6V Blei-Säure-Moppedakku mit negativer Spannung?

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m3rt0n

07.06.13 22:18

Nabend die Herrschaften.
Mein Bruder kramt zur Zeit meine Simson wieder aus, dabei bin ich gestern verzweifelt.

Bei der Fehlersuche, warum Blinker, Bremslicht und co nicht funktionieren habe ich die Batterie ausgebaut und -3,4V gemessen.

-3,4V??? Wasdalos?

Wie kann denn eine solche Batterie ihre Polung ändern?
Ist es technisch überhaupt möglich, dass eine Blei-Säure-Batterie ihre Polung umdreht?

Ich weiss, wer misst, misst Mist und so, aber ich habe mit 3 Messgeräten, darunter ein geeichtes Fluke und im Beisein von 2 Elektrikern gemessen, ich schliesse Messfehler daher aus.

Die Batterie wurde angeblich vorher am Ladegerät geladen, kann da was schief gelaufen sein?

Ich zweifel gerade an meinen Elektrokenntnissen

SebiR

07.06.13 22:29

"Wenn ich nicht mehr weiter kann, schließe ich Plus an Minus an"

Bjoern

07.06.13 22:29

Nuja... man kann Bleiakkus umladen! Vermutlich wurde sie verpolt ans Ladegerät geklemmt.

Ob weiter voll machen und "verpolt" anschließen oder erneut, aber diesmal richtig rum laden schädlicher ist, weiß ich nicht^^

Faustus

07.06.13 22:30

Fehler in der Matrix, eine andere Erklärung fällt mir für die ganze Sch**** die heute passiert ist nicht mehr ein.

ozonisator

07.06.13 22:31

Da hats Zellen umgepolt
Passiert...

RickY

07.06.13 22:31

Die wurde dann wohl verpolt aufgeladen...
Man kann die tatsächlich andersrum aufladen, das mögen sie aber nicht sonderlich.
Man kann sie allerdings jetzt leer machen und wieder richtig aufladen, ich geh aber davon aus dass Kapazität fehlen wird.

LG RickY

doofi

07.06.13 23:17

Bei reinblei-Akkus (selten) geht das tatsaechlich ohne Schaeden.
Normale Bleiakkus haben unterschiedliche Platten fuer Plus und Minus. Die zerfallen bei Verpolung.

Gary

08.06.13 00:21

Moin,

mein Nachbar hat das an der Autobatterie auch schon gemacht. Er war ganz stolz auf sein Ladegerät weil es so stark ist das sogar die Isolierung vom 4mm² Kabel verschmolzen ist.

Wieder richtig geladen hat die Batterie dann den 300TD gut an geschmissen.

Gruß Gary

Bahmtec

08.06.13 11:56

Rein theoretisch ist es einem Bleiakku egal wie rum er geladen wird.
Praktisch bestimmt das natürlich die Bauart.

Hab mal nen theoretischen Bleiakku aus nem Schnapsglas, zwei Bleistreifen und etwas Batteriesäure gefrickelt:

Der lässt sich so- oder andersrum aufladen, das ist beim ersten laden noch total egal. Bei Verpolung dauert es halt nur etwas bis die Elektroden wieder entschlontzt sind.
Ladespannung war übrigens ca.3V Zellenspannung ca.2V.
Bei dem Schnapsakku kann man übrigens wunderbar beobachten was beim laden, entladen und misshandeln passiert.

-edit beim Verpolen landet der "Elektrodenschlonz" erstmal im Akkugehäuse.
-edit2: -was wohl auch der Grund ist wieso man durch hin und herpolen einen totgeglaubten Akku meistens nochmal retten kann, da dabei die Elektroden wieder entschlontzt werden.
-edit3: im Schnapsglas kann man auch super erkennen wie krass die Action gast, wenn man zu viel Spannung anlegt.

-und nochmal edit: (sorry) bei einem gekauften Akku ist die Polung laut Wikipedia insofern vorherbestimmt, dass am Pluspol die Bleiplatten schon oxidiert sind. Das würde beim verpolen natürlich erstmal schlonzen ohne Ende und der Akku wäre versaut.



Zuletzt bearbeitet: 08.06.13 12:24 von Bahmtec

xoexlepox

08.06.13 12:24

Bahmtec:
Hab mal nen theoretischen Bleiakku aus nem Schnapsglas, zwei Bleistreifen und etwas Batteriesäure gefrickelt

Ein prima Anschauungsobjekt! So lassen sich die Vorgänge in einem Bleiakku sehr schön beobachten (und damit leichter verstehen). Den "etwas strengen Geruch" in der Umgebung des Glases muss man allerdings "abkönnen"/mögen

Bahmtec

08.06.13 12:27

Danke! Der gläserne Akku sozusagen .
-hab oben nochmal rumeditiert

Chefbastler

08.06.13 13:32



Harry02

09.06.13 04:20

Hallo zusammen,

doofi:
Bei reinblei-Akkus (selten) geht das tatsaechlich ohne Schaeden.
Normale Bleiakkus haben unterschiedliche Platten fuer Plus und Minus. Die zerfallen bei Verpolung.


Da habe ich die selben Erfahrungen.

Einen Einmachglas-Bleiakku hab ich mir vor 2..3 Jahren auch mal gebaut:

http://i328.photobucket.com/albums/l335/niemand01/BILD9947.jpg
Die durchlöcherten Schwefelsäure-Opfer-Hosen haben heute ein Zweitdasein als Arbeitskleisung. Man sieht sehr gut die unterschiedliche Elektrodenoberfläche (durch versch. Bleiverbindungen) nach dem Laden. Zum "Formieren" der blanken Bleiplatten hab ich den mehrfach umgepolt bis die Kapazität irgendwann gegen den Maximalwert konvergiert ist. Eine 300mA Taschenlampebirne lief da (ich glaube) 20-30min dran. Säuredichte war absichtlich unter 1,2g/cm³. Irgendwann bildeten sich auf/um die isoliert durchgeführten Elektroden weiße Ausblühungen und der ganze Deckel ist zergammelt (im Gegensatz zu metallischem Blei aufpassen, etwas giftiger!)

Das hier ist ein 2V/30Ah Glasakku (angeblich von der Post, bekommt nur Säuredichte 1,24g/cm³ statt 1,28 für den Zyklenbetrieb). Ist "trocken vorgeladen", hat also die bei voller Ladung vorhandenen Bleiverbindungen als Pulver in die Bleigerüstplatten aufgepresst -> füllen, kurz nachladen, geht. Durch eine Falschinformation hab ich den (vor jahren) umgekehrt geladen (was auch verdächtig "lange" (ewig, ~20h mit 1-2A) gedauert hat. Dann ging er (lief aber nicht ganz "rund", hohe Selbstentladung gehabt, nicht so arg viel Kapazität) und nach wenigen Wochen sind die Platten zerbröselt. Ist jetzt Anschauungsobejkt (Sondermüll).


http://i328.photobucket.com/albums/l335/niemand01/BILD9943.jpg
Gruß, Harald


Zuletzt bearbeitet: 09.06.13 04:28 von Harry02

Desinfector

09.06.13 07:18

hat man denn auch evtl bei allen messgeräten die mess-strippen vertauscht?
immer schön schwarz an plus-eingang am messgerät angeschlossen?



avion23

10.06.13 11:55

Einen Bleigelakku habe ich durch verkehrt herum betreiben wieder flott bekommen. Die Kapazitaet ist dabei gering, aber immer noch besser als nichts.

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