Induktivität einer Leiterbahn

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8051fan

14.05.13 01:08

Hallo zusammen.

In diesem Artikel wird die Induktivität einer Leiterbahn abgeschätzt:
Abschätzung der Induktivität von Leiterbahnen

Dabei stellen sich mir zwei Fragen:
1.
Wie läßt sich die Gleichung in Bild 1 herleiten?
Nach meiner Meinung macht die Berechnung der Induktivität eines Leiters keinen Sinn,
wenn keine Angabe über den Verlauf des Rückleiters gemacht wird.
(Bzw. die Induktivität ist dann unendlich, da dann über unendlich viele Feldlinien integriert wird, oder liege ich da falsch? )

2.
Im Kollegenkreis geistern die pauschalen Angaben von 10nH/m bzw. 12nH/m herum. Wo kommen diese Werte her? Ist das realistisch?

(Anm.: im originalen englischen Artikel hier ist bereits im Kommentar der Faktor 10 in Bild 2 korrigiert)

Peppo

14.05.13 05:35

Edit: Es zeigt sich wieder, Halbwissen ist weitaus schlimmer als nix wissen!


Zuletzt bearbeitet: 14.05.13 08:01 von Peppo

Bastelbruder

14.05.13 07:14

Voodoo pur - oder vielleicht doch bloß Mathematik?

In diesem Artikel sind Formeln und die Bedingungen dafür angegeben, leider ist unser Vorstellungsvermögen mit Begriffen aus der Leitungstheorie (warum eigentlich Theorie? Das ist einfach nachvollziehbare Praxis!) wie "Freier Raum", "Wellenwiderstand des Raums" und noch ein paar anderen gewöhnlich etwas überfordert. Der Rückweg beim einfachen Leiter ist eben der "Raum" mit seinem Wellenwiderstand von 120·π Ω. Als Stripline oder Zwillingsleitung erscheint das alles etwas vorstellbarer, aber die Berechnung ist identisch, man muß nur die neuen Umgebungsbedingungen ins Kalkül nehmen.

Tatsächlich ist der "freie Raum" etwas praxisfremd weil nirgends zu finden, aber es ist trotzdem ein Anhaltspunkt. Ich rechne über den Daumen mit 10nH/cm, um Größenordnungen abzuschätzen ist das erschreckend gut genug. Gerade bei Impulsströmen in Schaltnetzteilen.

Und ich stehe auf die unverfälschten Originalartikel! Man hat (meine Lehrkameraden haben) hat mich in der Berufsschule ausgelacht, wenn ich beim Stöbern in den Stuttgarter Elektronikläden wieder mal ein Fachliteraturschnäppchen in Neu-Hochschwäbisch gefunden hatte. Aber um das wirklich fast völlig untaugliche Schul-Oxford-Krüppelenglisch aufzupolieren, war die Lektüre ein probates Mittel. Heute gibt es das Internet...

TDI

14.05.13 15:22

Hier lohnt sich ggf. auch mal ein Blick.

Desinfector

14.05.13 16:02

man muss ab gewissen Frequenzen nicht nur Induktivitäten
sondern auch Kapazitäten
z.B. von 2 parallelen Bahnen berücksichtigen.

Auch wenn eine Bahn nur um die Ecke gehen soll, entstehen Kapazitäten.
Sprich man bekommt schon einen Schwingkreis,
der einem ein zuvor angenommenes Ergebnis verfälschen kann.

TDI

14.05.13 16:35

Stimmt, aus den Parametern ergibt sich dann ein Wellenwiderstand bzw. eine Impedanz des Leiters. Auf Leiterplatten spricht man dann "Neu-Hochschwäbisch" auch von Microstrip Transmission Line, für die es auch praktische Kalkulatoren gibt...

Diese Seite enthält auch noch weitere Berechnungshilfen für Voodoo-Leiterbahnen und umzu. Lohnt sich durchaus mal da ein wenig zu stöbern...


Zuletzt bearbeitet: 14.05.13 16:39 von TDI
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