Kabel in Trockenbauwand legen

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schrottsammler

19.06.13 23:07

Moin!
Noch besser (und auf dauer billiger) geht das durchfummeln
mit Deckeln von Kabelkanal 15x15
Das mit dem Schutzrohr hör ich zum ersten mal.

phettsack

19.06.13 23:42

Danke an alle!
ich glaub, ich werde das ganz dicht unter der Decke in einem 15er Kabelkanal verlegen, oben dann reinbohren und dann senkrecht abteufen, das geht ja recht problemlos. Mal sehen was die Praxis zeigt.



eJunkie

19.06.13 23:46

Es geht nicht nur um Beschädigung, sondern auch im Wärmeabfuhr, und da ist eingeputzes Nym wesentlich besser, als welches das in der Glaswolle steckt


Naja, ein Rohr verbessert jetzt aber nicht die Wärmeabfuhr sondern nur die mechanische Belastbarkeit. Deshalb der Hinweis auf das Einputzen, das deutet doch schon darauf hin das das Kabel auch ohne Rohr mechanisch so einiges "wegstecken" kann.

Die Frage ist also: Zulässig oder nicht? Bei mir laufen die meisten Sachen über die Decke und werden ohne große mechanische Beanspruchung verlegt. Thermische Probleme halte ich für ausgeschlossen, alle Leitungen < 2.5 mm2 sind max. mit B13 abgesichert und große Verbrauche hängen da nicht dran. Außerdem habe ich sehr viele Sicherungskreise, so das die einzelnen Kreise kaum belastet werden. Letztens hat da sogar mal ein Elektriker einen Blick draufgeworfen und fand das für eine normale Wohnung schon arg oversized.


bulle

20.06.13 20:09

Also das mit der Wärmebelastung in Zusammenhang mit der Mineralwolle halte ich für großes Angstmachen. Ich habe 25 Jahre als Trockenbauer gearbeitet, kenne mich sehr gut im vorbeugenden Brandschutz aus (Angebermodus an, ich bin gelistet als Brandschutzfachverarbeiter beim DIBT in Berlin, Angebermodus aus). Mineralwolle, Gipskartonplatten in unterschiedlicher Stärke und Dämmschichtbildner sind die bevorzugten Materialien im vorbeugenden Brandschutzbau. Schaut euch mal auf einer großen Baustelle um, wieviele Kabel da durch die GK Wände gezogen werde, übrigens ohne Schutzrohre. Es gibt dort seitens des Brandschutzes keine Probleme. Gipskarton ist hydrostatisch, es speichert eine Menge Wasser in seiner Struktur. Im Falle einer starken Erwärmung oder eines Brandes verdampft dieses Wasser und kühlt die Erwärmung ab. Das geht natürlich nicht ewig, aber bei 12,5 mm GK sind es annähernd 30 Minuten.

Also nicht ins Bochshorn jagen lassen
Klaus

Hightech

20.06.13 20:16

Das mit dem Rohr hat was mit der Verlegeart zu tun und dem Bemessungsstrom.
Wird ein Kabel in Mineralwolle quasi gedämmt verlegt, darf man es nicht mehr so hoch belasten weil die Wärme nicht abgeführt werden kann und as Kabel schmilzt wenn es belastet wird als wenn es im Putz verlegt ist.
Tabellenbuch hilft.


eJunkie

20.06.13 21:50

Bei der Sache gehts aber nicht sofort um Feuer & Co., kein normal belastetes Kabel fängt an zu brennen an nur weil die Wärmeableitung schlecht ist. Da gehört schon mehr zu.

Dabei geht es eher dabei darum das z.b. ein mit 16A abgesichertes Kabel mit 1.5 mm2 Querschnitt bei gebündeltet Verlegung in so einer Hohlwand Temperaturen von um die 70°C erreichen kann (meine diese Zahl mal so gelesen zu haben), auch weil man es mit mehr als mehr als 16A belasten kann ohne das sofort der thermische Auslöser anspricht.

Folge: Weichmacher verdünnisiert sich, PVC wird mit der Zeit brüchig, Isolierung ist nicht mehr gegeben (und dann kann Feuer wieder ein Thema werden). Bei alten Kabeln an Lampe das zu warm wird kann man das oft beobachten. Da bröselt dann die Isolierung weg wie Glas.

Deshalb meine Gegenmaßnahme: Absichern von 1.5mm2 mit B13 statt B16 um das Problem zu entschärfen, viele Kreise um die Strombelastung niedrig zu halten. In Östereich ist das meines Wissens sogar Vorschrift geworden und hier muss man wohl im Zweifelsfall die Verlegeart und Bündelung berücksichtigen. Das ist wohl gar nicht so einfach zu entscheiden ob man 1.5 mm2 mit B16 absichern darf oder nicht. Eine Einzelleitung im Putz geht wohl in Ordnung.

Der Elektriker letztens meinte allerdings das wäre alles Quatsch und 1.5 mm2 und B16 geht in Ordnung. Mit ist jedenfalls wohler dabei. Wenn man schon als nicht "Klemmberechtigter" die Installation neu macht sollte man die Regeln besser eng auslegen.


gafu

20.06.13 22:21

eJunkie:
Hallo,
wichtig zu wissen das Kabel in Hohlwänden in Schutzrohr verlegt werden müssen.


Ahhhm, ich bin zwar kein Installateur, aber davon höre ich zum ersten Mal (ich gehe mal davon aus das es um NYM geht). Weil ich das hier selbst am umbauen bin und das nicht so handhabe (extrem viele Leitungen) habe ich noch mal gegoogelt (der nette Buchverlag aus Berlin hält sein Wissen ja geheim). Ich habe nicht EINE Quelle gefunden die das belegt, aber dafür diverse die besagen das man NYM unter gewissen Umständen sogar direkt im Putz und im Estrich verlegen darf (würde ich nicht tun) und auch durch Bohrungen im Ständerwerk durchführen darf. Mal ehrlich, ich darf Einzeladern im Rohr verlegen aber keine Mantelleitung ohne Rohr? Glaub ich nicht.


ich hab 5 jahre als eli auf diversen baustellen geschuftet.

in meiner gesamten laufbahn ist da stromleitung immer lose durchgeführt worden. Auch nicht mit kantenschutz, da das kabel sowiso alle 60cm gehalten wird (vom nächsten ständer) und sich da auch nix "aufscheuert", weil die wand sich selten täglich durch das gebäude bewegt.
nicht selten waren das bündel, die die vorgestanzten kabeldurchführungen komplett ausfüllten.

wird tausendfach so gemacht. nur tk+bk in rohr, aber nicht wegen dem schutz, sondern wegen der austauschbarkeit nach vde.


eJunkie

20.06.13 23:24

Dann bin ja beruhigt

Genauso handhabe ich das (für Strom NYM direkt in der Wand, alles andere im Rohr). Manchmal auch Einzeladern im Rohr falls man mal andere Anzahlen/Farben von Leitern braucht oder im Nachhinein noch was dazu kommt (dann natürlich in getrennten Rohren für 230V und Kleinspannung).

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