Dunkelmann:
@Ludwig:
Wie funktioniert eigentlich der Oszillator ?
Ich kenn mich mit Sendern nur recht sparsam aus. Was ich in der Schaltung irgendwie nicht sehe, ist eine entsprechende Rückkopplung, die das Ding am schwingen hält. Ich kenne eine ähnliche Schaltung, da liegt der Quarz zwischen C und B und sorgt so für entsprechende Mitkopplung.
Die Endstufe ist mir dann wieder klar..
Der Oszillator ist vom Prinzip her ein Huth-Kühn-Oszillator (1917 patentierte "Anoden-Rückkopplung"). Pierce-Oszillator wird er nach seinem Erfinder genannt, weil George W. Pierce 1923 der allererste war, der einen Oszillator mit bloß zwei Elektroden am Quarz zum Laufen gebracht hat.
Der Parallelschwingkreis am Ausgang ist klar ersichtlich, der Quarz an der Basis wirkt mit Halterungs- und weiteren Schaltungskapazitäten ebenfalls als Parallelschwingkreis. Dazwischen befindet sich im Transistor ein unscheinbarer und in abgestimmten Verstärkerstufen äußerst unangenehmer Rückkoppelkondensator, der die beiden Schwingkreise als Bandfilter mit einer Phasendrehung von 90° miteinander verkoppelt. Wenn jetzt noch genügend Verstärkung vorhanden ist, fängt das ganze System an zu schwingen.
"Falsch! 90° von hinten nach vorn, 180° im Transistor, das geht nicht"!Und er schwingt doch! Nämlich etwas unterhalb der Resonanzfrequenzen beider Schwingkreise. Dort teilen sich die beiden Kreise die fehlenden -90° im Verhältnis ihrer Gütewerte. Und weil der Quarz in der Disziplin der erheblich bessere ist, bestimmt er auch die Frequenz.
Weil ich dazu bisher keine Beschreibung gefunden habe und mir die Funktion auch äußerst suspekt war, die Beschreibung in der Wikipedia ist auch falsch, habe ich in RFSim99 einen klassischen, Triodenverstärker simuliert. Man sieht die Bandfilterkurve und den Phasenverlauf, deutlich ist auch der Abstand der Schwingbedingung vom Filtermaximum. Die Mehrfachkurven sind durch variable Güte des Gitterkreises mit variiertem Gitter-Ableitwiderstand entstanden. Deutlich ist die Frequenzvariation zu erkennen, obwohl an den Resonanzfrequenzen nichts verändert wurde.
Abstellen läßt sich diese Schwingneigung durch reduzierte Güte am Gitterkreis, mit deutlich kleinerer Rückkoppelkapazität (dafür gibts Pentoden und DualGateFETs) oder durch Neutralisation der Rückkopplung in einer Brückenschaltung.