Sprachentwicklung vs. Stammeldeutsch

Wenn das Irrenhaus überfordert ist

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Nello
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Sprachentwicklung vs. Stammeldeutsch

Beitrag von Nello »

Na dann, willkommen im Club der noch nicht ganz toten Dichter, Sprachästheten, Wortverbieger, und all derer, die die Luft anhalten, wenn sie über die Plenke gehen : So nämlich. :)

Hat jeder einen Kaffee? Gut. Dann wollen wir mal.
xanakind hat geschrieben: Mi 31. Aug 2022, 21:39 Ich bin mittlerweile der Meinung, dass es allgemein wohl sprachlich langsam bergab geht.
Guck mal, was in WhatsApp / Telegramm Gruppen oder in den Kleinanzeigen so geschrieben wird.
Fehlende Groß & Kleinschreibung, Punkt & Komma werden auch konsequent ignoriert.
Vollständige Sätze werden auch immer seltener, hier werden dann einfach nur zwei Wörter in den Chat geworfen: amazon regelt oder auch gib umrichter
Oder Teletubbysprech: Bellkadse (Deutsch = Hund) zusammen mit zappeligen bunten GIF-Bildchen und lustigen Emoticons :roll:
Ich gebe Dir Recht, na klar, möchte aber doch auch unterscheiden in sprachliche Schlamperei, die wirklich sehr um sich greift, und in Sprachentwicklung, die zu beobachten ich spannend finde - das anfangs bestaunte "Bree" gehört auch dazu. "Schottergott" für "Geldautomat" ist immer noch mein Liebling, und das gerade bei mir zuhause neu beobachtete "Flexen" für "Angeben" finde ich auch erfrischend. Und Kanacksprack hat für mich - konkret! - den Status eines eigenen Dialektes.

Was die Schlamperei angeht, habe ich es einfach aufgegeben, mich zu engagieren. Es wird ja doch jedesmal falsch verstanden; "Oberlehrer", "Besserwisser", "dann lies halt nicht" (was besonders blödsinnig ist, weil man's ja vorher nicht wissen kann), und so weiter. Der tatsächliche Antrieb ist doch (nicht nur bei mir) ein ganz anderer.

Wenn jemand mit offener Hose rumläuft, oder mit einem Fleck auf dem Hemd, oder mit einem Pickel an der Lippe, was macht man dann? Man macht ihn diskret darauf aufmerksam, damit sich derjenige nicht weiter blamiert. Knapper Dank, geregelt, vorbei. Genau so ist das mit den Korrekturen sprachlicher Kleinmalheure gemeint - bei Großhavarien ist eh nichts zu machen. "Diskret" ist natürlich der Punkt, niemanden bloßstellen, das habe ich auch zu oft nicht beachtet. Aber egal, ich mach es nicht mehr.

Ich hatte eine Weile überlegt, ob ich für unser Forum die häufigsten Fehler mal sammle und im Wiki schmackhaft aufbereite. Die allfällig falschen Apo'strophe, Packete und Plenks . So zur beiläufigen Verlinkung. Ich bin aber davon abgekommen, denn wer liest das schon? Und: Wer kann sich das merken? Man sollte doch meinen, die für Fehler notwendige zerebrale Leistung sei dieselbe wie für die korrekte Version, aber wenn das so ist, würde ja nur falsch geschrieben, was von vornherein falsch gelernt wurde. Das ist aber nicht der Fall, also steckt mehr dahinter. Nett gemeinte Hinweise helfen da nicht, können also auch unterbleiben.

Eine Frage bleibt aber: Warum ist es so schwer auszuhalten, wenn andere Sprachfehler machen? Warum ist es so schwer, dem Trieb zu widerstehen, die Blamage zu beenden? Es könnte mir ja egal sein. Nun ja. Gut, daß ich kein Lehrer wurde. Dann müsste ich mir mein "daß" ständig zu "dass" korrigieren. Aber das ist eine andere Geschichte.
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PowerAM
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Re: Sprachentwicklung vs. Stammeldeutsch

Beitrag von PowerAM »

Ich stoße mich viel mehr an einer Verrohung der Umgangsformen. Das fängt damit an, dass jemand ohne eine Höflichkeitsfloskel oder einen Tagesgruß irgendeinem anderen Menschen die eigenen Probleme aufdrängt und ein Gespräch aufnötigt. Ich wurde noch so erzogen, dass man einen Raum mit Höflichkeitsfloskel oder Tagesgruß betritt und abwartet, bis der Ladeninhaber, der Dorfpolizist oder wer auch immer den Blick hebt und Interesse für die vorzubringenden Belange andeutet. Gleiches gilt, wenn man die Arbeitsstuben von Kollegen betritt - wenn derjenige gerade telefoniert oder über Skype kommuniziert, dann drehe ich mich wortlos wieder um und gehe.

Ganz böse wird es im Schriftverkehr über Mail oder interne Chatsysteme. Die persönliche Anrede wird mehrheitlich weg gelassen und sofort mit dem Anliegen oder der Forderung losgelegt. Satzbau geht auch ohne Groß-/Kleinschreibung, ohne Subjekt, Prädikat, Objekt und natürlich ohne Satzzeichen. Aus dem Geseier soll man dann den Informationsinhalt extrahieren? Ich bin als Registratur des Referats inzwischen so abgestumpft, dass ich derartige Nachrichten mit persönlicher Anrede so beantworte, dass ich den Kerninhalt der Mail nicht herauslesen und um eine lesbare Beschreibung des Anliegens bitte. Nichts gegen kurze, knackige oder durchaus stichpunktartige Beschreibung - wenn man die Inhalte herauslesen kann und daraus die benötigten Informationen bekommt!

Für mich selbst unterscheide ich zwischen Kommunikation mit anderen und eigenen Notizen. Mit letzteren arbeite nur ich und Dritte müssen sie nicht zwingend verstehen. Hier sind auch ungewöhnliche Abkürzungen oder gar einfache Zeichen vollkommen ausreichend. Gebe ich sowas aber weiter, lege ich daran den Anspruch, den ich auch an Kommunikation generell anlege. Also eine griffige Anrede, die angemessen, aber durchaus locker sein kann. Eine direkt nach Erhalt beantwortete Mail kann ich z. B. durch aus mit "Hallo zurück, Frau/Herr/sonstwas..." beginnen und muss nicht zwingend die hölzerne Phrase "Sehr geehrte(r)..." benutzen. Statt "Mit freundlichen Grüßen!" ist auch "Beste Grüße!" angemessen - ein Grußwort aber in jedem Fall. Schriftverkehr mit "MfG" oder gar "LG" zu beenden, halte ich für unangemessen.
Miraculix
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Re: Sprachentwicklung vs. Stammeldeutsch

Beitrag von Miraculix »

Ich bin irgendwann dazu übergegangen interne Mails mit Moin, zu beginnen. Vor allem wenn es die vierte oder fünfte Mail ist und ich die/den betreffenden Kollegen schon zweimal persönlich gesehen und dreimal telefonisch hatte.

Offizielle Dinge aber immer komplett und in der signatur steht eh Mit freundlichen Grüßen ausgeschrieben.

Bei sehr gut bekannten kam dann eine persönliche Verabschiedung über der sig.
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Chemnitzsurfer
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Re: Sprachentwicklung vs. Stammeldeutsch

Beitrag von Chemnitzsurfer »

Ist halt der deutsche Michel der Perfektion will.
Ein Satz E-Mails sind z. B. bei den Amis selbst in der Arbeitswelt normal, teilweise kommen da sogar lange und ausführliche E-Mails im Geschäftsleben negativ an (genauso wie Telefonanrufe). Und wenn man diverse Youtubern die nach dort Ausgewandert sind Glauben schenken darf, dann interessiert dort drüben selbst bei amtlichen Dokumenten Rechtschreibfehler nicht wirklich jemanden.

edit E-Mails in der USA

https://www.youtube.com/watch?v=r6j1QaDwdkY

Business Kommunikation USA
https://www.youtube.com/watch?v=4xh5HZBEZdU
Zuletzt geändert von Chemnitzsurfer am Do 1. Sep 2022, 19:41, insgesamt 2-mal geändert.
Nello
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Re: Sprachentwicklung vs. Stammeldeutsch

Beitrag von Nello »

Chemnitzsurfer hat geschrieben: Do 1. Sep 2022, 09:02 Ist halt der deutsche Michel der Perfektion will.
:lol: Na Danke.
Chemnitzsurfer hat geschrieben: Do 1. Sep 2022, 09:02 Ein Satz E-Mails sind z. B. bei den Amis selbst in der Arbeitswelt normal, teilweise kommen da sogar lange und ausführliche E-Mails im Geschäftsleben negativ an (genauso wie Telefonanrufe). Und wenn man diverse Youtubern die nach dort Ausgewandert sind Glauben schenken darf, dann interessiert dort drüben selbst bei amtlichen Dokumenten Rechtschreibfehler nicht wirklich jemanden.
Warum sollte das ein erstrebenswertes Vorbild sein? Mit einem hingerotzten Satz in einer Email drückt man ganz unweigerlich Verachtung für den Adressaten aus, Desinteresse am Thema und eine gewisse Überdrüssigkeit am Leben allgemein. Selbst wenn man das nicht selber empfindet, sollte man doch zur Kenntnis nehmen, daß der eigene Sprachgebrauch genau so aufgefasst wird. Mit "Leck mich!" ist es da nicht getan.
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RMK
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Re: Sprachentwicklung vs. Stammeldeutsch

Beitrag von RMK »

Guten Tag,
:-)

ich versuche auch mich einer lesbaren und höflichen Sprache zu befleißigen, leider haut mir am Smartphone die Autokorrektur regelmässig
einen Knüppel vertikal zwischen die Beine. *seufzt*
Ich sehe es aber wie Nello, Flüchtigkeits- oder Autokorrekturfehler überlese ich, regelmässig sich wiederholende Fehler wie "Packet" oder "Maschiene"
lassen mir immer wieder die Fingerspitzen jucken...

Wirklich schwierig finde ich tatsächlich die Verrohung der Sitten im öffentlichen oder geschäftlichen sprachlichen Miteinander. Beispiele wurden schon genannt... .
Man mag mich spiessig nennen oder alt oder beides, aber mir stösst schon das penetrante "Du" im IKEA von Plakaten und Prospekten sauer auf. Die
Mitarbeiter lassen sich mit konsequenter "Sie"-Ansprache und einem strengen Blick ja noch relativ schnell wieder auf den rechten Weg bringen ;-)

Spontan fällt mir aber keine wirklich effektive Methode ein, den von vielen eingeschlagenen Weg wieder "nach oben" führen zu lassen, man kann nur als
einsamer Streiter versuchen es schlicht besser zu machen.
Gary
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Re: Sprachentwicklung vs. Stammeldeutsch

Beitrag von Gary »

"Ein Satz E-Mails sind z. B. bei den Amis selbst in der Arbeitswelt normal, teilweise kommen da sogar lange und ausführliche E-Mails im Geschäftsleben negativ an"

Das war erst mal eine Erklärung ohne Wertung - Die empfinden es vielleicht unhöflich wenn man ihnen mit Floskeln Zeit klaut.

Was denkst du denn wenn es heißt "Vielen Dank für ihre wertvolle Anfrage zu unserem Produkt, wir haben ihr Anliegen an die zuständige Stelle weiter geleitet und werden unsere Beschreibung in nächster Zeit anpassen, Mit freundlichen Grüßen ihr Kundenservice"
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StrippenLümmel
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Re: Sprachentwicklung vs. Stammeldeutsch

Beitrag von StrippenLümmel »

Klingt alles sehr nachvollziehbar.
Ich bin nun mal auch ein solcher Kanidat des Anstoßes für Kunstvolle rechts und links schreibung. Gelobte auch zuletzt Duese Besserung. Nun sei es so, ich bin legasteniker, macht nichts, kann ich mit um, da ich ja zum Broterwerb keine Bücher schreiben muss. Privat lese ich viel und schreibe (mit stift und Blatt Papier also analog) Texte. Das Hilft enorm. Nun hat vor einer zeit Word bei mir kapituliert. Es mag keine rechtschreibkorrektur mehr gescheid durchführen wollen. Somit ist mir eine schnelle kontrolle des Textes auf gröbste schnitzer nur noch bedingt möglich. Manche meiner Abgetippten gedanken ist auch zumeist Ironisch und oder Kaberetistisch anzusehen. Sollte es zu enorm ausarten, bitte ich euch um nachricht und verzeihung…
Danke für euer verständniss und die enorme tolleranz die ihr bisweilen bereit wart mir entgegen zu bringen

Memo an mich: Word mit der Spaltaxt reparieren.
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uxlaxel
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Re: Sprachentwicklung vs. Stammeldeutsch

Beitrag von uxlaxel »

Kann das sein, dass wir alle älter werden und uns über die Jugend aufregen?

Ey nehmt es locker, hängt öfters mal mit den Azubis ab und erzählt lieber von euren Jugendstreichen!

Niemand zwingt euch, bei Email ewig um den heißen Brei schreibt.
"Hallo Ronny, deine Idee ist gut, mach das dich so. Grüße" reicht doch als Nachricht schon. "ja machen" wäre mir auch zu blöd.
Sir_Death
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Re: Sprachentwicklung vs. Stammeldeutsch

Beitrag von Sir_Death »

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StrippenLümmel
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Re: Sprachentwicklung vs. Stammeldeutsch

Beitrag von StrippenLümmel »

... Da lasset mich nun grob zusammenfassen:
Bisweilen gibt es die sprache zur Kommunikation, zum ausdruck von Beweggründen, Gefühlen, Aussichten, Eindrücken und vielem mehr.
Daher sollte man schlussvolgern: Sprache ist Kunst. Und wie immer in der Kunst muss nicht alles jedem Gefallen. Und was Meine Englischlehrerin meinte damals zu mir: Schreib in Rot und ich unterstreiche die richtigen Worte! War nur reine Kunstkritick!
Es ist aber eine unbarmherzige verrohung und minimalisierung festzustellen, welcher wehement mansich engegen zu stemmen versucht. Sinn und unsinn sei damit mal zur disposition Gestellt. Doch werden wir in diesen Verlauf der Dinge hier nicht löten können. Last uns auf den Konsens vereinen: Macht Mehr Kunstkritick.
Aber in Maßen.
Beispielkritiksatzfriemel: Wat willst du damit sagen; Wie Meinen; Ich Verstehe deine Art der Satzgenese nicht, Erklähre dich;...

Ja? Nein?

Ok ich geh wider in meine Ecke....

Edit: Lösen, nicht löten
Matt
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Re: Sprachentwicklung vs. Stammeldeutsch

Beitrag von Matt »

Wenn ich sowas wie folgende Zitat lese, habe ich noch viel weniger Lust an Forum mitzumachen.
" ob ich für unser Forum die häufigsten Fehler mal sammle und im Wiki schmackhaft aufbereite. Die allfällig falschen Apo'strophe, Packete und Plenks ."


Da reagiere ich etwas allergrisch auf "Dauerkleinschreibung",denn das ist meist auf Faulheit zurückzuführen und ich als Depp gebe mich Mühe.
Facebook.. dort gibt nur Oberlehrer, der gleich mich beleidigt bzw. schiebt mich zum AfDler , Ewert-Müllhaufen und solchere Drecks ab.
Dies ist auch eine Grund, dass ich mittweile spaßbefreit bei dieser Geschichte bin (und ich ebensfalls Facebook Account gelöscht habe und ganze als "asoziale" Netzwerk betrachtet). Ich lasse mich gerne korrigieren, aber nicht so und so.

Nicht können ist nicht mit "nicht wollen" bzw " hinrotzen, andere krieg hin" vergleichbar.
Nello
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Re: Sprachentwicklung vs. Stammeldeutsch

Beitrag von Nello »

Matt. Zu keiner Zeit bist Du damit gemeint gewesen, ebenso niemand mit LRS. Das wäre bodenlos niederträchtig.

Es tut mir sehr leid, wenn dieser Eindruck entstanden ist. Ich ging tatsächlich davon aus, es sei nicht eigens notwendig, das zu erklären.
Sir_Death
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Re: Sprachentwicklung vs. Stammeldeutsch

Beitrag von Sir_Death »

Und wie kannst du LRS von Faulheit unterscheiden?

Ich kann es nicht. Solange ich den Sinn verstehe ist alles Ok.
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Hightech
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Re: Sprachentwicklung vs. Stammeldeutsch

Beitrag von Hightech »

Ich finde eine LRS ist kein Grund nur Gestammel zu schreiben, denn jedes Eingabegerät bietet heute die Rechtschreibhilfe und eine Korrektur an.
Was meinst du, wie mein Geschreibse ohne Korrektur aussähe???
Dann ist es Faulheit, es nicht zu korrigieren.
Und es trainiert die Fähigkeit.
berferd
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Re: Sprachentwicklung vs. Stammeldeutsch

Beitrag von berferd »

Chemnitzsurfer hat geschrieben: Do 1. Sep 2022, 09:02 Ist halt der deutsche Michel der Perfektion will.
Gute Eigenschaften soll man pflegen.
Die Neigung zu Präzision und durchdachten Lösungen hat Deutschland den Ruf der "Dichter und Denker" eingebracht - die Liste der technischen Erfindungen spricht für sich. Diesen Dingen kann man natürlich auch einen negativen Spin geben, oder sich über Stereotypen beömmeln. Meinen Beifall findet das nicht (genauso wenig übrigens, wie über andere Nationen herzuziehen).
Chemnitzsurfer hat geschrieben: Do 1. Sep 2022, 09:02 Ein Satz E-Mails sind z. B. bei den Amis selbst in der Arbeitswelt normal, teilweise kommen da sogar lange und ausführliche E-Mails im Geschäftsleben negativ an (genauso wie Telefonanrufe).
Ich arbeite seit ein paar Jahren in einem börsennotierten (also etwas größerem) US-Unternehmen mit deutscher Niederlassung, und kenne daher den Ein-Satz-Stil sehr gut. Meine persönliche Wahrnehmung: Das Ganze hat etwas von "Funkkanal" (fehlt nur noch die kurz krächzende Rauschsperre zwischen den Mails). Man wird morgens mit zweistellig vielen neuen Mails im Postfach überrascht, und es ist ziemlich schwierig, im Nachgang aus älteren Mailverläufen die nötige Information herauszudestillieren, aufgrund der sehr geringen Informationsdichte. Komplexere Gedanken oder Überlegungen sind eher schwierig unterzubringen oder zu vermitteln, so dass eine Tendenz zum Hau-Ruck entsteht. Dinge werden öfter mal mehrfach hin und wieder zurück geändert im Design, das kann als Entwickler etwas schlauchen.
Es sind verschiedene kommunikative Stile, ich bevorzuge (wohl auch aus Gewohnheit und Erziehung, aber vermutlich auch wegen Ing-Hintergrund) den kulturell deutsch geprägten Stil. U.a. deshalb lebe ich hier im Land, in anderen Ländern ist es anders, und es wäre ja schade wenn es überall gleich wäre. Daher bin ich auch dagegen, wenn sich alle Länder und Kulturen einem bestimmten (als überlegen wahrgenommenen?) Stil anpassen sollen.

Eine höfliche (nicht: schwülstige) Formulierung in einer Mail empfinde ich nicht als Zeitverschwendung. Gerade beim Lesen kostet das ja nur Sekundenbruchteile. Da stören mich im persönlichen Umgang Nicht-Auf-den-Punkt-Kommen und vorsichtiges, floskelhaftes Drumherumreden (anstatt Probleme klar anzusprechen) viel mehr (Gary, wie siehst Du das, nachdem Du die Mails tendenziell eher kurz magst?). Auch das ist aber natürlich kulturell bedingt und daher: subjektiv.
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zauberkopf
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Re: Sprachentwicklung vs. Stammeldeutsch

Beitrag von zauberkopf »

Man muss immer auch das Medium mit berücksichtigen.
z.b. ein Smartfone. Dort einen ordentlichen Text zu schreiben, ist mühsamer, als mit einer Feder und Tinte, auf Pergament zu schreiben...

Auch das abschicken, ist dann kein Vergleich zu einem Brief, den man dann erst mal mühsam in den Umschlag stecken muss.

Das Medium hat definitiv eine Auswirkung auf das Kommunikationsverhalten.
Und zwar massiv.
Auf einen Artikel in einer Zeitung wollte ich mal einen Leserkommentar schreiben.
Ich habe den Fehler gemacht, und mal nachgedacht. Nicht einfach mal irgendwas gepostet.
Und mir ein bisschen Zeit gelassen..
Ich bekam eine Antwort, das das Thema mittlerweile geschlossen sei... Weil die Möglichkeit dazu einfach nach einer gewissen Zeit eingestellt wird.
PUNKT !
Mein Gesicht dazu : :shock:
Dabei meint diese Zeitung, zu den eher "interlektuellen" zu gehören...

Deswegen bin ich doch ziemlich enttäuscht darüber, wie man mit meinem geliebten Internet umgeht.
Nicht nachdenken, nur noch reagieren...

Und ich beginne auch langsam, gewisse Verhaltensweisen neu zu bewerten.
Also z.B. wenn jemand nicht nachdenkt, und anfängt mit Totschlagsargumenten (er denkt es sei seine ) Position zu verteidigen, dann sehe ich ihn zunehmend als "Opfer".
Zum Teil lassen sich die Leute von den dümmsten KI-Algorithmen manipulieren, die man sich vorstellen kann.
Die KI hat natürlich den Vorteil, das sie die immensen Menge an Daten "vor sortiert". Sehr praktisch, wenn man eine Vakuumpumpe sucht, und definitiv keine Vakuumpumpe zur Penisvergröserung benötigt...
Nur gepaart mit Herdentrieb...

Dazu kommt noch, das die Manipulation über Sprache immer intensiver wird. Zum teil natürlich mit Idiotlogie überfrachtet, die dann noch "wissenschaftlich" untermauert wird.
Und immer breiter angewendet.
Das ist dann auch langsam der Punkt, wo ich Anfange sauer zu reagieren.
Auch weil all diese Versuche das berechtigte Problem eher verschärfen als lösen.
Aber das letztere ist ja nicht wirklich wichtig. *seufz*

Nur ein aktuelles Beispiel : Ich bekam heute von Verliererfone einen Brief wo ganz fett "Klimaneutral" stand, und kleiner darunter "gedruckt" wurde.
Danach erst mal Fallout76 gestartet, und ein paar Mininukes geschmissen.. war schon gut, aber danach noch schnell zu Westteck, die AK47 ausgerüstet, und ein paar "Supermutanten" einzeln umgenietet ( wenn man die Sprachdatei modifiziert, erscheint da auf dem Bildschirm stattdessen Marketingfuzzis).
Wenn der Marktingfuzzi dann noch im Spiel sagt : Komm Mensch Mensch.. hab ein leckerlie für Dich !
Sag ich mir : Ja.. ich für Dich auch.. Und halte drauf.

Ein bisschen macht mir das Angst... ;-)

Ach.. noch mal kurz zu "Stammeldeutsch".
Zum Teil habe ich ja auch durch den Verkauf von Virtuelle "Gütern" kontakt zu jungen Amis.
Bei einer Anfrage : "d u sup?" hatte ich erst ein riesiges WTF im gesicht.
Nach einigen Minuten des nachdenkens bin ich mir sicher, das das ganze heißt : Do you supply ?
Wobei ich dabei immer noch nicht weis, was er eigentlich braucht..
Oder "g d 2" ? Soll heisen kannst Du auf 2$ heruntergehen ?
Da ich aber berühmt berüchtigt dafür bin, die leute Virtuell gnadenlos zu veraalen, dachte ich mir nur :
Alles klar, weil Du faul bist, und ich leider auch hasste jetzt leider pech gehabt.
Meine Erfahrung hat auch gezeigt, das solche "Kunden" mehr Zeit kosten, und wesentlich mehr Energie benötigen.
Normalerweise ärgere ich ja leute, mich herunterhandeln wollen, damit, in dem ich ihnen den Virtuellen Artikel kostenlos vor die Füße werfe.

Aber auch hier : Sowas kommt eigentlich nur von leuten, die "NUR" dem Handy in der Hand kommunizieren.
Und mit der anderen Hand einen Controller in der Hand hat..
Ältere und reine PC-User geben sich wesentlich mehr mühe. Darüber kann ich mittlerweile aussagekräftige Statistiken fahren.
„Die heutige Jugend ist von Grund auf verdorben, sie ist böse, gottlos und faul. Sie wird niemals so sein wie die Jugend vorher, und es wird ihr niemals gelingen, unsere Kultur zu erhalten“ (Watzlawick, 1992, ca. 1000 v. Chr., Babylonische Tontafel).
Tja... wo sind denn die Babylonier ?
:lol:

Das Ding ist der.. gewisse Problematiken in der Kommunikation, über elektronische Medien, beobachte ich schon seit 1994.
Und eigentlich hatte ich immer die Hoffnung gehabt, das die Gesellschaft das neue Medium verstehen lernt.. bzw damit umzugehen..
Da war ich mal ein bisschen zu optimistisch.
Ein gewisser Teil tut dies auch... und profitiert davon.
Matt
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Re: Sprachentwicklung vs. Stammeldeutsch

Beitrag von Matt »

Sir_Death hat geschrieben: Do 1. Sep 2022, 18:58 Und wie kannst du LRS von Faulheit unterscheiden?

Ich kann es nicht. Solange ich den Sinn verstehe ist alles Ok.
Du bist Legastheniker ? Deine Schreibweise ist mehr als in Ordnung ! Ich hätte es gar nicht erkannt!
Ich erkenne trotz meine Handicap schnell, ob da Faulheit bzw Unfähigkeit/Schwäche vorliegt. Strippenlümmel ist eine Beispiel, dass er wirklich Legastheniker ist und gibt wenigsten Mühe. Trax tippt mittweile brauchbar.

Dauerkleinschreibung liegt meist an Faulheit. Ich habe eine Typ virtuelle Schelle erteilt, als er das Dauerkleinschreibung als "bauhaus-Stil" abtuen.
Auch eine weitere Beispiel: "Ich ahbe das cOmputer" gefundet." Das passiert schnell beim schnelle tippen mit große Hand. Aber dass man es in Regelmäßigkeit danach gar nicht korrigiert wird, läßt mich schon verstimmen. Noch eins: Man erfindet ständige verschiedene Ausrede für miese Schreibweise. (Grüße nach USA.)

Genau deswegen fühle ich mich etwas verarscht. Ich muß meine Arsch massiv aufreissen und dann kommt dieser Typ und erzählt von Kunst(freiheit) bzw Ausrede beim schreiben.

Wie ich schon in meine Aufregerposting geschrieben habe: Nicht können ist nicht mit "nicht wollen" bzw " hinrotzen, andere krieg (mit lesen) hin" vergleichbar.

@nello. Auch hier wurde ich mich für Rechtschreibung angegriffen. Aber das ist schon lang her..
Seit Geschichte mit (a)soziale Netzwerk bin ich bei dieser Thema recht spaßbefreit. Sorry.

Ergänzung:
Weiß ihr, wieviel ich in letzte 2 Monat Beiträge geschrieben und auf [X] Button oben rechts gedrückt habe, statt auf [Absenden] gedrückt. Mindenst 50x Beiträge.
Grund: Ich habe keine Lust auf dumme Kommentar von Bastelheini und Konsorte.* Jetzt kommt auch noch Rechtschreibung in Rolle, warum ich Beiträge in Zukunft wieder verwerfe. Das ist für mich sehr unangenehm.
*Solange Forensoftware nicht zur meine Vorstellung von "Blockierung" funktioniert, halte ich massiv mit [Absenden]-Button zurück.
Zuletzt geändert von Matt am Sa 3. Sep 2022, 07:52, insgesamt 4-mal geändert.
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zauberkopf
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Re: Sprachentwicklung vs. Stammeldeutsch

Beitrag von zauberkopf »

Jetzt würde ich mal ganz schnell empfehlen, sich zusätzliche Informationen zu besorgen :
Vom Schreiben und Denken: Die Saga der Schrift Doku
Googelt mal dazu !
Man findet 3 Videos, die mal bei Arte liefen, und zu den absolut spannensten Dokus zählen, die ich je gesehen habe.
Natürlich sehe ich das ganze auch ziemlich Technisch bzw Informationstechnisch.
Aber nicht nur unsere Geschichte wird erzählt... ich werde jetzt mal aufhören zu spoilern.

Schauts Euch an, unbedingt empfehlenswert !
Gary
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Re: Sprachentwicklung vs. Stammeldeutsch

Beitrag von Gary »

Ich wollte nur anmerken das eine Nachricht neben zu kurz auch zu lang sein kann.

Was ich nicht ab kann, wenn unnötige Fakten die wichtigen überdecken.Wer Hilfe will soll mir keine Rätsel aufgeben, der Hersteller mit den 4 Buchstaben mit der Zweigstelle in der Landeshauptstadt.

Bei Geschwurbel - lesen einstellen - keiner hat das Recht mein Hirn zu ficken.

Kurz innehalten, was muss ich liefern um den anderen abzuholen. Die Zeit ist gut investiert.

Bei Messanger - halt auch mal eine klare Ansage machen, nicht beleidigend aber unmißverständlich.
ZBPDT4MWM
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Re: Sprachentwicklung vs. Stammeldeutsch

Beitrag von ZBPDT4MWM »

uxlaxel hat geschrieben: Do 1. Sep 2022, 11:05 Kann das sein, dass wir alle älter werden und uns über die Jugend aufregen?

Ey nehmt es locker, hängt öfters mal mit den Azubis ab und erzählt lieber von euren Jugendstreichen!
Natürlich verändert man mit zunehmendem Alter sein Verhalten und verliert vllt in einigen Momenten den Blick dafür, wie man selber einmal war.
Bei uns kommen einige Azubis auch nach einem halben Jahr noch ohne tageszeitangepassten Gruß vorbei. Das habe ich einfach von klein auf anders beigebracht bekommen.
Natürlich reicht es wenn man jeden einmal am Tag begrüßt und sich am Ende einmal verabschiedet. Aber bitte dieses Bisschen kann doch nicht zu viel sein?
Übrigens bekommen unsere afghanischen Kollegen trotz Sprachschwierigkeiten problemlos hin! Anfangs mit Händen und Füßen, jetzt flüssig deutsch. Es war für sie einfach selbstverständlich Mitmenschen zu begrüßen!

Eins ist immer schnell auszumachen: haben die Eltern des Azubi,... mit ihrem Spross gesprochen. Kinder, die aus einem kommunikativen Haushalt stammen, können kommunizieren. Die anderen "rülpsen" halt mehr oder weniger unmotiviert herum. Das kann sich ändern, wenn man die Möglichkeit hat sie für etwas zu begeistern und sie plötzlich das Verlangen bekommen mit dir zu reden.

Was mir an einigen jüngeren Mitmenschen in meiner näheren Umgebung aufstößt ist ihre große Klappe. Ja auch ich war mal laut und vorlaut. Definitiv! Aber einige übertreiben es ernsthaft. Und das wird mMn mehr. Selbstüberschätzung, Überheblichkeit und Beratungsresistenz. Und wenn sie dann mal dicken Bockmist bauen, wird der Fehler beim Anderen gesucht. Und das nicht etwa nur so flapsig sondern vollkommen selbstverständlich und überzeugt. Und natürlich um sich von den dummen Spießern drumherum abzuheben, wird entsprechend geredet - haben die coolen Teletubbies ja vorgemacht. Oder so...
KalleGrabowski
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Registriert: Di 13. Aug 2013, 20:34

Re: Sprachentwicklung vs. Stammeldeutsch

Beitrag von KalleGrabowski »

Zu dem Thema fühle ich mich auch immer berufen, aber was will man dazu sagen? Gibt Schlimmeres? Ich halte mich stets zurück, aber mir fallen manche Stilblüten der Schriftsprache immer unmittelbar ins Auge

Die üblichen Wirren der Autokorrektur, vor allem auf Smartphones, kann man mittlerweile überlesen, obwohl bei manchen Sätzen die Korrektur ausreichend viele Wörter nach eigenem Gusto in grob ähnliche, andere Wörter verändert, so daß sich ein vollkommen sinnfreier Satz ergibt. Hätte man da noch mal drüber gelesen vor dem hyperaktiven Absenden in Warpgeschwindigkeit (das mußte ich jetzt auch 3x korrigieren, aus besagten Gründen), es hätte ein Satz werden können.

Das sowohl im Deutschen als auch im Englischen völlig falsche Apostroph vor dem Plural-s (LED's, DVD's... und im Deutschen auch im Genitiv falsch: Chantal's Beauty'studio) ist mittlerweile Standard. Ich mußte feststellen, daß ich mein erstes Kleinteilsortiment mit 13 auch so beschriftet habe... Demnach kann ich auch da nicht meckern.

Dativ und Akkusativ kann ich auch erst nach längerem Nachdenken formal einordnen, aber das Sprachgefühl, was mir mein Grundschullehrer (aus Berufung!) mitgegeben hat, hilft.
Er pflegte beim Diktat die "m" und "n" am Wortende mit seiner sonoren Stimme stimmhaft zu betonen, und das liegt mir heute noch angenehmmm immm Ohr. Daher würde ich heute nicht die Restaurantschreibweise "Schnitzel mit frische Pilze" nutzen, oder "mit frischem Pilzem", sondern schon die korrektennn, frischennn Pilze.

Daß mit ß habe ich so gelernt, das ziehe ich durch bis jemand den Stecker zieht. Ja, andere Länder (Schweiz) machen das anders, Deutschland jetzt auch, Angelsachsen schreiben nur klein, und Araber, Israelis, Koreaner, Japaner, Chinesen... haben ganz andere Schriftzeichen... Wo soll ich mich da orientieren? Ach, ja, an der Sprache, wie ich sie einst gelernt, gute Idee!

Was mich an der Jugendsprache der letzten Jahrzehnte, das fing eigentlich schon in meiner späten Jugend an, stört, ist nicht die saloppe Art, die gehört schon immer dazu.
Aber diese "Bruder", "Ehrenmann" Alphamännchen-Gang-Attitüde ist nicht meins. Ich kenne meine Eltern, sogar meinen Vater! Ich bin definitiv NICHT Dein Bruder, Bro, Bruh oder Brah! Das kam gefühlt in den 90ern irgendwie über diese Gangsterrapper auf und hat sich da wohl entwickelt. Ich bin Freund und Kupferstecher, Bekannter, Kollege, Kumpel, Buddy oder Keule, gerne Alter oder meinetwegen Digger, aber nicht so ein Pseudo-Familien-Schiet!

Ansonsten bin ich da entspannter geworden. Ich bin nur verwundert, wie viele Leute Rechtschreibprobleme haben. Das ist ja so ein großer Anteil... In MINT nahen Foren ist es wohl normal, ich kenne viele Ingenieure, die eben mit Zahlen besser als mit Worten klarkommen, das wird vielleicht eine Veranlagung sein.
Aber Packete und Maschienen haben auch im Alltag eimannfrei Pakete und Maschinen abgelöst. :-)

Wenn ich aber Nachrichten lese, online und mittlerweile sogar auch offline, dann ist der Stil und teilweise die Rechtschreibung so grottig, daß ich mich frage, warum das nicht jemand schreibt, der das kann? Vielleicht sogar ohne Unterstützung und Mühe, einfach durch Talent?

Nur weil jemand schlecht schreibt oder blind oder gelähmt oder sonstwas ist, ist er ja noch lange kein schlechter Mensch. Möglicherweise ist das sogar der beste Kumpel*Innen und -außen.
Aber in einer Branche, die sich mit Schreiben beschäftigt, ist es doch vorteilhaft, verstärkt Leute zu beschäftigen, die das besonders GUT können.

ich fände es ja auch beruhigend, wenn Busfahrer und Pilotinnen nicht blind, Rettungsschwimmer nicht gelähmt und Zeitungsredakteurinnen nicht dyslexisch wären, also, wenn die für den jeweiligen Beruf essentiellen Fähigkeiten eher überdurchschnittlich ausgeprägt statt lückenhaft sind.
Eine analphabetische Rettungsschwimmerin oder ein querschnittsgelähmter Zeitungsredakteur dürfte eher funktionieren.

Da ist das in den Foren ja schon ein Luxusproblem.
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Spike
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Re: Sprachentwicklung vs. Stammeldeutsch

Beitrag von Spike »

uxlaxel hat geschrieben: Do 1. Sep 2022, 11:05 Kann das sein, dass wir alle älter werden und uns über die Jugend aufregen?
Die Entfremdung der Alten von der Lebenswelt der jungen Gegenwart war wohl schon immer ein Aufreger: Erst will ich erwachsen werden und dazugehören und irgendwann merke ich dass ich das Ticket zum Finale ja mitgelöst habe... Und die Jugend von heute versaut einem die Erinnerung an und das Wiedererleben der eigenen.
Ich frage mich manchmal, ob ich zu langsam für die neu entstandene Welt der nach 2000 Geborenen bin. Vom Gefühl her hat das Sprechtempo extrem angezogen - egal welcher Inhalt jetzt kommuniziert wird.
Diese Erhöhung der Kadenz und die von den "spindoctors" jeglicher Couleur angefachten Scheindebatten um Deutungshoheiten der Wirklichkeit (oder auch der gefühlten absoluten Wahrheiten) nimmt mir im Moment ernsthaft die Lust am Wort.
Bedenklich finde ich, dass man die Welt ja nicht nur mit Worten begreifen kann, sondern sie auch im Sinne der gelernten Sprache gestaltet.
KalleGrabowski
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Re: Sprachentwicklung vs. Stammeldeutsch

Beitrag von KalleGrabowski »

Ich sach mal so:
Ja!...aber...

Die Jungen stecken mitten drin in ihrer Saft, Kraft, Sturm und Drangzeit, bei den Älteren ist es schon etwas verblasst.
Trotzdem haben die Älteren sowohl die Jugend als auch alles danach schon kennengelernt, die Jüngeren kennen nur jung, der Rest fehlt ihnen und kommt erst noch.

Strengt euch an, unsere Rücklichter nicht am Horizont zu verlieren, junge Hüpfer! Einholen und überholen kommt dann später, wenn wir tatterig werden!

Dann legt sich auch jegliches Überlegenheitsgefühl, wenn sie auch merken: Die eine Hälfte meiner Jugendzeit war im Rückblick gar nicht soooo toll, wie sie mir zu der Zeit vorkam. Und die andere Hälfte klappt nicht mehr so wie früher... Das ist Erwachsenwerden. Drum sollen die mal ihre Möglichkeiten nutzen.

Das ist der Kreis des Lebens:
Es ist die Aufgabe der Jugend, wild aufgekratzt mit lauter tollen Flausen im Kopp gegen die alten Spießer zu rebellieren.
Und später ist es genau so die Aufgabe der dann alten Spießer, den Kopf über diese unreifen Grünschnäbel zu schütteln.

Wenn wir diese ureigenen, traditionellen Aufgaben nicht wahrnehmen, an wem will die Jugend denn wachsen?

"Ich seh aus wie mein Vater, nur mit Bart!" "Mein Alter pafft mehr als ich, wie soll ich da rebellieren?"
Irgendwelche Songtexte aus dieser neumodischen Neue-Neue-Deutsche-Popmusik-Welle 3.0...

Schneller geworden... vielleicht. Es hat sich ja auch viel getan in den letzten 20 Jahren, die Welt ist viel schneller geworden. Meine Generation kannte noch Wartezeiten, langsame Briefe, langsame Filme, langsame Bestellungen.
Wer mit instant Messaging und Same Day Delivery aufgewachsen ist, ist ganz anderes Tempo gewohnt.
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PowerAM
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Re: Sprachentwicklung vs. Stammeldeutsch

Beitrag von PowerAM »

Ich hab' im benachbarten Referat einen blinden Kollegen, der mit Spezialtechnik schreibt und liest. Ausdruck, Wortschatz und Wortwahl, Grammatik und Satzbau stehen einem gebildeten und willigen Kollegen in nichts nach. Selbst Groß-/Kleinschreibung ist zumeist korrekt. Autokorrektur nutzt der gar nicht - zu riskant und daher abgeschaltet.

Was ihm hin und wieder passiert und was selbst beim Kontrolllesen nicht auffällt (Beispiel): Aauftrag,, Teermin und Beguttachtung halten. Wir ein. - Also Tastenpreller, die selbst mit der Vorlesefunktion nicht eindeutig auffallen und unbeabsichtigt zu früh gesetzte oder doppelte Satzzeichen.. ;) Wegen sonst aber unmissverständlicher Formulierung kommt bei ihm praktisch nie etwas heraus, das sinnfrei oder gegensätzlich zu verstehen wäre.
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Spike
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Re: Sprachentwicklung vs. Stammeldeutsch

Beitrag von Spike »

Nello hat geschrieben: Do 1. Sep 2022, 08:12 Ich gebe Dir Recht, na klar, möchte aber doch auch unterscheiden in sprachliche Schlamperei, die wirklich sehr um sich greift, und in Sprachentwicklung, die zu beobachten ich spannend finde - das anfangs bestaunte "Bree" gehört auch dazu. "Schottergott" für "Geldautomat" ist immer noch mein Liebling, und das gerade bei mir zuhause neu beobachtete "Flexen" für "Angeben" finde ich auch erfrischend.
Als anglophiler Leser sei mir die Frage gestattet: "Bree" - Wird das phonetisch Deutsch (wie Klee) oder wie der französische Weichkäse ausgesprochen?
Gernstel
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Re: Sprachentwicklung vs. Stammeldeutsch

Beitrag von Gernstel »

Camembert?!
Blechei
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Re: Sprachentwicklung vs. Stammeldeutsch

Beitrag von Blechei »

Cindi und Camembert?
Ich bin inzwischen soweit, das ich alle aus meiner Sicht "verhunzten" Texte nicht mehr weiterlese.
Und da ist es mir wurscht ob alles kleingeschrieben wird, die Interpunktion grauenhaft ist, gänzlich
fehlt oder irgendwelche Schwester*innen verbaut sind. Erfahrungsgemäß ist der Infogehalt nämlich
gering oder, noch schlimmer, das Textbild selbst ist die Botschaft: Schaut mal wie toll ich gendern kann...
Und ich rede nicht von gelegentlich vorkommenden Tipp- oder Rechtschreibfehlern.
Nello
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Re: Sprachentwicklung vs. Stammeldeutsch

Beitrag von Nello »

Spike hat geschrieben: Fr 2. Sep 2022, 16:50 Als anglophiler Leser sei mir die Frage gestattet: "Bree" - Wird das phonetisch Deutsch (wie Klee) oder wie der französische Weichkäse ausgesprochen?
Du kannst mich jederzeit alles fragen. :D
Wie "Klee". Besonders verwirrend ist dabei die vollkommen erratische Einstreuung in stille Momente.
Gernstel
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Re: Sprachentwicklung vs. Stammeldeutsch

Beitrag von Gernstel »

"vollkommen erratische Einstreuung in stille Momente"
Also vom Charakter her ein Stoßseufzer oder Füllwort für Momente der Leere?

Ich durfte nun ein Schubladenschränkchen zusammenbauen und freute mich über Sicherheitshinweise in gefühlt 300 Sprachen und die vollkommen wortlose Bauanleitung mit stark verkleinerten Zeichnungen, in denen es nich nicht einmal eine Bemaßung der Schrauben gab, deren Zuordnung sich also allein aus dem Vergleich der reichlichen Komponenten ergab.

Da hätte ich einige Stilblüten und Schreibfehler durchaus gerne in Kauf genommen.
Mein eigenes Schreibgefühl ist seit der Rechtschreibreform eh irgendwo, wo es nicht hingehört.
Und ansonsten bin ich persönlich durch jahrelanges Korrekturlesen konditioniert und gestraft. Da schlage ich ein Buch auf und beginne oben das Inhaltsverzeichnis zu lesen und im untersten Eintrag beginnt es schon heftig "zu blinken": ein Schreibfehler. Das macht das Lesen von fehlerbehafteten Beiträgen deutlich anstrengender als ohne diese "Gabe".
Gary
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Re: Sprachentwicklung vs. Stammeldeutsch

Beitrag von Gary »

Ich wünsch mir das Leute in den Baumarkt gehen können, ich stell mir das beschwerlich vor wenn man zum Musikintrumentkleingewässer gehen muss.
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uxlaxel
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Re: Sprachentwicklung vs. Stammeldeutsch

Beitrag von uxlaxel »

Gary hat geschrieben: So 4. Sep 2022, 16:59 Ich wünsch mir das Leute in den Baumarkt gehen können, ich stell mir das beschwerlich vor wenn man zum Musikintrumentkleingewässer gehen muss.
wollte auch schon einhaken, dass nicht jede umschreibung wirklich erkannt werden kann. ich finde es nicht tragisch, hornbach beim namen zu nennen, denn es geht ja eher um eine positive erfahrung in besagtem beitrag.
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Re: Sprachentwicklung vs. Stammeldeutsch

Beitrag von Raja_Kentut »

...zumal das auch völlig falsch verballhornt ist!
In diesem fall muss es Paarhuferkopfstossorgangewässer heissen!
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RMK
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Re: Sprachentwicklung vs. Stammeldeutsch

Beitrag von RMK »

...-kleingewässer... :-P
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Finger
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Re: Sprachentwicklung vs. Stammeldeutsch

Beitrag von Finger »

Soll ich das mal auf n Filter legen? Das wird einige stressen :lol:
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tschäikäi
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Re: Sprachentwicklung vs. Stammeldeutsch

Beitrag von tschäikäi »

Moin,
Ich wünsch mir das Leute in den Baumarkt gehen können, ich stell mir das beschwerlich vor wenn man zum Musikintrumentkleingewässer gehen muss.
--> "dass Leute in den Baumarkt gehen können"
Aber die Sache mit dem "Musikinstrumentenkleingewässer" hätte ich gerne erklärt.

Gruß Julian
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Re: Sprachentwicklung vs. Stammeldeutsch

Beitrag von Chemnitzsurfer »

Na Musikinstrument :arrow: Horn
Kleingewässer :arrow: Bach = Hornbach ;)
Nello
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Re: Sprachentwicklung vs. Stammeldeutsch

Beitrag von Nello »

An sich finde ich Verballhornungen nicht schlecht. Das gehört zum Code, der sich in einer Gemeinschaft immer entwickelt - da haben wir ja noch ganz andere Vokabeln.

Einzig die umständliche Länge, die wohl aus der Entlehnung aus dem Beamtendeutsch kommt, finde ich störend. Geht's nicht knackiger?
Trötenrinnsal.
Gary
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Re: Sprachentwicklung vs. Stammeldeutsch

Beitrag von Gary »

Beim Gendern stört man sich am gestörten Lesegewässer..

Bei einigen Begriffen wird man schnell zum nicht verstehenden Außenstehenden katapultiert, ideal wenn man die Gemeinschaft verkleinern will.
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uxlaxel
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Re: Sprachentwicklung vs. Stammeldeutsch

Beitrag von uxlaxel »

oder noch umständlicher: Geweihgewässer 😂

Jou, manche Verballhornung ist sehr umständlich, dass der Gegenüber es halt nicht versteht. Schön wäre in dem Fall, wenn man den ulkigen Begriff halt zum Original verlinkt.
Gary
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Re: Sprachentwicklung vs. Stammeldeutsch

Beitrag von Gary »

Wichtig wäre auch eine Pneumatikdiode am Wortwitz, dann könnte man aufpumpen was zu flach geworden ist.
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Bastelbruder
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Re: Sprachentwicklung vs. Stammeldeutsch

Beitrag von Bastelbruder »

Auf jeden Fall sind hier ein paar Tips für das nächste Jahresend-Kreuzworträtsel dabei. Es gibt tatsächlich Begriffe die auch Eingeweihte nicht mehr sicher decodieren können. Der Vergleich Musikinstrumentenkleingewässer vs. Trötenrinnsal ist wirklich treffend.
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StrippenLümmel
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Re: Sprachentwicklung vs. Stammeldeutsch

Beitrag von StrippenLümmel »

Dieser Faden birgt Interesante Ansätze
Ich glaube ich werde mal zum Kühlmöbel gehen und ein getränk aus Einzelhaft befreien.
Worum ging es noch mal Konkret? (nicht Zement sondern diskusions bezogen)
War das nicht die verunhunzung und unnötige verkürzung des Sprachlichen in unserer Gesellschaft?
Nun hatt ich mir dort weitere Gedanken gemacht und drauf rum gedacht... Angesichts der Entwicklung der uns eigenen Sprache ist doch eins immer wider hervorgetreten: Die stehte änderung.
Angesichts eines gänzlich unverständlichem Krautsprachemischmasch musten die norddeutschen Gefilde Ihre Sprache doch einst neu erlernen (und sprechen heute das reinste deutsch). Wo hingegen die Bayern immer noch größtenteils mit Gutural lauten verständigen. Die Sprache Deutsch ist, so meine Auffassung ein Schmelztiegel der Kulturen und kann fast alles Verkraften. Haben wir uns nicht damals ebenfals versucht sprachlich von der älteren generation abzukoppeln (gewand an alle die um 1980 gebohren wurden)? Na sicher! Und aus uns ist auch was geworden! Es sollte nur tunlichst drauf geachtet werden das dieser duktus und die Wortverstümmelung nicht einfluss in Printmedien findet. Es liegt mir fern aus dem Chinesisch ins deutsch überholfene anleitungen zu lesen welche worte wie og bree vorzufinden... Das währe durchaus verstörend.
Brüder Schwestern und sachen, lasset uns doch einfach mal schauen wo die Reise Hingeht. Lasset uns die Kinder an die Hand nehmen und ihnen, sagen wir mal, aus büchern vorlesen. Zum Bleistift: das Lexikon der untergegangenen wörter oder die Klassische sau, oder oder oder...
usw.

PS. Word streikt immer noch!
Nello
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Re: Sprachentwicklung vs. Stammeldeutsch

Beitrag von Nello »

Bastelbruder hat geschrieben: Di 13. Sep 2022, 12:27 Auf jeden Fall sind hier ein paar Tips für das nächste Jahresend-Kreuzworträtsel dabei.
Was ist Protobrot?








Teig
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Finger
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Re: Sprachentwicklung vs. Stammeldeutsch

Beitrag von Finger »

Jetzt wirds hier RICHTIG interessant :mrgreen:
BTW: hat jemand im letzten Kreuzworträtsel den "Sendersuchlauf" (=Fuchsjagd) rausbekommen?
ch_ris
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Re: Sprachentwicklung vs. Stammeldeutsch

Beitrag von ch_ris »

gestern auf Alpha, eine kritische Reportage über 24H Le Mans von 1963. Sehr interessant.
Die Rede war u.a. von "Rennbienen"(zuschauende Weibchen), und etliche andere verstörende Sprachlichkeiten, gern auch mit zeitgenössischem Sexismus.
In der Klamottenmode soll ja angeblich alles wieder kommen, mal gucken...
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