Wieviel Luft braucht eigentlich ein Holzofen?

Der chaotische Hauptfaden

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setiherz
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Re: Wieviel uft braucht eigentlich ein Holzofen?

Beitrag von setiherz »

Gut das ich im Altbau lebe ! Die Gerüche und der Wasserdampf beleben ja das Raumklima ungemein.

Grüße Steffen

Sorry aber die ENEV Scheiss geht mir persönlich auf den Sack !
manuel
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Re: Wieviel uft braucht eigentlich ein Holzofen?

Beitrag von manuel »

Die enev mus man nur einhalten wenn man bescheuert ist oder den betreffenden Wohnraum vermietet und was wesentliches umbaut. Sonst nicht.

Wegen Dunstabzug mit Wärmetauscher, da muss natürlich ein funktionierendes Fettabscheidergedöhns dran, sonst hat man auch in den Rohren keine Freude. Bei Lüftungsanlagen ist ja das gleiche, ohne gescheite Filter ist es nur eine Frage wie lange es dauert bis aus der Lüftung das höllische unheil aus ner andern Dimension zum Vorschein kommt.
Hauptmotivation meinerseits wäre eine Lösung welche unter keinen Umständen die Holzofenabgase zurück in das Haus saugt.
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MatthiasK
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Re: Wieviel uft braucht eigentlich ein Holzofen?

Beitrag von MatthiasK »

ando hat geschrieben:( Is ja auch gefährlich, Stroh neben dem HAK zu Lagern und damit verboten)
Und wenn doch, hat der Elektriker eine Maske auf?

:lol: SCNR :lol:
plottermeier
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Re: Wieviel uft braucht eigentlich ein Holzofen?

Beitrag von plottermeier »

Hi,

ist hier etwas eskaliert. Eine schnelle Lösung zur Abschaltung der Dunstabzugshaube bei geschlossenem Fenster musste her. Sieht zwar etwas nach gestrecktem Mittelfinger aus, tut aber seinen Dienst... :twisted:

Bild
ando
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Re: Wieviel uft braucht eigentlich ein Holzofen?

Beitrag von ando »

Moin,

ich kram das hier mal aus.
Mitlerweile habe ich einen neuen Ofen.

Da nun der Schorni kommt musste ich auch mal nachrüsten.
Bei mir ist es die Funk-Lösung geworden.
Billig, einfach und funktioniert. Im Sommer kann ich die Haube dann einfach ohne den Zwischenstecker betreiben.

Letzens habe ich es auch ausprobiert, was passiert, wenn die Haube an ist und ich gleichzeitig Fuer mache:

Es qualmt uch raucht aus den Luftöffnungen vom Ofen.

Haube aus, Fenster auf und alles ist gut. Ist der Ofen erstmal an und hat der Schornstein genug zu passiert nix.



NUn zum unerfreulichen:

Bisher brannte hier ein Kanuk 10 KW mit Kochplatte. Dieses Modell (mit der Kochplatte) erfüllt keine deutsche Norm.
War nix zu machen, Schornsteinfeger ist der Oberboss.

Nun habe ich für viel Geld einen anderen Ofen gekauft.

Austroflamm, Ray Xtra. Das Xtra steht für Speichermasse mit regelbarer konvektionsluft. Der Hersteller und der Verkäufer versprechen das der Ofen auch recht schnell Wärme bereitstellt.

Naja, dem ist nicht so.
Ich trauere meiner Bullerjan Clon Belchbüchse schon nach.
Da war nach 10 min Feuer schon Wärmeabgabe zu spüren.

Der Brennraum war größer , das gab beim Feuern ein Gefühl von Dampflokomotiv Feuerbüchse- Tür auf, Holz reinwerfen und ein Scheit links, eins rechts eins in die Mitte- Brennt!

Seit ich den neuen Ofen habe, weiß ich auch, warum der Boden nicht brennbar sein darf und mit einer Metallplatte geschützt sein muss:
Mache ich die Tür zum nchlegen auf, fällt ganz leicht Glut nach draussen, die zwischen Tür und Stein liegt.

Schade Schade- nun habe ich einen Ofen, der alle Normen erfüllt.
Das Feuer sieht wunderschön aus, so wie im Fernsehen. Ich kanna uch wunderbar auf einem Schaffell davor sitzen und Rotwein trinken.
Aber es ist schwierig, das Feuer in Gang zu bringen ( jedesmal vernünftig Holz von groß nach Klein und viel trockenes, feines Fichtenholz)
Es fällt Glut raus und ich kann schwer nachlegen, wenn das Feuer brennt.

Die Holzstücke dürfen maximal 30 cm sein, besser 25 cm.

Hach, jetzt hab ich mir also einen Ofen angelacht, der Super aussieht, aber eine riesen Zicke ist.

ANdo
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Mino
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Re: Wieviel uft braucht eigentlich ein Holzofen?

Beitrag von Mino »

Hallo Ando,

ich bin seit ca. 1 Woche nun auch Besitzer eines Ofen und kann mal meine Erfahrung schildern.

Wenn Du sagst dass es ein "Speicherofen" ist, dann beißt sich das für mich irgendwie mit "schnell Wärme bereistellen". Ist bei mir ähnlich, bis das Ding mal warm macht dauert eben ein bisschen, dafür bleibt er eben noch lange warm auch wenn das Feuer aus ist.
Ich habe mich wg. schmalen Budget für einen "Justus Island" mit 7kW entschieden.
Das Problem mit dem Anfeuern habe ich auch. Was ich nun festgestellt habe ist, dass man erst mal mit Kleinholz Temperatur im Feuerraum machen muss...und zwar ordentlich.
Es brennt bei mir nämlich nicht das Holz ansich, sondern man sieht das nur die Holzgase an der Ausseite des Scheits brennen, Dies erreicht man nur mit ordentlich Temperatur am Scheit.
Wenn ich die Ofentüre nicht verriegele, dann zieht er mehr Luft durch den Spalt, dann brennt auch das Holz ansich.
Darum meine Vorgehensweise:
1.) Ordentlich Feuer machen mit Kleinolz
2.) Dann einen Scheit drauf
3.) Türe nur anlehnen
4.) Warten.....so 20min, dann noch nen Scheit
5.) Warten....nochmal 20min
-> nun ist die Temperatur i.d.R. ausreichend
6.) Türe veriegeln
7.) Bei Bedarf nachlegen

Bei mir ist auch der Primärluftschieber immer voll offen, sonst geht da garnix und das Feuer schwehlt nur. Hab aber auch nur 4,5m Kamin....

Auch das Holz ansich spielt eine große Rolle. Obwohl alles Buche brennen manche Scheit wie Zunder...andere kaum.

Das Problem mit den Rausfallen von Glut hab lich zum Glück nicht. Mein Brennreum hat eine Art Wann, welche auch an der Vorderseite hochgezogen ist.Nur wenn man es übertreibt, dann fällt mal was raus.

Mein Problem ist, dass machmal das Feuer ausgeht und nur noch schwehlt. Eine kleine Flamme zündet das Rauchgas aber wieder durch. Dazu muss ich aber die Türe öffnen und ein Stückchen Papier oder so reinwerfen. Das Ding qualmt dann aber so sehr dass innerhalb von 5 Sekunden die ganze Bude stinkt....
Alles nicht so einfach...aber ich habe gelernt das ein Ofen eben keine Elektroheizung ist mit "Einschalten und gut"


Mino
sysconsol
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Re: Wieviel uft braucht eigentlich ein Holzofen?

Beitrag von sysconsol »

Bei den Eltern steht ein DanSkan Topo.
Hat sich noch keiner drüber beschwert.

Die Feuerschutz-Platten soll es sogar aus Glas geben.

Vor dem Kamin sitzen möchte ich nicht - das ist mir zu viel IR-Strahlung...
ando
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Re: Wieviel uft braucht eigentlich ein Holzofen?

Beitrag von ando »

Moin,

tja, wenn du sagst, das nur die Gase brennen: So ist das eben in Deutschland 2020 - der Ofen muss Abgaswerte haben wie ein VW auf dem Prüfstand :evil:

Das es besser brennt mit der Türe etwas offen habe ich schon festgestellt. Fällt dann etwas von Anfeuertrum nach unten, klemmt die Türe und ich bekomme sie nicht mehr zu.

Ich muss wohl lernen "bestimmungsgemäß" Feuer zu machen.

Schade ist nur, das der Ofen mit so verkauft wurde wie: Konvektionsluft haben sie mit unserem Xtras System_ Schieber auf, und die Luft strömt. Das ich dafür aber 3 Stunden heizen muss, hat keiner erwähnt.

Sparsam ist er- 2-3 Scheite Holz, maximal 25 cm lang- mehr geht nicht rein. Und die müssen exakt aufgestpelt werden. hochkant stellen geht nicht- kippt irgendwann um und landet an der Glasscheibe.
Das ist in den Bullerjan auch reingegangen, pro Stunde- der war dann auch tüchtig heiß geworden.

Aktuell sind es 12 Grad- mal gespannt, ob ich mit dem neuen Ofen https://www.feuer-fuchs.de/media/image/ ... modell.jpg
auch das gesamte Erdgeschoss heizen kann- das ist das Ziel, das mit dem Kanuk funktionierte das. https://www.ofenseite.com/Kanuk-1-10kW- ... Herdplatte
(Da ist die neue Version abgebildet, mit modifiziertem Brennraum. Mein alter ist noch komplett aus Blech innen.)

Aber shcön zu hören, da nich nur ich so meine Last mit dem modernen Zeugs habe. Schicki micki Öfen eben- Feuer erleben, statt heizen.

Ich warte grade, bis der Ofen kalt ist, und dann mal sehen, wie ich mir da aus Blech nen Glutabweiser bauen kann.

Ando
duese
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Re: Wieviel uft braucht eigentlich ein Holzofen?

Beitrag von duese »

Zündet Ihr von oben oder von unten (also kleines Holz oben oder unten)? Man soll ja von oben anzünden, damit das aus dem größeren Holz, dass noch nicht ordentlich brennt in der Flamme vom kleineren Nachverbrannt wird. Vielleicht hilft das?
Miraculix
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Re: Wieviel uft braucht eigentlich ein Holzofen?

Beitrag von Miraculix »

Mal rein hypothetisch, gibt es überhaupt noch eine Chance bei einem um oder Neubau einen großen Kamin im WoZi und eine feststoffheizung für Scheite im Keller zu haben?

Oder kann ich mich von dem Gedanken verabschieden und kann den Wald abstoßen?

Noch habe ich kein Eigenheim, aber der Plan sieht da eigentlich einen schönen großen Kamin im Wohnzimmer vor. Mit dem problemlos die Etage geheizt werden kann.

Und im Keller bei Bedarf von Gas/Öl auf holzfeuerung umgestellt wird. Opa hatte das auch so. Bis sie es ihm jetzt stillgelegt haben. War eine der herbstaufgaben für ihn, raus und im eigenen Wald fällen und schichten, immer für die nächsten Jahre.

Wie das halt vor der Wende so war.
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Julez
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Re: Wieviel uft braucht eigentlich ein Holzofen?

Beitrag von Julez »

duese hat geschrieben: Mi 23. Dez 2020, 19:29 []Man soll ja von oben anzünden, damit das aus dem größeren Holz, dass noch nicht ordentlich brennt in der Flamme vom kleineren Nachverbrannt wird. Vielleicht hilft das?
Genau!
https://www.holzenergie.ch/ueber-holzen ... euern.html
ando
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Re: Wieviel uft braucht eigentlich ein Holzofen?

Beitrag von ando »

Jep, das stimmt, Anzünden von oben.

Grad bei HKI gesehen, die raten dazu nur bei Grundöfen von oben anzuzünden.
Bei Öfen mit Rost und Luftzufuhr von unten darf auch unten angezündet werden- letztenedes eine Philosophie und Erfahrungs-Sache.

Hab nen kyrillisch untertiteltes Video gefunden- dont buy this oven!
Scheint nicht geeignet zu sein, für rauen(*) Betrieb. Mist!

Ando

(*)
Rauer Betrieb:
- Palettenholz mit Nägeln (und auch den Spanklötzen)
- Anzünden mit Pizzakarton und 2 Dachlattenstückchen
- Wingertsknorzen am Stück
- Fussbodenbretter
- Verknorztes Astholz
- Frittenöl in speziell hergestellter Feuerdose- hab ich zum Schluss rauchfrei hinbekommen. Und irgendwo muss das Zeugs ja hin- fürs Auto war es mir zu riskant.
- Weihnachtsbäume gut getrocknet
- Kanthölzer und Deckenbalken mit Nägeln, Putz und Drahtanhaftungen
basti1
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Re: Wieviel uft braucht eigentlich ein Holzofen?

Beitrag von basti1 »

Miraculix hat geschrieben: Mi 23. Dez 2020, 19:48 Mal rein hypothetisch, gibt es überhaupt noch eine Chance bei einem um oder Neubau einen großen Kamin im WoZi und eine feststoffheizung für Scheite im Keller zu haben?

Oder kann ich mich von dem Gedanken verabschieden und kann den Wald abstoßen?

Noch habe ich kein Eigenheim, aber der Plan sieht da eigentlich einen schönen großen Kamin im Wohnzimmer vor. Mit dem problemlos die Etage geheizt werden kann.

Und im Keller bei Bedarf von Gas/Öl auf holzfeuerung umgestellt wird. Opa hatte das auch so. Bis sie es ihm jetzt stillgelegt haben. War eine der herbstaufgaben für ihn, raus und im eigenen Wald fällen und schichten, immer für die nächsten Jahre.

Wie das halt vor der Wende so war.

Moin.


Meine Schwiegereltern haben vor ein paar Jahren einen neuen Ofen mit wassertasche bekommen. Dieser ist an der Heizung über einen 800l Speicher angebunden. Ofen an Haus warm. Würde ich so auch machen.

Mein Onkel hatte auch einen Holzofen im Keller stehen. Ist nie wirklich gebraucht worden, weil es zu umständlich war immer wieder in den Keller zu gehen um den an zu machen.

Ist halt Ansicht Sache. Unser Ofen hier heizt wie Teufel.Holz rein stick drunter und los geht es.

Meine Eltern haben die schweren specksteine vom ofen im Keller gepackt, denen dauerte das anheizen auch zu lange.


MFG Sebastian
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Torpert
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Re: Wieviel uft braucht eigentlich ein Holzofen?

Beitrag von Torpert »

Ich zünde auch von oben: https://www.schlimmfeld.de/walltherm-me ... anleitung/

Ist aber ein Naturzug-Vergaser, da gelten ein Paar Besonderheiten.
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gafu
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Re: Wieviel uft braucht eigentlich ein Holzofen?

Beitrag von gafu »

Es gibt nach wie vor alles, es ist mehr eine frage, was man bereit ist zu bezahlen.

Selbst das was früher der offene kamin war, gibts als weiterentwicklung. Der hat jetzt glasscheiben davor, und eine elektronische abgasregelung über motorische luftklappen.
Auch oxy-katalysatoren werden inzwischen in ofenrohre eingebaut um die unerwünschten emissionen zu reduzieren.
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Finger
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Re: Wieviel uft braucht eigentlich ein Holzofen?

Beitrag von Finger »

Die nächste Stufe werden beheizte Katalysatoren sein. Die nächste Runde Gesetze sieht Emissionsgrenzwerte für den gesamten Betriebszyklus vor, auch während des Entzündens und der Auskühlphase. Ich hatte da einen Intetessanten Vorschlag für ein Forschungsprojekt mit induktiv beheizten Katalysatoren....
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gafu
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Re: Wieviel uft braucht eigentlich ein Holzofen?

Beitrag von gafu »

ist eben immer eine gratwanderung,

hier im kleinstädtchen sind noch einige alte feuerstellen in betrieb, vor allem in den alten einfamilienhäusern der randsiedlungen, und da ist es manchmal kaum erträglich was da so herüberweht.
Gerade diesen winter wird hier offenbar verstärkt mit braunkohle geheizt, oder besser gesagt verschwelt, da gibts draußen feinstaubwerte die die 50ug aus stuttich mit leichtigkeit überschreiten.

Wenn ich in der bude einen anstieg der feinstaubwerte auf 30..35 sehe, brauch ich das fenster gar nicht aufmachen, weil draußen das doppelte ist, nebst feinsten braunkohlegestank.

Klar fühlt sich jeder gegängelt, aber beim heizverhalten und fehlbedienung mancher ofenbenutzer ist eine konstruktion mit geregelter sauerstoffzufuhr und nachverbrennung der schwelgase manchmal auch ziemlich wünschenswert.
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Torpert
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Re: Wieviel uft braucht eigentlich ein Holzofen?

Beitrag von Torpert »

Hier auf dem 900 Einwohner Dorf das gleiche 😣
Ich würde gerne auch im Winter bei gekipptem Fenster schlafen. Geht aber nicht - bei dem, was (oder wie) die Nachbarn heizen, werde ich dann morgens wahrscheinlich nicht mehr wach 😖
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MatthiasK
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Re: Wieviel uft braucht eigentlich ein Holzofen?

Beitrag von MatthiasK »

Manchmal braucht man für soziale Probleme eine technische Lösung. Ich war zwar (leider? zum Glück?) nicht dabei, aber Hornspäne in einer Räuchermischung bei einer schönen Inversionswetterlage...

https://fingers-welt.de/gallerie/eigen/ ... ersiv2.htm
bastelheini
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Re: Wieviel uft braucht eigentlich ein Holzofen?

Beitrag von bastelheini »

Hat man in der griechischen Krise übrigens gut gesehen...da die Leute kein Geld mehr hatte haben alle wieder mit dem Holzofen geheizt...raus kam das hier:

https://www.stuttgarter-zeitung.de/inha ... 5d352.html
https://www.spiegel.de/fotostrecke/smog ... 05322.html
radixdelta
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Re: Wieviel uft braucht eigentlich ein Holzofen?

Beitrag von radixdelta »

Holz braucht weder Primärluft noch einen Rost. Holz brennt am besten und saubersten auf einem Glutbett das auf einem schönen Aschebett liegt. Oma hat immer Primärluft auf gemacht weil das Feuer dann scheinbar besser brannte. In Wirklichkeit hat es vor allem viel Unverbranntes durch den Schlot gedrückt, weil mit viel Primärluft viel mehr Holz vergast als mangels Sekundärluft dann verbrannt werden kann. Das glüht auch die Roste in kurzer Zeit weg, jetzt liegt da eine Schamottplatte drauf und wenn das mal aufgibt gibt es eine komplett neue Bodenauskleidung aus Feuerbeton, ohne Rost und Aschekästchen. Das bisschen Primärluft zum Anheizen kommt durch die angelehnte Tür.

Für Kohle braucht es Primärluft, bin ich aber eh kein Freund von.
Wenn man ernsthaft Heizen will darf man das Holz nicht fertig kaufen, und Kohle auch nicht. Das kann man sich gern schön rechnen, aber das alles ist so teuer, da kann man besser Gas kaufen, oder Öl o.ä.. Man muss den Brennstoff ran karren (lassen), einlagern, dann bei schlechtem Wetter rein holen und zum Ofen tragen, da ist schon das erste mal Dreck in der Bude. Dann hat man bei Holz schnell Insekten im Haus. Mit jedem Nachlegen und erst recht mit jedem Reinigen vom Ofen ist wieder Dreck in der Bude. Staub fällt allgemein viel mehr an. Warm wird es nur wenn man sich drum kümmert, man braucht also eh ein anderes Heizsystem. Am Ende spart man mit viel Arbeit und Dreck kaum was an Geld, wenn man ehrlich ist. Der Stundenlohn ist miserabel und der Ofen war ja auch nicht umsonst.
Wenn man also Holz fertig kauft, dann nur um ab und an mal das schöne Feuer zu genießen und die angenehme Wärme, Luxus halt. Dann wirft man aber keine stinkenden Braunkohlebriketts auf den Ofen. Im Prinzip braucht die also kein Mensch.

Wenn man an der Arbeit Spaß hat und holt sich das Holz selbst aus dem Wald und macht das selbst klein, dann kann man über das ernsthafte Heizen mit Holz nachdenken. Aber dann darf man bloß den Taschenrechner nicht zur Hand nehmen, weil Sägen, Spalter und Schutzbekleidung (und Traktor und Anhänger und Lagerplatz...) kosten so viel, da kann man viel Gas für kaufen. Auch das muss man ehrlich sagen. Man braucht das meiste nicht, aber man wird es haben wollen.

Für mich ist im Moment der beste Plan PV auf das Dach zu schrauben, Wärmepumpe da dran, ordentlicher Speicher dazu und wenn die Sonne im Winter nicht mehr ausreicht mit einem kleinen wassergeführten Ofen zu unterstützen. Das würde dann bei mir ein Küchenofen in der Waschküche sein, darauf kann man an kalten Wintertagen was Kochen oder Backen und nebenbei wird der Puffer warm. Bei den meisten anderen wäre das wohl ein schöner Ofen im Wohnzimmer. Oder ein kleiner Vergaserkessel in der Keller-Werkstatt.
Gary
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Re: Wieviel uft braucht eigentlich ein Holzofen?

Beitrag von Gary »

Ich gehe öfter recht spät eine Runde laufen, je nach Wetter schau ich auch das ich möglichst schnell aus dem Dorf komme. Gelbe Säcke rieche ich dabei zum Glück nicht. Sicher oft Fehlbedienung oder ein gerade startender Schnitzel Kessel dabei.

Man braucht nur zugeben wie Feuer und Wasser auf den Mensch wirken.
Der Blick übers Wasser, Wellen, ein Fluß der Bach, das Rauschen, beim Feuer die Glut, die züngelnden Flammen und das knistern.
Der Ölkessel mit Elektronikhirn ist da so romantisch wie ein Roboter mit Zyklop Auge und Piezo Pieper.

Holz ist Luxus, ich bin zu faul und der Aufwand wäre hoch bei schlechter Stellmöglichkeit. Dafür habe ich Berge mit guter Aussicht als Ersatz, Wasser gibt es hier auch genug zum sinnieren.
ando
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Re: Wieviel uft braucht eigentlich ein Holzofen?

Beitrag von ando »

Moin,

danke für eure anregende Disskussion.

Ich finde es interressant, wie stark die Holzöfen heutzutage verbessert werden.

Ich habe bei meinem Kaminofen einen erwischt, der unter die KAtegorie: "Schatz, ich kauf für Weihnachten ein Sack Holz im Baummarkt und wir machen es uns vor dem OFen gemütlich".

Also, da muss was anderes hin.

Was habt ihr denn für Marken / Modelle in Betrieb?

Ich mache mein Holz selbst und bekomme viel kostenfrei geliefert. Da ist sehr virl Baumschnitt drunter. Also alle möglichen Holzarten, mit teilweise schlimmen Verwachsungen, die unspaltbar sind. Also muss der Ofen auchmal ein Stück trockenes Rundholz mit Durchmesser von 10 cm fressen.

Oft fallen auch Einweg-Paletten an, die dann einfach entsorgt werden müssen.
Holzmachen ist für mich auch ne Freizeitbeschäftigung. Das Holz lagert mind 3 Jahre.
Ausserdem finde ich auch hier den nachhaltigen Recycling-Gedanke gut: Rumliegendes Holz gibt bei der langsamen Zersetzung auch Co2 wieder ab. Da kann ich es auch verbrennen und die Asche in den Garten streuen.


Ando
Till
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Re: Wieviel uft braucht eigentlich ein Holzofen?

Beitrag von Till »

Also im Wohnzimmer werkelt ein Grundofen von Brunner, unauffällig seit 20 Jahren, ist quasi immer an und sorgt dafür, dass die Gasheizung sich langweilt.

In der Werkstatt steht seit zwei Jahren ein 30kw kanuk, vorher ein "richtiger" ewitherm Warmluftofen, der war gefühlt effizienter.
Dort gibt es auch die Problematik mit der "Abzugshaube" allerdings hat die dort 5,5kw und schnüffelt fleißig Späne und Luft nach draußen. Dem Schornsteinfeger ist das erstaunlicherweise Recht egal, Wenn der Ofen richtig in Gang ist geht es, beim anzünden ist es natürlich tödlich, man glaubt gar nicht, wie viel Qualm so ein Ofen machen kann.
ando
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Re: Wieviel uft braucht eigentlich ein Holzofen?

Beitrag von ando »

Ich hab grade mal die Waage geholt und mal abgewogen, wieviel die maximale Brennstoffmenge von 1,9 Kg ist:



Bild

Bild

Das ist erschreckend wenig!

Da frage ich mich, wie der Ofen die angegebe max Leistung von 9KW machen soll?
Über so ein Häufchen Holz hat mein alter Ofen drüber geleckt und es war weg ( und warm)

Ando
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video6
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Re: Wieviel uft braucht eigentlich ein Holzofen?

Beitrag von video6 »

Hab ja bis vor wenigen Jahren auch noch mein Haus mit Kohle und Holz beheizt.
Anzünden war immer klar das es dann qualmt wie Sau.
Wenn dann alles lief ging es und der Schornsteinfeger hatte mit seinem ultrateueren Feinstaubmessgerät was er sich für lächerliche 12000€ zulegen musste auch immer gesagt das alles passt in er in den Werten liegt und lag.
Eine Seite vom Haus hat noch Forsterheizung da war erst Messung.
Alles ok wieder zwei Jahre TÜV.👍🏼😉

Aber 120€ weg 😕

Dafür kann ich viel Holz und Kohle kaufen

Ach ja die drei Scheite schnüffelt der ganz schnell weg 😄
radixdelta
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Re: Wieviel uft braucht eigentlich ein Holzofen?

Beitrag von radixdelta »

Ich bin mir nicht sicher ob das Prinzip Zweiflammenofen robust genug ist für deine Zwecke. Mir gefällt das Prinzip und ich hoffe da gibt es bald mehr von, z.B. Kamineinsätze und Küchenherde. So einen Wohnzimmerofen kann ich halt nicht brauchen.
Theoretisch sollte die sehr heiße Verbrennung auch problematisches Holz vertragen, aber selbst ausprobiert habe ich das noch nicht.

Ich habe bemerkt, für eine saubere Verbrennung braucht es eine gewisse Leistungsdichte im Brennraum. Wenn der Brennraum größer ist passt das Verhältnis der (nötigen) Leistung im Brennraum nicht mehr zur Oberfläche und die Leistung kann nicht an den Raum abgegeben werden. Unser großer Brennraum will weit mehr als Nennlast sehen, das ist nicht gut. Wenigstens versottet der Schornstein nicht, aber ein kleinerer Brennraum würde mit weniger Holz dieselbe Leistung in den Raum bekommen, da bin ich überzeugt.

Je mehr Platz für die Nachverbrennung desto besser, würde ich auch mehr drauf achten beim nächsten mal, und nie wieder Raumluftabhängig, das war der größte Fehler.
ando
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Re: Wieviel uft braucht eigentlich ein Holzofen?

Beitrag von ando »

Moin,

nach einigen Tagen brennen bin ich noch nicht überzeugt.
Ich konnte auchfestellen, das der Ofen besser anzufachen ist, wenn die Tür einen Spalt auf ist. Aber so soll das ja nich sein.

Richtig warm wird es nicht in der Bude.
Und grade mal die Abgastemperatur gemessen - 2 Meter unter Schornstein-Mündung, Backsteinkamin, rechteckig, ca 18cm :

120 Grad :shock: Bei normal brennenden Feuer, Luft halb geöffnet, 1,9 Kg ( ich hab gewogen) 4 Stück Holz , 25 cm, 10 Minuten nach dem Auflegen.

Wenn die Luft voll auf ist, komme ich auf 132 Grad.

Zum Vergleich, der Kanuk mit Herdplatte 10 Kw, ohne Schamott , daher keine Zulassung:

Kleines Feuer, ca 3-4 Scheite, schätze mal 3 Kg, ca 10 Minuten nach dem Auflegen ( Also das Standardfeuer für Tagsüber mit ca alle 60- 80 Minuten nachlegen)

35-40 Grad.

Ofen voll beladen, mit Paletten, Dachlatten , Luft voll auf, die Flamme züngelt schon Richtung Ofenrohr:

50-60 Grad

Das ist doch höchst seltsam.

Gut, 35 Grad mag für einen kalten Kamin etwas wenig sein. Daher kam der Rat auf, den Kamin im Dachgeschoss einzupacken.
Aber ich hab den Eindruck, das ich zu sehr für die Luftwaffe heize!

Ando
sysconsol
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Re: Wieviel uft braucht eigentlich ein Holzofen?

Beitrag von sysconsol »

So nah wie der Ofen an den Wänden steht, darf da doch gar nicht viel Wärme rauskommen :?
Miraculix hat geschrieben: Mi 23. Dez 2020, 19:48 Mal rein hypothetisch, gibt es überhaupt noch eine Chance bei einem um oder Neubau einen großen Kamin im WoZi und eine feststoffheizung für Scheite im Keller zu haben?
Zumindest in Sachsen dürfte es so sein, dass man nur eine bestimmte Anzahl an Tagen im Jahr den Kamin nutzen darf.
Frag mich aber nicht, wer das wie wo und warum festlegt und wie lange das noch so ist.
Miraculix
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Re: Wieviel uft braucht eigentlich ein Holzofen?

Beitrag von Miraculix »

Ohoh, danke für die Info.

Noch bin ich weit weg vom Eigenheim, aber Ideen kann man ja schoneinmal sammeln. Also mal abwarten wie sich das bis dahin entwickelt. Nicht dass dann die holzheizer wie die jetzigen Dieselfahre betitelt werden... ;)
sysconsol
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Re: Wieviel uft braucht eigentlich ein Holzofen?

Beitrag von sysconsol »

Man sagte mir, dass die Regelung mit den Tagen in der Ersten Bundes-Immissionsschutzverordnung begründet liegt.
Dann dürfte das nicht nur in Sachsen gelten.
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Hansele
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Re: Wieviel uft braucht eigentlich ein Holzofen?

Beitrag von Hansele »

ando hat geschrieben: Mi 6. Jan 2021, 21:34 Und grade mal die Abgastemperatur gemessen - 2 Meter unter Schornstein-Mündung, Backsteinkamin, rechteckig, ca 18cm :

120 Grad :shock: Bei normal brennenden Feuer, Luft halb geöffnet, 1,9 Kg ( ich hab gewogen) 4 Stück Holz , 25 cm, 10 Minuten nach dem Auflegen.

Wenn die Luft voll auf ist, komme ich auf 132 Grad.

Aber ich hab den Eindruck, das ich zu sehr für die Luftwaffe heize!

Ando

Ich finde gerade natürlich keine schöne Übersicht, aber?

Code: Alles auswählen

Gemauerte Schornsteine benötigen in der Regel eine Abgastemperatur von mindestens 200 °C. 
Liegt die Abgastemperatur darunter, kann Kondensat entstehen, das sich im Stein niederschlägt und 
mittelfristig zu einer Versottung des Schornsteins führen kann. 
Dabei wird das Mauerwerk porös und kann in sich zusammenfallen
ando
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Re: Wieviel uft braucht eigentlich ein Holzofen?

Beitrag von ando »

Moin,

danke für das Zitat, Hansele.
Ich hab das auch schon nachgelesen.
Dieser Wert von 200 Grad bezieht sich auf den Eintritt in den Schornstein.

Dort habe ich noch nicht gemessen. Laut Hersteller beträgt sie 340 Grad im Abgang vom Ofen. Das ist recht viel, verglichen mit anderen Öfen, die ebenfalls die modernen Normen erfüllen.

Dann wird der Rauch im Ofenrohr noch etwas gekühlt, und gelangt dann in den Schornstein.

Mit einer Versottung durch abkühlendes Rauchgas hatte ich die letzten 4 Jahre keine Probleme. Des halb habe ich ja gemessen und auch mit dem Schorni abgeklärt.
Der Sagte, das die 40 Grad am Schornsteinaustritt OK sind. Als ich ihm vom Vorhaben des Dachausbaus erzählte, shclug er vor, in dem Zuge den Kamin zu isolieren.

Beim nächsten Ofen achte ich dann mehr auf die Werte und auch die Bauform.

Zb hat der Austroflamm keine Rauchumlenkung drinne.
Bei meinen Recherchen las ich von einem "Tüftler" der aus Blech eine Rauchumlenkung nachrüstet und zusätzliche Luftlöcher im Flammbereich bohrte. (Sowas lässt natürlich die Betriebserlaubnis Erlöschen)
( Ich überlegte auch schon, wie ich mehr Wärme aus dem Ofenrohr gewinnen kann. So zb Kühlrippen dranschweißen, oder nen Ofenrohrwärmetauscher besorgen)

Wir dso ein Ofen nur gelegntlich Benutz, zum Wohlfühlen und für die Gemütlichkeit, dann ist die hohe Abgastemperatur gut- sorgt sie doch dafür, das der Schornstein genug Hitze abbekommt, um gut zu ziehen.
Da der Ofen bei mir jedoch täglich von morgens bis Abends brennt, bleibt der Schornstein warm, bzw erwärmt sich über den Tag.

Ando
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Hansele
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Re: Wieviel uft braucht eigentlich ein Holzofen?

Beitrag von Hansele »

Ist dein Bullerjan eigentlich so ein Blechmodell wie hier verlinkt?

https://www.kamin-ofenvertrieb.de/bullerjan.htm

Dort gibt es für die 8KW Variante 330 Grad Abgastemperatur zu lesen in der Tabelle (etwa in der Mitte der Seite).


Habe gerade mal geschaut, mein Kaminofen (Wiking Luma 6) ist auch mit 286 Grad Abgastemperatur angegeben,
was auch schon nicht wenig ist, aber für ein Holzfeuer gefühlt doch schon deutlich weniger als die Abbrandtemperatur?

Grüßle
ando
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Re: Wieviel uft braucht eigentlich ein Holzofen?

Beitrag von ando »

Moin,

nun habe ich genug gejammert- es müssen Taten folgen!

Im oberen Teil des Ofens ist noch viel Platz. Im Brennruam befindet sich eine Rauchumlenkplatte. Die ist halb so breit wie der Brennraum.
Obendrüber geht es direkt ins Ofenrohr. Da sehe ich als nicht optimal an.

Ich habe Schamottplatten besorgt, und werde nun eine zweite Umlenkung einbauen. vllt noch eine dritte, aber erstmal rantasten.

Verwunderlich ist auch die Luftführung:
Es gibt nur die Primärluft von unten durch den Rost. Und die Scheibenspülung, Das wars. Ich habe bisher gelernt: Holz brennt sehr effektiv / schadstoffarm mit wenig bis keiner Primärluft.
Gut ist allerdings sekundärluft im mittleren Flammenbereich, sowie Tertiärluft im oberen Flammbereich bzw im Abgasbereich.

Ich geh dann mal in die Werkstatt...

Ando
radixdelta
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Re: Wieviel uft braucht eigentlich ein Holzofen?

Beitrag von radixdelta »

Ich habe den Rost durch eine Schamotteplatte ersetzt und achte auf ein dickes Aschebett. Mit wenig Asche brennt der Ofen merklich schlechter.
In diesem Fall gibt es gar keine Primärluft außer das was durch die Scheibenspülung und die verschlissene Türdichtung zum Holz weht. Das funktioniert sehr gut. Zum Anheizen oder wenn Nachgelegt wird, wird kurzzeitig mal die Tür angelehnt. Wir machen den Riegel zu und lehnen dann die Tür an, der Schornstein saugt die Tür an wenn die Thermik gut ist, dann klappert das und wenn das Klappern aufhört ist der Sog genug um die Tür ganz zu schließen.

Die Frage lautet: Wie willst du an heiße sekundär/tertiärluft kommen? Man könnte, das überlege ich hier schon länger, den Boden mit dem Rost und der Primärluftzufuhr neu gießen, ohne Rost. Die Primärluftzufuhr wäre dann übrig, die könnte man unter der Bodenplatte irgendwie wegleiten... wie? wohin?
ando
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Re: Wieviel uft braucht eigentlich ein Holzofen?

Beitrag von ando »

Moin,

du meisnt also, das die Luft von der Scheibenspülung zur Verbrennung reichen könnte?
Welchen Ofen hast du nochmal?

Mir wäre es am liebsten, wenn ich den Ofen einigermaßen finanziell Neutral wieder loswerde.
Mich Ärgert es, das ich einen Ofen im Wert von 4500 Euro gekauft habe, und der nicht meiner Anforderungsliste entspricht.

Die Sache mit der Rauchumlenkung ist ein Versuch von mir, mit kleinem Aufwand das Heizergebnis zu Verbessern.

Durch die ganzen Umbauten erlischt ja auch die Zulassung: Ergo, wenns brennt, sagt die Versicherung, Tut uns Leid, wir sind nicht mehr haftbar, weil sie selbst dranrumgebaut haben.
Sonst könnte ich ja auch einfach meinen alten Kanuk / Bullerjan Klon in Grundofenausführung stehen lassen.
Hansele hat oben den Link gepostet: "Was durch die Öffnung vorne passt, kann verbrannt werden" - stimmt, mit etwas Geschick und Sachverstand geht das.
Und dieser einfache Ofen tut es ja- hat aber keine Zulassung. Deshalb hab ich überhaupt nen anderen angeschafft.
Und in Polen köhlern sie Holzkohle wie vor 100 jahren und in Rumänien holzen sie die Wälder ab, damit der Westen Grillkohle und Kaminholz bekommt.
Und ich in Deutschland muss die Luft reinhalten und neue Öfen kaufen.

Ergebnis von der Rauchgasumlenkplatte:
Der Ofen zieht schlecht, un das Falmmbild verlagert sich von der Rückwand in die Mitte.
Noch nicht gut.
Ich verändere nun, wenn alles wieder kalt ist, mal den Anstellwinkel und die Überschneidung der Öffnung.
Ich mache später mal ne Zeichnung wie ich das gelöst hab.

Ando
radixdelta
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Re: Wieviel uft braucht eigentlich ein Holzofen?

Beitrag von radixdelta »

Wir haben einen Spartherm Ofeneinsatz.
Bei dem hat man nur einen abnehmbaren Hebel für die Luftregelung. Zwischen Primärluft-Sekundärluft-Zu kann man das stufenlos regeln. Da ist es vorgesehen nach dem Anheizen die Primärluft komplett zu schließen und ggf. sogar die Sekundärluft zu drosseln. Letzteres machen wir nicht, ich will Luftüberschuss damit das kein Stinkebrand wird. Darum ist der Hebel versteckt und wir gar nicht mehr benutzt.
Ob das aber vor allem darum so gut funktioniert weil die Türdichtung verschlissen ist? Meiner Meinung nach ist da noch zu viel Primärluft im Ofen durch die Türdichtung, aber ob das so ist wird man erst sehen wenn ich die dann endlich mal erneuert habe. Und erst dann werde ich entscheiden ob ich da noch weiter dran rum baue.

Eine zweite Umlenkplatte wäre noch eine Idee die ich mal Prüfen müsste.

Interessant wäre welches Material in Frage kommen würde wenn ich Luftkanäle durch den Brennraum führen wollte.
Daffid
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Re: Wieviel Luft braucht eigentlich ein Holzofen?

Beitrag von Daffid »

Hallo zusammen,
wurde jetzt eigentlich die eigentliche Frage nach der benötigten Luftmenge geklärt?

Wir haben einen Kamineinsatz von Austroflamm in Gebrauch. Dieser hat nur einen Luftstellhebel.
Ich lege drei 33cm Scheite unten längs rein und zwei etwas kleinere quer und darauf dann ein paar kleine Spächtele (feines Anzündholz) drauf. Ganz oben kommt ein Anzünder. Luft ganz auf und anzünden. Danach dauert es ca. 15-20 Minuten bis das Feuer alle Scheite erfasst hat. Jetzt die Luft halb zu machen und 2-3 Stunden genießen.
Wichtig ist erst weitere Scheite nachzulegen wenn nur noch ein schönes Glutbett ohne Flammen im Ofen ist. Dann qualmt es nicht mehr und die Bude bleibt frei von jeglicher Geruchsbelästigung. Hier ist es auch wichtig, dass man nicht nur ein Scheit sondern mindestens zwei nachlegt, da sonst die Verbrennung nicht so toll ist. Hat einer der Vorredner auch schon geschrieben.

Austroflamm gibt bei der 6kW Variante einen Verbrennungsluftbedarf von 12 m³/h an. Die 7 kW Variante will 14 m³/h haben.
Wobei hier große Unterschiede zwischen den einzelnen Baureihen sind. Es gibt eine weitere Variante mit 6 kW die mit einem Luftbedarf von 17,8 m³/h angegeben ist.

Gruß David
ando
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Re: Wieviel Luft braucht eigentlich ein Holzofen?

Beitrag von ando »

Daffid hat geschrieben: Mo 11. Jan 2021, 09:32
Wir haben einen Kamineinsatz von Austroflamm in Gebrauch. Dieser hat nur einen Luftstellhebel.
Ich lege drei 33cm Scheite unten längs rein und zwei etwas kleinere quer und darauf dann ein paar kleine Spächtele (feines Anzündholz) drauf. Ganz oben kommt ein Anzünder. Luft ganz auf und anzünden. Danach dauert es ca. 15-20 Minuten bis das Feuer alle Scheite erfasst hat. Jetzt die Luft halb zu machen und 2-3 Stunden genießen.
Wichtig ist erst weitere Scheite nachzulegen wenn nur noch ein schönes Glutbett ohne Flammen im Ofen ist. Dann qualmt es nicht mehr und die Bude bleibt frei von jeglicher Geruchsbelästigung. Hier ist es auch wichtig, dass man nicht nur ein Scheit sondern mindestens zwei nachlegt, da sonst die Verbrennung nicht so toll ist. Hat einer der Vorredner auch schon geschrieben.

Gruß David
Danke für diese Info. Das befolge ich nun und übe mich in Demut vor dem Ofen. Allerdings fehlt die Leistung.
Ich finde es auch toll, wenn im Haus Feuer brennt. Allerdings reicht mir, das ich weiß, das es an ist.
Ich sitzte nicht davor und genieße die Flammen, die mit 2 Kg Holz dann 2 Stunden züngeln.

Grade mit dem Schorni gesprochen und ich darf es so machen: Neuer Ofen raus, übergangsweise der Kanuk wieder rein.
Neuen Ofen kaufen.

Wenn der Kanuk, ja wenn dieser Ofen ja ein Typenschild hätte, das ihn als nach 2010 gebaut ausweißt und mind Bimsch1 , dann wäre es auch kein Problem, den abzunehmen und zu betreiben bis 2024.

Wie ist das denn nun mit diesen Laser Cuttern, die ihr so im Einsatz habt? Könnte ich denn nicht damit eine schwarz lackierte Alu Platte an bestimmten Stellen vom Lack befreien?
Und kann man damit nicht auch etwas eingravieren?

Ando
radixdelta
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Re: Wieviel uft braucht eigentlich ein Holzofen?

Beitrag von radixdelta »

Wie ist das denn eigentlich mit dem Verkäufer? Wenn man den mal mit der Erkenntnis konfrontierte daß man nun zwar mehr reinwirft aber weniger bei rum kommt, dann müsste der sich doch da mal mit der Enttäuschung des Kunden auseinander setzen?
Wenn die Abgastemperaturen wirklich so hoch sind, und das womöglich anders angegeben war, dann wäre das ja auch mal ein Ansatz. Wenn der Schorni evtl. einen Zettel schreibt, weil die Werte nicht der Zulassung entsprechen oder sowas!?
ando
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Re: Wieviel uft braucht eigentlich ein Holzofen?

Beitrag von ando »

Moin,

um kurz auf den Vorredner einzugehen:

Die Abgastemperaturen sind gemäß Datenblatt Ok. Der Ofen sit so gebaut. Nur ob es sinnvoll ist, sei dahingestellt.

Ich lerne ja immermehr dazu.

Nun habe ich aus Schamotte die 3te Version der Rauchgasumlenkung eingebaut. Funktioniert gut, dh. der Abbrand ist glcihmäßig und der Ofen zieht.
Die Oberfläche wird heißer. ca 20 grad mehr sind drinne, bedeutet vorher 60 -65 und nunhaben wir 80 bis 90 Grad, je nach Messtelle.

Das Rauchgas am Schornsteinkopf ist auch ca 10 Grad kühler.

Kennt bzw hat jemand von euch das Buch: Feuer im Ofen - Glück im Haus: Herkunft und Zukunft des guten alten Kachelofens

Das soll informativ sein und auch Hintergründe beleuchten. Aber es wird sauteuer gehandelt.

Ich habe damals in Strömungslehre und Thermodynamik Vorlesungen nicht aufgepasst.
Kennt ihr ein Programm, um Strömungen sichtbar zu machen?

Ando
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video6
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Re: Wieviel uft braucht eigentlich ein Holzofen?

Beitrag von video6 »

Es stört mich schon länger macht mal wer aus uft die Luft.
;)
Hab aber leider nix dazu zu sagen :|
ando
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Re: Wieviel Luft braucht eigentlich ein Holzofen?

Beitrag von ando »

Moin,

ich hab das Problem nun weitergeben- der Blöde Austriaflamm Ofen is wech.
Passte nicht zu mir!

Ich habe das erwähnte Buch gefunden:

http://www.club-of-home.de/downloadbereich/

Hier mit ein paar weiteren des Autors zum Download.

Ando
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