Käsefräser mit Laser = Schmelzkäse

Der chaotische Hauptfaden

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Finger
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Käsefräser mit Laser = Schmelzkäse

Beitrag von Finger »

Moin Jungs,

Hightech und ich hatten heute kurz philisophiert, die Käsefräse einfach statt des Fräsmotors mit einem Eurohalslaser auszustatten, damit man die schönen, angekokelten Holzteile für Gehäuse herstellen kann. Ohne mich jetzt groß schlau gemacht zu haben: von was für Leistungen reden wir da eigentlich?

Ciao,
Finger
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Alexander470815
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Re: Käsefräser mit Laser = Schmelzkäse

Beitrag von Alexander470815 »

Ich würde dafür wenige Watt ansetzten.
Die sind auch aus einer Diode problemlos rauszuholen.
Blaue 445nm Dioden sind mit den Daten recht einfach zu bekommen und dazu auch nicht besonders Teuer.

Wenns etwas stärker braten soll bekommt man auch bezahlbare Diodenlaser mit 15W o.Ä. die sind dann jedoch im IR Bereich.
Und damit nicht mehr gut sichtbar und somit auch gefährlicher (aufgrund der höheren Leistung und der schlechten Sichtbarkeit).
shpank
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Re: Käsefräser mit Laser = Schmelzkäse

Beitrag von shpank »

Also der Apparat, der im örtlichen Hackerspace steht, hat ne 40 Watt CO2-Röhre drinnen.

Kann man das überhaupt so pauschal beantworten? Schließlich hängts ja auch von der maximalen Verfahrgeschwindigkeit ab.
ozonisator
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Re: Käsefräser mit Laser = Schmelzkäse

Beitrag von ozonisator »

Für den Hobbygebrauch kommt wohl eine 9mm Nichia Diode in Frage mit sowas um die 2-3W, bekommt man beim richtigen "Dealer" für knapp 80 Euro. Damit kann man Balsa schneiden, und mit vielen Durchgängen auch Sperrholz. So ca 2-3mm Materialstärke.
Für etwa 300 Eier kann man sich dann einen Fasergekoppelten Laser besorgen, um 808nm rum, mit ca 40W (Konstantstromquelle um 2V und mehrere dutzend Ampere braucht man auch). Mit passender Linse kann man da schon ordentlich was ankokeln. Ideal ist CO2. Weil das Licht von so gut wie allen Materialien absorbiert wird, damit kann man selbst durchsichtige Teile schneiden. Funktioniert bei den käuflichen Laserschneidern über Umlenkspiegel an den Achsen, das ist ein XY Plotter mit hochfahrbarem Bett. Richtig scheiße zu justieren der Krams. Und die Optiken sind auch empfindlich, etwas Staub drauf => *glüh*, Optik durch. Dafür kann man billigste Splitterschutzbrillen als Schutz vor der Laserstrahlung verwenden :mrgreen:
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Maschine
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Re: Käsefräser mit Laser = Schmelzkäse

Beitrag von Maschine »

Mahlzeit,

Du meinst sowas:

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Steht passend zum Tread seit heute in meiner Werkstatt! Tätärätäh! :D :D :D

Laser konnte 17 Watt und wurde zum gravieren von Messingteilen benutzt. Naja, Diode schlapp, wenn die warm wird geht fast nichts mehr. Platinen haben wir mal versucht zu schneiden, stinkt wie Sau. Glaub da braucht man auch eine Luftdüse durch die der Strahl geht und das verbrannte wegbläst? Nur das Kupfer wegdampfen probierten wir auch, das ging, blos stinken die Platinen das das niemand bestücken will.

Mal schauen was ich mit der Kiste mache. Käsefräse bauen? 3D-Drucker?

Oder kann man die Diode tauschen? Jenoptik liefert dazu nichts, die hab ich schon genervt!
Klasse ist auf jeden Fall der Galvokopf samt Beschriftungssoftware... naja, ohne Laser?

So, bevor ihr in die Tastatur sabbert, Grüße, Maik :lol:
ozonisator
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Re: Käsefräser mit Laser = Schmelzkäse

Beitrag von ozonisator »

Das wird wohl ein QCW DPSS Laser sein, vermutlich ist da ein kleiner YAG Stab drin. Die Diode wird wohl nicht fertig sein, eher der Stab dejustiert oder sowas, weil die Diode nicht so stark in der Leistung einbricht bei Erwärmung. Bevor du da rumbastelst lass lieber nen Profi ran, sonst macht das Ding garnix mehr :mrgreen: Das Optikgeraffel muss man nur schief angucken, und dann ist das dejustiert. Oder mal brutzelt sich Löcher in die Netzhaut :twisted:
Bau dir da ne schöne Käsefräse draus, und aus den Galvos nen Laserprojektor :mrgreen:
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Maschine
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Re: Käsefräser mit Laser = Schmelzkäse

Beitrag von Maschine »

Hi Ozonisator,

jau, ist ein YAG-Laser. Jenoptik habe ich schon gefragt was die Instandsetzung kostet. Machen die nicht, nur über den wo das Teil verkauft hat. Und die wollen richtig Knete für den Spaß. Laut deren Aussage muss die Laserdiode gewechselt werden. Naja, ist eh ne komische Firma gewesen.

Nein, rumbasteln tue ich da nicht! Dann kann ich den gleich wegschmeißen. Vorher wird der so veräußert.
Oder kannst Du sowas? ;)

Finger will sich wohl so Gehäuse laserschnitzen? Oder was könnte man sonst noch machen? Da wars wieder, das "man könnte"!
Deimos
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Re: Käsefräser mit Laser = Schmelzkäse

Beitrag von Deimos »

Finger hat geschrieben:Moin Jungs,

Hightech und ich hatten heute kurz philisophiert, die Käsefräse einfach statt des Fräsmotors mit einem Eurohalslaser auszustatten, damit man die schönen, angekokelten Holzteile für Gehäuse herstellen kann. Ohne mich jetzt groß schlau gemacht zu haben: von was für Leistungen reden wir da eigentlich?

Ciao,
Finger
Moin,

Als Beruflicher Nutzer solcher Systeme, für Holz bis 10mm max (gut funktionieren tut es bis 6~8mm, kommt aufs Holz an) 40W CO².
Damit lassen sich akzeptable Schnittgeschwindigkeiten realisieren. Es geht auch mit weniger Leistung und geringerer Schnittgeschwindigkeit, aber das kokelt dann sehr lange auf der Stelle, und die Wärmeeinflusszone (Eigentlich eher Kokelzone bei Holz :) wird zu groß.

Die Folge sind dann nicht Masshaltige Teile, doofes rumgeschmore etc.

Ein Wort der Warnung bzgl. dem Lasergravieren von Platinen:
Laser für die Materialbearbeitung sind zumindest in diesem Bereich zu 99% Infrarotlaser (alles bis in die Multi kW Klasse), und in den Schneidanlagen sind die Spiegel der Strahlführung aus gutem Grund aus Kupfer. . .
Cu reflektiert Infrarot wunderbar, was z.B. dazu führt, das wir mit unserem Laser 40mm Stahl schneiden können, aber bei 3mm Kupfer schon Schluss ist.
Ergo, bitte solche Sachen nur in abgeschlossenem Bauraum machen,und beim Frikkeln an den Dingern, Schutzbrille! Mit Lasern hat man nur 2 Versuche. . . Vor Streutrahlung kann man sich Behelfsmäßig mit einer geschlossenen Staubschutzbrille aus dem Baumarkt behelfen.

Also entweder ne 40Watt Chinaröhre besorgen, oder kompakter was in der 35 ~ 40W Klasse CO² Mit RF Erregung besorgen (die stecken z.B. in manchen Medizinlasern)

Falls interesse besteht kann Ich mal schauen ob der Fundus was passendes hergibt.
Grüße Deimos
ozonisator
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Re: Käsefräser mit Laser = Schmelzkäse

Beitrag von ozonisator »

jau, ist ein YAG-Laser. Jenoptik habe ich schon gefragt was die Instandsetzung kostet
Har Har, hoffentlich hast du dich vorher angeschnallt :mrgreen:
Oder kannst Du sowas? ;)
Öhm, also ich hab schon nen Argonlaser instand gesetzt, Festkörperlaser kenn ich jetzt nur von der Theorie her. Das könnte alles mögliche sein in dem Teil, TEC Steuerung, dejustierte Spiegel und und und. Vermutlich is sogar der YAG Stab durch oder wird nicht richtig gekühlt, wenn der warm wird sinkt der Output drastisch. Leider wohnst du nicht gerade um die Ecke, sonst hätt ich mal auf nen Hopfentee vorbei geschaut und das Ding mal begutachtet.
Laut deren Aussage muss die Laserdiode gewechselt werden
Das ist in nur die 0815 Standart Aussage von den Telefonfuzzies die nicht vom Fach sind :lol:


@Deimos:
Die HF-CO2 Laser sind klasse, leider gesintert aus Einhornmehl und Feenstaub. Entweder sind die Röhren durch, oder der HF Teil hat nen Ganzleiter. China CO2 Laser würde ich jetzt nicht direkt an die Z Achse dübeln, da muss man wenn einen Käfig drumrum bauen um die Mechanisch zu stabilisieren.
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Maschine
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Re: Käsefräser mit Laser = Schmelzkäse

Beitrag von Maschine »

Hi Deimos,

normalerweise ist über der Anlage eine Haube. Keine Bange, den Schmersal hab ich abgeschnitten, und ohne den geht der Laser nicht. So ein Laser ist kein Spielzeug.

Googel sagt auch so 50 Watt für Sperrholzverkohlung.
ozonisator
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Re: Käsefräser mit Laser = Schmelzkäse

Beitrag von ozonisator »

Achja, ein Bastlerkollege hat sich auch eine Käsefräse gebaut, und die mit besagter Nichia Diode umgerüstet, das sieht man hier mal im Betrieb auf ca 1/3 der maximalen Leistung:
https://www.youtube.com/watch?v=OK2Pcuht-z4
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