Der Plotter und sein komischer Quarz

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Peanuts

10.05.13 01:52

Moin,

ich hab hier einen alten Graphtec MP 2000 Stiftplotter rumfliegen
und wollte den gerne mal zum laser schneiden/gravieren benutzen.
Wird auch erkannt und druck plottet wunderbar aus Inkscape heraus. Allerdings ist die niedrigste Geschwindigkeit 1cm/s,
was immer noch zu schnell ist
Software seitig läst sich da leider auch nichts drehen.
Allerdings hatte ich mal ein Bericht im Internetz gelesen
wo jemand bei seinem Plotter den Quarz für den MC gegen einen langsamer ausgetauscht hat.

Ans sich eine gute Idee,
nur hab ich zwei Quarze
Einen 4 MHz für einen HD6801VOP Microcontroller der den Takt intern auf 1 MHz runterteilt.
Und noch einen guten alten Z80, der jedoch leider
über ein Inverter und Schmitt Trigger an einem Quarz mit
6 Pins angeschlossen ist.
Der Quarz heisst 4M91023 KF und ist in einem runden Gehäuse mit ca. 1,5 cm Durchmesser und hat 6 Pins.
Ich hab den leider nirgendswo im Netz gefunden

Deshalb hab ich zwei Fragen

1.Wäre es eigentlich möglich nur den Quarz des MC zu tauschen
oder würde das mit dem takt des Z80 kollidieren?

2.kennt irgendwer einen runden Quarz mit 6 Pins?

Bilder kann ich leider erst Morgen schiessen

Vielen Dank schonmal

Peanuts

Sascha

10.05.13 02:17

Steckt der 4MHzQuarz im Plotter oder in einem auszuschlachtenden Gerät?

Was hat der Takt des Plotters mit dem des Z80 zu tun?

Kauf dir doch einfach nen Schwung Quarze im gewünschten Frequenzbereich und einen passenden Sockel.

Desinfector

10.05.13 08:06

hängt von der Software/Firmware im Gerät ab.

wenn der Quarz das einzige zeitgebende Element ist könnte es gehen.

aber wenn da irgendwo noch weitere Frequenzen generiert werden
und man da nicht ran kommt, siehts schlecht aus.

runtertakten ist aber generell eher möglich bzw verträglicher
als (zu) hoch zu takten



HarnSteiN

10.05.13 08:48

Hallo,

bin jetzt zu faul, selbst zu recherchieren, was für eine Schnittstelle am Plotter ist. Kenne aber die alten HP Teile mit serieller Kommunikation. Dann wird's mit Quarztausch nix, weil dann die Baudrate nicht mal mehr ansatzweise stimmt. Das wird über Timer im Controller festgelegt. Man müsste dann die Registerwerte an den neuen Quarz anpassen. Das bedeutet, man müsste die Firmware selbst überarbeiten.... Gnampf....

Gruß Ingo


Zuletzt bearbeitet: 10.05.13 08:50 von HarnSteiN

Fritzler

10.05.13 09:33

Nö,
einfach die neue Baudrate ausrechnen und am PC einstellen.
Bzw das neue Quarz auch so auslegen, dass da ne Standardbaudrate bei rauskommt.

plottermeierrrr

10.05.13 10:19

Hi,
den Quarz kenne ich nicht. Vielleicht mal mit nem leicht zu wechelnden probieren, ob der Plotter dann per Tasten langsamer fährt und dann schauen, ob sich die Baudrate geändert hat.
Wir hatten das Problem seinerzeit anders gelöst:
Baudrate sehr langsam eingestellt und dann bei den Linien viele dicht zusammenliegende Zwischenpunkte eingebaut.
(Normalerweise braucht der für ne Linie 2 Punkte. Wenn die Linie aber aus 200 besteht, braucht er entsprechend lange, die zu übertragen und abzuarbeiten).



BigJim

10.05.13 11:26

So wirklich genau kenne ich das Innenleben solch alter Plotter nicht. Ich bin aber überzeugt, dass die Datenübertragung zum Plotter geschwindigkeitstechnich absolut überhaupt nichts mit der eigentlichen Stiftgeschwindigkeit zu tun hat. Die Daten vom PC werden über die Schnittstelle (seriell oder parallel) an den Plotter übertragen und landen dort erst einmal in einem Speicher. Ist der Speicher voll, werden erst einmal keine weiteren Daten entgegengenommen. Parallel dazu werden aus diesem Speicher die Daten dann nach dem FiFo - Prinzip (First in -> First out)abgearbeitet. Wie schnell das dann geht, dürfte nicht relevant sein. Sobald wieder entsprechender Platz im Speicher ist, nimmt der Plotter dann auch wieder Daten entgegen. So war das bei Plottern und NAdeldruckern. Bei Laserdruckern ist das anders. Hier werden erst die kompletten Daten für eine Seite (im Duplexbatrieb für 2 Seiten) in diesen Speicher geladen und dann auf das Druckwerk gegeben.

Desinfector

10.05.13 11:48

Datenübertragung und Stiftgeschwindigkeit muss nicht zwangsläufig übereinstimmen.

wenn der Befehl für einen Strich zu zeichen 10 Minuten dauern würde,
würde der Plotter auch mit dem Stift so lange benötigen?
oder legt der los, wenn das Datenwort angekommen ist?

Peanuts

10.05.13 12:10

Moin,

Hier mal eine prinzipielle Übersicht über den Plotter:


Könnte es irgendeinen dauerhaften Schaden verursachen, wenn ich den 4 MHz Quarz gegen einem 2 oder 1 MHz tausche?

Peanuts

Sascha

10.05.13 12:27

Wenn man von diesem Blockschaltbild ausgeht, kann man den Controller für die Stepper runtertakten, wenn man das Interface zum Z80 kennt. Wenn es implizit annimmt dass beide Controller mit der vom Hersteller festgelegten Frequenz laufen wirds wohl nix, wenn es aber Handshakebasiert ist könnte es klappen.

Jan_Tuks

10.05.13 16:49

Ich würde wenn Sascha's idee nicht funktioniert dann beide Quarze halbieren.
Jedenfalls mit solchen Tricks haben wir damals AX25- TNC's gepimpt oder gedrosselt...
Das der 4,9 quarz in Runden gehäuse geliefert wurde, war damals manchmal so.. hier liegen auch noch 2 Hände voll davon rumm..
Du kannst den auch drin lassen, und dann einfach nach dem Ozillator, ein Flipflop dazuhäkeln das als 2:1 Teiler dient.
(z.B. wenn der Inverter gesockelt ist , einfach Beinchen hochheben ,und daran dann das FF drantütteln.. )


gafu

10.05.13 17:00

der 6pin-quarz ist bestimmt ein quarzoszillator, wo also die ansteuerschaltung für den schwingquarz mit im gehäuse integriert ist, und vielleicht auch schon ein takt-teiler (normal haben quarzoszillatoren 4 beine).

hast du vielleicht alte computermainboards (so 286er oder so) herumliegen? da könntest du fündig werden

ansonsten war doch z80 mit einem 4060 taktteiler mit eingebautem oszillator aufgebaut, wo der "out" vom oszillator den prozessor beschickt hat, und der takt für die serielle über den teiler erzeugt wurde.

die quarzfreqenz muss in der 2er exp reihe ein geradzahliges vielfaches der schnittstellenfrequenz sein.
für den Z80 passt: 2,4576 Mhz
(Z80C4004 CPU - max. 4 Mhz)
oder halt das doppelte mit dem Z80C4006 oder den
9,8304 Mhz mit dem Z80C4010 CPU

die angabe auf dem CPU entspricht der maximal möglichen taktfrequenz, eine -10 cpu kann natürlich auch mit 2,5 Mhz laufen.

quarzoszillatoren liefern dir einen fertigen takt raus:
z.b. http://www.reichelt.de/Oszillatoren/OSZI-4-915200/3/index.html?;ACTION=3;LA=2;ARTICLE=13709;GROUPID=3174

oder mit einem quarzoszillator, etwa im teiler cd4060 integriert reicht dann ein einzelner quarz, z.b. http://www.reichelt.de/Quarze/9-8304-HC18/3/index.html?;ACTION=3;LA=2;ARTICLE=3626;GROUPID=3173



plottermeierrrr

10.05.13 18:14

Desinfector:
Datenübertragung und Stiftgeschwindigkeit muss nicht zwangsläufig übereinstimmen.

wenn der Befehl für einen Strich zu zeichen 10 Minuten dauern würde,
würde der Plotter auch mit dem Stift so lange benötigen?
oder legt der los, wenn das Datenwort angekommen ist?


Hi,
das ist richtig.
Der Plotter legt los, wenn er die nächste anzufahrende Koordinate
bekommen hat. Wenn Du nun aber so langsam überträgst, dass er nur eine Koordinate pro Sekunde bekommt und die Koordinaten z.B. 1mm (Hatten wir ne SW für, die die HPGL-Datei entsprechend mit Punkten vollgeknallt hat) Abstand haben, dann fährt er (etwas ruckelig) mit 1mm pro Sekunde. Das war unser Trick damals.
Ob man bei nem Parallelport auch so leicht die Geschwindigkeit verbiegen kann, weiß ich nicht.


Desinfector

10.05.13 18:26

ja beim Zeichnen mags mit Zwischenpunkten/schritten gehen,
aber beim Gravieren ist der Weg zwischen den einzelnen Punkten
bestimmt immer noch zu schnell.
je nach Material vielleicht.

plottermeierrrr

10.05.13 18:31

Kommt drauf an, wie dicht man die Punkte setzt. Wenn sie irgendwann im Bereich der Schrittweite der Motoren sind, sollte es eine gleichmäßige langsame Fahrt sein.

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