Haare....
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Hightech
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Re: ich über mich...

Beitrag von Hightech »

Finger hat geschrieben: Und ein Rat von meinem Hausarzt in einer Krise lautete: "Ziehen sie mir ihren Kumpels um die Häuser. Die Jungs wissen genau, was sie tun müssen".
Damit haut man bei Sozial-Phobikern voll in die Kerbe, die haben i.d.R keine Kumpels. Dann sind die vollkommen am Boden.

Jemand der zu andren Leuten schwer Zugang findet, sollte sich nicht unter Druck setzen.
Lieber sollte man da versuchen mit sich selber klar zu kommen.

Mit den Kumpels um die Häuser ziehen ist auch mit Vorsicht zu genießen, das kann gut ablenken aber der Alltag muss bewältigt werden.
Alkohol ist keine Lösung sonder eine Löse.

Übrigens ist es schon eine große Leitung mit sich selber zurecht zu kommen, man muss nichts schaffen, was besonderes können, jeden Tag was tolles Erleben.
Mit sich selber klar kommen heisst auch, das man sich nicht für andere verbiegt und nicht das macht was man denkt was andere von einem erwarten.

Für alle Sozial-Phobiker:
Seit so wie ihr seit! Die anderen (normalen) denken normalerweise nicht groß über das Gegenüber nach und es wird nicht jedes
Wort abgewägt und analysiert was ihr sagt.
Ebenso ist nicht jedes Wort was gesagt wird einzeln zu werten.
Ihr müsst auch kein super Gesprächspartner sein, die Gesellschaft mit amüsanten Anekdoten unterhalten, unterhaltsam und lustig sein, es reicht zuzuhören und freundlich zu sein.


Es ist auch nicht möglich jeden Tag glücklich zu sein, wer das behauptet hat für sich entschieden das das so ist und erzäht das auch allen, das heisst nicht das das auch so ist.
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Captain Einsicht
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Re: ich über mich...

Beitrag von Captain Einsicht »

Also die Frau fürs Leben zu finden die auch Technik begeistert ist habe ich nie versucht und es war kein Fehler.

Mein Weibchen kommt immer noch mit einer Wandwanze an wen ich nach einem Akku Frage :? wunderte sich über den Komischen Fernseher den ich Gestern an geschleppt habe (Oszi) und verzweifelt wen ich Timeshift am TV erklären will.

Aber sie Liebt Heißkleber :lol: also etwas Hoffnung für die Weltherrschaft ist gegeben.

Sie hat eben ihre HobbyÅ› und ich meine und das Klappt gut aber auch paar Gemeinsamkeiten zb. Flohmärkte nur das ich eher Lampen Kocher Technik jage und sie Deko Klamotten Schallplatten usw.

Wir sind in vielen Bereichen auch sehr unterschiedlich ich Chaos sie Ordnung.
Ich Koche Gerne sie hasst es.
Das kann natürlich ein Problem sein aber man kann sich auch gut ergänzen.

Die Fricklerdamen sind leider eine sehr seltene Spezies schon fast mit dem Yeti gleichzusetzen eine zu finden ist schwer aber ob dann auch noch die Chemie stimmt ist auch noch fraglich.

Eine Nichtfricklerfrau hat den Vorteil 99% des Werkzeugs benutzt sie nicht und ist da wo man es Hingelegt hat (nur der Kleie Schlitz ist dauernd in der Küche zum Abflussreinigen und die Heißklebe voller Glitter zur Weihnachtszeit)

Einfach offen durch leben gehen und das Genießen was man hat, nicht betrauern was man nicht hat.

Walter
Gary
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Re: ich über mich...

Beitrag von Gary »

Hi Plakettenkleber,

lass dir den Thread nicht klauen. Misch hier mit, was hilft, was dich unter Druck setzt und was gar nicht geht.
Das hilft dir und uns zum verstehen und helfen.

Gruß Gary
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Captain Einsicht
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Re: ich über mich...

Beitrag von Captain Einsicht »

Da muss ich Gary recht geben.

Das Thema ist mal wieder schwer ausgeartet wie es hier Öfters im Forum Passiert

Das Thema Frauen erfordert an sich mindestens ein eigenes Forum und hat hier nichts im Fred zu suchen.

Aber das es hier so so viel Geschrieben wird zeigt mir das du/wir hier nicht alleine sind mit Problemen und die Resonanz ist durchgehend Positiv.

Die Tips sind alle gut gemeint aber jeder ist anders gestrickt und muss seinen weg selber finden ;) aber wen du hier nach Hilfe fragst wird dir geholfen

[/quote]
Finger hat geschrieben:Dazu auch mal ein paar Worte von mir. Ich lasse solche Sachen hier stehen, weil wir eine kleine Gemeinschaft sind, in der wir einander helfen und zur Seite stehen. Auf diese Gemeinschaft bin ich sehr stolz. Nahezu jeder von uns schleppt sein Päckchen mit sich herum. Nicht alle reden darüber, aber alle wissen im Grunde, worum es geht. Und davon nehme ich mich auch nicht aus. Schwere Erkrankungen gehören zum Leben dazu. Bevor du aufgibts suche dir Hilfe. Du bekommst sie, auch hier.
Ich glaube der Meister würde wen hier gehetzt worden wäre das Forum schließen wegen Fremdschämen.

Ich weiß nicht wo du herkommst aber wen es halbwegs in der Gegend ist kann man sich ja einfach mal Neutral Treffen oder kommst vorbei.

Das ich erstmal nicht zu dir komme hat einen einfachen Grund ;) du musst mich nicht raus werfen sondern kannst immer gehen.

Und ich denke mal mit dem Angebot bin ich nicht alleine.

Walter
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ferdimh
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Re: ich über mich...

Beitrag von ferdimh »

Ich finde, dass die Diskussion über Frauen (die ja durchaus öfter vorkommt) ein ganzes Stück am Problem vorbeigeht. (Und ich bin mir nicht klar, ob das Plakettenkleber klar ist).
Im Selbstversuch habe ich herausgefunden, dass "Ich tue XY, um Ziel Z zu erreichen" ein sicherer Weg ins Unglück ist.
Dabei ist egal, ob "Z" eine Frau, 20 Saufkumpels, oder die "Fricklerehre" ist.
Der Weg ist in jedem Fall zu weit, um ihn durchzuhalten. In. Jedem. Verdammten. Fall. Glaubts mir. Ich habs ausprobiert. Und nachher ist man frustriert.
Ich bin nicht Schauspieler, Berufsmusiker, Veranstaltungstechniker oder CS-Progamer geworden (alles wollte ich mal mit ziemlich viel Elan und Ausdauer sein). Ich bin bei dem geblieben, von dem ich lange Zeit wegwollte, nämlich "Der Typ mit dem Lötkolben, der immer Bomben baut" (Fliegende Fädeldrahtaufbauten auf Laminat werden von frickeltechnischen Laien gerne als Bombe gesehen. Besonders wenn sie die Nebelmaschine fernsteuern).
Im Leben muss man genug Wege des Ziels wegen gehen. Studieren wegen Abschluß, arbeiten wegen Geld, Schrott wühlen wegen Bastelmaterial...
Wenn du dir aussuchen kannst, was du tust, dann such es dir verdammt noch mal aus!
Ich stelle mir mittlerweile regelmäßig die Frage "Will ich das tun, oder will ich das Ergebnis sehen?". Wenn es nur um letzteres geht, muss der Weg klar durchdacht und sicher sein.
Beispiel: Benötige einen 100W-Audioverstärker. Lösung: kaufen. Oder 2xTDA7294+Ringerntrafo. Ist klar was zu tun ist und in einem Tag erledigt.
Gegenbeispiel: Will mal mit Digitaltechnik in extrem spielen. Mit vielen 74xx und RAM und so. Lösung: Bastle Finger-TV. Ist übrigens nie fertig geworden, weil das Interesse irgendwann abgeebbt ist. Ist m.E. ok, weil der Weg hochinteressant war. Die Wochen, die ich am Stück gefüdelt habe, haben Spaß gemacht, auch wenn das Projekt nie gelaufen ist.

Für soziale Ziele gilt das Gleiche!
Wenn du durch die Welt eierst um eine Freundin zu finden, funktioniert das nicht. Es gibt Patentrezepte diverser Ratgeber, die technisch funktionieren mögen. Mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit. Die gering ist. So gering, dass sie multipliziert mit der Wahrscheinlichkeit, dass das "Opfer" tatsächlich zu dir passt und mit der Wahrscheinlichkeit, dass du das Patentrezept tatsächlich ausführst, näherungsweise Null ist.
Du hast sicher deine Stärken. Erste Aufgabe: Nicht damit verstecken! Hier ist ein Treffen unter Bastlern für mich sehr hilfreich gewesen, weil es die Möglichkeit gibt, über die Themen, über die man gerne reden würde, mal zu reden. Jemand der deine Interessen nicht kennt und nicht teilt ist kein so einfacher Gesprächspartner. Daher ist Übung unter Bastlern sehr hilfreich.
Wenn andere deine Interessen kennen, können sie auf dich zukommen. Und Begeisterung lässt sich themenübergreifend übertragen. Man muss nicht verstehen, was du erzählst, die leuchtenden Augen bei "und dann hat Boris die Gasflasche umgedreht" kriegt auch der mit, der sich dabei im Kopf keine 20m Stichflamme ausmalt.
Auch wenn eventuell das Verständnis für die Aktionen fehlt, ist die Akzeptanz fast immer da. Man darf der "Freak" sein. Dann gibts zwar Leute, die den "Freak" bescheuert finden. Aber eben auch das Gegenteil.

Aber: Quäl dich nicht aufs Treffen! Wenn sich die Gelegenheit ergibt, mach was mit Leuten aus dem Umkreis, Stammtisch oder was auch immer. Halte dir die Option "Rückzug" immer offen und nutze sie auch, wenn nötig.

Eine Frau, die das technische Interesse teilt, zu finden, wird immer einfacher, weil durch Smartphones etc, auf einmal sichtbar technisches in Mädchenhände kommt.
Unabhängig davon ist das technische Interesse garnicht mal so wichtig. Wichtig ist das Interesse an sich. Der $BASTLER hat einen Kopf voll Ideen. Immer. Damit kommt man nur klar, wenn man ebenfalls einen Kopf voller Ideen hat. Worum es in den Ideen geht, ist Nebensache.

Und @Obelix77:
Ich habe dich nie als "klein" oder "untergeordnet" wahrgenommen. Das wäre vielleicht passiert, wenn du die VDE-Richtlinien gegen die der Verhau verstößt, zitiert hättest und massiv protestiert hättest.
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2moose
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Re: ich über mich...

Beitrag von 2moose »

Als ob es bei einem emotionalen Thema eine Themenverfehlung geben würde und das Ausklammern von Frauen (also von ca. 50% der Menschheit) die Findung einer Problem-Lösung fördern würde. Wo doch der Weg das Ziel und das Problem das Leben.

Es geht hier vielmehr darum, dass man schreibt ... und nicht was man schreibt.
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2moose
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Re: ich über mich...

Beitrag von 2moose »

Gelöscht, Doppelpost
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Spike
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Re: ich über mich...

Beitrag von Spike »

Mein unqualifizierter Kommentar dazu lautet WYSIWYG.
Hört sich einfach an, ist aber - wenn man ehrlich sich selbst gegenüber ist [und eine Idee von seinem eigenen Selbst hat] - die Königsdisziplin.
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ferdimh
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Re: ich über mich...

Beitrag von ferdimh »

Es geht doch nicht darum, die Frauen auszuklammern. Es geht darum, die anderen 50% (Männer) nicht auszuklammern. Sich auf Frauen festzubeißen reduziert die Chancen, grundlegende Probleme zu lösen.
Spike: ich bitte dich, das auszuführen. "What you see is what you get" gibt in dem Kontext so absolut gar keinen Sinn.
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Spike
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Re: ich über mich...

Beitrag von Spike »

Das WYSIWYG stand für mich jetzt unabhängig von der heterosexuellen Diskussion über Paarbindungen für eine gesunde soziale Interaktion.
Wenn man anfängt ein Schauspiel aufzuführen, ohne dass andere davon wissen, ist das grundsätzlich Mist.
Ist ja auch ohne Drehbuch.
Edit: @Plakettenkleber - Habe habe die blöde Angewohnheit des Querlesens und zu spät realisiert was das hier doch für ein existentielles Wirrwar wird.
Deshalb:
1) Ich bin.
2) Ich bin der der ich bin nicht aus mir allein.
3) Siehe 1).
Wir sind mehr als das reproduzierende Tier !

@ferdimh: Motivation's a bitch. Einen Grund aufzustehen anders als in Punkt 1) zu finden ist schon eine Herausforderung :twisted: Dein Avatar ist im übrigen unübertroffen :D
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Plakettenkleber
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Re: ich über mich...

Beitrag von Plakettenkleber »

So sind z.B. rothaarige Mädchen in Deutschland häufiger "Nerd" als andere
konnte ich so jetzt noch nicht feststellen, aber rothaarige frauen ziehen mich magisch an, warum genau ist mir selbst nicht bekannt :lol:
Und ein Rat von meinem Hausarzt in einer Krise lautete: "Ziehen sie mir ihren Kumpels um die Häuser. Die Jungs wissen genau, was sie tun müssen".
soweit ok, bei mir ist es so gewesen, ich hab es mit dem umherziehen und alkohol immer maßlos übertrieben, die folge daraus war dann das sich immer mehr von mir abgewendet haben. das ist mir mittlerweile klar. deswegen jetzt auch kein alkohol mehr.
Damit haut man bei Sozial-Phobikern voll in die Kerbe, die haben i.d.R keine Kumpels. Dann sind die vollkommen am Boden.
so ist es (leider) bei mir, so richtige freunde/kumpels...naja, wie ich sagte, viele haben sich von mir abgewendet, übrig geblieben sind ausserhalb der familie nur 2
wobei,klar, die anzahl ist nicht entscheidend, sondern ob man zueinander hält, dazu gehört auch sich mal streiten etc.. wir haben uns aber immer wieder zusammengerauft.
Also die Frau fürs Leben zu finden die auch Technik begeistert ist habe ich nie versucht...
darum geht es mir auch garnicht das meine partnerin unbedingt die selben hobbys wie ich haben soll/muss. wenn sollte das halt so zusammenpassen, der rest ergibt sich dann schon von alleine. mit dieser einstellung komme ich soweit ganz gut klar, erzwingen kann ich nichts, und dauernd darüber nachdenken macht mein kopf noch mehr kaputt. ich lasse das thema frauen erstmal weg.
Ich weiß nicht wo du herkommst ..
aus BS
Aber das es hier so so viel Geschrieben wird zeigt mir das du/wir hier nicht alleine sind mit Problemen und die Resonanz ist durchgehend Positiv.
finde ich auch, ich bin echt erstaunt darüber, ok sonst habe ich die meinung gehabt ich würde mit meinen problemen und fragen den anderen nur unnötig auf den sack gehen.
klar, nicht alles wortwörtlich zu nehmen, aber es sind, wie ich finde viele anreize dabei zum nachdenken.
Erste Aufgabe: Nicht damit verstecken! Hier ist ein Treffen unter Bastlern für mich sehr hilfreich gewesen, weil es die Möglichkeit gibt, über die Themen, über die man gerne reden würde, mal zu reden. Jemand der deine Interessen nicht kennt und nicht teilt ist kein so einfacher Gesprächspartner.
ich denke wirklich darüber nach, erstmal schritt für schritt.

diese ganzen dinge, wie nicht gerne unter menschen, auf veranstaltungen usw.. ich hab das alles unter misserfolg gebucht und bin in selbstmitleid versunken (warum kann ich das nicht usw..) aber so, denke ich ich habe es halt herausgefunden das mir das einfach nicht liegt. das ist ok. ich muss das nicht machen, nur weil da andere auch hingehen.. und ja, ich habe mich zu anfang viel zu sehr auf "die anderen" konzentriert, auch ein großer fehler...

zum thema "profibastler"... jeder hat sein fachgebiet, der eine kann von jedem ein wenig, der andere ist auf einem gebiet stark und hat sonst 2 linke hände und alles voller daumen, ich fühle mich meistens dann automatisch unterlegen wenn ich mit leuten aus der selben berufsgruppe in kontakt komme.. ich kenn es nur zu gut sich mit menschen zu untehalten die, wie man sich selbst einredet, auf einer höheren ebene sind und man da nicht mithalten kann, gerade wenn es um politik und die welt geht, ich fühle mich dann automatisch minderwertig.
ich finde es gut das hier im forum politik etc. weitestgehend ferngehalten wird.

ich bin mal gespannt was für ergebnisse die untersuchung meiner schilddrüse bringt...
die untersuchung an sich war eigentlich nicht schlimm, nettes personal, habe fragen gestellt die mir auch verständlich beantwortet wurden. diesen arztbesuch möchte ich als "o.k." einstufen. ich bekam ja ein radioaktives kontrastmittel gespritzt (nein, ich habe jetzt keine superkräfte...), und als ich ins büro zurückkam schlug unser gamma-scout erstmal kräftig alarm, was erstmal für aufsehen im büro sorgte. 4µS/h in 1m abstand, direkt auf die einstichstelle gehalten 32µS/h :lol:
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Hightech
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Re: ich über mich...

Beitrag von Hightech »

Plakettenkleber hat geschrieben: ich bin mal gespannt was für ergebnisse die untersuchung meiner schilddrüse bringt...
Was sind die Symptome ?
Ich frage, weil ich mich mit ständiger Müdigkeit rumplage, Tageweise kaum die Augen aufhalten kann und im Stehen einpenne.
Bei Männern wird fast nie die Schilddrüse untersucht, das wäre eine noch eine Möglichkeit für mich.
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Nicki
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Re: ich über mich...

Beitrag von Nicki »

Hightech hat geschrieben: Was sind die Symptome ?
Ich frage, weil ich mich mit ständiger Müdigkeit rumplage, Tageweise kaum die Augen aufhalten kann und im Stehen einpenne.
Interessant. Wie lange schon?
Ich fühle mich seit ca. 3 Jahren irgendwie weniger leistungsfähig als ich für möglich halte.
Ändert sich auch mit Vitaminpillen nicht, Ernährungsumstellung brachte auch nicht viel.
Dazu kommt ein Taubheitsgefühl in der Ohrmuschel.
Mein Termin beim Neurologen ist erst in 5 Monaten, muss ich wohl abwarten - der Hausarzt war ratlos.
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Hightech
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Re: ich über mich...

Beitrag von Hightech »

Nicki hat geschrieben:
Hightech hat geschrieben: Was sind die Symptome ?
Ich frage, weil ich mich mit ständiger Müdigkeit rumplage, Tageweise kaum die Augen aufhalten kann und im Stehen einpenne.
Interessant. Wie lange schon?
Das hat vor ca.18 Jahren begonnen. Ist im Laufe der Jahre schlimmer geworden.
Zuerst war es die vermutete Schlafapnoe, der Rat: "Nehmen Sie mal 10-15kg ab"
Aber das war es nicht, ich wiege jetzt 18kg weniger und Schnarche auch nicht, sagt meine Frau.
Vitamin D ist es auch nicht, Blutwerte sind i.O.
Mein Hausarzt ist mittlerweile so ratlos das er mir ne Überweisung zum Psychologen ausgestellt hat -> Depression.

Ich hab ihm erklärt das ich Depressionen bekomme von der Müdigkeit und nicht umgekehrt, ich hab sonst keinen Anlass für Depressionen.
Klar gibt es Tage... aber die gehen vorbei.
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Plakettenkleber
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Re: ich über mich...

Beitrag von Plakettenkleber »

http://www.medipresse.de/Was-fehlt-mir/ ... n-162.html
bei mir liegt der verdacht einer unterfunktion nahe, bei mir ist das in der familie weit verbreitet.

zumindest will ich da nichts unversucht lassen, entweder hab ichs oder nicht. wenn nicht dann werd ich weitersuchen müssen. ich lasse mich auf garkeinen fall einfach so auf die psychologische schiene schieben.
Azze
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Re: ich über mich...

Beitrag von Azze »

Ich weiss, was du meinst. Ärzte schieben einen ganz gerne mal auf die psychologische Schiene, wenn sie nicht mehr weiter wissen. Insbesondere wenn man dann das Gefühl hat, dass noch nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft wurden, vor dieses "Urteil" fiel, ist das extrem unbefriedigend und mitunter verstörend.

Die Kehrseite ist, dass aber auch viele Patienten große Schwierigkeiten haben zu akzeptieren, dass sie tatsächlich psychologische Hilfe benötigen. Leider ist gesellschaftlich immer noch nicht so richtig akzeptiert, dass auch die Psyche veritabel krank sein kann (und darf), so dass mancher bei dich selbst sich vehement gegen diese Erkenntnis wehrt. Erst die letzten Jahre rückt die Psyche dank Burnout-Syndrom auch in den Focus der Öffentlichkeit und wird nun auch mal wahr genommen. Aber so mancher Patient hat sicher unfreiwillig sein Leiden verlängert, indem er zu lange dagegen ankämpfte. Mit einem lädierten Sprunggelenk geht jeder ohne Scheu zum Spezialisten. Aber vor jemand aus eigenen Stücken die psychologischen Hosen runter lässt, muss meist viel passieren. Ich habe das live bei einer füheren Freundin erlebt, der es heute gut geht, nachdem sie eine lange Verleugnungs- und Leidenphase hinter sich bringen musste, ehe sie sich helfen ließ.

Insofern habe ich großen respekt, wenn sich jemand "outet" und zu seiner Schwäche steht - das ist der erste Schritt, Stärke zu zeigen.
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zauberkopf
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Re: ich über mich...

Beitrag von zauberkopf »

ich kenn es nur zu gut sich mit menschen zu untehalten die, wie man sich selbst einredet, auf einer höheren ebene sind und man da nicht mithalten kann, gerade wenn es um politik und die welt geht, ich fühle mich dann automatisch minderwertig.
Bitte, bitte, bitte lass das !!!
Das entbehrt doch jeglicher Grundlage !
Genau so wie das gegenteil...
(z.B. der der Glaubt jemand zu sein, hat aufgehört jemand zu werden.)
Guck mal.. die Leute, die ernsthaft, vor mir behaupten, ein "Leistungsträger" zu sein.. müssen leider damit klarkommen, das ich mich am Boden rolle vor lachen.. ;-)
Und die Reaktion darauf.. machts auch nicht besser ! Hinterher habe ich immer Muskelkater..
Den Vogel abschiessen tun allerdings die Jungs hier : https://de.wikipedia.org/wiki/Calvinismus

Tip : Wenn Du eine Idiotenlaterne hast : Hau sie wech !
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Heaterman
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Re: ich über mich...

Beitrag von Heaterman »

Hightech hat geschrieben: Das hat vor ca.18 Jahren begonnen. Ist im Laufe der Jahre schlimmer geworden.
Zuerst war es die vermutete Schlafapnoe, der Rat: "Nehmen Sie mal 10-15kg ab"
Aber das war es nicht, ich wiege jetzt 18kg weniger und Schnarche auch nicht, sagt meine Frau.
Vitamin D ist es auch nicht, Blutwerte sind i.O.
Mein Hausarzt ist mittlerweile so ratlos das er mir ne Überweisung zum Psychologen ausgestellt hat -> Depression.

Ich hab ihm erklärt das ich Depressionen bekomme von der Müdigkeit und nicht umgekehrt, ich hab sonst keinen Anlass für Depressionen.
Klar gibt es Tage... aber die gehen vorbei.
Schlaf? Was is´n das für ein Fremdwort? Hab ich seit mindestens 20 Jahren aufgegeben, 4 bis 5 Stunden scheinen dem Kadaver (der schon immer eher nachtaktiv ist) zu reichen, lediglich am WE etwas mehr. Arzt? Sinnlos, schade um die Zeit. Ich hab gelernt, damit zu leben, als Selbständiger kriegt man schon von allein die Augen auf, wenn man den Sollumsatz im Monat denkt :mrgreen:
Scheint `ne Volkskrankheit zu sein, schlecht oder gar nicht einschlafen, nach Feierabend quasi umfallen, sobald man inaktiv wird - muss aber nicht in Depressionen enden, sowas kenn ich nicht. Eher presenile Bettflucht im Alter...
Keine Depressionen zu kriegen, ist m.E. auch eine Frage des eigenen Willens und Trainings, ein wenig auch eine genetisch stabile Gesundheit und der Motivation: immer weiter, don´t look back... Halbwegs intakte Familie ist auch nicht schlecht, mich motiviert zur Zeit zusätzlich das Kerlchen hier (Enkel):
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