*** Der Chili-Thread ***

Nur, wenn sich abzeichnet, dass die Pflanze zu sehr in die Länge schießt und deshalb Stamm und Zweige zu dünn werden, ansonsten lass ich die wie auch sonst die Spitze in Frieden.

Meine ersten Paprikas sind erstaunlicherweise dieses Jahr schon da...

Passt hier vom Ergebnis letztendlich besser hin.
Ein mir bekannter Wirt hatte ein Faible für scharfe Saucen, ab und an kam ein Grüppchen zusammen, und brachte zb Mad Dog 357 mit, dass dann mit benetzter Zahnstocherspitze, oder -für die ganz Harten- als Tropfen auf nem Teelöffel die Zunge verätzen durfte.
Dann kam MadDog 357 SE mit 650000 statt 357000 ScU. Man fand schnell heraus, dass die Schmerzen bei einem oder zwei Tropfen annähernd gleich waren. Der Wirt war deshalb so kühn, sich nen Esslöffel zu füllen, und dessen Inhalt zu sich zu nehmen.
Der resultierende Grossbrand ließ sich dann nur mit Unmengen Milch löschen, was seiner Lactoseintoleranz wohl letztlich nicht gut tat.

Da ich in dieser Zeit gerade auch mit Capsaicinextraktion im Labor arbeitete (aus Interesse), hab ich mir reines Capsaicin bestellt. An kam eine faustgroße Dose, über und über mit Gefahrenhinweisen, darin ein Tütchen, darin ein Fläschchen und am Boden vom Fläschchen ein weißer Belag: das konzentrierte Böse!

Für den Wirt wollte ich ein paar µg auf nen Objektträger bannen, damit er mal was richtig Scharfes hat, und nicht das Fuselzeuch

Nach der Wägearbeit in der Apotheke (meine Waage kann nur bis 0,1g) packte ich alles zusammen, und wischte den Arbeitsplatz mit der flachen Hand ab, der Apotheker ebenfalls. Wir unterhielten uns noch kurz, ich schob hin und wieder meine Brille hoch, er wuschelte in seinem Bart. Als ich ins Auto einstieg britzelte was auf meiner Nase, zu Hause wars dann noch mehr, der Blick in den Spiegel verriet, dass mein Nasenrücken in blutigen Fetzen hing. Paar Tage später den Apotheker in der Bank getroffen und er meinte, er hat gedacht, sein Bart stünde in Flammen. ^^

Frage an die Profis:
Ich habe ca 15 Chilis angepflanzt, alle Samen kommen aus der selben Schote.
Manche davon wachsen nach oben, manche nach unten. Die die nach unten hängen werden bereits reif, dafür haben die anderen viel mehr Chilis drauf. Gibt es dafür einen Grund?
Nach oben:

Nach unten:

womöglich hast du sog. Hybridpflanzen erwischt, das sind komische Kreuzungen aus 2 Sorten.

ich weiß nicht genau wie, da müsste ich selbst fragen.

aber so könnte ich mir jedenfalls vorstellen, dass 2 Pflanzenarten aus einer Schote kommen.....

Joa Hybrid halt...
Da haste in der zweiten Generation (F1 oder so?) afaik theoretisch 4 verschiedene Sorten...

Von mir zwar keine Bilder, die mach ich mal wenn ich nicht dauernd auf Achse bin, aber dennoch:
Alle haben inzwischen Früchte angesetzt, speziell die Fatalii die einen riesen Busch ergeben haben, haben richtig viele, aber auch die Habaneros, Jalapenos und Paprika gedeihen gut.
Nur die Aji Dulce (Habbis ohne scharf, sicher sehr lecker) und die Naga Jolokia wollen keine Früchte ansetzen und sind weit hinterher. Hat, grade bei den Jolokias, jemand von euch ähnliche Probleme?
Habt ihr dieses Jahr überhaupt schon reife Chilis ernten können?

Scharfe Grüße,
rastagandalf

Meine sind noch grün - später dieses Jahr halt im Nordwesten.

schon Massen runter getan, aber die werden auch jeden Tag gegossen.
Das ist für Chillis unumgänglich.

Und meine Habaneros sind schon richtig gross und fett, aber keine Anzeichen, dass die auch nur Ansatzweise abreifen

Ja, das ist auch mein Problem....die Jalapenos sollen ja gar nicht reif werden, aber die Habbis und teilweise Fatalii sind schon auf Erntegröße...aber reif? Nö

Denen fehlt dieses Jahr die Sonne. Ich gieße die auch jeden Tag. Die brauchen halt Sonne zum Ausreifen, da ist der Süden oder Osten halt besser dran. Wird schon noch, die Tomaten kamen ja auch später als sonst.

Das doofe ist: Ich bin schon im Süden!

Mal was ganz anderes: Wie siehts bei euch aus mit Habaneros im Haus? Sind die da mehrjährig? Und: wie unterscheidet sich die Aufzucht usw. von denen im Gewächshaus/draußen?

Gehn die mehrjährig? Ich hab sie halt im Gewächshaus und im Schuppen unter Glas und nach dem Abernten jeden Herbst in den Kompost. Wir gewinnen nur neues Saatgut aus den Früchten und setzen jedes Jahr neu an.

Dieses Jahr hab ich die Hälfte erst durch diesen feuchten Sommer, Stichwort Blattläuse, eingebüßt. Und dann sind die Dinger auch wohl wegen der fehlenden Sonne hübsch in die Länge gegangen. Und die ersten Fruchtansätze sind im Gewächshaus den Läusen zum Opfer gefallen. Denen scheinen die Jalapeno-Blätter besonders zu schmecken, bei anderen Sorten sind sie nur an die Fruchtansätze.
Naja, hoffen wir mal, dass das mit dem jetztigen Wetter noch alles gut wird. Die ersten Habaneros fangen sich an zu färben, sonst alles grasgrün.

Ich hatte dieses Jahr null Probleme mit Schädlingen. Eine Hand voll Blaukorn aufs Beet geworfen, vorher schön umgegraben, sind gewachsen wie blöd. Und dass obwohl der Boden sehr lehmig ist, und im Sommer richtig zusammenbackt. Muss man halt öfters mal zwischen den Pflanzen mit der Hacke ran.
Meine C. annum Pflänzchen sind im übrigen schon voll am abreifen.

Alle Sorten sind grundsätzlich mehrjährig, aber nicht so ganz einfach über den Winter zu bringen. Ich habe es noch nicht geschafft.

Kühl und hell muß es sein, aber unbedingt frostfrei.
Schädlinge freuen sich wie doll, damuß man sehr aufpassen. Erde sollte nicht zu feucht sein, denn wenn es kühl ist ist die Verdunstung gering. Trotzdem ist die trockene Heizungsluft schlecht, da muß man wohl ab und zu mal mit der Sprühflasche ran. Da kann man dann auch gleich leichtdosiertes Insektizid reintun. Neem ist nicht schlecht, Nikotin geht auch. Vorbeugen ist besser als später mit der Keule bei zu müssen.

Im Herbst K-Dünger, keinen Stickstoff mehr ab Spätsommer, also jetzt allenfalls nochmal eine letzte Düngung.
Zurückschneiden beim Eintopfen geht, treibt dann wieder aus.
Wenn meine Pflänzchen jetzt nicht bald einen Satz machen muß ich das wohl wieder probieren. Dann in einem Zimmergewächshaus auf dem Wintergarten, der wird ja jetzt den ganzen Winter geheizt. Vorher hatte ich einfach keinen geeigneten Platz für die Pflanzen.