Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Wenn das Irrenhaus überfordert ist

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Cubicany
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von Cubicany »

Hightech hat geschrieben: Do 30. Sep 2021, 22:20 Es scheint eher so, das du den falschen Beruf lernst.
Welche Ausbildung ist es denn, Elektroniker?
Elektroniker ist die Ausbildung.

Also wirklich schlecht war ich in den Fächern bis auf Motoren und Antriebe nicht.
War das einzige Mal, dass ich ne 5 auf dem Zeugnis hatte. Durch das andere habe
ich mich wenigstens mit einer 3 oder besser durch geschlagen.

Und grundsätzlich das Verständnis ist halt da. Nur hatten wir Schwingkreise genau da,
wo das zweite mal Schulen wegen Corona zu waren. Das kam erschwerend dazu.

Dafür gehen halt andere bei Netzsystemen oder Wirtschaft notentechnisch unter.

Kann ja nicht jeder alles super können.

Deswegen gleich zu behaupten, man lernt das falsche, ist recht Kurzsichtig.

Ansonsten was Mista X sagt:

Bei den guten Lehrern ist alles super, man kommt mit, die Noten sind halt auch dementsprechend.

Und bei den beiden "besonderen" Lehrern waren die Noten halt "nun ja".

Die letzte geschriebene Arbeit, die es kürzlich zurück gab, kam eine 2- raus. Also so ganz schlecht
kann es dann doch nicht sein.
Wurstmensch
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von Wurstmensch »

Ich bin kein gelernter Elektroniker, aber Bastler und habe mir deshalb schon sehr viel über Motoren, Antriebe, Steuerungs- und Regelungstechnik beigebracht. War auch nebenberuflich einige Semester auf der Hochschule. Bei Regelungstechnik geht dort richtig die Post ab (Mathe^3). Aber sehr interessant und mMn. wichtig für Bastler. Es ist ja nicht bös gemeint, aber du scheinst ja viel handwerklich zu können und zu wollen. Vielleicht wäre eine Schlosser / Mechaniker Ausbildung erstmal etwas passenderes für dich. Ich habe Industriemechaniker gelernt und das Wissen nur so aufgesogen. Da war es egal wie doof sich der Lehrer angestellt hat. Gab ja auch Bücher. Später dann ein paar Semester E-Technik studiert. Und ich mache Hobbymäßig seit meiner Kindheit sehr viel mit Elektronik, trotzdem wäre eine Elektronikerausbildung nicht das Richtige für mich gewesen. Nur mal als Anregung.
Robby_DG0ROB
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Natürlich ist eine Berufsausbildung kein (Selbst-)Studium, aber man kann nicht erwarten, dass die Lehrer einem alles bis ins Detail vorkauen und was nicht im Unterricht/Ausbildung vermittelt wird, ist einfach nicht existent. Der Stoff selber soll oft nur die Grundlage bilden und es ist dann so, dass man sich dann selber damit beschäftigt und sicherer und erfahrener damit wird. Mit dem Ende der Lehre/Studium ist man nicht fertig, sondern dann beginnt in der Regel erst die Spezialisierung auf die Aufgaben, die einem dann für die nächste Zeit Lohn und Brot sichern werden.
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ferdimh
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von ferdimh »

Trockener Stoff wird weniger trocken, wenn man ihn anfassen kann.
Nun hat vermutlich kaum ein Betrieb noch eine Trafowickelmaschine, die regelmäßig im Einsatz steht...

Eine Sache, die im Studium meiner Meinung nach völlig falsch gehandhabt wird, ist, dass man NIRGENDWO eine 5 haben darf. Man muss alles mindestens mittelmäßig können, sonst ist man nicht qualifiziert. Und was "mittelmäßig" ist, entscheidet der Dozent, der SEIN Fach für das zentralste der Welt hält.
Der Blick für die Stärken des Einzelnen geht dabei verloren.
Dabei ist es in der Praxis so, dass man, wenn man in einem Bereich nicht weiter weiß, einen Kollegen fragen kann.

In der Berufsausbildung bedeutet eine 5 keinen Abbruch der Ausbildung. Und das ist gut so (und es sollte meiner Meinung nach im Studium auch so sein). Natürlich ist eine 5 ein Zeichen einer Bildungslücke, aber die hat am Ende jeder irgendwo.

Die Frage "wofür brauche ich das?" ist tödlich. Die kann man zu allen Themen stellen und wird feststellen "eigentlich brauche ich genau das nicht". Wenn du wirklich nicht mitkommst, sieh zu, dass du dir zumindest die Unterlagen aufhebst. In der Regel kommt das Verständnis dann mit der Anwendung.
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Cubicany
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von Cubicany »

Was übrigens zu der Motoren Antriebsgeschichte noch passt:

Wir haben uns in der jetzigen Abteilung mal beiläufig über Drehstrommotoren unterhalten, frag nicht, warum.
Jedenfalls fragte jemand eher beiläufig, was man denn für einen Motor braucht, wenn man jetzt Drehzahl X
bei Leistung Y haben muss. Habe mir dann das da liegende Tabellenbuch genommen und obwohl ich so katastrophal
versagt hatte und das 6 Monate her ist, habe ich das am Whiteboard eben aufgemalt, mir die Formeln irgendwie
hergeleitet und am Ende passte es. Also Polpaarzahl ermitteln, Pzu bestimmen usw.

Sicher ging das nicht schnell und ein zwei mal gab jemand den passenden Tipp dazu, aber im Grunde habe ich das
komplett ohne Formeln usw. nachschlagen geschafft.

Bin halt mehr der Praktiker und das merkt man auch. Gib mir so ein praktisches Beispiel fernab der Bildungseinrichtung
und es läuft wesentlich leichter. Ich weiß nicht, warum das so ist, aber im "freien Feld" fällt es halt leichter.
Dort habe ich auch das Hoch-/Tiefpassfilter rechnen in 5 Tagen zehnmal besser gelernt als in den 3 Monaten Schule.

Gib mir irgendwas, was man begreifen bzw. "anfassen" kann. Gut, anfassen ist bei Strooom eher schlecht, aber ich
denke, es ist klar, was gemeint ist.
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Cubicany
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von Cubicany »

Ach, als Nachtrag zu Wurstmensch: Ich werde sicherlich nicht die fast 3 Jahre in den Schornstein schieben
und was neues anfangen. Es hat mir schon gereicht, einmal an dem U-Stahl herum zu stümpern, das brauche
ich nicht noch einmal. ;) Wie gesagt, momentan läuft es ja wieder gut.
Wurstmensch
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von Wurstmensch »

Ist ja OK, wollte dich auch nicht zum Abbrechen überreden. Und Steuerungstechnik mit Grafcet oder wie das heißt hatten wir auch in unserer Ausbildung (2008)-> war mega langweilig. Ich wollte auch nicht meine Erfahrung auf dich projezieren, aber Fünfen sind schon doof in der Berufsschule (Dreien auch :oops: ). Zumal das Berufsschulniveau eigentlich niedrig ist. Kann aber bei euch anders sein. Ich war z.B. in der Schule vorher (Abi) eher der Dreien- und Viererkandidat. Wie wäre es mit Lerngruppen, da kann man schon mal alte Prüfungen (vom entsprechenden Lehrer) durchrechnen. Oder sich selbst interessante und anfassbare Beispiele stricken und durchrechnen. Als Bastler finden sich Probleme doch recht schnell ein 8-) .
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Chemnitzsurfer
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von Chemnitzsurfer »

Steuerungstechnik hatten wir wenigsten mit der Siemens Logo, dass kann man selbst als Frickler ja eher noch mal gebrauchen.
Dann eine Woche Crashkurs S7 in der HWK und gut.
Lehrer waren zum Teil kurz vor Rente und fertig mit der Welt und zum Teil vom Typ "mit Bildzeitung auf den Lehrertisch herum fläzen" :roll:

Sprich ohne Selbststudium und Interesse an der Materie war man verloren
Miraculix
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von Miraculix »

Ich hatte damals auch nur Logo in der Theorie. Hab auf der Light&building den Siemens Vertreter ausgequetscht. Die folgende Präsentation gab ne 1,0. Den Rest hat es nicht interessiert, heute mache ich viel mit Logo weil der mir einige Tricks und Zusammenhänge erklären konnte. Und wenn man es verstanden hat, bleibt es auch oder man kann es sich herleiten.

Motoren habe ich auch gehasst, aber ich weiß wo in der Formel Sammlung ich suchen muss und grob wie sie aussehen muss.

Simatic war mit Step7 unter XP. Habe danach mal in Tia reingeschaut und es wieder geschlossen. Das Grundverständnis ist da, aber irgendwas zusammen klicken würde ich eher mit der Logo machen. Aber auf der Basis kann man aufbauen.

Mein Kumpel ist Berufsschullehrer Automatisierung. Er hat mir mal das nich mitgebracht. SCL und volumenberechnung. Setzt voraus das man in der Schule das Thema verstanden hat.
Ich hab es mal durchgeblättert um zumindest halbwegs das Halbwissen aufzufrischen. Sonst verliere ich irgendwann komplett den Anschluss.


So ist die Lehre sowieso zu sehen. Als Basis und alles wird angeschnitten. Das weitere wird darauf aufbauend sich erarbeitet.

Einer meiner Kollegen hat Elektroniker Geräte und Systeme gelernt, der hat aber HF Entwicklung gemacht und bedient den VNA um Welten besser und berechnet alles als manch ein Ingenieur bei uns. Jetzt macht der quasi nur noch dc im Vergleich zu vorher. Filter berechnen haben bei ihm nur die gelernt die es wollten. Jetzt ist er hier der einzige der die Materie so tiefgreifend verstanden hat das er auch lehren kann.


Was du im Berufsleben brauchst lernst du dort. Vorausgesetzt du hast eine Basis auf der man aufbauen kann.


Trotz 1,4 schnitt ärgere ich mich das ich bei den Berechnungen damals so geschlampt habe, dass rächt sich jetzt regelmäßig und ich muss nachholen.

Und vieles was unwichtig erscheint ist sehr hilfreich fürs Verständnis. Und alt Anlagen machen den Großteil der Welt aus.

Teilweise sind meine Anlagen in den 60ern gebaut worden und wir müssen sie zusammen flicken und halten. Austausch nicht möglich. Nur warten bis die Alternative soweit ist. Ohne das Grundwissen wärest du vollkommen aufgeschmissen und die Teile tauscher sowieso. Da ist Schaltplan lesen und Verständnis gefragt.
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Cubicany
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von Cubicany »

Ja, das mit den Dreien ärgert mich ja auch etwas.

So richtig gut sind in der Klasse nur 3 Leute. Die Lehrer verlangen da schon recht viel.

Ich weiß auch, dass das in der Schule nur die Basis ist. Und die scheine ich ja zumindest
recht gut zu haben (auch wen die Noten anders sind) da ich ja die Berechnungen auch
nach längerer Zeit noch hin bekomme.

Der Lehrer für Motoren war halt so Sorte selbstgefälliges Ars++++++++ was sich zu fein
ist, gute Antworten auf wichtige Fragen zu geben. Da war bei uns niemand gut. Und in
Automatisierungstechnik haben wir leider einen, der es irgendwie nicht rüber bringt,
obwohl er gerne würde. Das sagen auch die Jahrgänge über uns. Alles andere wird auch
wieder 2 werden. Da mache ich mir keine Sorgen.
Robby_DG0ROB
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Allein auf die Lehrkräfte bei der klassischen Ausbildung setzen ist eben nicht alles. Da muss man sich dann doch selber kümmern und die besseren Mitschüler fragen, dürfte zunächst das leichteste sein.
Miraculix
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von Miraculix »

Bei uns war es so das die „streber“ in der Firma anders eingesetzt wurden. Ganz böse, wir in der ersten Reihe waren zwei Mann Kundendienst und einer im BMA Service.

Der Rest die sich beklagt haben „alles ist so schwer“ haben 3 Jahre lang Leitung gezogen und sind auf den Lehrgängen an der kreuzschaltung verzweifelt. Von denen haben etliche die Prüfung auch nicht im ersten Anlauf geschafft. (Die schlechteste Prüfung seit Jahren in der Kammer…) Ich bereue es nicht die Lehre im ersten Betrieb abgebrochen zu haben und stehe auch dazu. Die anderen 4 die von den damals noch 9 im ersten überhaupt bestanden haben, mussten Echt ranklotzen.

Meister Kootz aus Hanau lässt grüßen, wer ihr noch kennt. Er hat uns gut ran genommen und jedem klar gezeigt wo der Hammer hängt. Vor dem hatte jeder schiss.

Wie die Leute im Betrieb gefordert werden zeigt sich in der Schule. Sind sie billige Arbeiter oder werden sie gefordert und gefördert. Ich hatte das Glück einen Ausbilder zu haben der seine Tätigkeit geliebt hat und dies auch sehr gut weiterbringen konnte. Auch abseits unseres Hauptgeschäftes kannte er sich aus und wenn mal nicht haben wir gemeinsam gebastelt ubf getüfelt und wenn es nur darum ging unsere Neugier zu befriedigen.

Irgendwann ab dem dritten Lehrjahr haben die blöden Sprüche der Kommilitonen aufgehört und es wurde um Hilfe gebeten die wir Streber geben konnten. (Und auf den Lehrgängen hatten wir immer gut Mittag essen :D)
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Cubicany
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von Cubicany »

Tatsächlich haben wir sehr gute Lehrmeister, also die beiden Ausbilder, die im Grundlehrgang 10 Leute bedient
haben, haben was drauf. Bei Problemen helfen die wirklich und streifen das nicht an Lehrer oder Abteilungsleiter
ab.

Übrigens waren aus meinem Betrieb die 6 Leute bei der Zwischenprüfung mit Abstand besser als der Rest. Wir lagen so
bei 85 bis 95 Prozent, während die anderen so um die 70 lagen.

Berichtigt mich, wenn ich falsch liege, aber ist die Zwischenprüfung und Prüfung am Ende nicht wichtiger als Schulnoten?

Jedenfalls kann ich im Betrieb super mit Leuten und das sagen die auch, also ich bilde es mir nicht ein. So lande ich auch
fast nur in den beliebten Abteilungen wie Entwicklung und Instandhaltung, während andere dann bei den Hausmeistern oder
Kabelverlegern landen.
hannu
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von hannu »

Du machst ja zwei Dinge gleichzeitig:

1. Berufsschulabschluss (je nach Notendurchschnitt allgemeinbildende Abschlüsse: Hauptschule oder Mittleren Schulabschluss, sofern nicht schon ein höherer Abschluss vorhanden - davon gehe ich aus, weil du ja studieren warst)

2. Berufsabschluss (Gesellenbrief mit Zwischenprüfung (Teil 1) und Gesellenprüfung (Teil 2))


Wichtiger ist natürlich den Gesellenbrief... :twisted:
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Sterne
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von Sterne »

xanakind hat geschrieben: Mi 29. Sep 2021, 21:55 ...
Wir mussten z.B. auch berechnen, wieviele Elektronen bei einem Strom von 1,24A durch einen Leiter mit einem Querschnitt von 1,5mm² bei einer Spannung von 230 V in einer Sekunde fließen. :roll:
...
Ich hätte stumpf Null als Ergebnis hingeschrieben. 230V Gleichspannung ist ja eher selten. :lol:
duese
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von duese »

Abgesehen davon sind die Spannung und der Querschnitt zur Beantwortung der Frage vollkommen irrelevant.
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ferdimh
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von ferdimh »

Das Erkennen dieser Tatsache wird bei unseren Azubis in der Berufsschule immer wieder dadurch stark erschwert, dass Aufgaben, bei denen man nicht alle Angaben braucht, und Aufgaben, bei denen man alle Angaben nehmen und in irgendwelche Formeln stecken muss, bis die Einheiten passen (Und dabei auch so Dinge wie der Energieerhaltungssatz durchaus verletzt werden dürfen), etwa 1:1 gemischt sind.
Leider sogar in Klassenarbeiten.
Beliebte Praxis ist auch, in Klassenarbeiten Stoff abzuprüfen, der - im Rahmen diverser Leerplankürzungen zum Zwecke von Gruppenprojekten und Arduino - nicht mehr gelehrt wird. Blöderweise wissen wir als Betrieb nicht mal, was am Ende wirklich erwartet wird...

Hier darf man dann nach Probeklausuren raten, was wohl drankommt und dann im 1-Woche-Hauruck-Verfahren mal eben so nebensächliche Themen wie "Transistorverstärker", "Schwingkreise", "Feldeffekttransistoren", "Geregelte Netzgeräte (diskret, nicht mit 78xx)", "Schaltregler" durchkloppen.
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Mista X
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von Mista X »

Ich erlebe gerade den höchsten Grad der Verzweiflung.
Ich habe hier einen Azubi der soll mal löten lernen und dabei ein einfaches Netzteil zerlegen - Fehler ist bekannt und Serienmäßig immer der Gleiche.
Er bekam also eine Anleitung mit Bildern wie er was zu tun hat...

Ein Schritt ist es eine Zusatzleiterplatte zu entlöten indem er alle Kontakte gleichzeitig mit frischem Zinn heiß macht und gleichmäßig an der Platine zieht. Klappt übrigens wunderbar und schon 100 fach getestet.
Ich ihm das einmal vorgemacht an einem Netzteil - er musste es an seinem nur nach machen...
Was macht er: Holt die Entlötfluppe und eiert da nun seit 30 Minuten rum und bekommt die Löcher nicht frei und natürlich die Platine nicht raus.

*SCHLUUUURZ* :roll: :cry:
Gary
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von Gary »

Man muss dem Azubi ein paar Irrwege zugestehen, er soll ja nicht nur nachmachen lernen.
Oder soll er als billige Arbeitskraft nur Stückzahl machen?
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Cubicany
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von Cubicany »

Sehe das genau so. Lass den probieren.

Ich hatte es mal umgekehrt erlebt. "Bohr mal die Inbusschraube auf und
dreh den Rest per Gewindebohrer raus." Habe dann die Schraube etwas
enger als der nächstgrößere Torx angebohrt, einen Torx Bit rein gezwiebelt
und die so ras gedreht.

Manchmal führt das zu schnelleren Lösungen, wenn man die überlegen lässt.

Muss nicht immer so sein, aber warum nicht versuchen?

Und besser als durch Erfahrung lernt man doch nicht, oder sehe ich das falsch?
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Mista X
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von Mista X »

Ja das stimmt wohl...

nur das "mach mal" führt recht schnell bei DEM zu einem Desaster.
Gut, um das Netzteil ist es nicht Schade, wir haben 200 davon, brauchen tun wir noch vllt. 50...

Scheitern und daraus lernen lassen wir jeden hier mal, aber ein Azubi dem man erklären kann was man will, alles mit Jaja abgetan wird und hinterher brennt die Hütte trotzdem...

Wir geben jedem viel Zeit sich mit den Geräten zu beschäftigen - jeder darf hier auseinanderbauen und sich angucken was er will, Fehler machen und draus lernen auch... aber dieser ist sehr speziell.
Gary
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von Gary »

wenn er mit jaja antwortet - vielleicht wird auch zu viel auf ihn eingeredet und wenn man mit jaja antworten kann, war die Frage schon Murks.
Ein gutes Gespräch motiviert mehr als vieles andere und ohne Humor ist alles Scheiße.

Wenn im Raum einer genervt ist, sind bald alle genervt.
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video6
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von video6 »

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sukram
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von sukram »

Aber es gibt leider auch immer wieder Azubis, wo ich mich frage, wie die sonst durchs Leben kommen bzw. wie die den Einstellungstest geschafft haben...

Einer hat es bisher zum unrühmlichen Highscore geschafft. Eine Aufgabe war: hier Patchkabelmeterware, hier Stecker, bitte ein Ende für LAN konfektionieren. Erster Schritt: man nehme mitten aus dem Bund einen Ring und schneide ab :? Schritt zwei: Absetzen und aufteilen ist für Anfänger. Wir stecken das Ende stumpf in den Stecker und pressen einfach. Schritt drei: warum geht der Sch@&€& nicht, nochmal. Schritt vier: wiederhole Schritt drei so oft, bis die 10er Packung Hirose TM21 alle ist. :evil:

Aber vorher schön auf dicken machen, von wegen ich kann alles weiss alles... Und das war nicht der einzige Vorfall dieser Art
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Cubicany
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von Cubicany »

Hahaha, das mit dem "JAJA" Filmchen hatte ich auch vor Augen. :twisted:

Und so "Spezis" haben wir auch zwei.

Lan Stecker haben wir auch mal welche gemacht. Wir nutzen die von R&M, sind aus
Metall und an sich Idiotensicher. Du hast den Stecker als solchen, den man aufklappen
kann (Vollmetallgehäuse), dann eine Art Platine, wo gegenüberliegend zwei Aderpaare rein kommen.
Die sind sogar farblich gekennzeichnet, also kann man da nix vertauschen. Übrigens alles
reversibel, also bei Fehler muss man nix ersetzen.

Das Vorgehen normal: Kabel ablängen, äußersten Mantel etwa 4 cm lang abziehen, dann den Schraubring
der Entlastung und ein schwarzes Plastikteil drauf schieben, das Geflecht nach hinten, die gedrillten
Paare sortieren, durch die Löcher der Schneidkontakte fädeln, pressen, dann das Metallgehäuse drauf geschoben,
Geflecht drum wickeln und den Schraubring mit Plastikteil drauf drehen, bis fest.

Und die zwei schaffen es regelmäßig, den Ring oder Plastik zu vergessen, die Adern zu vertauschen oder halt
irgendwas anderes von Vorgehen abweichendes. Und die Stecker sind manchmal so vergewaltigt, dass man sie nur
abschneiden und wegwerfen kann. Aber Notenmäßig stehen die trotzdem 3 und Prüfung war 85%.

Die bauen auch regelmäßig linke Drehfelder oder schließen Thyristoren konsequent verkehrt an. Es sind
drain und gate vertauscht. Dafür aber wirklich IMMER. Das nenne ich mal konsequent.

Wobei einer der anderen Firmen in der Schule den Highscore hält, was Bauteilverbrauch angeht. Bei B2U
Schaltungen hat er es geschafft, 8 Kondensatoren zu zerstören und 17 Dioden aufzurauchen.

Ich mache ja auch manchmal Fehler, aber das ist schon sportlich.

Und nein, ich will mich dadurch nicht irgendwie besser darstellen, das ist einfach Fakt bei uns.
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Chemnitzsurfer
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von Chemnitzsurfer »

Bei uns hatte es wer damals in der Berufsschule geschafft auf den Ausgang eines Labornetzteils 400v zu geben, bei ner Aufgabe wo das Netzteil gar nicht gebraucht wurde...
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Mista X
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von Mista X »

GRRRR.... :evil:

Ich hab dem gestern meine Entlötfluppe geliehen. Von den ursprünglich 2cm Spitze ist noch 1cm übrig. Ich hasse es wenn man weder zuhört, noch nachdenkt und trotz mehrfachem zeigens es immer noch falsch macht.
Ist ja nicht so, dass wir keine Geduld haben oder das wir Fehler verteufeln oder böse werden. Nein... es ist sehr schwierig ihm was zu erklären und er setzt es um.

Ich habe ihm jetzt ein weiteres Netzteil gegeben - er darf dieses nun unter Aufsicht selbst mal machen. Im Grunde genommen hat er jeden Arbeitsschritt nun schon 2x durch - einmal gezeigt bekommen und einmal selbst gemacht mit Korrekturen und Anmerkungen was falsch lief.

Was das Thema Einstellungstest angeht: Wir haben keinen, jeder darf sich hier bei entsprechenden Noten bewerben.
Darf man den Ausdruck "Quotenflüchtling" benutzen? - Nein, wäre falsch das so zu sagen. Wir haben 3 Syrer hier, 2 davon sind echt fix und gut mit dabei. Nur irgendwie er.... naja, er versemmelt alles.
tom
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von tom »

...Thyristoren haben weder Gate noch Drain !
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Cubicany
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von Cubicany »

tom hat geschrieben: Mi 6. Okt 2021, 10:22 ...Thyristoren haben weder Gate noch Drain !
Ja, ich meinte auch Transistoren. :oops: Wir machen gerade in der Schule Thyristoren,
weshalb ich das gerade ein wenig verwechseln tue. Wobei der Unterschied bekannt ist!
tom
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von tom »

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Bastelbruder
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von Bastelbruder »

Und Thyristoren haben sehr wohl ein Gate. Und sie erinnern an das "U" in der folgenden Frage.

Wann wurde der Brücken- oder Graetzgleichrichter zur B2U Schaltung umgetauft? Die Abkürzung lese ich seit der Glanzzeit des Thyristors zum ersten Mal.
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Cubicany
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von Cubicany »

Also bei uns hieß die Schaltung aus 4 Dioden und Kondensator so.

Hier, die nennen es auch so: https://www.xplore-dna.net/mod/page/view.php?id=280
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Cubicany
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von Cubicany »

Ach Mann, ich weiß einfach nicht mehr weiter.

Letzte Woche haben wir über Grafcet geschrieben. Heute gab es die wieder und mit einer Fünf grandios in den Teich gesetzt.
Es war wieder das gleiche wie ich es jetzt schon öfter hatte. Vor und nach der Arbeit kann ich alles erklären, bin im Thema usw.
aber sobald die ersten zwei drei Teilaufgaben gelöst sind "PUFF!" alles weg. Ich versuche dann irgendwie noch mich an irgendwas
zu erinnern, aber es bringt nichts mehr, stattdessen stümper ich da was aufs Papier, wo ich mich dann später selber nur schämen
kann, so blöd gewesen zu sein. Da kommen übertrieben gesagt Fehler wie 1 + 1 = 3 bei raus.

Und jetzt kann ich mir schon wieder die Rede beim Ausbilder vorstellen. "Ja, das ist totaler Mist! So ist die Prüfung ja kaum zu
schaffen! Du musst ja fast schon ins ABH Programm!"

Nein! Ich kann es ja grundsätzlich, nur im Rahmen einer Klausur etc. komme ich da nicht ran. Würde man das mündlich abfragen
oder irgendwie praktisch, wäre ich notenmäßig viel besser.
ch_ris
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von ch_ris »

Schon merkwürdig, ich erinnere den Namen nicht aber so was hatte ich auch beim Techniker. Logik-zeugs.
Da war nix zu holen-Fünf glatt.
Das praktische Äquivalent dazu. Pneumatik am Steckbrett- Eins glatt.
Ich hab's auf den Lehrkörper geschoben, da waren keine guten Schwingungen.
Nützt natürlich nichts, ich glaube da hilft dann nur fachliche Souveränität aka Pauken.
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Cubicany
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von Cubicany »

Ja, habe die Arbeit gerade bei den Ausbildern vorgelegt.

Die meinten, die wollten sich mit der Ausbildungsleitung auseinander setzen usw.
Also wenn da ne Abmahnung kommt, wird auch notfalls die Gegenklage ausgepackt!
Ich kenne meine Rechte und wegen schlechter Noten darf nicht abgemahnt werden.

Ich wollte da eigentlich nach Unterstützung fragen, wie ich das Thema nachträglich
noch verstehen kann, aber die wiesen gleich alles von sich. Was kann ich denn dafür,
wenn ich das nicht verstehe. Von der anfänglichen Nettigkeit bei den ersten zwei
schlechten Noten ist schlagartig nichts mehr über. Ich hasse die dafür jetzt auch, so!

Sorry, das musste jetzt mal raus.
Sir_Death
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von Sir_Death »

Ist es jetzt Böse wenn ich sage: "Weniger raunzen, mehr(richtig) machen(lernen)." ? :evil:
Schön langsam solltest du wissen, wie die Prüfungen bei der Lehrkraft aussehen - dann solltest du auch entsprechend lernen können, um es bei solch einer Prüfung abrufen zu können. Am Wissen scheiterst du ja laut eigener Aussage nicht.
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Cubicany
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von Cubicany »

Naja, der Lehrer hat ja wieder mal spontan gewechselt.

Der eine ist irgendwie versetzt worden, nachdem ich mich dran gewöhnt
habe und drei Wochen, also drei Schultage vor der Arbeit gibt es einen neuen?

Da waren sogar die, die sonst einsen schreiben nicht so gut gewesen.

Ich tue ja jeden Tag neben der Arbeit noch mindestens 3 Stunden was für die Schule.
Haben da halt grade so wenig zu tun. Also das ich nichts tun würde, lasse ich so nicht stehen.
Konsole
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von Konsole »

Wenn Du Probleme mit der Prüfungssituation hast, kannst Du Dir die ja mal daheim nachstellen:
Alles Ablenkende aus, Schreibtisch leer, nur die erlaubten Hilfsmittel und dann die Uhr stellen und eine alte Klausur/Prüfung/... vornehmen und durchrechnen.
Vielleicht gewöhnst Du Dich dann an die "plötzliche Hirnleere" und kommst drüber weg.
sysconsol
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von sysconsol »

Von der Prüfungsangst wurde ja schon mehrmals geschrieben. Ein Psychologe sollte abklären können, ob die Selbstwahrnehmung der Realität entspricht. Und Hilfe anbieten können. In beiden Fällen.
Blechei
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von Blechei »

Ich hab mir seinerzeit vor den Gruselklausuren immer mit meinen Biersauf- und Lernkumpels
ein paar Jägermeister reingedrückt. Und den unwichtigsten Schwachsinn habe ich bis heute im
Kopf: Cr, Co, Ni, Si, Mn und W machen irgendwas als Legierungsbestandteile, gemerkt als:
Kroko, Nisi Mangan und Werner sind Stinkoxidentferner.
BTW: ein Kommilitone ist mit einer RD 500 mit mir (Russengespann) und anderen (BMW Tourer) ins Kino
gefahren und da hat er den Spitznamen "Klingone" abgegriffen, der heißt bis heute so.
Was uns das sagen soll?? Scheiß drauf, nimm nicht jeden Furz und jede dämliche Klausur für lebenswichtig.
Wenn du blöd bist hilft eh nix und wenn nicht wird sichs irgendwann von selber richten.
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Cubicany
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von Cubicany »

Hm, Bechern für die Klausur?

Ne, irgendwie befürchte ich, der Schuss geht in jede Richtung außer ins Schwarze.

Wir haben jetzt Donnerstag noch eine geschrieben und das sollte besser werden.

Dann sind ja erst mal Herbstferien, dann mal weiter sehen. Die Ferien sind ja
zum Aufholen ideal.

Aber ich finde deine Ansicht irgendwie gar nicht so schlecht. ;)
sysconsol
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von sysconsol »

Vielleicht sollte Blechei auch schreiben, wie alt er ist.

Warum?
Weil vor 30 Jahren Bewerber noch anders ausgesucht wurden als heute.

Blechei hat geschrieben: So 10. Okt 2021, 17:18 Scheiß drauf, nimm nicht jeden Furz und jede dämliche Klausur für lebenswichtig.
Wenn es nur eine Klausur ist, dann ist das richtig. Die Lehrkräfte geben einem da auch Kompensationsmöglichkeiten (Darf ich zum Thema X einen Vortrag ausarbeiten?).
Aber die Klausuren häufen sich in einem Fach, da sieht das anders aus.

Meine Erfahrung: Probleme analysieren und rechtzeitig angehen.
Vor allem, wenn es welche von der Sorte sind, die einem noch später im Leben zu schaffen machen.
Prüfungsangst würde ich nicht unterschätzen.
Eine ablehnende Haltung "weil die anderen/die Sache sind mir blöd" ebenfalls.

Ich habe das selbst bei einigen Sachen ignoriert bzw. niemanden gehabt, der fachkundig genug war.
Mit den Folgen muss ich jetzt leben.
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PowerAM
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von PowerAM »

Prüfungsangst sollte man offensiv angehen, also sich vorab dazu bekennen. Diese Herangehensweise brachte mir bei der mündlichen Abschlussprüfung meiner zweiten Berufsausbildung am Tag vor der Prüfung ein spontanes Treffen mit der Prüfungskommission ein. Man stellte sich vor, erzählte mir recht locker den Ablauf der Prüfung und bot auch Hilfe an, die Prüfungsangst zu verdrängen.

In der Prüfung selbst hatte das Vorab-Treffen immerhin den Effekt auf mich, dass ich nicht vor gänzlich unbekannten Leuten sprechen musste. Die drei Kommissionsmitglieder strahlten allesamt Ruhe aus und wechselten sich mit Fragen ab. Sie ließen sich und mir Zeit und führten mich tatsächlich zu einem soliden Zweier. In die Prüfung ging ich mit der Erwartung, meinen tendenziell zum Dreier neigenden Schnitt tunlichst nicht zu versauen. An einen Schritt zum Zweier hatte ich nicht gedacht.
ch_ris
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von ch_ris »

Prüfungs Angst kommt ja von Druck.
von Außen oder selbst gemacht.
hatte mal für eine wichtige Mathe Abschluss Arbeit, die über 1jahr wiederholen oder nicht entschied,
drei Wochen hart gepaukt. Komplettes Gehirn Versagen die ersten 10min, bis es dann Klick gemacht hat.
Das war erschreckend, nicht eine Aufgabenstellung schien lösbar. Am Schluss warn's dann doch 100%.
wie ich den Druck auf ein erträgliches Maß reduziert hab, weiß ich nicht mehr.
Da tickt ja jeder auch anders.
Eine Scheiß drauf Haltung kann schon helfen.
Also dann, wenn's soweit ist, nicht bei der Vorbereitung, ich weiß wovon ich schreibe :lol:
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Cubicany
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von Cubicany »

Bei der letzten verhauenen Arbeit bei dem neuen Lehrer war das so "Ok, das ist ja recht einfach, so und so und so...



...warte mal, das ist neu, das hatten wir ja gar nicht. FUCK!!!" Blättere dann wild im Tabellenbuch
die markierten Seiten durch, nichts zu finden. Ok, mache ich die nächste Aufgabe. "Was, die baut drauf auf!"
Kalter Schweiß, Panik, Tunnelblick, tickende Uhr..................... :shock: :?: :shock: :?: :shock: :?: und naja, der Rest ist Geschichte.
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Toddybaer
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von Toddybaer »

erinnert mich etwas an meine Meisterprüfung.

In der ersten Aufgabe verrannt und festgebissen.... die dann irgendwann abgebrochen. Aufgaben durchgeblättert und das Papier von hinten durchgearbeitet.
Dann gings, die Zeit um die Erste Aufgabe nochmal zu machen wurde dann nur zu knapp
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Cubicany
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von Cubicany »

Ja, mir ging auch die Zeit aus. Und wenn man einmal in dem Deadlock ist, wo selbst 1 + 1 = 3 eine
akzeptable Lösung ist, ist alles verloren.

Die letzte Klausur mit besserem Gefühl wird wohl leider auch solchen Flüchtigkeitsfehlern zum Opfer fallen.

Und von dem Ausbilder ist jetzt schon keine Hilfe zu erwarten gewesen. Ich hoffe nur, die Ausbildung ist bald rum.
Für die Technikerschule suche ich mir eine andere Firma, Hauptsache nicht mehr dieser Typ!
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Cubicany
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von Cubicany »

Na heute war ja mal wieder super! :roll:

Gerade aus den Ferien wieder da gewesen und bei der Arbeit über Thyristoren die nächste 5+ eingesammelt.

Und dabei hatte ich dieses Mal das Gefühl, gut vorbereitet gewesen zu sein.

So eine Aufgabe wo man in einer Grafik über Sperrbereich usw. was zuordnen sollte, alles falsch, die
Aufgabe über den TCA Baustein ging auch komplett daneben, das hat sehr viele Punkte gefressen.

Und dabei konnte ich das vor und nach der Klausur den anderen richtig erklären und wusste worum es geht.

Ich verstehe einfach nicht, wie man eigentlich so gut im Stoff sein kann und dann in der Klausur so versagt.

Und es ist egal, wie ich lerne, ob jetzt auswendig, jemandem "erklären" oder mit Geschichten. Da hat man
einfach keine Lust mehr. :evil:
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BernhardS
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von BernhardS »

Cubicany hat geschrieben: Mi 29. Sep 2021, 22:39 Kann man eigentlich irgendwie gegen Prüfungsangst bzw. Blackout lernen?
Stress gehört zur Prüfung dazu - ist sogar ein wesentliches Instrument.
Was wirklich verstanden wurde, das ist unter Stress auch noch da.
Was man sich nur mal eben reingepfiffen hat, das ist momentan weg.
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Julez
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Re: Berufsschule Probleme in einem Fach. Was sagt das aus?

Beitrag von Julez »

Und dabei hatte ich dieses Mal das Gefühl, gut vorbereitet gewesen zu sein.
Ich will jetzt nicht doof klingen, aber anhand welcher Fakten verifizierst du vor einere Klausur, gut vorbereitet zu sein?
In einer Klausur wird nicht verlangt, es anderen zu erklären, zumindest nicht in denen, die ich so geschrieben habe.
Zu meiner Berufsschulzeit gab es dann so Haus-und Übungsaufgaben, und wenn man die ohne zu stocken geradlinig durchrechnen konnte, reichte das für die Klausur.
Ebenso war es bei der Beschreibung von Glühprozessen, Beschreibung des Aufbaus von Stanzwerkzeugen etc. (bin Metaller).
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