Finger´s elektrische Welt

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Forum und Wiki für den durchgeknallten Bastler

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Bölkwassermöller I

Inspiriert durch einen Forenbeitrag und einer Allgemeinen Abneigung gegen die üblichen Trinkwassersprudler kam ich auf die Idee, einen Zapfhahn in die Küche zu flanschen, aus dem mein geliebtes Bölkwasser läuft. Ausserdem brauche ich ein Projekt, mit dem ich mich in der Mittagspause beschäftigen kann...

Stilles Wasser mag ich nicht, Medium ist Quatsch. Ich will ja schließlich einen ausgewachsenen Landwirt produzieren.

Was mir so vorschwebt in der Küche (siehe Raffineriebau) hat natürlich einen unterirdischen WAF und deshalb muss das etwas kleiner werden. Ein Hechtsprung in mein Messikabinett fürdert den Edelstahltank eines Triton zutage. Der fasst genau 2.5 Liter. Unbenutzt *FREU* An dieser Stelle schon einmal vielen Dank an den Kollegen Osttiroler für die hilfreichen Tips.

Der hat natürlich unten drin eine Heizung, welche nicht gebraucht wird. Also weg damit.

Das entstehende Loch im Boden

bekommt eine eigene Dichtung

und wird mit einem Edelstahldeckel verschlossen

Eventuell kommt man dort also später noch in den Tank für irgendwelche Einbauten.

Als nächstes kommt der Wassereinlauf. Das Einlassventil soll direkt an den Wasserhahn, um bei Leckage und Havarie sofort die großen Lenzpumpen per Druckluft zu starten.

Einmal kurz an die Drehbank und die Fittings sind fertig.

Als nächstes kümmern wir uns mal um die Füllstandsmessung. Minimaler und Maximaler Wasserstand sollen per Elektrode gegen die Behälterwand gemessen werden. Ob das in Kohlensäure vernünftig funktioniert? Elektrolyse wäre auch doof. Also mal einen Vorversuch mit einem Thermobecher

und siehe da, das Multimeter zeigt nur Schwachsinn an. Schon alleine wegen der entstehenden Blasen schwankt der Wert zwischen 100k und 5Mohm. Also messen wir mal mit Wechselstrom und folgender, kleiner Schaltung

Ein Frequenzgenerator liefert das Eingangssignal

welches über Kondensatoren ausgekoppelt durch das Bölkwasser geleitet wird. Das hochohmige Gatter sammelt dann die Ladungen wieder auf

was auch hervorragend funktioniert. Das kann also später ein Kontrollör übernehmen.

Die Elektroden aus Edelstahl kommen in Kabelverschraubungen, deren Innenleben durch eine passende Teflonhülse ersetzt wurde (der Chinakram stank mir zu sehr nach Gummi)

und in den oberen Teil werden einfach die passenden Gewinde geschnitten

Das Steigrohr für den Auslass (auch aus Edelstahl) und die Einspritzdüse werden später in den Schraubdeckel mit Silberlot eingelötet

Der erste Testaufbau findet der Einfachheit halber auf einer Einwegpalette statt:

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Was kostet der Spaß bisher?

Flanschdeckel 8,10€
Zapfhahn 17,49€
Pumpe 16,00€
Steigrohr 2,70€
Verschraubungen 15€
Druckminderer Wasser 17,39€
Wasserfilter 25,00€
Zwischendruckregler 11,00€

Edelstahlfittings 10,00€ Gesamt = 123€

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Das ganze Konstrukt lag jetzt lange herum und mir wurde von einer sehr freundlichen Seele ein Karbonator mit Frostschaden zugeschickt. Das Teil ist von 1979!

und hat einige Spuren davongetragen. Aber nichts, was nicht durch Schleifpapier und Farbe hinzubekommen wäre.

Also die Projektkiste wieder hervorgekramt

und den Kasten zerlegt und gereinigt.

Die Flasche hat beim "DruckbehälterService Oldenburg" für 15€ wieder 10 Jahre TÜV bekommen und so stehen jetzt 6kg CO2 zur Verfügung.

Die Pumpe war kaputtgefroren, aber ich habe ein nettes Paket mit einer Ersatzpumpe und ein weiteres Paket mit einem Motor bekommen (an dieser Stelle nochmal vielen Dank an die Spender!). Beides passte nicht zusammen, also musste eine neue Kupplung hergestellt werden.

An diesen Dingern ist _ALLES_ zöllig. UNF, Withworth und noch weitere Arten FLUCH. Eine Reihe selbstgebauter Adapter später ist dann das Ding soweit wieder dicht

und die Steuerung funktioniert. Ein 24V-Netzteil versorgt jetzt das Hirn

Lediglich die Druckregelschraube war noch undicht. Ein neuer O-Ring, Vaseline und fertig...

Vier Schubladen müssen weichen für den Luxus

und ein ebenfalls gespendetes Kühlaggregat

kommt in den freiwerdenden Hohlraum

Noch die Arbeitsplatte lochen und die Schanksäule kann eingebaut werden

Noch schnell die Kühlschlangen mit Gebissreiniger gespühlt

und die Technik verschlaucht

und in Betrieb genommen.

Der Kühler kann bei Bedarf zugeschaltet werden und dann liefert das Ding eiskaltes Sprudelwasser! Ein Schaltplan steht ebenso wie der Quellcode zur verfügung. Nochmal vielen Dank an die Spender und die Hilfestellungen!

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