Dachboden-Fußboden: Loch in Balken füllen?

[Name vergessen]

Eigentlich wollte ich nur in ein Bodenbrett auf dem Dachboden ein Loch bohren. Dummerweise war darunter offenbar einer der Trägerbalken. Dieser hat nun ein 1,3cm duchmessendes und 12cm tiefes Loch (vermutlich nicht mittig).
Ich schätze (sehen kann man da nichts), daß dieser Balken dieselben Abmessungen hat wie die, die die Dachsparren tragen, das wären also 15,5cm*5,5cm. Der Balken liegt "senkrecht", also die 15,5cm sind "Höhe" und die 5,5cm "Breite". Das Loch geht also nicht komplett durch den Balken. Das Loch ist direkt neben einer Mauer, auf der der Balken vermutlich aufliegt.

Da der Boden ja eigentlich nicht viel halten muß, ist das Loch vermutlich sowieso unproblematisch, aber ich würde es dennoch lieber füllen, alein schon, damit sich kein Viechzeug darin tummelt. Dazu habe ich jetzt ein Rundholz mit 1,2cm Durchmesser besorgt, das ich mit Holzleim in das Loch kleben würde.

Fragen:
1) Das Rundholz ist im Gegensatz zu dem Balken ja nicht imprägniert, kann / muß ich da was machen (Holzwurm / Feuchtigkeit / etc.)?
2) ist die Holzart ein Problem, falls sich der Rundstab anders ausdehnt als der Balken und den dann sprengt?
3) ist die Passung 1,2cm in 1,3cm Loch sinnvoll?
4) ist Holzleim überhaupt sinnvoll an der Stelle, oder steckt das besser lose drin?
5) ist das alles Käse und ich muß den Balken aufwendig reparieren?

Beispielhafte Bilder von anderen Balken vermutlich gleicher Abmessungen:

[Weisskeinen]

Geht es dir um die Stabilität oder eher um die Kosmetik?
Für die Stabilität sollte man wohl eher was aufdicken oder den Balken mit einem oder zwei Blechen verstärken. Der Rundstab wird wohl eher nichts machen, aus folgenden Gründen: die Holzfasern im Balken sind durch das Loch unterbrochen, die Faserrichtung im Rundholz ist eine andere (höchstwahrscheinlich um 90° gedreht), die Passung ist eine Wurfpassung und wohl eher nicht ordentlich mit dem Holzleim ausgefüllt. Die stabilen Verbindungen mit Holzleim, die ich kenne, haben und hatten alle nur eine sehr dünne Leimschicht.
Wenn es nur kosmetisch sein soll, könntest du das mit dem Rundholz wohl machen. So ein Dachstuhl sollte ja eigentlich trocken sein, deshalb würde ich mir wegen Feuchtigkeit keine allzu großen Sorgen machen (oder der Feuchtigkeit Herr werden). Auch Ungeziefer sollte kein größeres Problem sein, in alten Häusern wurden die Balken auch nicht imprägniert und in meinem Elternhaus wird eine ganze Menge unbehandeltes Holz auf dem Dachboden gelagert, ohne dass da irgendwas passiert. Sogar die Verkleidungsbretter vor der Dachisolierung sind unbehandelt. Völlig problemlos. Und um verschiedene Ausdehnungskoeffizienten der Hölzer würde ich mir auch keine Gedanken machen, Holz ist so flexibel, dass es da nachgeben kann. Der Unterschied zwischen Holz und Metall ist da viel größer und schau mal, wie viele Winkel, Laschen, Schrauben, Nägel, Hülsen, ... in manchen Holzkonstruktionen verarbeitet sind.

[berlinerbaer]

Wenn ich ein Loch durch ein Bodenbrett bohre, würde ich mir spätestens nach Anbruch des dritten Zentimeters Gedanken machen, wieso da immer noch Späne kommen...

Glücklicherweise wird bei Baustatik vernünftig überdimensioniert und wenn das Loch in der Nähe eines tragenden Auflagepunkts ist, macht es die Angelegenheit noch weniger dramatisch.

Ansonsten hat mein Vorredner eigentlich alles von Bedeutung bereits erstklassig erläutert. Sollte man, vor allem an diesem Balken, nicht nochmal machen, ist aber angesichts der geringen Last und der anderen geschilderten Parameter auch kein Beinbruch.

[Bastelbruder]

Ich würde das Loch mit demselben Material füllen, das sich seit gefühlten hundert Jahren auch zwischen den Balken und in jeder Decke befindet.
Schlacke, Spreu, ...

[Name vergessen]

Danke für die Antworten! Es geht (leider) nicht um die Optik, sondern um Ungezieferfreiheit und natürlich auch Stabilität. Das Rundholz war deshalb die Idee, weil das Loch ja von oben reingeht und der Balken ja oben eher auf Stauchung belastet wird, so daß ggfs. die Kräfte das Loch ohne Rundholz einfacher zusammendrücken könnten. Der Leim wäre nur zum Fixieren, damit das nicht durch irgendwelche blöden Zufälle rausgedrückt werden (und kein Viechzeug dazwischen klettern) kann. Und wenn das keinen zusätzlichen Schaden anrichten kann, kann ich das ja auch reinmachen, wo ich's schonmal da habe.

Immerhin weiß ich jetzt, daß ich nicht gleich den halben Bretterboden aufreißen muß. Gibt es irgendwas, worauf ich achten könnte um zu sehen, ob das stabil bleibt?
Aufdicken oder Bleche wäre also das Mittel der Wahl, OK. Also z.b. ein dickes Brett seitlich mit ein paar Nägeln an den Balken montieren. Geht aber nur auf einer Seite, denn auf der anderen geht das direkt am Kamin vorbei.
Das sind leider Nut+Feder-Bretter und alle 50cm ordentlich vernagelt. Zu einer Seite wären es "nur" 1m bis zum Rand (bis auf die Aussparung vom Kamin natürlich). Ich wüßte nicht, wo ich sinnvoll anfangen könnte. Gibt es da einen Trick? Ich will jetzt nicht auch noch mit der Säge...

[gafu]

so holzbalken sind "eher nicht" imprägniert, es reicht das diese ordentlich trocken sind, um das ungeziefer fern zu halten.

[Name vergessen]

Hm. Irgendwas scheint da aber drauf / drin zu sein, denn der Boden hat eine rötliche Färbung, die seltsamerweise auch auf den Kamin bis ca. 30cm Höhe abgefärbt hat (sieht aus wie ausgedünstet und niedergeschlagen). Ist aber evtl. nur auf den Bodenbrettern, denn die Dachbalken sehen ja nicht so aus, nur irgendwie dunkler als frisches Holz, aber die sind ja auch schon 40 Jahre alt. Ich hatte halt letztens im Radio gehört, daß heutzutage Bauholz "nicht mehr imprägniert", sondern stattdessen "speziell getrocknet wird", aber das Haus ist halt schon 40 Jahre alt.

Aber wenn das ausdünstet, dann würde es sich ja auf dem neuen Holz niederschlagen und den nachimprägnieren.

[Name vergessen]

Hallo nochmal, ich weiß gerade nicht mehr, was ich da überhaupt angebohrt haben könnte. Ursprünglich hatte ich dort ja keinen Dachbalken erwartet, und die Bilder, die ich im Netz so finde, scheinen das zu bestätigen: offenbar ist es üblich, daß die tragenden Balken parallel zu denen im Dachstuhl verlaufen und die Bodenbretter direkt darauf genagelt werden. Das würde zumindest Sinn ergeben, weil dann die Balken kürzer sein könnten, und die Ausrichtung / Position der Zugangsluke würde auch in dieses Raster passen. Auch die Nagelpositionen der Bodenbretter würden damit übereinstimmen, wenn diese Balken einen ähnlichen Abstand hätten wie die, die die Dachsparren tragen, und die Bodenbretter direkt darauf genagelt wären (also keine Zwischenlatten oder wie sowas heißt - wozu auch).

In dem Fall hätte ich also irgendwas Anderes getroffen, denn der fragliche Balken verläuft genau in der anderen Richtung (also parallel zum Dachfirst). Er liegt direkt vor dem Kamin, evtl. ist es nur ein Abstandshalter? Aber wozu bräuchte es dort einen, die Balken scheinen links und rechts vom Kamin durchzugehen...? Kann das sein, und wäre mein Loch dann überhaupt relevant?

"Leider" ist zwischen den Balken eine Dämmung aus Glaswolle, ich kann also nicht irgendwo ein Loch bohren und rein schauen (habe ich bei einem der ohnehin vorhandenen Astlöcher probiert).

[xoexlepox]

Hallo nochmal, ich weiß gerade nicht mehr, was ich da überhaupt angebohrt haben könnte.

Eisenstange in das Bohrloch stecken, und dann von unten mit einem Metallsucher orten?

[Dr. Snuggles]

Hallo,
was du angebohrt hast, ist wahrscheinlich ein Wechsel von Kamin. Werden eingbaut, da dieser einen Mindestabstände zu brennbaren Materialien haben muss und ein Sparren entweder durch oder zu nah vorbei ging. Heutzutage kommt dann noch 1000° Dämmung dazwischen.
Das Loch macht außer der Optik gar nichts, weder statisch, noch Ungeziefer.
Wenns dich trotzdem stört, leim nen Stopfen rein uns schleif es bei

Gruß
Doc

[Name vergessen]

Hier werden Sie geholfen! Genau so ist es: wenn man den Boden entstaubt, findet man eine weitere Nagelreihe, die ziemlich mittig auf den Kamin zuläuft! Darüber ist auch so eine Konstruktion für das Dach, dort ist der fragliche Balken aber einige cm weiter vorne, den hätte ich also nicht getroffen... daraus, daß dieser aber auf jeder Seite mit nur einem läppischen Nagel am jeweiligen anderen Balken befestigt ist, und daß die Kräfte sich auf zwei Seiten aufteilen, schließe ich, daß der auch halb so dick gereicht hätte (deckt sich ja mit Deinen Auführungen).

Also mache ich jetzt rein der Vollständigkeit halber den Stopfen rein und hake die Sache ab. Danke an Euch alle!

P.S.@xoxlepox: ich weiß durchaus, wo das Loch von unten gesehen ist, nur ist dort halt Raumdecke und daher auch nichts zu erkennen.