KFZ Temperatur-Sensor

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Desinfector

18.04.13 07:17

Moin.
wieviel Temp-Sensoren hat heute ein Auto?
nur den , der auch die Temp-Anzeige im Display ermöglicht?
Mir kam jetzt die Idee, den Sensor, der dem Motor sagt, wie kalt es ist,
gegen einen Festwert-Widerstand zu tauschen.

Was würde passieren?
von garnix
bis nicht mehr anspringen/fahren wollen und Steuergerät neu einlesen etc
kann ich mir alles vorstellen.

fährt die Karre dann garnicht mehr?
heisst es nicht, dass die Spritmenge dem Motor temperaturabhängig gemischt wird?
kalt=höherer Verbrauch oder so nech?

ich stelle mir vor, dass bei einer dauersimulierten Temp von 20°C
eine Karre im Winter nicht mehr soviel schluckt.

bastelwastel

18.04.13 07:24

Meistens 2 sensoren...

Einen für die Temperaturanzeige, einen Kühlwassersensor.

Dann ggf. noch Ansauglufttemperatursensor.

Kalt= höherer Verbrauch stimmt aber nur während der Warmlaufphase, danach entscheidet, Lamdasone / Luftmassenmesser / und diverse andere Sensoren über die Spritmenge.

Mit pech springt er dir im winter gar nicht mehr an...

Ich kenne das Verbiegen des Kühlwassersensors nur in Verbindung mit E85 wo die benötigte Mehrmenge durch die Simulation von Kalten Temperaturen über ein Poti eingestellt wird.



PowerAM

18.04.13 07:31

Je nach Baujahr und Aufwand, den der Hersteller mit der Motorsteuerung sowie dem Einhalten der Abgaseinstufung trieb, koennen mehr oder weniger drin sein.

Akutelle Fahrzeuge haben neben mehreren Kuehlmittelfuehlern an unterschiedlichen Stellen noch Sensoren fuer die Oeltemperatur, die Temperatur der Ansaugluft, die Kraftstofftemperatur, die Abgastemperatur und spaetestens mit temperaturkompensierten Ladeschaltungen hat selbst die Lichtmaschine einen Sensor dafuer bekommen. Dazu noch mindestens Sensoren fuer die Klimaanlage/Klimaautomatik und die mittlerweile obligatorische Aussentemperaturanzeige.

Das, was dir das Fahrzeug als Kuehlmitteltemperatur anzeigt, muss mit der Realitaet nicht mehr viel zu tun haben. Beispiele liefert VW, die zur Beruhigung der Kundschaft 90 Grad im Bereich zwischen etwa 70 und 110 Grad anzeigen.

Falls das betreffende Fahrzeug ueber OBD diagnosefaehig ist, dann schaue doch mal hinter die Kulissen. Je nach Umfang des Aufwands der Motorsteuerung kannst Du damit zumindest die Informationen in Echtzeit auslesen, die auch dem Motorsteuergeraet zur Verfuegung stehen. Die darauf werkelnde Software reagiert auf Messwerte in bestimmten Wertefenstern unterschiedlich. Beispielsweise die Kaltlaufanfettung nach dem Motorstart, einige haben auch Schutzfunktionen wie die Reduzierung der Einspritzmengen beim Ueberschreiten bestimmter Schwellenwerte eingebaut.

Man kann an einigen Stellen herumpfuschen, mit Festwiderstaenden erntet man aber i. d. R. mehr Nachteile bzw. bringt u. U. den Motor thermisch in Gefahr. Beliebt war/ist an einigen Dieselmotoren das Verpfuschen der Kraftstofftemperaturwerte bzw. des Messwerts der Ansaugluft- und Kuehlmitteltemperatur zur Erzielung einer Mehrleistung. Modernere Fahrzeuge duerften Manipulationen aber erkennen und Fehlerspeichereintraege ablegen oder sogar das Notlaufprogramm zuenden. Damit faehrt's ueblicherweise aber eher schlechter.

gafu

18.04.13 07:33

Ansaugluft-temperatur wird schon seit den fahrzeugen mit G-Kat immer mit verbaut. Zieht man den stecker hat man unrunden motorlauf, besonders im leerlauf. Eventuell springt er auch schlecht an.
Neuere fahrzeuge kombinieren das noch mit dem Saugrohr-Drucksensor oder einem Luftmassensensor. Der Temperatursensor kann im gleichen gehäuse sein, oder auch in der ansaugbrücke.

der außentemperatursensor für die anzeige der temperatur im tacho (einbauort ublicherweise hinter der stoßstange vorn) hat normal keinen kontakt mit der motorsteuerung.

kühlmitteltemperaturfühler oft in kombination mit dem thermostatgehäuse. da sieht man aber bei den meisten autos wenn was nicht stimmt, da thermometer im tacho.
bei vw (andere sicher ähnlich) wird von 74 bis 105 grad immer 90 angezeigt. "plateaufunktion"

PowerAM

18.04.13 07:44

Luftmassen- und Ansauglufttemperatursensor werden inzwischen fast ueberwiegend als kombinierte Einheit verbaut. Anders herum zeigt z. B. Renault beim D7F selbst mit Euro 4, dass man mit einer Minimalbestueckung an Sensorik auch einen Motor zum Laufen und Einhalten der Abgaswerte bringen kann. Den 1.2er mit um die 58 bis 60 PS gab es schon im seeligen Renault 5.

Peppo

18.04.13 08:35

Die Liste der Temperaturen in meinem Golf5 ist laaaaang:


VW hat die Klimacodes, findet man im Orakel, dort kann man unter Position 19/2 (je nach Modell) die Kühlmittelaustrittstemp primärer Kreislauf angezeigt bekommen. Die beträgt meistens so 87°C, wobei tatsächlich die Anzeige schon ab 70°C wahrer (?) Temp. 90°C anzeigt.

ferdimh

18.04.13 09:32

ich stelle mir vor, dass bei einer dauersimulierten Temp von 20°C eine Karre im Winter nicht mehr soviel schluckt.

Das Experiment habe ich schon durch, wenn nur auch aus Diagnosegründen.
Es hat nen Grund, dass es diesen Sensor gibt. Und es hat nen Grund, dass die Karre nachm Kaltstart mehr Sprit bekommt. Sie braucht ihn nämlich.
Der Sprit kondensiert zum Teil an den kalten Oberflächen und ist damit vorübergehend der Verbrennung entzogen. Wenn die Maschine warm wird, kommt der wieder, wodurch von der jetzt aktiven Lambdaregelung etwas weniger Sprit zugemischt wird.
Der Mehrverbrauch resultiert erstmal aus erhöhter Leerlaufdrehzahl, dickem Öl und ähnlichen Scherzen. Die Gemischanfettung hat da nur einen geringen Anteil, auf den man eben nicht verzichten kann. Abhilfe ist hier nur: Alten Diesel fahren.

Mein Yaris reagiert auf eine etwas zu hoch gemeldete Temperatur (simuliert 30°C, real draußen ca. 20°C) mit sehr schlechtem Anspringen gefolgt von ganz normalem Verhalten. Die Steuerung ist lernfähig, und speichert nach ein paar Versuchen, die zum Starten benötigte Spritmenge ab.

Desinfector

18.04.13 12:09

Die Steuerung ist lernfähig


das gab dem Gedankenexperiment den Rest.

trotzdem blöd, dass eine Benz A-Klasse (4 Jahre alt)
bei 2° 6,8 Liter will und ich bei 17° auf 5,3 runter komme.
(noch sind die Wi-Reifen drauf)

täglicher Arbeitsweg 40Km, davon 22 auf Autobahn.


Zuletzt bearbeitet: 18.04.13 12:13 von Desinfector

i_h

18.04.13 12:11

Man braucht sich auch nur mal anzuschauen mit welchem Aufwand die Kaltstartanreicherung bei zb. der K-Jetronic umgesetzt wurde (extra Einsprizventil in Drosselklappengehäuse mit spezieller Ansteuerung).

Sowas haben die damals nicht nur einfach so zum Spaß gemacht.

Desinfector

18.04.13 12:16

letztlich kamman sich aber auch fragen warum man den ganzen elektronischen Mehraufwand braucht.

ich mein, früher gabs den Vergaser und wenn kalt = Choke.
Da wurde z.B. beim Ascona damals nur das Gaspedal per Seilzug
etwas weiter runtergezogen.
sowas war robust und hielt 200Megameter

i_h

18.04.13 12:36

Naja der Mehrverbrauch bei Kälte ist zwar hoch aber noch nicht völlig unnormal. Bei den 17° schon Sommerreifen drauf gehabt? Die können durchaus bis 1l weniger Verbrauch machen.

Aber vielleicht hängt auch einfach das Thermostat ein bisschen? Bei den modernen Temperaturanzeigen reichts wenn der Zeiger 1mm von der Sollmarke entfernt steht und das Thermostat ist hin.
Bei meinem alten Saab konnte man dem Thermostat noch beim Arbeiten zugucken, erst stieg die Nadel langsam über Soll und fiel dann schlagartig auf kurz vor Soll zurück. Aber heute wird die Anzeige ja "elektronisch geglättet" sprich dem Fahrer werden einfach Phantasiewerte präsentiert.

Der mechanische Krempel von damals geht auch ganz gern mal kaputt. Die Einspritzventile gehen einfach zu (die waren noch rein druckgesteuert), der Kolben vom Mengenteiler der K-Jet bleibt einfach hängen usw. Den Krempel richtig einzustellen war auch echter Mist.

Am robustesten dürften da noch die voll elektrischen Einspritzanlagen bis max. 2000 gewesen sein (außer D-Jetronic *g*). Da war die Diagnose noch verhältnismäßig einfach und die Anzahl elektrischer Komponenten war auch noch überschaubar.




Zuletzt bearbeitet: 18.04.13 12:39 von i_h

Fischjoghurt

18.04.13 12:39

Desinfector:
letztlich kamman sich aber auch fragen warum man den ganzen elektronischen Mehraufwand braucht.



Die Elektronik kann halt keine thermodynamische Gesetze verbiegen, nur den Motor an die machbaren Grenze heranführen.

Ein Vergaserauto mit ähnlicher Leistung und ähnlichem Gewicht würde rund 30-50% mehr Benzin verbrauchen als ein moderner Einspitzer. Oder anderes gesagt. Vergaserautos auf Einspritzung umrüsten spart 20-30% Benzin.
Von den Abgaswerten bei Vergasermotoren wollen wir schon gar nicht reden.

Winterreifen können nochmals 0.5L auf 100km ausmachen.

Wenn dir der Verbrauch im Kaltstart so wichtig ist. Könnte man mal über einen Latentwärmespeicher nachdenken. Die Kosten sind nicht gerade gering und ob sich so was rentiert ist nochmal was anderes.


Zuletzt bearbeitet: 18.04.13 12:42 von Fischjoghurt

ferdimh

18.04.13 12:39

Da wurde z.B. beim Ascona damals nur das Gaspedal per Seilzug etwas weiter runtergezogen.
sowas war robust und hielt 200Megameter

Sicher? Ich würde eher vermuten, dass das Gaspedal runtergezogen wurde UND eine Klappe in der Ansaugluft geschlossen wurde. Daher auch der Name "Choke" (von to choke - drossel, erwürgen, zustopfen).
Ergebnis: Etwas mehr Luft und viel mehr Benzin.
Bei Motoren, die diese Vorrichtung nicht haben (kenne ich nur von Kleinmotoren des Kalibers "Rasenmäher") muss der Bediener zusätzlich zum Choke noch etwas Gas geben, damit sich der Motor starten (und betreiben) lässt.

Die Elektronik braucht es außerdem, weil die Motoren im Teillastbereich aus Abgas- und Effizienzgründen nicht mehr so fett betrieben werden. Wenn im Stand konsequent (auch in der Warmlaufphase) Lambda=1 gefahren wird, dann ist einfach keine Reserve mehr da, die die Abmagerung durch kondensierendes Benzin abfangen könnte.

Es wäre aber interessant, zu bestimmen, wie viel dein Gerät wirklich anfettet. Hier wäre ein Voltmeter an der Lambdasonde (Leitung abschirmen!) interessant. Ich vermute, dass die Fuhre sehr schnell nach dem Start Lambda=1 einregelt, wodurch jegliches Optimierungspotential eh hin ist.

Damit bleiben nur die Öle (Getriebeöl auch bedenken, das macht auch Verluste!) und die Reifen als potentielle Verlustquellen.

Bis sich mein Auto im Winter so verhält, als wenn es warm wäre, muss ich ne Stunde fahren. Auch wenn die Motortemperatur schon nach ca. 5 Minuten erreicht ist. Die Ursache konnte ich noch nicht ausmachen, bei dem Scheißwetter hatte ich keine Lust, das Auto mit Temperatursensoren vollzustopfen. Und jetzt isses witzlos.

EDIT: Das bringt mich gerade auf ne Idee.... meine Karre braucht ein Lambda-Meter^^


Zuletzt bearbeitet: 18.04.13 12:47 von ferdimh

Mirqua

18.04.13 12:47

@ Desinfector,
du würdest wahrscheinlich mehr Benzin sparen wenn du dir vor Augen führst das früher ein Auto mit Kat mehr Verbrauchte als das Selbe ohne. Wenn du dann noch weist warum das so ist hast du schon eine Möglichkeit der Einsparung gefunden. Mit dem entfernen
eines oder mehrerer Temp-Sensoren hat das freilich nichts zu tun.
Nur mal so zum nachdenken.

Mirqua

BigJim

18.04.13 12:49

i_h:
Naja der Mehrverbrauch bei Kälte ist zwar hoch aber noch nicht völlig unnormal. Bei den 17° schon Sommerreifen drauf gehabt? Die können durchaus bis 1l weniger Verbrauch machen.


Mein Reifendealer ist der Meinung, dass zumindest grobstollige Winterreifen als solche den Verbrauch senken. Er begründet das so:
Die Gummimischung der Winterreifen ist zwar weicher und "klebt" damit mehr an der Straße, die Auflagefläche des Gummis ist aber durch das grobere Profil deutlich kleiner, was zu geringerer Reibung und damit zu geringerem Verbrauch führt.
Ich fahre leider nicht so präzise, dass ich das hätte wirklich nachweisen können, mein subjektiver Eindruck schien das im letzten Sommer aber zu bestätigen.

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