Der RESONATOR - gescheitert oder nicht?

Wenn das Irrenhaus überfordert ist

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Gobi
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Re: Der RESONATOR - gescheitert oder nicht?

Beitrag von Gobi »

sysconsol hat geschrieben:Wenn ich das richtig verstehe:
Ein Verstärker soll einen Motor treiben, der wiederum Schwingungen auf ein Hallelement (Feder) bringt?

Warum dann nicht einen kräftigen kleinen Dauermagneten in die Feder integrieren und einen Wickelkörper vom Trafo drüberstülpen?

Nächste Stufe ist dann, den Wickelkörper der benötigten Größe selbst zu bauen
(das geht mit Karton, den fertigen Wickelkörper dann mit Lack dick streichen).
So funktionert im Prinzip schon der Antrieb von den 2 gezeigten Teilen - ich sehe gerade, auf den Fotos ist nichts davon zu erkennen.
Das Problem dabei: die Dimensionierung ist gar nicht mal so einfach, gerade bei dem Feder Teil hatte ich am Anfang echt Probleme. Immer schwer zu sagen, warum. Ist das Prinzip falsch, die Spule nicht richtig usw. Die Motoren könnten hoffnungsvoll gleich relativ fertige Lösungen anbieten, evtl. lässt sich aus einer Drehung allerhand basteln, wir werden sehen...

Bei Pollin habe ich einen Mini Bass Shaker entdeckt, der wiedersinniger Weise auch hohe Frequenzen kann - da bin ich mal sehr gespannt drauf. Das wäre natürlich eine Optimallösung: auf irgendwas aufkleben und dann schauen, wie es abgenommen klingt..


PS. @Ferdimh: lässt sich die Glühlampenidee vom Röhrenverstärker Experiment eigentlich irgendwie hier hin übertragen? Die Sache macht sich nämlich richtig gut!
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ferdimh
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Re: Der RESONATOR - gescheitert oder nicht?

Beitrag von ferdimh »

Zur Sättigung bei Übertragern: Das Problem ist einfach nur im Bassbereich wirklich vorhanden. Bei höheren Frequenzen und "normalen" Leistungen fällt das kaum auf. Deswegen sind auch die Ausgangsübertrager in Röhrenradios oft sehr "sportlich" dimensioniert - es merkt ja eh keiner.
Der Übertrager wird nur zum primären Problemkind, weil alles Andere auf dem Oszibild deutlich unspektakulärer aussieht (und es in der Praxis meistens auch ist - eine vernünftig dimensionierte Röhrenkiste mit etwas Gegenkopplung wird eigentlich immer einem sinnvollen Maß von "Hi-Fi" gerecht).
Um Übertrager hat sich da eben auch eine riesige Esoterik entwickelt, so dass sie mittlerweile auch erfolgreich aus Studiotechnik verbannt wurden, obwohl sie große Vorteile bieten (insbesondere bezüglich echt-symmetrischer Leitungen und sinnvollem Rauchabstand).
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Gobi
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Re: Der RESONATOR - gescheitert oder nicht?

Beitrag von Gobi »

Verzerrer_Versuch.jpg
das war das Teil, das ich versuchsweise gebaut habe, rechts die Geberspule links 2 zum Abnehmen. Ich weiß gar nicht mehr was ich alles probiert habe, es sollte halt ein denkbar schlechter Übertrager werden, aber denkste... :roll:
Nello
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Re: Der RESONATOR - gescheitert oder nicht?

Beitrag von Nello »

Hab gerade laut gelacht: Was hab ich mir schon den Kopf zerbrochen wegen Übertragern, und dann kommst Du und kannst keinen schlechten machen. Das hat mal wieder echte Klasse.
Hast Du schon versucht, mit viel, viel weniger Eisen auszukommen? Also statt der dicken Bolzen bloß zwei Nägel? Die Spulen lose mit viel Luft aufgefädelt, der Wirkungsgrad ist ja zum testen erstmal egal.
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ferdimh
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Re: Der RESONATOR - gescheitert oder nicht?

Beitrag von ferdimh »

Ich vermute, dass an DIESEM Eisenhaufen wirklich nichts außer der Luft überträgt und das Ding halt auf allen Frequenzen gleich schlecht funktioniert.
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Gobi
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Re: Der RESONATOR - gescheitert oder nicht?

Beitrag von Gobi »

"auf allen Frequenzen gleich schlecht" soll mein neues Gütesiegel werden :mrgreen: :mrgreen:
@Nello: die dicken Bolzen sind M3! Was daneben liegt ist ein Skalpell
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ferdimh
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Re: Der RESONATOR - gescheitert oder nicht?

Beitrag von ferdimh »

Das Problem ist halt, dass "auf allen frequenzen gleich schlecht" einen näherungsweise geraden Frequenzgang impliziert, und damit deinem Klangbeeinflussungskonzept etwas im Weg steht.
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Gobi
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Re: Der RESONATOR - gescheitert oder nicht?

Beitrag von Gobi »

Ja, das habe ich schon verstanden - trotzdem ein guter Slogan.
Mir ist eben auch wieder eingefallen, daß die erste Version von dem Ding einfach auf einer M3 Gewindestange hintereinander aufgefädelt war. Ich hatte eigentlich erwartet, das die sich aufmagetisiert und es von daher zu Verzerrungen kommt. Andererseits, warum sollte sie auch, wenn sie doch von ständig anderem Wechselstrom durchflossen wird.
Schade, schön klein wärs halt gewesen :roll:
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Harry02
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Re: Der RESONATOR - gescheitert oder nicht?

Beitrag von Harry02 »

Ob da wirklich annäherungsweise nur ein Luftkern vorliegt, ließe sich ja testen: einfach mal die Gewindestange rausziehen.
Um unerwünschte Kopplung zu verhindern, könnte man die Spulen dann 90° zueinander anordnen und dann irgend einen Eisenkern "durchfädeln".

Hast du da auch so viel Leistung durchgepustet, dass man davon ausgehen kann, dass der Kern auch in die Sättigung gehen konnte :?:
Vielleicht liegt es auch am Kernmaterial... Wenn das eine größere Hysterese hat, wäre das Verzerrungen eigentlich zuträglich.
Ich würde mal mit (evtl. selbst) lackiertem Eisen-Blumendraht experimentieren, womöglich behindern die Wirbelströme in der Gewindestange die gewünschte Kernverzerrung?

Da du die Miniaturisierung angesprochen hast: Bei Ebay gibt es winzig kleine Trafos 8 Ohm zu 1300 Ohm. Kernbleche kann man rausdrücken, und zum Beispiel weitere Wicklungen aufbringen (was durch Schachtelung den Frequenzgang verbessern könnte, oder mehr mögliche Impedanzen (also Widerstände) ermöglicht), oder man könnte die Kerne alle auf eine Seite schichten um einen E-Kern zu bekommen. Wenn man einen zweiten solchen umgebauten Trafo nimmt und beide zusammenklebt, hätte man eine Art mittelmäßigen bis beschissenen Gegentakttrafo oder einen mit beliebig parallel und seriell schaltbaren prim/sek Wicklungen.
2018-03-01 21.17.10.jpg
Damit ließe sich auch ein Hosentaschen-Röhrenverzerrer bauen. Einen Trafo an den Eingang, russische Bleistiftröhre mit 1,2V Heizung und irgendwas über 9V Anodenspannung dahinter und noch so ein oder zwei Übertrager an den Ausgang.
Und dann mal gucken, wie man das Teil am heftigsten überfährt.
Für deutlich mehr Geld (5€) gibts die kleinen Dinger auch aus England (taiwanesische Produktion) mit 20kOhm zu 1kOhm oder mit mittelangezapfter 2kOhm Wicklung.

Einziges Manko an den mini-AÜs: Die Wicklungen sind nicht isoliert (die rausführenden Drahtenden der ersten Wicklung jedenfalls nicht, dann hilft auch keine Folie zwischen den Wicklungen mehr). Das geht bei ernsthaften Anodenspannungen natürlich schief. Behelfsmäßig könnte man die Sekundärwicklung auf die Anodenspannung hochlegen und mittels Folien/Ellektrolyt-C auskoppeln. Oder halt selbst ne 8 Ohm Wicklung noch aufbringen, Platz ist.

Eine weitere Idee zur Signalverzerrung wäre das Einschleifen einer "Lautsprecher/Telephonkapsel zu Mikrofon"-Kombination, mittels eines Übertragers geht auch ein Kohlemic. Wenn die Membran in Resonanz kommt oder anfängt zu scheppern, oder man irgendwas im Schallweg platziert (man kennt den Witz mit dem Zigaretten-Zellophanpapier vorm Mund...) könnte das was bringen. Aber vor allem wahrscheinlich "nur" eine Beschneidung des Spektrums. Übersteuerter, kratzender Telephonklang eben - der TELEPHONATOR ?
Man könnte ihn auch einsetzen um, wenn es mal nötig sein sollte, bei Anrufen seiner Lautstärke und Aggressivität durch klangliche Untermahlung mehr Ausdruck zu verleihen.

Kleine Abwandlung davon: Großen Lautsprecher mit leichtem Metallschrott (dünne Röhrchen, kleine Stangen, Blechstücke und so) befüllen und das abnehmen. Ein Schepperator sozusagen. Durch federnde Fixierung des Schrotts mittels einzelner Drähte oder so ließe sich statt eines chaotischen Klangbildes ein ähnlich wiederkehrendes erzeugen.
Selbst wenn sich der akustische Effekt als unbrauchbar erweist, könnte das ein interessantes Ausstellungsstück werden (für die Vernissage neben dem Kaffeeautomat auf dem Treffen zum Beispiel).
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ferdimh
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Re: Der RESONATOR - gescheitert oder nicht?

Beitrag von ferdimh »

Kleine Abwandlung davon: Großen Lautsprecher mit leichtem Metallschrott (dünne Röhrchen, kleine Stangen, Blechstücke und so) befüllen und das abnehmen.
Das ist (mit liegendem Lautsprecher) eher was für Bass, da konnte man aber durchaus interessante Effekte rausholen.

Das Eisen von billigen Gewindestangen ist eher weichmagnetisch (oder eher scheißmagnetisch?), so dass das Zeug insgesamt eher unspektakuläres Verhalten zeigen dürfte.
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Gobi
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Re: Der RESONATOR - gescheitert oder nicht?

Beitrag von Gobi »

@Ferdimh: "scheißmagnetisch" will ich in dem Fall doch haben, oder denke ich da falsch?

@ Harry: die Spulen sind interessant, hast du mal einen Link? Allerdings ist das Spulenwickeln mein kleinstes Problem, dafür habe ich alles am Start. Dimensionierung - gerade der Geberspule, ist die schwierigere Frage.

Überhaupt, die Sache ist schwieriger als gedacht - der Grundgedanke: Irgendwas nehmen, Klang reinschicken und "hinten" wieder abnehmen, stimmt nur theoretisch. Man muß schon was recht ordenliches bauen, bis die Teile anfangen zu schwingen, auch wenn man 100W reinknallt. Dann will man eher keine all zu starken Resonazen für bestimmte Töne haben - klingt im ersten Moment spektakulär, nervt aber innerhalb von Minuten. Ausserdem "size matters" - es klingen nach diesem Prinzip eher größere Sachen.
So geshenen ist es schon ein ziemliches Wunder, daß aus einem Pappkonus mit kleiner, hinten angeklebter Spule, die in einem Permanentmagenten rumeumelt, das ganze in einer Holzkiste, vernünftiger und neutraler Klang rauskommen kann! Dürfte auch nicht ganz so einfach zu entwickeln gewesen sein.

Und jetzt sind wir noch nicht bei so delikaten Themen wie "tönende Lichtbögen" oder "Energiegewinnung aus Schall" (ein Edison Patent) angekommen...
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Propeller
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Re: Der RESONATOR - gescheitert oder nicht?

Beitrag von Propeller »

Wieso fristet dieser hochinteressante Thread eigentlich sein Dasein in der Sozialstation?
Die Intention, mit maximaler Energie ein möglichst bizarres Ergebnis zu erzielen ist doch der Grund, warum wir alle hier sind. :)

Wenn ich mal meinen Senf dazu abgeben darf: Versuche mal, die Schwingungen magnet-mechanisch zu erzeugen und das Ganze dann über Federn usw. gekoppelt mit einem Piezopiepser abzunehmen. Auf diese Weise habe ich schon (unbeabsichtigt) sehr interessante Effekte erzielt.
Mein erster piezoelektrisch abgenommener Cigarboxguitarprototyp hat beim Versuch, ihn anzuspielen in unvorstellbarer Weise rückgekoppelt.
Aber er war ein ziemlich cool klingendes Lo-Fi- Mikrofon. :shock:
Die Piepser geben ein sehr starkes Signal raus.

Beste Grüße
Peter
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Gobi
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Re: Der RESONATOR - gescheitert oder nicht?

Beitrag von Gobi »

Propeller hat geschrieben: Wenn ich mal meinen Senf dazu abgeben darf: Versuche mal, die Schwingungen magnet-mechanisch zu erzeugen und das Ganze dann über Federn usw. gekoppelt mit einem Piezopiepser abzunehmen. Auf diese Weise habe ich schon (unbeabsichtigt) sehr interessante Effekte erzielt.
genau so funtionieren die 2 gezeigten Teile.
Das Ganze steht in der Sozialstation, weil einerseits ein Thema das mich echt faziniert, aber das Zimmer ist voll und ich frag mich, was mach ich da eigentlich!?
Das Thema hat jedenfalls beide Aspekte, technische und psychische - je nach Gemütslage.
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ferdimh
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Re: Der RESONATOR - gescheitert oder nicht?

Beitrag von ferdimh »

@Ferdimh: "scheißmagnetisch" will ich in dem Fall doch haben, oder denke ich da falsch?
Ein Kern, der einfach einen großen magnetischen Widerstand hat (durch kleines µr, große Eisenweglänge oder einfach einen Luftspalt) wird weniger wirksam und bei kleinem µr tendenziell und bei Luftspalt heftigst linearer.

Da du jetzt vermutlich nicht mitgekommen bist, versuche ich das gerade noch mal im Schnelldurchlauf aufzurollen:
Eine magnetische Feldlinie ist immer geschlossen (wie ein Stromkreis). Damit kann man alle Regeln eines Stromkreises auch auf einen magnetischen Kreis anwenden, man muss nur die Einheiten tauschen:
Die magnetische Spannung hat die Einheit Ampere
Der magnetische Fluss wird in Weber gemessen
Der magnetische Widerstand ist dementsprechend der Quotient ("Reluktanz") in 1/Henry.
Die Induktivität einer Spule ist Windungszahl²/Reluktanz.

Jetzt haben wir dummerweise keine magnetischen Nichtleiter, wir haben also ein Wirres Gebilde aus Pfaden die überall durch die Luft gehen. Deswegen hat eine Luftspulen auch eine Induktivität, die wir vergrößern können, wenn wir den magnetischen Widerstand der Summe aller Pfade durch die Spule verringern (z.B. durch Einbau eines geschlossenen Eisenkerns). Jetzt liegen aber möglicherweise verschiedene magnetische Widerstände in dem Kreis:
Der dünne (damit "hochohmige") Eisenkern, evtl aus beschissenem Material (noch hochohmiger), dazu in Reihe diverse kleine Luftspalte (hochohmig, linear), Parallel zu dem ganzen das große Nichts um den Kern (im Prinzip auch hochohmig, aber mit viel Fläche).
Das ist jetzt wie mit Stromkabeln: Der Widerstand steigt mit der Länge, und sinkt mit dem Querschnitt. Der Widerstand geht "andersrum" als µr. Mit einem billigen Eisenhaufen mit µr=100, wird das schnell interessant:
Die Spulen haben nen Durchmesser in der 10mm-Liga. Damit kommt da ungefähr ein 10mm (78mm²) dickes Bündel Magnetfeld raus, das sich außerhalb der Spulen noch aufweiten kann. Dem steht die 2,5-3mm (=7mm²) Gewindestange gegenüber, die auch noch ein gutes Stück länger ist. Damit kriegen wir schon mal unter günstigsten Bedingungen 20% der Kopplung durch die Luft... und Luft geht nicht in Sättigung.
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Gobi
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Re: Der RESONATOR - gescheitert oder nicht?

Beitrag von Gobi »

verdammt, wie unwissend ich mal wieder bin :shock:
Also war mein Denkfehler : möglichst dünnes Eisen nehmen, weil es sich schnell aufmagnetisiert?
Wenn ich mal die Windungen als einermaßen gegeben annehme, hätte ich die lieber um einen fetten, zu einem O gebogenen Bolzen anbringen sollen? Oh bitte Geduld mit mir.... :roll:
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Re: Der RESONATOR - gescheitert oder nicht?

Beitrag von xoexlepox »

möglichst dünnes Eisen nehmen, weil es sich schnell aufmagnetisiert?
Wenn du das Eisen (welches die magnetische Kopplung zwischen getrennt aufgebrachten Spulen verbessert) "in die Sättigung treiben" willst, ja. Stell' dir den Eisenkern als einen "magnetischen Leiter" vor, der die Energie von einer Spule (bevorzugt) zur Anderen bringt, dann wird es anschaulicher. Eine "Kopplung" über die Umgebung (Luft oder auch nicht) gibt es zwar auch noch, aber die sollte (bei NF) deutlich geringer sein, als der "magnetische Strom" durch den Kern.
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ferdimh
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Re: Der RESONATOR - gescheitert oder nicht?

Beitrag von ferdimh »

Du brauchst einen Kompromiss. Die ultimative Eisenschlacht ist nicht in Sättigung zu bekommen, zu wenig Eisen macht, dass die Luftkopplung dominiert. Die ist garnicht mal so schlecht und im NF-Bereich durchaus relevant (der Trafo brummt ja auch in den Tonabnehmer rein...).
Bei höheren Frequenzen (>1000Hz) kann man auch aus einem verschachtelten Audioübertrager die Bleche ohne großen Einfluss rausnehmen. Wenn das nicht so wäre, würde auffallen, dass die gegebenen Bleche bei 20kHz garnicht mehr funktionieren...
Daraus folgt:
a) So viel Eisen wie geht und MEHR POWER!
b) Faustregel beachten: Sättigungseffekte sind typischerweise Phänomene eines guten Trafos. Der Ringkern ist hier am heftigsten (und zeigt das beste Übertragungsverhalten unterhalb der Sättigung). Ein gezielter Versuch, den abgefucktesten Trafo zu bauen, hilft eventuell garnicht weiter.
c) Unter 1W kriegt man nichts in handlicher Größe in die Sättigung getreten.Der Kram wird dann so klein, dass er so scheiße wird, dass b) wieder verletzt wird.
Für einen deutlichen Effekt muss das Ding RICHTIG scheiße sein, nicht nur son bisschen. Wenn man die Kurvenform nachher gar nicht mehr erkennen kann, ist es evtl gerade so wirksam genug.
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Gobi
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Re: Der RESONATOR - gescheitert oder nicht?

Beitrag von Gobi »

ferdimh hat geschrieben: Für einen deutlichen Effekt muss das Ding RICHTIG scheiße sein, nicht nur son bisschen.
Ja, ich hab aber immer noch keine Vorstellung, wie das dann aussähe.
Wir sollten uns nicht all zu sehr auf den Übertrager versteifen, so spektakulär wird das womöglich gar nicht klingen, keine Ahnung
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Re: Der RESONATOR - gescheitert oder nicht?

Beitrag von Bastelbruder »

Ich überlege grade... Hier muß noch eine Büchse digitaler Ringkerne 'rumliegen, da ist bloß das Bewickeln nicht so einfach.
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Da 6,2 mm, Di 4,2 mm, h 1,6 mm
Die sollten sich ähnlich einem Schmitt-Trigger verhalten: Imag1 325 mA, uV1 >100 mV

Für HF-Übertrager waren die Donuts total ungeeignet, aber die gabs damals bei Völkner fast geschenkt.
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Re: Der RESONATOR - gescheitert oder nicht?

Beitrag von Censer »

Wo wir gerade bei Trafos und "MEHR EISEN" sind - mir spukt schon seit Ewigkeiten die Idee im Kopf herum, eine Spule zu wickeln und statt Blech oder Ferrit als Kernmaterial einfach in Ferrofluid zu versenken. Das müsste doch eigentlich der perfekte weil dichtanliegende und vollumschließende Kern sein, oder übersehe ich da was wichtiges?
(Für den Anfang, v.a. wegen des doch recht hohen Preises von Ferrofluid, könnte man evtl auch dieses "magnetic putty"-Zeugs nehmen.)
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Gobi
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Re: Der RESONATOR - gescheitert oder nicht?

Beitrag von Gobi »

... und ein wirklich schönes Effektgerät wäre es, wenn das Fluid durch die Spulen tröpfeln würde 8-)
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Propeller
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Re: Der RESONATOR - gescheitert oder nicht?

Beitrag von Propeller »

Mal was anderes: Was würde denn passieren, wenn man auf einen Übertrager eine dritte Wicklung aufbringen würde, durch die man Gleichstrom schickt? Damit müßte man das Ding doch theoretisch (zumindest für die gleichsinnige Halbwelle) beliebig dicht an die Sättigung bekommen, oder habe ich da einen Denkfehler?
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Re: Der RESONATOR - gescheitert oder nicht?

Beitrag von Nello »

Das ist mit ziemlicher Sicherheit die Lösung! Daß da keiner vorher drauf gekommen ist! Im Normalfall wird Gleichstrom vom Übertrager ausgesperrt - im Unnormalfall gehört der Übertrager vormagnetisiert. Das ist brillant! Weil erstens einfach und zweitens auch noch auf simple Weise regelbar.
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Re: Der RESONATOR - gescheitert oder nicht?

Beitrag von Gobi »

ho ho! Wenn das ginge (und klänge) könnte man damit allerhand Unsinn anstellen, der Gleichstrom könnte ja auch pulsen usw.
Ich habe sogar eine 12V Versorgungsspannung in der Leitung vorgesehen, glaube aber nicht das die all zu viel Strom kann.
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Re: Der RESONATOR - gescheitert oder nicht?

Beitrag von xoexlepox »

Was würde denn passieren, wenn man auf einen Übertrager eine dritte Wicklung aufbringen würde, durch die man Gleichstrom schickt?
Dann hast du einen Transduktor gebaut ;) Die Dinger gab es mal als "Ringkerne mit Ohren" (drei Öffnungen zu Bewickeln) in alten (Farb-)Röhrenfernsehern.
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Re: Der RESONATOR - gescheitert oder nicht?

Beitrag von ferdimh »

Das Problem ist, dass ein dicker Trafo mit großem Gleichstrom für kleine Wechselströme immer noch halbwegs linear ist. Er verliert halt Induktivität, damit gehen die Bässe etwas weg und fertig.
Derartige Drecksaumethoden haben u.A. auch diesem Sender zur Modulation verholfen:
Bild

Als Transduktor braucht man einen dreischenkeligen Kern, was das klanglich tut... keine Ahnung.
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Re: Der RESONATOR - gescheitert oder nicht?

Beitrag von Gobi »

Juckt mir jetzt wirklich in den Fingern, so ein Ding zu wickeln. Ich hab nur Sorge, das ich wieder irgendwas falsch dimensioniere und es deshalb nicht hinhaut
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Re: Der RESONATOR - gescheitert oder nicht?

Beitrag von sysconsol »

Was würde denn passieren, wenn man auf einen Übertrager eine dritte Wicklung aufbringen würde, durch die man Gleichstrom schickt?
Dafür braucht es in der Kleinsignaltechnik eines Effektgerätes (oder einfach so zum Probieren) doch keine dritte Windung.
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Harry02
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Re: Der RESONATOR - gescheitert oder nicht?

Beitrag von Harry02 »

Wenn du keine dritte Wicklung willst, müsstest du den Gleichstrom ja durch Prim. oder Sek.Wicklung schicken, und dafür wäre dann wiederum eine Drossel nötig. Ist die Frage, was mehr Aufwand ist.
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Gobi
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Re: Der RESONATOR - gescheitert oder nicht?

Beitrag von Gobi »

Bild
ich hab mir so ein Bild ergoogelt, richtig so?
Ich befürchte allerdings auch, daß der Effekt nur mit Gleichstrom erstmal nicht so berauschend ist. Theoretsich müssten damit aber auch ringmodulatorartige Sachen gehen. Nur im Ernst, wie die Spulen richtig dimensionieren??
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Propeller
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Re: Der RESONATOR - gescheitert oder nicht?

Beitrag von Propeller »

Ich nehme an, daß die Dimensionierung der Gleichstromspule zum Experimentieren gar nicht so kritisch ist. Du brauchst halt ein Labornetzteil mit großem Regelbereich. :mrgreen:
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Re: Der RESONATOR - gescheitert oder nicht?

Beitrag von Nello »

Ringmodulator? Ist das ein LFO? Könnte interessant sein.
Das ist alles sehr spannend. Sollte etwas nutzbares dabei rauskommen, dürfte das der erste analoge Gitarreneffekt sein, seit Hendrix in die Drähte gebissen hat. Eigentlich gehört da gleich ein Patent drauf.
Aber ich will nicht vorgreifen. Sei nicht so ängstlich wegen der Dimensionierung: Du hast ja schon gesehen, daß Übertrager verblüffend robuste Dinger sind. Nimm eine Anordnung wie die mit den Schrauben und steck einfach noch eine Spule dazu - für ein proof of concept reicht das, irgend etwas wird passieren. Dann wird sich schon zeigen, wie stark die Veränderung ausfällt und in welche Richtung das geht.

Noch was: Du betrittst Neuland. Schon jetzt sind wir alle dank Dir ein Stückchen schlauer. Klingt für mich nicht wie scheitern.
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Harry02
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Re: Der RESONATOR - gescheitert oder nicht?

Beitrag von Harry02 »

ferdimh hat geschrieben:Das Problem ist, dass ein dicker Trafo mit großem Gleichstrom für kleine Wechselströme immer noch halbwegs linear ist. Er verliert halt Induktivität, damit gehen die Bässe etwas weg und fertig.
Derartige Drecksaumethoden haben u.A. auch diesem Sender zur Modulation verholfen: [Bild]
Das wollte ich nochmal zitieren, bevor da jetzt große Hoffnungen in die Vormagnetisierung gesetzt werden... ich glaub auch nicht, dass es viel bringt.
Hier hat B.Kainka den Frequenzgang normaler Netztrafos mit Ruhe-Gleichstrom als AÜ vermessen: http://www.b-kainka.de/roehren/trafos.htm

Es entsteht genau der von Ferdinand beschriebene Effekt.
Als Transduktor braucht man einen dreischenkeligen Kern, was das klanglich tut... keine Ahnung.
Vermutest du, dass sich ein dreischenkliger Transduktor NF-technisch anders verhält, wie ein Netztrafo mit Gleichstrombeaufschlagung?
(In dem Fall, dass man die Steuerwicklung mit Gleichstrom beaufschlagt, und ihn nicht wie eine Pungs-Drossel mit zwei eingehenden Wechselspannungen einsetzt)

So wie ich das verstehe, ist der einzige Vorteil des dreischenkligen Transduktors in Gegentaktschaltung, dass keine Wechselspannung in der Steuerwicklung induziert wird?

Man könnte es mal ausprobieren, aber ich denke das Ergebnis wird sich, wenn es überhaupt funktioniert, nicht signifikant unterscheiden von einem mit ordentlich NF in die Sättigung geprügelten AÜ (ohne Gleichstrom). Man braucht vielleicht weniger NF-Leistung um den Effekt zu erreichen.

Und mit der Pungs-Drossel-Anordnung könnte man wohl zwei Frequenzen mischen wie im Ringmodulator.
Wenn du nicht grade exorbitante Leistungen mischen willst, ist ein Ringmodulator wohl einfacher zu bauen. In der dritten Wikipedia-Quelle steht was zur Dimensionierung. Manchmal werden einzelne Seiten ausgeblendet, dann sieht man sie mal wieder...
"Versuche bei einer Maschinenfrequenz von 42300 Per. = 7100m Wellenlänge ergaben, dass der Widerstand der Wicklungen S1 und S2 sich von 800 Ohm ohne Magnetisierung auf 2 Ohm mit Magnetisierung änderte[...]"
"Für lange Wellen über 2-3km wird dünnes Bandblech von 0,07mm Dicke, das mit Papier beklebt ist, verwandt. Bei kürzeren Wellenlängen nimmt man emaillierten Eisendraht[...]. Bei einer Steuerdrossel für eine Telephonieleistung von 1,5kW und eine Wellenlänge von 500m betragen die Außendimensionen der Drossel etwa 10x7x6cm, und das Gewicht des verwandten Eisens etwa 10 Gramm."
Wenn man den Arbeitspunkt mittels Ruhestrom in den geradlinigen Kennlinienteil verschiebt, funktioniert das alles ziemlich linear.
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Re: Der RESONATOR - gescheitert oder nicht?

Beitrag von Nello »

Harry02 hat geschrieben: Man könnte es mal ausprobieren, aber ich denke das Ergebnis wird sich, wenn es überhaupt funktioniert, nicht signifikant unterscheiden von einem mit ordentlich NF in die Sättigung geprügelten AÜ (ohne Gleichstrom). Man braucht vielleicht weniger NF-Leistung um den Effekt zu erreichen.
Verstehe ich nicht: Genau das ist doch das Ziel, oder? Die Verzerrungen zu erreichen, die sonst beim gnadenlosen Überfahren des Verstärker-AÜs entstehen. Bloß ohne daß einem danach die Ohren abfallen.
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Harry02
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Re: Der RESONATOR - gescheitert oder nicht?

Beitrag von Harry02 »

Wenn man hinter den AÜ ein Dämpfungsglied (Widerstand) schaltet, fallen einem nicht mehr die Ohren ab - und wenn man den Trafo klein baut, braucht man keine unhandlichen Leistungen mehr dafür.

Deshalb denke ich, das mit der Gleichstromvormagnetisierung bringt nicht wirklich was. Leistung braucht man da trotzdem noch, sonst ist das im kleinen ausgesteuerten Kennlinienteil immer näherungsweise linear. Nur vielleicht braucht man halt etwas weniger.

Bei der Pungs-Drossel ist es ja gerade so, dass man den Ruhegleichstrom überlagert zur Steuer-Wechselspannung zwingend benötigt, damit das Teil linear arbeitet (mischt). Das ist eigentlich nur eine Drossel, deren Induktitivtät man sehr schnell ändern kann, indem die Sättigungskennlinie durchfahren wird. Zum Mischen würde man die in Reihe zur Last schalten - bei NF wäre das Problem, dass die Induktivität natürlich einen frequenzabhängigen Widerstand bildet, die Drossel mischt also grob gesagt entweder nur die Bässe und schneidet die Höhen weg, oder ignoriert die Bässe und mischt die Höhen, je nach Induktivität.

Die beiden Wicklungen dadrauf sind nicht Prim. und Sek. Wicklung, sondern beide gegenphasig verschaltet um die Drosselinduktivität zu bilden. Wenn man die jetzt als zwei Trafowicklungen eines Übertragers einsetzt, geht der Sinn des dreischenkligen Transduktors irgendwie flöten... und übrig bleibt vermutlich nur der Effekt den Burkhard Kainka gemessen hat - die Bässe verschwinden. Ob die (Eisen-)Verzerrung dann schneller Einsetzt, hat er glaube ich nicht untersucht, bzw es war in der Anwendung "Röhren-AÜ" nicht relevant bei den Leistungspegeln, die man bei zumutbarem Ruhe-Gleichstrom erreicht (d.h. ohne, dass die Wicklung brennt oder die Röhren selbst bereits verzerren.
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Bastelbruder
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Re: Der RESONATOR - gescheitert oder nicht?

Beitrag von Bastelbruder »

Für die variable Vormagnetisierung braucht man keine dritte Spule, es reicht eine hochohmige Konstantstromquelle. Mit hochohmig ist der dynamische Ausgangswiderstand gemeint.

Die Pungs-Drossel war ein verlustarmer Ersatz für das wassergekühlte Kohlemikrofon in der Antennenleitung, kein Modulator aka Zwei / Vierquadranten Multiplizierer sondern bloß eine variable Induktivität.
Und der Dreischenkel-Transduktor ist genauso eine variable Induktivität, der mittels Kernsättigung durch die beiden magnetisch hintereinander geschalteten Steuerwicklungen quasi der äußere Teil des Kerns geklaut wird. Damit läßt sich die Induktivität locker im Bereich 1000:1 beeinflussen. Das geht sogar einigermaßen linear, ist vollständig symmetrisch und völlig ohne Rückwirkung auf den Steuerkreis.
Und dann gibt es noch so genannte Kommutierungsdrosseln die auch gern als Transduktor bezeichnet werden. Die findet man beispielsweise in den ersten PC-Netzteilen mit 3 Volt-Ausgang, da wird mit ganz wenig Steuerstrom die rechteckige Hystereseschleife von einem Anschlag zum Andern gefahren und eine zusätzliche PWM am Gleichrichter erzeugt. Das sind quasi Thyristoren auf Ferritbasis.

Aber zurück zum eigentlichen Thema: für deutliche Verzerrungen braucht man magnetisch hartes Eisen, also Magnete oder "Rechteckferrit". Und man muß das Material mit "Großsignalen" beaufschlagen. Dann sind leise Töne leise und unverzerrt, ab einer bestimmten Amplitude schnappen die Elementarmagnete in die andere Richtung und begrenzen gleichzeitig den weiteren Amplitudenzuwachs.

Mit den weiter oben beschriebenen Ringkernchen könnte das funktionieren, es geht aber sicher auch mit einer Halbleitermimik die ein paar Dioden beinhaltet.
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Gobi
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Re: Der RESONATOR - gescheitert oder nicht?

Beitrag von Gobi »

Ich freue mich sehr über die Resonanz hier! 8-)
2 Sachen habe ich jetzt probiert:
-kleiner Bodyshaker von Pollin - Super die Teile! Das hätte ich echt nicht erwartet! Da wird wohl gleich mal einen Großbestellung rausgehen.... (kann man mit Pollin handeln?)

- dann kleine 1- 12V Elektomotoren, auch erstmal verheißungsvoll, sie drehen sich sogar teilweise, werden aber total schnell heiß (so richtig, mit Rauch) - was tun?
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ferdimh
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Re: Der RESONATOR - gescheitert oder nicht?

Beitrag von ferdimh »

- dann kleine 1- 12V Elektomotoren, auch erstmal verheißungsvoll, sie drehen sich sogar teilweise, werden aber total schnell heiß (so richtig, mit Rauch) - was tun?
Größere Motoren oder weniger Saft nehmen.
Ein Gleichstrommotor, der sich nicht sinnvoll dreht, darf deutlich weniger belastet werden, weil der Strom immer die gleiche Wicklung trifft.
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Gobi
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Re: Der RESONATOR - gescheitert oder nicht?

Beitrag von Gobi »

weniger Saft - wie mache ich das? Ich meine, es ist ein Verstärkerausgang. Der Motor hat nur 4 Ohm, aber auch ein 56 Ohm Widerstand in Reihe hilft nicht. Dann wird es wohl auch so sein, je weniger Saft, je weniger Dreh :roll:
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Gobi
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Re: Der RESONATOR - gescheitert oder nicht?

Beitrag von Gobi »

Die einfachste Lösung: eine Diode. Jetzt hört man zwar die Musik nicht mehr durch (ich denke vorher hat da nur eine Spule gebrummt), aber der Motor rennt mächtig los, wenn man eine Seite anschlägt.
Jetzt wundere ich mich, warum das früher nicht für irgendwelche Disko Effekte genutz wurde. :lol:
... hat jedenfalls auch noch unkonkretes, indirektes Potenzial..
Nello
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Re: Der RESONATOR - gescheitert oder nicht?

Beitrag von Nello »

Das erinnert mich an das Pilottonverfahren, das früher benutzt wurde, um beim Film Bild und Ton synchron zu halten. Das Synchronsignal wurde durch einen NF-Verstärker gejagt und trieb dann direkt den Motor der Bandmaschine - jedenfalls zu Anfang dieser Technik.
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Gobi
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Re: Der RESONATOR - gescheitert oder nicht?

Beitrag von Gobi »

Echt? Ist ja crazy, aber eine schöne Hau-Ruck-Lösung.
Ich werde mal versuchen mit einem Motor ein optische Tremolo mit einer rotierenden Unterbrecherscheibe zu bauen, das sollte einfach sein und vielleicht witzig, weil Tremolo in Abhängikeit von der Lautsärke.

PS: Weiß eigentlich jemand wie Lichtton konkret funktioniert hat? Wir hatten vor Jahren mal versucht so was zu bauen und nichts Gescheites hin bekommen.
sysconsol
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Re: Der RESONATOR - gescheitert oder nicht?

Beitrag von sysconsol »

Was genau meinst du mit Lichtton?

Den Lichtton beim Film?

Die gesamte Tonspur muss auf der aktiven Fläche vom Empfänger abgebildet werden.
(was nicht abgebildet wird, steuert den Empfänger nicht und ist damit verloren)

Ist der Empfänger ein Halbleiter, muss er mit einem Biasstrom vorgespannt werden.
Damit er schon bei geringen Lichtintensitätsänderungen reagiert.
Ziel ist es, mit dem Biasstrom die Stromänderung durch Helligkeitsänderung in den linearen Bereich der Kennlinie zu bringen.
(das ist beim Optokoppler auch so, wenn man analoge Signale übertragen will)

Was habt ihr damals gemacht?
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Gobi
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Re: Der RESONATOR - gescheitert oder nicht?

Beitrag von Gobi »

Ja, ich meine wie früher die Filmspur.
Wir hatten versucht einen drehende Scheibe, auf die wir Muster gemalt hatten als Tongenrator zu benutzen. Irgendwie hat das nie so recht geklappt, ich weiß heute nicht mehr warum - ist immerhin min. 20 Jahre her - heute vermute ich, das wir zu viel Streulicht eingefangen haben
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Re: Der RESONATOR - gescheitert oder nicht?

Beitrag von Gobi »

ich schon wieder:
Bild Foto ist nicht von mir, ich hab einen ziemlich ähnlichen)
Wäre sehr praktisch gewesen so einen CD Laufwerksmotor zu nehmen - wenn ich richtig gelesen habe,
können die aber ohne Controler gar nicht laufen - stimmt das?
Zuletzt geändert von Gobi am So 11. Mär 2018, 22:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der RESONATOR - gescheitert oder nicht?

Beitrag von Toddybaer »

ich glaube das sind Drehstrommotoren.
Jedenfalls lassen die Anschlussbezeichnungen der 3 Drähte darauf schließen
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Gobi
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Re: Der RESONATOR - gescheitert oder nicht?

Beitrag von Gobi »

hm, ich habe auch Skizzen mit Stern oder Dreieck gesehen - ich will nicht zu viel Auwand betreiben, aber lässt sich da evtl, eine dritte Phase mit einem Kondensator simulieren? Ich bin nur scharf auf das Teil, um direkt blanko Cds nehmen zu können.
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ferdimh
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Re: Der RESONATOR - gescheitert oder nicht?

Beitrag von ferdimh »

Wenn der nur zittern soll: eine Phase mit Gleichstrom (ein bisschen!) beaufschlagen, eine andere mit dem Audiosignal.
Wenn der Drehen soll: Problem. In Discmans und Konsorten waren Gleichstrommotoren drin, das Objekt, das du gerade zeigst ist ziemlich sicher aus einem PC-Laufwerk.
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Gobi
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Re: Der RESONATOR - gescheitert oder nicht?

Beitrag von Gobi »

Richtig, aus dem PC. Ich hab gerade etwas probiert, mit Kondensatoren bekomme ich ihn nicht zum laufen. Mit Wechselstrom schon, aber er fängt dann auch an zu riechen und ruckelt sehr, wohl über die Magneten weg.
Komisch, das man so wenig Infos zu den Teilen findet. Wie gesagt, wenn Aufwand, nehm ich lieber was anderes, obwohl diese Motörchen eigentlich schön sind, wozu hebt man den Kram eigentlich immer auf :roll:

Gleichstrom auf eine Phase wird noch schnell probiert....
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video6
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Re: Der RESONATOR - gescheitert oder nicht?

Beitrag von video6 »

Der ist nen Motor aus nem CD-Rom oder so.
Der wird über Controller angesteuert.
Mit Gleichstrom bekommst du den nicht in Drehung.
Nur zum rauchen.
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