Schmelzfeuer/-Licht

Moin,
seit einiger Zeit gibt es ja solche Schmelzfeuer.
Das Prinzip ist ja recht einfach: Kerzenreste in die Schale geben, welches dann schmilzt und die Kerze brennt damit.
Innendrin steckt ein Glasfaserdocht in einem Metallteil.

Leider sind die Dinger verdammt teuer und man kann sie nur komplett mit dem Keramiktopf kaufen.
Also ist selbst bauen angesagt. Topf und Glasfaserdocht sind kein Problem, bloß dieser Metallbrenner wird schwierig.
Angeblich ist der ein hochkomplexes Bauteil und die Schmelzfeuer deswegen so teuer?
Bei ebay gibt es ne Menge selbstgebauter Brenner. Die bestehen aus einem Alu- oder Kupferrohr mit Löchern und Ständer.
Sieht fast zu einfach aus um zu funktionieren ...

Hat hier jemand schon mal mit sowas Erfahrungen gesammelt oder hätte ein paar Tipps dazu?

Naja hier wird ja eigentlich alles genau erklärt.

Marc

Hallo,

das einfache Teil funktionert auch.
Der einzige Sinn des Metallkörpes ist doch das noch feste
Brennmaterial (wachs) zu schmelzen damit dem Docht der Nachschub nicht ausgeht.

Müsste also mit Kupfer prima funktionieren.

Grüße

Hallo, Erfahrungen hab ich leider keine, aber ich sehe keine großen Probleme, sowas nachzubauen.
Zwischen dem Schmelzpunkt (um 60°C) und dem Flammpunkt (schätze 300°C) liegt ein weiter Bereich.
Flugzeugaluminium ist ein Werbewort, normale Alulegierungen wie sie z.B. in Profilen vorkommen,
eignen sich mit Sicherheit genauso. Glasfasern in eine Richtung (wg. Kapillareffekt) bringen
ist wahrscheinlich relativ einfach. Man nehme eine alte Zeltstange, bearbeite ein Ende mit nem
Hammer, schon hat man das gewünschte. Abschneiden mit Blechschere o.Ä.

man umwickelt mehrere Faserpakete mit Stahl- oder Kupferdraht und schiebt sie ins Rohr.
Schöner ist es natürlich (und hier gehts um Optik) wenn man das Alurohr als Drehteil ausführt.
Die Form kann man sich ja grob bei Denk abgucken. Wenn man dann noch am Standfuß des Aluteils
gezielt Löcher einbringt, bzw Ritzen feilt, kann man nach einigem probieren die Flammengröße
einstellen.
Wichtig ist, dass die Flamme innerhalb des Rohendes brennt, d.h. wie auf der Prinzipskizze
die Fasern nicht bis Oberkante stehen lassen.
Als Tiegel würde ich einen Tontopf, Blumentopf, o.Ä. nehmen, den kann man sich auch nach Belieben
anmalen und dekorieren.

Gruß Julian

Moin,

also die Hochtechnolgie ist nur in der Verwendung eines diffusionsgeregelten Brenners zu sehen.

Den Topf suchst Du dir natürlich in feuerfest und schön aus, ich suche gerade selber welche der normalen Tontöpfe in Baumärkten ausreichend hoch gebrannt sind.
Der Brenner selber lässt sich in der Tat aus Steinwolle und einem Rohr bauen. Jetzt zur diffusionsgeführten Brennertechnik. Entscheidend ist eben, das Du durch Versuchsreihen guckst, wieviel Steinwolle Du in das Rohr stopfen musst, um den Massenstrom nicht zu groß und nicht zu klein zu gestalten. Ist dieser zu hoch, lodert es auch zu hoch. Zu klein, mickert die Flamme und damit die Erwärmung.

Der Rest ist etwas hartlöten/schweißen, was man eben da hat. Die Zeichnung reicht ja völlig zum nachdengeln

Ja, genau.
Kupferrohr mit oben und unten hart angelöteten Fittungs ist mit Sicherheit genauso zweckmäßig,
wenn auch optisch anspruchsloser als gedrehtes Alu.

Das die Herstellerfirma das Ding als "Recycling" und umweltschonend blablubb vermarktet...
eigentlich is es ja ne Müllverbrennungsanlage.

Eine Sache hab ich noch vergessen:

Die Wärmeabfuhr im Topf muss gerade so groß sein, das sich eine konstante Temperatur im Wachs einpendelt. Wenn die Selbstentzündungstemp. im Topf erreicht ist, brennt natürlich alles!

Ich würde anstatt dem blöden Wachsresten (hat man denn überhaupt dauerhaft genug für so eine "Kerze"?),
würde ich auf Pflanzenöl oder Fett umsteigen.

Hat man als Kinder schon gemacht, mit Bratfett und Yton.

Ouhja
Wir haben auch schon kerzen aus Biskinblöcken und Glaswolle gebaut

Den Topf wähle ich schon selber, ging mir nur um den Metallbrenner.
Alu drehen kann ich leider nicht, da muss ich wohl iwas zusammenschweißen.

Ich habe gerade noch einen interessanten Link dazu gefunden

Ab dem Punkt wird das Ganze doch erst interessant... Und wenn dann noch der Topf springt ;-)

Gruß

Simon

Altöl geht auch

und für die Indoor-Variante kann man die Halbschalen von Apfelsinen nehmen. Das Wachs dann da rein.
der weisse Strunk (=Docht) in der Mitte muss natürlich dran bleiben.
Also entsprechend abpuhlen.

aber vorsicht, wenn in dem Ding das Wachs zur Neige geht.
Dann brennt die ganze Schale und es gibt z.B. 'nen geplatzten
Glastisch wenn man das ohne Schutz irgendwo hinstellt.

Als Outdoorvariante hab ich mal nen kleinen Gasflaschenboden gesehn, mit wachs drin und nem Klotz Kohle als "Docht". Hat erstaunlich gut funktioniert und sorgte auch bei winterlichen Aussenaktivitäten für heimelige Atmosphäre

MrD

So, nochmal etwas Feedback:

Ich habe zwei Stück gebaut. Unten sehen beide so aus:


Der andere sieht oben etwas anders aus:


Leider ist der Docht schon nach ein paar Stunden stark verkohlt

Liegt wohl am farbigen Wachs, aber beeinträchtigt bislang die Flamme kaum.

Bei dem ersten Modell ist die Flamme etwas zu klein (Wachs schmilzt nur sehr sehr langsam).
Da werde ich mal so ein Reduzierstück einbauen:


Mal sehen ob das was bringt

Erinnert mich an den Rat des Herrn Großvater:
"Wenn der deppade Ofen net uandlich brennt, hau a Kerzn eine!"
Der Docht sollte in geschmolzenem Wachs stehen, sodass er selbst nur das Wachs verbrennt. Das Reduzierstück ist eine gute Idee, leitet also die Wärme weiter und lässt den Docht in einem See aus Wachs stehen.

Mfg Placebo