Ich hatte ja hier schon mal anlässlich der Zollprozedur über mein 35-Euro-Tablet aus Singapur berichtet. An sich brauch ich so ein Ding nicht, aber zunehmend will meine Kundschaft Apps getestet und Manuals dazu sowie Änderungen haben. Also kommt der Möller alle paar Wochen zum Einsatz, dazwischen für Spielereien wie QR-Codes lesen, Musik ermitteln oder auch mal als Dia-Betrachter, wenn man zur Verwandschaft fährt.
Das 7-Zoll-Android-Ding war ursprünglich mit Chinese Telecom gebrandet, GSM war aber nicht drin. Aber ansonsten alles: WLAN, USB, Ethernet, Kartenslot, ordentlicher Sound über den Kopfhörerausgang, annehmbare Displayqualität, 3-Achs-Sensor. Allein eine grottenschlechte Bedienung ist zu bemängeln. Und der Akku: kein Stunde, dann ist der Möller leer.
Jetzt gabs bei Maxens ja die augenscheinlich neuen Kindle-Fire-Akkus mit 4400 mAh. deren superflache Ausführung brachte mich auf die Idee: aufmachen, das Tablet!
Nach vorsichtigem Anheben der Frontfolie an den Ecken kamen vier Schrauben zum Vorschein, dann den Rest aus der Unterschale ausrasten, das wars, und das Wunderwerk chinesischer Ingenieurskunst liegt vor uns:
KlicksMan beachte die gewissenhafte Anbringung des WLAN-Moduls und den Akku. Die gesamte Firmware ist übrigens auf der SD-Karte auf der Platine untergebracht. Flugs mal ein Android-Update gemacht - geht.
Der Akku sieht nicht nur schlecht aus, er ist es auch: statt der nominellen 1700 mAh hat er gerade 800 mAh und wurde wohl nicht mal voll geladen. Ob das überhaupt wirklich der Sony-Akku ist, für den er sich ausgibt?
An Bord hat er nur eine Sicherung und den üblichen Über-/Unterspannungswächter.
Der Kindle-Fire-Akku von Pollin hat zusätzlich noch einen bq-Wachhund mit I2C-Schnittstelle an Bord. Der gibt den Akkuzustand aus und zählt die Ladezyklen. Ist die programmierte Anzahl erreicht, wird zugeschlossen.
Die Akku-Überwachung hat das Tablet neben der Lademechnik selbst an Bord, also den Wachhund überbrückt und nur die Unter-/Überspannungsschaltung aktiv gelassen.
Der Kindle-Akku passt perfekt in die
UnterschaleDas WLAN-Modul wanderte in den Spalt oberhalb des Displays, und ich hab jetzt ein Tablet mit über 10 Stunden Laufzeit (das Ding nimmt ca. 390 mA auf).
Kann sich jemand vorstellen, wofür die
unbestückte Schnittstelledienen könnte? HDMI ist es nicht, SD-Slot auch nicht.
Zuletzt bearbeitet: 03.04.13 15:53 von heaterman