Balun, UnUn und Mantelwellensperren

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Allgemeines

Man muss grundsätzlich Unterscheiden zwischen einem Strombalund und einem Spannungsbalun. Wird ein Spannungsbalun verwendet, so muss in den meisten Fällen eine seperate Mantelwellensperre verwendet werden. http://www.ib-haertling.de/amateurfunk/Strombalun.pdf

Strombalun

Strombalun 1:1

Ein Strombalun 1:1 wirkt als Mantelwellensperre, da er Gleichtaktströme auf einer Zweidrahtleitung (oder Koaxialkabel) verhindert.

Er kann ausgeführt werden als Wicklung der Leitung auf einem oder mehreren Ferritkernen, oder durch Auffädeln von vielen Ferrithülsen auf die Leitung.

Ein Strombalun 1:1 kann für 50 Ohm ausgelegt sein (Wicklung mittels Koaxkabel oder zwei parallelgeschaltete Wicklungen von 100 Ohm Paralleldrahtleitung) oder für höhere Impedanzen durch Verwendung entsprechender Zweidrahtleitung.

Ein solcher 1:1 Transformator kann auch als Luftspule ausgeführt werden.

http://www.karinya.net/g3txq/chokes/choke_impedances.png Impedanzen verschiedener Ferrit- und Luft-Koaxdrosseln

http://www.qsl.net/dk7zb/Baluns/current_balun.htm Koax auf Ferritkern

http://www.qsl.net/dk7zb/Baluns/broadband.htm 1:1 Baluns mit Zweidrahtleitung statt Koax werden auch "Balun für undefinierte Impedanzen" oder "Breitbandbalun" genannt. Wobei eigentlich jeder Ferrit-BalUn ein Breitband-BalUn ist.

Strombalun 1:4

Ein Strombalun 1:4 wird realisiert durch parallelschalten zweier 1:1 Strombaluns auf der Primärseite und in Reihe schalten der Sekundärseiten. So entsteht ein Impedanz(Widerstands)übersetzungsverhältnis von 1:4.

Das läßt sich ausnutzen um einen zwischen 1:1 und 1:4 umschaltbaren Strombalun zu bauen: http://www.qsl.net/dk7zb/Baluns/balun_1-1+1-4.htm

Spannungsbalun

1:1

Spannungsbalun 1:1 transformiert das erdbezogene Eingangssignal auf ein erdsymmetrisches Ausgangssignal (sorgt für gleiche Spannungen). Er verhindert nicht die Bildung von Mantelwellen.

In meinen Augen ist der einzige Vorteil eines Spannungsbaluns 1:1, dass beide Dipolhälften auf Erdpotential liegen (Statische Aufladung wird verhindert).

1:4

Ein 1:4 Spannungsbalun wird realisiert durch Aufbringen einer Bifilaren Wicklung auf einen Ferrit-Toroid oder Stabkern. Die erste Wicklung wird an den 50Ohm Eingang gelegt, während der Beginn der zweiten Wicklung an das Ende der ersten angeschlossen wird (die zugleich der 50Ohm Einspeisepunkt ist, der Anfang der ersten Wicklung geht auf Erdpotential).

Das hier ist ein 1:4 Spannungsbalun: http://www.qsl.net/dk7zb/Baluns/balun_1-4.htm


UnUn 1:9 und höher

UnUn deutet auf den unsymmatrischen Ein- und Ausgang hin.

UnUn 1:9 wird mit einer trifilaren Wicklung realisiert, 1:16 mit vier parallelen Drähten.

Für höhere Impedanzverhältnisse (1:21.. 1:64) werden wenige Primärwindungen (2-3) auf einen Ferritkern gebracht mit entsprechender Anzahl Sekundärwindungen.

Hier mehrere Beispiele für hochohmige UnUns und einen mit umschaltbarem Übersetzungsverhältnis: http://www.qsl.net/dk7zb/Baluns/MTFT.htm