Klimaanlage frickeln

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tschaeikaei

23.07.13 21:46

Moin, ich beschäftige mich seit ein paar Tagen mit dem Gedanken,
eine Klimaanlage nach dem Prinzip der Verdunstungskühlung zu bauen.
Sie soll für einen Raum von 40m³ ausreichen.

Angefangen habe ich noch nicht, aber ich hab schon ein wenig Material zusammen getragen.
- Radiatoren: vom PKW (ca. 60*50cm),
zwei Stück von Motorrädern (28*40 und 30*20 cm)
- Platikbox mit Deckel 40*30cm
- Regentonnen 200 und 400L
- Morgen nehm ich noch einige große Schaltschranklüfter (24V) auf Arbeit aus der Schrottkiste
- Diverse Lüfter von 4 bis 60cm Durchmesser
- Umwälzpumpe 30-90W (umschaltbar, von Zentralheizung)
- Benzinpumpe von nem Motorrad (2 bar, kleiner Volumenstrom)
- Gartenschlauch 15mm, Isolierung passend dafür
- ein paar kleine Kupferröhrchen

Der Plan ist nun folgender:
Der eigentliche Kälteerzeuger steht draußen im Schatten.
Soll eine der Regentonnen sein (weil da der große Radiator reinpasst).
Im unteren Bereich sind ein paar Liter Wasser, die von der Motorrad(tauch)pumpe angesaugt
und durch die Kupferrohre gedrückt und durch Düsen vernebelt werden.
Diese Vernebelung geschieht vor dem Luftaustritt eines potenten Lüfters, der den Nebel
durch die Kühllamellen des PKW- Radiators bläst. Dieser kühlt ab und kühlt das
durch den Radiator laufende Wasser.
Das wird mittels Umwälzpumpe ins Haus in mein Zimmer geleitet, wo ein zweiter
(kleinerer) Radiator sitzt, der von einem zweiten Lüfter angeblasen wird.

Soweit die Theorie.

Allerdings mache ich mir Gedanken, wie ich das Ganze am besten anordne,
um eine möglichst effektive Kühlung zu erzeugen.
10K unter Außentemperatur wären schon nett.
Wobei dies anscheinend die Grenze des Erreichbaren darstellt.
Wenigstens mit Wasser als Kühlmittel und ohne stromfressenden Kompressor.

Hat schon mal jemand sowas gemacht und eine grobe Vorstellung von der Dimensionierung?
Kann man mit dem Verdunstungsprinzip dem Wasser soviel Energie entziehen, dass seine Temperatur
deutlich unter die Umgebungstemperatur fällt?
Wie würdet ihr die vorhandenen Materialien einsetzen?

Falls mir jemand den Begriff Feuchtkugeltemperatur in Zahlen etwas näher bringen kann wäre ich sehr dankbar.
Bei Wikipedia steht nicht viel, aber ich recherchiere weiter.

Gruß Julian



Zuletzt bearbeitet: 23.07.13 22:15 von tschaeikaei

Alexander470815

23.07.13 22:12

Moin
Hat dein Raum 40 Quadratmeter? Oder 40 Kubik Meter?
Was befindet sich oberhalb?
Nur um mal die erforderliche Kälteleistung abzuschätzen.
Also damit es Kälte gibt muss ja am Radiator außen was verdunsten, damit das passiert
muss die Temperatur stimmen und die luftfeuchtigkeit darf nicht zu hoch sein.
Das Problem wird wohl darin liegen das du kaum Temperatur Unterschiede hast und somit kaum Leistung übertragen kannst.
Vielleicht macht es mehr Sinn dass Wasser in der Tonne direkt rieseln zu lassen und durchzupusten um das kälter zu bekommen.
Und dann den Wärmetauscher drinnen direkt anschliessen.
Somit fällt schonmal ein Übergang weg.

Wirklich kalt wird es mMn. Nur mit einer richtigen Klima mit Verdichter.
Alles andere ist groß und bringt wenig nutzen.
So viel kosten die Kisten ja auch nicht mehr und wenn man nicht besonders unfähig ist bekommt man die auch ohne Spezial Werkzeug eingebaut.

Grüße

Nicki

23.07.13 22:16

Ich fürchte dass sich da nicht viel tun wird.
Ich würde versuchen, aus einem R600-Kompressor, Klimaanlagenteilen und Feuerzeuggas etwas zu bauen.

tschaeikaei

23.07.13 22:25

Ne, der Raum hat 40 Kubikmeter. Ist im ersten Obergeschoss, hat ein Seiten- und ein großes Dachfenster.
Auf dem Dachfenster liegt außen eine reflektierende Plane (womit man normal die Windschutzscheibe abdeckt).
Oberhalb befindet sich halbwegs isolierter Dachstuhl.

Vielleicht macht es mehr Sinn dass Wasser in der Tonne direkt rieseln zu lassen und durchzupusten um das kälter zu bekommen.
Und dann den Wärmetauscher drinnen direkt anschliessen.


Wie meinst du das? Das Wasser aus der Tonne durch den Radiator im Zimmer zu pumpen?

@Nicki: was ist ein R600- Kompressor?
Hast du ma nen Link?

Ich wollte mir halt nichts mit hoher Leistungsaufnahme holen.
Kaufen fällt außerdem eh flach, dafür hab ich momentan zu gute Quellen für Frickelmaterial.


Felix_W

23.07.13 22:26

Mal ne Frage am Rande:
Ist der Erwerb und Besitz von Kältemittel eigentlich rechtens?
Sorry für das Off-Topic

Gruß, Felix

Nicki

23.07.13 22:32

R600 ist Butan
Kein FCKW, ist halt brennbar, aber ansonsten im Dachgeschoss eher unkritisch und vor allem problemlos erhältlich und billig.


Alexander470815

23.07.13 22:38

Jo aber R600 ist im Klima Bereich net so geil.
Um da was reißen zu können braucht man vorne weg zwei kW Kälte Leistung.
Mit r600 verbraucht das ganze dann noch viel mehr Strom als es eigentlich mùsste.
R410a oder 407c ist da angebrachter, am besten ne fertige Klima.
Eigenbau ist möglich erfordert aber viel Spezial Werkzeug.
Und dazu noch umfangreiches wissen für die Dimensionierung der Komponenten.

Ja das Wasser aus der Tonne direkt zum kühlen durch den inneren Radiator leiten.



Roehricht

24.07.13 10:28

Hallo ,
Radiator sitzt, der von einem zweiten Lüfter angeblasen wird.


Hallo Radiatoren sind dafür schlecht. Wie der Name schon sagt sind es Wärmestrahler.Die dann mit Luft anzupusten hat einen schlechten wirkungsgrad. Ein Wassser Luft-Wärmetauscher wäre hier besser. So im Aufbau die wie die Kühlaggregate in Klimmageräten.

Hast du einen Brunnen für Gartenwasser. Wenn ja Pumpe das Wasser welches ganzjählich mit 10 grad ausm Boden kommt durch einen besagten Wärmetauscher in der Bude. Das Wasser lässt du im Gartenboden versickern und die Bude wird angenehm kühl.

Vielleicht kann man das Wasser ja direkt durch die Heizungsrohre Pumpen da spielt die Heizung Klimaanlage.

73
Wolfgang


TDI

24.07.13 11:01

Roehricht:


Hast du einen Brunnen für Gartenwasser. Wenn ja Pumpe das Wasser welches ganzjählich mit 10 grad ausm Boden kommt durch einen besagten Wärmetauscher in der Bude. Das Wasser lässt du im Gartenboden versickern und die Bude wird angenehm kühl.

Vielleicht kann man das Wasser ja direkt durch die Heizungsrohre Pumpen da spielt die Heizung Klimaanlage.

73
Wolfgang


Wäre auch mein Favorit. Die Heizungsrohre zu nehmen, wäre aber wohl kritisch wegen des entstehenden Kondenswassers.
Ich würde mir einen alten Autokühler vom Schrott holen und da das Brunnenwasser mit niedrigem Druck durchlaufen lassen.
Das hatten wir in den letzten jahren ja schon mal durchgerechnet. Viel mehr als 2L kaltes wasser pro Minute (je nach Luftdurchsatz) sollen wohl nicht nötig sein.

bastelwastel

24.07.13 12:51

Guggsu http://knedox.blogspot.de/search/label/Klimaanlage

Du nutzt dabei das Prinzip der adiabatischen Kühlung.

Problem an der Sache ist, das die Dinger gerne mal zu Keimschleudern werden - Stichwort: Leginärskrankheit.



Alexander470815

24.07.13 13:04

Ja genau nach dem Prinzip meinte ich das.
Mit Keimen kann's ja nur draußen ein Problem geben, drinnen steht ja nur der Radiator.
Von daher sehe ich das weniger kritisch.

Das ganze jetzt noch in größer bauen und da sollte sich was erreichen lassen.

Grüße


spiceman

24.07.13 14:07

tschaeikaei:

Hat schon mal jemand sowas gemacht und eine grobe Vorstellung von der Dimensionierung?
Kann man mit dem Verdunstungsprinzip dem Wasser soviel Energie entziehen, dass seine Temperatur
deutlich unter die Umgebungstemperatur fällt?
Wie würdet ihr die vorhandenen Materialien einsetzen?

Falls mir jemand den Begriff Feuchtkugeltemperatur in Zahlen etwas näher bringen kann wäre ich sehr dankbar.
Bei Wikipedia steht nicht viel, aber ich recherchiere weiter.


Hast Du das hier oder das hierschon gefunden?
Da kannst Du mal überschlagen ob sich der ganze Aufwand überhaupt lohnt.
Ich denk es ist auf alle Fälle einen Versuch wert.
Momentan sind es hier 32Grad und 25%. Das bringt ungefähr 15Grad Abkühlung. Wenn man es schafft das noch im Haus nutzbar zu machen ist das eine coole sache
In den USA in der Wüste arbeiten manche Klimaanlagen auch nach dem Prinzip. Allerdings blasen die die kalte feuchte Luft ins Haus um wenigstens da mehr als 15% Luftfeuchte zu haben.

Man müsste das warme Wasser was vom Radiator im Zimmer nach außen kommt in die Tonne rein rieseln lassen und mit einem Lüfter von unten Luft in die Tonne blasen. Dann arbeitet das wie ein Kühlturm im Kraftwerk. Das abgekühlte Wasser wieder nach innen in den Radiator pumpen und der Kreislauf ist geschlossen. Man muß sich nur drum kümmern daß immer genug Wasser in dem Mopped ist.

Gruß,
spiceman




Zuletzt bearbeitet: 24.07.13 14:30 von spiceman

shpank

24.07.13 14:14

Vielleicht sollte man bei warmen Räumen nicht das Problem, sondern die Ursache bekämpfen?

Zwei Jahre mecker ich nun schon meine bessere Hälfte an, dass sie im Sommer a) die Vorhänge zuziehen soll und b) nicht den ganzen Tag am 400 Watt verbrauchenden Gaming-PC verbringen soll.

Seit sie das befolgt, ist auch ein Ventilator weniger in Gebrauch.

Oder warum setzt ihr euch nicht einfach in den Keller?

Das war früher immer mein Hauptaufenthaltsplatz in den Schulferien. Nachdem mein Opa den Spülkasten im Kellerklo repariert hat und ich neben den Netzwerkdruckern einen WLAN-AP aufgestellt hab, war das Untergeschoß aufgrund der relativ kurzen Wege zwischen Porzellanthron und Garage voller Werkzeug ein echt lebenswerter Ort. Ein Kühlschrank mit Bier und Eis stand auch unten und zum Grillen hat es gereicht, den Weber-Grill bei der Garagenausfahrt rauszuschieben.

Piotr

24.07.13 15:00

shpank:

Oder warum setzt ihr euch nicht einfach in den Keller?


Nicht jeder hat einen. In meinem Fall ist er keine 6m² groß und davon sind 9/10 zugestellt. Also alles bis auf den Bereich in dem die Tür aufgeht.



tschaeikaei

24.07.13 17:14

Hallo Jungs,

@Röhricht: Ich meine keine Heizungsradiatoren, sondern KFZ- "Kühler".
Inwieweit diese ungeeignet sein sollen, weiß ich nicht. jedenfalls sehen sie
rein äußerlich genauso aus wie die Wärmetauscher in Klimaanlagen
(klar, andere Bauform, dünner, größer, aber was zählt ist doch die Oberfläche).
Vielleicht kannst du mir das näher erklären.

Gartenbrunnen habe ich leider nicht, ich werde auch keinen graben.
Der Schlauch vom Garten bis in mein Zimmer würde so lange werden und durch pralles Sonnen-
licht verlaufen, dass ich mich totisolieren müsste.

@TDI: nen alten Autokühler habe ich ja bereits. Zu deinen Rechnungen:
Mit welchen Temperaturen hast du denn gerechnet?
Ich hätte gerne drinnen 10°C kühler als draußen.

@Bastelwastl: den Link kenne ich, das ist aber auch das einzig praktische, was ich zum Thema
gefunden habe.
Im Prinzip will ichs genauso machen, nur größer.
Die kalte (Wasserdampfgesättigte) Luft soll allerdings nicht durch den Raum geblasen werden,
sondern draußen in einen Wärmetauscher. Das Wasser soll dann im Haus durch einen zweiten Wärme-
tauscher gepumpt werden, der die eigentliche Raumkühlung erledigt.
Also kein Wasserdampf im Haus.

@Alexander: genau

@spiceman: bei mir sinds heute (nur) 29°C und 48% im Zimmer, draußen ist es im Vergleich
zu gestern und vorgestern kühl.
Ich verstehe die Tabelle und das Schaubild nicht wirklich, werd aber noch versuchen.

Reinrieseln wird das warme Rücklaufwasser vermutlich nicht, weil die "Kältemaschine"
laut meinem derzeitigen Wissen ja eine Öffnung haben muss, um ein Druckgefälle zu erreichen.
Oder doch nicht, bin mir nicht sicher.
Durch die Öffnung würde dann einfach zu viel Wasser verloren gehen.
Ich möchte ja das Wasser per Pumpe-Düse im Luftstrom zerstäuben.
Das macht dann auch wesentlich feinere Tröpfchen und eine größere Wasseroberfläche.

@shpank: Die Ursache ist bereit bestmöglich bekämpft.
Das Dach ist isoliert und das Dachfenster mit einer reflektierenden Folie abgedeckt.
Darunter kommt Styropor zur Wärmedämmung.

@Piotr: Doch ich habe einen Keller, sehr kühl is es da sogar. Aber die bessere Hälfte zieht
den Wohnbereich klar vor.

Eben kam mir noch eine Idee:
Wenn man die im freien befindliche "Kälteerzeugungsmaschine" statt in eine styroporisolierte Plastikkiste
in eine (Natur)-Holzkiste verfrachtetund in die pralle Sonne stellt, kann doch durch das Holz ein wenig Wasser
austreten und verdampfen, das kühlt dann zusätzlich.
Allerdings frage ich mich noch, ob eine hohe Temperatur des zu verdampfenden Wassers nicht sinnvoller wäre.

PS: Kompressor und Chemiekrempel kommt mir nicht in die Bude. Dann müsste ich mich zu lange um die Dichtheit
und Materialverträglichkeit kümmern. Außerdem is es laut und braucht zu viel Energie.
Soll ja ein möglichst geräuschloser Dauerläufer werden.

Gruß Julian



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