Kurz ma ne frage (die sparte für Denkstützen)

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SebiR

12.08.12 21:10

Am besten Graphitfett. Das saut kaum und schützt und schont den Zylinder

Name_vergessen

14.08.12 04:28

Hiho allerseits,

auch nach Jahren der LPT-Benutzung habe ich noch immer Ärger damit, daß die Signale, die da rauskommen, einfach der letzte Rotz sind, egal welcher Port und egal welches Board. Die Flanken sind zwar schön steil, aber es gibt jede Menge Störungen drauf, und die Flanken haben häßliche Overshoot-Spitzen (>=1V), teilweise geht das Signal nach der Flanke nochmal runter auf 0 und danach sofort wieder rauf... stellenweise kommen noch Spitzen von >=1V zwischendrin... kurz, an flankengesteuerte Taktung ist nicht zu denken.

Z.Zt. habe ich an den Steuerausgängen Pullups von 4,7KOhm, die Datenausgänge sind direkt verbunden. Mit 1,2KOhm statt den 4,7KOhm wird es noch schlimmer; ein Kondensator (0,1µF) nach Masse korrigiert das, allerdings nur so weit wie es mit 4,7KOhm schon ist, und das Signal wird dadurch noch grütziger. Das Anschließen des Oszi-Tastkopfes macht die Situation zusätzlich schlimmer, zumindest vom Ergebnis der Schaltung her, das Signal ohne Tastkopf kann ich ja nicht beurteilen.

Zugegeben, dazwischen befinden sich ein Druckerport-Umschalter (mechanisch) und 5m Kabel, allerdings funktioniert genau diese Kombi am selben Port mit einem EPP-Scanner einwandfrei... Der Unterschied sind dann nur noch ca. 50cm Flachbandkabel vom Port zur Schaltung.

Kann ich da schaltungstechnisch was dran machen, z.B. einen RC-Tiefpaß hinter den Pullup setzen oder so? Wie wird sowas normalerweise gemacht? Im Netz finde ich nur Schrott, die meisten haben nicht einmal die Pullups...


Zuletzt bearbeitet: 14.08.12 04:36 von Name_vergessen

TDI

14.08.12 08:44

Name_vergessen:
Wie wird sowas normalerweise gemacht?


Werden die Leitungen nicht üblicherweise erst im "eingeschwungenen Zustand" abgefragt, sprich mit Verzögerung und nicht gleich hinter den Flanken?

BigJim

14.08.12 08:45

Mit den Signalen in Ihren Details habe ich mich noch nie befasst, bzw. befassen müssen. Wenn es aber Drucker schaffen die Signale ohne Fehler auszuwerten, müsste das für andere Zwecke doch auch möglich sein. Aus der Erfahrung mit Druckern weiß ich jedoch, dass lange Kabel und gerade mechanische Umschaler totalen Schrott liefern können. Hast Du das mal mit nem guten kurzen Kabel ohne Umschalter getestet? Wenn das mit kurzem Kabel besser ist, dann könnte vielleicht ein hochwertiges Druckerkabel gehen. Ich habe vielleicht noch ein Leunig - Kabel. Diese Kabel haben wir früher ohne Probleme bis zu einer Länge von 50m eingesetzt, obwohl die parallele Schnitstelle normalerwese nur bis 3m zertifiziert ist. Hast Du mal ne reine Schnittstellenkarte im Slot versucht? Auf so einem Systemboard geht es doch recht eng zu, da halte ich die Gefahr von Störungen doch für leichter gegeben.

flogerass

14.08.12 09:44

Die neueren Parallel-Schnittstellen sind eigentlich vom Ausgang her impedanzangepasst. Mit einem halbwegs brauchbaren Kabel sollten da eigentlich saubere Rechtecke rauskommen. Laut Norm gehört am Empfänger ein 1,2k Pull-Up hin. Der dürfte allerdings keinen so extremen Einfluss auf die Signalform haben. Überschwinger von mehreren Volt dürften eigentlich nicht vorkommen.

Bastelbruder

14.08.12 10:44

Grundsätzlich ist die LPT-Schnittstelle erstmal TTL-Logik, d.h. Low < 0,8V < verbotener Bereich < 2.0V < high.

Das Problem liegt darin begründet, daß man bei der Erfindung von TTL überhaupt nicht mit längeren Leitungen und höheren Geschwindigkeiten gerechnet hat, solche Signale hätten nie den Baugruppenrahmen verlassen dürfen. Irgendwer hat es dann aber tatsächlich geschafft, einen Drucker damit anzuschließen. Wenn man die Geschwindigkeit mechanischer Drucker betrachtet, war das auch keine Kunst.

Erst die strikte Verfolgung des Mooreschen Gesetzes hat Probleme bereitet.

Denn da gibt es die so genannte Leitungstheorie, die sich in der Praxis genau so auswirkt wie vorausgesagt. Ein Impuls pflanzt sich (im Vakuum) mit Lichtgeschwindigkeit fort (in massiven Isolierstoffen langsamer.) Und wenn die Energie am Ende der Leitung nicht vollständig verbraucht wird, kann sie nicht anders als den Weg zurück zu nehmen. Am Anfang wird sie meist wieder reflektiert. Bei den 5 Metern Leitung (ca. 20cm/ns) kommt derselbe Impuls also nach etwa 50ns nochmal an. Und wenn irgendeine Konstruktionsbestie im gut gemeinten EMV-Glauben so genannte Entstördrosseln* in die Leitungen eingefügt hat, dauert das noch etwas länger.

Unser Druckerkabel mit einem Wellenwiderstand um 100 Ohm ist bei echtem TTL am Anfang abhängig vom Pegel mit abwechselnd etwa 20 Ohm (low) oder 200 Ohm (high) abgeschlossen und am Ende mit über 1 Kiloohm, bei CMOS vorn mit 50 Ohm und hinten mit unendlich. Und die einzelnen Signalleitungen sind womöglich nicht einmal gegeneinander abgeschirmt...

Das bedeutet:
  • Auf der Senderseite sind OC-Ausgänge mit Pullup absolut no-go! Ein HCMOS-Ausgang mit 50..68 Ohm in Serie ist das Optimum.
  • Die Empfängerseite braucht ein Spagat aus optimalem Leitungsabschluß von 100..120 Ohm - dabei sinkt (in Kombination mit den Widerständen auf der Senderseite) der Signalpegel auf die Hälfte - bei gleichzeitiger Einhaltung der
    Eckwerte um den eingangs beschriebenen toten Bereich.
    Ein Widerstand 100 Ohm in Reihe mit 500pF gegen "Masse" sollte für die 5m-Leitung das Optimum darstellen.
  • Im LPT-Kabel müssen alle Datenleitungen einzeln geschirmt sein. Ein legales 20m-LPT-Kabel ist damit entweder ein fingerdicker Prügel oder ein mindestens 26poliges Flachkabel mit Masse beidseitig aller Datenleitungen.

    In Serie zu CMOS-Eingängen (direkt am Chip) an solch langen Leitungen kann ich noch Widerstände mit mindestens 1k empfehlen, das verhindert unerwünschte Rückwirkungen der Schutzdioden bei Überschwingern und ist allgemein lebensdauerverlängernd.

    edit: hatte ich glatt vergessen..
    *Entstör-Drossel: zur Beseitigung von Geisterbildern auf der Fernsehantenne sitzender Zugvogel.


    Zuletzt bearbeitet: 14.08.12 10:49 von Bastelbruder
  • ferdimh

    14.08.12 10:58

    Wichtig ist noch was ganz anderes:
    Nen Parport hat je nach Board ganz komische Pegel. Anscheinend geben sich die Hersteller richtig Mühe, TTL-Pegel einzuhalten.
    Auf die andere Seite gehört HCT-Logik, sonst ist der Rauschabstand bei High-Pegel quasi null.
    Ansonsten kann ich deine Problem nicht wirklich nachvollziehen. Ich hatte einmal mit dem Parport Probleme, und da waren 15 Meter billigster Draht und 3 Umschalter im Spiel.
    Da hat ne Reihe 100Ω/1nF geholfen, wenn ich mich richtig erinnere. Normalerweise hauts aber (wider alle Theorie!) bei korrekter Logikfamilie und durchdachter Ansteuerung so hin.

    BigJim

    14.08.12 11:17

    @Bastelbruder:

    Ich bin beeindruckt von Deinem Exkurs in die Grundlagenforschung. Das war sogar für mich verständlich und nachvollziehbar, Super!
    An einer Stelle muss ich Dir allerdings widersprechen. Das von mir beschriebene Leunig - Druckerkabel, ist eines der dünnsten, die ich je in der Hand gehabt habe. Damit wurden früher (so im Zeitalter zwischen Großtechner und ersten PCs) bei einer großen Deutsche Bank richtige Druckernetzwerke im Doppelboden verlegt. Dazu gab es dann noch die automatischen Umschalter von Leunig. Diese wurden zum Teil sogar noch kaskadiert. So hat man es geschafft, dass 20 Leute oder mehr in einer Abteilung auf einen Drucker drucken konnten. So etwas hat mit keinem andern Kabel funktioniert. Warum das so ist habe ich nicht herausbekommen und ich möchte meine letzten 2-3 Kabel, die ich noch habe nicht durchschneiden.

    Bastelbruder

    14.08.12 13:32

    Leunig kannte ich bisher nicht. Deren Seite ist aber recht interessant, speziell die vielen links und die FAQ. Dort ist unter anderem von einem alles andere überragenden "CC-Kabel" die Rede, leider weiß Google nix... Ich übersetze "CC" auf Verdacht mal mit CenterConductor oder CoaxialCable (mit Redundanz wie beim PL(ug)-Stecker) und dann bin ich wieder beim Prügel.

    Ich erspare mir jetzt, über das LPT-Protokoll zu diskutieren, dort gibt es jedenfalls nur eine einzige Taktleitung "strobe".

    Ein erfolgreicher Mißbrauch dieser (jeder) Schnittstelle für beliebige Zwecke kann nur unter Beachtung aller ihrer Einschränkungen stattfinden.
    À propos Leunig, es hätte auch schlimmer kommen können.

    edit: Aus der Zeit vor etwa 20 Jahren habe ich noch ein paar unvollständige Fotokopien gefunden, besonders interessant sind die auf dem letzten Blatt angegebenen Zeiten...


    Zuletzt bearbeitet: 14.08.12 15:34 von Bastelbruder

    ozonisator

    14.08.12 15:16

    Moin, kurze Frage, wie kann ich meine Glubscher vor dem UV einer UHP Beamer Lampe schützen ? Die Lampe ist im Moment noch im originalen Lampengehäuse, das hab ich wegen der kühlung einfach aus dem Beamer rausgeschnipselt. Vor der Lampe hängen noch 2 Optiken, habe den Strahlengang quasi abgesägt.
    Siehe http://lushprojects.com/blog/2010/06/cleaning-a-projector/, letztes Bild. Hab vor den Dichros das Plaste komplett durchgesägt.


    Zuletzt bearbeitet: 14.08.12 15:22 von ozonisator

    BigJim

    14.08.12 15:49

    Soll das ne Sonnenbank werden oder warum möchtest Du in die Lampe reinschauen? In dem Fall würde ich ne hochwertige Sonnenbrille empfehlen.

    ozonisator

    14.08.12 15:53

    Nene, nicht reingucken, Taschenlampe !
    Laut internet wird bei diy Beamern UV stabilisiertes Makrolon genommen. Das wird aber ab 100° weich.

    BigJim

    14.08.12 16:02

    Ist das wirklich so gefährlich? Kann ich mir gar nicht vorstellen. Ist der UV - Anteil wirklich so hoch? Wenn es zu hell wird schaut man doch automatisch nicht hin oder klappt die Deckel runter. Auch wirst Du dir damit nicht stundenlang die Haut bestrahlen. Ich hätte da keine Bedenken. Vielleicht gibt es ja jemand, der es besser weiß

    ozonisator

    14.08.12 16:12

    Die Lampe hat zwar ein Glasfenster, was eigentlich das Böse Kurzwellige rausfiltern sollte, aber der Kunststoffrahmen von der Lampe ist gut ausgebleicht. Kann natürlich an den mehr als 1k Betriebsstunden liegen, das sich das kumuliert



    Zuletzt bearbeitet: 14.08.12 16:18 von ozonisator

    BigJim

    14.08.12 16:19

    Naja dafür tut´s doch Alufolie oder sonst ein Blechgehäuse z.B. aus ner alten Bierbüchse.

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