Wie könnt ihr euch das Prickeln Leisten (Hauskauf?)

Wenn das Irrenhaus überfordert ist

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ThrowAwayStuff
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Wie könnt ihr euch das Prickeln Leisten (Hauskauf?)

Beitrag von ThrowAwayStuff »

Ich hab heute mal nen schwieriges (für mich) soziales Thema. Da das Thema etwas sensible ist hab ich nicht meine normalen Account verwendet.

Ich frage ich wie es so viele hier im Forum schaffen sich ein Haus zu leisten und hoffe von euch ein Paar tipps zu bekommen.

Ich selber bin nicht die am besten ausgebildete Fachkraft.
Bei mir ists vor ein paar Jahren ein Elektromeister geworden. Meine Skills sind nicht auf Fingers level aber auch nicht zu verachten. Aktuell Arbeite ich glücklicherweise nicht mehr auf der Baustelle sondern erarbeite Elektronik Produkte (Layout/Test) und unterstütze andere Mitarbeiter bei der Produktentwicklung. Dazu kommt noch Kalkulieren und Kundenkontakt. Ansich also nicht soo schlechte Arbeit.
Die Entlohnung liegt auch überm Durchschnitt und ist mit ca 2200€/Netto/Monat (für mich) nicht zu verachten.
Ich wohne aktuell mit meiner Freundin (ca1400€/Netto/Monat) in einer Günstigen Mietwohnung, unser Lebensstil ist nicht ausladend, wir Fahren selten in den Urlaub und probieren viel zu Sparen um uns mal einen Traum zu erfüllen.
Sind also ca 3600€/Monat die Vorhandne sind, nach Abzug von Fix und Variablekosten bleiben uns überschlägig 2200€/Monat zum Sparen. Aktuell sind so schon ca 60k€ erspart worden. (Ich bin ca 30)
Das vorweg erstmal über meine lage. Ansicht nicht schlecht würde man meinen und wir können ja auch nicht schlecht leben!

Andererseits ist mein/unser Traum ein eigenes Haus. Platz für gefrickel, Platz zum draußen sitzen und Grillen. Mal nen Holz Projekt durchziehen. Vielleicht ne (Selbstgebaute) Solaranlage betreiben.
Leider ists auch so das hier in der Gegend (Großstadt) ein kleines Haus mit Grundstück für unter 500k€ nicht zu bekommen ist (und das ist dann schon Kernsanierungsbedrüftig). Eher mehr ist zu veranschlagen. Eine Möglichkeit wäre aufs Land zu ziehen und dort was günstiges zu finden. Allerdings würde damit auch mein Lohn/der Lohn meiner Freundin sinken. Einen Kredit für >300k brauch ich garnicht anfragen, der wird nicht gewährt.

Damit sieht es so aus als ob mein Traum zum scheitern verurteilt ist.
Ich weiß viele hier werden sagen das ich Spinne, mich freuen soll das ich soviel verdiene und zufrieden sein soll. Leider funktioniert das nicht so einfach. Andererseits seh ich auch Finger und Zabex und uxlaxel. Sie alle Habens irgendwie geschafft. Die Frage ist wie?
Klar Finger als Ingenöör wird natürlich eine ganz andere Gehaltsklasse haben als ich, aber es gibt bestimmt auch Leute hier im Forum die es irgendwie geschafft haben ohne richtig hohen Lohn ein Haus zu kaufen/Bauen.

Zinsen auf das Sparguthaben gibts ja auch keine mehr, Negativzinsen sind angesagt. Ich werde jetzt wahrscheinlich in Aktien/ETFs investieren, bin mir aber noch nicht sicher.
Wenn man dann bedenkt das hier in der Gegend die Immobilienpreise um 10%/Jahr steigen ists quasi unmöglich drauf zu Sparen.

Habt Ihr tipps für mich?
duese
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Re: Wie könnt ihr euch das Prickeln Leisten (Hauskauf?)

Beitrag von duese »

Wenn ein großes Objekt nicht geht, hilft es u. U. ungemein mit einem kleineren Objekt anzufangen. Als ich 30 war, wurde die Mietwohnung, in der wir zum damaligen Zeitpunkt etwa ein Jahr wohnten, verkauft. (Immobilienkauf hatten wir zu dem Zeitpunkt gar nicht auf dem Schirm und dachten auch eher, das ist schwierig) Die haben wir dann genommen. Sechs Jahre später (bzw. auf den Kaufpreis bezogen 7-8 Jahre später, haben genau das bezahlt, was unsere Vermieter für die neue Wohnung bezahlt hatten) haben wir die Wohnung mit einem Gewinn von 80% verkauft. Das hilft dann ungemein beim Kauf eines Hauses (das aber schon deutlich weiter außerhalb von München liegt, als die Wohnung). Von welcher Großstadt ist denn hier die Rede (oder magst das nicht verraten)?

Zum Thema, was kann man sich leisten und welche Kredite sind möglich, nicht gleich von vorn herein ausschließen sondern einfach mal zur Bank des Vertrauens gehen und sich beraten lassen. Mechanismen erklären lassen und verstehen. Dann selber mit spitzer Feder/angespitztem Excel rechnen und mit ein paar Szenarien spielen. Dann bekommt man ein Gefühl dafür, was ist möglich.

Wichtiges Werkzeug: Sondertilgung. Kalkulation so anlegen, dass die Rate immer und unter allen Widrigkeiten bedient werden kann. Die eigentliche Tilgung über die Sondertilgung. Wenn Du die Sondertilgung immer voll nutzen kannst, hast Du alles richtig gemacht.

Wenn es an Kredit geht: Auf jeden Fall bei mehreren Banken anfragen. Die zwei Banken hier am Ort haben sich letztlich einen Zinskampf geliefert, der sich über die Laufzeit schon bemerkbar macht. Da hat sich das Pingpong aus Angebot Bank A, damit Bank B konfrontieren und mit der Antwort wieder zu A zurück und so weiter richtig gelohnt.
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Fritzler
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Re: Wie könnt ihr euch das Prickeln Leisten (Hauskauf?)

Beitrag von Fritzler »

Muss aber ne kleine Großstadt sein bei den günstigen Preisen :mrgreen:
Hier in Berlin und Speckgürtel hab ich auch mal nachgesehen.

700k fürn 120qm Neubau mit etwas Grundstück.
300k für ne "Hundehütte" auf nem Grundstück geschätzt so groß wien Strandtuch.

Ansonsten wie duese schon schrieb ohne Kredit gehts eh nicht.
Aber bei den Preisen zahlt man da schon ne Weile für ab.
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Mista X
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Re: Wie könnt ihr euch das Prickeln Leisten (Hauskauf?)

Beitrag von Mista X »

Also ich habe bis ich 29 war bei Mutti gewohnt und 130k Euro gespart - mir anschließend für 100k eine Eigentumswohnung in bester Lage gekauft.
Kohle bis auf 20k alles weg.
Dort ein Jahr gewohnt und dann mit meiner Frau zusammen ein Häuschen gekauft für 299k (350m², 650m² Garten)
Die Wohnung ging dann in die Vermietung und bringt zusätzlich 600 Euro Netto rein.
Ich verdiene 1900 Netto, meine Frau 800 Netto ...
Im Haus selbst waren dann noch 2 Einliegerwohnungen die auch nochmals 500 Euro Netto rein bringen und gewisse Grundlasten wie Grundsteuer, Abfall, etc. pp. aufteilen.
Die ersten 4 Jahre jetzt waren teilweise verdammt knapp, bis ich dann die Mieter raus hatte (teilweise mit Gericht weil Zahlungsunwillig usw.) und ich dann die Mieten angehoben hatte auf den ortsüblichen Stand.
Vorher: 4,50 Euro / m² - neu: 6,80 Euro / m²
Zusätzlich schaufel ich mit meinem Repaircafe noch Extramoneten ran - die Leute spenden gerne Geld fürs machen...
Dazu 2x Kindergeld + 1x Unterhalt...

Ach ja... und viel selbst reparieren können ist von Vorteil. - Man braucht aber dann auch Platz für den ganzen Krempel.
Vom Meißel bis Bohrhammer und Elektromaterial - 2 Schwerlastregale voll mit Sachen rund ums Haus sind es mitlerweile.
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Cubicany
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Re: Wie könnt ihr euch das Prickeln Leisten (Hauskauf?)

Beitrag von Cubicany »

Was finanziell auch hilft, ist es, sich nach Förderungen umzuhören.

KFW Förderungen gibt es für verschiedene Dinge wie Firmengründung, Haussanierung, Neubau nach Öko Standard usw.

Und ein nettes Nebeneinkommen ist auch nicht zu verachten. In meiner Ausbildung habe ich bis jetzt statistisch pro Monat
1100€ verdient, von denen immer so 100€ fürs Auto weg gehen. Durch meine ganze Schrottsammel Reparier und Verkaufsaktionen
schieße ich da nochmal 300€ monatlich zu. Natürlich idealisiert. Das ist mal mehr mal weniger.

Haben oder nicht haben?
Gary
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Re: Wie könnt ihr euch das Prickeln Leisten (Hauskauf?)

Beitrag von Gary »

Die Banken wissen das die Preise überhöht sind, aber keiner weiß wie lange noch.

Die Bank will dir kein Haus für 500 tausend finanzieren das nur 350 tausend Wert ist, bzw nur wenn du nicht mehr als 350 tausend brauchst.

Ein Freund arbeitet viel, Abends und Samstags auf der Baustelle. Das gab immer Sonderzahlungen, jetzt arbeitet er für Tochter Pferd..

Geh davon aus das du einen Umweg nehmen musst..
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Hightech
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Re: Wie könnt ihr euch das Prickeln Leisten (Hauskauf?)

Beitrag von Hightech »

Haus ist derzeit echt mächtig teuer geworden.
Meine Gehaltslage ist quasi die selbe wie unten genannt.
Mit dem Unterschied dass ich 2001-2011 Hardcore zusammen mit meiner Frau gespart hatte, so kam nach 9 Jahren 35m2 Wohnen 130k zusammen.
Zum Glück konnte ich das Haus 2011 für 150k kaufen.
Ich arbeite aber auch im Außendienst vollständig von zu Hause aus.
Mit 30Jahren hatte ich auch so 50k zusammen, also keine Panik 😎
Blöd ist nur die Lage im Häusermarkt, es ist alles überteuert. Ob sich das noch ändert, wer weiß
sysconsol
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Re: Wie könnt ihr euch das Prickeln Leisten (Hauskauf?)

Beitrag von sysconsol »

ThrowAwayStuff hat geschrieben: Mo 30. Aug 2021, 09:57 Ich frage ich wie es so viele hier im Forum schaffen sich ein Haus zu leisten und hoffe von euch ein Paar tipps zu bekommen.
Die erste wichtige Frage ist: Wann (Jahr) haben sie wo (Örtlichkeit) ein Haus gekauft?

Die Preise sind über die Jahre eher gestiegen und der Ort nicht unwichtig.

Mancher lässt auch die Eltern oder gar Großeltern kaufen/bauen (Erbe).


Zudem würde ich mir das ganz genau überlegen, ob man sich eine Immobilie anlacht.
Die Umwelt wird ungemütlich.
Die Versicherungen dafür entsprechend teuer.
Den Ärger hat man so und so.

Arbeit muss man auch vor Ort finden.
Ich habe bis jetzt aller 2...4 Jahre umziehen müssen - aus beruflichen Gründen.
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Kuddel
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Re: Wie könnt ihr euch das Prickeln Leisten (Hauskauf?)

Beitrag von Kuddel »

Das Problem ist die Mischung Großstadt und derzeit. Ich würde momentan jedem vom Hauskauf in der Großstadt abraten. Faktisch nicht machbar.
Wir haben unsere sehr restaurierungsbedürftige Hütte 1997 für 75k Euro gekauft. Heute in dem jetzigen Zustand könnte ich es mir nicht leisten.

Wie steht es mit einem Tinyhaus?
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licht_tim
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Re: Wie könnt ihr euch das Prickeln Leisten (Hauskauf?)

Beitrag von licht_tim »

Die Immobilien Preise haben sich in den letzten 10 Jahren vervielfacht. Jedoch sind auch die Zinsen zur Zeit bei unter einem Prozent. Das gleicht die Preissteigerungen nicht aus, mindert es aber ab.
Rechnet mal aus was ihr sicher als monatliche Rate zahlen könntet und was ihr als Eigenkapital habt. Damit zum Bankmenschen, dann weiß man erst wo man wirklich steht.
Die Banken müssen ihr Geld loswerden.
duese
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Re: Wie könnt ihr euch das Prickeln Leisten (Hauskauf?)

Beitrag von duese »

Und zumindest hier ist es so, dass man für die Zinsen, die man für eine Vollfinanzierung bezahlt, die entsprechende Bude nicht mieten kann.
Sir_Death
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Re: Wie könnt ihr euch das Prickeln Leisten (Hauskauf?)

Beitrag von Sir_Death »

Blöde Antwort: Heiraten.
Und das ist ernst gemeint. Bei den Banken seid ihr jetzt 2 einzelne Kreditwerber. Verheiratet seid ihr für die Banken interessanter.
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Mista X
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Re: Wie könnt ihr euch das Prickeln Leisten (Hauskauf?)

Beitrag von Mista X »

Ach so... Finger weg von Buden in der Stadt.
Entweder bekommst du eine abgeranzte Pappschachtel mit Wasserschaden und Zugluft für um die 150k angedreht oder du zahlst dich dumm und dusselig.

Hier bei uns rund um Hückeswagen liegen die Preise im moderaten Rahmen. 250 - 350k legste da für 600m² Grundstück + Haus mit 190 - 350m² auf den Tisch - in gutem Zustand meistens 1970 - 1985 erbaut.

Randlagen und kleinere Kuhdörfer sind hier auch nicht all zu weit weg vom Schuss und da liegt es meist 30 - 50k drunter - je näher an Köln desto teurer.

Wie erwähnt: Heiraten = Mehr Netto wegen besserer Steuerklasse + Interessant für Banken
Teilvermietet - nicht schlecht, dann müssens aber mehr qm sein, damit du deinen Auslauf hast.
Unser Haus hat:
Keller: 135qm - davon 90qm vermietet, Rest: Werkstatt, HWR, Büro, Flur
EG: 100qm - davon alles unser
DG: 80qm - kleinerer Teil unter 2m Höhe + Kriechspeicher
35qm Garage
Macht die vollen 350qm an Nutz und Wohnraum.
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PowerAM
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Re: Wie könnt ihr euch das Prickeln Leisten (Hauskauf?)

Beitrag von PowerAM »

Seit einigen Jahren werden die Banken für Immobilienfinanzierungen am Berliner Stadtrand immer zurückhaltender. Außer sie wollen aus dem eigenen Portfolio verkaufen, du/ihr seit im öffentlichen Dienst oder gar Beamte.

Die Entwicklung der letzten 5...6 Jahre ist vielerorts eine Seifenblase. Es wurde zudem potenzieller Baugrund aktiv verknappt. Die hiesige Großgemeinde hat die Mindestgröße für Baugrundstücke seit diesem Jahr auf 1200 m² definiert. Auf zahlreichen potenziellen Baugrundstücken kann nun nur noch gebaut werden, wenn der/die Nachbarn etwas von ihren Grundstücken abgeben. Und die rufen Mondpreise auf, schließlich ist es an ihnen, ob der Nachbar bauen darf. Mancherorts müssen sich benachbarte Grundstückseigentümer zusammen tun, um dann mit einem Mehrfamilienhaus überhaupt bauen zu dürfen.

Die Grundstücke und vor allem die Bauwerke darauf sind durchweg überbewertet. Platzt die Blase, dann stünden Finanzierungen da, für die es mit dem Gegenwert knapp wird.

Wer jetzt gerade baut, der wird Knappheit bis hin zu nicht mehr zu bekommenden Baumaterialien bestätigen können. Vieles ist mit den Preisen durch die Decke gegangen. Selbst mit langfristigen Verträgen einkaufende Baustoffhändler werden nicht mehr im nötigen Umfang und erst recht nicht zu den langjährig gewohnten Preisen beliefert. Trotzdem hängen die Baufirmen voll und suchen sich ihre Projekte selbst aus. Man kann vielleicht je nach eigenen Fertigkeiten vieles in Eigenleistung machen, hat dann aber auf mehrere Jahre weder Urlaub noch Freizeit. Es bleibt vielleicht mal ein Sonntagnachmittag frei, weil man sich wegen wachsamer Nachbarn dann doch nicht an Geräusche verursachende Arbeiten traut.

Meine Meinung: Es wird eng! Wer jetzt unbedingt bauen oder kaufen will, bei dem darf in Ballungsräumen und deren Speckgürteln das Geld nicht die primäre Rolle spielen. Wer sich fernab dessen in Gebieten mit nicht so toll entwickelter Infrastruktur niederlassen will, der wird stets weit zur Arbeit, zum Arzt oder zum Einkaufen fahren mussen. Die Mobilitätskosten werden in den kommenden Jahren stark steigen. Mit der CO²-Abgabe wurde zudem ein Automatismus geschaffen, der die Kostenspirale kontinuierlich beschleunigt. Sofern im ländlichen Raum überhaupt vorhanden, wird der ÖPNV davon nicht ausgenommen bleiben - auch für den steigen die Energiekosten ganz automatisch.

Was noch geht: Wenn man was im Familienkreis bekommen kann. Falls ja, tut sowas zu Lebzeiten und wartet nicht auf den Erbfall! Eventuell muss man Geschwister usw. auszahlen, das Geld sollte man schon haben (gibt es nur widerwillig von den Banken finanziert). Und auch dann viel in Eigenleistung machen, keine Lust am Verreisen haben und die explodierten Baustoffpreise im Auge behalten.
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Fritzler
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Re: Wie könnt ihr euch das Prickeln Leisten (Hauskauf?)

Beitrag von Fritzler »

Mista X hat geschrieben: Mo 30. Aug 2021, 15:35 Ach so... Finger weg von Buden in der Stadt.
Inzwischen auch schon bei den 30km Speckgürtel ;)
Stefan
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Re: Wie könnt ihr euch das Prickeln Leisten (Hauskauf?)

Beitrag von Stefan »

Vorab: Wir haben im letzten Jahr ein 30 Jahre "altes" Haus im Großraum Köln/Rhein Erftkreis gekauft.

Ich kann die bisherigen Aussagen hier alle bestätigen. Bei uns war es das Problem, dass man nicht warten konnte bis hoffentlich irgendwann die "Blase" platzt. Wir waren vorher in einer Zweizimmerwohnung zur Miete in Köln gewohnt und hätten uns dort eine Mietwohnung mit 3/4 Zimmern zwar leisten können, aber mit Eigentum wäre es dann wohl mittelfristig nichts mehr geworden. Rechnerisch haben wir diverse Szenarien durchgespielt: Sobald noch kein "größerer" Platzbedarf (Kinder) besteht, wäre es wirtschaftlicher gewesen zunächst eine kleine Wohnung zu kaufen und diese später zu vermieten. So lange wollten/konnten wir aber nicht abwarten. Hier der Tipp: Setze dich vor Excel oder Python und spiel ein bisschen mit dem Zahlen..

Ansonsten: Der Hauskauf war echt übel. Wir haben uns wie folgt gegenüber den anderen potenziellen Käufern "durchgesetzt": Formales Anschreiben mit Interessensbekundung auf dem Niveau eines Bewerbungsschreibens (so richtig schick und mühevoll). Zwei Besichtigung ohne all zu (offensichtlich) kritischen Anmerkungen zu machen. Übertriebenes "bohr, toll, schön" (kann ich ja besonders gut, nicht..). Preisverhandlung: Das Haus war unserer Meinung nach teuer, aber endsprechend dem was der Markt hergibt. Wir haben nicht einmal versucht zu Verhandeln und ca. 2k€ für teils unpassende Möbel mit ausgegeben.. Letztlich sind wir aber jetzt zufrieden mit dem Haus. Es gab nur kleinste versteckte Mängel (Garagentor klemmt etc., aber nichts Gravierendens). Arbeit hat man dennoch genug dran ;).

Anders lief es bei jeweils zwei Freunden von uns: Hier lief der Kauf über Markler. In beiden Fällen wurde kurz vor knapp eine Auktion vom Markler initiiert, in welchem er versuchte den Kaufpreis zu heben. In einem Fall war der Markler 10 Minuten vorher beim Notar und hat den Kaufpreis noch erhöhen lassen. Im anderen Fall sind unsere Bekannten nicht mehr mitgegangen und der Markler hat gut extra Kasse mit anderen Käufern gemacht.

Alles in allem, sehr unschön die aktuelle Lage...

Achja, bzgl. Banken: Ich bin eher der Typ Onlinebanking und brauche keine Fillialennetz. Letztlich hat aber bei uns die Volksbank die Ing.-Diba mit Zahlen und weniger Laberei ausgestochen. In beiden Fällen oder aber eine Menge Mist erzählt. Tipp: Taschenrechner und/oder Laptop mit eigener Kalkulation mitbringen.
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RMK
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Re: Wie könnt ihr euch das Prickeln Leisten (Hauskauf?)

Beitrag von RMK »

tja, wir hatten Glück. in mehrfacher Hinsicht - wir haben unsere gebrauchte Hütte in ordentlicher Lage *vor* dem ganzen
Hype und den Preissteigerungen, aber mit noch sehr günstiger Kreditrate erwischt. Der Verkäufer hatte das Haus 25% höher
angesetzt als der Makler später, dadurch wurde es.. nuja, erschwinglich. Wir waren dann auch zur rechten Zeit am rechten
Ort, das gehört leider auch dazu.
(Dass der Makler einen Haufen Kohle für zweimal besichtigen bekommen hat und mich das heute noch ärgert sei mal
dahingestellt..)

Dazu kam ein Bausparvertrag der schon läuft seit ich 18 bin und die Möglichkeit zur Sicherheit eine (kleine) Hypothek auf das
Haus der Eltern zu belasten.

Die monatliche Rate ist immer noch ordentlich, aber noch gut unter dem was Du "übrig" hättest - sollte auch so sein, weil
spätestens nach 4-5 Jahren hast dermassen die Nase voll von nur sparen, nichts leisten können, dass die ganze Geschichte
kippen kann wenn nicht wenigstens mal ein Urlaub usw. drin ist.
Dann haben wir Sondertilgung vereinbart, die wir auch versuchen zu nutzen (ok, letztes Jahr wegen Corona haben wirs
vorsichtshalber ausgesetzt...)

Ich hab die Kreditrückzahlung so vereinbart dass die Rate über 20 Jahre immer gleich bleibt -damit kann man rechnen.
Die Bank versucht gern eine "dynamische Rate" zu machen, die mit der Zeit höher wird - Vorsicht!
Klar stimmen die Argumente von denen (meistens) dass man nach und nach mehr verdient usw, aber ein nicht unerhebliches
Risiko wegen unvorhergesehenem bleibt da halt.

Tja, und wie die anderen schon schreiben - in einer Großstadt kannst es im Moment komplett knicken. Wir haben 5 Jahre lang
gesucht und mich schüttelts heut noch was wir teilweise für Bruchbuden angeboten bekommen haben, zu Preisen dass einem
schlecht wird... und ich weiss dass die ALLE weggegangen sind, früher oder später.

Wer zum jetzigen Zeitpunkt ein Haus neu bauen will - schwierig. Wer das Grundstück dafür nicht erbt - unmöglich. Sorry.
Also, für normale Menschen.

Lösung wäre tatsächlich ein gebrauchtes Haus, etwas ausserhalb, wenn man sich mit 30-45 min Arbeitsweg arrangieren kann. Ja,
die Kosten dafür werden in Zukunft steigen, aber da kann man auch etwas gegensteuern - es muss ja nicht ein nagelneues Auto
für den Weg sein, eventuell tuts auch ein Roller oder E-Bike... usw.

Das gebrauchte Haus sollte einigermassen in Schuss sein, und vor allem NICHT FEUCHT. Weder im Keller noch unterm Dach. und dann
heissts halt ranklotzen und viel selber machen.
Wir haben die Elektrik komplett selbst gemacht, die Wasserleitungen hab ich selbst rausgerissen und Vorarbeit geleistet, den Rest
dann der Sanitärmensch. Böden ebenfalls selbst rausgerupft, viele Tage lang Tapeten runtergeschabt (wer zum Teufel tapeziert die
Zimmerdecken!!??!)
Danach dann verputzt und gestrichen, nix mehr Tapete. Boden kannst selbst verlegen, wenn es Klick-Parkett oder -Laminat ist,
es dauert halt länger als vom Profi, ist aber machbar.

Und noch als weiteren Tip: Wer sagt dass Du das Haus komplett abzahlen musst? So machts unser Nachbar, der hat eine einigermassen
bequeme Tilgungsrate gemacht und sagt stumpf "wenn ich zu Geld komme, wirds komplett meins, wenn nicht, wird es in 20 Jahren
verkauft und etwas kleineres eigenes draus -in der Zwischenzeit lebe ich hier gut und sogar etwas günstiger als wenn ich was gleichwertiges
mieten müsste".

Fazit: es ist machbar, aber wird schwer.
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licht_tim
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Re: Wie könnt ihr euch das Prickeln Leisten (Hauskauf?)

Beitrag von licht_tim »

Wir haben auch einige Jahre nach gebrauchten Immobilien gesucht. Jedoch waren die alle so teuer, das die nach der notwendigen Sanierung auf dem gleichen Niveau gelegen hätten, wie der Neubau für den wir 2018 unterschrieben haben. Ein Haus Baujahr 1970 ist inzwischen mehr als 50 Jahre alt! Entweder ist da dann Kernsanierung fällig oder es wurde schon mal was gemacht, dann weißt du aber nicht ob's vernünftig ist, also auch wieder Sanierung. Auch eine Heizung von 2000 ist 22 Jahre alt und damit fällig.
Irgendwie fühle ich mich jetzt schon wieder alt :?

Verheiratet hilft bei der Bank und regelt auch eine Erbfolge, die aber auch noch weiter optimiert werden kann. Da will man zwar nicht drüber nachdenken, aber bei derartigen gemeinsamen Anschaffungen sollte man das tun. Kinder ändern ebenfalls die Situation.

Wir haben die Höhe der Raten so festgelegt, das ein Einkommen für die Raten und die monatlichen Kosten reichen würde. Solange das nicht nötig wird, wird die Sondertilgung möglichst maximal ausgenutzt.

Das Ringe tauschen bringt keinen steuerlichen Vorteil wenn die Gehälter fast gleich sind. Nur stark ungleiches Einkommen wird vom Staat gefördert.

Vermietung muss man wollen. Ich hab da keinen Nerv zu.
bastelbjoern
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Re: Wie könnt ihr euch das Prickeln Leisten (Hauskauf?)

Beitrag von bastelbjoern »

Wir haben unser Haus in der Zwangsversteigerung gekauft. Wiederholungstermin. 5 stellig !
unser Kreditabtrag ist so gering, das man dafür keine Einzimmerwohnung bekommt. und ja es musste einiges gemacht werden. man muss das schon wollen und manches auch können (oder sich trauen). :D
Sir_Death
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Re: Wie könnt ihr euch das Prickeln Leisten (Hauskauf?)

Beitrag von Sir_Death »

bastelbjoern hat geschrieben: Mo 30. Aug 2021, 17:44 Wir haben unser Haus in der Zwangsversteigerung gekauft. Wiederholungstermin. 5 stellig !
unser Kreditabtrag ist so gering, das man dafür keine Einzimmerwohnung bekommt. und ja es musste einiges gemacht werden. man muss das schon wollen und manches auch können (oder sich trauen). :D
...und das Glück haben, dass der Lebensgefährte des Eigentümers keinen mündlichen Mietvertrag und einen guten Anwalt hat.... Einem Kollegen von mir so passiert. Nach 10 Jahren dann endlich auf Eigenbedarf per Gerichtsbeschluss geräumt. Alles defekt, Bude nahezu abbruchreif, Ehe kaputt....
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Heaterman
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Re: Wie könnt ihr euch das Prickeln Leisten (Hauskauf?)

Beitrag von Heaterman »

Ja , die Entwicklung der Preise ist utopisch. Wir haben 2000 gekauft für 165 k€, 240 qm Haus, 1500 qm Grundstück, zentrumsnah im 20.000-Seelen-Dorf, alles, was man braucht, fußläufig in zwei Minuten erreichbar.
Vor zwei Jahren hab ich, weil ich das Geschäft drin habe und das Finanzamt unbedingt eine Zahl sehen wollte, einen Makler rechnen lassen: 390 k€. Real dürften bei einem Verkauf 350 rauskommen. Der Wahnsinn, in 20 Jahren. Zwar viel modernisiert, aber trotzdem. Die heutigen Kaufsummen sind schon jenseits von Gut und Böse, die Blase wird immer größer, platzt aber nicht.
Zur Anschaffung kommen ja noch irre Nebenkosten, die muss man auch im Auge haben, sowas wie Grunderwerbssteuer, bei uns kam noch die Maklerin dazu, usw. usw. Außerdem kann einem sowas passieren wie uns, dass man sofort in eine neue Heizung und ein neues Dach investieren musste - das hatte die Maklerin dem Verkäufer vorher aber sehr fair vom Kaufpreis runtergehandelt, der wollte ursprünglich 195 k€ sehen.

Wir hatten einigermaßen „günstige” Voraussetzungen, da wir schon vorher für das gemietete Haus eine teure Miete hatten, die sich ziemlich genau in der Höhe der späteren monatlichen Kreditzahlungen bewegt hat. Deshalb waren die Summen nicht neu. Außerdem hatte wir zwei klassische Kapitallebensversicherungen in Reserve für den Notfall.

Wir haben mitten im Finanzcrash 2000 gekauft, 2/3 der dafür angesparten Aktienanlagen waren futsch - klassische Nummer von Schaden, wenn man zur falschen Zeit ans Geld muss. Wir haben dann den Rest genommen, davon alle Nebenkosten, neue Heizung, neues Dach usw. bezahlt und die restliche Finanzierung auf zwei Banken verteilt, eine davon KfW. Bei der lief nach zehn Jahren die Zinsbindindung aus und wir haben etliche Tausend für die restliche Laufzeit gespart. In den 2000ern waren die Zinsen noch beachtlich, 2010 waren sie dann schon tief im Keller. Schwein gehabt.
Ansonsten war es ein Gewaltakt, da wir unbedingt nach 15 Jahren fertig sein wollten. Langfristig gedacht - Also 2000 ein neues Auto gekauft, das dann auch 17 Jahre ohne Werkstatt überstanden hat. Kinder waren schon raus, also keine Kosten mehr. Urlaub hauptsächlich relativ preiswert auf dem Wasser, wir hatten damals noch ein Drittel-Anteil mit Freunden an einem Boot in Holland.

Ansonsten:
  • Zeit lassen beim Suchen, nicht unter Druck setzen (lassen). Irgendwann kriegst Du das Ding vor die Nase, wo der Bauch und die Kasse sagen, das ist es. Wir haben zwei Jahre halb Ostfriesland im Umkreis um die Kundschaft herum (wäre heute Wurst, damals war dieses Neuland, über das man heute ausschließlich arbeitet, noch nicht wirklich arbeitsfähig) abgeklappert und Makler genervt. Da gings auch sehr um Preise und Lage (musste zentrumsnah sein, weil meine Frau nicht Auto fährt).
  • Genauso Zeit lassen bei der Bankensuche, irgendwer macht immer eine Sonderaktion. Bei uns war es eine Sonderzinsaktion der Commerzbank und eine sehr engagierte Kreditsachbearbeiterin, die auch das Handwerk rings um das Thema „Wie verklickere ich meiner Bank einen Kredit an einen Freiberufler (sonst ein NoGo)?” verstanden hat. Dank Honorarvertrag und stabiler vorheriger Einkommenslage ging das.
  • Alle großen Anschaffungen vorher abfingern, damit man auf die Laufzeit möglichst wenig Belastung durch Auto, Möbel, teure Elektrogeräte etc hat. Und natürlich hilft es ungemein, wenn man viel selber machen kann.
  • Kommt wirklich eine große Nummer wie z. B. Dach oder Heizung, nicht in Panik verfallen, da bietet immer irgendeine Bank was Günstiges an Zwischenkredit mit kurzer Laufzeit dafür an. Am besten, KfW, da kann man viel Förderung abfassen, z. B. bei neuem Dach energetisch sanieren. Für sowas nehmen die Banken auch andere Sicherheiten in Verwahrung, z. B. eine Lebensversicherung. Ein kleiner Zwischenkredit mit überschaubarer (!) Laufzeit und möglichst Vorfälligkeitsmöglichkeit ist immer noch irgendwie drin.
  • Eisern durchhalten, aber dabei weiter leben und nicht auf Alles verzichten. Dann kommt Frust auf und Stress. Haben wir bei Bekannten erlebt. Über das Abzahlen ist die Ehe geplatzt. Das Ziel im Auge behalten und sich drauf freuen. Irgendwann ist es geschafft. Nicht verrückt machen.
  • Nicht zwischendurch den Rappel kriegen, und sowas richtig Teures wie neue Küche oder Badsanierung. Das hat Zeit, solange alles funktioniert. Nicht auf Sonderkonditionen des Handels reinfallen - irgendwann werden die Kredite höher als das Einkommen.
  • Sauber rechnen, kein Selbstbetrug, kein Schönrechnen, gesundes Risikobewusstsein (Arbeitsperspektive, Gesundheit) macht das Ganze auch mental einfacher, realistische Ziele setzen, sich auch mal zwischendurch selbst belohnen. Da kann man sich auch mal wie Kuddel eine Couch in die Werkstatt stellen und sich dran freuen, dass man eine eigene Werkstatt hat, und was man da noch alles anstellen kann. Kenn ich auch. Da tut die Rate gleich nicht mehr so weh.
xanakind
Beiträge: 12538
Registriert: So 11. Aug 2013, 21:55

Re: Wie könnt ihr euch das Prickeln Leisten (Hauskauf?)

Beitrag von xanakind »

Da habe ich ja noch halbwegs Glück.
Ich bin zwar alleine, aber das Haus & Grundstück existiert bereits.
Das ehemalige Haus meiner Großeltern.
Ich bin aber der Meinung, dass abreißen & neubauen unterm Strich für mich günstiger sein wird.
Mal schauen, wann ich das riesen-Projekt mal angehen werde, etwas bange ist mir da ja schon vor. Vorallem vor dem ganzen Papierkram und den geldgierigen Behörden :(
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omega
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Re: Wie könnt ihr euch das Prickeln Leisten (Hauskauf?)

Beitrag von omega »

Die Preisentwicklung der letzten Jahre ist Wahnsinn, aber wenn man es mal genau durchrechnet, hat sich nicht so viel getan über die letzten 20 Jahre betrachtet. Damals hat ein Haus etwa soviel in DM gekostet wie heute (ich beziehe mich auf Anfang 2020, da ich es zu dem Zeitpunkt gerechnet habe) in Euro. Allerdings waren die Zinsen deutlich höher und die Gehälter niedriger. Somit ergibt sich in der Summe etwa eine ähnliche Dauer zum ab-bezahlen des Kredits. Ja vielleicht braucht man 300k oder gar 500k oder sogar noch mehr von der Bank, je nach Größe, Alter, Ort. Aber das ist machbar, muss ja nicht unbedingt in 10 Jahren durch sein.

Beobachte den Markt gut, wie ist der Preisanstieg pro Jahr? Steigt dein Gehalt schneller als die Preise? Welche Anzeigen bleiben ewig online und warum? Wie ist eigentlich die Preislage in der Region, gibt es Ausreißer nach oben oder unten? Ganz wichtig: Was willst du haben? Großer Garten? Werkstatt? 5 Garagen? Wunschliste anlegen, alles passen wird nie, aber was ist wie wichtig?
Bauen... wenn du die Nerven hast ok. Rumärgern mit Handwerkern, evtl. Termindruck, Kredit und Miete zahlen, ...
Gebraucht kaufen... Welches Baujahr, was sind typische Probleme? Für mich war alles ab ca. 80er okay, je nachdem wie viel bereits gemacht wurde. Wenn Bäder und Küche halbwegs neu sind, die Heizung in gutem Zustand und das Dach dicht, ist das Ding bewohnbar und den Rest kann man Stück für Stück selbst angehen. Kabel in Wände verlegen, Bodenbeläge neu, Decken tapezieren und streichen, alles kein Problem, aber teuer wenn man es machen lässt. Aufpassen, das kann länger dauern als man meint, das müssen alle Beteiligten abkönnen.

Man kann auch Suchanzeigen schalten, auch an Zeitungen denken. Ja, das kostet etwas, aber grade ältere Leuten lesen das eher als eine Anzeige online. Wir waren über eine Suchanzeige auf Ebay-Kleinanzeigen erfolgreich, es gab nicht nur ein Angebot, das nicht online war. Makler habe ich gleich ausgeschlossen...

Zum Thema Kredit wurde viel gesagt, ich möchte noch ergänzen, dass es ganz wichtig ist, zu verstehen was man vorgerechnet bekommt und es nachvollziehen kann. Was kostet dich die Finanzierung insgesamt, da kann man viel selbst ausrechnen und unverbindliche Konditionen bei der Bank anfragen. Ich habe gefühlt einige Tage rumgerechnet mit verschiedenen Tilgungsraten, Sondertilgungen, Konditionen und verschiedenen Modellen. Sprich mit Banken, die wollen ihr Geld momentan loswerden, da geht echt viel!
Wichtig hier: Nicht zu viel monatlich tilgen, Sondertilgung 5% geht eigentlich immer ohne Aufpreis. Grob ausrechen wie viel ihr euch leisten könnt, die Nebenkosten fürs Haus kann man grob überschlagen oder vom Vorbesitzer erfahren. Lieber 500€/Monat für Reparaturen ansetzen und nachher nicht brauchen, als umgekehrt. Wenn Geld übrig ist, beiseite legen und auf die Sondertilgung warten.
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Re: Wie könnt ihr euch das Prickeln Leisten (Hauskauf?)

Beitrag von daruel »

xanakind hat geschrieben: Mo 30. Aug 2021, 18:37 Ich bin aber der Meinung, dass abreißen & neubauen unterm Strich für mich günstiger sein wird.
Falls du viel selber machen kannst und es keine Ruine ist, NEIN!

oder erst wieder in >5 Jahren, sollten die Material und Lohnkosten dann mal wieder den "Normalzustand" angenommen haben.

Allein der Preis fürs Holz liegt bei Brettschichtholz dem 4 Fachen von vor einem Jahr aktuell :(
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Hightech
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Re: Wie könnt ihr euch das Prickeln Leisten (Hauskauf?)

Beitrag von Hightech »

Holz ist der Wahnsinn derzeit.
1 Paket Latten 50 Euro. Irre.

Ein gutes Haus altert nur Außen, nicht innen. Ich hab ein Haus von 1980, ist also jetzt 42 Jahre alt. An der Substanz ist alles 1a.
Bei allen Sanierungsarbeiten wurde von mir darauf geachtet, das es auf aktuellem Stand gemacht ist, also zB. 3-Fach Verglasung, Aufständern und verdopplung der Isolierung, Dampfbremse dort wo nicht vorhanden.

Heizung ist auch kein Drama, die Heizung für sich alleine kostet ca. 3k.
Aber die Infrastruktur eines Hauses sollte schon stimmen, wie die Elektroleitungen, Wasserleitungen, Abwasser und die Heizrohre mir Vor- und Rücklauf.

Auf eine 1960er Hütte(Kalk-Sandstein gemauert) wo die Omma gerade gestoben ist, hätte ich keinen Bock, dort müsste Kernsaniert werden. Das kostet mit allem auch 100k.
Da muss alles neu, alle Kabel, Rohre und es muss alles gedämmt werden, Fenster neu, Dach neu usw.
Da bin ich mit meiner Holzhütte sehr zufreiden, da kann man so viel selber machen. Überall kann man Kabel durchschieben, ohne die Wände auf zu stemmen. Alle Fenster und Türen habe ich selber ausgetauscht.

Ich hab seit dem Kauf sicher 50-70k in den letzten 10 jahren, also seit dem Kauf in die Renovierung gesteckt. Da ist aber auch die Glas Terasse, die Holzterrasse, der Zaun und der ganze Kram drin.

Bei einer Finanzierung muss man aber immer 200Euro im Monat über haben zum Sparen oder zum Renovieren, wenn das nicht drin ist, Finger weg.

Ich glaube die meissten Finanzierungen gehen in die Binsen durch Scheidungen.
Und man sollte immer auch in der Lage sein, den Verdienstausall eines Partners eine Zeitlang zu verkraften.
Gary
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Re: Wie könnt ihr euch das Prickeln Leisten (Hauskauf?)

Beitrag von Gary »

xanakind hat geschrieben: Mo 30. Aug 2021, 18:37 Da habe ich ja noch halbwegs Glück.
Ich bin zwar alleine, aber das Haus & Grundstück existiert bereits.
Das ehemalige Haus meiner Großeltern.
Ich bin aber der Meinung, dass abreißen & neubauen unterm Strich für mich günstiger sein wird.
Mal schauen, wann ich das riesen-Projekt mal angehen werde, etwas bange ist mir da ja schon vor. Vorallem vor dem ganzen Papierkram und den geldgierigen Behörden :(
Wäre es renoviert was du du willst? Also passt Raumaufteilung Größe ?
Kannst ja mit einem Gartenhäuschen anfangen, oder Wohnwagen. Nebengebäude ist immer besser als ein Bastelkeller.
Ein warmer Raum reicht, dann kannst du Miete sparen.
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Re: Wie könnt ihr euch das Prickeln Leisten (Hauskauf?)

Beitrag von xanakind »

Gary hat geschrieben: Mo 30. Aug 2021, 20:33 Wäre es renoviert was du du willst? Also passt Raumaufteilung Größe ?
Kannst ja mit einem Gartenhäuschen anfangen, oder Wohnwagen. Nebengebäude ist immer besser als ein Bastelkeller.
Ein warmer Raum reicht, dann kannst du Miete sparen.
Genau das ist ja das Problem:
Keine Heizung (haben mit Holz & Öl geheizt)
Raumaufteilung sehr schlecht
Nicht wirklich gedämmt.
Uralt & eine Decke ist bereits merklich schief :?
Immerhin: Das Dach ist dicht

Alles selber machen will & kann ich auch nicht. Ich bin ja ganz nebenbei noch in einer Festanstellung.
Gary
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Re: Wie könnt ihr euch das Prickeln Leisten (Hauskauf?)

Beitrag von Gary »

Passt wenigstens die Lage ?

sonst wäre jetzt eine Gute Zeit zum verkaufen.
Vielleicht mal Urlaub im Tiny Haus um zu sehen was man wirklich braucht.
Heizen ginge gut mit Pelletofen wenn der Kamin noch tut, aber wenn es nicht wird wie man will braucht man es nicht schönreden.

Das du berufstätig bist bedeutet wiederum - du brauchst es nur wenige Stunden warm.
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zauberkopf
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Re: Wie könnt ihr euch das Prickeln Leisten (Hauskauf?)

Beitrag von zauberkopf »

Bei alten Häusern muss man auch nicht ALLES neu machen.
z.B. das Haus meines Opas hatte Heizungsrohre aus Stahl.
Irgendwann kam mein alter Herr auf die Idee neue Heizkörper einbauen zu müssen.
Ich meinte, das geht nicht lange gut .. wg Kupfer, stahl, elektrochemische Spannugnsreihe..
Er nur : WTF ?
Ich : Warte es ab....
Hat ca 4 Jahre gedauert, bis zum Wasserschaden...
Danach hat er angefangen, TEILSTÜCKE zu ersetzen.
So lange das dann nicht komplett ausgetauscht war, habe ich mich am Telefon gemeldet : Na ? Wieder einen Wasserschaden ?

Einen ähnlichen Spass hatte man schon mit der Elektrik gehabt. Und das auch nur weil der 5000Watt Staubsauger die Sicherung gekillt hat.
Der Trend geht ja zu mehr Effizienz...
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Bastel-Onkel
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Re: Wie könnt ihr euch das Prickeln Leisten (Hauskauf?)

Beitrag von Bastel-Onkel »

Ich kann mir einen Hauskauf auch nicht leisten, weil mir die Preise in den letzten Jahren buchstäblich davongelaufen sind. Das Angebot ist hier in Grenznähe zur Schweiz generell knapp, die Preise sind dementsprechend und auch ein gutes Einkommen reicht hinten und vorne nicht. Ich wollte mal mit 30 im Eigenheim sein, ich werde es wohl bis 40 nicht schaffen. Ich hätte mal vor 6 Jahren eine Wohnung kaufen können, aber die wäre keinerlei Fortschritt zu meiner Mietwohnung gewesen und das Wohngeld wäre mehr als 50% der jetzigen Miete inkl. NK gewesen. Deshalb uninteressant, hätte sich erst gelohnt, wenn ich über 20 Jahre drin geblieben wäre. Meine Traumwohnung (Terrassenhaus, denn ich besitze immerhin ein externes Gartengrundstück, das auch viel zu teuer war. Haus mit Garten bräuchte ich also gar nicht zwingend. Aber eine reine Eigentumswohnung im Block ist mir auch zu doof.) steht hier im Ort seit mindestens 6 Jahren leer und vergammelt. Da müßte ich mal wieder vorbei gehen...

Jaa, und dann bin ich mit meinem Bruder noch halbe-halbe beim Elternhaus-Grundstücks-Erbpacht-Katastrophenfall eingestiegen, der sonst richtig übel teuer geworden wäre (Pachtzinserhöhung um Faktor 20 plus dynamische Steigerung stand im Raum). Das war auch so teuer und leider ist dem alten Herrn bis heute jegliche Einsicht fremd :roll: . Weiterer Ärger ist da vorprogrammiert. Wir müßten das Haus übernehmen, bei dem schlappe 60 Jahre Sanierungsstau sind. Vermutlich wird das auch nichts. Da ich abwarten und Tee trinken kann, mache ich derzeit genau das und hoffe auf platzende Blasen.
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PowerAM
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Re: Wie könnt ihr euch das Prickeln Leisten (Hauskauf?)

Beitrag von PowerAM »

Bastel-Onkel hat geschrieben: Di 31. Aug 2021, 00:15Ich kann mir einen Hauskauf auch nicht leisten, weil mir die Preise in den letzten Jahren buchstäblich davongelaufen sind. [...] Ich wollte mal mit 30 im Eigenheim sein, ich werde es wohl bis 40 nicht schaffen. [...]
Mit bald 46 und allein brauche ich mir darüber auch keine Gedanken mehr machen. Der Zug ist abgefahren. Auch wenn ich wirklich bescheiden wäre, 'ne winzige Bude mit ein wenig Grün drum herum würde mich bereits glücklich machen.

Ich hab' es immerhin 1999 in eine Genossenschaftswohnung geschafft, 2003 die Sanierung im bewohnten Zustand überlebt und freue mich noch heute an Mietpreisen aus dem vergangenen Jahrhundert. Einzige Nachteile der Bude sind die Lage an der Westgiebelwand und der fehlende Balkon. Das bedeutet Wohn- und Schlafstube mit je zwei Außenwänden. Trotz Aufputzdämmung und Fenstern mit technischem Stand um 2003 wird es im Winter rasch frisch bzw. im Sommer heizt die Nachmittags- und Abendsonne ziemlich rein. Den fehlenden Balkon muss die Bank vor dem Haus ersetzen - irgendwann ist man sowieso in dem Alter, in dem man sowas zu schätzen weiß. Weiterer Rückzugs- und Frickelort ist eine gemietete Garage, bei der leider die Mietkosten jährlich zu Weihnachten steigen. Insofern lautet die Anrede in dem Schreiben immer sinngemäß: "Die Garage kostet ab nächstem Jahr Summe X im Monat. Ziehst du mit oder ziehst du aus?" Leider ist der Eigentümer Monopolist und kann daher praktisch jeden Preis nehmen. Er wird die Buden binnen weniger Tage los. Auf den Quadratmeter gerechnet kostet die Garage kalt mehr als meine Wohnung warm. Mangels Alternativen muss man zähneknirschend mitgehen oder steht vor der Entscheidung, seine dortigen Habseligkeiten zu entsorgen.
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Hightech
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Re: Wie könnt ihr euch das Prickeln Leisten (Hauskauf?)

Beitrag von Hightech »

Ich hatte mir vorgenommen mit 50 ein Haus zu haben und das auch abbezahlt zu haben.
Mit 25 hab ich mit dem Sparen angefangen. Es gibt einige Punkte die zum frühen Erfolg beigetragen haben.
Billige Mietwohung, und ich brauche kein Auto für den Arbeitsweg.
Meine Frau ist auch sehr sparsam, kein Bling-bling und sehr bescheiden. Nur bei Elektronikzeug kann sie sich manchmal nicht zurückhalten ;)
Am Auto hab ich immer alles selber gemacht. Das Auto habe ich seit 2003, billiger kann man nicht Autofahren.
Ich benutze das meiste Zeug bis es auseinander fällt, dann gibt es wieder was ordentliches. Falls ich es
So auch bei den Elektrogeräten, nur das Beste. Die Waschmaschine, Geschirrspüler, Herd, Kühlschrank, Handmixer, Brotschneidemaschine, Auto, das ist alles 15-21 Jahre alt. Und war auch alles nicht extrem teuer, besonders wenn man die Reparatur- und Austauschkosten berücksichtig.

Beim Arbeitsplatz war es mir damals sehr wichtig, keinen Arbeitsweg von mehr als 30 Minuten zu haben, das ist verschwendete Lebenszeit. Dann lieber weniger verdienenen.
Manche müssen ja jeden Tag 2 Stunden pendeln. Rechne das man in Geld um. Das würde ja bedeuten man fährt um 6 Uhr los und kommt um 17:00 Uhr zurück, Bei einer 40 Stunden Woche.
Jede Woche 10 Stunden, Im Monat 40, Im Jahr 500 Stunden für nix. Das sind für einen Arbeiter im Jahr 12.000Euro! Plus Fahrtkosten. So einen Job muss man dann noch finden, das diese Summe ausgeglichen wird.

Wie legen keinen Wert auf Klamotten-Style, schicke Schuhe, Modezeug. Kostet alles unnötig Geld, wofür? Zum wegschmeißen, weils wieder einen neuen Trend gibt???
Es wird nix (naja manchmal schon) billiges gekauft, nur weil es billig ist.
Wir meiden in weitem Bogen Aldi, Lidl, KiK und alles wo billig drauf steht. Parkside und der ganze Müll taugt halt auf Dauer nicht!

Wo wir echt Geld auf den Tisch legen ist bei den Lebensmitteln, 80% Bio ist es schon.
Es wird bei uns halt nur was weggeworfen, wenn es versehentlich schimmelig geworden ist und nicht weil wir zuviel gekauft haben, denn es war ja im Angebot.
MHD gibt es nicht bei uns: sehen, riechen, schmecken, verzehren.
So kostet Bio auch nicht mehr als Normal

Um Ehrlich zu bleiben, das ging bei uns auch nur so easy, weil wir keine Kinder haben. So finanziell gesehen, wäre jetzt die Zeit um das machen zu können.
So vom Prinzip her müsste man zu Beginn seiner Arbeitslaufbahn viel Geld verdienen, denn man schafft mehr, ist belastbarer und vor allem braucht man die Kohle für Haus, Hof, Auto und Kinder.
Später wenn man älter ist, die Kinder aus dem Haus sind und das Haus bezahlt ist, braucht man ja viel weniger Geld. Deshalb fahren die alten Säcke ja auch immer die fetten Karren, haben dazu irgendwann dann noch ein Wohnmobil, wei die dann nicht mehr wissen, wohin mit der Kohle.
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Cubicany
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Re: Wie könnt ihr euch das Prickeln Leisten (Hauskauf?)

Beitrag von Cubicany »

Kann ich mit Mitte 20 auch so unterschreiben.

Aktuell noch bei Eltern wohnhaft und könnte ggf. die Wohnung drüber beziehen, wenn Oma mal nicht mehr wäre.

Alles Geld wird aufs Konto geschoben, wobei ich das wohl mal in Fonds schieben sollte.

Auto werde ich auch so lange nutzen, wie es geht, weil ich nicht sehe, warum ich alle paar Jahre was neues kaufen soll.
Mein Schmatzfon ist das S4 von 2014 und nur weil CovPass nicht geht neu kaufen? Nö, einfach immer den gelben Impfausweis
mitgenommen. Perso hat man ja eh immer bei sich. Mein PC wird wenn er an die Grenze kommt, immer nur erweitert statt
komplett neu gekauft. Das Case selber ist von 2010. Ansonsten wenn mal was an Elektronik benötigt wird, schaue ich immer
ob es das nicht irgendwo gebraucht gibt oder mir zuläuft. Der Spartrieb geht sogar so weit, dass ich Weinflaschen immer mit
einer Spax und Zange öffne, statt einen Korkenzieher zu kaufen.

ich finde auch lange Sicht Eigentum als beste Altersvorsorge. Auf die Rente verlasse ich mich nicht mehr.

So habe ich mir schon eine recht ansehnliche Summe zusammen gespart, während andere 4 PayTV Accounts und jedes Jahr
ein neues Handy haben. Die leben dann komischerweise immer von Monat zu Monat.

Eigentlich kann ich alle bisherigen Fixkosten aus Bastelei und Versand bestreiten.
Man muss halt immer sehen, was einem wichtiger ist.
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Re: Wie könnt ihr euch das Prickeln Leisten (Hauskauf?)

Beitrag von Chemnitzsurfer »

Wenn meine Großeltern eines Tages nicht mehr sind, wird ihr Haus vermutlich auch zur Kernsannierung, obwohl erst 2004 gebaut (Fertighaus im Berliner Speckgürtel)
In der Straße (alles damals in etwa der gleichen Zeit gebaut) gab es schon mehrere Wasserschäden sowohl Heizung als auch Wasser durch defekte an Rohren und Fittingen, die Elektrik war damals schon Sparversion (ein RCD für Bäder und Außenbereich, Rest ohne, nur 1-2? Steckdosenkreise in der Küche mit 1,5mm² (Licht in der Ablufthaube wird merklich dunkler sobald Mikrowelle oder Wasserkocher läuft, zumal es schon eine Leitung entschärft hat und die Küche jetzt vom örtlichen Krauter am Flur Kreis angetüdelt wurde, in der UV waren no name China Automaten etc. etc.

Dachstuhl ist quasi ungedämmt und nur über eine sehr steile Klapptreppe zu erreichen ( Haus ist nicht unterkellert)

Gastherme ist dieses Jahr nach einem Elektronikdefekt ersetzt wurden.

Wie schon geschrieben wenn du dir ein Haus anlachen tust, schau das du 10-20K€ Reserve zu Verfügung hast, ungeplante Defekte können sehr schnell sehr teure werden.

Bei Altbauten sich nicht blenden lassen, sonst passiert es dir leicht wie "der Fachwerker" auf YouTube, der für ne Schrottimobilie viel zu viel bezahlt hat, weil die Vorbesitzer das Haus kaputt renoviert haben...
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Mista X
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Re: Wie könnt ihr euch das Prickeln Leisten (Hauskauf?)

Beitrag von Mista X »

Definiere mal "kleinerer Mangel" ...
für den einen ist eine funkende Abzweigdose der Weltuntergang wo einfach nur eine Klemme lose ist, für den nächsten ist der nasse Keller ein Problem.

Unser Haus BJ 1979 hat auch einige nette Überraschungen parat gehabt und hat ab und zu auch noch so Kleinigkeiten in petto...

- 140m² Dachfläche in den Garten entwässert + neben Grundplatte des Hauses
- Unsachgemäße Elektroinstallationen: Steckdosen ohne PE, Lampen defekt + PE abgeklemmt, Lose Klemmen in Abzweigdosen, Stegleitungen mit Knickstellen die nach 40 Jahren durchgescheuert sind unter Putz,
- Sehr sparsamer Umgang mit Schrauben, auch im Bezug auf Länge und Dicke
- Siphons durchgegammelt, Falsche oder keine Dichtung im Abfluss verwendet
- Unsachgemäßer Aufbau vom Vordach und Garagendach: Teerpappe nicht ordentlich überlappend, falsche Materialauswahl
- 2x Wasserrohr durchgegammelt: 1. Im Keller weil die Wand dort feucht wurde weil falsche Abflussdichtung, dann mal mit der Hilti getroffen aber nicht direkt durch, sondern nur gestriffen - hat dann noch ca. 8 Jahre dicht gehalten.

Aber bisher alles Dinge die ich selbst gemacht habe bzw. im Falle der 2 Rohrbrüche die Versicherung belastet habe.

Heizung BJ 2003 hat mich auch schon beschäftigt:
- Austausch Umwälzpumpen
- Austausch beider MAGs
- Potifehler und Elkos gewechselt
- Überdruckventil neu, Rückschlagventil neu, Anode neu

Als nächstes darf ich mich dann um ein neues Flammblech bemühen, das sieht aus wie Käse
Und am Ofen selbst tropft es ein wenig... muss ich mal bei gucken warum.
Fred
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Re: Wie könnt ihr euch das Prickeln Leisten (Hauskauf?)

Beitrag von Fred »

Moin,
Einen Riesenunterschied macht "Lage". In unserem Landkreis gab es vor ein, zwei Jahren eine Übersicht, für welchen Preis Häuser tatsächlich verkauft werden. Die Referenz-Hütte, die es überall gibt, war Baujahr 1970, 120qm, auf 700qm Grund, aber nur so als Maßstab. In der teuersten Gemeinde im Kreis ging sowas für 445k€, in der günstigsten für 70k€. Für den Unterschied kann man ganz schön lange pendeln.

viele Grüße,
Fred
duese
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Re: Wie könnt ihr euch das Prickeln Leisten (Hauskauf?)

Beitrag von duese »

2016 waren hier im Münchner Umland S-Bahn-Anschluss direkt oder 5-10km entfernt ca. 100k€ Unterschied ...
Heinz
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Re: Wie könnt ihr euch das Prickeln Leisten (Hauskauf?)

Beitrag von Heinz »

Ich hab mir den Faden mal durchgelesen, obwohl ein Hauskauf für mich nie leistbar war, und jetzt mit ca. 51 hat sich das eh erledigt. Meine Gedanken hierzu:
Wenn man einen wie auch immer gearteten Kredit aufnimmt (was wohl bei den allermeisten der Fall sein wird), bindet man sich doch auf Jahrzehnte. Das setzt ein zumindest sicheres Einkommen über die nächsten Jahrzehnte voraus. Wer hat dies noch in der heutigen Arbeitswelt? Was passiert wenn man aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr arbeiten kann? Arbeitslos wird? Frührentner? Ich kann aus psychischen Gründen nicht mehr regulär arbeiten (Stress) und lebe im wesentlichen von meiner EU-Rente und sowas ähnlichem wie einen Minijob. Ich werde für den Rest meiner Tage zur Miete wohnen (aktuell gerade sehr günstig), aber wenn ich hier mal raus muss, aus welchen Gründen auch immer.
Dies hier ist Tübingen, welches inzwischen München mit den teuersten Mieten (und wohl auch Immobilienpreisen) abgelöst hat. :shock: !
Eine Arbeitskollegin von mir hat sich 2ß13 eine Eigentumswohnung gekauft, das ging aber nur, weil sie geerbt hat und die Kohle in bar auf den Tisch legen konnte.

Wie sichert Ihr Euch da ab? Würde mich mal interessieren.
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Mista X
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Re: Wie könnt ihr euch das Prickeln Leisten (Hauskauf?)

Beitrag von Mista X »

Vertraglich geregelt:
Kann ich aus einem wichtigen Grund - die da sein können:
- Arbeitslosigkeit
- Krankheit
- Tod
- Unerwartete hohe Rechnung o.ä.
die Raten nicht zahlen greifen verschiedene Versicherungen oder Möglichkeiten.
Die Sterbeversicherung übernimmt z.B. 75% der übrigen Kosten wenn einer der Vertragspartner stirbt.
Krankheit oder dergleichen kann die Rate ausgesetzt werden.
Sondertilgungen bei plötzlichem Reichtum jederzeit (1x im Jahr) möglich ....

Ich habe diese Sicherheiten bereits 2x beansprucht und keine Probleme gehabt.
Das erste mal wo ich Arbeitslos wurde und 2 Monate ohne Job dastand
Das nächste mal als einer der Mieter nicht zahlen wollte und erstmal rausgeklagt werden musste.
On Top für den Knecht kamen dann noch die "Strafzinsen" die er mit seiner Zahlungsverweigerung angerichtet hatte... waren so weit ich weiß noch zusätzlich 200 Euro die mein Kreditgeber dann von ihm haben wollte, da er ohne wichtigen Grund mich in eine finanzielle Schieflage gebracht hat.

Edit: Zusätzlich habe die die große Wohnung noch mit einer Vermieterschutzversicherung abgesichert.
Zahlt der dortige Mieter nicht ordnungsgemäß seine Miete gebe ich dieser bescheid und die rückt ihm ziemlich ungemütlich auf die Pelle. Nur die Kündigung selbst muss ich eigenhändig verfassen - Rest drum rum mit Zahlungsforderung usw. macht dann die Versicherung für mich.
Das läuft dann so ab:
Mieter zahlt nicht
1. Mahnung mit Androhung von Rauswurf + weiteren Schritten
Mieter zahlt immer noch nicht, schiebt Gründe vor usw. - mir wurscht...
Versicherung wird eingeschaltet
Versicherung schickt Anfrageschreiben raus warum Mieter nicht zahlt, dieses ist binnen 7 Tagen zu beantworten
Versicherung prüft Gründe - schickt bei angeblichen Mängeln einen Sachverständigen raus bzw. wäscht dem Mieter die Rübe das 100% Mietminderung nicht gelten bei z.B. 2 Tage kein Warmwasser weil irgendwas kaputt.
Versicherung überweist Warmmiete an mich
Versicherung schaltet Forderungsmanager ein der die Warmmiete vom Mieter einfordert bis hin zur Klage
Ich muss nur noch Kündigen und fertig und die Kündigung in Kopie an die Versicherung schicken.
Versicherung übernimmt alle Sachschäden, offene Mietrückstände in der Wohnung, inkl. Räumung, Lagerung von Gegenständen, Entsorgungskosten, Kammerjäger, Schlüsseldienste, Renovierungen, Reparaturen, Mietnomaden die sich weigern auszuziehen
Versicherung fordert das Geld vom Mieter ein nach Auflistung meiner Mängel und dadurch verursachter Kosten - ich muss den Kram nur dokumentieren und fotografieren und abschicken.
Versicherung verklagt Exmieter usw - aber ab da geht mich das nix mehr an.
KalleGrabowski
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Re: Wie könnt ihr euch das Prickeln Leisten (Hauskauf?)

Beitrag von KalleGrabowski »

Wir haben wohl Glück gehabt, vor 10 Jahren waren die Zinsen schon niedrig (wir wollten die sensationellen 3,3% sogar noch länger festschreiben...konnte ja keiner ahnen) und die Preise noch nicht so hoch.
So waren wir tutto kompletto (Kauf, Nebenkosten, Renovierung) mit deutlich unter 200k dabei.
Dafür ist es nur ein schnödes, 60 Jahre altes Reihenmittelhaus in Fertigbauweise mit offiziellen 79qm in einer eher durchschnittlichen Gegend am Stadtrand im Ruhrgebiet.

Meine Überlegungen:
Unsere Eltern und Großeltern haben teilweise mit ganz wenig Eigenkapital, weniger Einkommen und Zinsen im Bereich 6...8...x Prozent Eigentum erworben. Das erfordert dann pfiffige Klimmzüge (kombinierte Finanzierung mit Bausparen und Lebensversicherungen, keine Ahnung, was man heute so tut) und man war 30 Jahre zugange.
Zweimal jährlich Karibik mit all in war dann halt nicht, ist die Frage, wie wichtig einem sowas ist.

Sicherheit im Job... gibts heute auch noch, und gab es damals auch nicht automatisch. Job im Amt oder bei der Stadt war schon immer sicher, Job beim kleinen Krauter oder selbst bei Traditionsunternehmen (Karstadt...) eher nicht.
Da muß man sich dann eventuell darauf einstellen, daß im Katastrophenfall die Hütte weg ist. Klingt schlimm, aber noch nicht das Ende der Welt. Dann sollte man so finanzieren, daß man sich nicht über Gebühr krummlegt, und sich bei Verlust noch mehr ärgert.
Tröstend kommt hinzu, daß Immobilien tendenziell immer teurer werden, so daß mit Glück der Verkauf im V-Fall zumindest nicht den Ruin bedeuten, sondern nur die Rückkehr zur Miete, und man kann auf ein paar Jahre im Eigenheim zurückblicken.

Keine Angst, nur Respekt und Vernunft!
Zugegeben, die Angst hatte ich auch, aber nach 10 Jahren klappt alles noch gut und man wird zuversichtlich. Mit 60k im Alter von 30 Jahren würde ich mir so gar keine Sorgen machen. Das zeigt doch, daß ihr in sehr kurzer Zeit sehr viel Geld ansparen könnt, und das bei gutem, aber nicht exorbitantem Gehalt. Dementsprechend wird auch mit Haus wahrscheinlich gut weiter gehaushaltet.

Wir hatten weniger gespart mit mehr Alter, Steuerklasse haben wir trotz Ehe auf 4/4 gelassen, Kaufpreis niedrig, aber Zinsen mehr als das Doppelte...passt.

Allerdings müssen wir keine Kinder versorgen, das ist ein großer Faktor.

Und Eigenleistung sollte beim Frickler selbstverständlich sein. Das wird dann halt mal eine stramme Zeit, bei uns ca. 1/2 Jahr, aber machbar. Da kenne ich andere Fälle, die bis zum Auszug der Kinder gebraucht haben, bis alle Steckdosen abgedeckt waren...
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Hightech
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Re: Wie könnt ihr euch das Prickeln Leisten (Hauskauf?)

Beitrag von Hightech »

Abgesichert ist meine Frau durch meine alte Kapitalbildende Lebensversicherung die zum Renteneintritt 60k ausspuckt.
So was kann man zur Not auch beleihen oder verkaufen. Auszahlen bringt nur Verluste.

Jetzt ist die Hütte komplett bezahlt. Das ist jetzt meine Absicherung bzw. Altersvorsorge.

Die beste Absicherung ist eigentlich eine gute Ausbildung in einem Zukunftsfähigen Beruf.
Der Arbeitsmarkt ist entgegen des Gefühls sehr stabil und wir haben ein niedriges Niveau in der Arbeitslosigkeit.

https://de.statista.com/statistik/daten ... seit-1995/

Das ist regional natürlich teilweise extrem unterschiedlich.

Wer jetzt einen Beruf ausübt kann ohne Sorgen einen 10-Jahreskredit aufnehmen.
Nur muss man sich den immer auch leisten können.
Und vorher gut ansparen. Das Geld ist ja dann als Wert im Haus, sollte man den Kredit nicht mehr zahlen können.
Unter 50% Kapital würde ich nicht in einen Kredit nehmen.

Auf keinen Fall würde ich mit einem Hausbau anfangen wenn die Kinder gerade frisch sind. Wenn die so 10 Jahre sind vielleicht.
In den ersten Jahren gehen die meisten Ehen kaputt und man hat dann entweder die Baustelle oder das Haus mit dem Kredit an der Backe zusammen mit dem Sorgerecht Streit und Unterhalt usw.
bastl_r
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Re: Wie könnt ihr euch das Prickeln Leisten (Hauskauf?)

Beitrag von bastl_r »

Hightech hat geschrieben: Di 31. Aug 2021, 11:23 Die beste Absicherung ist eigentlich eine gute Ausbildung in einem Zukunftsfähigen Beruf.
Meistens jedenfalls...
Mein Bruder, damals 90% Schwerhörig hatte eine gute Ausbildung kam dann damals bei HP unter, verdiente gutes Geld und konnte in Jungen Jahren viel Reisen. HP hat dann die Leiterplattenfertigung erst ausgelagert, anschließend an Solectron verkauft.
Der Käufer hat die Belegschaft zwar übernommen, aber die Gehälter eingefroren. Mein Bruder, der einen Ingenieurjob machte, ebenfalls die Testsysteme programmierte, musste, da nicht studiert, einen sofortigen Abschlag und einfrieren des Gehalts hinnehmen.Anschließend wurde der Laden gefühlt heruntergewirtschaftet und erneut verkauft. Diesmal an Flextronics.
Ja, arme Firma, kann nicht so viel zahlen, nicht studiert blabla....
Kurz bevor beschlossen wurde, dass die Fertigung hier doch unrentabel ist noch die Firme und dort aufgrund der Spezialkenntnisse gewechselt und eine kleine Abfindung mitgenommen.
Die neue Firma wurde zwischenzeitlich auch verkauft. Ja, alle wurden übernommen, sparen, arme Firma blablabla...
Spätestens jetzt hätte er, nun mit Familie, eine eigene Bude verkaufen müssen...
Zwischenzeitlich ist er, mit deutlichen Abschlägen, Frühverrentet.
Ich weis. Das ist ein Negativbeispiel. Ich selber hatte Dusel, verdiene als nichtstudierter vermutlich überdurchschnittlich, und habe als Alleinverdiener eine, eigentlich zu große aber mit eigenen Händen errichtete und zwischenzeitlich abbezahlte Hütte.
Ob das ne gute Altersvorsorge ist muss sich noch zeigen. Irgendwann steht ne neue Heizung an, Balkonabdichtung muss neu, Frau wilĺ das Balkongeländer neu, das Haus sollte irgendwann mal neu gestrichen, besser gleich zusätzlich wärmegedämmt und neu verputzt werden, dann am Besten auch gleich die Holzfenster ersetzt werden... Altersvorsorge?

Neu kaufen oder bauen wäre aber auch kaum noch drin. Ein Bekannter von mir hat für eine Neubau- Eigentumswohnung mit Gartenanteil und zwei Tiefgaragenstellplätzen östlich von S kürzlich rund 600k abgedrückt. Mit Renteneintritt will er fertig mit Zahlen sein. Für mich undenkbar.

bastl_r
Zuletzt geändert von bastl_r am Di 31. Aug 2021, 14:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Desinfector
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Re: Wie könnt ihr euch das Prickeln Leisten (Hauskauf?)

Beitrag von Desinfector »

Kuddel hat geschrieben: Mo 30. Aug 2021, 13:46

Wie steht es mit einem Tinyhaus?
da brauchst Du eine grosse Garage dran, um unser Hobby zu ermöglichen
KalleGrabowski
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Re: Wie könnt ihr euch das Prickeln Leisten (Hauskauf?)

Beitrag von KalleGrabowski »

Ja, das mit der Altersvorsorge sollte man nicht nur euphorisch sehen.

Man kann die Kreditzahlungen nicht 1:1 mit der Miete vergleichen, sondern sollte nur die Zinsen mit nur der Kaltmiete vergleichen (daher der Name "Mietzins"!). Zinsen und Miete sind auf nimmerwiedersehen weg, dafür hat man gewohnt. Die Tilgung steckt im Idealfall als Wert im Haus und würde bei Verkauf wieder frei, ist also wie aufs Sparbuch (oder was die Finanzfreaks so haben) gepackt.
Wenn sich der Immobilienwert positiv entwickelt, ein gutes Sparbuch. In der Regel tut er das. Wird das Haus heruntergewirtschaftet oder geht die Gegend oder das ganze Land, das ganze Universum vor die Hunde: Schlechtes Sparbuch!

Da ist der niedrige Zinssatz ja noch mal verlockender. Bei 500.000 Kredit und 1,5% Zins sind das gerade mal 625 Euro im Monat... Da kommt man mit der Kaltmiete auch schon hin, in Gegenden, wo Häuser 500k kosten, hätte ich gesagt. Die Tilgung ist theoretisch linke Tasche - rechte Tasche... Geht halt nicht in ein Sparkonto, sondern in die Hütte. Hier ist der kreative Finanzfreak gefragt:
Gar nicht tilgen? Also quasi weiter Zinsen wie Miete zahlen, dafür ein Haus haben? Hoffen und Planen, daß man mit anderen Anlagegeschichten so gut wirtschaftet, daß man die Hütte später abbezahlt? Oder spekulieren, daß die Bude in 30 Jahren mindestens das doppelte Wert ist, dann verhämmern, Kredit mit einem Schlag bedienen und vom Rest mit dem Moped nach Madrid?

Nebenkosten hat man immer, tendenziell im Eigenheim mehr als zur Miete. Allein die Heizkosten könnten im Haus höher liegen, einfach, weil man sich mehr Platz gönnt und mehr Außenwände hat. Kann natürlich auch weniger sein, weil man mehr Einfluß auf Heizung und Dämmung hat. Ein Vermieter kann nicht alles auf den Mieter umlegen, der Eigentümer zahlt immer alles selbst. (Grundabgaben, Versicherungen, GaWaSch...)

Auch Reparaturen und Modernisierungen zahlt der Eigentümer selbst, der Mieter maximal anteilig bis gar nicht. Für ein neues Dach, eine neue Heizung braucht ein Eigentümer solide Rücklagen oder einen Kredit, den er vielleicht auch als Rentner dann gar nicht bekommt. Als Mieter hat der Vermieterich die Bude in Schuss zu halten, wie er das macht, ist seine Sache. Das neue Dach wird irgendwie schon seinen Weg als Umlage in die Miete finden, aber nicht auf einen Schlag.
Es kann also passieren, daß gerade dann die Bude noch mal ordentlich Geld kostet, wenn man gerade meint, endlich seinen Altersruhesitz auskosten zu können. Idealerweise hat man dann noch was auf der Kante oder einen alten Bausparer oder so, den man so bequem bedienen kann, wie die Miete, die man als Mieterrentner auch bis ans Lebensende hätte zahlen müssen.

Konservatives Herangehen ist sicher nicht verkehrt. Aber nicht zu viel Angst...
Ich bin ein großer Freund des Barzahlens. Erst sparen, dann kaufen. Aber beim Haus ist das schlecht, wie lange soll ich denn sparen? Vor allem ineffizient: Miete zahlen und den Rest sparen, bis mit 50 ein kleines Häuschen da ist? Dann kann ich auch sofort das Haus kaufen, statt Miete gleich die Zinsen zahlen und statt sparen tilgen, voilá! Zumal die Investition hoffentlich nachhaltiger ist als andere Konsumgüter.
Die Preise sind momentan natürlich nicht besonders günstig dafür.
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Kuddel
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Re: Wie könnt ihr euch das Prickeln Leisten (Hauskauf?)

Beitrag von Kuddel »

Desinfector hat geschrieben: Di 31. Aug 2021, 14:00
Kuddel hat geschrieben: Mo 30. Aug 2021, 13:46

Wie steht es mit einem Tinyhaus?
da brauchst Du eine grosse Garage dran, um unser Hobby zu ermöglichen
Richtig, aber die kommt erst hinterher.
Zuerst Grundstück, dann Tinyhaus. Sofort kann man raus aus der teuren Mietwohnung und Geld sparen. Dann kommt die kleibe Werkstatt, dann Anbau ans Tinyhaus für die Kinder, dann Anbau der Werkstatt.
Vorteil: immer nur kleine, überschaubare Ausgaben und Aufgaben.
Wur wollten es damals nähe Hamburg so machen, statt dessen wurde es ein Hof in der Walachei.
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Hightech
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Re: Wie könnt ihr euch das Prickeln Leisten (Hauskauf?)

Beitrag von Hightech »

Hihi so könnte es gehen:
Zuerst Gundstück, ob nun leer oder mit Schrotthaus ist egal.
Dann Tiny-Haus drauf, Werkstatt dran und von da aus dann das Haus bauen oder renovieren.
Dann darf es ruhig 3-10 Jahre dauern :)
Dann kann man das Tinyhaus wieder verkaufen.
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RMK
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Re: Wie könnt ihr euch das Prickeln Leisten (Hauskauf?)

Beitrag von RMK »

dann wäre die noch günstigere Lösung einen
alten grossen Wohnwagen aufs Grundstück zu
stellen und so vorzugehen.
aber Vorsicht: Tinyhäuser sind nicht billig, und *ich* würde
da nicht lange glücklich sein- das ist halt nochmal ne
andre Nummer als 65qm Wohnung....
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Hightech
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Re: Wie könnt ihr euch das Prickeln Leisten (Hauskauf?)

Beitrag von Hightech »

RMK hat geschrieben: Di 31. Aug 2021, 18:43 da nicht lange glücklich sein- das ist halt nochmal ne
andre Nummer als 65qm Wohnung....
In den 8 Jahren Hardcore sparen hatten wir eine 38m² Wohnung.
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Re: Wie könnt ihr euch das Prickeln Leisten (Hauskauf?)

Beitrag von Fritzler »

RMK hat geschrieben: Di 31. Aug 2021, 18:43 aber Vorsicht: Tinyhäuser sind nicht billig, und *ich* würde
da nicht lange glücklich sein- das ist halt nochmal ne
andre Nummer als 65qm Wohnung....
Da haste doch letztens erst ne 53qm Wohnung von innen gesehen, so klein is das nich.
Aber son Tinyhaus wäre dann doch etwas zu wenig, da würd ja nichmal meine Werkbank reinpassen.
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zauberkopf
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Re: Wie könnt ihr euch das Prickeln Leisten (Hauskauf?)

Beitrag von zauberkopf »

Die Tinyhaus Idee ist gar nicht mal so übel..
Zum Wohnen würde mir ein Bauwagen schon reichen.
Zum Arbeiten ein weiterer Bauwagen..
Und zum Basteln..
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