Rostvorsorge am Auto

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Nicki

28.06.13 22:16

Guten Abend,
Da mein Yaris schon als Dreijähriger am Verstärkungsblech der Rückbankverankerung (Unterseite, kurz vor der Hinterachse) an ein paar kleinen Stellen oberflächlich rostet:
„Wehre den Anfängen! zu spät wird die Medizin bereitet, wenn die Übel durch langes Zögern erstarkt sind.“

Kein Wunder dass das passiert ist, die Unterbodenversiegelung fällt wie bei neueren Mercedesmodellen (W169, W245) sehr sparsam aus, ist eigentlich nur eine etwas dickere Lackierung, aber bei weitem nicht mehr die in 190er-Zeiten übliche mindestens 1mm dicke, durchgehende Kunststoffversiegelung.
Beim nunmehr siebenjährigen W245 im hinteren Radkasten sieht man gut wo das hinführen wird, dort blüht es mittlerweile tüchtig, während der auch ca. 3 Jahre alte W169 an der gleichen Stelle (beide Autos haben viele Gleichteile) Rostansätze im Ausmaß meines Autos zeigt.
Fazit: wenn ich da nicht handele, wird es die Korrosion tun

Blöderweise habe ich dieses Blech in den Werkstatthandbüchern nicht gefunden, vermutlich weil es bei einem wirtschaftlich reparablen Unfall mit als letztes beschädigt wird.
Selbst wenn ein Reparaturblech erhältlich ist dürfte es nicht leicht zu ersetzen und die Reparaturstelle noch schwerer zu konservieren sein.

Daher überlege ich, wie ich diese Stelle und die restliche gefährdete Autounterseite (evtl. auch noch hinter den leicht demontierbaren Kunststoffteilen) und außerdem die Radlaufrinnen (die an der steinschlaggefährdeten Seite interessanterweise mit einem elastischen Zeug beklebt sind, das die Steinchen effektiv vom Metall fernhält) zu konservieren.
Eigentlich hatte ich Fluidfilm der Viskositätsstufe "Butter" vorgesehen, nur habe ich vorhin gelesen dass man das Zeug am Unterboden Jährlich erneuern müsse.
DAS ist mir dann zu teuer.
Ich habe auch noch Mipa-Unterbodenmompe als Streichware da, von derlei Zeug habe ich gehört, dass es gerne nach einiger Zeit reißt und durch die Risse Wasser eindringt wo es wieder für Rost sorgt.

Weiß jemand Rat?

Es ist im Gegensatz zum 190 für mich nur ein Auto von vielen, aber ich würde es schon gerne so lange wie möglich nutzen.

radixdelta

28.06.13 23:34

Bei Oberflächenrost denkt man doch nicht an Reparaturbleche. Durch das Schweißen hast du erst richtig Gammelstellen im Auto.

Fluidfilm oder Sanders oder ähnliches wäre hier auch meine Wahl. Mit etwas Dreck beworfen hält das nochmal so lange.
Alternativ vorher mit Firniß rüber, der zieht auch gut ein und soll den Rost stoppen können.

An meinen Autos sind unzählige Stellen an denen es schon durchzurosten droht, hier und da ist es schon durch. Oberflächenrost bekommt bestenfalls einen Pinselstrich Rostumwandler und eben seit neuem Sanders Fett oder Leinölfirniß. Zum Tüv habe ich einiges unter dem Auto einfach mit schwarzem Unterbodenwachs aus der Dose übergejaucht. Wie lange die relativ günstigen und einfachen Maßnahmen halten werde ich dann irgendwann sehen.

Celaus

29.06.13 13:45

An Stellen , die feucht werden können, habe ich Zinkblechstreifen deponiert. Das schützt auch vor Rost. Das brutale Gegenteil erreicht man durch verlorene Kupferdraht-Bröseln oder verlorene Centmünzen. Das allerallerschönste aber ist Quecksilber auf Aluminium. Das verwandelt das komplette Aluminium innerhalb von Wochen in Tonerde in Blumenkohlaussehen.
Grrunzz Celaus


rastagandalf

29.06.13 13:50

Also wir pusten immer großflächig Hohlraumversiegelung drüber bevor was passiert. Hat bisher ganz gut geklappt.

Chaoskreator

29.06.13 14:37

Ich schwöre bei am Auto wegen Rost instandzusetzenden Stellen, die nicht im Sichtbereich liegen, auf Zinkstaubfarbe.
Ich bin kein Chemiker, aber wenn da Feuchtigkeit eindringt (und das wird es, selbst wenn die Lackschicht 1cm dick wäre!), wird zuerst das Zink oxidiert und erst wenn das weg ist, kommt das Eisen dran.
Vorgehensweise:

1. Rost so gut wie möglich entfernen. Hand-Drahtbürste ist fürn Arsch, da braucht man schon schwerere Geschütze wie Zopfbürstenscheibe für die Flex, Drahtbürstenscheibe für die Bohrmaschine und Sandstrahlpistole, weil man sicher nicht überall hinkommt.
2. Dick (!) mit Zinkstaubfarbe einstreichen
3. Zink-Haftgrund drauf
4. Dicke Lackschicht drauf, Farbe egal (siehe 5.)
5. Unterbodenschutz auf Kautschukbasis drauf (Unterbodenschutz auf Teerbasis stinkt wie die Sau und man bekommt die bräunliche Farbe definitiv nicht mehr so schnell von den Händen bzw. unter den Fingernägeln hervor)

Dem einen oder anderen mag diese Vorgehensweise übertrieben vorkommen, aber ich bin einfach zu sehr Leid geprüft mit angeblichen "Rostschutz"-Grundierungen, -Lacken usw.
Man muss sich nur mal vor Augen halten, wie Teile in der Industrie Teile auf Korrosionsfestigkeit geprüft werden. Da gibt es einen sogenannten Salzsprühtest, wo salzhaltiges Wasser auf die Prüflinge gespritzt werden. Man glaubt gar nicht, wie schnell da der Rost blüht.
Und was genau passiert im Winter? Salzhaltiges Wasser spritzt auf z.T. nur dünn lackierte Stahlteile...

the_placebo

01.07.13 06:30

Da ich Donnerstag einen Käfer geschenkt bekomme (mit dem ich euch wh bis aufs Blut nerven werde) hab ich das mal abonniert

Unterbodenschutz hat uns eher geschadet als geholfen, da die Feuchtigkeit drunter gekrochen ist und sich ein Feuchtbiotop gebildet hat und man dann den Knusper mitsamt Bitumen-Schmier abziehen konnte.

Mfg Placebo


bastelwastel

01.07.13 07:27

Ich würde Permafilm nehmen, das ist ähnlich wie Mike Sanders, lässt sich aber einfacher verarbeiten.

Ich pinsel das bei meinem W210 auf die Gefährdeten stellen am Unterboden.

Es kann aber auch mir einer Druckbecherpistole gespritzt werden, muss dazu aber auf ca. 40 °C erwärmt werden

Propeller

07.07.13 14:28

Als Altossi kann ich nur immer noch Elaskon K60 ML empfehlen. Das Zeug wird immer noch hergestellt (siehe ebay) und ist unübertroffen. Es kriecht von selbst bis sonstwo hin und verschließt Beschädigungen der Oberfläche selbständig.
Einziger Nachteil ist die Sauerei, wenn man es mit dem Zeug übertrieben hat und die Brandgefahr, wenn man an damit gefluteten Hohlräumen herumschweißt.

Ich kenne nichts, was auch nur eine ähnlich gute Korrosionsschutzwirkung hat.
Beste Grüße
Peter

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