Lötfahne hat geschrieben: ↑So 19. Apr 2020, 08:15Dank ausgedünntem Fahrplan sind genug Schienenfahrzeuge "übrig", um auf den drei Hauptlinien durch zusammenstellen von sogenannten "Zugverbänden" die doppelte Kapazität bei halbem Angebot bereitzustellen.
Bei Schienenfahrzeugen geht das recht gut, weil sich da bedarfsgerecht die Gefäßgröße anpassen läßt und der Personalaufwand im Betrieb gleich bleibt. Regensburg z.B. ist eine reine "Bus-Stadt", d.h. es sämtlicher ÖPNV wird mit Stadt- und teilweise den im Stadtgebiet verkehrenden Regionalbuslinien betrieben. Personaldecke ist dort chronisch am Limit, wie man jedes Jahr bei den "normalen" Erkältungswellen mitbekommt, wenn dann Notfahrpläne gelten und die Fahrzeuge prall gefüllt verkehrten.
Wer den Nahverkehr bestellt, muss ihn auch finanzieren. Das ist schon heute überall ein Zuschußgeschäft und die Kosten lassen sich nicht mit den Fahrpreisen decken. Zusätzliche Busse und Fahrer hat man sowieso nicht zur Verfügung, also bin ich mal gespannt, wie man das bei uns konkret realisieren wird, wenn der Schulbetrieb wieder beginnt und die Beschäftigten, die noch unter Vertrag stehen, wieder zur Arbeit fahren.
Kurzum für Laien formuliert: Bei Handschuhen schützt bei geschultem Personal nicht unbedingt das Tragen selbst, sondern das Wechseln der Selben...
Plus dass die Dinger schnell porös werden, die Haut darunter feucht (mit allen Nachteilen...) und die Leute eh alles wild angrabbeln mit ihren begummischuhten Fingern.
Ich vermute, daß Handschuhe nichts bringen, liegt daran, daß die Kliniken und Praxen (zurecht) Angst haben, daß die Handschuh-Versorgung aufgrund von Hamsterkäufen zusammenbricht.
Schutzmasken waren ja auch Wirkungslos, als sie knapp wurden. Nun da die Versorgung wieder anrollt, schützen sie wieder, sollen sogar Pflicht werden...
Ein anderer Mediziner argumentierte gar, Handschuhe würden vor Corona (Viren) nicht schützen, da sich unter länger getragenen Handschuhen Bakterien (!) sogar stärker vermehren würden.
Daß Handschuhe kein Allheilmittel sind sollte bei etwas Nachdenken auch klar sein. Dann sollen sie lieber erklären wie man es richtig macht. Oder (mir kommt da ein böser Verdacht ) sollte der Bevölkerungsdurchschnitt wirklich so dumm, sein daß da kein Erfolg absehbar wäre, deshalb lieber generell abraten?
Ein repräsentativer Querschnitt der Gesellschaft findet sich regelmäßig im Auditorium populärer Quizsendungen, zu beurteilen bei "ich wähle mal den Publikums-Joker" und dessen Antworten.
Da war mal eine Multiple-Choice-Frage nach Anzahl Liter im Kubikmeter, die von knapp zwei Dritteln des Publikums korrekt erraten wurde ...
Handschuhe schützen mich konkret bei Patienten Kontakt vor Sekreten. Blut und erbrochenes kommen nicht sofort an meine Hände. Andersherum, wenn ich selber eine Wunde an der Hand haben sollte- gebe ich von dieser keine Keime an den Patienten und hole mir erstmal auch keine. Das setzt aber voraus das ich die Handschuhe richtig ablege ohne mich wieder zu kontaminieren. Anschließende handdesinfektion rundet das ganze ab. Es gibt ne eigene DIN Norm zur handdesinfektion.
Das die Hände unter den Handschuhen Schwitzen ist klar. Dagegen hilft auch die Puderung nicht wirklich. Da hilft nur desi desi desi. Verbunden mit Hautpflege, weilt die Sonst extrem trocken wird und reißt.
Und Masken verhindern erstmal das ich dem Patienten etwas reinhuste oder atme. Keiner hat es gern wenn ich einen Kopf untersuche oder eine Wunde versorge und er meinen Atem direkt spürt. Es verhindert erstmal das von mir etwas ausgeht. Die einfachen Papier Masken.
Die Wirksamkeit der "Masken" und Handschuhe immer an deren Verfügbarkeit bzw. Verknappung festzumachen, ist ja ein alter Hut.
In der DDR gab es früher mal ein Überangebot an sog. KIM-Eiern (Kombinat Industrielle Mast). Da hieß es "jeden Tag ein Ei mehr". Als mal Mangel an Eiern herrschte, wurde der Bevölkerung gesagt, zu viele Eier wären ungesund, weil viele ja traditionell täglich ein Frühstücksei essen.
Bei mir im Landkreis gibt es 283 gemeldete Fälle, davon sind 115 bereits genesen.
Also sind 168 Personen aktuell erkrankt.
Ich gehe davon aus das von den 168 Erkrankten einige im Krankenhaus sind, im Seniorenheim (da gab es am meisten, incl den meisten Toten) oder Zuhause in Quarantäne.
Ich war und muss nicht ins Krankenhaus, auch nicht ins Seniorenheim. Bleiben die Leute die sich nicht an die Quarantäne halten, sagen wir 15 Leute ?
Jetzt die Dunkelziffer
" in den letzten 24 Stunden sind 2 Personen dazu gekommen" Also Hunderte oder gar Tausende können es nicht sein.
185 ? mit den 15 die sich nicht an die Quarantäne halten 200 Personen, ach sagen wir 300 Personen hier im Landkreis bei denen ich mich anstecken könnte.
Die Gesamtzahl der Einkaufswägen darf man nicht nehmen, es werden ja nur die hintersten verwendet.
Für die kleineren Märkte um 25, bei Kaufland sind sicher über 50 Wägen unterwegs. So rund 1000 Einkaufswägen sind im Umlauf.
Sagen wir 3 Einkäufe/Woche, von den 300 Personen leben einige mit einem Partner und Kind, da geht nur einer Einkaufen. Also grob 150 Personen die an drei von 6 Tagen einkaufen, also täglich 75 Leute.
Im Landkreis leben 130 tausend Menschen, gleich gerechnet sind es 32500 die täglich einkaufen.
Ach Scheiße, ich nutze selten einen Wagen, was soll die Rechnerei. Irgendwie will ich es aber doch abschätzen.
Wahrscheinlich ähnlich Lottogewinn. Leider potentiell für dich oder jemandem dem du es weitergibst tödlich. - Das ist das Problem. Ansonsten könnten wir Corona einfach ignorieren.
Irgendwann ist das Thema irgendwie durch.
Kann man einzelne Threads eigentlich in seiner Ansicht verschwinden lassen, quasi ignorieren?
Man glotzt ja doch immer rein.
Robby_DG0ROB hat geschrieben: ↑So 19. Apr 2020, 15:02
Die Wirksamkeit der "Masken" und Handschuhe immer an deren Verfügbarkeit bzw. Verknappung festzumachen, ist ja ein alter Hut.
Joa, oder ihr setzt den Aluhut wieder ab und lest mal die Argumentation über die Wirksamkeit/Sinnhaftigkeit von Handschuhen aus den letzten (corona-freien) Jahren nach.
Und bezüglich der Alltagsmasken: Dass Risikostratifikation kein feststehendes dauerhaftes Ergebnis hat, sondern abhängig von den Umständen ist und reevaluiert wird, ist bekannt, ja? Nennt man dann PDCA-Zyklus oder Führungskreislauf...
…dem kann man als rational denkender Mensch ja auch nur zustimmen, da es ja auch die tägliche Grundlage im Arbeitsleben bildet.
Aber vieles in den letzten Tagen, was man aus Berichterstattung und eigener Wahrnehmung erfährt, scheint nicht darauf zu fußen, sondern ist oftmals vom unüberlegten Aktionismus getrieben oder weil "Aluhutträger" maßgeblich an Entscheidungsprozessen beteiligt sind bzw. deren Meinung zur Entscheidungsfindung herangezogen worden scheint.