Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Wenn das Irrenhaus überfordert ist

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Cubicany
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Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von Cubicany »

Ich weiß nicht, woran es liegt, aber wir haben seit einem Jahr Steuerungstechnik als Schulfach
und seit Beginn bringe ich nur Fünfer nach Hause. Haben heute über Grafcet und Ablaufsteuerungen
geschrieben und ich fühle mich wieder maximal beschissen dabei. Das ist einfach nicht meins.

Die restlichen Fächer liegen in der Regel nicht unter 3, also an sich nicht auffällig. Auch in
Beleuchtungstechnik und dort, wo wir Thyristorschaltungen bzw. generell Leistungselektronik
lernen, bin ich gut dabei, wo hingegen andere Probleme haben.

Im Betrieb soll ich dann immer eine Ausarbeitung der Berichtigung abgeben (dürfen die eigentlich
verlangen, meine Freizeit für sowas aufzuwenden oder muss ich dafür in Betrieb Zeit bekommen?)
was ich auch immer bestens schaffe, aber irgendwie blöd kommt es mir trotzdem vor.

Weiß jemand von euch aus der Praxis, ob so eine "Anomalie" später relevant ist?

Würde ja gerne noch den Techniker dazu machen, habe jetzt aber Bedenken.
xanakind
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von xanakind »

Ich habe das auch gehasst.
In der Berufsschule mussten wir am Rechner auch immer kleinere Steuerprogramme zusammenklicken und simulieren.
Teilweise hatte ich da haufenweise AND & OR-Gatter hintereinander, damit die Funktion irgendwie gegeben war. Für Noten zwischen 2+ & 3 war das ausreichend gut :lol:
Was ich damit sagen will:
Zähne zusammenbeißen und durch. Üben & auswendig lernen. Wir haben uns dann nach Feierabend manchmal getroffen und haben uns gegenseitig selbst Nachhilfe gegeben, damit wir bestimmte Themen ausreichend verstehen. Den Krempel wirst du im späteren Berufsleben vermutlich nie wieder brauchen.

Wir mussten z.B. auch berechnen, wieviele Elektronen bei einem Strom von 1,24A durch einen Leiter mit einem Querschnitt von 1,5mm² bei einer Spannung von 230 V in einer Sekunde fließen. :roll:
Das konnte ich tatsächlich mal.
Auch diesen Quatsch habe ich seit dem nie wieder gebraucht und ich habe längst vergessen wie ich das brechne :lol:
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Cubicany
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von Cubicany »

Wähhh, Elektronen durch Leiter, WÜRG!

Ich hatte in den 2 Semestern Studium sowas ähnliches.

Wie viele Elektronen sammeln isch an einem Plattenkondensator
mit Fläche X? Dazu noch zu berechnen die Flussdichte bzw. die
Ladunsgsverteilung.

Und da wundert man sich, wenn nur Fachidioten bei raus fallen.

Naja, egal.

Anderes Thema.

Aber dann scheint das ja nicht weiter schlimm zu sein, aber
für was lernt man dann so einen Driss? Gut, Grafcet kann dann
einer von 1.000 Schülern später nutzen, aber sonst?

Kann man eigentlich irgendwie gegen Prüfungsangst bzw. Blackout lernen?

Die Lehrer werten das inzwischen nur als faule Ausrede, aber es
ist wirklich so. Vor und nach der Klassenarbeit kann ich das bestens erklären,
sogar Tipps geben, wo bei jemandem ein Fehler ist, aber in der Situation
falle ich in ein Stadium zurück, wo ich nicht einmal 1+1 lösen könnte.
Meist fängt sich das oder kann durch die sonstige Mitarbet aufgefangen
werden, aber es nervt einfach.
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Hightech
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von Hightech »

Wie beim Computerkurs vom Arbeitsamt für Büroschreibkräfte:
Segmentierung von Festplatten ausrechnen!
Das war so um 2005. WTF?

KOP,AWL und das SPS Kroppzeug braucht man wirklich nur wenn man 100Jahre alte Technik betreuen muss. Die Zukunft liegt ganz wo anders.

Das sind echt nur noch Krücken in die Vergangenheit.
Wenn man heute in der Lehre ist, später den Beng etc. macht um vorne in der Technik mit zu machen, braucht
man anderes Rüstzeug.
Aber die staatlichen Bildungseinrichtungen sind oldschool, vinetage, Mittelalter.
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Hightech
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von Hightech »

Wenn ich mir Grafcet anschaue schüttelt es mich.
Da ist es ja einfacher schlicht den Scheiß als Script hintereinander zu schreiben.

Schon wieder irgendwelche neuartigen Symbole, Piktogramme und Varianten.
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Cubicany
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von Cubicany »

Ich habe sowieso das Gefühl, man wird zumindest an meiner Schule am Ziel vorbei gelehrt. Ich
habe von Mechatronikern gehört, die sich noch mit NC Steuerung herumplagen müssen. Wenn
ich mich nicht mit 3D Druck befassen würde, wüsste ich nicht einmal, was G Code und gewisse
Befehle überhaupt bedeuten. Übrigens ist das der gleiche Lehrer, der bei uns Motorentechnik
unterrichtet hat (Eins meiner beiden Fünfer-Fächer)

Worauf es im Betrieb wirklich ankommt sind oft schnelle Lösungen für banale Probleme.
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uxlaxel
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von uxlaxel »

wenn ich dran denke, dass wir noch S5-SPS mit dem handprogrammiergerät (sah aus wie ein taschenrechner, der ca. 1960 bei den russen aussortiert worden wäre) proggen sollten, während überall nur noch S7 eingebaut wurde, welche mittels laptop und sinnvoller software programmiert wurden....
oder berechnung vom trafokern, als ob der elektriker auf der baustelle sitzt und dem trafobauer diktiert, dass der MS-ortsnetztrafo 1,4356m kantenläge haben muss und eine nennleistung von 734,43 kW braucht.
logische algebra haben wir im ersten lehrjahr bis zum kotzen pauken müssen.

da war auch viel sinnloses dabei, aber das was wir tatsächlich hätten brauchen können, wurde relativ knapp nur angeschnitten.

ja es hilft nur stumpf auswendig lernen und prüfung bestehen. :(
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Cubicany
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von Cubicany »

Also gegen Algebra und Rechenarten habe ich nichts. Das ist wirklich brauchbar.

Ich will nicht so viel Eigenlob streuen, aber da zwirbel ich teilweise den alten
Mitarbeitern was vor. Gerade die Dreiecksberechnungen und Kreisflächen bzw.
Umfang braucht man öfter mal.

Aber WTF brauche ich Formeln zum Errechnen der nötigen Wicklungen, Spannungsfall
usw. im Elektromotor? Wenn man nicht Motorwickler lernt, braucht man das nicht.
Es wird einer nach Tabelle des Herstellers genommen und gut. Und auch diese
"Praxisanwendungen" wo man ein auch so demoliertes Typenschild hat, wo nichts
mehr lesbar ist, hatte ich noch nicht. Und wenn, ruft man den Hersteller an oder geht
auf deren Webseite. Dafür leben wir doch im 21. Jahrhundert.

Und es ist eigentlich auch immer Pzu, Pab, I nenn usw. gegeben. Es erwartet doch kein
Hersteller mehr, dass man in der Werkshalle in der Maschine selber alles ausrechnet.

Es geht um Zeitersparnis, da muss direkt ersichtlich sein, was der verbraucht, wie dick
die Leitung sein muss und was für eine Sicherung davor muss.
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Senf
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von Senf »

Eben nachgelesen: GRAFCET steht für was französisches: GRAphe Fonctionnel de Commande Etapes/Transitions. Das kann ja nur gut werden…

Mich erinnert das stark an Software Engineering, wo es fast nur um UML ging. Ekliges Aufmalen von Abläufen und Strukturen, die sich nicht-grafisch viel besser beschreiben lassen. Sinnvolles, z.B. wie ich eine nutzbare Dokumentation schreibe, wie eine Versionsverwaltung sinnvoll genutzt wird, was ein Gantt-Chart ist, ist nicht Bestandteil dieser Vorlesung an meiner Uni.

Dieser Bullshit steht auf noch auf meiner Liste, um das Studium fertig zu bekommen. Am Liebsten würde ich den Kram substituieren, aber mein Studiengangsleiter ist auch der Mensch, der letztgenannte Vorlesung hält und sich was rauf einbildet, so mein Eindruck. Brauch ich gar nicht erst versuchen nachzufragen…
Fred
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von Fred »

Moin.
Kann es sein, dass der Ansatz selbstblockierend wirkt? "Das brauche ich nie wieder; das will ich nicht; das geht nicht in den Kopf!" Das kreiselt doch in den Abgrund. Wie ist es mit: "OK, mag sein, dass das prähistorischer Quatsch ist, aber ich wills einfach mal wissen!"
Bestimmt leichter gesagt als getan, aber Wollen ist da das halbe Tun.

viele Grüße,

Fred
duese
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von duese »

Was auch gern übersehen wird: man lernt damit das Lernen. Je mehr neue Themen man schonmal gelernt hat, desto leichter lernt man dann neue Themen. Egal, ob man die ersten Themen dann konkret braucht.
Sir_Death
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von Sir_Death »

duese hat geschrieben: Do 30. Sep 2021, 08:08 Was auch gern übersehen wird: man lernt damit das Lernen. Je mehr neue Themen man schonmal gelernt hat, desto leichter lernt man dann neue Themen. Egal, ob man die ersten Themen dann konkret braucht.
Danke. Genau das wollte ich auch schreiben. Es geht in einer technischen Schule NIEMALS um die 100% exakte Anwendung, die du danach in deinem Job brauchst.
Es geht darum so etwas schon mal gesehen/gehört/getan zu haben um ein GRUNDVERSTÄNDNIS zu entwickeln. Darauf aufbauend kann man sich selbst leicht in ein neues ähnliches System reinfuchsen.
rene_s39
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von rene_s39 »

Hightech hat geschrieben: Mi 29. Sep 2021, 22:40 KOP,AWL und das SPS Kroppzeug braucht man wirklich nur wenn man 100Jahre alte Technik betreuen muss. Die Zukunft liegt ganz wo anders.
100% dagegen.
Was du meintest ist sicherlich CPM, das braucht man ja scheinbar wirklich nur noch für die S5.

Aber selbst heutzutage arbeiten unsere Programmierer noch mit Step7 (und nicht allein mit TIA Portal) und programmieren manches noch in AWL, weil es in dieser Sprache deutlich leichter umzusetzen als bspw. in FUP.
Man muss es natürlich können, aber wenn man es kann ist das auch heutzutage noch eine feine Sache.

Wobei ich festgestellt habe, dass die S7-Programme, die wir in der Schule mit TIA erstellt haben, herzlich wenig mit dem zu tun haben, was tatsächlich in unseren Maschinen auf der Arbeit vorzufinden ist. Da sitzt einfach eine komplett andere Struktur hinter, und das liegt nicht an unseren Programmierern, sondern ist "normal" so auf diese Art und Weise.

Das heißt: Ich habe zwar "Programmieren" in der Schule gelernt, aber finde mich in den Programmen auf der Arbeit trotzdem kein Stück zurecht :D

Gruß,
Rene
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MatthiasK
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von MatthiasK »

Auch ich musste erst mal googeln, was Grafcet eigentlich ist. Ich habe es schon mal verwendet, aber nicht gemocht. Ich nutze normal nur die Funktionsbausteinspache nach IEC61131-3, die finde ich übersichtlicher.
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Julez
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von Julez »

Man lernt immer mit zwei Zielen: Um es hinterher zu können, und/oder um zu lernen, wie man auch durch abstrusen Blödsinn durchsteigt. Nachher im wirklichen Leben wird man auch mit Dingen konfrontiert, die keinen Sinn ergeben und dämlich sind, aber man muss sie sich trotzdem erarbeiten können damit es derjenige nicht muss, der einem Geld dafür gibt.
Ich hab in meiner Ausbildung aus einem 70mm Würfel einen mit 50mm Größe gefeilt. Ohne Widerworte, mit Blasen an den Händen und die Minuten bis zur nächsten Pause zählend. Hab ich nie wieder gebraucht, aber ich kann jetzt echt gut feilen, und auch stumpfsinnige und langwierige Tätigkeiten werden halt verrichtet ohne Meckern und Nörgeln und ohne großen inneren Verdruss.
Lehrjahre sind keine Herrenjahre, und so muss man halt auch lernen, sich durch Blödsinn durchzuwursten. Die gute Nachricht: Das Leben wird eigentlich immer kontinuierlich besser, wenn man sich Mühe gibt und sich reinhängt in die Aufgaben, die an einen gestellt werden. Und je mehr man sich reinhängt, desto besser wirds, so zumindest meine Erfahrung persönlich und nach Beobachtung im Bekanntenkreis.
Also, frisch ans Werk, Lerngruppe gebildet, Bleistift gespitzt, und den Samstagvormittag geopfert. Dann kann man am Nachmittag auch ohne schlechtes Gewissen basteln.
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von bastl_r »

Cubicany hat geschrieben: Do 30. Sep 2021, 06:23
Aber WTF brauche ich Formeln zum Errechnen der nötigen Wicklungen, Spannungsfall
usw. im Elektromotor? Wenn man nicht Motorwickler lernt, braucht man das nicht.
Es wird einer nach Tabelle des Herstellers genommen und gut.
Es geht auch darum ein Gefühl zu bekommen mit welchem Wicklungswiderstand Du ggf rechnen musst bzw vor Ort konfro tiert sein wirst. Ein Verständnis dafür hilft dir im Fehlerfall. Mich hatte das in der Ausbildung eigentlich auch nicht sonderlich i teressiert. Aber gefressen und verstanden hatte ich es. Heute rufen mich die Kollegen um sich zu vergewissern, dass sie mit ihrer Vermutung "Motor defekt" und Interpretation der Messergebnisse richtig liegen.
Bei jedem Servomotor sind übrigens Induktivitäten mit angegeben. Auch da ist beim parametrieren Kenntnis über die Wicklung wichtig.

Es geht um Zeitersparnis, da muss direkt ersichtlich sein, was der verbraucht, wie dick
die Leitung sein muss und was für eine Sicherung davor muss.
Pab ist für den Maschinenhersteller wichtig um beurteilen zu können ob der Motor für die Anwendung ausreichend ist.
Pauf ist für dich im Zweifelsfall wichtig um beurteilen zu können, dass an der Maschine gerade etwas schwer läuft und DU solltest das ohne beim Hersteller anrufen zu müssen beurteilen können. Meine Kollegen haben da teilweise so ihre Probleme. Alte Elektriker....
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uxlaxel
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von uxlaxel »

ich muss zu meiner schande gestehen, dass ich beim thema trafoberechnung innerlich komplett dicht gemacht habe und da auch bei LKs eher ne fünf hatte, entgegen meines üblichen schnittes von ca. 1,5 in fachkunde.
ich hatte auch einfach wahnsinnes glück, dass weder in der vorprüfung, noch in der abschlussprüfung dieses thema tatsächlich abgefragt wurde. nur ssowas wie übersetzungsverhältnis (spannung zu strom, dazugehörige verluste...), was natürlich sinnvoll war und auch logisch.

auch wenn es weh tut, versuch den mist zu pauken und bis zur abschlussprüfung irgendwie zu behalten. künftige arbeitgeber fragen nicht, warum du ne drei oder vier hattest, sie gucken stumpf auf zahlen und das wirk sich dann eben positiv oder negativ auf deine verhandlungsgrundlage aus.

kopf hoch und durch, du schaffst das!
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Cubicany
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von Cubicany »

Mein richtiges Down hatte ich bei Schwingkreisen bzw. RCL Schaltungen.

Kondensator, Strom vor, Henry, Induktivität, Kapazität... WÜRG!

Das war für mich so in etwa das, was der ITler Stack Overflow nennt.
So viel komische Rechnerei, irgendwelche Formeln, die ähnlich aber doch
anders sind, hör mir auf.

Aktuell das mit Triacs, Diacs usw. ist da für mich wesentlich zugänglicher
und mit Sinn behaftet.
Farbe
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von Farbe »

Bezüglich Mittelalter:

Ich habe 2017/2018 meine Meisterprüfung (Elektroniker Geräte und System vorher) abgelegt.
Ich durfte:
Fritzbox programmieren (Alte box von 1&1)
ISDN Telefonanlage von Telekom Programmieren->Nummern vergeben (es gab nur Treiber für XP)
20Da auszählen (ok das macht noch begrenzt sinn)
Siemens Logo Programmieren (macht sinn, war aber auch ne sehr alte)
EPlan zeichnen (Version für XP mit grausamen Bugs)

und sonst noch normale sinnvolle Sachen:
Ethernet Auflegen/Messen
Verteilung mit 2 Lichtschaltern an die Wand dübeln
Hausautomatisierung zum laufen bringen (Eltako war meine Wahl - raspberry Pi war nicht erlaubt)
Torsteuerung mit der Logo programieren.

Ansich also nicht so schlimm, nur das ISDN zeug ist natürlich dumm..
andreas6
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von andreas6 »

Was bitte ist damals oder heute an Isdn dumm? Das Zeug ist an NStA intern nach wie vor verbreitet. Da kann man sich nicht hinstellen und sagen: Ist mir zu alt, kann ich nicht, kaufe einen Zentner Technik neu ein! Nein, da möchte man bitte auch den analogen Fahrstuhl per AB-Adapter anbinden und das muss rein und raus einwandfrei laufen, sonst bekommt der Lift nämlich keinen Tüv. Das möchtest Du nicht verantworten!
Das war jetzt nur ein praktisches Beispiel aus meinem Umfeld, vielleicht zwei Jahre alt. Diese Technik veraltet oder zerfällt nicht, sie ist lediglich moralisch verschlissen und sie lauert da draußen, um Dich nach Strich und Faden zu verscheißern. Dem Techniker ist das alles nicht zu schwer, er kann sich in jede aktuelle und vor allem in jede ältere Technik hinein denken. Wenn nicht in der Ausbildung, dann auf der Baustelle, aber unter deutlich schärferen Bedingungen. Je mehr alte/unverständliche/primitive Technik man durch gekaut hat, desto besser findet man sich in unbekannten Umgebungen zurecht.
Gerade in diesem Forum gibt es öfter Kontakte mit alter/unerkannter/undokumentierter Technik. Häufig finden sich schnell Hinweise dazu, die fallen aber nicht vom Himmel.

MfG. Andreas
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Hightech
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von Hightech »

Cubicany hat geschrieben: Do 30. Sep 2021, 19:24 Mein richtiges Down hatte ich bei Schwingkreisen bzw. RCL Schaltungen.

Kondensator, Strom vor, Henry, Induktivität, Kapazität... WÜRG!

Das war für mich so in etwa das, was der ITler Stack Overflow nennt.
So viel komische Rechnerei, irgendwelche Formeln, die ähnlich aber doch
anders sind, hör mir auf.

Aktuell das mit Triacs, Diacs usw. ist da für mich wesentlich zugänglicher
und mit Sinn behaftet.
Es scheint eher so, das du den falschen Beruf lernst.
Welche Ausbildung ist es denn, Elektroniker?
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sukram
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von sukram »

Farbe hat geschrieben: Do 30. Sep 2021, 21:22 Bezüglich Mittelalter:

Ich habe 2017/2018 meine Meisterprüfung (Elektroniker Geräte und System vorher) abgelegt.
Ich durfte:
Fritzbox programmieren (Alte box von 1&1)
ISDN Telefonanlage von Telekom Programmieren->Nummern vergeben (es gab nur Treiber für XP)
20Da auszählen (ok das macht noch begrenzt sinn)
Siemens Logo Programmieren (macht sinn, war aber auch ne sehr alte)
EPlan zeichnen (Version für XP mit grausamen Bugs)

und sonst noch normale sinnvolle Sachen:
Ethernet Auflegen/Messen
Verteilung mit 2 Lichtschaltern an die Wand dübeln
Hausautomatisierung zum laufen bringen (Eltako war meine Wahl - raspberry Pi war nicht erlaubt)
Torsteuerung mit der Logo programieren.

Ansich also nicht so schlimm, nur das ISDN zeug ist natürlich dumm..
DAS IST NE MEISTERPRÜFUNG? :o da war aber noch ein Theorieteil mit ödem BWL gemurkse oder? Den Großteil des praktischen haben wir vor 20 Jahren in der Facharbeiterausbildung gemacht...
Farbe
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von Farbe »

sukram hat geschrieben: Do 30. Sep 2021, 22:25 da war aber noch ein Theorieteil mit ödem BWL gemurkse oder?
Äh ja, wir haben mehrere Stunden Theorie geschrieben. BWL Zeugs genauso wie Blitzschutz und PID Regler, da kam ziemlich viel dran (Normen urg stumpfes auswendig lernen).
Der praktische Teil war aber für mich (und mit Sicherheit auch viele im Forum) nen Witz. Jemand aus meiner Klasse hat sogar ein Netzteil von seiner Steuerung gekillt (mit qualm und allem) -> N Vergessen :shock: . Der konnte auch keine Leitungsberechnung und hat trotzdem bestanden. (Er hatte mich ein paar Tage nach seiner Prüfung angerufen und gefragt ob er beim Kumpel die 25A Diazed gegen 35A wechseln kann weil die 25er immer kommt..)
War für mich nen ziemliches Erlebnis, jetzt ist mir aber Sonnenklar wieso man da 10k€ bezahlt. Bezahlen ist fast bestanden oder so ähnlich. Kein Wunder wieso soviel unfähige Handwerker da draußen rumlaufen.

Zum ISDN: ok, das habe ich nicht erwartet. Meine Eltern hatten früher ISDN, das wurde irgendwann abgeschaltet. Analoges Telefon ist mittlerweile nirgendwo mehr zu bekommen, überall VOIP. Alle Baumärkte / Industrie haben, in meiner Facharbeiter Ausbildung, Ethernet mit Voip verwendet. Meister kam erst ein paar Jahre später, daher hab ich erwartet das mitlerweile alle umgestiegen sind.
Das "sich in Technik reinarbeiten" gehört für mich zum guten ton, das muss ich bei jedem Hersteller / neuer Software / Kundenanlage usw da brauch ich keine 15 Jahre alte Telekom box für. Ich finde da hätte man die Zeit besser nutzen können und Industrie Bus Systeme anzuschauen, VOIP zu erklären, vielleicht noch aktuelle Kabelnetzstruckturen usw.
Aber ich versteh deinen Punkt! Mir war nur nicht bewusst das es noch verwendet wird.
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Viele, v.a. frisch Ausgebildete, kennen nur die Sollzustände, die dem aktuellen Stand der Regelwerke bzw. dem Stand der Zeit/Technik entsprechen. Die meisten haben sich nur wenig vorher damit beschäftigt und kennen somit die früheren Techniken nur wenig, da es oft auch keinen Platz mehr in den Ausbildungsplänen hat.

Was nützt es, wenn sich jemand dann nur mit den aktuellen Sachen auskennt, die für den Neubau relevant sind, aber an Altanlagen dann scheitert? Natürlich wird vieles heute anders als noch vor 10…20 Jahren gemacht, aber die Altanlagen sind noch in Betrieb und der Kunde wird nicht alles rausreißen und neu kaufen, nur weil etwas erweitert oder an einer Stelle ausgetauscht werden muss. Das gilt nicht nur für IT, TK usw., sondern auch die klassische Installationstechnik im Niederspannungsbereich. Dem Kunden eine komplette Anlage neu installieren zu wollen, weil man nicht mit Dosenklemmen oder Klemmsteinen in den Abzweigdosen umzugehen gelernt hat, dürfte nur in den wenigsten Fällen klappen. Gerade im ländlichen Raum ist es wichtig, sich mit Altanlagen auszukennen, da Erweiterungen und Reparaturen oft noch lohnend sind und nicht immer alles gleich rausgerissen werden muss - irgendwann ist das jedoch schon nötig, aber eben nicht immer und überall.
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Mista X
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von Mista X »

Der Unterricht steigt und fällt mit der Kompetenz des Lehrers den Stoff zu vermitteln, Interesse zu wecken und aufrecht zu halten und Fragen zu beantworten - und am Rande spielt noch die Sympathie eine Rolle.

Ich hatte im 3 + 4. Jahr der Technikerschule das Fach Informatik mit dem Thema: Unix Betriebssysteme
Im ersten Halbjahr des 3. Jahres hatte ich da einen jungen, motivierten und erklärfreudigen Lehrer, der von Grund auf alles mit uns machte. Ich stand Note 1 - 2
Dann ging dieser von der Schule ab um sich in einem anderen Bundeslang verbeamten zu lassen.

Dann bekamen wir einen Lehrer von der Sorte - Fossil aus den 70ern - steinalt - langweilig und selbstherrlich ohne Ende.
Knallt uns in der ersten Stunde erstmal einen Schinken mit 1500 Seiten auf den Tisch - Krakelt eine Aufgabe an die Tafel und meint: Macht mal
Für mich, der eh mit Software so ein wenig auf Kriegsfuß stand - hab mir dann den Schinken vor die Nase gelegt - Angefangen zu lesen und nach einer Seite gingen bei mir die Lampen aus.
Irgendso ein stinklangweiliger Schmöker aus den Anfängen der Unix Betriebssysteme wo für mich alles "Für Freaks" war.

Fragen wurden von ihm grundsätzlich mit: Das steht im Buch, les nach! beantwortet
Selbstbeweihräucherung a la: Ihr werdet es mir später danken, dass ich euch nicht geholfen habe. - oder auch: Ach früher haben meine Schüler mich geliebt.

Meine anschließende Motivation und die meiner Mitschüler war dannach gegessen, jeder stand plötzlich 4 oder 5 - nur son Russe stand 1 ....

Wir haben dannach mehr Zeit damit verbracht auf welche "konstruktive" und kreative Art kann ich auf dem 20 Jahre alten Schul PC das darauf befindliche Linux schrotten.
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Cubicany
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von Cubicany »

Hightech hat geschrieben: Do 30. Sep 2021, 22:20 Es scheint eher so, das du den falschen Beruf lernst.
Welche Ausbildung ist es denn, Elektroniker?
Elektroniker ist die Ausbildung.

Also wirklich schlecht war ich in den Fächern bis auf Motoren und Antriebe nicht.
War das einzige Mal, dass ich ne 5 auf dem Zeugnis hatte. Durch das andere habe
ich mich wenigstens mit einer 3 oder besser durch geschlagen.

Und grundsätzlich das Verständnis ist halt da. Nur hatten wir Schwingkreise genau da,
wo das zweite mal Schulen wegen Corona zu waren. Das kam erschwerend dazu.

Dafür gehen halt andere bei Netzsystemen oder Wirtschaft notentechnisch unter.

Kann ja nicht jeder alles super können.

Deswegen gleich zu behaupten, man lernt das falsche, ist recht Kurzsichtig.

Ansonsten was Mista X sagt:

Bei den guten Lehrern ist alles super, man kommt mit, die Noten sind halt auch dementsprechend.

Und bei den beiden "besonderen" Lehrern waren die Noten halt "nun ja".

Die letzte geschriebene Arbeit, die es kürzlich zurück gab, kam eine 2- raus. Also so ganz schlecht
kann es dann doch nicht sein.
Wurstmensch
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von Wurstmensch »

Ich bin kein gelernter Elektroniker, aber Bastler und habe mir deshalb schon sehr viel über Motoren, Antriebe, Steuerungs- und Regelungstechnik beigebracht. War auch nebenberuflich einige Semester auf der Hochschule. Bei Regelungstechnik geht dort richtig die Post ab (Mathe^3). Aber sehr interessant und mMn. wichtig für Bastler. Es ist ja nicht bös gemeint, aber du scheinst ja viel handwerklich zu können und zu wollen. Vielleicht wäre eine Schlosser / Mechaniker Ausbildung erstmal etwas passenderes für dich. Ich habe Industriemechaniker gelernt und das Wissen nur so aufgesogen. Da war es egal wie doof sich der Lehrer angestellt hat. Gab ja auch Bücher. Später dann ein paar Semester E-Technik studiert. Und ich mache Hobbymäßig seit meiner Kindheit sehr viel mit Elektronik, trotzdem wäre eine Elektronikerausbildung nicht das Richtige für mich gewesen. Nur mal als Anregung.
Robby_DG0ROB
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Natürlich ist eine Berufsausbildung kein (Selbst-)Studium, aber man kann nicht erwarten, dass die Lehrer einem alles bis ins Detail vorkauen und was nicht im Unterricht/Ausbildung vermittelt wird, ist einfach nicht existent. Der Stoff selber soll oft nur die Grundlage bilden und es ist dann so, dass man sich dann selber damit beschäftigt und sicherer und erfahrener damit wird. Mit dem Ende der Lehre/Studium ist man nicht fertig, sondern dann beginnt in der Regel erst die Spezialisierung auf die Aufgaben, die einem dann für die nächste Zeit Lohn und Brot sichern werden.
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ferdimh
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von ferdimh »

Trockener Stoff wird weniger trocken, wenn man ihn anfassen kann.
Nun hat vermutlich kaum ein Betrieb noch eine Trafowickelmaschine, die regelmäßig im Einsatz steht...

Eine Sache, die im Studium meiner Meinung nach völlig falsch gehandhabt wird, ist, dass man NIRGENDWO eine 5 haben darf. Man muss alles mindestens mittelmäßig können, sonst ist man nicht qualifiziert. Und was "mittelmäßig" ist, entscheidet der Dozent, der SEIN Fach für das zentralste der Welt hält.
Der Blick für die Stärken des Einzelnen geht dabei verloren.
Dabei ist es in der Praxis so, dass man, wenn man in einem Bereich nicht weiter weiß, einen Kollegen fragen kann.

In der Berufsausbildung bedeutet eine 5 keinen Abbruch der Ausbildung. Und das ist gut so (und es sollte meiner Meinung nach im Studium auch so sein). Natürlich ist eine 5 ein Zeichen einer Bildungslücke, aber die hat am Ende jeder irgendwo.

Die Frage "wofür brauche ich das?" ist tödlich. Die kann man zu allen Themen stellen und wird feststellen "eigentlich brauche ich genau das nicht". Wenn du wirklich nicht mitkommst, sieh zu, dass du dir zumindest die Unterlagen aufhebst. In der Regel kommt das Verständnis dann mit der Anwendung.
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Cubicany
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von Cubicany »

Was übrigens zu der Motoren Antriebsgeschichte noch passt:

Wir haben uns in der jetzigen Abteilung mal beiläufig über Drehstrommotoren unterhalten, frag nicht, warum.
Jedenfalls fragte jemand eher beiläufig, was man denn für einen Motor braucht, wenn man jetzt Drehzahl X
bei Leistung Y haben muss. Habe mir dann das da liegende Tabellenbuch genommen und obwohl ich so katastrophal
versagt hatte und das 6 Monate her ist, habe ich das am Whiteboard eben aufgemalt, mir die Formeln irgendwie
hergeleitet und am Ende passte es. Also Polpaarzahl ermitteln, Pzu bestimmen usw.

Sicher ging das nicht schnell und ein zwei mal gab jemand den passenden Tipp dazu, aber im Grunde habe ich das
komplett ohne Formeln usw. nachschlagen geschafft.

Bin halt mehr der Praktiker und das merkt man auch. Gib mir so ein praktisches Beispiel fernab der Bildungseinrichtung
und es läuft wesentlich leichter. Ich weiß nicht, warum das so ist, aber im "freien Feld" fällt es halt leichter.
Dort habe ich auch das Hoch-/Tiefpassfilter rechnen in 5 Tagen zehnmal besser gelernt als in den 3 Monaten Schule.

Gib mir irgendwas, was man begreifen bzw. "anfassen" kann. Gut, anfassen ist bei Strooom eher schlecht, aber ich
denke, es ist klar, was gemeint ist.
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Cubicany
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von Cubicany »

Ach, als Nachtrag zu Wurstmensch: Ich werde sicherlich nicht die fast 3 Jahre in den Schornstein schieben
und was neues anfangen. Es hat mir schon gereicht, einmal an dem U-Stahl herum zu stümpern, das brauche
ich nicht noch einmal. ;) Wie gesagt, momentan läuft es ja wieder gut.
Wurstmensch
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von Wurstmensch »

Ist ja OK, wollte dich auch nicht zum Abbrechen überreden. Und Steuerungstechnik mit Grafcet oder wie das heißt hatten wir auch in unserer Ausbildung (2008)-> war mega langweilig. Ich wollte auch nicht meine Erfahrung auf dich projezieren, aber Fünfen sind schon doof in der Berufsschule (Dreien auch :oops: ). Zumal das Berufsschulniveau eigentlich niedrig ist. Kann aber bei euch anders sein. Ich war z.B. in der Schule vorher (Abi) eher der Dreien- und Viererkandidat. Wie wäre es mit Lerngruppen, da kann man schon mal alte Prüfungen (vom entsprechenden Lehrer) durchrechnen. Oder sich selbst interessante und anfassbare Beispiele stricken und durchrechnen. Als Bastler finden sich Probleme doch recht schnell ein 8-) .
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Chemnitzsurfer
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von Chemnitzsurfer »

Steuerungstechnik hatten wir wenigsten mit der Siemens Logo, dass kann man selbst als Frickler ja eher noch mal gebrauchen.
Dann eine Woche Crashkurs S7 in der HWK und gut.
Lehrer waren zum Teil kurz vor Rente und fertig mit der Welt und zum Teil vom Typ "mit Bildzeitung auf den Lehrertisch herum fläzen" :roll:

Sprich ohne Selbststudium und Interesse an der Materie war man verloren
Miraculix
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von Miraculix »

Ich hatte damals auch nur Logo in der Theorie. Hab auf der Light&building den Siemens Vertreter ausgequetscht. Die folgende Präsentation gab ne 1,0. Den Rest hat es nicht interessiert, heute mache ich viel mit Logo weil der mir einige Tricks und Zusammenhänge erklären konnte. Und wenn man es verstanden hat, bleibt es auch oder man kann es sich herleiten.

Motoren habe ich auch gehasst, aber ich weiß wo in der Formel Sammlung ich suchen muss und grob wie sie aussehen muss.

Simatic war mit Step7 unter XP. Habe danach mal in Tia reingeschaut und es wieder geschlossen. Das Grundverständnis ist da, aber irgendwas zusammen klicken würde ich eher mit der Logo machen. Aber auf der Basis kann man aufbauen.

Mein Kumpel ist Berufsschullehrer Automatisierung. Er hat mir mal das nich mitgebracht. SCL und volumenberechnung. Setzt voraus das man in der Schule das Thema verstanden hat.
Ich hab es mal durchgeblättert um zumindest halbwegs das Halbwissen aufzufrischen. Sonst verliere ich irgendwann komplett den Anschluss.


So ist die Lehre sowieso zu sehen. Als Basis und alles wird angeschnitten. Das weitere wird darauf aufbauend sich erarbeitet.

Einer meiner Kollegen hat Elektroniker Geräte und Systeme gelernt, der hat aber HF Entwicklung gemacht und bedient den VNA um Welten besser und berechnet alles als manch ein Ingenieur bei uns. Jetzt macht der quasi nur noch dc im Vergleich zu vorher. Filter berechnen haben bei ihm nur die gelernt die es wollten. Jetzt ist er hier der einzige der die Materie so tiefgreifend verstanden hat das er auch lehren kann.


Was du im Berufsleben brauchst lernst du dort. Vorausgesetzt du hast eine Basis auf der man aufbauen kann.


Trotz 1,4 schnitt ärgere ich mich das ich bei den Berechnungen damals so geschlampt habe, dass rächt sich jetzt regelmäßig und ich muss nachholen.

Und vieles was unwichtig erscheint ist sehr hilfreich fürs Verständnis. Und alt Anlagen machen den Großteil der Welt aus.

Teilweise sind meine Anlagen in den 60ern gebaut worden und wir müssen sie zusammen flicken und halten. Austausch nicht möglich. Nur warten bis die Alternative soweit ist. Ohne das Grundwissen wärest du vollkommen aufgeschmissen und die Teile tauscher sowieso. Da ist Schaltplan lesen und Verständnis gefragt.
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Cubicany
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von Cubicany »

Ja, das mit den Dreien ärgert mich ja auch etwas.

So richtig gut sind in der Klasse nur 3 Leute. Die Lehrer verlangen da schon recht viel.

Ich weiß auch, dass das in der Schule nur die Basis ist. Und die scheine ich ja zumindest
recht gut zu haben (auch wen die Noten anders sind) da ich ja die Berechnungen auch
nach längerer Zeit noch hin bekomme.

Der Lehrer für Motoren war halt so Sorte selbstgefälliges Ars++++++++ was sich zu fein
ist, gute Antworten auf wichtige Fragen zu geben. Da war bei uns niemand gut. Und in
Automatisierungstechnik haben wir leider einen, der es irgendwie nicht rüber bringt,
obwohl er gerne würde. Das sagen auch die Jahrgänge über uns. Alles andere wird auch
wieder 2 werden. Da mache ich mir keine Sorgen.
Robby_DG0ROB
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Allein auf die Lehrkräfte bei der klassischen Ausbildung setzen ist eben nicht alles. Da muss man sich dann doch selber kümmern und die besseren Mitschüler fragen, dürfte zunächst das leichteste sein.
Miraculix
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von Miraculix »

Bei uns war es so das die „streber“ in der Firma anders eingesetzt wurden. Ganz böse, wir in der ersten Reihe waren zwei Mann Kundendienst und einer im BMA Service.

Der Rest die sich beklagt haben „alles ist so schwer“ haben 3 Jahre lang Leitung gezogen und sind auf den Lehrgängen an der kreuzschaltung verzweifelt. Von denen haben etliche die Prüfung auch nicht im ersten Anlauf geschafft. (Die schlechteste Prüfung seit Jahren in der Kammer…) Ich bereue es nicht die Lehre im ersten Betrieb abgebrochen zu haben und stehe auch dazu. Die anderen 4 die von den damals noch 9 im ersten überhaupt bestanden haben, mussten Echt ranklotzen.

Meister Kootz aus Hanau lässt grüßen, wer ihr noch kennt. Er hat uns gut ran genommen und jedem klar gezeigt wo der Hammer hängt. Vor dem hatte jeder schiss.

Wie die Leute im Betrieb gefordert werden zeigt sich in der Schule. Sind sie billige Arbeiter oder werden sie gefordert und gefördert. Ich hatte das Glück einen Ausbilder zu haben der seine Tätigkeit geliebt hat und dies auch sehr gut weiterbringen konnte. Auch abseits unseres Hauptgeschäftes kannte er sich aus und wenn mal nicht haben wir gemeinsam gebastelt ubf getüfelt und wenn es nur darum ging unsere Neugier zu befriedigen.

Irgendwann ab dem dritten Lehrjahr haben die blöden Sprüche der Kommilitonen aufgehört und es wurde um Hilfe gebeten die wir Streber geben konnten. (Und auf den Lehrgängen hatten wir immer gut Mittag essen :D)
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Cubicany
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von Cubicany »

Tatsächlich haben wir sehr gute Lehrmeister, also die beiden Ausbilder, die im Grundlehrgang 10 Leute bedient
haben, haben was drauf. Bei Problemen helfen die wirklich und streifen das nicht an Lehrer oder Abteilungsleiter
ab.

Übrigens waren aus meinem Betrieb die 6 Leute bei der Zwischenprüfung mit Abstand besser als der Rest. Wir lagen so
bei 85 bis 95 Prozent, während die anderen so um die 70 lagen.

Berichtigt mich, wenn ich falsch liege, aber ist die Zwischenprüfung und Prüfung am Ende nicht wichtiger als Schulnoten?

Jedenfalls kann ich im Betrieb super mit Leuten und das sagen die auch, also ich bilde es mir nicht ein. So lande ich auch
fast nur in den beliebten Abteilungen wie Entwicklung und Instandhaltung, während andere dann bei den Hausmeistern oder
Kabelverlegern landen.
hannu
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von hannu »

Du machst ja zwei Dinge gleichzeitig:

1. Berufsschulabschluss (je nach Notendurchschnitt allgemeinbildende Abschlüsse: Hauptschule oder Mittleren Schulabschluss, sofern nicht schon ein höherer Abschluss vorhanden - davon gehe ich aus, weil du ja studieren warst)

2. Berufsabschluss (Gesellenbrief mit Zwischenprüfung (Teil 1) und Gesellenprüfung (Teil 2))


Wichtiger ist natürlich den Gesellenbrief... :twisted:
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Sterne
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von Sterne »

xanakind hat geschrieben: Mi 29. Sep 2021, 21:55 ...
Wir mussten z.B. auch berechnen, wieviele Elektronen bei einem Strom von 1,24A durch einen Leiter mit einem Querschnitt von 1,5mm² bei einer Spannung von 230 V in einer Sekunde fließen. :roll:
...
Ich hätte stumpf Null als Ergebnis hingeschrieben. 230V Gleichspannung ist ja eher selten. :lol:
duese
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von duese »

Abgesehen davon sind die Spannung und der Querschnitt zur Beantwortung der Frage vollkommen irrelevant.
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ferdimh
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von ferdimh »

Das Erkennen dieser Tatsache wird bei unseren Azubis in der Berufsschule immer wieder dadurch stark erschwert, dass Aufgaben, bei denen man nicht alle Angaben braucht, und Aufgaben, bei denen man alle Angaben nehmen und in irgendwelche Formeln stecken muss, bis die Einheiten passen (Und dabei auch so Dinge wie der Energieerhaltungssatz durchaus verletzt werden dürfen), etwa 1:1 gemischt sind.
Leider sogar in Klassenarbeiten.
Beliebte Praxis ist auch, in Klassenarbeiten Stoff abzuprüfen, der - im Rahmen diverser Leerplankürzungen zum Zwecke von Gruppenprojekten und Arduino - nicht mehr gelehrt wird. Blöderweise wissen wir als Betrieb nicht mal, was am Ende wirklich erwartet wird...

Hier darf man dann nach Probeklausuren raten, was wohl drankommt und dann im 1-Woche-Hauruck-Verfahren mal eben so nebensächliche Themen wie "Transistorverstärker", "Schwingkreise", "Feldeffekttransistoren", "Geregelte Netzgeräte (diskret, nicht mit 78xx)", "Schaltregler" durchkloppen.
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Mista X
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von Mista X »

Ich erlebe gerade den höchsten Grad der Verzweiflung.
Ich habe hier einen Azubi der soll mal löten lernen und dabei ein einfaches Netzteil zerlegen - Fehler ist bekannt und Serienmäßig immer der Gleiche.
Er bekam also eine Anleitung mit Bildern wie er was zu tun hat...

Ein Schritt ist es eine Zusatzleiterplatte zu entlöten indem er alle Kontakte gleichzeitig mit frischem Zinn heiß macht und gleichmäßig an der Platine zieht. Klappt übrigens wunderbar und schon 100 fach getestet.
Ich ihm das einmal vorgemacht an einem Netzteil - er musste es an seinem nur nach machen...
Was macht er: Holt die Entlötfluppe und eiert da nun seit 30 Minuten rum und bekommt die Löcher nicht frei und natürlich die Platine nicht raus.

*SCHLUUUURZ* :roll: :cry:
Gary
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von Gary »

Man muss dem Azubi ein paar Irrwege zugestehen, er soll ja nicht nur nachmachen lernen.
Oder soll er als billige Arbeitskraft nur Stückzahl machen?
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Cubicany
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von Cubicany »

Sehe das genau so. Lass den probieren.

Ich hatte es mal umgekehrt erlebt. "Bohr mal die Inbusschraube auf und
dreh den Rest per Gewindebohrer raus." Habe dann die Schraube etwas
enger als der nächstgrößere Torx angebohrt, einen Torx Bit rein gezwiebelt
und die so ras gedreht.

Manchmal führt das zu schnelleren Lösungen, wenn man die überlegen lässt.

Muss nicht immer so sein, aber warum nicht versuchen?

Und besser als durch Erfahrung lernt man doch nicht, oder sehe ich das falsch?
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Mista X
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von Mista X »

Ja das stimmt wohl...

nur das "mach mal" führt recht schnell bei DEM zu einem Desaster.
Gut, um das Netzteil ist es nicht Schade, wir haben 200 davon, brauchen tun wir noch vllt. 50...

Scheitern und daraus lernen lassen wir jeden hier mal, aber ein Azubi dem man erklären kann was man will, alles mit Jaja abgetan wird und hinterher brennt die Hütte trotzdem...

Wir geben jedem viel Zeit sich mit den Geräten zu beschäftigen - jeder darf hier auseinanderbauen und sich angucken was er will, Fehler machen und draus lernen auch... aber dieser ist sehr speziell.
Gary
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von Gary »

wenn er mit jaja antwortet - vielleicht wird auch zu viel auf ihn eingeredet und wenn man mit jaja antworten kann, war die Frage schon Murks.
Ein gutes Gespräch motiviert mehr als vieles andere und ohne Humor ist alles Scheiße.

Wenn im Raum einer genervt ist, sind bald alle genervt.
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video6
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von video6 »

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sukram
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von sukram »

Aber es gibt leider auch immer wieder Azubis, wo ich mich frage, wie die sonst durchs Leben kommen bzw. wie die den Einstellungstest geschafft haben...

Einer hat es bisher zum unrühmlichen Highscore geschafft. Eine Aufgabe war: hier Patchkabelmeterware, hier Stecker, bitte ein Ende für LAN konfektionieren. Erster Schritt: man nehme mitten aus dem Bund einen Ring und schneide ab :? Schritt zwei: Absetzen und aufteilen ist für Anfänger. Wir stecken das Ende stumpf in den Stecker und pressen einfach. Schritt drei: warum geht der Sch@&€& nicht, nochmal. Schritt vier: wiederhole Schritt drei so oft, bis die 10er Packung Hirose TM21 alle ist. :evil:

Aber vorher schön auf dicken machen, von wegen ich kann alles weiss alles... Und das war nicht der einzige Vorfall dieser Art
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Cubicany
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von Cubicany »

Hahaha, das mit dem "JAJA" Filmchen hatte ich auch vor Augen. :twisted:

Und so "Spezis" haben wir auch zwei.

Lan Stecker haben wir auch mal welche gemacht. Wir nutzen die von R&M, sind aus
Metall und an sich Idiotensicher. Du hast den Stecker als solchen, den man aufklappen
kann (Vollmetallgehäuse), dann eine Art Platine, wo gegenüberliegend zwei Aderpaare rein kommen.
Die sind sogar farblich gekennzeichnet, also kann man da nix vertauschen. Übrigens alles
reversibel, also bei Fehler muss man nix ersetzen.

Das Vorgehen normal: Kabel ablängen, äußersten Mantel etwa 4 cm lang abziehen, dann den Schraubring
der Entlastung und ein schwarzes Plastikteil drauf schieben, das Geflecht nach hinten, die gedrillten
Paare sortieren, durch die Löcher der Schneidkontakte fädeln, pressen, dann das Metallgehäuse drauf geschoben,
Geflecht drum wickeln und den Schraubring mit Plastikteil drauf drehen, bis fest.

Und die zwei schaffen es regelmäßig, den Ring oder Plastik zu vergessen, die Adern zu vertauschen oder halt
irgendwas anderes von Vorgehen abweichendes. Und die Stecker sind manchmal so vergewaltigt, dass man sie nur
abschneiden und wegwerfen kann. Aber Notenmäßig stehen die trotzdem 3 und Prüfung war 85%.

Die bauen auch regelmäßig linke Drehfelder oder schließen Thyristoren konsequent verkehrt an. Es sind
drain und gate vertauscht. Dafür aber wirklich IMMER. Das nenne ich mal konsequent.

Wobei einer der anderen Firmen in der Schule den Highscore hält, was Bauteilverbrauch angeht. Bei B2U
Schaltungen hat er es geschafft, 8 Kondensatoren zu zerstören und 17 Dioden aufzurauchen.

Ich mache ja auch manchmal Fehler, aber das ist schon sportlich.

Und nein, ich will mich dadurch nicht irgendwie besser darstellen, das ist einfach Fakt bei uns.
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