Das ultimative Platinenätzmittel?

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xoexlepox

07.04.13 02:57

Sven:
In meinem Badezimmer lagern immer so 5 bis 10 Liter verbrauchtes Fixierbad.

Das müsste m.E. grossteils Natriumthiosulfat enthalten. Bekommt man das Silber dort irgendwie wieder raus, oder lohnt das nicht? Was passiert eigentlich, wenn du dort Kupfer reinlegst? Scheidet sich das Silber ab, und das Kupfer geht in Lösung?

mrxyz

07.04.13 10:21

Soweit ich weiß, nimmt man Stahlwolle dazu. Die man danach mit verd. Schwefelsre auflöst. Übrig bleibt das Silber. Aber ob man den Thiosulfat Komplex noch zerstören muss, müsste ich nachschauen.

Desinfector

07.04.13 14:17

letztlich geht es ja nur darum, Kupfer aufzulösen.

ich habe eine Zeit lang Galvanik-Geschichten gemacht
und bin dabei immer wieder zu Ammoniumnitrat gekommen.
Cu löst sich hervorragend in AN-Lösung.
Nun habe ich einen Landwirt im Freundeskreis und komme das ganze
Jahr über recht unkompliziert an KAS.

aber jetzt im Frühjahr kann man das auch als Privatmann recht
unkompliziert bei den Dünge-Werken, den Händlern und so weiter bekommen.
Andere "Baumarktdünger" habe ich allerdings nicht probiert,
kann mir aber auch andere Nitrat-Geschichten vorstellen,
die Cu lösen dürften.

Bastelbruder

07.04.13 15:39

KAS...
Anfang des Jahres war von einem kleinen - ähem - Mißgeschick in den bundesdeutschen Nachrichten zu hören und dem Pressesprecher der Schnittlauchs ist ein weiteres Mißgeschick passiert.
Ich interpretiere einen bei der Gelegenheit einmalig gehörten Satz so, daß inzwischen jede Charge außer mit ihrer Nummer auch mit ausreichenden Mengen einer unverwechselbaren Substanz "verunreinigt" wird um im Nachhinein den Vertriebsweg verfolgen zu können.

Solche Substanzen wurden eigentlich zur Kennzeichnung nachahmenswerter Originalprodukte erfunden, werden aber auch zur Unterscheidung von Diesel und Heizöl und für obigen Zweck mißbraucht.

Nachtrag: Das Silber im Natriumthiosulfat wird üblicherweise galvanisch abgeschieden, das gibt eine Art rostbraunen Steinschwamm, der sich hervorragend einschmelzen läßt.

Das Foto ist 13,2mm breit und hoch.


Zuletzt bearbeitet: 07.04.13 16:00 von Bastelbruder

Nello

07.04.13 15:53

Mal was ganz anderes: Beim Nachdenken über Stoffe, die keine Silbersalze, aber dennoch lichtempfindlich sind, hab ich mich wieder an eine Randnotiz in der Drucktechnik-Vorlesung erinnert: Asphalt. Das Zeug härtet unter UV-Licht aus und ist dann nicht mehr mit den gängigen Lösungsmitteln (Benzin, Alkohol ...) zu entfernen. Die unbelichteten Teile aber sehr wohl. Womit die Maske fertig wäre.
Nun sollte man sich das Verfahren aber nicht wie Straßenbau vorstellen (mit dem Spachtel einen dickflüssigen, dicken, dampfenden Batzen Asphalt auf die Trägerplatte flatschen): Für Künstlerzwecke (Stichwort: "Edeldruckverfahren") gibt es Asphaltlack, der als Ätzmaskierung genau richtig ist.
Für meine Messing-Galvanik werde ich das auf jeden Fall mal probieren.

Sven

07.04.13 19:46

Natriumthisulfat verwendet man eigentlich nicht mehr.
Man bekommt das Zeug noch als Pulver.
Man nimmt heutzutage eher Ammoniumthiosulfat oder direkt den Fixierer aus Minilabs, wobei man bei dem auf jeden Fall ein Stopbad braucht. Bei Ammoniumthiosulfat reicht einmaliges zwischenwässern.

Das Silber schlägt sich im Laufe der Zeit an den Wänden der Aufbewahrungsgefäße ab.
Hängt man einen Kupferdraht hinein, scheidet sich das Silber daran ab. Um das Silber auszufällen nimmt man Natriumdithionit.
Muss aber wohl furchtbar stinken.
Großverbraucher haben galvanische Abscheider.


Zuletzt bearbeitet: 07.04.13 20:48 von Sven

Jan_Tuks

07.04.13 20:16

Großverbraucher haben galvanische Abscheider.

Da hatte Klein-Jan früher auch.. so vor über 20 Jahren..
Der ist nämlich von Labor zu labor gelaufen, hat kanister im Bus transportiert.. und hat dann mit Graphiteletroden da was gemacht.
Nicht sehr erfolgreich.. z.B. habe ich es nicht geschafft, das silberartige dann einzuschmelzen..



xoexlepox

07.04.13 20:46

Sven:
Hängt man einen Kupferdraht hinein, scheidet sich das Kupfer daran ab.

Hä?? Kupfer auf Kupfer? Oder meintest du "Silber auf Kupfer"? Ich dachte auch weniger daran, das Silber zu gewinnen, um es dann zu verschachern -> Sowas rentiert sich wohl nur im entsprechend großem Maßstab. Ich dachte da eher an eine Fricklerlösung (-> "Reste verwerten") zum Versilbern von Leiterplatten.


ozonisator

07.04.13 20:56

Bitte nicht abdriften
*duckundweg*
Hier gehts ja schließlich immernoch um selbstgebraute Platinenätzmittel und nicht um Rohstoffgewinnung aus Abwässern

Desinfector

07.04.13 21:57

wenn man ein unedleres Metall in die Lösung hält, geht das unedle in Lösung.
z.B.
gelöste Ag-Salze lösen Cu auf,
gelöste Cu-Salze Zink oder Eisen.
Stichwort Zementation

man sollte jetzt nicht auf den Trichter kommen,
"och das Cu ist ja abgeschieden, dann kann das jetzt in den Abfluss"

man hat es dann immer noch mit gelösten (Schwer-)Metallsalzen zu tun!

ozonisator

25.04.13 13:33

Moin, Update !
Mit Blubberblasen zusammen ätzt das Zeug irre schnell. Hab jetzt schon bestimmt 2 Eurokarten an Kupfer drin versenkt, immernoch top !

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