Ob da wirklich annäherungsweise nur ein Luftkern vorliegt, ließe sich ja testen: einfach mal die Gewindestange rausziehen.
Um unerwünschte Kopplung zu verhindern, könnte man die Spulen dann 90° zueinander anordnen und dann irgend einen Eisenkern "durchfädeln".
Hast du da auch so viel Leistung durchgepustet, dass man davon ausgehen kann, dass der Kern auch in die Sättigung gehen konnte
Vielleicht liegt es auch am Kernmaterial... Wenn das eine größere Hysterese hat, wäre das Verzerrungen eigentlich zuträglich.
Ich würde mal mit (evtl. selbst) lackiertem Eisen-Blumendraht experimentieren, womöglich behindern die Wirbelströme in der Gewindestange die gewünschte Kernverzerrung?
Da du die Miniaturisierung angesprochen hast: Bei Ebay gibt es winzig kleine Trafos 8 Ohm zu 1300 Ohm. Kernbleche kann man rausdrücken, und zum Beispiel weitere Wicklungen aufbringen (was durch Schachtelung den Frequenzgang verbessern könnte, oder mehr mögliche Impedanzen (also Widerstände) ermöglicht), oder man könnte die Kerne alle auf eine Seite schichten um einen E-Kern zu bekommen. Wenn man einen zweiten solchen umgebauten Trafo nimmt und beide zusammenklebt, hätte man eine Art mittelmäßigen bis beschissenen Gegentakttrafo oder einen mit beliebig parallel und seriell schaltbaren prim/sek Wicklungen.
Damit ließe sich auch ein Hosentaschen-Röhrenverzerrer bauen. Einen Trafo an den Eingang, russische Bleistiftröhre mit 1,2V Heizung und irgendwas über 9V Anodenspannung dahinter und noch so ein oder zwei Übertrager an den Ausgang.
Und dann mal gucken, wie man das Teil am heftigsten überfährt.
Für deutlich mehr Geld (5€) gibts die kleinen Dinger auch aus England (taiwanesische Produktion) mit 20kOhm zu 1kOhm oder mit mittelangezapfter 2kOhm Wicklung.
Einziges Manko an den mini-AÜs: Die Wicklungen sind nicht isoliert (die rausführenden Drahtenden der ersten Wicklung jedenfalls nicht, dann hilft auch keine Folie zwischen den Wicklungen mehr). Das geht bei ernsthaften Anodenspannungen natürlich schief. Behelfsmäßig könnte man die Sekundärwicklung auf die Anodenspannung hochlegen und mittels Folien/Ellektrolyt-C auskoppeln. Oder halt selbst ne 8 Ohm Wicklung noch aufbringen, Platz ist.
Eine weitere Idee zur Signalverzerrung wäre das Einschleifen einer "Lautsprecher/Telephonkapsel zu Mikrofon"-Kombination, mittels eines Übertragers geht auch ein Kohlemic. Wenn die Membran in Resonanz kommt oder anfängt zu scheppern, oder man irgendwas im Schallweg platziert (man kennt den Witz mit dem Zigaretten-Zellophanpapier vorm Mund...) könnte das was bringen. Aber vor allem wahrscheinlich "nur" eine Beschneidung des Spektrums. Übersteuerter, kratzender Telephonklang eben - der TELEPHONATOR ?
Man könnte ihn auch einsetzen um, wenn es mal nötig sein sollte, bei Anrufen seiner Lautstärke und Aggressivität durch klangliche Untermahlung mehr Ausdruck zu verleihen.
Kleine Abwandlung davon: Großen Lautsprecher mit leichtem Metallschrott (dünne Röhrchen, kleine Stangen, Blechstücke und so) befüllen und das abnehmen. Ein Schepperator sozusagen. Durch federnde Fixierung des Schrotts mittels einzelner Drähte oder so ließe sich statt eines chaotischen Klangbildes ein ähnlich wiederkehrendes erzeugen.
Selbst wenn sich der akustische Effekt als unbrauchbar erweist, könnte das ein interessantes Ausstellungsstück werden (für die Vernissage neben dem Kaffeeautomat auf dem Treffen zum Beispiel).