Kaktus retten

Wenn das Irrenhaus überfordert ist

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Propeller
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Kaktus retten

Beitrag von Propeller »

Weil ja hier noch mehr Garten/Pflanzenfreunde sind, frage ich einfach mal hier, ob mir jemand helfen kann:
Es geht um diesen ungefähr 2m hohen Kaktus:
Bild Bild

Das Ding hat einen gewissen sentimentalen Wert für mich, da ich ihn 1981 von meinen inzwischen verblichenen Großeltern zum Schulanfang geschenkt bekommen habe.
Ich überwintere den Kaktus immer kalt und trocken im Wintergarten. Leider hat sich nun im Bereich einer abgestorbenen Frucht eine um sich greifende Faulstelle gebildet. Daher möchte ich den Kaktus fragmentieren und bei der Gelegenheit einige Stecklinge gewinnen. Leider habe ich damit eher durchwachsene Erfahrungen (Fäule) und möchte möglichst alles richtig machen.
Kennt sich da wer von Euch aus?
- Wie behandelt man die Schnittstellen? Irgendwas draufpinseln?
- nährstoffarmes oder nährstoffreiches Substrat?
- Stecklinge tief rein oder nur drauflegen?
- warm oder kalt stellen?
- Wasser?
Ich danke schonmal im Voraus für jeden Rat.
beste Grüße
Peter
winnman
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Re: Kaktus retten

Beitrag von winnman »

leider keine Bilder,

wenn der Kaktus "Blätter" oder ähnliche Einschnürungen hat, dann nimm dort mal so ein Teil ab (oder mehrere)
Geht meist mit ein bisschen drehen relativ leicht = Sollbruchstelle

Dann das abgetrennte Teil ein paar Tage antrocknen lassen (geht auch bis zu mehreren Wochen, ja nach Art)

Den Setzling dann in nur ganz leicht feuchtes Material so ca. 1cm reinstecken, eher was sandiges.

Tot von Kakteen ist meist zu viel Feuchtigkeit.

Den alten würde ich auch noch nicht aufgeben, schneide mal großzügig die faule Stelle aus, trocken stellen, paar Wochen nicht gießen, danach ganz sparsam.
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Bastelbruder
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Re: Kaktus retten

Beitrag von Bastelbruder »

Von Kakteen weiß ich aus eigener Erfahrung daß denen Trockenheit garnichts ausmacht. Immer wenn ich irgendwo zur Urlaubs-Blumengießvertretung eingesetzt war, wurde ich ein Wochen später darauf angesprochen daß alle Kakteen plötzlich Blüten hätten und was ich denen gutes gegeben hätte.

Ich hab sie einfach nicht gegossen.
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Propeller
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Re: Kaktus retten

Beitrag von Propeller »

Lassen sich die Bilder ansehen, wenn Du den Link kopierst?

Mit Wasser gehe ich auch sparsam um. Von Ende Oktober bis März gieße ich normalerweise gar nicht oder nur, wenn die Kakteen sichtbar schrumplig werden. Das mit den Blüten ist tatsächlich die Folge davon: Ich habe mal in einem Buch gelesen, daß die simulierte Trockenzeit die Produktion eines Hormones auslöst, wodurch bei der nächsten Regenzeit Blüten angesetzt werden.

Also schneide ich erstmal Stücke und lasse sie ein paar Tage im Warmen auf dem Fensterbrett liegen?
jodurino
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Re: Kaktus retten

Beitrag von jodurino »

Moin,

https://www.youtube.com/watch?v=ltGgdaPljxg

Kakteen Haage in Erfurt der könnte Dir helfen, ist nett der Typ

https://www.kakteen-haage.de/Pflanzen/Kakteen/

cu
jodurino
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uxlaxel
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Re: Kaktus retten

Beitrag von uxlaxel »

Bastelbruder hat geschrieben: Mi 17. Feb 2021, 19:16 Ich hab sie einfach nicht gegossen.
Kenne ich nur zu gut! Allerdings habe ich jetzt bei zwei eigenen Kakteen geschafft, dass die tatsächlich vertrocknet sind. Einer hat aber gleich zwei Setzlinge selbst noch ausgepflanzt.
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Propeller
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Re: Kaktus retten

Beitrag von Propeller »

Die Enden trocknen sehr schnell weg. Ich denke, daß ich sie spätestens Mitte der Woche in die Erde stecke.
Bei der Spitze (links) ist der Anschnitt schnell schwarz geworden. Ich hoffe, das ist nicht noch von der Fäule. Ich bin ca. 10cm von der Faulstelle weggeblieben und der Anschnitt sah gesund aus.

Bild
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Cubicany
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Re: Kaktus retten

Beitrag von Cubicany »

Nicht nur Kakteen lieben es wenig Wasser zu bekommen.

Ich habe hier zwei Drachenbaum "Reste" gerettet, die bei Muttern nicht gut aussahen.
Die Erde zwar feucht, aber der Stiel warf Falten und die Blätter gingen nach und nach ab.

Also mir mal ins Zimmer geholt, alle Erde weg geschmissen und gesehen, dass die Wurzeln
so "glasig" und ganz weich waren. In der Konsequenz daraus also den Stiel komplett von der
Wurzel abgetrennt, auch die Reste der "Palmwedel" ab und in flüssiges Wachs getaucht.

Dann drei Nähnadeln in den Stiel gesteckt (Der verträgt so kleine Verletzungen durchaus)
und zwei Finger breit in Wasser gesteckt. Ich hatte die Teile nach 3 Wochen im schattigen Keller
total vergessen und dann gesehen, dass die richtige Wurzelbüsche unten dran hatten. Und oben
kamen schon erste Triebe raus.

Da das so gut funktionierte habe ich gleich einige Schüsseln Erde in der Mikrowelle sterilisiert, weil
die immer irgendwelche Viecher drin hatte, dann die fertigen Triebe rein und die leben jetzt seit
6 Jahren bei mir. Und die haben immer noch die damalige Originalerde und nie Dünger gesehen.
20210220_200329.jpg
20210220_200425.jpg
Die lasse ich gern mal 2-3 Wochen ohne Wasser. Wenn die Stiele anfangen leicht wellig zu
werden, kommt da mal eine Espressotasse ran. Seitdem werden die Blätter bis auf bei Nr. 1 auch
nicht mehr an den Spitzen braun.

Ich werde Nr. 2 aber bald mal wieder kappen müssen.

falls also jemand mal einen Setzling braucht, die werden wohl so um den Dreh März bis Mai anfallen.

Mal schauen, ob ich entweder die Büschel der die Stiele behalte.
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