Der örtliche Baumarkt ist unverändert offen, nun aber mit Zugangsbeschränkung und man muss stets durch das ganze Geschäft. Also kein Labyrinth mehr, nun ist es ein langer Gang. Das Überholen ist laut Belehrung durch die Türsteherin verboten, man müsse stets warten, bis man weiterlaufen könnte.
Ich fragte die ca. 60 Jahre junge Türsteherin, die sicher schon so manchen sibirischen Bären niedergerungen hatte, ob ich mich lediglich zum Abgeben zu entsorgender Energiesparlampen auch anstellen müsste - Ja, eigentlich schon.
Dann nahm mir der noch immer grimmig schauende Drachen mein Beutelchen ab und entleerte diesen in die Sammelbox. Von meinen Eltern gut erzogen bedankte ich mich. Es gab irgendwas von ihr als Antwort gebrubbelt - wohl nicht in meiner Sprache.
15 Kunden dürfen im Geschäft sein. 11 warteten draußen.
Ich verzichtete auf einen Ladenbesuch.
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Mit einem Nachbarn sprach ich, angestellt ist der bei einem großen Logistikzentrum eines nahmhaften Marken-Discounters. "Die Lager sind voll..." ist eine Durchhalteparole. Tatsächlich ist es so, dass Anlieferungen aus unseren Nachbarländern nicht, nicht wie erwartet und/oder nicht in dem Umfang eintreffen. Dass die zuliefernden Speditionen hier im Berliner Raum überwiegend mit polnischen Fahrern arbeiten, das macht es nicht leichter. Auch ist längst nicht mehr die Menge an Fahrzeugen unterwegs, die man vor den Grenzschließungen gewohnt war. Obst/Gemüse, früher traditionell aus Griechenland, Spanien oder Portugal kommend, wird jetzt in den Niederlanden eingekauft. Speziell Kartoffeln hatten wir zumeist aus Tschechien, aus dem Land kommt z. Z. praktisch gar nichts.
Lagerbestände hat man nicht oder nicht nennenswert. Für den Logistiker war das größte Lagerregal stets der rollende Lkw und von denen ist erheblich weniger unterwegs. Mein Nachbar schätzt, es sei weniger als die Hälfte.
Für den tatsächlich bestehenden Mangel an Klopapier-Nachschub gibt es einen praktischen Grund: Es fehlt den Papiermühlen das Altpapier! Vielerorts würden Berge davon auf Wertstoffhöfen liegen, kommen von dort aber nicht weg. Ähnlich ist es beim Leergut, also bei Pfandflaschen. Einige Abfüllbetriebe forderten in den Funkmedien bereits auf, dieses unbedingt zurückzugeben, sie hätten Mangel.
Ich will nicht zum Hamstern auffordern. Aber geht nach RKI-Empfehlung möglichst nur einmal in der Woche einkaufen und nehmt dann mit, was ihr bis zum nächsten Mal braucht. Uns allen wird auffallen, dass es mal dieses und mal jenes Produkt nicht gibt. Entweder akut vergriffen oder gerade nicht lieferbar. Seid flexibel und kocht mit dem, was gerade da ist! Gern auch mal unkonventionell - die Sterneküche macht das nicht anders!
Ich würde anregen, dass wir in einem extra Thema mal einfache und nicht viel Aufwand verursachende Gerichte zusammentragen. Bei mir gab und gibt es recht häufig Aufläufe. Die kann man aus so ziemlich allem machen, sogar fleischlos.