Blitzen

[8051fan]

Hallo,

ich habe vor kurzem für lächerlich wenig Geld eine Sammlung von 6 höherwertigen Blitzgeräten ersteigert.
Eigentlich bin ich kein großer Fotograf, als bei diesem Angebot musste ich einfach mitbieten und war überrascht,
dass ich bei meinem Minimalgebot die Auktion gewonnen hab.

Die Teile sind etwas älter aus der analogen Zeit, viele können TTL.

Eigentlich wollte ich mir daraus einen Slave-Blitz für meine kleinen Digicams basteln.
Doch bei näherem Hinsehen hab ich festgestellt, dass meine ältere Canon G5 sogar einen Blitzschuh hat...
Leider schaltet die Canon den Blitz immer ganz aus, sobald ich irgendeinen Blitz draufstecke.
Dies liegt offensichtlich an einem versteckten Kontakt in der Masseschiene vom Blitzschuh.

Da ich absoluter Anfänger bin, was das Fotografieren mit externen Blitzen angeht, bin ich auf Informationen angewiesen.

Einerseits möchte ich mir einen Slave-Blitz bauen - sowas hab ich schon mal mit einem Blitz aus einer Einwegkamera gebastelt.
Basteltechnisch war das kein Problem, allerdings war die Lichtsteuerung von dem Einwegblitz nicht überzeugend - die Bilder waren
entweder über - oder unterbelichtet.
Irgendwelche Tipps - oder Tutorials über die Einstellung der großen Blitze ? (Leider finde ich online keine Manuals von den alten Schätzchen)
Ich hab schon etwas geguggelt und zum Thema "entfesseltes Blitzen" einiges gefunden - leider hab ich noch keine Ahnung
von den tollen Einstellmöglichkeiten der Blitze.

Andererseits sollte es doch irgendwie möglich sein, die Blitze mit der G5 zu koppeln.
(Den Unterschied zwischen Hochvolt- und Niedervolt-Schaltimpulsen und Konvertern hab ich auch schon erkuugelt...)
Gibts es irgendwo Infos zum Blitzschuh der G5 (speziell zu dem versteckten Kontakt unter der Masseschiene)?

Kennt jemand ein gutes Tutorial zum Thema "Blitzen mit gefrickelten Blitzen" o.ä.?

+++++
Bitte keine Hinweise, welchen Blitz ich mir zu meinem Fotoapperat kaufen soll.
Ich möchte weder Geld ausgeben für ein Hobbie, das ich nicht habe,
noch möchte ich hier eine fototechnische Diskussion auslösen, die nicht in dieses Forum gehört.
Ich bin einzig und allein auf der Suche nach Frickellösungen um meine neuen Blitze zu verfrickeln,
und ich möchte die Gelegenheit nutzen, einiges über Blitztechnik zu lernen.

[doofi]

Kannst ja mal versuchen, Dir von einem Fotografen (vielleicht kennst Du ja einen...) ein sogenanntes "Minolta Flash Meter" auszuleihen.
Da kann man einen Blitz anstecken, ausloesen und die Leitzahl ermitteln.
Danach (und mit der Entfernung) stellst Du dann die Blende ein.

Ansonsten nimm einfach ein paar Blendenreihen mit den verschiedenen Blitzen auf.

Gut zum Leitzahlbestimmen eignet sich ein zusammengeknuelltes schwarzes T-Shirt als Fotomotiv.
An den Konturen kann man wunderbar erkennen ob der Sensor ueber- oder untersteuert ist.

100 ASA eingestellt, das Blitzgeraet ein paarmal warmgeblitzt und dann einmal alle Blendenstufen "durchgeroedelt".

[Sven]

Kannst ja mal versuchen, Dir von einem Fotografen (vielleicht kennst Du ja einen...) ein sogenanntes "Minolta Flash Meter" auszuleihen.

Die Teile heißen ganz allgemein Blitzbelichtungsmesser oder auch nur Belichtungsmesser. Wobei nicht alle als Belichtungsmesser bezeichneten Geräte auch eine Blitzbelichtungsmessung durchführen können.
So ein Gerät ist nicht billig, daher ist der Tipp mit dem Ausleihen schon ganz gut.
Gossen ist ein bedeutender Hersteller solcher Geräte.

Auch in Zeiten der digitalen Fotografie sind diese Geräte nach wie vor sehr gefragt und bei ebay nicht billig zu bekommen.


Meine Empfehlung: Experimentiere einfach drauf los. Damit bekommt man ganz schnell ein Gefühl dafür, wie man seine Belichtung einstellen und ggf. korrigieren muss.

Zum Blitzschuh: Was passiert, wenn du nur den Mittelkontakt und die Metallschiene des Blitzschuhs kontaktierst? Ich vermute mal, dass ein mechanischer Schalter betätigt wird, wenn man etwas in den Blitzschuh reinschiebt. Im Zweifelsfall also einen Adapter kaufen auf PC (ProntorCompur) Kontakt oder besser Klinkenstecker und dort ein Stück wegfeilen. PC Stecker sind weit verbreitet aber als Einzelteil nicht wirklich billig und nicht so leicht zu bekommen wie Klinkenstecker.

Die wohl beste Informationsquelle zur anspruchsvollen Fotografie mit einfachen Aufsteckblitzen ist der Strobist Blog:
http://strobist.blogspot.de/
Absolut zu empfehlen! Hier wird nahezu ausschließlich mit Blitzen im manuellen Modus gearbeitet.

Wenn du Blitzgeräte hast, die nur manuell volle Power oder Automatik mit Photozelle können, gibt es einen einfachen Trick. Man ersetzt die Photozelle (ist nur ein LDR) einfach durch ein passendes Potentiometer. Schon lässt sich die Blitzenergie regeln.
Aufsteck Blitzgeräte sind leider schwieriger zu regeln als Studioblitze. Studioblitze werden vorab auf eine bestimmte Energie aufgeladen, bei regelbaren Aufsteckblitzen wird die Entladung abgebrochen.
Die meisten Systemblitzgeräte verfügen über einen Automatik Modus und haben eine entsprechende Fotozelle. Da lässt sich diese Modifikation leicht durchführen.

[Herrmann]

Dies liegt offensichtlich an einem versteckten Kontakt in der Masseschiene vom Blitzschuh.

Vielleicht ist das eine miese Methode, anhand derer die Canon erkennt, ob da auch ein original Canon Blitz draufsteckt
Was passiert denn, wenn Du diesen Kontakt isolierst, oder kommst Du da nicht dran?

Edit: Ach gucke, Sven denkt auch in die Richtung, wie ich grade sehe

[Profipruckel]

.. Eigentlich wollte ich mir daraus einen Slave-Blitz für meine kleinen Digicams basteln.

Den Tochterblitz kann man optisch auslösen, sowas haben wir 1978 mal in Kleinserie zusammengelötet:

Tochterblitz_SZ.png (2.06 KiB) 1137 mal betrachtet

Leider finde ich im Rindernet keine Daten zur Photodiode BP100, das Ding spuckt Spannung aus, wenn Licht kommt. Durch den Übertrager reagiert die Schaltung nur auf schnell ansteigendes Licht, Stubenlicht ein oder Taschenlampe interessiert nicht. Der Thyristor ist ein Typ, der unter 500 uA Gatestrom zündet!

[Sven]

Vielleicht ist das eine miese Methode, anhand derer die Canon erkennt, ob da auch ein original Canon Blitz draufsteckt

Das halte ich für sehr sehr unwahrscheinlich.
Es ist nicht weiter ungewöhnlich, dass eine Kamera ihren eingebauten Blitz abschaltet, wenn ein externes Blitzgerät aufgesteckt wird.
Bei meiner Spiegelreflex kann ich den internen Blitz nicht mehr aufklappen, wenn etwas im Blitzschuh steckt. Das geht mechanisch schon nicht.
Brauchst du den internen Blitz unbedingt?
Für externe Blitzgeräte würde ich so weit möglich auf Kabel oder Funkauslösung setzen.


Außerdem ist es auch nicht ungewöhnlich, dass Blitzgeräte von Drittherstellern verwendet werden. Dagegen sperren sich die Hersteller auch nicht,
die geben sogar die Protokolle an entsprechende Hersteller raus.
Metz stellt für so ziemlich alle Marken Blitzgeräte her und die sprechen alle das entsprechende TTL Protokoll Hersteller.
Die werden kein Reverse Engineering betreiben müssen. Bei China Blitzen mag das sicherlich anders aussehen.
Blitzgeräte von Metz sind auch nach wie vor die besten, die man kaufen kann. Made in Germany und mit einem Spitzenservice!

Dass jeder Hersteller sein eigenes Süppchen kocht ist auch nichts neues, das wurde vor 30 Jahren auch schon gemacht.

Slave Blitze funktionieren heutzutage nur noch, wenn sie über etwas Intelligenz verfügen, weil immer mehrfach geblitzt wird. Der Messvorblitz löst einfache Slave Blitze bereits aus.
Früher wurde bei der Belichtung direkt durch die Linse (TTL) gemessen. Das muss bei digitalen Sensoren nicht mehr so gut funktionieren bzw. mit Messvorblitz deutlicher zuverlässiger sein.
Das deutlich unterschiedliche Reflexionsverhalten von Film und Sensor spielt da wohl mit rein.
Genaueres weiß ich da aber auch nicht, aus Spaß oder zum reinen Geldverdienen werden es die Kamerahersteller nicht gemacht haben.
Jede Inkompatilität von alten Zubehör zu neuen Kameras kommt bei der Kundschaft nicht gut an. Das vermeiden die Hersteller auch ganz gut.
Soetwas führt nämlich ganz schnell dazu, dass sich betroffene Kunden ein komplett neues System zulegen.

[doofi]

Die Teile heißen ganz allgemein Blitzbelichtungsmesser oder auch nur Belichtungsmesser. Wobei nicht alle als Belichtungsmesser bezeichneten Geräte auch eine Blitzbelichtungsmessung durchführen können.
So ein Gerät ist nicht billig, daher ist der Tipp mit dem Ausleihen schon ganz gut.
Gossen ist ein bedeutender Hersteller solcher Geräte.

Der "Mercedes", den ungefaehr 99% aller Fotografen besitzen (zumindest die in meinem Bekanntenkreis; und auch bei "Making ofs" von Filmen haben die Beleuchter und Kameraleute eigentlich IMMER ein Flashmeter ums Handgelenk baumeln wenn man danach guckt) ist aber das besagte Flashmeter.
Und vielleicht kann man ja "Ausleihsympathiepunkte" erwerben wenn man direkt danach fragt, dachte ich mir...

Deswegen habe ich die leichte "Schleichwerbung" gemacht.