Lebenshilfe Der Faden für Themen ohne Frickelbezug

Wenn das Irrenhaus überfordert ist

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Hightech
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Lebenshilfe Der Faden für Themen ohne Frickelbezug

Beitrag von Hightech »

Für Fragen ohne Technik
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Cubicany
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Re: Lebenshilfe Der Faden für Themen ohne Frickelbezug

Beitrag von Cubicany »

Ich habe da aktuell ein Problem, was jetzt so indirekt mit Technik zu tun hat.

Und zwar bin ich seit 1 Woche im firmeneigenen Musterbau, heißt also Kleinserien von irgendwelchen Testmustern usw. anfertigen. Was anfangs
noch so verheißungsvoll klang, entpuppt sich aber als stumpfe Fertigungsarbeit, die sehr schnell in Monotonie ausartete.

Denn es ist zwar so, dass sich die einzelnen Aufträge unterscheiden, aber es ist eher so "Oh, 100 Kabel in Weiß mit einseitig Bananenstecker sind fertig?
Hier, wir brauchen noch 500 Kabel in grün mit dem und dem Stecker dran."

Es gibt ja durchaus Leute, denen das nicht viel ausmacht, aber ich merke halt, wie das so absolut null fordernd ist und wenn das nach der Ausbildung
meine Arbeit sein soll, was angeblich schon ziemlich sicher ist, kann ich mir nicht vorstellen, da zu bleiben. Aber das nur am Rand.

Es geht jetzt eher darum, wie man am besten so stupide Arbeiten übersteht, weil man offiziell keine Musik oä. hören darf und es ist so eine Lautstärke
wegen der Bestückungsautomaten und Nadeltester, dass man sich nach 8 Stunden fühlt, als wäre man 10 Stunden irgendwie konstant gejoggt und kann
nicht mehr.

Wie kann man da am besten die 3 Monate oder wie lange ich da erst mal eingeplant bin, überstehen?
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Kuddel
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Re: Lebenshilfe Der Faden für Themen ohne Frickelbezug

Beitrag von Kuddel »

Ist jetzt keine Lösung für das eigentliche Thema, aber es klingt als wäre es sehr laut dort. Ist Gehörschutz notwendig?
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Hightech
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Re: Lebenshilfe Der Faden für Themen ohne Frickelbezug

Beitrag von Hightech »

Der Gehörschutz ist vorgeschrieben.
Ganz besonders für Azubis.
Zudem düfren Azubis nicht für stupfe Serienfertigung eingesetzt werden, außer das ist nur für kurz.
berlinerbaer
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Re: Lebenshilfe Der Faden für Themen ohne Frickelbezug

Beitrag von berlinerbaer »

Ein amtlicher Gehörschutz sollte sich recht problemfrei und von außen völlig unsichtbar zu einem Bluetooth-Kopfhörer umbauen lassen.

Dann kannst Du zumindest Hörbücher, podcasts oder Mucke während der stupiden Arbeit hören.
sysconsol
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Re: Lebenshilfe Der Faden für Themen ohne Frickelbezug

Beitrag von sysconsol »

edit: da waren welche schneller.

Lernen, sich nicht an stumpfen Tätigkeiten und an sonstwelchen Umständen aufzuregen.
Ich schätze das so ein, dass es dem Meditieren lernen sehr ähnlich ist.

Habe solche Tätigkeiten in der Ausbildung auch durchlaufen.
Die Maßnahme hieß "Kennenlernen aller Abteilungen" war zeitlich beschränkt (je 14 Tage) und zumindest damals bei mir auch zulässig.

Was den Gehörschutz angeht: Da gibt es Vorgaben, ab wann Gehörschutz angeboten werden muss und ab wann er verpflichtend zu tragen ist.

-> Geh zu euren Sicherheitsverantwortlichen oder Betriebsarzt.

ASR 3.7 Lärm

Was du beschreibst, fällt wahrscheinlich unter Tätigkeitskategorie III.
Allerdings bist du dem Lärm werktäglich 8h ausgesetzt - das dürfte dann eher greifen.

Die Reihenfolge der Maßnahmen ist technisch - organisatorisch - persönlich.
Wenn bei dir eine Erkrankung vorliegt, die die Geräuschempfindlichkeit betrifft, dann muss auch bei geringeren Lautstärkepegeln eine PSA gestellt werden ;)
Robby_DG0ROB
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Re: Lebenshilfe Der Faden für Themen ohne Frickelbezug

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Cubicany hat geschrieben: Mi 9. Feb 2022, 07:20Wie kann man da am besten die 3 Monate oder wie lange ich da erst mal eingeplant bin, überstehen?
Ich denke, jeder hat solche Arbeiten/Phasen schon erlebt. Gerade Berufsanfänger müssen in ihre Aufgaben reinwachsen und bestimmte Dinge müssen eben erledigt werden, die sich nicht von allein machen. Es schadet auch nicht, wenn jeder mal die Möglichkeit hat, Aufgaben zu erledigen, die ihm eigentlich zu wider erscheinen. Das hilft oft, bestimmte Dinge zu schätzen und die Aufwände dafür zu erkennen. In vielen Firmen ist es auch üblich (gewesen), dass selbst Entwickler mal tagesweise in der Produktion waren, damit sie es erleben können, worüber sonst nur gesprochen wurde. Die Alten sagen nicht umsonst "Stunden bringen das Geld".
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Cubicany
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Re: Lebenshilfe Der Faden für Themen ohne Frickelbezug

Beitrag von Cubicany »

Schon, aber wenn die Perspektive nichts
anderes her gibt, zieht das schon runter.

Mal schauen,ob ich mir nicht so ganz
kleine in Earshole, um Podest etc zu hören.

Dann nur den linken ins Ohr, dann bekomme
ich trotzdem alles nebenbei mit.
Azze
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Re: Lebenshilfe Der Faden für Themen ohne Frickelbezug

Beitrag von Azze »

berlinerbaer hat geschrieben: Mi 9. Feb 2022, 08:14 Ein amtlicher Gehörschutz sollte sich recht problemfrei und von außen völlig unsichtbar zu einem Bluetooth-Kopfhörer umbauen lassen.

Dann kannst Du zumindest Hörbücher, podcasts oder Mucke während der stupiden Arbeit hören.
Ich weiß, dass Bedenkenträgerei hier nicht gerne gesehen wird, aber ich wäre vorsichtig, solche Ratschläge zu geben und anzunehmen. Wenn hier schon ein explizites Verbot herrscht, dann könnte das a) einen validen Hintergrund haben, z.B. erhöhte Unfallgefahr oder Ausschussrate und b) bei Nichteinhaltung Konsequenzen nach sich ziehen. Gerade als Azubi, der übernommen werden möchte, würde ich mir da nichts zuschulden kommen lassen. Auch wenn du angesichts solcher Arbeit vielleicht nicht gerade dort bleiben möchtest: Ausgelernt einen Job zu suchen fällt leichter, wenn man bereits einen hat.
Zuletzt geändert von Azze am Mi 9. Feb 2022, 10:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Chemnitzsurfer
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Re: Lebenshilfe Der Faden für Themen ohne Frickelbezug

Beitrag von Chemnitzsurfer »

Nicht jeder ist für stupide Arbeiten geeignet.
Ich brauche auch die Abwechslung. Habe letztes Jahr ein paar Wochen bei uns in der Serienfertigung in einem anderen Standort ausgeholfen. Stumpf nach Drahtliste immer gleiche Schaltschränke verdrahtet. Bin da fast durchgedreht.
Lieber die Abwechslung die ich hier im Sonderbau habe, wo quasi jeder Schrank nur einmalig gebaut wird + die paar Baustelleneinsätze im Jahr.
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RMK
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Re: Lebenshilfe Der Faden für Themen ohne Frickelbezug

Beitrag von RMK »

ich hab als Schüler mal in einer Grossgärtnerei vier Wochen lang Nelkenstecklinge in große Anzuchttische gesteckt. das ging
dann in die Hunderttausende.
und nein, Musik war nicht erlaubt, weil sich bei vorherigen Versuchen die anderen über die verschiedenen Musikrichtungen
beschwert hatten - also "ganz aus"....

kann man machen, auch mal eine gewisse Zeit, aber ey- es sind 8 Stunden. danach kannst zuhause nochmal 4h was anderes,
erfüllenderes tun, oder nicht?
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Julez
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Re: Lebenshilfe Der Faden für Themen ohne Frickelbezug

Beitrag von Julez »

Manche Tätigkeiten muss man einfach nehmen. Es läuft nicht immer alles nach Wunsch. Ich hab in meiner Ausbildung auch hin und wieder 1-2 Wochen am Stück Plastikspritzteile aus Formen entnommen und in Kartons gepackt. Ist dann halt so. Arbeit heißt nicht umsont Arbeit, wäre es Vergnügen, würde es Vergnügen heißen. Du gibst Lebenszeit ab, und bekommst dafür Geld. So einfach ist das.
Hilft natürlich, wenn man als Kind mal Momo gelesen hat:
http://www.psychologische-praxis-rostoc ... rer-beppo/
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video6
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Re: Lebenshilfe Der Faden für Themen ohne Frickelbezug

Beitrag von video6 »

Gehörschutz gibt es grad beim schwarzen Netto mit Radio und BT.
27€ am Montag getestet ist super Schutz und die Funktion mit Radio und BT passt auch.
Nur als Info.
duese
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Re: Lebenshilfe Der Faden für Themen ohne Frickelbezug

Beitrag von duese »

Wer ist denn der schwarze Netto? Bei dem Preis könnte ich auch schwach werden...
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Henrik_V
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Re: Lebenshilfe Der Faden für Themen ohne Frickelbezug

Beitrag von Henrik_V »

Dann geh doch zu .....
duese
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Re: Lebenshilfe Der Faden für Themen ohne Frickelbezug

Beitrag von duese »

Danke, wieder was gelernt. Allerdings wirds dann wohl nix. Hier im Süden kenn ich nur den rot-gelben Netto. Und im aktuellen Prospekt vom schwarzen hab ich den Gehörschutz jetzt auch nicht im Prospekt gesehen...
Henrik_V hat geschrieben: Mi 9. Feb 2022, 13:34 Dann geh doch zu .....
Das ist aber der rot-gelbe. Den kenn ich.
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PowerAM
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Re: Lebenshilfe Der Faden für Themen ohne Frickelbezug

Beitrag von PowerAM »

duese hat geschrieben: Mi 9. Feb 2022, 13:35 Danke, wieder was gelernt. Allerdings wirds dann wohl nix. Hier im Süden kenn ich nur den rot-gelben Netto. Und im aktuellen Prospekt vom schwarzen hab ich den Gehörschutz jetzt auch nicht im Prospekt gesehen...
Das ist aber der rot-gelbe. Den kenn ich.
War vielleicht in der letzten Woche im Angebot und war nicht abverkauft worden? In der aktuellen Werbedrucksache von "Hundenetto" ist auch nichts derartiges drin.
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video6
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Re: Lebenshilfe Der Faden für Themen ohne Frickelbezug

Beitrag von video6 »

da lagen noch sicherlich 5 Stück ja Hundenetto :lol:
Ist im Osten wohl mehr wie im Westen.
Zur Not Fahre ich da noch mal hin und kaufe den Restbestand auf ;)
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tschäikäi
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Re: Lebenshilfe Der Faden für Themen ohne Frickelbezug

Beitrag von tschäikäi »

Cubicani: Gibt es andere Azubis, vielleicht auch in deinem Beruf? Was machen die den ganzen Tag?
Gehörschutz und Bluetooth- Köpfhörer: Jo, wenn es nur einer is und man nur so laut dreht wie es wirklich nötig ist sollte das doch gehen.
Ich war schon mal in ner Firma, da hingen überall, auch an den Büros und Lagerräumen Schilder dass man Gehörschutz und Schutzbrille tragen soll.
Also man kanns auch übertreiben. Wenn man erst mal ne halbe Stunde Leer- und Werbevideos gucken muss bevor man überhaupt aufs Firmengelände darf...
Gruß Julian
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Heaterman
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Re: Lebenshilfe Der Faden für Themen ohne Frickelbezug

Beitrag von Heaterman »

@cubicany:

Ich versteh die Diskussion nicht. Du lernst einen Beruf, eben mit allem, was dazu gehört. Auch öde Arbeit, verkackte Chefs, scheinbar sinnlose Sachen und Null Perspektive, aber übergroßes Ego. Mach was aus letzterem im positiven Sinne statt andauernd zu jammern. Ich kenn das von meinem Sohn - der hatte aber wirklich eine verkackte Lehrfirma. Jammern und Klagen bringt nichts außer schlaflosen Nächten und Selbstzweifel - Orientieren und nach vorn sehen ist das Einzige. Mein Sohn hat aus der extrem verk-... Lehre das Leben gelernt, hat heute eine eigene Firma.

Jeder Student kann Dir davon ein Lied singen - ohne Plan kannst Du manchmal wahnsinnig werden. Studieren kann ein Knochenjob im anderen Sinne werden, gerade heute. Wir konnten in den 70ern noch jeden Abend in den Club, abfeieren ...

Ich hab gleichförmige Arbeit auch gut hassen gelernt: Erster Herbstferien-Job mit 14: Ab 4 Uhr früh acht Stunden Astern in der Gärtnerei schneiden. Oktober, saukalt, pitschnass, verschissene Antreiber - Ergebnis: Mein Unitra-Tonband (Grundig-Klon TK 120), ein Plattenspieler und ein Grundig-Klon als Stereoanlage, ich war stolz wie Bolle.

Nächster Ferienjob: Kabelwerk Verseilstraße für 1000-adriges Fernmeldekabel, 10 km mit Fahrrad samt 2 x Scheiß-Kontrolle an der Zonengrenze, Nachtschicht (in der DDR gabs keine Schutzvorschrift für Jugendliche). Trommeln mit Rohdraht hinstellen, Extruder für die Isolierungen befüllen, Leertrommeln für die Nacht auf das Band stellen, dann gib ihm. Halbe Stunde Ziehen, Extruder, Kühlbad, Aufwickeln kontrollieren, der Rest der Nacht war irgendwas zwischen gammeln, im Abfallcontainer rumdösen, im Gabelstapler die Halle umkreisen, sprich, pure Langeweile, weil höchst selten in der Kabelstraße eine Störung passiert ist. Resultat: öde, aber hat richtig gut Geld gebracht - Band-Equipment finanziert gekriegt.
Nächstes ähnlich: ganz öde Funkgeräte-Baugruppen im Funkwerk per Hand bestückt und ins Lötbad. Resultat samt bis zum Abitur WE-Jobs als Band auf dem Tanzsaal: Studium ohnen Eltern-Hilfe (die haben das boykottiert, weil ich nicht nach Wunsch Weißkittel, sondern schnöder Inschenöör geworden bin) finanziert gekriegt (und der erste echte Bauelemente-Grundstock aus den Schrottkisten im Hof)

Gutes Geld, alle öden Jobs nicht meins, aber in der einen oder anderen Art muss man da durch. Später nach dem ersten Pflicht-Job ab 1985 das Hobby zum (selbständigen) Beruf gemacht. Jeden Tag was Anderes machen, in der ganzen Welt rumgekommen (ich glaub, ich hab Baschtel, folgt man seinen Schilderungen, in China immer in den selben Locations im Hotel abgelöst :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: ), bis heute trotz Rente Spaß am Arbeiten und werd bis zur Kiste nicht aufhören.

Man muss durch die Anfänge eben durch - nur die Harten komm`in den Garten. Grundlage schaffen, den Mist vergessen, aufstehen, Mund abwischen, weiter machen. Die Einstellung hat mir beim Gesellschaftswechsel Anno 89 gut und quasi nahtlos weitergeholfen. Das war auch eine Zäsur, die Viele zu Fall gebracht hat. Aufstehen, lernen, seinen Wert kennen und durchsetzen, weitermachen, mit ein bisschen Schwein Erfolg haben. Letzteres gehört auch manchmal dazu - an die richtigen Leute geraten, die Deine Fähigkeiten schätzen und honorieren.

Nichts fällt vom Himmel, und wenn man`s durchzieht, lohnt das Ergebnis. Ungeduld können sich nur Genies oder Erben leisten.

Ich bin beileibe kein Vorbild - aber vielleicht kannst Du Dir mal ein paar Sachen ins Stammbuch schreiben: Durchstehen statt meckern, jammern, vorlaut sein, die eigenen Werte entdecken und entwickeln, nach der harten Schule die Möglichkeiten entdecken und nutzen. Klingt wie aus dem Propaganda-Buch, aber ist das Leben. Du hast bloß eins, versau`s nicht.
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Hightech
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Re: Lebenshilfe Der Faden für Themen ohne Frickelbezug

Beitrag von Hightech »

Lehrjahre sind keine Herrenjahre.
Ranklotzen, Zähne zusammen beißen und durch.
Ist ja schnell vorbei.
Ungemach mit dem Betrieb klärt die Handwerkskammer oder der zuständige Ausbilder.
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Geoschreiner
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Re: Lebenshilfe Der Faden für Themen ohne Frickelbezug

Beitrag von Geoschreiner »

... und wenn es vollkommen unerträglich wird, weil man gesundheitlich vor die Hunde geht: Die Sache überlegt, aber bestimmt beenden und den vorher bereits überlegten weiteren Weg beschreiten. Man muss sich nicht ohne Aussicht auf Besserung verheizen lassen, das sollten man schnellstmöglich abstellen.

Es gibt Betriebe, v.A. kleine, bei denen bringt eine Beschwerde nichts, da macht man es sich nur selbst schwerer. Entweder ertragen oder Haken dran und weiter. Weiter heißt aber auch, dass man sich Gedanken macht, wie es weiter geht und sich darüber im Klaren ist, dass auch der neue Weg nicht ohne Problemstellen ist.
Den Spruch "Lehrjahre sind keine Herrenjahre" habe ich auch oft gehört, aber es gibt Grenzen und die wurden und werden gerade im Handwerk gerne nicht nur überschritten, sondern mit Vollgas und bewusst überfahren. Das ist nicht in Ordnung.
jodurino
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Re: Lebenshilfe Der Faden für Themen ohne Frickelbezug

Beitrag von jodurino »

Cubicany hat geschrieben: Mi 9. Feb 2022, 07:20 Ich habe da aktuell ein Problem, was jetzt so indirekt mit Technik zu tun hat.

.......

Wie kann man da am besten die 3 Monate oder wie lange ich da erst mal eingeplant bin, überstehen?
Hallo Cubicany,

Du hast in den letzten Monaten so viel Ratschläge bekommen um das alles so zu Recherchieren, Lesen und Erfahrungen zu sammeln haben andere dafür viele Jahre gelesen & gelebt.
Es gibt da keine Abkürzung jeder muss in seinen Schuhen (oder auf eigenen Füßen laufen).

Du wirst hier geschätzt und bist demjenigen der Dir schreibt wichtig.

Aber darüber hinaus sieht es für mich (und ich bin da Laie) so aus als wenn Du eine professionelle Hilfe brauchst, zumindest einen Ansprechpartner vor Ort der Dich etwas als Coach unterstützt. Aber auch fordert und antreibt.

cu
jodurino
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PowerAM
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Re: Lebenshilfe Der Faden für Themen ohne Frickelbezug

Beitrag von PowerAM »

Hightech hat geschrieben: Mi 9. Feb 2022, 23:16Lehrjahre sind keine Herrenjahre. [...]
Die erste Hälfte des Berufslebens arbeitet man für seinen Namen, in der zweiten Hälfte arbeitet der Namen für einen selbst.
Aber: Mit jedem Wechsel des Betriebes, des Amtes bzw. des Arbeitsplatzes fängt man wieder bei Null an.
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Re: Lebenshilfe Der Faden für Themen ohne Frickelbezug

Beitrag von radixdelta »

Die Frage lautete ja nicht ob oder wie komme ich drumrum sondern wie mache ich mir solche Arbeiten leichter erträglich.

Ich mache das so:
Ich arbeite in 10er Schritten und mit Zählhaufen.
Also 10 Stück fertig machen und auf dem Tisch sammeln. Wenn die 10 fertig sind werden die nochmal kontrolliert und dann kommen 9 Stück in die Kiste, einer kommt auf den nächsten Zählhaufen. Wenn auf dem nächsten Zählhaufen 10 Stück beisammen sind kommen davon wieder 9 in die Kiste und einer auf den nächsten Zählhaufen. Diese Haufen sind natürlich keine Haufen, sondern das liegt schön nebeneinander.
Man hat also eine analoge Dezimalanzeige der geschafften Stückzahl.
Ein Haufen in einer Kiste wächst optisch praktisch garnicht, man sieht keinen Fortschritt. Die Zählhaufen unterteilen die Aufgabe in kleine Teilschritte die wiederum übergeordnete Teilerfolge ergeben und machen das gut sichtbar.

Dann hilft es wenn man das ganze als Herausforderung erkennt. Zum einen die Herausforderung das ganze auch durchzustehen, aber auch die Herausforderung die bestmögliche Arbeit abzuliefern. Die bestmögliche Qualität. Nicht für den Arbeitgeber, sondern für dich, für dein Ego, wenn du so willst.

Der Respekt vor der eigenen Arbeit ist mir wichtig. Das Ergebnis wird nicht in eine Kiste geworfen, sondern in die Kiste gelegt. Ordentlich, sauber und gleichmäßig. Als wäre jedes davon wertvoll. Weil es das ist, denn es steckt deine Arbeit drin, deine Zeit, was wertvolleres gibt es in diesem Moment nicht.



Wenn man im Mindset "alles doof" hängen bleibt, dann bleibt auch alles doof und es werden lange Wochen.
Möglicherweise ist das auch ein Lernziel, sieh es als ein Lernziel.

Auftragen rechte Hand, Polieren linke Hand. Einatmen Nase, Ausatmen Mund. Auftragen, Polieren, Auftragen, Polieren, nicht vergessen Atmen, das sehr wichtig.
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Re: Lebenshilfe Der Faden für Themen ohne Frickelbezug

Beitrag von duese »

In der Fertigung von 500 identischen Kabeln steckt auch noch eine Optimierungsaufgabe drin: Wie organisiere ich meinen Arbeitsplatz und Arbeitsablauf so, dass ich optimal (Zeit oder auch Anstrengung, Anzahl Handgriffe inkl. Qualität) die Aufgabe erledigen kann.

Ich war eine Woche an einer Station am Band im Automobilwerk. Wenn der Takt fest vorgegeben ist, merkt man wieviel Optimierung in sowas steckt, dass das effizient läuft.
Wir mussten unter anderem die Zettel mit der bestellten Konfiguration/Ausstattung an der Karosse anbringen. Und es ist erstaunlich, dass es einen deutlich fühlbaren Zeitunterschied macht, je nach dem, wie man den Stapel mit den vier Zetteln von Tresen in die Hand nimmt.
War eine super Erfahrung, die ich jedem empfehlen kann. Auch wenn ich sie nicht ein Berufsleben lang machen will.

Aber das musst Du ja auch nicht. Sieh es als Chance was zu lernen.
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video6
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Re: Lebenshilfe Der Faden für Themen ohne Frickelbezug

Beitrag von video6 »

radixdelta hat geschrieben: Do 10. Feb 2022, 10:39 Die Frage lautete ja nicht ob oder wie komme ich drumrum sondern wie mache ich mir solche Arbeiten leichter erträglich.

Ich mache das so:
Ich arbeite in 10er Schritten und mit Zählhaufen.
Also 10 Stück fertig machen und auf dem Tisch sammeln. Wenn die 10 fertig sind werden die nochmal kontrolliert und dann kommen 9 Stück in die Kiste, einer kommt auf den nächsten Zählhaufen. Wenn auf dem nächsten Zählhaufen 10 Stück beisammen sind kommen davon wieder 9 in die Kiste und einer auf den nächsten Zählhaufen. Diese Haufen sind natürlich keine Haufen, sondern das liegt schön nebeneinander.
Man hat also eine analoge Dezimalanzeige der geschafften Stückzahl.
Ein Haufen in einer Kiste wächst optisch praktisch garnicht, man sieht keinen Fortschritt. Die Zählhaufen unterteilen die Aufgabe in kleine Teilschritte die wiederum übergeordnete Teilerfolge ergeben und machen das gut sichtbar.

Dann hilft es wenn man das ganze als Herausforderung erkennt. Zum einen die Herausforderung das ganze auch durchzustehen, aber auch die Herausforderung die bestmögliche Arbeit abzuliefern. Die bestmögliche Qualität. Nicht für den Arbeitgeber, sondern für dich, für dein Ego, wenn du so willst.

Der Respekt vor der eigenen Arbeit ist mir wichtig. Das Ergebnis wird nicht in eine Kiste geworfen, sondern in die Kiste gelegt. Ordentlich, sauber und gleichmäßig. Als wäre jedes davon wertvoll. Weil es das ist, denn es steckt deine Arbeit drin, deine Zeit, was wertvolleres gibt es in diesem Moment nicht.

Wenn ich das lese muss ich immer an meinen Ferienarbeitsjob denken.
Kennengelernt hab ich das durch meine Schule.
PA=Praktische Arbeit = günstige Arbeitskräfte für den Betrieb.
VEB Leuchtenbau Finow Eberswalde

Klemmkästen montieren.
War eine einfache Arbeit aber vielfach ausgeführt.
Von den Dingern gab es kleine mittlere und große mit zwei oder vier Deckeln.
Es kamen Paletten mit Deckel und Klemmkästen und viele sehr viele Schrauben und Muttern von denen ich heute noch etliche hab.
4 Muttern in einem Halter packen Kasten drüberlegen 4 Plastikscheiben auf die Löcher packen Deckel drauf und 4 Schrauben hinterher die dann mit über einem hängenden Elektro-Schrauber festziehen.
Das Ganze je nach Ausführung vom Kasten zwei oder 4 mal.

Musik hören mit Radio war auch nicht erlaubt aber Kopfhörer waren nicht explizit verboten.Walkman und Co noch recht neu also den mitgenommen und auch benutzt.
Auch so Ähnlich gearbeitet wie oben beschrieben alles schön geordnet.
Ständig war aber irgendwas alle und ich musste Pause machen.
Am Ende hat mir der Chef oder Verantwortliche von der Abteilung gesagt ich soll mal langsam machen ich versaue denen die Norm da ich zu schnell bin. :lol:
Ja der Sommer war geldtechnisch super gelaufen.
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Heaterman
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Re: Lebenshilfe Der Faden für Themen ohne Frickelbezug

Beitrag von Heaterman »

Nach was zum Gehörschutz. Mucke hören damit kann in bestimmten Umgebungen gefährlich werden.

Die Mickymäuse sind ja meist so eingerichtet, dass man die wichtigen Sachen doch hören kann,

sowas zum Beispiel oder die Kranklingel.

Kommt eben wirklich auf die Umgebung an.
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Re: Lebenshilfe Der Faden für Themen ohne Frickelbezug

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Heaterman hat geschrieben: Do 10. Feb 2022, 13:24Die Mickymäuse sind ja meist so eingerichtet, dass man die wichtigen Sachen doch hören kann
Das kapieren unsere Leute im Großraumbüro nur nicht. Die hocken den ganzen Tag mit den Dingern auf dem Schädel am Platz (wenn sie mal nicht das Headset drauf haben), aber dass die maßgeblich durch Sprache verursachten Geräusche kaum gedämpft werden, sondern der eigentliche Zweck das Dämpfen von "richtigen" Lärm ist, verstehen die nicht.
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Cubicany
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Re: Lebenshilfe Der Faden für Themen ohne Frickelbezug

Beitrag von Cubicany »

Wobei ich finde, dass diese 3M Peltor schon viel Geräusche weg halten.

Die blockieren das nicht komplett, aber wenn man 20 ratternde Tastaturen, drei knöternde Drucker und dazu
noch 8 Telefonate, wobei sich jeder gegenseitig zu übertönen versucht, ertragen muss, hilft das schon.

Außerdem ist man ab einem gewissen Punkt für jedes bisschen Linderung dankbar, aber ja, wirkliche
NC Kopfhörer sind da effektiver. Und man kann einstellen, wie viel die durchlassen sollen.

Mit den 3M hat man wenigstens das Gefühl, die Gespräche usw. wären 5 Meter weiter weg.
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Fritzler
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Re: Lebenshilfe Der Faden für Themen ohne Frickelbezug

Beitrag von Fritzler »

Deswegen lässt man sich bei nem Bewerbungsgespräch die Büroräume zeigen oder fragt nach.
Bei nem Großraumbüro würd ich die Bewerbung dann sofort wieder zurückziehen :mrgreen:
Ich mag mein 2 Mann Büro!
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Re: Lebenshilfe Der Faden für Themen ohne Frickelbezug

Beitrag von Cubicany »

Fritzler hat geschrieben: Fr 11. Feb 2022, 17:11 Bei nem Großraumbüro würd ich die Bewerbung dann sofort wieder zurückziehen :mrgreen:
Da sagst du was!

Wenn ich das Großraumbüro mit 25 Leuten in der Ing. Abteilung mit irgendwas in Relation setzen
müsste, wäre es die Halle mit 8 Spritzgussmaschinen, Entnahmerobotern und Staplerverkehr.

ich hab mal jeweils die DB App raus geholt und beides war ähnlich laut. Das Büro war sogar
etwa 6 DB drüber.
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Fritzler
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Re: Lebenshilfe Der Faden für Themen ohne Frickelbezug

Beitrag von Fritzler »

Cubicany hat geschrieben: Fr 11. Feb 2022, 22:01 ich hab mal jeweils die DB App raus geholt und beides war ähnlich laut. Das Büro war sogar
etwa 6 DB drüber.
DB App? Bei euch fährt ne Bahn durch die Firma?
(SCNR)

Wie schon von anderen angesprochen is ne Ausbildung kein Zuckerschlecken, da kann man sich nicht so viel aussuchen.
Aber danach kann man nach der Übernahme erstmal dort weiterarbeiten und sich dann was besseres suchen.
Mit Licht am Ende des Tunnels sind dann eventuell auch stupide Arbeiten besser auszuhalten.

Noch schlimmer sind "shared spaces".
Da hat man keinen festen Arbeitsplatz im Großraumbüro, sondern nur nen Rollcontainer mit seinem Zeuch und muss sichn freien Platz suchen.
Das hatte ich einmal mitmachen müssen als ich als Tutor zu den Telekom Laboratories im Telefunken Hochhaus der TU Berlin ausgeliehen wurde.
Mich hat man da nur zu den Übungsbesprechungen gesehen, die sonstigen Arbeiten habe ich vom 5 Plätze Tutorenraum (es waren eh nie alle da) von meinem Stammfachgiet erledigt.
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Re: Lebenshilfe Der Faden für Themen ohne Frickelbezug

Beitrag von Cubicany »

Fritzler hat geschrieben: Fr 11. Feb 2022, 22:19
Mit Licht am Ende des Tunnels sind dann eventuell auch stupide Arbeiten besser auszuhalten.
Auf jeden Fall!

Ich werde nach der Ausbildung alles dran setzen, entweder woanders unter zu kommen oder erst einmal Techniker einzuschieben.

Selbst wenn ich mich 2 Jahre aus der Arbeitswelt "heraus löte" ist das wohl besser als dort zu bleiben.

Aktuell ist der Arbeitsmarkt eh sehr angespannt, also hätte es eh kaum Unterschied, ob ich mich direkt bewerbe oder erst mal weiter lerne.
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Fritzler
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Re: Lebenshilfe Der Faden für Themen ohne Frickelbezug

Beitrag von Fritzler »

Cubicany hat geschrieben: Fr 11. Feb 2022, 22:46 Aktuell ist der Arbeitsmarkt eh sehr angespannt, also hätte es eh kaum Unterschied, ob ich mich direkt bewerbe oder erst mal weiter lerne.
Kann ich dir jetz so nicht glauben.
Viele Firmen suchen Mitarbeiter vor allem im ETechnikbereich.
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Cubicany
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Re: Lebenshilfe Der Faden für Themen ohne Frickelbezug

Beitrag von Cubicany »

Fritzler hat geschrieben: Fr 11. Feb 2022, 22:53
Cubicany hat geschrieben: Fr 11. Feb 2022, 22:46 Aktuell ist der Arbeitsmarkt eh sehr angespannt, also hätte es eh kaum Unterschied, ob ich mich direkt bewerbe oder erst mal weiter lerne.
Kann ich dir jetz so nicht glauben.
Viele Firmen suchen Mitarbeiter vor allem im ETechnikbereich.
Ok, nur sehe ich mich noch nicht im Teilzeit Techniker, muss ich gestehen.

Das würde ich derzeit von den Leistungen nicht schaffen.

Bin ja quasi mit einem Fuß in der ABH Maßnahme drin.

Das liegt aber, um es zu erklären, auch an den Mitschülern. Ich mache mit, so gut es geht, aber durch deren
ewige Stichelei und das Herumhacken nur auf mir habe ich so eine "Fuck it!" Mentalität entwickelt.

Ich passe dadurch selten auf und bin auch schon dreimal kommentarlos aufgestanden und einfach gegangen.

Denn es geht dort weiter unter der Gürtellinie als man es sich überhaupt vorstellen kann.

Das geht los, das auf einem 3 Jahre alten Parkunfall rumgeritten wird, dann, dass ich nicht mit schreiben würde, zu dick sei
(wiege 65 Kilo) und es geht inzwischen sogar gezielt gegen die Eltern. Noch dazu wurde von denen versucht, mir Diebstahl
im Betrieb anzuhängen, um mich los zu werden. (Ich habe nichts mitgenommen ohne vorher den höchsten zu fragen!)

Der betreffende Azubi wurde bereits gefeuert, aber es hört nicht auf.

Naja und so bin ich dann halt in der Starre verharrt und schreibe kontinuierlich Fünfer.

Und heute gehe ich in die Lehrwerkstatt die nächste Fünf beichten, erzähle die gesamte Story und man sagt
nur "Hätte nicht gedacht, dass das so ist."
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Re: Lebenshilfe Der Faden für Themen ohne Frickelbezug

Beitrag von xanakind »

Lass dich von deinen Mitschülern nicht so stark beeinflussen.
In der Berufsschule hatte ich leider auch etliche überlaute Dumpfbacken in der Klasse. Ich habe mich da anfangs leider auch ablenken lassen.
Ja, ich (und vermutlich wir alle) hatten in der Berufsschule unnötige Zeitfüller (z.B. Sport & Religion)
Du musst einsehen, dass du dich da halt nunmal durchkämpfen musst.

Lass die anderen Deppen links liegen.
Mach dein Ding und konzentriere dich auf den Unterricht.
Mir war es hinterher völlig egal, dass ich dann der Streber war.
Du lernst für dich!
Du willst eine gute Zwischenprüfung und eine gute Abschlussprüfung haben.
Hast du einmal den Gesellenbrief in der Tasche, kannst du dir dann in aller ruhe einen neuen Job suchen.
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Cubicany
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Re: Lebenshilfe Der Faden für Themen ohne Frickelbezug

Beitrag von Cubicany »

Ja, nur wenn das Selbstwertgefühl eh schon zwischen "Wo?" und "Was ist das?" pendelt, bringen solche Hilfen nicht viel.

Es mag hier teilweise wirken, als sei ich einer, dem man nichts kann, aber in Wirklichkeit geht das alles so an mich
ran, ich wundere mich, überhaupt soweit gekommen zu sein.

Inzwischen habe ich jetzt wenigstens aus der Familie den Rückhalt, aber das niemand
außerhalb das sonst merkt, ist schon schockierend.
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Julez
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Re: Lebenshilfe Der Faden für Themen ohne Frickelbezug

Beitrag von Julez »

Moinsen, hier wird mal Hilfe in Bezug auf Geld und dessen Investition benötigt. Ich frag für meine Eltern.
Diese möchten einmalig niedrig 6-stellig und danach ca. 1k€ pro Monat investieren. Ich habe ihnen diese Strategie empfohlen:
https://www.mrmoneymustache.com/2011/05 ... ck-market/

(Breit gestreuter, ungemanagter ETF. Manager und generell niemand und keine Strategie kann den Markt auf Dauer schlagen, so meine Meinung. Im Durchschnitt haben alle Anlagemöglichkeiten so viel Gewinn wie der Markt im Durchschnitt, logo. Daher ist es sinnvoll, die Kosten einer Anlage zu reduzieren, da dies die einzige Möglichkeit ist, sich dem Durchschnittsgewinn bestmöglich anzunähern. Gemanagte Fonds kosten nur, bringen aber im Durchschnitt nicht mehr.)

Der oben genannte Vanguard VTI wird in der EU nicht gehandelt, der A2PKXG (Vanguard FTSE All-World ETF) ist die Alternative.

Meine Mutter war schon bei Finanzberatern, deren Beratung zwar immer gratis ist, die aber immer ihre hauseigenen Fonds verkaufen wollen mit 1% Gebühr p.a. Ziemlich teure Beratung finde ich.

Soviel zum Hintergrund.
Meine Frage also: Wie kauft man den genannten A2PKXG (Vanguard FTSE All-World ETF)?
Meine Vorstellung ist ungefähr so:
1) Irgendwo ein Depot eröffnen
2) Das Geld da hin überweisen
3) ETF kaufen
4) Profit

Aber wie geht das? Wo und wie eröffnet man ein Depot und überhaupt?

Danke im Vorraus für hilfreiche Erklärungen. :)
daruel
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Re: Lebenshilfe Der Faden für Themen ohne Frickelbezug

Beitrag von daruel »

Also falls deine Eltern noch die gute, alte Hausbank haben und sich dort auch am wohlsten fühlen, kann man das meist auch über diese abwickeln.
Man muss dann halt etwas bestimmter auftreten und wissen was man möchte.

Alternativ dann natürlich die Direktbanken.

Ich habe mit Consors noch keine negativen Erfahrungen gemacht und komme damit super zurecht.
Es gibt dort auch oft Aktionen für 0€ Ausgabegebühr bestimmter ETFs.

Im Prinzip beschreibst du das Vorgehen schon korrekt.

1. Depot eröffnen mit PostIdent oder am schnellsten per Videochat
2. Geld einzahlen
3. ETF suchen und kaufen für die einmalige Anlage
4. Sparplan über 1000€ im Monat einrichten
5. Profit ( wahrscheinlich)
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Torpert
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Re: Lebenshilfe Der Faden für Themen ohne Frickelbezug

Beitrag von Torpert »

Julez hat geschrieben: Mi 16. Feb 2022, 11:48 Moinsen, hier wird mal Hilfe in Bezug auf Geld und dessen Investition benötigt. Ich frag für meine Eltern.
Diese möchten einmalig niedrig 6-stellig und danach ca. 1k€ pro Monat investieren. Ich habe ihnen diese Strategie empfohlen:
https://www.mrmoneymustache.com/2011/05 ... ck-market/

(Breit gestreuter, ungemanagter ETF. Manager und generell niemand und keine Strategie kann den Markt auf Dauer schlagen, so meine Meinung. Im Durchschnitt haben alle Anlagemöglichkeiten so viel Gewinn wie der Markt im Durchschnitt, logo. Daher ist es sinnvoll, die Kosten einer Anlage zu reduzieren, da dies die einzige Möglichkeit ist, sich dem Durchschnittsgewinn bestmöglich anzunähern. Gemanagte Fonds kosten nur, bringen aber im Durchschnitt nicht mehr.)

Der oben genannte Vanguard VTI wird in der EU nicht gehandelt, der A2PKXG (Vanguard FTSE All-World ETF) ist die Alternative.

Meine Mutter war schon bei Finanzberatern, deren Beratung zwar immer gratis ist, die aber immer ihre hauseigenen Fonds verkaufen wollen mit 1% Gebühr p.a. Ziemlich teure Beratung finde ich.

Soviel zum Hintergrund.
Meine Frage also: Wie kauft man den genannten A2PKXG (Vanguard FTSE All-World ETF)?
Meine Vorstellung ist ungefähr so:
1) Irgendwo ein Depot eröffnen
2) Das Geld da hin überweisen
3) ETF kaufen
4) Profit

Aber wie geht das? Wo und wie eröffnet man ein Depot und überhaupt?

Danke im Vorraus für hilfreiche Erklärungen. :)
Du brauchst einen Online-Broker, um ETFs kaufen zu können. Die meisten Banken bieten das als Service an, es gibt aber auch spezielle Nur-Broker. Läuft genau so wie in deiner Liste genannt. Du musst bei der Depoteröffnung bestätigen, dass du Erfahrung mit ETFs hast (die Behauptung reicht, Nachweis wird keiner verlangt).

Vorteil der Bank: Höhere (gefühlte) Sicherheit und manchmal besserer Support.
Nachteil der Bank: Höhrere Kosten pro Kauf und Verkauf (Beispiel DKB: 10 € pro Order, egal ob Kauf oder Verkauf). Bei Einmalanschaffung höherer Beträge aber nicht relevant. Beim Sparplan auch nicht.

Ich nutze https://mein.finanzen-zero.net (Order > 500 € sind dort kostenlos) und habe grad mal nachgesehen, den genannten ETF kann ich dort kaufen.
nero
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Re: Lebenshilfe Der Faden für Themen ohne Frickelbezug

Beitrag von nero »

Das klingt als dass du und deine Eltern das neue Zeugs von Scalable oder Trade Republic braucht.
Da sind einige ETF ganz umsonst zu handeln und Sparpläne idr auch.

ich seh da keinen Haken der größer ist als bei all den andren Gaunern.

Is aber schon etwas sehr offtopic nicht? (wenn man mal davon absieht das hier der ein oder andere Bastler selbstständig ist und da sowas schon in Betracht kommen sollte)
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Heaterman
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Re: Lebenshilfe Der Faden für Themen ohne Frickelbezug

Beitrag von Heaterman »

DKB und ING verkaufen den Fonds A2PKXG auch. Sparplan ist da je nach Kundenstatus sogar kostenlos, Einmalanlage auch. Nur viel traden kostet.
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Julez
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Re: Lebenshilfe Der Faden für Themen ohne Frickelbezug

Beitrag von Julez »

Vielen Dank, das hilft mir schon mal weiter. Muttern hat sogar warum auch immer schon einen Account bzw. Konto bei der ING. Da werde ich sie mal in diese Richtung stubsen.
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Hightech
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Re: Lebenshilfe Der Faden für Themen ohne Frickelbezug

Beitrag von Hightech »

Wenn man Spaß dran hat, sich ständig um das Geld zu kümmern, kann man so Fonds-Zeug machen.
Aber nur mit Geld, was man nicht braucht.
Wenn Geld über ist, investiert man lieber in Komfort, Umbau auf Altersgerechtes Wohnen, Gesundheit oder
in eine PV-Anlage, Elektroauto.
So eine Liste ist sehr lang.
Wenn dann noch was über ist, kann man auch sehr gut in die Rentenkasse einzahlen und dann vorzeitig ohne Abzüge in Rente gehen.
Oder am Besten arbeitet man einfach weniger und gleicht den Rentenbeitrag aus, so das es keine Verluste gibt.
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Mechatronk
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Re: Lebenshilfe Der Faden für Themen ohne Frickelbezug

Beitrag von Mechatronk »

Das schöne an ETFs ist, dass man sie kauft und liegen lässt. Da ist kümmern eher kontraproduktiv.
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Cubicany
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Re: Lebenshilfe Der Faden für Themen ohne Frickelbezug

Beitrag von Cubicany »

Mechatronk hat geschrieben: Mi 16. Feb 2022, 21:46 Das schöne an ETFs ist, dass man sie kauft und liegen lässt. Da ist kümmern eher kontraproduktiv.
Genau und bei dem Stichwort "Frugalismus" soll man ja eben gespartes Geld in solche Fonds drücken.

Ich befasse ich derzeit ja auch damit, da ich derzeit nahezu 100% des Geldes sparen kann und wenn
man dafür dann sagen wir mal mit 55 aus dem Beruf aussteigen kann, warum nicht?

Das bedingt natürlich, Eigentum zu haben, was Schuldenfrei bzw. abgezahlt ist.
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Mista X
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Re: Lebenshilfe Der Faden für Themen ohne Frickelbezug

Beitrag von Mista X »

Lehrjahre sind keine Herrnjahre - ich hab jahrelang Sch... gefressen und mich durchgesetzt.

Angefangen mit 16 als Azubi bei Bayer AG Leverkusen als EMSR Elektroniker.
Erste halbe Jahr Metallgrundausbildung - jeder kennt sie, jeder hasst sie.
Zweite halbe Jahr Grundlagen E Technik. Ohmsche Gesetz, Kabelberechnung...
Zweite Lehrjahr war ganz spaßig, bis auf der Betrieb der von A Löchern durchsetzt war wie ein Gorgonzola mit Schimmel. Späße wie "Ich steck dirn Schraubendreher ins Ohr wenn du gerade auf der Leiter was fummeliges machst." "Lack im Kaffee" und dazu noch Terrormucke in der Bude von WDR5 (Omamusik) haben mir nach 4 Wochen nervlich den Rest gegeben. Hab dann den Kollegen einen blöden Gimp und Idioten genannt und hab mich versetzen lassen. Dannach war gut.
Dritte Lehrjahr war prima und eine Menge Erfahrung gesammelt. Steffi bekam weil sie keinen Handschlag tat und sich arrogant wie nur was benommen hat mit Kupferschmiere den Sattel gestrichen...
Nach der Lehre welche ich mit 1,3 abgeschlossen hatte 7 Monate in der PAT gearbeitet - war gut der Job, Kollegen nett und alles gut. Dannach 4 Monate zu Hause gegammelt. Dann weitere 6 Monate aufgebrummt bekommen - dieses mal als Lagerist im tiefsten Kellerloch. Angefangen mit der Technikerschule. Als Lagerist im Kellerloch hat man seine Ruhe, lange Finger und keine Sau interessierts was man macht.
Hingeschmissen bei Bayer hab ich weil die mir Schichtarbeit aufbrummen wollte und das sich mit der Technikerschule gebissen hat.
Job bei der EMSR Montage bei einer anderen Firma angenommen. Kabel gezogen, Montagearbeiten gemacht, Dreck gewühlt.... Gut Geld verdient, Vorgesetzter aber ein ALoch. 6 Monate abgerackert, gekündigt worden, weil Wirtschaftskrise.
Dannach Job bei Automobilzulieferer angefangen (KHD Köln Motorenwerke) - Dreck gefressen, Öl gebadet und Fräßstraßen gewartet. 4 Monate, dann war da nur noch halbe Schicht und ich raus.
Dannach Job bei Saint Cobain Glaswerke - Montagearbeiten - auch hier nur 2 Monate gewesen. Aufträge weggebrochen.
Dann noch 4 Monate Bauelektriker - Firma ging pleite.
Dann lange Arbeitslos (7 Monate)
Dann angefangen bei einer PC Klitsche - die hab ich von 20k € Jahresumsatz hochgeprügelt auf 140k € Jahresumsatz mit nur einem Mann mehr. Organisatorisch, PR Trommel gerührt, Großkunden rangeschafft - läuft. Gekündigt worden wegen eines einzigen Fehlers. Chef wurde übermütig und arrogant... Drecksack halt.
Technikerschule fertig - frisch angefangen in einer EMSR Planungsfirma. Von zunächst lauschigen 8h / Tag kloppen rauf auf 12 - 13h Tage, Jahresumsatz von 150k Euro gefahren (Ich hab die Lasten und Pflichtenhefte bekommen und die Aufträge)
Verheizt worden mit Stress, Dauerdruck, ungerechtfertigte Kritik, sabotierende Kollegen, ALoch Chef... 5 1/2 Jahre, dann zusammengeklappt. KH und Vollprogramm. Gekündigt lassen - gut so. 6 Monate Urlaub und Erholung auf Staatskosten.
Dannach 12 Monate Zeitvertrag in der Elektronikfertigung - Stumpfe, langweilige Aufgaben - man verblödet regelrecht. War aber gutes Geld und durchgebissen.
Jetzt sitz ich hier bei der Firma, kann mir die Arbeit selbst einteilen, keiner geht mir aufn Sack und ich bin hier der Feuerwehrmann wenns brennt oder die Kollegen was vergurkt haben. Dementsprechend vorsichtig geht man mit mir um - weil wenn ich sage: Sorry, das geht nicht mehr zu retten, dann ist auch Ende für das Gerät.
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Cubicany
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Re: Lebenshilfe Der Faden für Themen ohne Frickelbezug

Beitrag von Cubicany »

Bin ja mal gespannt, was hier noch so geht.

Werde mich hier aber wohl dünn machen, weil es gibt im Prinzip nur so 2 Kategorien von
Arbeitszeiten bzw. Abteilungen, also 4 Konstellationen.

1) Tagarbeit und Entwicklungslabor = Unwahrscheinlich
2) Tagarbeit und Musterfertigung = Danke, aber nur Akkord mache ich nicht
3) 3 Schichten Instandhatung = Sorry, meine Gesundheit ist mir wichtiger und ich hatte schon Schlafstörungen genug
4) Schichtarbeit am Band bzw. Fertigung = Ähhhm, ich rieche auf 310 km gegen den Wind, wenn man rausgeekelt werden soll.

Also direkt technikerschule m etwas weiter entfernten Ort besuchen, Vollzeit dann eben und danach schauen, was der Markt so her gibt.
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