Lineargeregeltes Labornetzteil frickeln

Der chaotische Hauptfaden

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ozonisator
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Lineargeregeltes Labornetzteil frickeln

Beitrag von ozonisator »

Moin, mir ist ein Ringkerntrafo mit 40V Sekundär zugelaufen, aus einem alten 5.1 Brüllwürfel.
Dazu passend 2 Drehspulinstrumente,ein schönes 10 Gang Poti mit 10k lin. und ein fetter Kühlkörper.
Und weil ich noch kein Labornetzteil habe, ist der nächste Gedanke nicht weit entfernt :mrgreen:
Mein erster Gedanke war µA 723, quasi das Urgetier der Labornetzteile. Preiswert zu erhalten, aber der hat ja auch einige Nachteile. So zum Beispiel der ganze Spannungsdrop. Und ich möchte Spannungsmäßig aber schon irgendwo bei U>35V landen. Deshalb habe ich mal "Das neue InterNetzteil- und Konverter-Handbuch" vom Dipl.-Ing Jörg Rehrmann aus dem Regal gezogen (habs ausgedruckt und gebunden, sehr nützliche Lektüre), und bin auch prompt fündig geworden: http://www.joretronik.de/Web_NT_Buch/Ka ... el3_2.html runterscrollen bis 3.2.7
Ich möchte nicht das Rad neu erfinden und unsummen in verbrutzelte Halbleiter investieren, am liebsten einfach was zum direkt nachstricken. Hat da jemand was erprobtes zur Hand?
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Fritzler
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Re: Lineargeregeltes Labornetzteil frickeln

Beitrag von Fritzler »

AUAWEIHA! Fets parallel, geht ja mal sowas von garnicht...

Die 40V gleichgerichtet sind eh nochmal ~1,42fach höher und der Gleichrichter sollte da nimmer so auffallen, also deine 35V am Ausgang gehen, auch etwas mehr.
Also bastel den normalen Opamp + Darlington oder eben den LM317 Nachbrenner.
http://www.elektronik-kompendium.de/pub ... kdarl2.htm
http://www.fritzler-avr.de/HP/120nt.php

Über wieviel Ampere reden wir hier?
Trafo aus Anlage klingt auch nach ner Mittelanzapfung -> benutzen für weniger Verlustleistung.
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Lukas_P
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Re: Lineargeregeltes Labornetzteil frickeln

Beitrag von Lukas_P »

n LM317 und 2 Dickere Mosfets (oder nen 2N3772 / 2N3055) drüber... wis mir schon so oft vorgeschlagen wurde. Ne strombegrenzung und 2 Drehspulinstrumente :mrgreen:
Profipruckel
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Re: Lineargeregeltes Labornetzteil frickeln

Beitrag von Profipruckel »

Fritzler hat geschrieben:AUAWEIHA! Fets parallel, geht ja mal sowas von garnicht...
Halbleiter parallel geht generell nicht - ausser in chinesischen LED-Leuchten. Bei FETs kann das in gewissen Grenzen sogar klappen, der R(DS) steigt bei Erwärmung an und der Nachbar nimmt etwas mehr. Dennoch stimme ich Dir zu: Das gehört sich und macht man nicht!
Die 40V gleichgerichtet sind eh nochmal ~1,42fach höher und der Gleichrichter sollte da nimmer so auffallen, also deine 35V am Ausgang gehen, auch etwas mehr.
Die Wurzel(2) ist eher theoretisch, in der Praxis nutzbar und bewährt ist U(AC) durch 0,85 - dann hat er immer noch 47 Volt DC.
Also bastel den normalen Opamp + Darlington oder eben den LM317 Nachbrenner.
Spannungsregler mit Nachbrenner haben hier nur Ärger bereitet und kommen bei mir nicht zum Einsatz!

"Die Schaltung" im Elko sieht mir irgendwie nach Elektor aus. Warum der da einen PNP als Stellglied einsetzt, verstehe ich nicht so ganz, aber nach dem Prinzip sollte man bauen. Als kritisch habe ich stets die Strombegrenzung (einstellbar) erlebt, entweder ist sie zu langsam oder schwingt.

Das Thema ist bei mir nicht aktuell, meine 0-42 V / 0-5A sind etwa 30 Jahre alt und funktionieren einfach. Als Referenz treibt ein LM723 etwa 1 mA durch das Zehngangpoti, was dann die Referenzspannung an einen TL074 liefert. In der Endstufe habe ich drei MJ3001 auf großzügigem Kühlkörper, deren Treiber hat dort auch noch seinen Platz gefunden. Mit der Restspannung der Darlingtons und deren sicherer Gegenkopplung habe ich mindestens 3-4 Volt als Verlust.

Für kleine Ausgangsspannungen schalte ich per Komparator / Relais eine Anzapfung des Netztrafos um. Ein ordentliches Schaltbild habe ich leider nicht.
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Chefbastler
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Re: Lineargeregeltes Labornetzteil frickeln

Beitrag von Chefbastler »

Allerdings sollte mann beim LM317 beachten dass mann ohne negativer Versorgung(könnte man bei kleiner Leistung evtl. mit ner Ladungspumpe machen) nicht auf unter 1,25 V Ua kommt. Abzusehen davon gehen die ja auch blos bis 35V Ue.
andreas6
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Re: Lineargeregeltes Labornetzteil frickeln

Beitrag von andreas6 »

Hallo,
AUAWEIHA! Fets parallel, geht ja mal sowas von garnicht...
das geht schon, nicht nur Apc macht das seit über 20 Jahren vor. Und es hält erstaunlich viel aus. Nur im Fall von sehr knackigen, neuen Akkus und guter Überlast sind mir da einzelne Fets abgeflogen. Die schützen dann den Rest so perfekt, dass es zu keinen weiteren Ausfällen kommt, sondern neben den beiden betroffenen Fets in der Brücke nur die Sicherung zum Akku hin ersetzt werden muss.

MfG. Andreas
ozonisator
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Re: Lineargeregeltes Labornetzteil frickeln

Beitrag von ozonisator »

Jaaa, FETs parallel ist nicht so prickelnd, aber dafür gibts ja Ausgleichswiderstände. Darauf wird ja extra hingewiesen :mrgreen:
Eine Mittelanzapfung ist am Trafo dran, ich denke mal wenn man den leicht Überlastet kommen bestimmt 4-5A zusammen. Die Wicklung wollte ich ganz banal mittels Kippschalter umschaltbar machen.

Was sich bisher bewährt hat:
Ein Trafo aus einem PA-CD Player mit 2 30V Wicklungen mit Mittelanzapfung. Einmal +-15V für OP Schaltungen, und an der anderen Seite ein L200 dran mit fester Strombegrenzung auf 200mA, das reicht für die meisten 0815 Schaltungen einwandfrei aus.
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Fritzler
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Re: Lineargeregeltes Labornetzteil frickeln

Beitrag von Fritzler »

Fets im Schaltbetrieb parallel geht (wie bei der APC), aber das hier ist Linearbetrieb.
Da gibts dann bei Erwärmung eher eine Selbstzerstörung, weil er bei Erwärmung besser leitet (RDSon ist hier wurscht).
Die Ausgleichwiderstände für Fets müssten also recht groß ausfallen, da die GDS Toleranzen auch groß sind -> kannste gleich Bipolartransen mit 0,33R Emitterwiderlingen nehmen.

Mein Monster Labor NT baue ich ja nicht umsonst mit einen "Ausregel" Opamp pro Fet.

Die Wicklung kannste auch mit nem Komparator mit Hysterese automatisch umschalten lassen.
Spannungsregler mit Nachbrenner haben hier nur Ärger bereitet und kommen bei mir nicht zum Einsatz!
Was gabs denn fürn Ärger?
Mein LM317 + Nachbrenner NT rennt recht gut und auch die Strombegrenzung schwingt nicht.
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ferdimh
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Re: Lineargeregeltes Labornetzteil frickeln

Beitrag von ferdimh »

Ich tue mir immer noch schwer daran, das Resultat des Vergewaltigens von Spannungsreglern, die dafür gedacht waren, Geräte mit Festspannungen zu versorgen, als Labornetzteil zu bezeichnen. Also wäre die Frage zu stellen:
Willst du ein Labornetzteil (mit schnell greifender und flexibler Spannungs- und Stromregelung) oder ein in der Spannung einstellbares Netzteil?
Gerade um den 723 existiert ein Riesenhaufen kreativer und teilweise funktionaler Schaltungen, die dennoch an dem Problem kranken, dass ein 723 eine Zenerdiode und ein schlechter Opamp in einem Gehäuse und mit gemeinsamem Minuspol ist. Er hat, ebenso wie der LM317 KEINE GESCHEITE STROMBEGRENZUNG.
Sie taugen, wenn man eine einstellbare Spannung benötigt, und nicht bei einem Fehler das Netzteil schießen will.
Soll der Versuchsaufbau geschützt werden, wirds fummeliger.
Natürlich kann man da was basteln, aber ich habe mich zu oft über solche Strombegrezer im Labornetzteil geärgert. Da ist es nicht präzise, da hängt der Strom von der Spannung ab, grrrrrrr. Ich habe auch ein Labornetzteil auf 723-Basis gesehen, das zufriedenstellend war. Der Aufwand sprach dennoch dagegen, Bauteilgräber sind nicht nachbausicher.
ENTWEDER man lebt mit der Begrenzung bis etwa 25V nutzbare Ausgangsspannung, dann kann man mit LM317, 723, Opamps etc arbeiten, oder man muss entweder sehr übel mit Pegelschiebern tricksen (was meistens in einem nur begrenzt nutzbaren Netzteil resultiert), oder die Schaltung mit diskreten Differenzverstärkern aufbauen. Der Vorteil der 2-Opamp-Schaltung ist dann, dass die Schaltung übersichtlich bleibt, und auch eine Strom- und Spannungsregelung ab 0 möglich ist, sogar ohne negative Hilfsspannung, wenn man einen LM358 nutzt. Von der Variante mit 723 rate ich explizit ab, weil das Aufwand/Nutzen-Verhältnis einer opampbasierten Schaltung (prinzipiell wie die aus dem Elektronik-Kompendium) einfach besser ist, da der 2. Opamp eine einstellbare Strombegrenzung implementieren kann (Was die Jungs vom Elektronik-Kompendium dann wieder voll und ganz in den Sand gesetzt haben).
Wenn man bei letzterem äußerst konsequent das "Keep it simple"-Prinzip anwendet, kommt man recht schnell zu einem funktionierenden Gerät. Hier empfiehlt es sich, eine negative Referenzspannung/Hilfsversorgung zu nutzen, evtl mal bei Björn wegen Schaltplan anfragen. Ich habe lange Zeit ein quasi baugleiches Gerät im Einsatz gehabt, aber keinen Schaltplan mehr, kann aber sagen, dass die Kiste echt zuverlässig und fallstrickarm lief. Genau diese simple Schaltung findet sich aus mir unerfindlichen Gründen immer noch nicht im Netz.

@Fritzer: Bei deiner Schaltung würde mich C3 interessieren, und ich möchte darauf hinweisen, dass du es dir an einer Stelle sehr einfach gemacht hast, die mich in ähnlicher Form schon zur Weißglut getrieben hat: Das Poti hat eine 1/x-Kennlinie. Wenn ich am Linksanschlag Imax=150mA habe, habe ich IN DER MITTE 300mA, bei 75% 600mA usw, bis bei Vollanschlag dann fast schlagartig ein Riesenstrom kommt. Zwei schaltbare lineare Bereiche sind da meiner Meinung nach eine deutlich bessere Wahl, allerdings ist eine linear einstellbare Begrenzung nicht mit sinnvollem Aufwand an integrierte Spannungsregler dranzufrickeln.
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Bastelbruder
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Re: Lineargeregeltes Labornetzteil frickeln

Beitrag von Bastelbruder »

Wenn die Strombegrenzung so elementar wichtig ist, würde ich zwei (hintereinander geschaltete) Shunts vorsehen und zwei Minus-Buchsen. Dann geht das alles viel feinfühliger einzustellen.
Daß dabei noch ein paar weitere Dinge zu beachten sind ist auch klar (wie lange braucht der für 10A dimensionierte Regler um bei eingestellten 24V beim Anschließen einer LED-Kette den Strom endlich auf die eingestellten 20mA zu reduzieren). Der zweite Shunt allein bringt es nicht.
Dann stellt sich auch die Frage ob man nicht gleich ein zweites Netzteil baut.

In diversen Netzteilen von Agilent sind aktive Ballastschaltungen eingebaut um die Regelung bei kleinen Stromwerten agil zu halten. Bei jedem Netzteil ist im Zubehör die fast volle "Power Products CustomerCare CD" mit vollständigen Unterlagen zu der ganzen Serie enthalten, hier ein Muster. Die Jungs (und Mädels) haben zwar auch einen Server eingerichtet wo fast das ganze Zeug abzusaugen geht, bloß die für uns interessanten Details werden dort unterschlagen.
ozonisator
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Re: Lineargeregeltes Labornetzteil frickeln

Beitrag von ozonisator »

Wie gesagt, für solche kleinen Leistungen habe ich schon ein NT, ich bräuchte eher eins für das Gröbere. Hab zB keine Lust mehr, dass mir Mosfet-Splitter um die Ohren fliegen, wenn sich mal wieder ein PA wegen Fehlanpassung in den Siliziumhimmel verabschiedet :mrgreen:
Auch würde ich gerne mal COB-Leds bestromen (35V 3,5A) oder mal Strömung für Schrittmotorexperimente zur Verfügung stellen.
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reutron
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Re: Lineargeregeltes Labornetzteil frickeln

Beitrag von reutron »

Wie wäre es mit einer Elektronischen Sicherung statt der Strombegrenzung?
z.B. http://home.berg.net/opering/projekte/10/
Wenn zu viel Strom fließt wird er Verbraucher abgeschaltet und bleibt Stromlos bis zum betätigen der Resettaste.
Bin ich bei meinen alten 10A-Bastelnetzteil gut mit gefahren und das neu bekommt sowas auch wieder.
Ich bevorzuge aber einen Stufenschalter anstelle des Potis.
Bjoern
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Re: Lineargeregeltes Labornetzteil frickeln

Beitrag von Bjoern »

Profipruckel hat geschrieben:
Fritzler hat geschrieben:AUAWEIHA! Fets parallel, geht ja mal sowas von garnicht...
Halbleiter parallel geht generell nicht - ausser in chinesischen LED-Leuchten. Bei FETs kann das in gewissen Grenzen sogar klappen, der R(DS) steigt bei Erwärmung an und der Nachbar nimmt etwas mehr. Dennoch stimme ich Dir zu: Das gehört sich und macht man nicht!
MOSFETs kann man im Schaltbetrieb (sofern baugleich und auf dem selben Kühlkörper installiert/sonstwie halbwegs gut wärmeleitend verbunden) problemlos parallel spaxen! Sowas ist mir bisher auch recht häufig übern Weg gelaufen (Irgendwo hab ich noch eine Industrie-PFC mit 3 oder 4 Parallel geschalteten IRFPirgendwas rumliegen...). Im Linearbetrieb mag es Modelle geben, die das nicht mögen - die FETs die ich bisher verwendet habe (diverse) haben sich bisher nicht darüber beschwert. Man sollte halt nicht zu knapp dimensionieren und ein passend dimensionierter Sourcewiderstand ist Pflicht.

Nachtrag: So sieht mein Labornetzteilentwurf aus. Funzt mit N-FETs oder IGBTs. Braucht bei Parallelschaltung wie gesagt nen entsprechenden Source- bzw. Emitterwiderstand an den einzelnen Halbleitern.

Bild

EDIT:
Vielleicht noch ne Kurze Beschreibung des ganzen:
Die Kiste braucht zwei Hilfsspannungen, eine für die Differenzverstärker, eine zum Aufsteuern der Endstufe. Die Schutzschaltungen unten sind optional (Übertemperaturschutz, Schutz vor ungewolltem Aufsteuern oder Durchlegieren der Endstufe -> In allen Fällen Lasttrennung via Relais). Strom und Spannung sind unabhängig voneinander regelbar, wobei die Regelbereiche frei anpassbar sind (z.B. durch Wahl des Shunts). Das ganze funktioniert quasi für beliebige Ströme und Spannungen. Es lässt sich eine Überstromabschaltung mit einstellbarer Totzeit bei Bedarf zuschalten, welche dann beim Greifen der Stromregelung aktiv wird. Die Überstromabschaltung steuert die Endstufe zu bis man den Reset betätigt. Als Ausgangskapazität ist ein 100nF Folienkondensator zu verbauen. Eine dicke Diode übern Ausgang schadet auch nicht.

Gruß
Björn
ozonisator
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Re: Lineargeregeltes Labornetzteil frickeln

Beitrag von ozonisator »

Jetzt bin ich mal ganz frech und frag dreist nach, obs dazu auch ein Layout gibt? :mrgreen:
E_Tobi
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Re: Lineargeregeltes Labornetzteil frickeln

Beitrag von E_Tobi »

Bjoern hat geschrieben:Im Linearbetrieb mag es Modelle geben, die das nicht mögen - die FETs die ich bisher verwendet habe (diverse) haben sich bisher nicht darüber beschwert. Man sollte halt nicht zu knapp dimensionieren und ein passend dimensionierter Sourcewiderstand ist Pflicht.
Naja, U(th) hat einen negativen Temperaturkoeffizienten...sobald das nennenswert warm wird gehts normal schief, und davon ist im Linearbetrieb auszugehen. Mosfets und IGBTs würde ich im Linearbetrieb nie parallel schalten, und im Schaltbetrieb auch nur dann wenn ich mir genau überlegt habe was ich mache, Stichwort Ansteuerung.

@Topic würde ich mir erst mal überlegen was wirklich nötig ist.

Die meisten käuflichen linearen Labor-NTs sind gnadenlos unterdimensioniert. Mehr als ein paar Minuten bei kleiner Ausgangsspannung und viel Strom packen die nicht...dann gehen sie kaputt, oder die Temperaturabschaltung löst aus.

Das bemerken aber die wenigsten, wegen dem typischen Benutzungsprofil für so Gerätschaften...

Das würde ich mir mal in Ruhe überlegen bevor du einen Haufen Material investierst,wo das gar nicht sein muss.

Edit: Des weiteren: Sehr kleine Spannungen braucht man quasi auch nie...Wenn irgend ein IC auf 0.6V klammert ist er kaputt. Falls das nicht passiert gehts (abgesehen von highendigem PC-Krempel) eh erst am ~3V los mit der Funktion. Usw usf...
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eJunkie
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Re: Lineargeregeltes Labornetzteil frickeln

Beitrag von eJunkie »

Die meisten käuflichen linearen Labor-NTs sind gnadenlos unterdimensioniert. Mehr als ein paar Minuten bei kleiner Ausgangsspannung und viel Strom packen die nicht...dann gehen sie kaputt, oder die Temperaturabschaltung löst aus.
Ich habe so ein Möller Marke "McPower" der gehobenen Billigklasse mit ordentlich Wumms. 2x 30V/5A, kombinierbar zu 1x 60V/5A oder 30V/10A. Der hat sich bisher durch keine Last beeindrucknen lassen. Irgendwann gehen halt die Lüfter an.

Das Problem bei solchen Teilen ist aber meist das Regelverhalten, da mit umschaltbaren Trafowicklungen vorgeregelt wird. Und die Strombegrenzung kümmert sich auch nicht um die Restladung in den Siebelkos.

Vorregelung mit Phasenanschnitt geht da bestimmt besser.
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ferdimh
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Re: Lineargeregeltes Labornetzteil frickeln

Beitrag von ferdimh »

Öhhhm... also ich nutze mein 5A Netzteil gerne, um bei unbekanntem Kurzschluß ein paar A reinzugrillen und entlang der Leitungen zu messen, wo der herkommt. Und dafür muss das Netzteil das halt auch mal abkönnen...
E_Tobi
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Re: Lineargeregeltes Labornetzteil frickeln

Beitrag von E_Tobi »

Klar, davon rede ich. Kurzfristig (ein paar Minuten) geht alles gut, aber wenn man z.B. mal versuchen will wie weit sich eine Sicherung im Halter bei Nennstrom erwärmt strecken die meisten über kurz oder lang die Flügel.

Es sollte halt bedarfsgerecht dimensioniert werden. Es ist vmtl nicht nötig thermisch stabil über Tage hinweg bei 5A ein delta U von 35V wegzugrillen, bei 60 Grad Umgebungstemperatur und Lüfterlosem und geschlossenem Gehäuse.
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Chefbastler
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Re: Lineargeregeltes Labornetzteil frickeln

Beitrag von Chefbastler »

Ein gutes LN sollte normalerweiße einen Dauerkurzschluss oder Volllast vertragen können.
Aber eine Übertemperaturvorrichtung am Trafo/Endstufe schadet bestimmt nicht.

Ich selbst Lade manchmal Akkus mit nem LN oder Teste Leistungs-LEDs direckt ma LN. Und da macht auch ne Strombegrenzung Sinn. Da würde ne Elektronische sicherung nur im Weg sein. Oder man baut es einfach Umschaltbar. :)
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eJunkie
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Re: Lineargeregeltes Labornetzteil frickeln

Beitrag von eJunkie »

Es ist vmtl nicht nötig thermisch stabil über Tage hinweg bei 5A ein delta U von 35V wegzugrillen
In der Tat, das ist völlig unnötig. Dafür gibt es ja eine Vorregelung. Das Problem ist halt das die Regelung durch die Spannungsumschaltung schon mal einen Überschwinger haben kann. Deshalb würde ich für einen Eigenbau eher was mit Phasenanschnitt versuchen.
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uxlaxel
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Re: Lineargeregeltes Labornetzteil frickeln

Beitrag von uxlaxel »

wie kommt ihr darauf, daß man aus einem 40V-trafo eine ordentliche gleichspannung von 47V oder mehr erzeugen kann. bei nem labornetzteil will man keine 3V oder mehr brummspannung!
aus dem bauch heraus würde ich jetzt mit 25 bis 30V ausgangsspannung rechnen.
der LM317T hat doch noch nen großen bruder, der bis 70V geht, oder?
dem einen fetten bipolaren transistor nachgeschaltet -> quick and dirty ;)
das habe ich bei einem trafo aus ner APC-USV gemacht ubd das funzt prima seit rund 10 jahren...
(damit funke ich auf kurzwelle und UKW mit über 50W senderausgangsleistung!)
ich hab nur an allen möglichen und unmöglichen stellen keramische kondensatoren zum HF-blocken drangelötet. so billige 100nF-scheibchen aus ostdeutscher produktion ;)

lg axel
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reutron
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Re: Lineargeregeltes Labornetzteil frickeln

Beitrag von reutron »

Ach Axel das liegt daran, das man Trafo nicht belastet wenn man die Ausgansspannung mißt,
Danach mißt man die gleichgerichtete Spannung am Ladeelko natürlich auch ohne das Netzteil zu belasten.
Und zum Schluß wundert man sich, das die Ausgangsspannung unter Last zusammenbricht. ;)
Aus irgend einen Grund ist es anscheinent schwer das teoretische Wissen über die höhere Leerlaufspannung,
die Spitzenspannung und die Effektivspannung auch mit in die Praxis zu nehmen, war bei unseren letzten
Energieelektroniker Auszubildenden wieder schön zu beobachten.
Bei linear geregelt NT rechne ich mit einen Verhältnis 0,7 zwischen AC:DC das passt meist.
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Re: Lineargeregeltes Labornetzteil frickeln

Beitrag von Gary »

Moin,

man kann im Thread einiges lernen und gut gemeinte Tips lesen. Aber man muß sich seine Ziele abstecken und dann wird ein Netzteil oft viel einfacher als wenn man es allen recht machen will. Wenn das NT dann Schwächen hat und man diese kennt, kann man das mit Hirn oft kompensieren.

Im Laufe des Lebens baut man auch mehrere Netzteile, das zweite wird dann entweder besser gebaut oder genau für das was das erste nicht kann. Macht nicht zu viel Streß, es wird nur ein Netzteil. Was nutzt eine Super Ausregelung der Spannung wenn schon auf den Strippen 100mV auf der Strecke bleiben.

Warum gibt es noch keine universal FFLNTP* ?
Regelung und Leistungsteil getrennt ?

Gruß Gary

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omega
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Re: Lineargeregeltes Labornetzteil frickeln

Beitrag von omega »

Gary hat geschrieben:Warum gibt es noch keine universal FFLNTP* ?
Regelung und Leistungsteil getrennt ?
* FingerForumLaborNetzTeilPlatine
Ich habe da so eine Vorahnung, dass Björn seine Netzteilplatine vielleicht zeigt und auch weitergibt. Vermutlich wird sogar eine Dokumentation entstehen. Das es eine Platine von seiner Schaltung gibt weiß ich, ich habe sie schon anfassen dürfen, dazu gibt es auch eine Vorregelung. Aber ich möchte nicht zu viel verraten. ;-)
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Re: Lineargeregeltes Labornetzteil frickeln

Beitrag von ozonisator »

Ich habe da so eine Vorahnung, dass Björn seine Netzteilplatine vielleicht zeigt und auch weitergibt. Vermutlich wird sogar eine Dokumentation entstehen. Das es eine Platine von seiner Schaltung gibt weiß ich, ich habe sie schon anfassen dürfen, dazu gibt es auch eine Vorregelung. Aber ich möchte nicht zu viel verraten. ;-)
:mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:

1A, dann bin ich der erste Betatester sozusagen.
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Re: Lineargeregeltes Labornetzteil frickeln

Beitrag von Profipruckel »

uxlaxel hat geschrieben:wie kommt ihr darauf, daß man aus einem 40V-trafo eine ordentliche gleichspannung von 47V oder mehr erzeugen kann. bei nem labornetzteil will man keine 3V oder mehr brummspannung!
Wenn das auf meinen Beitrag Sa 21. Dez 2013, 22:04 anspielt - das ist die nutzbare Spannung vor der Regelung. Setzt natürlich einen niederohmigen Trafo und einen großen Ladeelko voraus.
reutron hat geschrieben:Ach Axel das liegt daran, das man Trafo nicht belastet wenn man die Ausgansspannung mißt, ... Aus irgend einen Grund ist es anscheinent schwer das teoretische Wissen über die höhere Leerlaufspannung, die Spitzenspannung und die Effektivspannung auch mit in die Praxis zu nehmen, war bei unseren letzten
Energieelektroniker Auszubildenden wieder schön zu beobachten.
Bei linear geregelt NT rechne ich mit einen Verhältnis 0,7 zwischen AC:DC das passt meist.
Erstmal hängt es vom Trafo ab, wie weit die Leerlaufspannung überhöht ist - gerade bei Kartentrafos sehr übel. Schreibt jemand 40 Volt, gehe ich davon aus, dass er diese unter Vollast meint!

Die Gleichspannung mit AC mal Wurzel(2) ist niemals real verwendbar, deshalb nehme ich als praxisgerechten Wert AC/0,85 an.

Mit Deinen 0,7 bist Du m.E. übertrieben sicher, betrachte lieber den Verlust (dropout) über die Regelung. Dazu muss man natürlich die Brummspannung kennen / rechnen.
Spaßig wird das dann, wenn man den Ladeelko vergrößert und die Brummspannung dennoch nicht mehr geringer wird - Ri des Trafos.

Aus meiner Erfahrung sage ich, dass Stromversorgung ein sehr schwieriges Thema ist. Dumm nur, dass der Bastler genau an dieser Stelle anfangen muss - ohne Labornetzteil bastelt es sich schlecht.
avion23
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Re: Lineargeregeltes Labornetzteil frickeln

Beitrag von avion23 »

Hallo zusammen,
da mein Labornetzteil mit 30V / 10A abgeraucht ist versuche ich auch schon seit längerem mir ein einfaches Netzteil selber zu basteln. Ganz gute Informationen habe ich unter
https://www.mikrocontroller.net/topic/276192 gefunden.

Ein paar Gedanken dazu von mir.
Der Shunt / die Stromregelung:
Für die lowside spricht die einfachere Regelung. Dagegen spricht, dass man die Massen nicht verbinden kann. Und, dass man den Spannungsabfall über den Shunt in der Spannungsregelung abziehen muss.
Für die highside spricht, dass die Masse gleich bleibt. Dagegen spricht, dass man nicht massereferenziert messen kann. Oder über extra Opamps, die eventuell die Regelung wieder langsam machen und "teuer" sind. Oder man lässt die Regelung auf der positiven Versorgungsspannung schweben. Unter http://www.linear.com/docs/12479 gibt es eine schöne app-Note dazu.

Regelung:
Mir ist noch nicht klar, wie am Ende die Regelkreise zusammengeschaltet werden. Am wichtigsten ist IMO die Stromregelung.
Also könnte man das kaskadiert machen, d.h. der Spannungsregler gibt dem Stromregler die Stellgröße vor. Wird aber nicht gemacht.
Praktisch werden die beiden Regelkreise parallel geschaltet und über Dioden zusammengeführt. Der Opamp, der gerade nicht regelt, sollte aber nicht in die Begrenzung gehen, sondern in der Nähe der tatsächlichen Regelgröße bleiben. Sonst braucht er ewig, wenn der aktuelle Regler wegfällt und an den gerade nicht regelnden Opamp übergibt. Bastelbruder hatte dazu ein paar gute Informationen geliefert.

Schwingen:
Aufpassen muss man mit der Verstärkung. Der Basisstrom der Längstransistoren wird über weitere, kleinere, Transistoren bereitgestellt. Ähnlich wie bei Darlingtons. Aber das bedeutet auch eine weitere Spannungsverstärkung, für welche der Regelopamp nicht kompensiert ist. Das bedeutet Schwingen des Regelkreises. Bzw. man muss den Opamp kompensieren. Und das schein schon wieder schwarze Magie sein. Aber auch eine Chance, ein gutes Labornetzteil zu erkennen. Je weniger dieses von Layout und Bauteilschwankungen und "zufällig" eingefügten 100pF-Kondensatoren abhängt, destso besser ist es. Nur meine Meinung :)

Beispiel für schlechte Regelung:
Ein Voltcraft-Netzteil hat mir eine Reihe von LEDs gehimmelt, weil die Regelung einfach zu schlecht und zu langsam war. Das kann man z.B. daran erkennen, dass LEDs beim An-/Ausschalten hell aufblitzen. Oder an einem großen Elko am Ausgang, der die Regelung unnötig langsam macht.

Abführen der Verlustleistung:
Weiter sollte ein Labornetzteil eine Möglichkeit haben, die Verlustleistung intelligent auf mehrere Transistoren zu verteilen. Das bedeutet, dass bei BJTs diese über seperate Ausgleichswiderstände zusammengeführt sind. Mosfets haben, wie schon erwähnt, einen negativen Temperaturkoeffizienten in der Gatespannung und sind oft nicht mehr für den Linearbetrieb vorgesehen. Man hat hier also kaum Vorteile gegenüber den BJTs.

Unnötige Bauteile:
Oft sieht man einen riesigen Haufen Opamps. Dem stehe ich skeptisch gegenüber, wenn sie für die Funktion des Netzteils essentiel sind. Für Zusatzaufgaben, wie Lüfterregelung, Spannungs-/Stromanzeige, LEDs, Wicklungsumschaltungen ist es in Ordnung. Aber jeder Opamp kann potentiell ausfallen, macht die Schaltung kompliziert, ist "langsam", kann aber auch schwingen, fügt einen Offset ein und benötigt ungenaue Widerstände. Die Opamps, welche man verwendet, sollten also gut überlegt sein.

Stromversorgung:
Etwas unkonventiell kann man ein Schaltnetzteil verwenden. Das hat aber eventuell kapazitive Ableitströme auf PE und wird in jedem Fall die angeschlossene weitere Beschaltung mit Störungen verseuchen. Die Regelungen kann man IMO über fette Elkos entkoppeln.
Trafos mit angeschlossem Glättungskondensator ziehen sehr hohe Spitzenströme. Das ist auch logisch, da die Spannung des Trafos (idealerweise) nur für sehr kurze Zeit über der Spannungs des Glättungskondensators ist. D.h. die gesamte Energie muss in einem sehr kurzen Teil der Halbwelle übertragen werden. Das bedeutet hohe Ströme im Kondensator UND Trafo (Skineffekt!). Siehe auch den Anhang unter https://www.mikrocontroller.net/topic/270709#2832482. Eine Lösung dafür ist ironischerweise, die Leitungen zwischen Trafo, Gleichrichter und Glättungskondensator knapp zu dimensionieren. Durch diesen Widerstand (oder einem diskret angeordneten) wird der Strompuls etwas auseinander gezogen. Elko hat die Erklärungen dazu: http://www.elektronik-kompendium.de/sit ... 210251.htm Mit einem Vorwiderstand kann man auch wieder mehrere Gleichrichter parallel schalten.

Passiver Schutz:
Wie in dem Elko-Artikel beschrieben, sollte man in jedem Fall eine lastparallele Diode und eine Freilaufdiode verwenden. Mit würde mein Labornetzteil noch leben :(

Weitere Faktoren:
Wovon ich noch keine Ahnung habe: Restwilligkeit, Genauigkeit, Umschalten der Trafowicklungen, Schaltregler als Vorregler.


Soviel habe ich mir inzwischen angelesen. Meine bisherigen Versuche waren aber nicht so erfolgreich. Momentan scheitert es an der (schnellen) Stromregelung. Ich freue mich über konstruktive Kritik an meiner Meinung. Dann können meine Bauteile den magischen Rauch behalten :)
andreas6
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Re: Lineargeregeltes Labornetzteil frickeln

Beitrag von andreas6 »

Hallo,

es scheint mir sinnvoller zu sein, ein vorhandenes, defektes Netzteil instandzusetzen, anstatt das Ding neu erfinden zu wollen. Bei so einer Reparatur lernt man nämlich viel dazu über die benutzte Technik und ihre Wirkungsweise. Man lernt auch Schwachstellen mechanischer und elektrischer Art kennen und kann sie vielleicht dezent vermeiden oder umgehen.

MfG. Andreas
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reutron
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Re: Lineargeregeltes Labornetzteil frickeln

Beitrag von reutron »

Mit den 0,85 geh ich mit wenn im Trafo genug Eisen und Kupfer verbaut wurden.
Bei einen Trafo aus der Heimelektronik passt 0,7 viel besser. ;)
Die meisten Leute messen erfahrungsgemäß die Leerlaufspannung und investieren
zu wenig Geld in einen vernünftigen Trafo. (ein ausgewachsener 28V/10A Trafo sollte schon 6kg wiegen)
Wenn man also einen vernünftigen Trafo, 1200uF pro A und einen erprobten Längregler zusammenbaut,
hat man ein brauchbares Netzgerät.
Eigentlich recht einfach umsetzbar da Elkos und Leistungstransistoren recht preiswert geworden sind.
Somit ist leider der Trafo das teuerste Bauteil, an dem aber meist gespart wird. :(

Edit: Da eine schnelle Stromreglung die große Kunst ist sollte man sich überlegen ob man sowas überhaupt braut.
ich für meinen Teil bin bis jetzt immer mit einer Elektronischen Sicherung ausgekommen.
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xoexlepox
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Re: Lineargeregeltes Labornetzteil frickeln

Beitrag von xoexlepox »

reutron hat geschrieben:Da eine schnelle Stromreglung die große Kunst ist sollte man sich überlegen ob man sowas überhaupt braut.
Wenn man u.a. damit auch mal NiCd/MH-Akkus laden möchte, ist eine Stromregelung/begrenzung schon ganz nützlich. Ok, für diesen Zweck muss sie nicht unbedingt "schnell" sein ;) Ich habe hier mehrere "Labornetzteile" von verschiedenen Herstellern (Monacor, Systron/Donner, BEHA, Voltcraft) zur Verfügung, aber es ist kein einziges dabei, welches ich als "wirklich universell einsetzbar" einstufen würde. Je nach Verwendungszweck wähle ich mir das "Passende" aus ;) Daher lese ich hier sehr interessiert mit, und überlege, mir das (für meine Zwecke) "universelle" Netzteil selber zu bauen.

PS: Die von Bastelbruder erwähnte Netzteilserie von Agilent kommt schon recht nahe an "für mich universell", ist mir andererseits schon wieder zu kompliziert in der Bedienung. Bin ich (von den Ansprüchen her) ein "schwieriger Fall", oder geht das auch Anderen so?
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ferdimh
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Re: Lineargeregeltes Labornetzteil frickeln

Beitrag von ferdimh »

Ich sehe bei dem gelinkten Gerät aus dem µC-Net im wesentlichen ein problem, was der Nachbausicherheit schadet: Es wird diese "Trickschaltung" mit schwebendem Opamp genutzt. Das Problem hierbei ist, dass aus Opampsicht die Last im Kollektor liegt, bzw die Ausgangsstufe in Emitterschaltung ausgeführt ist. Dies ist problematisch, weil a) Verstärkung hinzugefügt wird, die von der Frequenzgangkompensation des Opamps nicht abgedeckt wird
b) die Verstärkung immens hoch wird
c) die Ausgangsimpedanz ohne Gegenkopplung hoch ist, wodurch die Regelung im Stromregelbetrieb viel zu schaffen hat, und das Verhalten der Kiste extrem von der Last abhängt, was einen Zielkonflikt zwischen schlechtem Ausregeln und Schwingneigung bringt, der mit
d) nachbausicher mit einem großen Ausgangskondensator erschlagen wird.
Genau diese Schaltung findet sich auch in den mysteriösen Voltcraftkisten, da außerdem noch so gut gemeint kompensiert sind, dass beim plötzlichen Kurzschließen des Ausgangs eine nette Uout-Spannungsspitze auf den Opamp-Eingang geht, wodurch dieser gelegentlich stirbt. Andere Vertreter dieser Schaltung sind die Geräte von Zentro (Björn hat da welche). Alle haben sie große Ausgangskapazitäten, und sind dann auch sehr zuverlässig.
Weitere eklige Effekte können dazukommen. Der riesige Vorteil dieser Schaltung ist aber, dass sie sich auf beliebige Spannungen skalieren lässt, und bis 0V regeln kann. Ebenso ist die Stromregelung ansich sehr schnell und sehr genau - wenn am Ausgang nicht für die Spannungsregelung ein fetter Kondensator hängen würde.

Eine Ausgangsstufe als Folger bedingt einen großen Spannungshub der Treiberstufe, was bei Ausgangsspannungen >20V ziemlich sicher einen Hochspannungs-Opamp oder diskret aufgebaute Differenzverstärker benötigt. Letzteres bringt mir nebenbei den Vorteil, dass die geringere Verstärkung mir potentiell das Leben einfacher macht.
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reutron
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Re: Lineargeregeltes Labornetzteil frickeln

Beitrag von reutron »

mh ich benutze zum basteln ein Netzteil und zum laden ein Ladegerät, gut man kann ein Ladegerät auch zum bastel benutzen und ein Netzteil zum laden von Akkus in beiden Fällen muss man damit leben das es keine perfekte Lösung ist.
Die Eierlegendewollmilchsau in Sachen Stromversorgung gibt es leider nicht. ;)
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xoexlepox
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Re: Lineargeregeltes Labornetzteil frickeln

Beitrag von xoexlepox »

reutron hat geschrieben:Die Eierlegendewollmilchsau in Sachen Stromversorgung gibt es leider nicht. ;)
Danke! Also ist meine "Netzteiltauschmethode" anscheinend doch nicht so ganz abwegig ;) Ok, dann habe ich anscheinend von einen als "Labornetzteil" betiteltem Gerät doch etwas Falsches erwartet ;)
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ferdimh
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Re: Lineargeregeltes Labornetzteil frickeln

Beitrag von ferdimh »

Das ist ganz einfach.
Ein Labornetzteil ist die Kiste, mit der ICH für MEINE ANWENDUNGEN nichts vermisse. So ein Gerät gibt/gab es bei mir, und es diente als Grundlage für Björns Schaltung. Und es haben gefälligst daran zu halten, was ich gut finde ;-)
Nein, so war es nicht gemeint. Fakt ist, dass ich bei dieser Kiste hängengeblieben bin, und sie bis zu dem Beschluß, sie nicht mehr zu reparieren, weil ich ein neues bauen wollte. Jetzt habe ich 2 Krücken.
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Re: Lineargeregeltes Labornetzteil frickeln

Beitrag von Gary »

Jaja,

für LED nutze ich einfach einen Widerstand, simple und effektiv.

Schön das es langsam klar wird das ein Netzteil zu wenig ist. Aber am schönsten sind die fürs grobe. Die können eine Glühkerze zum glühen bringen, aber haben auch die Macht sie zu zerstören. Die billige Kroko Strippe ? hinweg mit der Isolierung.
Es stinkt dir was ? Stink zurück !
Der Hr. Mosfet ist kaputt ? Er könnte doch noch kaputter sein, schließlich ist noch der Rauch drin der alles antreibt.

Netzteil Igor der Schreckliche, hat schon viel geröstet
Charmen die charmante, streichelt die LEDs
Heiner mit dem Henkel, zum mitnehmen

Gruß Gary
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Herrmann
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Re: Lineargeregeltes Labornetzteil frickeln

Beitrag von Herrmann »

Ich möchte hier mal eine Schaltung von Ende der 70er in den Raum werfen, der Möller funktioniert seit über 30 Jahren zu meiner vollsten Zufriedenheit, als Trafo findet ein 36V/6A Verwendung, Gleichrichter wurde angepasst, Ladeelko verdoppelt. Tut einfach nur, was es soll :)

Bild
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ferdimh
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Re: Lineargeregeltes Labornetzteil frickeln

Beitrag von ferdimh »

... und hat keine Strombegrenzung, sondern eine Abschaltung... Wers mag...
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Re: Lineargeregeltes Labornetzteil frickeln

Beitrag von shaun »

Meine Meinung zur Meinung: "viele" OPAmps (>0) und "100p" Kondensatoren halte ich für kein Indiz einer schlechten Schaltung, sondern eher für das Gegenteil.
Ein gepimpter LM317 mit runtergezogenem ADJ oder ein 723 in Grundschaltung ist einfach nicht schnell, muss daher auch nicht groß kompensiert werden. Mit modernen Transistoren - hohes hFE und hohe fT - wird dann aber doch wieder ein Oszillator draus. Selbst mit Primitivstmethoden - Regelung aufbauen, Stromsprung draufgeben, Pulsantwort bzw gleich die Oszillationsfrequenz anschauen und bei f/10 die Spannungsregelung kompensieren - dürfte ein besseres Ergebnis geben als irgendwelche Bastelschaltungen um vermeintlich besser geeignete IC wie den 723, der defacto auch nur ein OPAmp + Referenz ist. Das selbe Späßchen dann noch zur Kompensation der Stromregelung und dann schauen, dass man den Ausgangs-C so klein wie möglich bekommt. Ich habe in einem Netzteil mal einen 10u low ESR benutzt, oder alternativ 10u + 1u Folie + 100n ker, aber auch bei einem 100u muss ich ehrlich sagen - wer auf 30V kurbelt, I auf 20mA einstellt und dann eine nackte LED dranhängt, dem kann ich auch nicht helfen, der braucht dann halt eine Speisequelle von Agilent wo 20 OPAmps sich gegen die Gedankenlosigkeit des Bedieners stemmen ;)
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ferdimh
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Re: Lineargeregeltes Labornetzteil frickeln

Beitrag von ferdimh »

Meine Meinung zur Meinung: "viele" OPAmps (>0) und "100p" Kondensatoren halte ich für kein Indiz einer schlechten Schaltung, sondern eher für das Gegenteil.
Hierzu gibts nen klares Jein (hast du dich überhaupt auf mich bezogen?)
Einerseits ist eine sauber kompensierte Kiste mit niedriger Ausgangskapazität sicher das Beste was man haben kann. Hier hat man es aber eben leichter, wenn man die Endstufe als Folger ausführt und sehr schnelle Opamps verwendet.
Andererseits stellen einen Opamps wegen begrenzter Spannungsfestigkeit vor Herausforderungen, die Kompromisse verlangen (und i.d.R. noch mehr Verstärkung mitbringen). Auch dies ist noch machbar, die Standardschaltung Opamp+Spannungsverstärker+Stellglied erfordet schon eine zweistufige Kompensation, wenns vernünftig tun soll (ganz hohe Frequenzen: Opamp gegenkoppeln. Mittlere Frequenzen: Opamp+Spannungsverstärker). Das für alle Lastströme (und auch noch für angeklemmte Lastkapazitäten) ruhig zu bekommen, war schon fummelig und teilweise von der Leitungsführung abhängig.
Das Problem daran ist, dass man so eine Kiste nicht umdimensionieren kann, ohne groß an der Kompensation drehen zu müssen.

Der alternative Ansatz ist eben zu sagen: Sch*** drauf. Wo wenig Verstärkung ist, kanns auch nicht so leicht schwingen. Gleichzeitig hat ein 08/15-Transistorverstärker in der Regel eine recht hohe Grenzfrequenz, so dass auch ein 10µ-Ausgangskondensator den dominanten Pol darstellt. Das Ergebnis ist eine Schaltung, die unter Last mal um 50mV einbricht, und die den Strom nicht perfekt konstant hält. Das ist sicher nicht optimal, und ich habe mir deswegen mal ins Hemd gemacht ("Oh, ich kann mit meinem Oszi an der Kiste sogar ne Brumspannung messen!"). Inzwischen habe ich aber die Erfahrung gemacht, dass diese Eigenschaften nach 1m Strippe eh herzlich egal sind. Und selbst wenn Senseleitungen verwendet werden (kostet im Netzteil auch wieder Hirnschmalz) sind Fälle, wo eine Spannung aufs mV genau eingahalten werden muss, echt selten.
Da ist ein durchdachter "Keep it simple"-Ansatz durchaus brauchbar und hat daher ein besseres Frickelzeit/Erfolgsverhältnis.
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Re: Lineargeregeltes Labornetzteil frickeln

Beitrag von xoexlepox »

shaun hat geschrieben:...oder alternativ 10u + 1u Folie + 100n ker...
Solche Kombinationen setze ich liebend gerne in Eigenbau-Schaltreglern ein, um den ESR der Kombination möglichst gering zu bekommen. Nur abhängig von den verwendeten Typen und dem Layout kann sich dabei ein sehr "sonderbarer" Impedanzverlauf über die Frequenz ergeben, was u.U. wieder zu Resonanzen und Schwingneigungen führt -> Ausprobieren.
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Re: Lineargeregeltes Labornetzteil frickeln

Beitrag von ozonisator »

GRMPFZT. Schon wieder musste ein Halbleiter sein Leben lassen mangels Labornetzteil. Ich hab jetzt erstmal mein altes L200 NT mit fixer Strombegrenzung reaktiviert, sprich "russisch" verkabelt.
Ich bin fast der Meinung, dass man auf eine schnell regelnde Strombegrenzung verzichten kann. Was macht man denn mit dem Lab NT:
-Akkus Laden => da kann die Stromregelung ruhig sehr träge sein.
-Schaltungen mit konstantem U besaften, I auf $Strom begrenzen um eine Kernschmelze zu verhindern
-Nichtlineare Bauteile wie LEDs und Laserdioden besaften => kritischster Anwendungsfall, sehr steile Kennlinie, schon der Ausgangskondensator hat genug Bumms einen Ganzleiter zu schaffen => Stromregelung muss schnell sein. => Workaround: Widerstand in Reihe klemmen, schon ist die Kennlinie entschärft.

Das ist mir jetzt so spontant eingefallen. Muss auch dazu sagen ich habe eine Überdosis Whµnachten abbekommen, sprich zu viele Fressalien und einen amtlichen Fall von Schnodderseuche.

tl;dr: ich warte bis Björn sein NT auf Herz und Nieren getestet hat, und werde dann eifrig nachfrickeln :mrgreen:
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Fritzler
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Re: Lineargeregeltes Labornetzteil frickeln

Beitrag von Fritzler »

Ich werkel ja momentan auch an einem "Universalnetzteil", Thread fiegt iwo im Forum rum.
Wills ersmal mit 300W aufbauen und dann später bis 800W aufblasen können.
-> Dauert aber noch ne Weile.
Bei den Leistungen dann auch mit Sense Leitungen.

Das ist auch von Anfang an modular geplant.
Also man kann nen Eingangsregler haben (Thyristorbrücke oder schnöde Relais an Trafoanzapfungen) oder auch nichts.
Dann eben der Hauptregler selber in SNT/Linear oder sonstwas (soll auch möglich sein SNT und Linear in Reihe zu hängen).
Zu guter letzt dann eine schöne Steuerung mit allerhand schnickschnack und PC Anschluss und zum fernsteuern von zwillings NTs (wenn mans mal symmetrisch brauch).

Nur ist bis jetzt nur der Thyristorvorregler funktionsfähig. :oops:
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Re: Lineargeregeltes Labornetzteil frickeln

Beitrag von uxlaxel »

ich habe eine stromreglung bzw. begrenzung bisher nur zum akkuladen oder beim mißbrauch des netzgerätes als "durchgangsprüfer" je ernsthaft gebraucht. meine meisten netzteile haben daher gar keine strombegrenzung mehr.
zum ladestrom begrenzen eignen sich hervorragend (dicke) glühlampen oder ganz dünne strippen ;)
als durchgangsprüfer kann man auch einfach ein 3€-DMM nehmen, man muß sich nur merken, wo es liegt.
ich fahre im übrigen sehr gut mit dem ollen B3170 (ddr-produktion des lm317t) und ggf. mit transe dahinter - ich berichtete mehrfach.
wo kein OPV o.ä. ist, kann auch keiner kaputt gehen ;)

möglichst einfach halten das ganze, da ist das ziel viel näher und die eigentlichen projekte starten schneller!

zur umschaltung von trafoanzapfungen hatte ich folgende idee:
die ausgangsspannung wird über ein stereo-poti eingestellt. links spannungsreglung, rechts eine hilfsspannung, welche auf eine led-aussteuerungsanzeige führt. (UAA180 oder was moderneres)
mittels optokopplern oder hünerfutter werden dann relais geschalten, die die arbeitsspannung (im leistungsteil) umschalten. vielleicht gehts noch viel einfacher!

was ich bei den netzteilen sehr wichtig finde, ist eine ausreichende kühlung bei längsreglung. ein pc-lüfter, der zwangsweise über temperaturmessung am kühlkörper zugeschalten wird, sorgt für deutlich längeren bastelspaß ;)

lg axel
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Harley
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Re: Lineargeregeltes Labornetzteil frickeln

Beitrag von Harley »

Hi,
erst mal ein frohes Fest von mir!
Dann zum Labornetzteil:

Meins ist jetzt 31 Jahre alt. Geht immer noch wie am ersten Tag.
War in der Elektor Dezember 1982 beschrieben:

Meins macht max. 30Volt bei 10Ampere.

- unter allen Umständen stabil
- Kurzschlußfest, auch über längere Zeit
- Strombegrenzung stufenlos einstellbar, bei mir 2 Bereiche 1A und 10A
- Ausgangsspannung von Null (!) bis Maximum einstellbar über 10Gang Poti
- Ausgangsspannung und Strom auf Instrumenten ablesbar, Strommeßinstrument ist der Regelshunt (nur dann stimmts auch)
- Senseeingänge

Ich mach mal bei Gelegenheit Bilder ...

Ich hab die komplette Beschreibung und Schaltplan und Platinenlayout, kann man das hier posten?

Gruß, Harley
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Re: Lineargeregeltes Labornetzteil frickeln

Beitrag von Bastelbruder »

Gutes Gerät!
Der Artikel ist längst im Netz... "labor netzgerät elektor"
ozonisator
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Re: Lineargeregeltes Labornetzteil frickeln

Beitrag von ozonisator »

Und wie es der Zufall so will, hab ich heute in der Post ne Probeausgabe vom Funkamateur bekommen, mit Labornetzteil-Nachfrickelanleitung :mrgreen:
Das NT vom elektor gefällt mir, das muss ich mir mal bei Gelegenheit näher anschauen.
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Harley
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Re: Lineargeregeltes Labornetzteil frickeln

Beitrag von Harley »

So, wie versprochen: Bilder!
Aber nicht lachen, das ist immmerhin 31 Jahre her.
Von Aussen eigentlich ganz nett:
Bild
Man beachte die präzise Leitungsführung und den Präzisions-Meßshunt:
Bild
Die Platine wollte immer mal irgendwie festmachen, aber weil ich damals keinen Heißkleber hatte, hab ich halt Küchenrolle genommen:
Bild
Das runde rechts hinten ist ein Lüfter, dem schon 2 Schaufeln fehlen, macht einen mords Radau. Muß ich mal austauschen. (So in ca. 30 Jahren ... dann bin ich 85 :o )
Man möchts nicht glauben, aber das Ding hab ich seit 1982 ununterbrochen in Gebrauch, funktioniert immer noch top!
Gruß, Harley
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Re: Lineargeregeltes Labornetzteil frickeln

Beitrag von Profipruckel »

uxlaxel hat geschrieben:ich habe eine stromreglung bzw. begrenzung bisher nur zum akkuladen oder beim mißbrauch des netzgerätes als "durchgangsprüfer" je ernsthaft gebraucht.
Protest - ein Labornetzteil ohne Strombegrenzung halte ich für unbrauchbar. Ich gebe zu, damit teste ich auch mal fix ein Verlängerungskabel oder haue den Schrauberakku zügig voll Strom. Unverzichtbar ist Konstantstrom, um niederohmige Widerstände per Vierpolmessung zu bestimmen!
zur umschaltung von trafoanzapfungen hatte ich folgende idee:
die ausgangsspannung wird über ein stereo-poti eingestellt. links spannungsreglung, rechts eine hilfsspannung, welche auf eine led-aussteuerungsanzeige führt. (UAA180 oder was moderneres)
Wozu das Stereopoti? In meinem schalte ich nur zwei Stufen Trafo um, per Relais. Dazu hängt ein Komparator an der Ausgangsklemme und fertig, damit schaltet das Teil auch runter, wenn die Spannung wegen Überstrom einbricht.
Wirklich gut finde ich Deine Idee, für mehrere Stufen eine Aussteuerungsanzeige zu verwenden, fast fertige Arbeit!
was ich bei den netzteilen sehr wichtig finde, ist eine ausreichende kühlung bei längsreglung. ein pc-lüfter
Ein Lüfter nervt, hier tut ein großer Kühlkörper passiv seit zweistelligen Jahren seinen Dienst.
Profipruckel
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Re: Lineargeregeltes Labornetzteil frickeln

Beitrag von Profipruckel »

Harley hat geschrieben:Aber nicht lachen, das ist immmerhin 31 Jahre her.
Man möchts nicht glauben, aber das Ding hab ich seit 1982 ununterbrochen in Gebrauch, funktioniert immer noch top!
Ordentliche Bauteile verwendet und vor allem thermisch ordentlich dimensioniert, ist das kein Hexenwerk.

In meinem Ordner steckt eine schlechte Kopie aus der Elektor 1982, vermutlich die gleiche Schaltungsbasis. Leider habe ich meine Modifikationen schlecht dokumentiert und kein Datum draufgeschmiert - mein NT wird wenige Jahre jünger als Deins sein. Ich kann 42 V, aber nur 5 A - der Trafo war mal so vorhanden.
Gary
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Re: Lineargeregeltes Labornetzteil frickeln

Beitrag von Gary »

Man muß doch den Lüfter nicht auch voller Drehzahl laufen lassen. Aber wenn man sieht wie groß der Kühlkörper im rein pasivem Betrieb sein muß, hey der Trafo ist doch schon schwer genug. Beim Arctic Cooler für meinen Athlon ist von 0,29°/W die Rede und der nervt selbst Vollgas nicht wirklich. Die CPU Kühler sind doch nur geil, kleiner und leichter kann man ein linear geregeltes LNT nicht bauen.
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