PC startet erst beim 2ten Einschalten

[^^artin]

Ich hatte ja kürzlich den Verdacht, daß die Steckdosenleiste, an der mein PC Geraffel angeschlossen ist, Kontaktprobleme hat. Hätte ich gleich die Stöpsel aus den Ohren genommen, bevor ich morgens den PC starte, hätte ich wohl auch gleich bemerkt, daß er zumindest versucht zu starten aber nach 1 Sek wieder ausgeht. Ebenfalls hätte ich das Messgerät, mit dem ich die Betriebsspannung am Gerätestecker des NT geprüft hatte, besser gleich auf AC stellen sollen. Aber das nur am Rande.

Also -
Spannung ist da. Der PC versucht zu starten, Festplatte läuft kurz an, die Lüfter laufen auch aber nach ca 1 Sek ist alles wieder aus (bis auf den NT-Lüfter - der hat sone unsinnige Nachlaufautomatik). Bis zum Fehler Beep Code kommt er erst gar nicht.
Wenn ich anschliessend den Netzteilschalter ausschalte, ein paar Sekunden warte, wieder einschalte und die Starttaste drücke, startet der PC ohne Probleme.
Erschwerend kommt dazu, daß der Fehler bislang nur nach der Nachtpause aufgetreten ist. Testweise für eine halbe Stunde ausschalten und wieder einschalten ging bisher ohne Probleme, sodas sich die Fehlersuche schwierig gestaltet. Im normalen Betrieb hatte ich bislang auch noch keine Probleme.

Also bin ich ziemlich ratlos wie und wo ich anfangen soll zu suchen. Man könnte vieleicht mutmassen, daß irgendwas im NT nicht stimmt. Ich hab aber auch keins mit ausreichend Leistung rumliegen, welches ich einfach mal probeweise ranhängen könnte.

Wenn von euch jemand spontan eine Idee hat woran das wohl liegen könnte oder einen Ansatz für die Fehlersuche, würd ich mich sehr freuen.
Ansonsten ist's bislang auch nicht dramatisch oder dringlich, da er ja beim 2ten Versuch immer, mehr oder weniger zuverlässig, startet. Wobei ich da auch noch nicht feststellen konnte, wie genau und warum es beim 2ten mal geht.

Gruß Martin

[käferthias]

Ich tippe auf defekten Elko. Auf dem Mainboard oder im Netzteil.
Das Problem hatte ich über die Jahre schon öfters. Meisst lags am NT.

Gruss
Matthias

[Sven]

Ist das ein Dell-Rechner?

Das ist ganz typisch für einige Modellreihen von Dell aus dem Geschäfskundensortiment (Optiplex usw.). Wenn man dem Rechner den Saft klaut oder ihn durch Gedrückthalten des Einschalters abwürgt, bootet er erst beim zweiten Drücken des Einschalters. Beim ersten mal Drücken laufen die Lüfter kurz hoch, alle LEDs gehen an und dann legt sich die Kiste wieder schlafen.
Das sind keine Einzelfälle! Genau dieses Phänomen tritt an sehr vielen dieser Rechner auf.
Ich habe den Arbeitgeber gewechselt und auch jetzt wieder eine Optiplex Kiste von Dell unter meinem Schreibtisch stehen. Auch die verhält sich so.

Warum das so ist konnten sich sogar die Admins bei meinem alten Arbeitgeber nicht erklären. Dann drückt man halt doppelt zum Einschalten
(Die Rechner machen das auch im fabrikneuen Zustand und arbeiten sonst total zuverlässig)

[andreas6]

Hallo,

Zustimmung, das klingt schwer nach Elko-Pest. Offene Alu-Deckel oder je zwei nasse Füße pro Elko, irgendwo wird das Problem sichtbar sein. Rüste die Löttechnik vorher massiv auf, denn etliche Mainboards belöten sich leider oft wie nasse Messingplatten. Denen kann man aber mit dreistelligen Watt an der dicken Kupferspitze erfolgreich zu Leibe rücken. Die Ersatzteile sollten von bester Markenware für diese Zweck sein, sonst bist Du in wenigen Monaten erneut am selben Punkt angelangt.

Hier sind hunderte von Netzteilen und Mainboards in der Reparatur durchgelaufen, ohne dass es je eine Reklamation gab. Dabei wurden nur ordentliche Elkos anstatt dem offensichtlichen Plunder eingebaut und keine weiteren Zaubereien unternommen.

MfG. Andreas

[Bastelbruder]

Da ist der NSA-Virus im BIOS fehlerhaft.

Einfach mal das Netzgerät rausbauen und die Elkos optisch prüfen. Klasse wär natürlich ein ESR-Meßgerät. Motherboard-Elkos sind für solch ein Verhalten nicht zuständig.

[ferdimh]

Zur Erklärung des Verhaltens:
Es gibt einen Haufen Mainboards, die ERWARTEN eine bestimmte Zeit nach dem Einschalten ein PowerGood vom Netzteil. Bleibt das aus, geht das Mainboard wieder aus. Da nirgendwo spezifiziert ist, wie viel Zeit sich das Netzteil mit dem Hochziehen der Spannungen lassen darf, ist die ganze Chose reichlich hirnverbrannt. Ist aber leider so. Es gibt daher einige Motherboard/Netzteilkombis, die nur manchmal oder sogar nie anlaufen, wenn man nicht mit einer schwarz-grün-Pinzette nachhilft.

Ebenso gibt es einen Haufen hirnverbrannte Kisten (nicht nur von Dell), die nach dem ersten Einschalten den Chipsatz initialisieren und sich dabei den Saft klauen (nicht nur von Dell, aber fast nur von namhaften Komplett-PC-Herstellern). Wenn die Kiste aber nach zeitweise ausgeschaltetem Netzschalter sofort kommt, passt das nicht ins Bild.
Wenn Elkopest, dann ist selbige natürlich im Netzteil zu suchen, aber bevor ich das auseinanderrupfe, würde ich prüfen, ob das Problem mit einem anderen Netzteil auch auftritt.

Eine andere, seltene, aber fiese Quelle von bizzarrem Startverhalten sind halbtote CMOS-Batterien. Leider speisen nciht alle Mainboards ihre Einschaltlogik vollständig aus den 5V Standby...

[^^artin]

Hm - ein Dell isses nicht, und durch unmittelbar erneutes drücken der Start Taste ließ er sich, glaub ich, auch nicht starten. Ich denke, Taste nochmal drücken, ist ja das erste was man macht wenn's nicht läuft, aber es hat schon etwas gedauert bis er sich starten ließ (NT Schalter aus - und nach ein paar Sekunden wieder ein - und dann erneut Starttaste gedrückt). Was aber sein könnte, ist, daß ich die Start Taste letztens beim Ausschalten etwas länger gedrückt hatte als üblich. Ich werde da noch mal genauer drauf achten.

Wenn Elkos defekt sind, wird's warscheinlich im NT sein. Das MB ist grad mal 2 Jahre alt. Beim grob drüberschauen seh ich da nichts Verdächtiges. Alle Elkos sind solche blanken Alubecher mit ner blauen Farbmarkierung und ohne Kerbung auf dem Deckel.
Das NT ist hingegen schon ca. 6 Jahre alt. Da werd ich dann in den nächsten Tagen mal reinschauen.

EDIT: Die Batterie müsste, nach 2 Jahren, eigentlich auch noch gut sein.

Gruß Martin

[xoexlepox]

Mal 'ne ganz andere Idee: Lass mal (sicherheitshalber) 'nen "memcheck" laufen

[Wulfcat]

UNBEDINGT!!! Nezteil auf Kondensatorpest Prüfen!!!
Mein alter Rechenknecht-- damals exakt 2 Jahre alt(.... Grummel ...warum nur genau nach 2 jahren.....) fing auch genau so an.
Erst 2mal drücken später 3 später 4 ..5...6
Das Gipfelte darin:Rechenknecht fährt nach 7mal drücken hoch/Rauchwolke aus Netzteillüfter--- Faust auf Hauptschalter PC Tisch......
Netzteil gewechselt... Rechenknecht lebt... Puh schnell genug gewesen.
Netzteil geöffnet.... Elko auf der 3.3V Schiene......Der Folienmantel schwarz verkohlt!!!/Kopf auf......
Kondi gewechselt--- Netzteil an Dummyload--- Netzteil lebt --- 3h test --- Netzteil wider eingebaut --- Läuft nun schon 4 Jahre so.

Ach ja ESR Messer sind nun wirklich bei Schaltnetzreparaturen unverzichtbar/alles ander sind nur Vermutungen.
Ich hab dieses einfache Ding hier nachgebaut und Es ist nicht nur saubillig sondern auch sehr brauchbar --> http://ludens.cl/Electron/esr/esr.html

[ferdimh]

a) Warhscheinlich ist dann irgendwas am NT faul. Ich finde das bei PCs immer schwer zu beziffern, weil es Netzteile gibt, die an Leuchtobst noch einwandfrei arbeiten und trotzdem an manchen Mainboards zicken.
b) Zur Batterie: 2 Jahre? Es gibt da leider sehr unterschiedliche Boarddesigns. Eine PC-Serie, die ich betreuen durfte killte jedes Jahr im Sommer den kompletten Batteriesatz (und genau DIE Scheißteile machten mit halbleerer CMOS-Batterie Zicken). Andere halten >10 Jahre. Hier hängt es sehr von der Qualität der Batterien und des Mainboarddesigns ab. Nach einigen Gewährleistungskatastrophen halten inzwischen aber EIGENTLICH alle Batterien 2 Jahre oder länger.
c) Auf Speicherfehler passt das Fehlerbild nun ganz und gar nicht (ok, ich hatte auch schon ne Kiste, die mit einem Fehler am IDE nicht mal mehr Beep gemacht hat)

[xoexlepox]

Auf Speicherfehler passt das Fehlerbild nun ganz und gar nicht

Richtig, das ist nicht sonderlich wahrscheinlich, nur kann u.U. auch "ganz gemein" werden: Ich habe mich mal mit einem Raid1 "recht sicher gefühlt". Nur ein Speicherfehler hat mir dann bei einem "filesystem-check/-repair" die Platten erst so richtig zerlegt... Dann hilft dann auch kein Raid mehr. Und genau das fing mit dem Ignorieren von den beschriebenen Effekten an... Daher der "ungewöhnliche Hinweis"

[Smily]

Abgesehen von der üblichen elko pest....
Ersetz nal die bios batterie.
Wenn die kurz vorm weggammeln is dann hatte ich auch schon so seltsame zicken.

[Hörbi]

Ich tippe auch einmal auf das NT

Aber um alles andere auszauschliesen (Speicherfehler,RAM (hatte auchmal Kiste ,bei der wegen nen funktionierenden RAM Reigel,welcher in der Kiste fünf Jahre lief und jetzt in ne anderen Kiste läuft aber ich schweife ab),etc...)
Entferne doch einfach mal alles ausser der CPU
wenn es dann auf anhieb geht (Beepcode wg kein RAM) spinnt warsdcheinlicih etwas in der restlichten Hardware

Ausserdem währe hier der Punkt wo du auch das andere Netzteil anschleisen könntest,da ich vermute dass das zukleine Netzteil zumindest MB und CPU am laufen halten kann

OT: Wenn es n defekter Elko ist dann sparste dir zumindest heute einen Böller

EDIT: da meine Kristallkugel in der Reinigung vergessen wurde, Was ist es den eigentlich für ein PC, Hardware?

[^^artin]

Hab gestern Abend mal drauf geachtet die Start/Stop-Taste beim Ausschalten nur ganz kurz zu drücken, und heute morgen startete die Kiste tatsächlich ohne Zicken. Ich werde das jetzt noch ein paar Tage ausprobieren - mal kurz, mal lang gedrückt. Leider eine sehr langwierige Sache, weil es scheinbar, wie schon gesagt, immer eine sehr lange "Auszeit" brauchte, bis der Fehler überhaupt auftrat.

Was es für ein PC ist hatte ich bisher für irrelevant gehalten, aber wenn es tatsächlich so ein Tasten-Logik-Fehler sein sollte, wäre ja warscheinlich das MB dafür verantwortlich, und das ist ein Gigabyte GA-Z68XP-UD3.

EDIT: Achja, gudn Rudsch für euch alle !

Gruß Martin

[Thomas]

Hallo Martin,

Danke das Du mir die nächste Baustelle aufgemacht hast!
Mit dem Prob krampf ich auch schon heftig rum.
Nachdem aber alles gesagt ist, Fröhlich ans Werk!

Grüße,
Thomas

[Profipruckel]

Was es für ein PC ist hatte ich bisher für irrelevant gehalten, aber wenn es tatsächlich so ein Tasten-Logik-Fehler sein sollte, wäre ja warscheinlich das MB dafür verantwortlich, und das ist ein Gigabyte GA-Z68XP-UD3.

Dazu gehört mindestens noch CPU und Graphik! Goggle sagt mir Sockel 1155, also einigermaßen modern und keine Toaster-CPUs mehr.

Man könnte vieleicht mutmassen, daß irgendwas im NT nicht stimmt. Ich hab aber auch keins mit ausreichend Leistung rumliegen

Du weißt, was Dein PC wirklich an Leistung benötigt? Es ist aber davon auszugehen, dass die CPU in der Startphase maximale Leistung zieht.

Ich habe hier einen intel-i5-Vierkern mit integrierter Grafik auf Z77-Chipsatz, TV-Karte, 2 Festplatten, DVD-R, der bleibt in jedem Betriebszustand unter 150 Watt. Da reicht zum Testen allemal ein ATX-Netzteil 200 Watt aus der Pollin-Kramecke. Für den Normalbetrieb habe ich ein Markennetzteil drin, das ist im Wirkungsgrad besser.

Mit großer Wahrscheinlichkeit rennt der PC auch, wenn am ATX-Stecker 4 Pins fehlen, die Zusatzversorgung mit dem kleinen Stecker muss aber sein.

[Desinfector]

Prüfung auf KondensatorPest ist eima' im Monat Pflicht.
von daher steht mein Composter auf dem Tisch, nicht unter -soviel Platz muss sein.

aus der "PC-Bau-und-Reparatur-Erfahrung" auf der Arbeit kann ich sagen,
dass ein BIOS Reset schon bei den komischsten Fehlern Abhilfe brachte.
sogar bei Grafik-Fehlern.
gerne genommen ein Fenster beim Booten, das wie mit Eisblumen zugefroren aussieht
und dann auch noch mit changierenden Farben aufwartet(!)
--> VIA-Chipsatz
(im Video-Editor braucht es wahnsinnige Rechenleistung, um sowas nur Ansatzweise hinzunekommen...)

und wenn Reset, dann richtig.
D.H. wenns ein gesockelter Chip ist, diesen durchaus auch mal raus nehmen und 10 Minuten in Alufolie einwickeln.
Dann is das Ding wirklich entladen. Dann wieder in den Sockel und mit "failsafe defaults" laden.

mal eben den Jumper umzustecken und nach 5 Sekunden wieder zurück reicht oft nicht.

wemman an den Chip nicht ran kommt, Batterie raus die Kontakte im Batteriehalter kurzschliessen und auch mindestens 10 Minuten so lassen.