Späneabsaugung für Holzwerkstatt

Der chaotische Hauptfaden

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Daffid
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Späneabsaugung für Holzwerkstatt

Beitrag von Daffid »

Hallo liebe Gemeinde,

ich möchte für meine Werkstatt eine ordentliche Späneabsaugung kaufen. Bisher mache ich alles mit einem selbstgebauten Zyklon und einem Industriesauger von Würth. Da ich den Sauger auch regelmäßig ein Stockwerk tiefer brauche und ich die Schlepperei satt bin möchte ich nun eine komplette Anlage fest installieren. Mit PVC-Rohren möchte ich an jede Maschine eine Leitung legen.

Habt ihr Absaugungen im Einsatz die Ihr sehr gut bzw. scheisse findet? Was könnt ihr mir empfehlen?

Vielen Dank.
David
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Andario
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Re: Späneabsaugung für Holzwerkstatt

Beitrag von Andario »

Schau mal bei youtube im Kanal von "Let's Bastel", der hat für seine Werkstatt mal sowas gemacht.
Ist auch so ganz witzig zum Anschauen.
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Tesla
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Re: Späneabsaugung für Holzwerkstatt

Beitrag von Tesla »

Ich hatte jetzt ein Paar jahre lang einen Ruwac DS1000 industriesauger mir Spänewanne im Einsatz, was hervorragend funktioniert hat. Bei Holz ist natürlich die Frage, wie groß das zu erwartende Spänevolumen ist. Bei ner Hobelmaschine darf es schonmal ein 200l-Spänefass sein um ne Stunde durcharbeiten zu können. Viel Filterfläche ist ebenfalls wichtig, gerade bei Schleifarbeiten.
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Zabex
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Re: Späneabsaugung für Holzwerkstatt

Beitrag von Zabex »

Für den Hausgebrauch ggf. etwas zu teuer, aber gut: Schuko Profi S2 oder S3. Obwohl das Sauggut durch die Turbine muss, kommt der Apparat nicht nur mit Spänen, sondern auch mit versehentlich eingesaugten Holzstückchen oder Schrauben etc. problemlos klar.
porcus
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Re: Späneabsaugung für Holzwerkstatt

Beitrag von porcus »

Moin,

ich habe eine von Elektra Beckum mit Filtersack und Plastikbeutel (200l) für die Späne. Zuverlässig und tut was sie soll.
Mit PVC Rohren an Kreissäge und Hobelmaschine angeschlossen, geht wunderbar.

porcus
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Münsterländer
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Re: Späneabsaugung für Holzwerkstatt

Beitrag von Münsterländer »

Hallo,
ich nutze auch seit fünf Jahren ne alte EB SPA1000 Absauge mit Stoffsack als Filter. Ist für die Garage ganz passabel, kommt aber nicht an die Filterkerzen ran. Die Stoffsäcke halten die Garage sauber genug, aber es legt sich schon noch ein Staubfilm ab...
Glück auf,
Thomas
Edith sagt: Ist ja auch abhängig von dem was gesaugt werden soll. Hobelspäne sind kein Thema, Kreissäge Staub kommt teilweise durch den Filter.
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Joschie
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Re: Späneabsaugung für Holzwerkstatt

Beitrag von Joschie »

Mir reicht bisher eine ganz einfache kleine Elektra Beckum Absauganalge (SPA 1000 -> Soeine ).

Hat bisher auch schon Marathonarbeiten abgesaugt (20-25 120Liter Säcke volle Späne) und obwohl da auch gelegentlich mal ein Holzfetzle mitrein gesogen werden hat das Kunststofflaufrad durchgehalten. Einzig der Motor möchte so langsam mal neue Lager haben.

Für die Kleinstgeräte (Roddex, Handbandschleifer ect.) nutz ich einen alten Saugstauber da die Absauganlage da einen zu geringen Luftstrom erreicht und nicht richtig zieht.

Was ich jedoch gleich empfehle ist kauf dir einen gscheiten Absaugschlauch dazu und vor allem in adequater Länge (bei mir sind die 6m grad so ausreichend).

Meine Empfehlung wäre, beobachte längere Zeit mal die Kleinanzeigen da kommt immer wieder eine gute brauchbare Absauganlage zur Veräußerung.

Grüße
Josef
Zuletzt geändert von Joschie am Mi 28. Mär 2018, 14:48, insgesamt 1-mal geändert.
Sir_Death
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Re: Späneabsaugung für Holzwerkstatt

Beitrag von Sir_Death »

Bei meinem Vater steht seit 30 Jahren eine alte Version von so etwas herum: http://www.robland.com/de/Kategorie%20% ... t?group=21
Gibt es immer mal wieder in den Kleinanzeigen um EUR 100-150
Saugt eine 5x80er Spax aus 20cm Entfernung am offen Rohr problemlos ein :D

Ist vielleicht ein wenig weit weg... https://www.willhaben.at/iad/kaufen-und ... -213442401
Daffid
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Re: Späneabsaugung für Holzwerkstatt

Beitrag von Daffid »

Vielen Dank für die zahlreichen Antworten!

Das hilft mir sehr. Ich habe geplant die Absaugung ohnehin in einem Verschlag ausserhalb der Werkstatt aufzustellen deswegen würde es mich nicht stören wenn feiner Staub durch den Beutel geht. Atemschutz habe ich auch meistens angelegt.

Haben die Geräte grundsätzlich das Potenzial bei ca 6-8 Meter Rohr noch ausreichend zu „ziehen“. Welcher Durchmesser wäre empfehlenswert?

Grüße
David
tryps
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Re: Späneabsaugung für Holzwerkstatt

Beitrag von tryps »

Möglichst nicht kleiner als der Einlass der Absaugung, 125 ist ja noch relativ günstig. 150er wird schon teurer.
Immer schön gerade, Bögen falls möglich strecken und keine unnötigen Ecken einbauen. Luft bremst schon sehr an scharfen Kanten.
Anschlüsse über Y-Stücke in Flußrichtung realisieren.
8 Meter gerade ist nicht so das Problem, die Ecken, Bögen und Kurven vermiesen den Spaß deutlich mehr als die gerade Strecke.
Zuletzt geändert von tryps am Mi 28. Mär 2018, 17:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Joschie
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Re: Späneabsaugung für Holzwerkstatt

Beitrag von Joschie »

Wichtig ist der Luftstrom, wenn du den am Eingang drosselst wirst du Probleme bekommen das der Dreck nicht richtig mitgenommen wird, ansonsten würde ich sagen sollte das keine Probleme geben. Die Bögen würde ich auch nur mit 3x30° Bögen machen, je enger umso mehr Probleme.

Du kannst auch ein ganz einfach das Absauggebläse (z.B.: Ebay Link) innen montieren und den Abscheider evtl. Zyklotrop ähhh zyklonisch außen.
Wie gesagt, wenn du genügend Luftstrom hast setzt sich da nichts ab.

Grüße
Josef
Till
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Re: Späneabsaugung für Holzwerkstatt

Beitrag von Till »

Da lohnt es sich in den Kleinanzeigen die Augen offen zu halten, oft gehen kleine bis mittlere Anlagen sehr günstig weg.

Bei Hobel, Formatkreissäge, Fräse und Schleifmaschinen ist in erster Linie der Volumenstrom entscheidend, weniger der Druck.
Meist ist in den Datenblättern der Maschinen die Mindestluftgeschwindeigkeit am absaugstutzen angegeben.
Die BG schreibt Werte um die 22m/s vor.

Unter 18 sollte man auch nicht gehen da sich sonst Ablagerungen bilden können.

So eine Anlage taugt natürlich nicht für exzenterschleifer usw.
Die sind auf die deutlich geringeren Volumenströme der Industriesauger ausgelegt.
Die große absauge schafft den entsprechenden unterdruck für die kleinen Querschnitte nicht.
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Geoschreiner
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Re: Späneabsaugung für Holzwerkstatt

Beitrag von Geoschreiner »

Hallo David,

Ausgehend von abzusaugenden Stationärmaschinen (von welcher Größe reden wir denn?):
Zu den bereits genannten Anlagen würde ich noch die von Alko (zT auch von scheppach leicht modifiziert verkauft) nennen, mit so einer (scheppach ha3200) gibt es hier seit vielen Jahren keine Probleme.

Die Aufstellung im Außenbereich würde ich mir überlegen:
- Irgendwie muss die große abgesaugte Luftmenge nachströmen.
- Falls du im Winter auch dort arbeiten möchtest, macht eine Abluft-Anlage eigentlich keinen Sinn. Besser eine Filterpatrone nachrüsten (oder ein Reinluftgerät kaufen, aber sind häufig sehr teuer) und eine Innenaufstellung wählen.

Was auf Youtube gezeigt wird, besonders der Eigenbau der Ventilatoren, ist meines Erachtens häufig haarsträubend und saugefährlich. Größe Stücke entwickeln im Ventilator wohl ziemliche Geschwindigkeiten und entsprechende Kräfte beim Aufprall auf Flügelrad und Gehäuse - jeglicher Bruch hat da fatale Folgen. Wer da Zweifel hat, dem empfehle ich mal den Blick auf einen Ventilator, der einen Zerhacker in einer Schreinerei absaugt (Extremfall). 3mm - Stahlblech wird da im Lauf der Jahre verschlissen / durchschlagen. Anschließende Rohrbögen (Standard-Material für Absauganlagen) halten deutlich kürzer.
Der Bruch eines selbstgestricken Laufrads könnte ohne weiteres zur Selbstzerstörung der Anlage führen. Ich möchte das nicht miterleben müssen. Selbst wenn durch den Crash im Ventilator niemand etwas passiert, könnte durch die entsprechende Geräuschkulisse die Aufmerksamkeit einen Moment von der eigentlichen Tätigkeit weg sein und damit auch ein Finger oder mehr. Dieses Risiko wird durch die Einsparung von ein paar Euros nicht gerechtfertigt, nicht im Ansatz.
Wenn man seine Absaugung schon selbst bauen möchte, dann würde ich wenigstens den Ventilator kaufen. Gibts auch gebraucht und teils sehr günstig, bei den alten Spänex-Modellen muss man häufig nur die aufgeschraubten Kunststoff-Flügel ersetzen (ist eher weiches Material, ich glaube PE). Plattenmaterial gibts günstig, Zuschnitt geht per Tischkreissäge.

Kurzfassung:
- Anlage nicht zu klein gebraucht kaufen, innen aufstellen und ggf. mit Filterpatrone ausrüsten.
- Selbstbau macht hier keinen Sinn.
- Werkstatt vernünftig und dicht verrohren, dabei Schieber nicht vergessen. Maschinen immer mit einem Stück Flexschlauch anschließen.
- Je nach Anspruch frühzeitig Gedanken über eine Fernsteuerung /automatischen Anlauf der Anlage machen.


Wenn du eine 200%-Lösung fahren magst, dann verleg parallel zum großen Rohr noch ein kleines, häng einen zweiten Zyklon + Industriesauger (oder gleich einen Ruwac DS) + Fernsteuerung hin. Dann hast du Stationärmaschinen und Elektrowerkzeuge versorgt.

Grüße
GS
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Zabex
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Re: Späneabsaugung für Holzwerkstatt

Beitrag von Zabex »

Sicherheit beim Eigenbau ist eigentlich kein Problem, wenn man die Turbine hinter den Filtersack baut (wie im haushaltsüblichen Staubsauger). Braucht halt ein riesiges Gehäuse um den Filtersack, das den Unterdruck aushalten muss. Wenn die Absauge im Winter in einer relativ kleinen Werkstatt betrieben wird, kann man auch gleich über einen Gegenstrom-Wärmetauscher z.B. auf Basis von 70cm Party-Trinkhalmen nachdenken.
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Geoschreiner
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Re: Späneabsaugung für Holzwerkstatt

Beitrag von Geoschreiner »

Und es sollte sich kein Teil des Flügelrads durch die dauernde Belastung verabschieden, die hölzerne Nabe sollte nicht ausleiern, usw.

Wenn jemand weiß, was er tut, dann kann und soll er machen und bauen, wonach ihm der Sinn steht. Bei einigen YT-Selbstbauern bezweifle ich das aber grundlegend und bei deren Publikum zumindest in Teilen ebenso. Bei vielen Videos, die ich in diesem Selbstbaubereich gesehen habe, fehlt jeglicher Hinweis auf potenzielle Gefahrenherde. Das würde ich bei Dingen/Tätigkeiten, deren Gefahrenpotenzial sich nicht jedem sofort erschließt (z.B. im Gegensatz zur Parkour) für das Mindeste an Verantwortlichkeit halten, wenn ich sowas hochlade und damit einem nahezu uneingeschränkten Personenkreis und auf einer Unterhaltungsplattform heute zugänglich mache.
Ich habe übrigens auch kein Problem damit, wenn Darwin mal wieder zuschlägt (oder zumindest das nächste Krankenhaus was zu tun bekommt) und jemand selbst schuld ist. Die Verwandten / Familie / Freunde des Betroffenen finden das aber sicher nicht so toll.
Zuletzt geändert von Geoschreiner am Sa 31. Mär 2018, 01:40, insgesamt 1-mal geändert.
Till
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Re: Späneabsaugung für Holzwerkstatt

Beitrag von Till »

Zumal in diesem Fall in den Kleinanzeigen wirklich regelmäßig geeignete Gebläse in der 1-3kw Größenordnung für um die 100€ auftauchen.
Da mache ich mir keine großen Gedanken mehr über das selber bauen.
IPv6
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Re: Späneabsaugung für Holzwerkstatt

Beitrag von IPv6 »

Das Thema kam bisher gar nicht auf, daher frage ich mal:

Ich habe irgendwas im Hinterkopf, dass PVC Rohre bei Absaugungen keine gute Idee sein sollen, wegen elektrostatischem Krams und dem damit verbunden Explosionsrisiko. Bei vielen Anlagen (wie z.B. bei der von der Schreinerei von einem Freund, bei deren Installation ich geholfen habe) wird daher auf Metallrohre gesetzt.

Totaler Quatsch oder unbedingt zu berücksichtigen?
Ein Brand in einer Schreinerei ist ja nicht wirklich witzig (und war auch der Grund, warum besagte Schreinere eines Freundes aktuell neu aufgebaut wird - da war aber ein Fehler in der Elektrik schuld).
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Attimus
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Re: Späneabsaugung für Holzwerkstatt

Beitrag von Attimus »

Da kann ich diesen, wie ich finde, SEHR GUTEN Youtube Kanal empfehlen:
https://www.youtube.com/channel/UCn7lav ... NyA/videos

Ein bisschen nach unten suchen bei seinen Videos, der befasst sich sehr eingehend mit der Absaugung :!:
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Torpert
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Re: Späneabsaugung für Holzwerkstatt

Beitrag von Torpert »

IPv6 hat geschrieben:..., dass PVC Rohre bei Absaugungen keine gute Idee sein sollen, wegen elektrostatischem Krams und dem damit verbunden Explosionsrisiko. [...]Totaler Quatsch oder unbedingt zu berücksichtigen?.
Genau das habe ich mich bei der Planung meiner Absaugung auch gefragt und nach der Lektüre dieses Artikels dagegen entschieden: https://web.archive.org/web/20151026103 ... myths.html
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reutron
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Re: Späneabsaugung für Holzwerkstatt

Beitrag von reutron »

Und was hast du dann für Rohre verlegt?
Blechei
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Re: Späneabsaugung für Holzwerkstatt

Beitrag von Blechei »

Moin
Ich muss öfter Baumharz- und Holzmehl aufsaugen.
Dabei habe ich auch ohne theoretischen Unterbau regelmäßig derartig eine geballert
gekriegt das ich die Schläuche freiwillig geerdet habe.
Erreichbare Schlagweiten so etwa 2-3cm.
Handelsüblich gibt es übrigens auch ableitende Saugschläuche, sind aber etwas teurer.
Festo zB bietet so etwas an.
Die Absauganlagen die ich aus Zimmereien kenne sind metallisch ausgeführt, Rohrübergänge mit massiven
Erdungsschellen und Grüngelb (=sichererer;->) 10q, die Maschinenanschlüsse dann mit drahtverstärktem Schlauch.
Die eigentliche Gefahr geht mA nach eher von der unkontrollierten Bewegung bei "eine geballert" aus.
Daffid
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Re: Späneabsaugung für Holzwerkstatt

Beitrag von Daffid »

@ Geoschreiner, vielen Dank für den Aufschlussreichen Artikel.

An den Rest für die lebhafte Diskussion auch einen riesen Dank. Deswegen Frage ich hier so gerne weil einfach jeder Sachverhalt beleuchtet wird. SUPER.

Ein Eigenbau kommt für mich nicht in Frage, die Zeit investiere ich lieber in andere Dinge.

Ich werde mich jetzt mal verstärkt bei den Kleinanzeigen umschauen, sobald ich was hab und verbaut habe gebe ich Rückmeldung.

Zum Thema Staubexplosion habe ich den gefunden. https://www.franks-shed.com/werkstatt-e ... werkstatt/

Danke nochmals, ihr seid mir wie immer eine große Hilfe.
David
jodurino
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Re: Späneabsaugung für Holzwerkstatt

Beitrag von jodurino »

Hallo David
hast Du schon mal nach dem wirklichen Preisunterschied Wickelfalzrohr zu HT-Rohr geguckt?
bei geraden Längen zB. 100er Durchmesser etwa 1-2€ der Meter.
Y-Stücke Metall etwa ab 8,-€ und in HT etwa 3,-€
kalkulier es mal Durch, ich denke wenn Du alles bei einem Lieferanten bestellst kostet Dich das Metallrohr maximal 150,-€ mehr.
Bei dieser recht groben Rechnung gehe ich davon aus die Schieber selbst zu bauen, würde man aber auch beim Kunststoffrohr so machen.

Nach einer Fräsorgie in Sperrholz per CNC geführten Oberfräse musste ich mal den Keller entlüften und den Staubsauger kontrolliert auf der Wiese abbrennen lassen.
Ging ratz fatz, Fräser wurde Stumpf, Drehzahl vielleicht Falsch, Klebstoffe im Sperrholz,in der Absaugung Plastikrohre verwendet, irgendein dusseliger Grund.

Zugegeben selbst die BGH sagt das es eine sehr geringe Wahrscheinlichkeit besteht eine Staubexplosion mit unserem Equipment zu erleben, aber so ein kleines aber ist immer dabei.
Seite 5 ist die Tabelle:
https://www.bghm.de/fileadmin/user_uplo ... _739-2.pdf

Derzeit arbeite ich mit relativ kleinen Maschinen, als Absaugung habe ich nur einen Kärcher-Staubsauger und einen Zyklon Dust Deputy Metall.
Bei der Hobelmaschine unbrauchbar, Bandsäge geht so je nach Holzart und Feuchte, Handkreissäge/Oberfräse/Schleifer alles gut.

Wenn ich die Werkstatt einrichte mache ich für Hobel einen eigenen Seperator und die Rohre komplett aus Metall, zumindest Plan heute.

cu
jodurinp
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alf
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Re: Späneabsaugung für Holzwerkstatt

Beitrag von alf »

Meine Erfahrungen mit einer Eigenbau-Anlage (500W-Drehstromer) - seit ca. 8 Wochen in Betrieb. Gesamtkosten inkl. neuen Motor ca. 150...200€. Wichtigste Erfahrung für ordentlichen Unterdruck: Drehzahl! Beim Wechsel von einem Motor mit 1500 U/min zu einem mit 3000 U/min hat sich der Unterdruck nahezu vervierfacht (mit improvisierten Schlauchnanometer gemessen). Außerdem hat der China-Mann-Zyklon seinen Job eher schlecht gemacht - vermutlich durch elektrostatische Aufladung hingen die Holzspäne der Kreissäge an der Wandung des Kunstroffzyklons fest. Deshalb wurde er vorerst durch einen Aschebscheider ersetzt. Das HT-Rohr DN50 ist durchmessermäßig völlig ausreichend. An den einzeln der jeweiligen Maschine zugeordneten Schiebern habe ich Reedschalter angebracht, die dann bei "Schieber auf" den 380V-Motor anwerfen (Steuerspannung 24V). Am schlimmsten erweist sich das Abdichten gegen "Nebenluftziehen" in den einzelnen Maschinen. Wichtig war uns auch der Geräuschpegel, der sich vermutlich durch das hölzerne Lüfterrad und die Aufstellung auf Tennisbällen in Grenzen hält. Die Schieber hat mein Nachbar in Serie gebaut - passend hinsichtlich Spiel und Dichtheit. Nachträglich haben wir dann noch einen alten Hauptschalter eingeschleift, es ist einfach schöner, alles stromlos schalten zu können.

Sicherlich nicht perfekt, aber wirksam und relativ leise.

Viele Grüße Alf
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Re: Späneabsaugung für Holzwerkstatt

Beitrag von Mechanix »

Ich hab bei uns in der Werkstatt folgedeerfahrung gemacht: Je schneller der Luftstrom desto Zeck.
Am Zyklopenbescheißer läd sich der 5Meter Schlauch nicht auf.
Am Nilfisk mit Abklopffunktion schon eher. Da kann man nach exessiven Schleifen den Saugschlauch selbst absaugen. Geballert hab ich aber noch keinen bekommen.
Der neue Absaugungsprototyp mit der 3kW Radialturbine ballert mit aller Regelmäsigkeit mehrere cm mit ordentlich Fufu in die Griffel.

Nu sind wir ja ein Feuertheater, das herbeiführen einer Staubexpusion also unser täglich Brot. Wenn ich nicht grad den Staubfangbeutel selbst absauge, komme ich nie an den Punkt einer deflaggrationsfähigen Konzentration. Zumindest nicht mit den mir zugänglichen Werkzeuge. Wer es mir nicht glaubt, der möge bitte feinsten Schleifstaub in den Mund nehmen und durch eine Kerze pusten. Selbst als jemand mit 10Jahren Spuckerfahrung mit Lyco, das gibt im günstigsten fall etwas geknister, meist ist aber die Zündquelle aus bevor es zu einer mit Augen oder Ohren erfassbaren Verbrennung kommt.

Bleibt das Risiko des zuckens beim Überschlag der kleinen beisenden Elektronen.
Solange man alleine in der Werkstatt arbeitet eher unwahrscheinlich. Die Geräte sind aus Metall und idR geerdet. Und wer bei laufender Kreissäge auf der Leiter stehend an der Absaugung fummelt um dann einen geballert zu kriegen, der erklärt die Colaflasche im Anus sicher auch mit Nacktfensterputzen.

Das alles schützt natürlich nicht vor Glimmbränden im Fangsack. Aber hier hilft ein Metallgefäß mit Deckel, welches im Freien steht und als Zwischenlager auf dem Weg in die Tonne fungiert. Sollte natürlich groß genug sein um das Tagewerk aufnehmen zu können.
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Toddybaer
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Re: Späneabsaugung für Holzwerkstatt

Beitrag von Toddybaer »

Hallo,

auch wenn´s hübsch aussaut. Schaltkästen bitte nicht aus Holz bauen. Blech oder selbst verlöschendes Plastik.
Fallen Tupperdosen da eigentlich mit drunter?
Wenn es tatsächlich mal brennen sollte, wir es schwierig so ein Ding den Brandermittlern zu erklären
porcus
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Re: Späneabsaugung für Holzwerkstatt

Beitrag von porcus »

Moin,

ich habe meine Hobelmaschine über 6m 100mm HT-Rohr angeschlossen. Das ganze läuft seit Jahren problemlos und gescheuert habe ich noch keine bekommen.
Die Kreissäge hat leider einen kleineren Anschluss, da klappt das Absaugen nur noch halb so gut.
Deshalb steht die Absaugung nahe bei der Säge und es gibt kaum Höhenunterschied zu überwinden. Umschaltung über einen DIY Schieber aus HT Rohren.
Grundsätzlich sollte der Querschnitt des Saugschlauchs nicht zu stark reduziert werden. Diese Gebläse können keinen starken Differenzdruck erzeugen.

Gruß

porcus
jodurino
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Re: Späneabsaugung für Holzwerkstatt

Beitrag von jodurino »

porcus hat geschrieben:Moin,

ich habe meine Hobelmaschine über 6m 100mm HT-Rohr angeschlossen. Das ganze läuft seit Jahren problemlos und gescheuert habe ich noch keine bekommen.
Das liegt in der Natur der Sache, Hobelspäne sind größer und sehr viel öfter aus Holz.

Während Schleifstaub, Sägespäne, kleine Frässpäne einen hohen Kunststoffanteil durch Spanplattenbeschichtung, Kleber, Spachtelmassen usw. haben können.
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