Gütesiegel für Produkte ohne geplante Obsoleszenz!

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janosch

17.06.13 12:41

Hallo,

habt ihr schon mal davon gehört:Das neue Gütesiegel HTV-Life

Gruß
Janosch

Jan_Tuks

17.06.13 12:44


Egal, was die geraucht haben.. ich will das Zeug auch !

PS :

Für mich als Aussenstehender können da sehr leicht bedenken in Sachen Seriösität gehen.
Also das Ist erst mal ein Prüflabor.
So weit so gut.

Nur um wirklich unabhängig zu sein, müsste das eine Stiftung sein, wie Wasserfest.. und die müssten dann mehrere Prüflabore beauftragen.

Weil wer kontrolliert den Privaten Verein, ob er auch seine eigenen Regeln einhält ?
Theoretisch wäre das Denkbar, das das der Tüv macht, wenn die Regeln im QM-Handbuch drin sind. Das könnte man dann aber als Vertrauensmaßnahme auch mal online stellen.
Nur da kann jetzt auch drin stehen, das wir so tun als ob, aber alles einfach so durchgehen lassen. Und es wäre QualitätsManagement-Konform.




Zuletzt bearbeitet: 17.06.13 13:00 von Jan_Tuks

raster

17.06.13 13:18

Mit der aktuellen Aufmachung ist das eher eine Werbeplattform für Technisatt. Ob die Cpu und vor allem die Lötstellen bei täglicher benutzung 17 jahre lang die Temperaturzyklen zwischen den gezeigten 76°C (Angeblich liegt die Spitzentemperatur ja bei über 100°C) und Raumtemperatur überleben halte ich für sehr zweifelhaft. Im Dauerbetrieb wird der bei der Betriebstemperatur auch keine 150k Betriebsstunden schaffen. Für mich spricht derart mangelhafte Kühlung schon gegen die angepriesenen Produkteigenschaften. Das ist nur ein offensichtlicher Punkt in der kurzen Berichterstattung.

Sascha

17.06.13 13:21

Fraglich ist auch, wie sie softwareseitige Zerfallsmechanismen auffinden wollen. Hardwareseitig geht das ja recht gut (minderwertige Komponenten, an der Kotzgrenze betrieben Halbleiter etc).

Nicki

17.06.13 13:50

raster:
Mit der aktuellen Aufmachung ist das eher eine Werbeplattform für Technisatt.

Deren Chef ist das zuzutrauen, wenn ich mich nicht irre nennt man ihn auch "Eifel-Berlusconi"...

i_h

17.06.13 14:08

Hmm... irgendein Druckerhersteller entwickelt die Mechanik für seinen Drucker und legt eine Gummirolle oder ein Lager für 100'000 Benutzungen aus. 1Mio wäre zwar nur 10% teurer, aber ein BWLer in den oberen Etagen meint die 10% wären zuviel.

Um das so genau auf die Haltbarkeit entwickeln zu können, müsssen die Leute jahrelange Erfahrung haben, das musste irgendwann mal getestet werden usw.

Und nu will ein Prüflabor einen kompletten Drucker zerlegen und sicherstellen, dass da auch wirklich nirgendswo hirnrissig gespart wurde? Wie soll das bei der Menge an Teilen überhaupt gehen?
Bei meinem alten IBM Drucker haben sich nach 15 Jahren die Gummirollen aufgelößt (das ist 'ne beachtliche Lebensdauer, aber nur so als Beispiel woran es dann am Ende scheitern kann). Lässt das Prüflabor den Drucker dann 15 Jahre rumstehen, bevor es das Zertifikat gibt? Klar, es gibt Klimakammern, aber trotzdem dauert das seine Zeit.

Viel sinnvoller als solche leeren Versprechungen und ein Gütesiegel zweifelhafter Herkunft wäre imho eine einfache Produktdatenbank. Geht was kaputt, wird Hersteller und Modell eingetragen. Am Ende gibt es halbjährlich oder so ein Ranking, welcher Hersteller wieviel Schrott produziert hat.
Würde nur eben die Mitarbeit der User erfordern - wird so also nicht funktionieren.




Zuletzt bearbeitet: 17.06.13 14:10 von i_h

Chaoskreator

17.06.13 14:35

Das stimmt, so einer Studie, wie der Pannenstatistik des ADAC, würde ich eher glauben als irgendeinem Siegel.
So ein Institut könnte, wenn überhaupt, wohl wirklich nur offensichtliche Sollbruchstellen aufzeigen, wie z.B. Begrenzung der Lebensdauer durch einen Seitenzähler im Drucker.
Aber Alterung lässt sich, wie meine Vorredner schrieben, nicht 100%ig vorhersagen.

Aber trotzdem finde ich es nicht schlecht, wenn die Leute mit so einem Siegel auf das Thema geplante Obszoleszenz sensibilisiert werden.


Zuletzt bearbeitet: 17.06.13 14:41 von Chaoskreator

E_Tobi

17.06.13 15:29

Sieht für mich nach einem weiteren nichtssagenden "Gütesiegel" aus...

Peppo

17.06.13 15:48

Chaoskreator:
Das stimmt, so einer Studie, wie der Pannenstatistik des ADAC, würde ich eher glauben als irgendeinem Siegel.


Ich finde es ist in unseren Kreisen bekannt, welche Firmen großes Schindluder betreiben.

Und mich stört die Obsoleszenz nicht mehr. Habe erst vor 5 Tagen ein Navigationsgerät aus feinköstigem Hause, bekannt durch u.a. miese Akkus, geschenkt bekommen und repariert. Doku dazu folgt

Finger

17.06.13 15:55

Die Diskussion darüber, abseits von erfolgreichen Umgehungen, ist auch eher als OT anzusehen.

xanakind

17.06.13 16:49

Aber das Passt echt Super in die Sendung, die ich/ wir machen werden!
Das werde ich auf jeden Fall einbauen(ich darf halt keine Werbung machen....),
Danke für den Link!


einstein2000

17.06.13 16:58

@Xana: Wenn Du noch Material brauchst, komm mal per PN mit deiner Nummer (FN) rüber, ich hab auch noch was, was dich eventuell interessieren könnte.

@all: Ich finde das Thema hochinteressant. Wäre halt interessant, ob da noch was nachkommt und wenn ja, was. Außerdem bemängle ich an dem System, dass man die Geräte nur stichprobenartig "prüft" / prüfen würde. Wenn man dann mal eines von einem Arbeiter mit guter Laune erwischt, ist die Kaufempfehlung auch wieder hinüber. Die Idee, dass jeder Verbraucher defekte Geräte in eine Datenbank einträgt (wegen mir mit Fotos und/oder screenshots [Druckerfehlermeldungen]), finde ich am Besten. Dann noch eine Hand voll Admins, die die ganzen Texte der Rechtschreibverweigerer verbessern...

Just my two cents.

Lg,
Dominic

Felix_W

18.06.13 00:04

So eine Art Schrottdatenbank, die von der Mithilfe der Verbraucher (in dem Kontext leider der richtige Begriff) lebt, gibt es schon.
http://www.murks-nein-danke.de/murksmelden/die-meldungen/

Leider noch viel zu unbekannt und schlecht strukturiert, aber immerhin ein Anfang.

Gruß, Felix

Desinfector

18.06.13 08:43

wenn wir mal ehrlich sind, wer von Euch würde das nicht machen.
wer würde als Herstellet ein Produkt so langlebig bauen,
damit es nur einmal hält und ein Kunde nie wieder kommt?

"grün" wäre es natürlich, aber solange unsere Wirtschaftsform
nur auf mehr-grösser-weiter ausgerichtet ist, wird sich da kaum was dran ändern.



Chaoskreator

18.06.13 10:10

Desinfector:
"grün" wäre es natürlich, aber solange unsere Wirtschaftsform nur auf mehr-grösser-weiter ausgerichtet ist, wird sich da kaum was dran ändern.

Da liegt der Hase begraben. Wir schöpfen momentan halt noch aus dem Vollen.
Deshalb finde ich die "Cradle to Cradle" Initiative von Michael Braungart sehr interessant. Er ist meiner Meinung nach etwas abgehoben, aber er ist halt ein Visionär.
Das was wir heutzutage als Umweltschutz bezeichnen, ist hauptsächlich Reduzierung von Umweltverschmutzung. Er sagt, das ist ungefähr so, als würde man ein Kind nicht mehr 5 mal am Tag, sondern nur noch 3 mal schlagen.
Der Industrie unterstelle ich, dass sie genau SO dumm ist und an dem Ast sägt, auf dem sie sitzt. Wenn man als Firma nicht in Jahren oder maximal Jahrzehten, sondern auch mal 50 oder 100 Jahre, weiter denken würde, wäre dieses Verhalten extrem teuer und die BWLer würden Alarm schlagen, dass man das so nicht machen kann. Aber wer denkt schon darüber nach, was in 50 oder 100 Jahren ist...

Um den Frickelbezug wieder herzustellen:
Wenn ich irgendwas baue, baue ich es intuitiv so, dass man es reparieren kann, alles andere wäre ja totaler Blödsinn.

Außerdem mache ich mir Gedanken, wie man die Lebensdauer der Komponenten verlängern kann. Da kommt dann schon mal z.B. ein Schmiernippel an das Getriebe eines Schneckengetriebemotors, sodass das immer schön im Fett läuft.

Außerdem finde ich die Idee super, mit den roten, gelben und grünen Aufklebern, die Auskunft über den Schrottanteil eines gebauten Geräts geben. Lasst uns doch aus der Not (da neue Komponenten teuer sind) eine Tugend machen!

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