Bastelbruder:
Ich muß da auch noch meine Senftube aufschrauben: Auf dem Meßadapter finden sich Abkürzungen
CK = Koppelkondensator
TEM = ? TeilEntladungs Meßgerät ?
Einen Zusammenhang mit der TEM-Zelle zur Prüfung des passiven EMV-Verhaltens möchte ich vollkommen ausschließen. Der dilletantische Aufbau dieses Kästchens ist für Messungen in einem größeren Frequenzbereich (TEM-Zelle) völlig ungeeignet.
Dass es einen Zusammenhang mit der TEM-Zelle gibt, kann ich definitiv ausschießen, da ich mit so einem Ankopplungsvierpol von MWB und dem zugehörigen TE-Messgerät schon TE-Messungen gemacht habe...
Bastelbruder:
Die Drossel dient zweifellos zur Ableitung statischer Aufladung, dazu paßt der CK,
Nicht ganz. Die Induktivität ist haupsächlich dazu da, den netzfrequenten Teil des Stromes durchzulassen. Bei der TE-Messung wird der Prüfling an Wechselspannung (seltener auch Gleichspannung) gehängt. Durch den Prüfling oder Ck wird auf jeden Fall ein kapazitiver Blindstrom fließen. Der ist für die Messung aber nicht interessant.
Interessant sind vielmehr die TE-Impulse, die verglichen mit der Netzfrequenz recht steilflankig sind. Die werden von der Induktivität geblockt und erzeugen so ein deutlich stärkeres Signal am Ausgang. Im Endeffekt ein Tiefpass.
Aus der Lage der TE-Impulse zur speisenden Spannung können evtl. auch Rückschlüsse auf die Quelle der TE gezogen werden (innere/äußere TE, Spitze an Hochspannung oder Erde). Die Information über die Phasenlage holt man sich aber nicht aus dem Strom durch den Prüfling, da man nie weiß, ob der rein kapazitiv ist, sondern entweder über den Strom durch Ck oder evtl. auch optisch aus dem Netzfrequenten flackern der Laborbeleuchtung (geht heutzutage bei EVGs natürlich nicht mehr, bei Halogenbeleuchtung funktionierts aber und bei Leuchtstofflampen mit KVG sowieso).
Bastelbruder:
der langdrähtig induktive Anschluß der beiden Gasableiter ist absolut nicht zur wirkungsvollen Begrenzung stärkerer Impulse geeignet.
Stark ist relativ. Das Gerät stammt wohl aus einer Zeit, in der SF6-isolierte Anlagen noch nicht so ein Thema waren. Durchschläge in Luft oder Feststoff sind nicht so steilflankig, dass mit dem Schutz wie er da realisiert ist schon einiges erreicht werden kann. Auch geht es bei der Schutzbeschaltung nicht um das Unterdrücken von Störungen sondern um den Schutz der Messgeräte (die aber noch einen weiteren Schutz am Eingang haben werden) und des Messpersonals (die Messleitung wird ja aus dem Prüffeld zum Messplatz gelegt).
In SF6 sind die Flanken von Durchschlägen SEHR viel steilflankiger. Da kriegt man durch so einen Aufbau schon eher langsam Probleme. Aber da nützt es auch nix, den Überspannungsschutz im Ankoppelvierpol im Prüffeld allein zu machen, da muss direkt an der Durchtrittsstelle (z.B. in die Messkabine) nochmal angegriffen werden.
Bei dem neueren Messystemen mit dem ich TE-Messungen gemacht haben, geht man da einen anderen Weg: Man setzt die ADCs ins Testfeld neben den AKV (evtl. Batterieversorgt) und schickt die Messdaten per LWL raus. Dann hat man die Thematik schnell abgehakt.
Bastelbruder:
edit2: die Drossel ist falschrum angeschlossen, die Seite mit der kleinen Spule ist das "heiße" Ende.
Das war mir jetzt wieder neu. Was macht das für einen Unterschied?
Zuletzt bearbeitet: 07.01.13 06:48 von duesed4